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Ursache von Finanzkrisen

Lateinamerika und Skandinavien im Vergleich

©2005 Diplomarbeit 72 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Finanzkrisen erschütterten in den letzten Jahrzehnten nicht nur einzelne Länder und Regionen, sondern sind unabhängig von Gesellschaftsform oder Wirtschaftssystem zu einem globalen Phänomen geworden. Die Liste der von diesen Krisen erschütterten Länder ist lang und seit dem Ende der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts stark anwachsend. Dabei sind Länder unterschiedlichsten Entwicklungsniveaus diesen Krisen ausgesetzt. Als Beispiele aus jüngster Vergangenheit können u. a. genannt werden:
- Die japanische Finanzkrise ab 1989/90.
- Die Bankenkrisen in Skandinavien 1987-1994.
- Die Peso-Krise in Mexiko 1994.
- Die Asien-Krise ab 1997/1998.
- Die russische Finanzkrise 1998.
- und die Krisen der Länder in Lateinamerika ab 1998.
Die enge Interdependenz zwischen krisenhaften Erscheinungen im Banken- und Finanzsektor, der wirtschaftlichen und konjunkturellen Entwicklung einerseits und der staatlichen Einflussnahme auf die Wirtschafts- und Geldpolitik andererseits, machen eine Ursachenanalyse mehr als notwendig.
Gang der Untersuchung:
Die Häufung und das Ausmaß der Krisen basieren neben dem veränderten institutionellen Umfeld, der raschen finanziellen Globalisierung und der damit verbundenen rapiden Erhöhung der Kapitalmobilität auf einer Vielzahl unterschiedlicher endogener und exogener Faktoren, die in den nachfolgenden Ausführungen dargelegt werden sollen. Nach einer Begriffsbestimmung und Abgrenzung werden zunächst kurz allgemein die möglichen Entstehungsfaktoren von Finanzkrisen betrachtet. Es wird insofern auch auf makroökonomische Modelle eingegangen. Im Hauptteil der Arbeit sollen die Ursachen der großen Finanzkrisen in Skandinavien und Lateinamerika analysiert werden. Zum Abschluss der Arbeit werden die erzielten Erkenntnisse vergleichend dargestellt.
1.3 Begriffsklärung und Abgrenzung
Im Rahmen der Volkswirtschaftslehre wird von Krisen und krisenhaften Erscheinungen insbesondere auf dem Gebiet der Konjunkturtheorie gesprochen. Eine Finanzkrise ist eine Störung des Finanz-, Geld- und Kapitalmarktes, die erhebliche Kräfteverschiebungen am Markt oder Einschränkungen der Funktionalität des Geldsystems und der Geldwertstabilität zur Folge hat. Somit kann von einer Finanzkrise gesprochen werden, wenn sich finanzielle (makroökonomisch relevante) Daten, wie Aktien- und Währungskurse oder Devisenbestände in einem kurzen Zeitraum ungünstig entwickeln.
Häufig wird unter einer Finanzkrise lediglich eine […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Stefan Berger
Ursache von Finanzkrisen
Lateinamerika und Skandinavien im Vergleich
ISBN-10: 3-8324-9922-9
ISBN-13: 978-3-8324-9922-8
Druck Diplomica® GmbH, Hamburg, 2006
Zugl. Universität Hamburg, Hamburg, Deutschland, Diplomarbeit, 2005
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© Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2006
Printed in Germany

Ursache von Finanzkrisen: Lateinamerika und Skandinavien im Vergleich
I
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis ... III
1. Einleitung... 1
1.1 Vorwort... 1
1.2 Ziel und Gang der Diplomarbeit... 1
1.3 Begriffsklärung und Abgrenzung ... 2
2. Modelltheoretische Überlegungen... 5
2.1 Krisenmodelle... 5
2.1.1 Das Krisenmodell der ersten Generation ... 6
2.1.2 Krisenmodelle der zweiten Generation... 8
2.2 Twin Crises - Modelle der dritten Generation... 8
2.2.1 Banken - Run Modell ... 10
2.2.2 Moral Hazard Modell... 10
2.2.3 Balance Sheet Modell ... 12
2.3 Zusammenfassung ... 13
3. Die Finanzkrisen in Skandinavien... 14
3.1 Ursachen der Krisen in Norwegen 1988-93 und Finnland 1991-93... 15
3.1.1 Deregulierung und Liberalisierung des Finanzsektors... 15
3.1.2 Lending Boom und Asset Price Bubble ... 16
3.1.3 Akkumulation notleidender Kredite und das Platzen der Price Bubble... 18
3.1.4 Unzureichendes Risikomanagement der Banken... 19
3.1.5 Politische Faktoren... 20
3.1.6 Negative exogene Schocks... 21
3.2 Zusammenfassung ... 24
4. Die Finanzkrisen in Lateinamerika... 26
4.1 Mexiko - Ursachen der Krise 1994 ... 27
4.1.1 Steigende und sinkende Portfolioinvestitionen... 28
4.1.2 Die Bankenkrise als Folge der Liberalisierung des Finanzsektors ... 29
4.1.3 Reale Aufwertung und wachsende Leistungsbilanzdefizite ... 30
4.1.4 Politische Faktoren und Staatsverschuldung... 31

