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Entdecke die Welt … and get into English!

Eine Zielgruppenbefragung zum Leseverhalten des zweisprachigen Kindermagazins National Geographic WORLD unter besonderer Berücksichtigung des Umgangs mit dem immersiven Sprachkonzept

©2005 Magisterarbeit 129 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Hin und wieder lohnt es sich, ein bestimmtes Produkt des Medienmarktes herauszupicken und unter die Lupe zu nehmen, vor allem dann, wenn es exemplarisch für eine Entwicklungstendenz steht. Ein sich besonders in den letzten Jahren etablierender Trend basiert auf dem Schlagwort Wissenschaft. Themen, welche einen mehr oder weniger wissenschaftlichen Hintergrund haben, werden je nach Zielgruppe so verständlich wie möglich aufbereitet.
Nach „Info-“ und „Edu-“ ist nun „Sciencetainment“ das Schlagwort für eine Palette neuer Medienprodukte. „Science sells“ ersetzt das Jahrzehnte von der Werbeindustrie verfolge Credo „Sex sells“, vermutet die WELT am 13.08. 2005. Vermittelt wird in der Regel eher eine Art „Instant Wissen“, das dem Rezipienten zu ausgewählten Themen Hintergrundinformationen so komprimiert wie möglich darbietet. Der Appetit wird schnell gestillt, doch das so erworbene Wissen kann keine dauerhafte Sättigung bieten, weil die Grundlage fehlt, oder? Bei so viel Angebot stellt sich die Frage nach der Qualität, vor allem dann, wenn es um Medienprodukte für Kinder geht.
Die Idee für die vorliegende Arbeit hat ihren Ursprung in der Beobachtung eines in dieser Hinsicht völlig neuartigen Medienprojektes, welches sich nicht nur mit Wissenskonzept verkauft, sondern noch etwas draufsetzt: es will auch Sprache vermitteln. National Geographic WORLD heißt die neue Marke, welche seit 2003 gleich über mehrere mediale Kanäle versucht, sich im Kindersegment zu etablieren. Der Wunschtraum vieler Eltern, dass ihre Kinder sich beim bloßen Vergnügen so viel Wissen wie möglich aneignen, kann nun gleich in mehreren Dimensionen ermöglicht werden. Die Werbung klingt ähnlich viel versprechend und führt automatisch gleich zu mehreren spannenden Fragen. Ist die Ambition Wissen zu erwerben oder eine Sprache zu lernen für Kinder tatsächlich ein Motiv für den freizeitlichen Medienkonsum? Geht eine hohe Akzeptanz eines solchen Konzeptes automatisch einher mit besonders intensiven Rezeptionsmustern?
Wie viel Sprache kann durch ein Medium wirklich „spielerisch“ vermittelt werden oder müssen dafür erst einmal andere Voraussetzungen erfüllt sein? Diese Fragen waren ausschlaggebend für die Entwicklung einer empirischen Untersuchung, in deren Fokus insbesondere ein Produkt aus dem Medienverbund stehen sollte. Dass die Wahl dabei auf die Zeitschrift fiel, ist mit zwei Tatsachen zu begründen. Erstens bietet die Zeitschrift die vielfältigste Umsetzung, […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Julia Stander
Endecke die Welt ... and get into Englisch!
Eine Zielgruppenbefragung zum Leseverhalten des zweisprachigen Kindermagazins
National Geographic WORLD unter besonderer Berücksichtigung des Umgangs mit dem
immersiven Sprachkonzept
ISBN-10: 3-8324-9824-9
ISBN-13: 978-3-8324-9824-5
Druck Diplomica® GmbH, Hamburg, 2006
Zugl. Friedrich-Schiller-Universität Jena, Jena, Deutschland, Magisterarbeit, 2005
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Haftung für evtl. verbliebene fehlerhafte Angaben und deren Folgen.
© Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2006
Printed in Germany

II
Inhalt
Danksagung...
IV
Abbildungsverzeichnis...
V
Tabellenverzeichnis...
VII
Abstract...
VIII
Einleitung...
1
1.
(Kinder)Zeitschriften als Untersuchungsgegenstand...
3
1.1.
Die Rolle der Zeitschriften in der Medienforschung...
3
1.2.
Markttendenzen und Trends...
5
1.3.
Die Kinderzeitschrift...
7
1.4.
Die Zielgruppe...
11
2.
Spracherwerb durch ,,Eintauchen" ­ Das Konzept des
Immersive Learning...
13
Exkurs Sprachpolitik: Die Notwendigkeit mehrere Sprachen zu
beherrschen...
13
2.1.
Psycholinguistische Grundlagen des Erstspracherwerbs
und des Fremdspracherwerbs...
15
2.2.
Zur Idee des Immersive Learning...
21
2.3.
Immersion durch Massenmedien ­ Grenzen und Perspektiven...
24
3.
Das Projekt ,, National Geographic WORLD"...
29
3.1.
Entwicklung und Intention...
29
3.2.
Das Konzept...
32
3.3.
Die crossmediale Umsetzung...
34
3.4.
National Geographic WORLD Lehrerservice...
38
4.
Eine Charakterisierung der Zeitschrift ,,National Geographic
World"...
39
4.1.
Allgemein: gewählte Beurteilungskriterien...
39
4.2.
Anwendung der Beurteilungskriterien...
42
4.2.1.
Inhaltliche Gestaltung NG WORLD...
43
4.2.2.
Sprachliche Gestaltung NG WORLD...
46
4.2.3.
Graphische Gestaltung NG WORLD...
48
4.2.4.
Umsetzung des immersiven Sprachkonzeptes...
52
5.
Der Untersuchungsablauf...
57
5.1.
Fragestellung und Hypothesen...
57
5.2.
Variablen und Operationalisierung...
59
5.3.
Das Methodendesign...
63
5.4.
Zur Auswahl der Stichprobe...
67
5.5.
Die Erhebungsinstrumente...
67
5.5.1.
Zur Fragebogenkonstruktion...
68
5.5.2.
Zeitschriftenevaluation mittels ,,Smiley-Methode"...
72
5.5.3.
Zur Konstruktion des Interviewleitfadens...
73
5.6.
Durchführung der Untersuchung...
75
5.6.1.
Der Pretest...
75

III
5.6.2.
Hauptuntersuchungen in Hamburg und Kiel...
79
6.
Ergebnisse ...
82
6.1.
Rücklauf und Beschreibung der Stichprobe...
82
6.2.
Fragebogenauswertung und Hypothesenprüfung...
85
6.3.
Die Zeitschriftenbewertung... 103
6.4.
Die Interviews... 107
6.5.
Zusammenfassung... 110
7.
Diskussion & Ausblick... 112
Anhang: Literatur- und Quellenverzeichnis...
IX
Anhang: Fragebogen...
XIV
Anhang: Interviewleifaden... XXII
Anlage: National Geographic WORLD Ausgabe Juni 2005 (ohne Poster)
Anlage: CD ROM mit Inhalt:
Fragebogen 1. und 2. Version, Gesamtauswertung Fragebögen,
Transkripte der Interviews, Tabelle Auswertung Interviews,
Online Quellen als HTML-Dokument