Ursache von Finanzkrisen: Lateinamerika und Skandinavien im Vergleich
II
4.2 Argentinien - Ursachen der Krise 2001... 32
4.2.1 Staatsverschuldung und wachsende Haushaltsdefizite ... 34
4.2.2 Reale Aufwertung und das Scheitern des Currency Boards ... 35
4.2.3 Die Auflagenpolitik des IWF ... 37
4.2.4 Korruption ... 38
4.3 Zusammenfassung ... 39
5. Schlussbetrachtungen... 41
5.1 Gemeinsamkeiten ... 41
5.2 Unterschiede ... 42
5.3 Zusammenfassung ­ tabellarische Darstellung ... 42
Abbildungen ... 44
1. Allgemeiner Teil... 44
2. Skandinavien ... 45
3. Lateinamerika ... 54
Quellenverzeichnis ... 61
1. Literaturverzeichnis... 61
2. Sonstige Quellen... 66

Ursache von Finanzkrisen: Lateinamerika und Skandinavien im Vergleich
III
Abkürzungsverzeichnis
allg.
allgemein(en)
ARS
Argentinische(r) Peso
BIP
Bruttoinlandsprodukt
bzw.
beziehungsweise
ca.
circa
d. h.
das heißt
Diss.
Dissertation
ebd.
ebenda
ECU
European Currency Unit
EUR
Euro
EWS
Europäisches Währungssystem
f.
folgende
ff.
folgenden
FMK
Finnische Mark
GDP
Gross Domestic Product
ggf.
gegebenenfalls
Hrsg.
Herausgeber
inkl.
inklusiv(e)
insb.
insbesondere
IWF
Internationaler Währungsfonds
Mil.
Millionen
Mrd.
Milliarden
MXN
Mexikanische(r) Peso
NAFTA
North American Free Trade Agreement
NOK
Norwegische Krone(n)
OECD
Organisation for Economic Co-operation and Development
p. a.
per annum
S.
Seite
sog.
so genannte(n)
u.
und
u. a.
unter anderem
u. U.
unter Umständen
USA
United States of America
USD
United States Dollar
Vgl.
Vergleiche
z.B.
zum Beispiel
zugl.
zugleich

Ursache von Finanzkrisen: Lateinamerika und Skandinavien im Vergleich
1
1. Einleitung
1.1
Vorwort
Finanzkrisen erschütterten in den letzten Jahrzehnten nicht nur einzelne Länder und
Regionen, sondern sind unabhängig von Gesellschaftsform oder Wirtschaftssystem
zu einem globalen Phänomen geworden.
1
Die Liste der von diesen Krisen
erschütterten Länder ist lang und seit dem Ende der 70er Jahre des vergangenen
Jahrhunderts stark anwachsend. Dabei sind Länder unterschiedlichsten
Entwicklungsniveaus diesen Krisen ausgesetzt. Als Beispiele aus jüngster
Vergangenheit können u. a. genannt werden:
2
·
die japanische Finanzkrise ab 1989/90,
·
die Bankenkrisen in Skandinavien 1987-1994,
·
die Peso-Krise in Mexiko 1994,
·
die Asien-Krise ab 1997/1998,
·
die russische Finanzkrise 1998 und
·
die Krisen der Länder in Lateinamerika ab 1998.
Die enge Interdependenz zwischen krisenhaften Erscheinungen im Banken- und
Finanzsektor, der wirtschaftlichen und konjunkturellen Entwicklung einerseits und
der staatlichen Einflussnahme auf die Wirtschafts- und Geldpolitik andererseits,
machen eine Ursachenanalyse mehr als notwendig.
1.2 Ziel und Gang der Diplomarbeit
Die Häufung und das Ausmaß der Krisen basieren neben dem veränderten
institutionellen Umfeld, der raschen finanziellen Globalisierung und der damit
verbundenen rapiden Erhöhung der Kapitalmobilität auf einer Vielzahl
unterschiedlicher endogener und exogener Faktoren, die in den nachfolgenden
Ausführungen dargelegt werden sollen. Nach einer Begriffsbestimmung und
Abgrenzung werden zunächst kurz allgemein die möglichen Entstehungsfaktoren
von Finanzkrisen betrachtet. Es wird insofern auch auf makroökonomische Modelle
1
Vgl. Bonn (1998), S. 3
2
Einen kurzen Überblick der größten Finanzkrisen gibt Ibel (2001), S. 26-76

Ursache von Finanzkrisen: Lateinamerika und Skandinavien im Vergleich
2
eingegangen. Im Hauptteil der Arbeit sollen die Ursachen der großen Finanzkrisen in
Skandinavien und Lateinamerika analysiert werden. Zum Abschluss der Arbeit
werden die erzielten Erkenntnisse vergleichend dargestellt.
1.3 Begriffsklärung und Abgrenzung
Im Rahmen der Volkswirtschaftslehre wird von Krisen und krisenhaften
Erscheinungen insbesondere auf dem Gebiet der Konjunkturtheorie gesprochen. Eine
Finanzkrise ist eine Störung des Finanz-, Geld- und Kapitalmarktes, die erhebliche
Kräfteverschiebungen am Markt oder Einschränkungen der Funktionalität des
Geldsystems und der Geldwertstabilität zur Folge hat. Somit kann von einer
Finanzkrise gesprochen werden, wenn sich finanzielle (makroökonomisch relevante)
Daten, wie Aktien- und Währungskurse oder Devisenbestände in einem kurzen
Zeitraum ungünstig entwickeln.
3
Häufig wird unter einer Finanzkrise lediglich eine Währungskrise (Bezug nehmend
auf den Zusammenbruch eines festen Wechselkurses) verstanden. Das klassische
Währungskrisenmodell interpretiert eine Währungskrise als unvermeidbares
Ereignis fundamentalökonomischer Ungleichgewichte, die auf langfristig nicht
miteinander zu vereinbarende Politikziele zurückgehen.
4
Währungskrisen stellen auf
die Kombination von drei makroökonomischen Phänomenen ab: eine starke
Abwertung des Wechselkurses, ein deutlicher Rückgang der Devisenreserven und
ein kräftiger Zinsanstieg.
5
Krugman (2000) sieht im Phänomen Währungskrisen
einzig die Flucht von Investoren aus einer Währung aus Abwertungsfurcht und
Vertrauensmangel: "We need not seek a more formal or careful definition; almost
always we know a currency crisis when we see one."
6
Zur Bestimmung von
Währungskrisen wird vielfach ein Währungskrisenindex genutzt, der die Relation
zwischen Wechselkursänderung und Veränderung der Devisenreserven beschreibt:
,,...as a weighted average of exchange-rate changes and reserve changes."
7
Insbesondere die Stabilität des Bankensystems ist ein wichtiger Punkt für die
Widerstandsfähigkeit einer Volkswirtschaft gegen internationale Ansteckungseffekte
3
Vgl. Angermüller (2002), S. 6
4
Vgl. Berger (2002), S.17
5
Vgl. Brüggemann/Linne (2002), S. 14
6
Krugmann (2000), S. 1
7
Kaminsky/Reinhart (1999), S. 476, 498

Ursache von Finanzkrisen: Lateinamerika und Skandinavien im Vergleich
3
von Währungskrisen, wie sie jedoch zunehmend zu beobachten sind.
8
Es zeigt sich
eine zunehmende Interdependenz zwischen der Entwicklung von Währungs- und
Bankenkrisen, so dass weder Banken- noch Währungskrisen als isolierte Probleme
betrachtet werden können.
9
In Anlehnung an die volkswirtschaftliche
Betrachtungsweise spricht man von einer Bankenkrise ,, ... bei einem krisenhaften
Zustand des Geld- und Kreditwesens eines Landes, gekennzeichnet durch starke
Illiquidität".
10
Eine große Anzahl von Banken einer Ökonomie sind demnach
zahlungsunfähig (insolvent) oder nicht mehr in der Lage, die von den entsprechenden
Bankenaufsichtgremien geforderten Liquiditäts- und Mindesteigenkapital-
anforderungen zu erfüllen. Bonn (1998) sieht in Bankenkrisen ,,in ihrem Ausgang
unsichere Prozesse von begrenzter Dauer und Beeinflussbarkeit, die ganze
Bankensysteme bzw. eine mehr oder minder große Zahl von Elementen dieser
Systeme ... in ihrer Stabilität beeinträchtigen und in ihrer Existenz nachhaltig
bedrohen."
11
Dabei wird im Folgenden nicht von der Krise einer einzelnen Bank,
sondern von einer systemischen Bankenkrise gesprochen. Banken sind durch
Interbankengeschäfte, durch Kooperation und letztlich durch den Zahlungsverkehr
stark voneinander abhängig. Somit kann der Ausfall einer Bank für die im Rahmen
des Interbankengeschäftes beteiligten Gläubigerbanken ebenfalls zum Problem
werden und eine Kettenreaktion zur Folge haben (sog. Dominoeffekt). Ausgeprägte
Informationsasymmetrien zwischen Anlegern und Banken hinsichtlich der Bonität
der Bank, begründet mit der spezifischen Besonderheit der Bankleistung und des
sensiblen Gutes ,,Geld", können zusätzlich bewirken, dass Anleger bei eher
geringfügigen Anlässen oder gar Vermutungen und Gerüchten über eine
Bonitätsverschlechterung aus Furcht um ihre Einlagen mit massiven Abzügen
reagieren (sog. Informationseffekt). Diese Ansteckungs- und Fortpflanzungs-
mechanismen, subsumiert unter dem Begriff ,,Contagion"
12
, sind mitverantwortlich
für eine flächendeckende Bankenkrise und beschreiben das systemische Risiko der
Banken. Die Krise einer Bank kann das gesamte Bankensystem erfassen.
13
8
Vgl. Berger (2002), S. 22
9
Eine empirische Analyse dazu bieten Kaminsky/Reinhart (1999)
10
Gabler VWL Lexikon (1993), S. 81
11
Bonn (1998), S. 58
12
Bezeichnet das Übergreifen einer Finanz-, Währungs- bzw. Bankenkrise von einer Bank auf die
andere bzw. von einem Land auf das andere
13
Vgl. Bonn (1998), S. 16 f.