IV
Danksagung
Auf dem Weg zur Idee für die vorliegende Arbeit, bei deren Entwicklung und im
Laufe ihrer Realisierung, haben ich durch verschiedene Personen und
Institutionen Unterstützung erfahren, welchen ich an dieser Stelle zum Dank
verpflichtet bin.
Mein Dank gilt Prof. Dr. Georg Ruhrmann, Inhaber des Lehrstuhls Grundlagen
der medialen Kommunikation und Medienwirkung der Friedrich-Schiller-
Universität in Jena, welcher mich bei den entscheidenden Schritten zur Auswahl
und Eingrenzung meiner Thematik sowie für die Konzeption einer empirischen
Untersuchung beraten hat.
Insbesondere danke ich dem Verlag Gruner + Jahr, allen voran Silke Käse, für
die mehrfache bereitwillige Unterstützung bei der Konzeption meiner
Untersuchungsinstrumente und das Bereitstellen hilfreicher Daten und
Marktforschungsergebnisse. Ein wichtiger Beitrag zu meiner Untersuchung
stammt von der Redaktion National Geographic Deutschland (Alexandra Knittel),
welche mir jegliche Informationsmaterialen und benötigten Ausgaben von
National Geographic WORLD zur Verfügung stellte und den Versand der Hefte
für die Erhebung an die teilnehmenden Schulen koordinierte. In diesem
Zusammenhang möchte ich natürlich anerkennend die verantwortlichen
Lehrkräfte und die Schüler der Rothe-Schule in Hamburg und der Claus-Rixen-
Schule in Kiel-Altenholz erwähnen, welche an der Befragung teilgenommen und
somit zum wichtigsten Teil dieser Arbeit beigetragen haben.
Dank gilt ferner Sou-Yen Kim (KI.KA), Corinna Miagtchenkov (ZDF) und Gila
Hoppenstedt (YOUA) für die Informationen, Ratschläge und Vermittlung
hilfreicher Kontakte.
Abschließend möchte ich die Leistung von Nadine Palzer anerkennen, deren
freiwillige Unterstützung über Organisation, Planung und Durchführung der
Untersuchung weit hinausging.

V
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1:
Zunahme der Printangebote mit populärwissenschaftlichem
Inhalt...
6
Abb. 2:
Komponenten der Sprache...
16
Abb. 3:
Verarbeitungskomponenten des Sprechvorganges...
18
Abb. 4:
Zusammenarbeit der Komponenten des Spracherwerbes...
19
Abb. 5: Gemeinsamkeiten und Unterschiede bei Erst- und
Zweitspracherwerb...
20
Abb. 6 :
Cummins' Modell der Sprachfertigkeiten als
Funktion von Kontextualisierung und kognitivem Aufwand
(ergänzt um Medien als situativer Kontext)...
27
Abb. 7 :
Der National Geographic WORLD Medienverbund...
33
Abb. 8 :
Häufigkeiten Sprachniveau/ Geschlecht...
82
Abb. 9: Häufigkeiten Eltern Englisch/ Kenntnis NG WORLD ...
83
Abb. 10:
Häufigkeiten Bewertung/ Zuwendung Zweisprachigkeit...
83
Abb. 11:
Häufigkeiten Zuwendung Englisch speziell...
84
Abb. 12:
Lesemotiv Englisch...
85
Abb. 13:
Lesezeit nach Sprachniveau...
86
Abb. 14:
Zuwendung Englisch nach Sprachniveau...
87
Abb. 15:
Bewertung Zeitschrift nach Sprachniveau...
88
Abb. 16:
Bewertung World Reporters nach Sprachniveau...
89
Abb. 17:
Bewertung Rätsel nach Sprachniveau...
90
Abb. 18:
Zuwendung zu englischen Elementen nach Sprachniveau...
91
Abb. 19:
Bewertung Zeitschrift/ Bewertung Englisch nach
Kenntnis NG WORLD...
92
Abb. 20:
Zuwendung Englisch nach Kenntnis NG WORLD...
93
Abb. 21:
Bewertung Englischteil nach Lesekommunikation...
94
Abb. 22:
Bewertung Zeitschrift/ Bewertung Englisch nach
Lesekommunikation...
96
Abb. 23:
Zuwendung Englisch nach Lesekommunikation...
97
Abb. 24:
Zuwendung Englisch nach Geschlecht...
98

VI
Abb. 25:
Lesegewohnheiten nach Geschlecht...
98
Abb. 26:
Häufigkeiten Smiley-Bewertungen insgesamt... 103
Abb. 27:
Smiley-Bewertungen englischer Inhalte... 104
Abb. 28:
Positivbewertungen englischer Inhalte nach Sprachniveau... 105
Abb. 29:
Negativbewertungen englischer Inhalte nach Sprachniveau... 106
Abb. 30:
Positivbewertungen englischer Inhalte nach Geschlecht... 107

VII
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1:
Unterschiede zwischen Immersion und klassischem
Fremdsprachenunterricht...
23
Tabelle 2:
Übersicht englische Formate... 52-54
Tabelle 3:
Ausprägung der drei Evaluationsdimensionen in den
englischen Formaten...
55
Tabelle 4:
Übersicht Untersuchungsdesign...
66
Tabelle 5(a-f): Variablen in Teil A-F des Fragebogens... 69-72
Tabelle 6:
Korrelation Sprachniveau/ Lesezeit...
86
Tabelle 7:
Korrelation Sprachniveau/ Zuwendung Englisch...
86
Tabelle 8:
Unterschiede bei der Bewertung von Komponenten der
Zeitschrift nach Sprachniveau...
88
Tabelle 9:
Unterschiede bei der Bewertung der World Reporters
nach Sprachniveau...
90
Tabelle 10:
Unterschiede bei der Zuwendung zu englischen
Elementen nach Sprachniveau...
92
Tabelle 11:
Korrelationen Lesekommunikation/ Zuwendung Englisch...
94
Tabelle 12: Unterschiede Bei der Bewertung des Englischteils nach
Lesekommunikation...
95
Tabelle 13:
Korrelationen Einstellung zum Englischlernen/ Bewertung
Zweisprachigkeit/ Zuwendung Englisch...
95
Tabelle 14:
Unterschiede bei Bewertung Zeitschrift, Bewertung
Englischteil, Bewertung Zweisprachigkeit, Zuwendung
Englisch nach Englischkenntnis der Eltern...
97
Tabelle 15:
Unterschiede bei Lesegewohnheiten nach Geschlecht...
98
Tabelle 16:
Regressionsparameter für unabhängige Variablen 1-4...
99
Tabelle 17:
Güte der Vorhersage...
100
Tabelle 18:
angewandte Testverfahren... 101-102
Tabelle 19:
Hauptaspekte aus Interviewleitfaden...
108

VIII
Abstract
,,Entdecke die Welt...and get into Englisch"
Eine Zielgruppenbefragung zum Leseverhalten des zweisprachigen
Kindermagazins National Geographic WORLD unter besonderer
Berücksichtigung des Umgangs mit dem immersiven Sprachkonzept
Kinder lernen spielerisch. Je mehr sie also aufnehmen und je früher dies
geschieht desto besser. Mit dieser pädagogischen Botschaft wenden sich viele
Medienprodukte und ihre Macher vor allem an die Zielgruppe Eltern.
Offensichtlich mit großem Erfolg, denn der Markt der Edutainment-Medien
wächst und bringt ständig neue Kinderprodukte hervor. Ein neuer Trend scheint
sich derzeit in zweisprachigen Medienformaten zu etablieren, welche - zusätzlich
zu ihren ursprünglichen Inhalten - ganz nebenbei auch noch eine Fremdsprache
vermitteln wollen. Das crossmediale Projekt ,,National Geographic WORLD"
verkauft sich seit 2003 ebenfalls mit diesem Versprechen und genießt eine hohe
Akzeptanz sowohl bei der Kinder- als auch bei der impliziten Elternzielgruppe.
Diese Arbeit wirft einen intensiven Blick auf das Projekt, um die Möglichkeit und
Praxis der Sprachvermittlung durch ein immersives Medienkonzept zu
evaluieren. Der Schwerpunkt liegt dabei auf einer Befragung 11jähriger Schüler
zum Leseverhalten des Printmagazins ,,National Geographic WORLD",
insbesondere zur Beurteilung und Nutzung englischsprachiger Inhalte. Als
theoretische Grundlage werden im Vorfeld unter anderem Besonderheiten der
Zeitschriftennutzung sowie psycholinguistische Erkenntnisse des Spracherwerbs
betrachtet.