Ursache von Finanzkrisen: Lateinamerika und Skandinavien im Vergleich
4
Ein zeitnahes Auftreten einer Währungs- und Bankenkrise kann unter dem Begriff
einer Finanzkrise (als sog. Zwillingskrise - Twin Crisis) subsumiert werden.
14
Als
Beispiel sind hier die Asienkrise 1997 und die darauf folgende Russlandkrise 1998
zu nennen.
Die Institutionen des Finanzsektors eines Landes lassen sich grob in
Finanzdienstleister (Banken, Versicherungen, Makler, Börsen) und Zentralbank
(Regierung) unterteilen. Somit kann bei einer Krise dieses Sektors von einer
Finanzkrise gesprochen werden. Da es sich bei der Zentralbank eines Landes um eine
Schlüsselinstitution handelt, ist deren Solvenz beispielsweise durch den Verlust von
Devisenreserven gleichwohl auch eine Finanzkrise.
15
Hierauf beruht im
Wesentlichen das Währungskrisenmodell der ersten Generation, auf das folgend
eingegangen wird.
14
Vgl. Kaminsky/Reinhart (1999), S. 473; ebenso Brüggemann/Linne (2002), S. 9, S.69
15
Vgl. Hott (2002), S. 6

Ursache von Finanzkrisen: Lateinamerika und Skandinavien im Vergleich
5
2. Modelltheoretische Überlegungen
2.1 Krisenmodelle
Seit dem Ausbruch der ersten Finanzkrisen beschäftigt sich die wissenschaftliche
Literatur ausgiebig mit deren Entstehungsursachen. Als fundamental ursächlich für
die verstärkte Krisenanfälligkeit der letzten Jahrzehnte gilt dabei die (im Zuge der
zunehmenden Globalisierung und Liberalisierung der Finanz- und Kapitalmärkte)
Reduzierung der Kapitalverkehrsbeschränkungen,
16
da insbesondere Entwicklungs-
und Schwellenländer verstärkt versuchen, Kapital aus dem Ausland zu akquirieren;
anderseits haben neue Informations- und Kommunikationstechnologien
internationale Kapitaltransaktionen erheblich vereinfacht und verbilligt.
17
Zum
heutigen Zeitpunkt unterscheidet die wissenschaftliche Literatur in
makroökonomische Modelle der ersten, zweiten und dritten Generation.
18
In den
nachfolgenden Ausführungen sollen die einzelnen Modellgenerationen kurz
erklärend darstellt werden, ohne einen mathematischen Beweis zu führen.
19
Alle
Modellgenerationen erklären den Zusammenbruch eines festen Wechselkurssystems
und beinhalten spekulative Währungsattacken als Auslöser der Krise.
20
Spekulation
ist das risikobehaftete Ausnutzen erwarteter zeitlicher Kursdifferenzen mit
Gewinnerzielungsabsicht.
21
Dies ist im Normalfall nur bei flexiblen Wechselkursen
möglich; die nachfolgenden Ausführungen behandeln jedoch feste bzw. fixierte
Wechselkurse. Ein Gewinn aus einer Spekulation kann auch hier entstehen, wenn der
Wechselkurs freigegeben wird. Der Spekulant erwartet eine Abwertung der Währung
durch Aufgabe der Wechselkursbindung (sog. Einbahnspekulation)
22
. Ein einfaches
Beispiel soll eine Währungsspekulation veranschaulichen. Spekulant A nimmt bei
einer argentinischen Bank einen Kredit über 10 Mil. argentinische Peso (ARS) auf.
Bei einem Kurs von 1,00 USD/ARS tauscht er diese in 10 Mil. US-Dollar (USD) um.
Kann die Zentralbank den, wie im Beispiel Argentinien, an den USD gebundenen
Wechselkurs nicht mehr stützen und fällt dieser nach einer Woche auf angenommene
16
Diese Entwicklung wurde bestärkt durch die Auflagenpolitik des IWF, vgl. Abschnitt 4.2.3
17
Vgl. Gärtner/Lutz (2004), S 333
18
Einen Literaturüberblick zur Entstehung der Modelle gibt Angermüller (2002), S. 56 ff.
19
Sehr umfangreich modelltheoretisch dargelegt u. a. bei Gärtner/Lutz (2004), S. 334 ff.
20
Vgl. Hott (2002), S. 11
21
Vgl. Angermann (2002), S. 59
22
Vgl. ebd., S. 62

Ursache von Finanzkrisen: Lateinamerika und Skandinavien im Vergleich
6
0,80 USD/ARS, tauscht er 8 Mil. USD wieder in 10 Mil. ARS um, zahlt den Kredit
zurück und streicht (unter Vernachlässigung der Zinsen) 2 Mil. USD Gewinn ein.
2.1.1 Das Krisenmodell der ersten Generation
Das Krisenmodell der ersten Generation basiert ursprünglich auf einem Modell für
spekulative Attacken auf einen staatlich kontrollierten Goldpreis. Dieses Modell
wurde in den Ausführungen von Krugman (1979) und Flood und Garber (1984) auf
spekulative Attacken gegen feste Wechselkurse übertragen.
23
Es beruht primär auf
dem Trilemma der monetären Außenwirtschaft: der Zielkonflikt zwischen festen
Wechselkursen, freiem Kapitalverkehr und unabhängiger Geldpolitik.
24
Das Modell
zeigt auf, wie eine kleine Volkswirtschaft, die ihren Wechselkurs gegenüber einer
großen Volkswirtschaft (z. B. USA) durch Devisenmarktinterventionen fixiert, bei
expansiver Geld- und Fiskalpolitik durch spekulative Attacken in eine Finanzkrise
gerät, bevor überhaupt die Währungsreserven aufgebraucht sind. Eine mit der
Wechselkursbindung unvereinbare Geld- und Fiskalpolitik und die daraus
resultierende Verschlechterung makroökonomischer Fundamentaldaten zwingt die
heimische Notenbank zum Abbau der Währungsreserven und somit letztlich zur
krisenhaften Wechselkursfreigabe.
25
In diesem Modell sind das inländische
Volkseinkommen (Y), der ausländische (und somit exogene) Zins (i
a
), das
ausländische (exogene) Preisniveau (p
a
) sowie die erwartete Abwertungsrate (E) des
Wechselkurses die Bestimmungsfaktoren (sog. Fundamentalvariablen)
26
des
Wechselkurses (e). Die inländische Geldmenge (m) setzt sich dabei aus den
Währungs-/Devisenreserven der Notenbank (F
z
) und den von ihr gehaltenen
inländischen Wertpapieren (B
z
) (zur Vereinfachung werden nur Staatsanleihen
angenommen) zusammen. Per weiterer Annahme ist der Staatshaushalt defizitär; die
laufenden staatlichen Haushaltsdefizite werden durch ein Wachstum der Geldmenge
finanziert. Ist der fixierte Wechselkurs glaubwürdig (E = 0) und (Y = konstant),
bestimmt einzig die heimische Geldmenge den Wechselkurs (m = e).
27
Aufgrund der
Wechselkursfixierung hat die heimische Notenbank jedoch nur einen
eingeschränkten Einfluss auf die Geldpolitik.
28
Sie sieht sich gezwungen, die zur
23
Vgl. Gärtner/Lutz (2004), S. 205, S. 333 ff.
24
Vgl. ebd., S. 333
25
Vgl. Angermüller (2002), S. 135
26
Vgl. Gärtner/Lutz (2004), S. 335
27
Erklärt durch das monetäre Wechselkursmodell unter festen Wechselkursen, siehe dazu
Gärtner/Lutz (2004), S. 303
28
Vgl. u. a. Angermüller (2002), S. 17 f.