1
Einleitung
Hin und wieder lohnt es sich, ein bestimmtes Produkt des Medienmarktes
herauszupicken und unter die Lupe zu nehmen, vor allem dann, wenn es
exemplarisch für eine Entwicklungstendenz steht. Ein sich besonders in den letzten
Jahren etablierender Trend basiert auf dem Schlagwort Wissenschaft. Themen,
welche einen mehr oder weniger wissenschaftlichen Hintergrund haben, werden je
nach Zielgruppe so verständlich wie möglich aufbereitet. Nach ,,Info-,, und ,,Edu-,, ist
nun ,,Sciencetainment" (Meier/Feldmeier 2005) das Schlagwort für eine Palette
neuer Medienprodukte. ,,Science sells" ersetzt das Jahrzehnte von der
Werbeindustrie verfolge Credo ,,Sex sells", vermutet die WELT am 13.08. 2005.
Vermittelt wird in der Regel eher eine Art ,,Instant Wissen", das dem Rezipienten zu
ausgewählten Themen Hintergrundinformationen so komprimiert wie möglich
darbietet. Der Appetit wird schnell gestillt, doch das so erworbene Wissen kann
keine dauerhafte Sättigung bieten, weil die Grundlage fehlt, oder?
Bei so viel Angebot stellt sich die Frage nach der Qualität, vor allem dann, wenn es
um Medienprodukte für Kinder geht. Die Idee für die vorliegende Arbeit hat ihren
Ursprung in der Beobachtung eines in dieser Hinsicht völlig neuartigen
Medienprojektes, welches sich nicht nur mit Wissenskonzept verkauft, sondern noch
etwas draufsetzt: es will auch Sprache vermitteln. National Geographic WORLD
heißt die neue Marke, welche seit 2003 gleich über mehrere mediale Kanäle
versucht, sich im Kindersegment zu etablieren. Der Wunschtraum vieler Eltern, dass
ihre Kinder sich beim bloßen Vergnügen so viel Wissen wie möglich aneignen, kann
nun gleich in mehreren Dimensionen ermöglicht werden. Die Werbung klingt
ähnlich viel versprechend und führt automatisch gleich zu mehreren spannenden
Fragen. Ist die Ambition Wissen zu erwerben oder eine Sprache zu lernen für Kinder
tatsächlich ein Motiv für den freizeitlichen Medienkonsum? Geht eine hohe
Akzeptanz eines solchen Konzeptes automatisch einher mit besonders intensiven
Rezeptionsmustern? Wie viel Sprache kann durch ein Medium wirklich ,,spielerisch"
vermittelt werden oder müssen dafür erst einmal andere Voraussetzungen erfüllt
sein?
Diese Fragen waren ausschlaggebend für die Entwicklung einer empirischen
Untersuchung, in deren Fokus insbesondere ein Produkt aus dem Medienverbund
stehen sollte. Dass die Wahl dabei auf die Zeitschrift fiel, ist mit zwei Tatsachen zu
begründen. Erstens bietet die Zeitschrift die vielfältigste Umsetzung, sowohl des

2
Wissens- als auch des Sprachkonzeptes und zweitens ist sie als
Untersuchungsmaterial in der Praxis verhältnismäßig unkompliziert einsetzbar.
Als ,,Stiefkind der Medienforschung", wird die Zeitschriftenforschung mittlerweile
bezeichnet (in: Bleis 1996: 14). Kapitel 1 erklärt zunächst dieses geschwundene
Interesse und begründet, warum es dennoch lohnt, Entwicklungen wie die des
National Geographic WORLD Projektes am Zeitschriftenmarkt zu verfolgen. In der
zweiten Hälfte geht es im Hinblick auf den empirischen Teil um die Funktionen und
Aufgaben des Printmediums für seine Zielgruppe, sowie die Interessen und
Besonderheiten letzterer.
Kapitel 2 beschäftigt sich eingehend mit der immersiven Sprachvermittlung und
erläutert wichtige Grundlagen sowie Vorraussetzungen für dessen Funktionieren.
Zu Beginn des Kapitels war es mir wichtig, einen kurzen Exkurs auf europäische
Debatten und Maßnahmen zum Thema Spracherwerb zu begehen, welcher oftmals
auch in der Entwicklung von Medienprodukten eine entscheidende Rolle spielt.
Weiterhin unternehme ich in diesem Kapitel den Versuch, auf der Grundlage
dargestellter psycholinguistischer Erkenntnisse des Spracherwerbs, Möglichkeiten
und Grenzen der immersiven Sprachvermittlung durch Massenmedien zu
diskutieren.
Kapitel 3 ist ausschließlich dem Gesamtprojekt National Geographic WORLD
gewidmet. Es führt kurz die Entwicklungsgeschichte auf, erläutert Konzept und
Intention der verschiedenen Module, sowie deren Umsetzung und Besonderheiten.
Darauf folgend geht es in Kapitel 4 allein um die Zeitschrift, die ein
Hauptgegenstand und Stimulusmaterial für die Untersuchung ist. Generell soll in
diesem Teil beurteilt werden, inwiefern sie den Maßstäben einer guten
Kinderzeitschrift entspricht und wie speziell in diesem Medium das immersive
Sprachkonzept zum Tragen kommt. Die Darstellung dieser Analyse vermittelt dem
Leser tief greifende Kenntnis über formelle und inhaltliche Aspekte, welche wichtig
auf dem Weg zur Untersuchungskonzeption sind.
Kapitel 5 und 6 sind der empirische Teil dieser Arbeit. Hier werden noch mal im
Detail die Fragestellung und die sich aus theoretischen Überlegungen ergebenden
Hypothesen erläutert. Des Weiteren werden Variablen Operationalisierung und
Konstruktion der Erhebungsinstrumente dargelegt, bevor ich zu allen
durchgeführten Untersuchungen und auftretenden Probleme komme. Kapitel 6
enthält ausgewählte Ergebnisse aller Untersuchungen, sowie eine Beantwortung
der Fragestellung. Letztere wird im 7. Kapitel nochmals zusammengefasst und im
globaleren Zusammenhang diskutiert.

3
1. Kinderzeitschriften als Untersuchungsgegenstand
Eine Zeitschrift ist bedeutendes Untersuchungsobjekt dieser Arbeit. Dies hat sich
eher zufällig aus einer Evaluierung der Eignung verschiedener Medienmodule für
eine empirische Untersuchung ergeben. Dass die Wahl daraufhin auf die Zeitschrift
fiel, gibt Anlass, sich eingehender mit generellen Merkmalen dieses Mediums zu
beschäftigen und aufzuzeigen, dass die Zeitschrift auch heute noch ein relevanter
medienwissenschaftlicher Untersuchungsgegenstand ist. Im zweiten Teil des
Kapitels wird eine Brücke von der Zeitschrift im Allgemeinen zur für diese Arbeit
relevanten Zielgruppe geschlagen.
1.1.
Die Rolle der Zeitschriften in der Medienforschung
Obwohl die große Zeit der Zeitschriftenforschung spätestens in den siebziger
Jahren langsam auslief und dem Printmedium im wachsenden Medienumfeld nur
noch wenig Aufmerksamkeit und Interesse zukommt, ist es ein relevanter
Forschungsgegenstand. Bedingt durch die Entwicklung, die in den folgenden
Jahrzehnten stattgefunden hat, ist es nicht verwunderlich, dass die Forschung sich
hauptsächlich mit elektronischen Medien ­ insbesondere auch mit den Neuen
Medien ­ beschäftigt. Dennoch lassen sich die Printmedien nicht vollständig
verdrängen, ganz im Gegenteil. Auf dem Zeitschriftenmarkt haben interessante
Entwicklungen stattgefunden. Hier die größte Dynamik im gesamten Mediensektor
zu verzeichnen, da einerseits zahlreiche individuelle Visionen und Ideen in der
relativ unaufwändigen Produktion und Herausgabe von Zeitschriften verwirklicht und
andererseits viele Kommunikationsbedürfnisse durch die ungebundene und
einfache Art der Rezeption befriedigt werden können. Die Geschwindigkeit der
Entwicklung auf dem Zeitschriftenmarkt spiegelt die Flexibilität unserer Gesellschaft,
ihre Vielfalt die Komplexität unserer Interessen.
Publikumszeitschriften bieten ein interessantes Spektrum in der Darbietung von
Information und Unterhaltung, von visuellen und sprachlichen Reizen, sowie in ihrer
Themenvielfalt und sie stoßen nach wie vor auf ein großes Interesse der
Leserschaft. Dies sind Gründe dafür, warum ihnen die wiederholt prophezeite
Substitution oder Verdrängung durch die Ausbreitung der elektronischen Medien
erspart geblieben ist. Die Aufmerksamkeit der Wissenschaft wird dennoch eindeutig
von jenen dominiert. Komplexe Rezeptionsvorgänge, technische Entwicklungen und
daraus entstehende neue Kommunikationsmuster führen zu hochinteressanten und
gewichtigen Problem- und Fragestellungen in der Medienwissenschaft. Dennoch
ergeben sich zunehmend Zusammenhänge oder sich gegenseitig bedingende