Ursache von Finanzkrisen: Lateinamerika und Skandinavien im Vergleich
7
Finanzierung der Haushaltsdefizite laufend neu ausgegebenen Staatsanleihen
aufzukaufen. Es wachsen Staatsverschuldung und Bondbestand der Notenbank
gleichermaßen. Wenn der Bondbestand (B
z
) wächst, muss zwangsläufig die
Devisenreserve sinken, um die Geldmenge konstant zu halten (da m = B
z
+ F
z
) und
somit den fixierten Wechselkurs zu sichern. Diese Situation führt zwangsweise zu
stetig abnehmenden Devisenreserven (da die Notenbank die nicht unter ihrer
Kontrolle stehenden Bondzuwächse aufkaufen muss) bis diese letztlich aufgebraucht
sind und eine Abwertung der eigenen Währung unausweichlich wäre. Die Frage, ob
es zu einer Krise kommt, ist somit beantwortet. Der Zeitpunkt der Krise ist ungewiss.
Bevor die Devisenreserven vollständig aufgebraucht sind, werden Spekulanten (unter
der rationalen Erwartung der bevorstehenden Abwertung der heimischen Währung)
die Devisen der Notenbank unter Verschuldung in heimischer Währung aufkaufen,
um nach erfolgter Abwertung weniger an ausländischer Währung für die
Rückzahlung des Kredites aufwenden zu müssen.
29
Dies bezeichnet die spekulative
Attacke.
30
Sie tritt nur unter der Erwartung ein, erfolgreich zu sein.
31
Wichtig ist hier
der sog. Schattenwechselkurs, nämlich der Kurs, der sich ohne Intervention der
Notenbank, d. h. bei Freigabe des Wechselkurses ergeben würde.
32
Er spielt im
Kalkül der Spekulanten eine zentrale Rolle, da zu diesem Kurs die im Rahmen der
spekulativen Attacke erworbenen Devisen wieder in heimische Währung
umgetauscht werden können und somit die Gewinnhöhe bestimmt wird. Die
spekulative Attacke beginnt demnach in einer Phase, in der noch ausreichend
Devisenreserven vorhanden sind (damit Spekulanten diese aufkaufen können). Sie
kommt u. a. umso eher, desto
·
niedriger der feste Wechselkurs oder/und
·
je geringer die Devisenreserven der Notenbank.
33
Zusammenfassend lassen sich drei Phasen festhalten:
1.
wachsende Haushaltsdefizite bewirken die kontinuierliche Abnahme der
Devisenreserven der Notenbank,
2.
der Eintritt der spekulativen Attacke bei erwartetem Schattenwechselkurs,
3.
Freigabe des Wechselkurses und kontinuierliche Abwertung.
34
29
Vgl. dazu obige Ausführungen zur Spekulation
30
Vgl. Angermüller (2002), S. 71
31
Vgl. Hott (2002), S. 17
32
Vgl. Gärtner/Lutz (2004), S. 336
33
Vgl. ebd., S. 339 f.
34
Vgl. Angermüller (2002), S. 75

Ursache von Finanzkrisen: Lateinamerika und Skandinavien im Vergleich
8
2.1.2 Krisenmodelle der zweiten Generation
Die teilweise empirische Widerlegung der fundamentalen monetären
Ungleichgewichte der Modelle der ersten Generation als Ursache der Krisen der
letzten 15 Jahre führte zur Entwicklung von Modellen der zweiten Generation. Das
Grundmodell basiert auf den Überlegungen von Obstfeld (1994, 1996). Hier wird
dem Verhalten des Staates mehr Spielraum beigemessen.
35
Während im ersten
Modell lediglich den Spekulanten rationales Handeln zugesprochen wird, trifft dies
hier auch auf die Regierung zu. Es wird berücksichtigt, dass die Regierung die
Wechselkursbindung jederzeit aufgeben kann, wenn diese als ,,zu teuer" erscheint.
Berger (2002) spricht vom Optimierungskalkül der Regierung.
36
Verfolgt die
Regierung ein Output- bzw. Beschäftigungsziel, kann hieraus u. U. die Freigabe des
Wechselkurses folgen.
37
,,Der trade-off der Regierung besteht darin, dass eine
expansive Geldpolitik bzw. Abwertung zwar einerseits den Output positiv
beeinflusst, andererseits aber die inländische Inflationsrate erhöht."
38
Bei festen
Wechselkursen entstehen aber zusätzliche Kosten der Währungsabwertung. Somit
erfolgt eine Abwertung nur, wenn der Nutzenverlust bei einer Abwertung geringer
ausfällt, als bei Abfluss von Devisenreserven (und somit bei Beibehaltung des
bestehenden Kurses). Im Gegensatz zum Modell der ersten Generation kann
demnach auch ein Land, dessen Fundamentaldaten (wie Devisenreserven,
Verschuldungsgrad oder Arbeitslosigkeit) keinen Anlass zur Abwertung geben,
durch eine spekulative Attacke in eine sich selbst erfüllende Krise geraten: ,,Solide
Fundamentalfaktoren sind in ihnen eine notwendige, aber keine hinreichende
Bedingung für die Stabilität des Festkurssystems, denn die Erwartungen der
Marktteilnehmer können sich selbst erfüllen."
39
Man spricht vom Phänomen sich
selbst bestätigender Erwartungen (self-fulfilling prophecies).
40
2.2 Twin Crises - Modelle der dritten Generation
Während die Krisenmodelle der ersten und zweiten Generation das Phänomen
,,Währungskrise" isoliert betrachten, macht die Entwicklung der letzten Jahrzehnte
35
Vgl. Gärtner/Lutz (2004), S. 342
36
Vgl. Berger (2002), S. 61
37
Vgl. Gärtner/Lutz (2004), S. 342
38
Gärtner/Lutz (2004), S. 345
39
Angermüller (2002), S. 135
40
Ausführlicher bei Bonn (1998), S. 18 ff.