4
Fragestellungen zwischen Print- und elektronischen Medien. Neue
Medientechniken, -formate und ­inhalte führen immer wieder zur Entstehung neuer
Zeitschriften und weiterer Diversifikation des Marktes. Betrachtet man die Medien
Fernsehen und Zeitschrift so lässt sich beobachten, dass beide gegenseitig Themen
und Formate für das jeweils andere Medium generieren oder sich inhaltlich
gegenseitig miteinander beschäftigen. Es erscheinen ständig Zeitschriftenformate
zu TV-Sendungen, um nur ein Beispiel zu nennen. Andererseits fungieren
zahlreiche Zeitschriften als wichtiges Selektionsmedium für das Fernsehprogramm.
Die beidseitig steigende Entwicklung von elektronischen und Printmedien erklärt
man mit der medienspezifischen Funktionsaufteilung (Wehrle/ Busch 2002: 86f), die
sich nicht kompetitiv, sondern eher konstruktiv zwischen beiden Mediengattungen
Zeitschrift und Fernsehen auswirkt. Man schreibt dem Fernsehen sogar eine
Etablierung als Unterhaltungsmedium zu, während Pressegattungen mehr und mehr
die Informationsfunktion übernehmen (ebd.). Grundlegend ist für die Autoren
dahingehend der empirische Beweis einer Studie des Jahreszeiten-Verlages
2001,
in der 152 Publikumstitel untersucht wurden und man feststellte, dass diese immer
weniger Unterhaltung, dafür aber verhältnismäßig mehr Sachinformationen und
Aufklärung bieten. Im Unterschied zum Medium Fernsehen böte sich die
Pressegattung mit ihrer spezifischen Rezeptionsstruktur dafür auch eher an, denn
ersteres sei prädestiniert für Unterhaltung (Wehrle/Busch 2002: 86)
Nicht zuletzt kommt auch eine vom Axel Springer Verlag 1998 durchgeführte Studie,
welche eine Prognose der Mediennutzung bis 2010 liefern will, zu dem Ergebnis,
dass sich die Zeitschriftennutzung auch in Zukunft auf dem heutigen Niveau
bewegen wird (zit. in: Wehrle/Busch 2002: 106) und dass sich Lesen als
,,dominierende Basistechnik für den Wissenserwerb" behaupten wird. All das trotz
permanenter Ausweitung des Medienangebotes (ebd.). Diese Szenarien
entsprechen bisherigen Prophezeiungen für den Medienmarkt (Menhard/ Treede
2004:32)
Die Nutzungsdauer von Zeitschriften ist im Vergleich mit den elektronischen Medien
zwar weitaus geringer (Ridder/ Engel 2005: 425f), jedoch kann dies nicht als
Indikator für ihre Bedeutung gelten, da sich nicht zuletzt die Qualität der Rezeption
stark von der von elektronischen Medien unterscheidet. Eine Betrachtung
gegenwärtiger Tendenzen des Medienmarktes - im Hinblick auf diese Arbeit auf das
Kinder- und Zeitschriftensegment reduziert - soll im nächsten Abschnitt folgen.

5
1.2.
Markttendenzen und Trends
Andreas Vogel schildert beobachtet den deutschen Zeitschriftenmarkt langfristig aus
verschiedenen Perspektiven (Vogel 1998; 2002; 2003) und beschreibt diesen in
aktuellen Beiträgen als sehr weitläufig. Aus verschiedenen statistischen Angaben
ermittelt er eine Gesamtzahl existierender Titel zwischen 16000 und 21600
periodisch erscheinenden Zeitschriften (Vogel 2002: 11), welche mit den
Betrachtungen anderer Autoren übereinstimmen (z.B. Meyn 2001: 120).
Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) registrierte seit 1980 eine
enorm anwachsende Auflage vor allem im Segment der Publikumszeitschriften bis
Anfang der 90er Jahre. Inzwischen hat sich das Wachstum so gut wie eingestellt,
die hohe Gesamtauflage hält sich aber stabil (ebd.: 121).
Die Beobachtung der Einführung neuer Publikumstitel im Zeitraum von 1988 bis
1994 (Bleis 1996: 12f) ergibt, dass im Durchschnitt um die 100 Neuerscheinungen
(abzüglich wegen Misserfolges wieder vom Markt genommener Titel) pro Jahr auf
den Markt kommen. Deutschland ist damit im internationalen Vergleich das Land mit
der größten Zeitschriftenvielfalt. Kein Medienprodukt hat sich hier in diesem Umfang
ausdifferenziert und wird so vielfältig als Kommunikationsmittel eingesetzt (in allen
Milieus der Gesellschaft von der Regenbogen- bis zur Fachpresse; in allen
Branchen von der Betriebs- bis zur Kundenzeitschrift etc.).
In den neunziger Jahren hat aufgrund der zunehmenden Marktsättigung ein
Strukturwandel im Zeitschriftensektor stattgefunden, welcher Verlage dazu
veranlasst, verschiedene strategische Ausrichtungen zu verfolgen (Wehrle/Busch
2002: 88ff). Konzentrierte man sich bisher hauptsächlich auf Werbung, das
Erreichen neuer Leserschaften und Inserenten und die Optimierung bereits
etablierter Produkte, wagte man sich nun auch vielfach an neue Produktideen und
vor allem auch auf neue Märkte. Die Folge sind auffallende
Sortimentserweiterungen mit der Ambition, neue Zielgruppen erschließen, welche
bislang oft nur von bestimmten Verlagen adressiert wurden.
1
Der sich daraufhin
intensivierende Verdrängungswettbewerb führte dahin, dass man seine Produkte
stärker differenzieren musste ­ es entstanden neben Sonderheften und
Supplements zahlreiche neue ,,Familienmitglieder" bereits etablierter Titel. Als
weitere Möglichkeiten werden beispielsweise die Marktausweitung durch
bestehende Produkte betrieben, indem man neue Geschäftsbereiche betritt oder
auch die Diversifikation in andere Mediengattungen durch crossmedial einsetzbare
1
Die einzelnen Großverlage verfolgten noch zu Beginn der 90er Jahre eine bestimmte Gesinnung
ihrer Zielgruppe, welche sich in klare Territorien unterteilen ließ, (z.B. Markt der Frauenzeitschriften,
Programmzeitschriften etc.)

6
Contents, welche der Printmarke die Chance einer viel höheren Reichweite eröffnen
(so auch geschehen bei dem hier behandelten Titel National Geographic WORLD).
Ein unschwer zu verkennender Trend der vergangenen Jahre sind unter dem
Namen Infotainment oder Edutainment ­ neuer ist der Begriff ,,Sciencetainment"
(Meier/Feldmeier 2005:208)
-
verkaufte Formate, welche durch die
Emotionalisierung von Wissenschaftsfragen ein steigendes Bedürfnis nach Wissen
kreieren und darauf wiederum reagieren. Für solche Produkte ist inzwischen ein
ziemlich großer Markt entstanden. Sowohl die Präsenz älterer Produkte, die sich
seit Jahrzehnten verkaufen lassen, wie auch Neuentwicklung und ­Erscheinungen
in diesem Sektor zeugen von hoher Nachfrage (siehe für das Beispiel der
Zeitschriften Abb. 1).
2
Nicht nur auf dem Zeitschriftenmarkt, auch im Fernsehen haben sich
wissensorientierte Formate im letzten Jahrzehnt stark vermehrt (siehe Bsp. bei
Meier/Feldmeier 2005) und diese Entwicklung spiegelt sich jeweils auch im
Kindersegment wider. Etablierte Klassiker wie ,,Die Sendung mit der Maus" oder
,,Löwenzahn" bekommen Gesellschaft von ,,Willi will's wissen", ,,Die Welt in der
Wanne", ,,Wenn du mich fragst", ,,Wissen macht Ah!" und weiteren zahlreichen
Kindersendungen, die auf altbewährte Konzepte aufbauen und aufbereitet mit
neuen und zeitgemäßen Formaten Alltagswissen in verschiedenen Gebieten
präsentieren. Diese Strategie scheint Erfolg versprechend, schließlich ist ,,Wissen
erweitern" ist eines der Hauptmotive für Kinder fern zu sehen ­ zu diesem Ergebnis
kam die ARD/ZDF- Studie ,,Kinder und Medien 2003" (vgl. Frey-Vor/ Schumacher
2
Die Abbildung zeigt eine Auswahl der Zeitschriften, die allgemeine Wissenschafts - und
Alltagsthemen für eine breite Bevölkerungsschicht anschaulich aufbereiten. Sie erhebt keinen
Vollständigkeitsanspruch. Printerzeugnisse, die spezielle Wissenschaftszweige behandeln und sich
dahingehend eher den Fachzeitschriften zuordnen lassen (z.B. Spektrum der Wissenschaft) sind
beispielsweise ausgenommen.
Abb. 1 Zunahme der Printangebote mit populärwissenschaftlichem Inhalt
1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005
P.M. Fragen und Antworten, G+J seit 2000
P.M., G+J seit 1978
GEO Special, G+J seit 1981
P.M. History, G+J seit 1993
GEO, G+J seit 1976
Bild der Wissenschaft, DVA seit 1965
P.M. Perspektive, G+J seit 1983
GEOlino, G+J seit 19 97
National Geographic Deutschland, G+J seit 1999
National Geographic WORLD, G+J seit 2003
ZEIT Wissen, ZEIT Verlag seit 2004
SZ Wissen, Süddeutscher Verlag seit 2004
Wunderwelt Wissen, Burda seit 2005

7
2004: 432ff). Von den befragten Kindern im Alter von 6-13 Jahren gaben 83% an,
gern Wissenssendungen für Kinder anzuschauen. Damit sind diese auf Platz zwei
der beliebtesten Genres im Kinderprogramm. Gefragt nach ihren Präferenzen im
Erwachsenenprogramm, kamen Wissens- und Tiersendungen sogar auf Platz eins,
gefolgt von Unterhaltungs- und Quizshows à la ,,Wer wird Millionär?".
Dass diese Tendenz aufgegriffen wurde, zeigt sich seit geraumer Zeit eben auch im
Zeitschriftensektor. 1997 bekam die große Gruner + Jahr Familie GEO mit Geolino
schließlich ein ,,Kind", welches sich bis heute mit wachsendem Erfolg verkauft.
3
Der
Egmont-Ehapa Verlag ­ Marktführer in Sachen Comics und kommerziellen
Kinderzeitschriften ­ gibt inzwischen die Magazine ,,Die Maus" und ,,Löwenzahn" als
Begleitprodukte zu den erfolgreichen Kinderserien heraus.
Als Gruner + Jahr 2002 die Lizenz für ein weiteres Kinder-Wissensmagazin erwirbt,
greift man gleich noch eine weitere Idee auf, welche bereits seit längerer Zeit im
Blickfeld öffentlich gebundener und kommerzieller Medienmacher liegt: die der
Zweisprachigkeit. Auch hier gibt es bereits erfolgreiche Vorläufer, z.B. vom
Spotlight-Verlag, der sich mit seinem englischsprachigen Ableger Spot on seit 1999
an eine jugendliche Zielgruppe wendet. Da der Zweitspracherwerb nun bereits in
immer jünger werdenden Altersgruppen forciert wird, erschließt sich wieder eine
jüngere Zielgruppe, die nach National Geographic WORLD (im folgenden auch: NG
WORLD) auch Super RTL, Disney und Arte für ein immersives Konzept entdeckt
haben.
4
1.3.
Die Kinderzeitschrift
Zeitschriften sind für Kinder vom Grundschul- bis zum Jugendalter - eher noch als
für jede andere Altersgruppe - von großer Bedeutung und nehmen einen
vorrangigen Platz in der Mediennutzung ein - auch das zeigt die ARD/ZDF-Studie
(Kuchenbuch/ Simon 2004: 444ff). Während sie von Leseanfängern noch
verhältnismäßig wenig genutzt werden, ist in den darauf folgenden Altersklassen ein
starker Zuwachs zu verzeichnen. Von den 10-11jährigen lesen 57% mehrmals pro
3
Ein Vergleich der laut IVW verkauften Auflage zeigt, das Geolino diese von III/2001 bis III/2005
kontinuierlich steigern konnte. http://www.ivw.de/auflagen2/web/registriert/index_regged.htm (Stand:
27.10.2005)
4
Super RTL gestaltet in Zusammenarbeit mit dem Wissen Media Verlag in seinem Internet Plattform
Toggolino-Club seit September 2004 eine Lernwelt für die englische Sprache, das sich an Kinder von
bis richtet ­ unter: http://www.toggolino.de (Stand: 27.10.2005)
Disney gibt seit Anfang 2005 mit Pearson Education unter dem Motto ,,Mickys Muttersprache ist
Englisch" für Kinder im Vorschul- und Grundschulalter verschiedene Printprodukte (Bücher,
Lesehefte) kombiniert mit CD heraus http://www.pearsoned.de/presse (Stand: 27.10.2005)
Arte sendet im Rahmen des Projektes Lingoland seit Oktober 2005 Klassiker des Kinderfernsehens
(z.B. ,,Die Sendung mit der Maus") in Frankreich und Deutschland in der Sprache des jeweils anderen
Landes http://arte-tv.com/de/wissen-entdeckung/Lingoland/Plattform/991348,CmC=991346.html
(Stand: 27.10.2005)