Ursache von Finanzkrisen: Lateinamerika und Skandinavien im Vergleich
9
deutlich, dass Währungskrisen zunehmend mit Bankenkrisen einhergehen.
Kaminsky/Reinhart (1999) stellen in ihrer empirischen Studie fest, dass seit Ende der
1970er Jahre mit Beginn der weltweit einsetzenden Liberalisierung und
Deregulierung der Finanzmärkte zunehmend Twin Crises auftraten (Vgl. Abb. 1 u. 2).
,,The twin crisis phenomenon is one of the 1980`s and 1990`s."
41
Zur theoretischen
Erklärung des Auftretens von Zwillingskrisen kann auf eine Erweiterung von
Währungskrisenmodellen zurückgegriffen werden.
Für den Ausbruch der Asienkrise 1997 boten die bereits beschriebenen Modelle nur
unvollständige Erklärungsansätze, da die asiatischen Krisenländer weder durch
exzessive Haushaltsdefizite noch durch Verschlechterung anderer
makroökonomischer Fundamentaldaten auffielen, welche eine baldige Abwertung
erwarten lassen könnten.
42
Stattdessen berücksichtigen die neueren Modelle der sog.
dritten Generation das gemeinsame Auftreten von Währungs- und Bankenkrisen
(Twin Crises) in den betroffenen Krisenländern und sind somit wesentlich
komplexer. Es kann grob in drei verschieden Erklärungsansätze unterteilt werden.
43
1.
Als Folge eines Banken - Runs
44
bei einer offenen Volkswirtschaft durch eine
plötzliche Panik kommt es zu einer Twin Crisis.
2.
Durch ex- und implizite Regierungszusagen verursachtes Moral Hazard -
Verhalten
45
führt zu Überinvestitionen; wird diese Strategie unglaubwürdig,
kommt es zum Kollaps des Wechselkurssystems.
46
3.
Das Balance Sheet - Problem, d. h. das relativ hohe Niveau der Verschuldung
des Wirtschaftssektors in ausländischer Währung kann eine Finanzkrise
begründen.
Festzustellen ist, dass bei diesen neueren Ansätzen nicht unbedingt der
Devisenmarkt, sondern der Finanzsektor im Zentrum der Analyse steht.
47
Die
41
Kaminsky/Reinhart (1999), S. 476, bei 76 untersuchten Währungs- und 26 Bankenkisen von 1970
bis 1995 handelte es sich in 19 Fällen um Zwillingskrisen, vgl. Kaminsky/Reinhart (1999), S. 477
42
Vgl. Krugmann (1998), S. 2; auch Stiglitz (2002), S. 109 ff.
43
Siehe Gärtner/Lutz (2004), S. 356, ebenso Hott (2002), S. 30
44
Von einem Banken ­ Run bzw. einer Bankenpanik spricht man, wenn ein Großteil der Einleger
einer Bank aufgrund befürchteter oder tatsächlich bevorstehender Zahlungsunfähigkeit der Bank sein
Guthaben abzieht, vgl. dazu Berger (2002), S. 221
45
Darunter wird das absichtlich risikoreichere Verhalten durch veränderter Risikoverteilung nach
Eintritt des Worst Case verstanden; demnach verhält sich beispielsweise ein Versicherter nach
Vertragsabschluss riskanter, da die Folgen seines Handels nun ganz oder teils den Versicherer treffen
46
Vgl. dazu den Ansatz von Krugman (1998) ,,What Happened to Asia?", S. 3 ff.
47
Vgl. Angermüller (2002), S. 135

Ursache von Finanzkrisen: Lateinamerika und Skandinavien im Vergleich
10
Währungskrise wird als Teil einer umfassenden Finanzkrise betrachtet.
48
Ausgehend
von der raschen Liberalisierung und Öffnung der Finanz- und Kapitalmärkte, der
folgenden hohen Verschuldung in ausländischer Währung und dem
anreizverzerrenden Einfluss staatlicher Garantien kann es auch ohne
Verschlechterung von Fundamentaldaten zu einer Finanzkrise kommen.
2.2.1 Banken - Run Modell
Banken - Runs können auch nur aufgrund der Erwartung einer Verschlechterung von
Fundamentaldaten entstehen und somit mögliche auslösende Faktoren einer Banken-
und nachfolgenden Währungskrise sein.
49
Investiert beispielsweise eine Bank ihre
Kundeneinlagen in einem kleinen Ausland mit Wechselkursbindung, kann es bei
einem Run auf die heimische Bank zu massiven Abzügen aus dem Ausland kommen,
deren Höhe die Devisenreserven des kleinen Landes übersteigt und somit zur
Abwertung der ausländischen Währung bzw. zu einer spekulativen Attacke führt.
50
Umgekehrt können Wechselkursschocks in Form extremer Abwertungen direkte
Eigenhandelsverluste der Bank oder Kapitalflucht und Einlagenabzug aufgrund von
Vertrauensverlusten und somit einen Banken - Run bewirken. Hier zeigt sich die
enge Interdependenz zwischen Währungs- und Bankenkrise. Die Umleitung
zunehmender ausländischer Kapitalströme in unrentable und unsichere Investitionen
und die damit verbundene Akkumulation von Risikoaktiva kann ebenfalls zu einer
Bankenkrise führen.
51
Krisen begründend ist dabei auch die zu rasche Liberalisierung
und Deregulierung des Finanzsektors, die oftmals ihren Ausdruck in einer
unzureichenden Finanzaufsicht und Bankenregulierung findet.
52
2.2.2 Moral Hazard Modell
Moral Hazard kann ebenfalls zum Ausbruch einer Twin Crisis führen. Das
absichtlich risikoreichere Verhalten von Banken und institutionellen Anlegern wird
insbesondere gefördert, wenn die Zentralbank als sog. Lender of last Resort
53
fungiert und somit für die Verbindlichkeiten der heimischen Banken bürgt. Diese
48
Vgl. Meinert (1999), S. 13
49
Vgl. Brüggemann/Linne (2002), S. 69
50
Vgl. Hott (2002), S. 29
51
Vgl. De Luna Martinez (2002), S. 69 ff.
52
De Luna Martinez (2002) bestätigt bei der Untersuchung von 10 von Bankenkrisen betroffenen
Schwellenländern diesen Sachverhalt empirisch, Vgl. De Luna Martinez (2002), S. 72; ebenso Bonn
(1998), S. 300
53
Zu deutsch: Kreditgeber letzter Instanz (im Sinne von Rettung)