8
Woche bis täglich in einer Zeitschrift, unter den 12-13jährigen sind es bereits 60%.
Zwar werden Zeitschriften auch von Erwachsenen relativ häufig gelesen, dennoch
haben sie für die besonders leseinteressierten 8-11jährigen einen
außergewöhnlichen Stellenwert, da diese sich die Technik des Lesens bereits in
weit reichendem Maße angeeignet haben und andererseits der außerfamiliäre
Kontext und außerhäusliche Freizeitaktivitäten noch nicht in dem Maße, wie später
während der Pubertät wahrgenommen werden können (ebd.).
In diesem Abschnitt möchte ich nun ein kurze, der Arbeit zweckdienliche
Eingrenzung und Charakterisierung des Mediums Kinderzeitschrift treffen und
darauf folgend die Bedeutung und Funktion für ihre Zielgruppe eingehender
betrachten.
Der Definitionsversuch der Kinderzeitschrift steht vor gleichen Problemen wie die
Zeitschrift an sich (dazu: Menhard/Treede 2004: 16f). Publikumszeitschriften ­ die
Themen umfassendste dieser Pressegattung ­ sind gekennzeichnet durch ein
periodisches und zeitlich unbegrenztes Erscheinen (Periodizität), ein gewisses breit
gefächertes Themenspektrum (Universalität), zeitlich und räumlich nicht limitierte
Rezeptionsmöglichkeit (Disponibilität), sowie eine geringe Zugangsschwelle durch
den Erwerb an Kiosken oder in Zeitschriftenläden (vgl. Sommer 1994: 24ff). In
Anlehnung an Dovifat definiert man den Begriff Zeitschrift oft in Abgrenzung zur
Zeitung. Letztere erscheint im Vergleich häufiger, ist in ihrem Themenspektrum
beschränkter und bietet ihren Inhalt visualisierter dar (Dovifat 1976: 23)
Die Kinderzeitschrift enthält für ihre Altersgruppe speziell aufbereitete Inhalte und
,,[ist] in der Regel abwechslungsreich, kurzweilig und mit einer Vielzahl von Fotos
und Bildern durchsetzt ­ alles Merkmale, die jüngeren Kindern und besonders den
Leseanfängern den Zugang zum Lesen erleichtern können" (Mädler/ Plath 2000:
170). Für ausführlichere Definitionen und Beschreibungen, die sich der
Kinderzeitschrift widmen, möchte ich an dieser Stelle auf Michael Sommer (1994:
14ff) oder Baacke/ Lauffer (1994: 172ff), sowie zur historischen Entwicklung dieser
Pressegattung auf Jensen/ Rogge (1980: 170ff), Heidtmann (1992: 2ff), oder Thoma
(1992: 131ff) verweisen und mich an dieser Stelle lieber den wichtigen Funktionen
und Aufgaben der Kinderzeitschrift im zunehmend von elektronischen Medien
dominierten Medienumfeld zuwenden.
Wie bereits angesprochen treffen Kinder am Anfang ihres Leselernprozesses meist
zum ersten Mal auf Zeitschriften und diese sind auch gerade zu geschaffen dafür,
den aufwandslosen Einstieg in eine kontinuierliche Leseroutine dieser und ähnlicher

9
Publika zu ermöglichen. Lesen nimmt dabei eine Sonderstellung bezüglich
Nutzungskompetenz von Medien ein, da die Fähigkeit, Texte zu entschlüsseln und
zu verstehen dem Menschen nicht bereits im Zuge der biologischen Entwicklung
gegeben wurde (im Gegensatz dazu stehen die Fähigkeiten zum Hören und Sehen,
welche bei der Nutzung von elektronischen Medien die größte Rolle spielen).
Gedruckten oder geschriebenen Zeichen einen Sinn zu entnehmen ist ein
komplexer und aktiver Prozess, den es gilt zu erlernen. Die neuronalen Funktionen
im Gehirn, die für die Aufnahme begrifflichen Wissens entscheidend sind, müssen
bis zu einem bestimmten Zeitpunkt durch wiederholte Anwendung gefestigt werden,
sonst gehen essentielle genetisch angelegte Strukturen verloren. Hören und Sehen,
sprich die Nutzung anderer Massenmedien anstelle von Lesen können dieses nicht
ersetzen, da sie die notwendigen neuronalen Programme nicht anregen und nicht
die Aufnahme begrifflichen Wissens und somit eine referentielle Informations-
verarbeitung fördern (Noelle-Neumann 1997: 30ff). Diese Forschungserkenntnisse
skizziert Elisabeth Noelle-Neumann mit der Besorgnis, dass Kinder es heute schwer
haben, sich selbst zum Lesen zu motivieren und Interesse an Büchern bzw. am
Lesen insgesamt zu entwickeln, denn ,,Was ist und wie es ist, zeigt der Bildschirm.
Die Phantasie wird von anderen geliefert. Man braucht nichts zu können, um zu
sehen und man hat die Illusion, etwas verstanden zu haben." (vgl. ebd. S. 34).
Die Zeitschrift ist aus dieser Perspektive eine Art ,,Zwischending", welches einerseits
im hohen Maße die attraktive Visualität bietet und dennoch ein ,,literales"
5
Medium
ist. Auch eine Untersuchung innerhalb des Projektes ,,Leseförderung und
Medienkompetenz"
6
kommt in einer Befragung von Grundschülern (Mädler/ Plath
2000) zu dem Schluss, dass Zeitschriften in der Lesesozialisation besonders bei
wenig lesemotivierten Kindern einen wichtigen Zugang bilden.
Unter gewissen Voraussetzungen kann die Kinderzeitschrift als ,,Wegweiser"
(Noelle-Neumann
1997) fungieren, welche mit ihren kurzen und
abwechslungsreichen Artikeln erste positive Leseerfahrungen vermittelt und somit
die intrinsische Lesemotivation langfristig nährt, was wiederum einen Grundstein für
spätere Fähigkeiten im Umgang mit Texten legt.
5
literal ist ein Medium, welches sich des geschriebenen Wortes bedient vom englischen literal
(angelehnt an Neil Postman, der von literal society bzw. literacy spricht, um eine Gesellschaft zu
beschreiben, in der das geschriebene Wort als Medium dominiert; Postman 1985)
6
vollständiger Name des Projektes dargestellt im zitierten Werk: ,,Leseförderung und
Medienkompetenz. Kinderliteratur und Kinderfernsehen in einer multimedialen Kinderkultur.
Untersuchungen zu Wirkungen von Sendungen des Kinderkanals"

10
Kindermagazine scheinen weiterhin ein Generationen zusammenführendes Medium
zu sein (Baacke/Lauffer 1994: 187)
7
, denn diese regen mit hoher Wahrscheinlichkeit
die intrafamiliäre Kommunikation an. In erster Linie sind es ja die Eltern, die für ihre
Kinder auf dem Medienmarkt agieren und ihnen Zugang zu Zeitschriften
verschaffen.
8
Die Selektionsfunktion der Eltern kommt hier stärker zum tragen als
z.B. beim Fernsehen oder Musik hören, was den Kindern meist sowieso frei zur
Verfügung steht. Die Zeitschrift muss erst gekauft werden und ihre Vermittler sind
neben dem Kind auch implizite Mitleser, schließlich bedingt ein gewisses Interesse
ihre Auswahl und Kaufentscheidung. Andererseits werden sich Kinder mit ihren
Verständnisproblemen und Fragen, welche die Inhalte aufgeworfen haben oft an die
Eltern wenden und dann im Idealfall von deren Interesse profitieren. Ich behaupte,
dass das Wissensmagazin hier sogar eine hervorragende Stellung einnimmt, da
dessen Inhalte besonderes Diskussionspotential generieren. Dies bekräftigen
Ergebnisse der Kids Verbraucher Analyse 2003, laut denen 41% der Eltern von 10-
12jährigen Geolino-Lesern die Zeitschrift mitlesen.
9
Generell sind sich die Autoren, die sich in Werken dem Medium Kinderzeitschrift
widmen, einig dass deren wichtigste Aufgabe in der Unterhaltung und dem
Zeitvertreib liegt (vgl. Niederle 1972: 25; Rogge/ Jensen 1980: 196; Heidtmann
1992: 9; Lauffer/Baacke 1994: 186). Dieser Aspekt ist auch meist ausschlaggebend
für die Sympathie, die der Leser gegenüber seinem Medium aufbaut. Bis zur ersten
Hälfte des vergangenen Jahrhunderts hatte die Kinderzeitschrift in erster Linie eine
pädagogische Aufgabe zu verfolgen (Baacke 1994: 175f, Thoma 1992: 150ff), doch
das ist spätestens seit der Ausbreitung kommerzieller Erzeugnisse passé. Bereits
früh wurde die Überzeugung geäußert (z.B. Niederle 1972), dass es in einer
Kinderzeitschrift unter anderem auch völlig zweckfreie, eigens zum Vergnügen der
Leser erdachte Elemente geben sollte.
Nicht zuletzt fungieren Zeitschriften oft als ,,Lückenfüller", die häufig oberflächlich,
kurz und aus einem spontanen Entschluss heraus rezipiert werden (Rogge/ Jensen
1980: 196), denn die Beschäftigung mit ihnen ist überall zu jeder Zeit ohne großen
Aufwand möglich. Bei der Rezeption kann man selektiv vorgehen, denn es ist bei
weitem nicht nötig, alles zu lesen, was einem angeboten wird. Aus diesem Grund
7
Baacke und Lauffer behaupten zwar, dass diese Funktion eher Medien wie Fernsehen oder Musik
zukommt, weil es hier wahrscheinlicher ist, dass es zu Interessenüberschneidungen kommt. Bei dem
heute vorhandenen Spektrum an Musikrichtungen und Fernsehprogrammen dürfte dies jedoch nicht
stärker zutreffen als für Zeitschrifteninhalte.
8
laut der von GJ in Auftrag gegebenen « Struktur- und Akzeptanzanalyse 2004 » zur Zeitschrift NG
WORLD stammt die Idee, die Zeitschrift zu abonnieren, zu 81% von den Eltern, 58% abonnieren die
Zeitschrift, ohne den expliziten Wunsch des Kindes zu kennen
9
vgl. Demographie der Leserschaft von Geolino
http://gujmedia.de/titel/geolino/leserschaft/index.html
(Stand 16.10.2005)

11
hat die Zeitschrift für Kinder einen höheren Entspannungsfaktor als andere
Printmedien, da deren Lesen ein geringeres Involvement erfordert.
1.4.
Die Zielgruppe
Am Ende dieses Kapitels soll der Fokus auf der Eingrenzung einer Zielgruppe von
Kinderzeitschriften liegen und spezifische Merkmale deren Entwicklung sowie dem
Umgang mit Medieninhalten (Themenvorlieben etc.) genauer betrachten.
Wenn in dieser Arbeit über die Zielgruppe von Kinderzeitschriften gesprochen wird,
so meine ich damit stets die Kernzielgruppe von 8-12jährigen und bin mir dessen
bewusst, dass das Leserspektrum in den meisten Fällen nur sehr unpräzise mit
Altersangaben eingegrenzt werden kann. In der wissenschaftlichen Literatur (z.B.
Baacke 1999
10
; Oerter/Montada 2002) wird die Kindheit fast immer phasenweise
behandelt, wobei das zwölfte Lebensjahr meist einen zentrale einen zentralen
Abschnitt beendet.
Das soll nicht implizieren, dass man ,,die Kinder" als relativ homogene Gruppe
betrachten kann. Solche Definitionen müssen jeweils in einem bestimmten
zweckdienlichen Rahmen getroffen werden (z.B. im biologischen, rechtlichen oder
alltagssprachlichen Sinn). Dennoch zeigen sich schon bei geringen
Altersunterschieden Differenzen zwischen Kindern, beispielsweise wenn man ihre
inhaltlichen Interessen bezüglich ihres Medienkonsums und die Art der
Auseinandersetzung mit dem Inhalt betrachtet. Eine qualitative Studie zur
Mediennutzung von Kindern und dem Zusammenhang zur Konstruktion ihres
Weltbildes (Faul-Burbes 1993) zeigt, dass Umweltfaktoren die Medienzuwendung
und den Umgang mit Inhalten stark beeinflussen. Kinder nutzen mediale Angebote
ganz unterschiedlich und erschließen sich unter Einbezugnahme von
Realitätserfahrungen ein subjektives Weltbild, welches aufgrund der Verarbeitung
weiterer Medienangebote immer wieder reorganisiert wird. Je mehr Wissen ihnen
zur Verfügung steht, desto mehr sind sie natürlich bestrebt, Dinge zu hinterfragen
und sich selbst zu erklären. In den Medien suchen sie sich hierfür Lösungsmuster
für bestimmte Situationen und wählen darum auch ­ bewusst oder unbewusst ­
aufgrund einer bestimmten entwicklungsspezifischen Phase Medieninhalte aus
(ebd.).
Auch Sommer (1994: 62ff) rekapituliert verschiedene Studien zum Thema mit dem
Resultat, dass Kinder in verschiedenen Altersabschnitten, bedingt durch den Stand
der kognitiven Entwicklung, unterschiedliche Medieninhalte bevorzugen. So liegt im
jüngeren Alter (ca. 6-9 Jahre) die Akzentuierung besonders stark auf Märchen,
10
Baacke (2004; 1999; 2003) trennt eine Serie von Monographien über die Kindliche Entwicklung in
die Altersgruppen 0-5 (frühe Kindheit), 6-12 (Kindesalter), 13-18 (Jugendalter)

12
Sagen und fantastischen Erzählungen und die Unterscheidung zwischen Realität
und Fiktion kann nicht immer eindeutig getroffen werden. Später wenden sich
Kinder zunehmend längeren Texten zu, ihre Vorliebe für Humor verlagert sich hin zu
verbalen Elementen und wird subtiler (ebd. S. 78ff). Außerdem wächst mit dem Alter
das Interesse an sachlichen und realitätsbezogenen Grundeinstellungen. Sie
interessieren sich neben der Phantasiewelt zunächst für Sachverhalte, die ihrem
eigenen direkten Umfeld entsprechen. Später weitet sich das Interesse auf die
Fernwelt aus, d.h. es geht ihnen um realistische Inhalte, die das eigene Erleben
übersteigen.
Bei Wissensmagazinen ist es umso schwerer, eine Zielgruppe festzulegen, denn
oftmals gibt es Themen oder Berichte, die selbst für Erwachsene noch interessant
sind ­ diese Tatsache wurde bereits oben erörtert. Für die vorliegende
Untersuchung wurden Kinder im Alter von 10 und 11 Jahren befragt ­ sie stellen
den größten Teil der von NG WORLD erreichten Kinder dar.
11
Außerdem haben sie
bereits einen ersten wichtigen Teil ihrer Fremdsprachenausbildung in Englisch ­
nämlich die in der Grundschule - hinter sich, was für die Konzeption der Erhebung
von Bedeutung ist. Der Funktionalität wegen soll der Kinderbegriff im folgenden also
im Sinne dieser Altersgruppe verwendet werden.
11
In der ,,Struktur- und Akzeptanzanalyse 2004" waren 45% der befragten Abonnenten 10 und 11
Jahre alt.

13
2.
Spracherwerb durch ,,Eintauchen" ­ Das Konzept des Immersive
Learning
Im ersten Kapitel ist bereits die Rede von einem ,,immersiven Sprachkonzept" und
zweisprachigen Medienproduktionen die Rede gewesen. Im folgenden Kapitel soll
deswegen unbedingt die Bedeutung des Konzeptes, welches sich hinter dem Begriff
,,Immersion" verbirgt, sowie sein Ursprung und seine Entwicklung bis heute
beleuchtet werden. Anhand psycholinguistischer Erkenntnisse hinsichtlich des
Spracherwerbs soll diskutiert werden, welche Möglichkeiten und Grenzen sich für
die Massenmedien zur immersiven Vermittlung von Fremdsprachen bieten.
Dem voraus soll ein kleiner Exkurs in Form einer Kurzdarstellung der Richtlinien
europäischer Sprachpolitik gehen. Dieser soll aufzeigen, welchen hohen Stellenwert
die Beschäftigung mit Fremdsprachenerwerb und -vermittlung in jeglicher Form hat.
Außerdem macht er plausibel, welche Gründe und Ursachen in den vergangenen
Jahren zu einer sich mehr und mehr ausbreitenden Anwendung immersiver
Unterrichtskonzepte, deren Evaluierung und Weiterentwicklung in Deutschland
geführt haben.
Exkurs Sprachenpolitik: Die Notwendigkeit Sprachen zu beherrschen
,,Die Sprache ist das wichtigste Medium der zwischenmenschlichen
Kommunikation und zentrales Element der Bildung.", so das
Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen eines Vorschlages
für ein Handlungskonzept zur Förderung von Sprachlernen (Bundesministerium
für Bildung und Forschung 2001 in: Rutke 2002: 125; bzw.
http://www.bmbf.de/press/509.php). Europäer leben in einer multilingualen
Gesellschaft und spätestens seit Zusammenschluss der Europäischen Union
sollte die Förderung der individuellen Mehrsprachigkeit der in den
verschiedenen Ländern lebenden Bürger zu einem der wichtigsten Ziele
hinsichtlich einer besseren Verständigung untereinander gelten. Sprache spielt
eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Föderalismus, Nationalismus und
auch Regionalismus, deshalb ist Zweitspracherwerb und die Verwendung von
Sprachen in europapolitischer Perspektive immer auch eine überindividuelle
gesellschaftspolitische Frage (Oksaar 2003: 166). Eine ausgeprägte
Informationspolitik, die Bewerbung des Fremdsprachenlernens sowie das
Schaffen günstiger Rahmenbedingungen für vermittelnde Institutionen sollen
die sprachliche und kulturelle Vielfältigkeit Europas nicht nur tiefer ins
Bewusstsein der Bürger bringen, sondern diese auch dazu anhalten, Sprachen