Ursache von Finanzkrisen: Lateinamerika und Skandinavien im Vergleich
11
staatliche Absicherung führt zu risikoreicheren Geschäften und zu Überinvestitionen
in riskantere Assets, da sich die handelnde Bank aufgrund der Staatsgarantien
weniger risikoavers verhält und sich um ihre Existenz weniger Gedanken macht. Ist
das Angebot der Assets (wie z. B. bei Immobilien) unelastisch, spiegelt sich Moral
Hazard in stark überhöhten Marktpreisen wider. Es kommt zu sog. spekulativen
Preisblasen (Asset Price Bubbles).
54
Im Zuge der Liberalisierung und Deregulierung
des Finanzsektors und des Zuflusses ausländischen Kapitals kann es zu einer
Ausweitung des Kreditvolumens (Lending Boom) kommen, was diese
Überinvestitionen zusätzlich fördert.
55
Auch Herdenverhalten der Anleger (Herding)
kann diesen Effekt nochmals verstärken. Herding beschreibt das Verhalten von
Investoren, die gleich einer Tierherde einander folgend alle in eine bestimmte
Anlageform hinein oder heraus gehen. Unter der Erwartung, dass die Herde mehr
oder bessere Informationen über die Assets besitzt, richten die Anleger ihre
Anlageentscheidungen einzig nach denen der anderen.
56
Kommt es zum Platzen der
Preisblase, können Geschäftsbanken (durch Kursverluste, Kreditausfälle und
aufgrund verminderter Verwertungserlöse) zahlungsunfähig werden und es kann zu
einem bereits beschriebenen Banken - Run kommen. Kommt es aufgrund staatlicher
Verpflichtung seitens der Zentralbank zur Rettung der finanziell angeschlagenen
Banken (sog. Bailout), kann diese selbst in Zahlungsschwierigkeiten geraten. Dies
kann wiederum bei Wechselkursfixierung zu deren Aufgabe führen, da der
Devisenbestand der Zentralbank nun zur Rettung der heimischen Banken und nicht
zur Wechselkursintervention eingesetzt werden kann.
57
Moral Hazard - Verhalten
und staatlich garantierte Bailouts stehen somit im engen Zusammenhang: ,,It has long
been known that financial intermediaries whose liabilities are guaranteed by the
government pose a serious problem of moral hazard."
58
Als klassisches Beispiel kann
die Bailout - Strategie im Rahmen des ,,Too big to fail"
59
während der us-
amerikanischen ,,Savings and Loans" Krise angeführt werden. Mit Moral Hazard
haben vor allem Länder Probleme, deren Finanz- und Bankensektor liberalisiert
wurde, aber deren Finanzaufsicht und Bankenregulierung noch nicht ausreichend
54
Vgl. Hott (2002), S. 33
55
Umfangreich dazu bei Borio/Lowe (2002)
56
Einen komplexen erklärungstheoretischen Ansatz zum Herdenverhalten bietet Hott (2002), S. 51 ff.
57
Vgl. Berger (2002), S. 224 f., S. 231
58
Krugmann (1998), S. 3
59
Während der amerikanischen Sparkassenkrise entwickelte Ansicht, dass insolvente Banken in
Relation zum gesamten Finanzsektor zu groß seien können, um sie zu volkswirtschaftlich vertretbaren
Kosten fallieren zu lassen und deshalb der Staat gefordert ist; mehr dazu bei Belke (2001), S. 1 ff.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Erscheinungsjahr
2005
ISBN (eBook)
9783832499228
ISBN (Paperback)
9783838699226
DOI
10.3239/9783832499228
Dateigröße
1009 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Universität Hamburg – Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Department Wirtschaft und Politik
Erscheinungsdatum
2006 (Oktober)
Note
2,0
Schlagworte
volkswirtschaft lateinamerika skandinavien finanzen krisenmodell
Produktsicherheit
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