14
zu erwerben und zu praktizieren.
12
Diese und weitere Beschlüsse wurden von
den europäischen Bildungsministerien formuliert und in zahlreichen regionalen,
nationalen oder europaweiten Veranstaltungen im Rahmen Europäischen
Jahres der Sprachen 2001 verbreitet. Sprachenlernen soll dabei als eine
Herausforderung des lebenslangen Lernens gelten, d.h. für Menschen jeden
Alters und Bildungssysteme für verschiedenste Bereiche. Mit Hinblick auf die
Zukunft soll und wird in Reaktion auf diese Beschlüsse insbesondere die
effiziente frühe Begegnung mit Fremdsprachen noch vor Eintritt in die
Grundschule vo rangetrieben.
Die Diskussion um diese innovative, effizientere Weise der Sprachvermittlung
existiert bereits seit Beginn der 90er Jahre (Christ 2002), in Westdeutschland
sogar seit den 80er Jahren.
13
Die Begriffe Kognition; interkulturelles Lernen und
Mehrsprachigkeit beschäftigen die Fremdsprachendidaktik stärker als je zuvor,
denn auch im Zuge der Globalisierung gilt es, nicht den Anschluss zu verlieren
und auf möglichst ökonomische Weise ohne zusätzlichen Zeitaufwand mehrere
Sprachen zu vermitteln.
Den EU Beschlüssen zufolge soll jeder Bürger zukünftig zwei Fremdsprachen
neben seiner Muttersprache sprechen. Davon sollte idealer weise eine
Fremdsprache eine große Weltsprache sein und die zweite eine regional
bedeutsame, also beispielsweise die eines Nachbarschaftslandes. So käme
man sowohl dem Erhalt und der Fortentwicklung der ,,großen Sprachen"
14
nach,
als auch dem Erhalt und der Förderung genereller Sprachenvielfalt.
Die englische Sprache nimmt im Zweitspracherwerb zweifelsohne eine
besondere Stellung ein. Erstens unterliegt ihre Ausbreitung einer erheblichen
Eigendynamik und sie dient weltweit als wichtigste Verkehrssprache, als lingua
franca (Kugler/ Redder/ Terlinden 2002: 121). Dieser Aspekt soll jedoch noch
an späterer Stelle in diesem Kapitel eine Rolle spielen.
12
vgl. zu den Beschlüssen, Initiativen und Maßnahmen im Rahmen des Europäischen Jahres der
Sprachen 2001 z.B.: http://www.euro-sprachenjahr.de, sowie http://www.bmbf.de/press/509.php
(Stand 27.10.2005) oder http://www.dgfs.de/dgfs-
archiv/DGfS_Mitteilungen/MIT52WWW/mit52www-2001_.html
13
vgl. Homburger Empfehlungen für eine sprachenteilige Gesellschaft in Deutschland und Europa
1980 (Neusprachliche Mitteilungen, 33/ 1980 - In: Rutke 2001: 97ff), sowie: Vorschläge für einen
erweiterten Fremdsprachenunterricht (Neusprachliche Mitteilungen 43/ 1990 ­ In Rutke 2001: 109ff)
14
Als ,,große Sprachen" bezeichnet die DGfS diejenigen, welche ,,im Laufe der Geschichte entfaltet
wurden und in Gebieten wie Wissenschaft, Kunst und Wirtschaft transnationale Bedeutung
gewannen." http://www.dgfs.de/dgfs-archiv/DGfS_Mitteilungen/MIT52WWW/mit52www-
2001_.html

15
2.1.
Psycholinguistische Grundlagen: Erstspracherwerb und
Zweitspracherwerb
,,Wüssten Kinder um die Komplexität ihrer Erwerbsaufgabe, so würden sie ganz
bestimmt gar nicht erst damit anfangen." (Tracey 1991: 537)
Das der ZSE offensichtlich anders von statten geht als der Erwerb der
Muttersprache ist in der Linguistik inzwischen weitgehend geklärt. Während
Erwachsene das Erlernen einer neuen Sprache als sehr mühsam und oft als
frustrierend empfinden, passiert der Vorgang bei Kindern scheinbar von selbst ganz
nebenbei. Als Grund für diese erheblichen Unterschiede im Erwerbsprozess wurde
zunächst eine ,,kritische Phase" (Lenneberg 1967) angenommen und man ging
davon aus, dass eine Sprache nur bis zu einem bestimmten Alter (Pubertät) ohne
erheblichen kognitiven Aufwand adaptiert werden kann. Die radikale Annahme einer
solchen Phase sind jedoch heute nicht mehr haltbar, da man trotz kontroverser
Diskussionen und Widersprüchlichkeiten (siehe in Oksaar 2003: 52ff) keinen
präzisen Zeitpunkt nennen kann, an dem ein Wandel von einer kritischen Phase in
die andere stattfindet (Wode 1995:30). Es gibt zwar zahlreiche Hinweise darauf,
dass Sprachenlernen mit zunehmendem Alter schwieriger wird, aber dennoch wird
diese Herausforderung von zahlreichen Lernern fortgeschrittenen Alters
angenommen und auch gemeistert. Fest steht jedenfalls, dass für das Niveau,
welches in einer Sprache erreicht werden kann, viele andere Faktoren
ausschlaggebend sind.
Um Unterschiede, Gemeinsamkeiten und die daraus entstehenden Lernpotentiale
beim Erst- und Zweitspracherwerb herauszuarbeiten, sollen Leistungen und
Umstände des kindlichen Erwerbs der ersten Sprache überhaupt kurz dargestellt
werden.
Erstspracherwerb
Jede Sprache hat verschiedene Komponenten, die es für das Kind zu entschlüsseln
gilt, sobald es physiologisch dazu in der Lage ist. Bereits im Mutterleib nimmt es
sprachliche Geräusche wahr, die es bald von anderen Geräuschen zu
unterscheiden weiß. Somit wird es mit einer bereits erworbenen prosodischen
Kompetenz (vgl. Abb. 2) geboren und kann Sprachmelodie und Rhythmus wenige
Tage später wieder erkennen und sogar von anderen Sprachen unterscheiden
(Mehler et al. 1988, in: Oerter/Montada 2002: 523). Bevor das Kind gegen Ende

16
seines ersten Lebensjahres die ersten Worte spricht, hat es bereits einen
beträchtlichen passiven Wortschatz ausgebildet, d.h. es kann bereits ein Vielfaches
von dem verstehen, was es selbst auszudrücken vermag. Eine solche Diskrepanz
zwischen aktivem (Produktion) und passivem Wortschatz (Rezeption) bleibt
während des gesamten Spracherwerbsprozesses, der sich auf einer bestimmten
Ebene durch das ganze Leben vollzieht, erhalten.
Die höchstkomplexe Struktur eines sprachlichen Systems beinhaltet insgesamt
mehrere Komponenten, welche in folgender Übersicht aufgelistet sind.
Abb. 2: Komponenten der Sprache
Quelle: Oerter/Montada 2002
Das Kind erkennt nun im Laufe der sprachlichen Entwicklung systematisch
Zusammenhänge zwischen Lautformen und deren Bedeutungen. Es entschlüsselt
ein hoch kompliziertes Zeichensystem aus Schallgebilden und anderen
Sinneseindrücken, was aus einer psychologischen Beobachtungsperspektive eine
fast nicht zu bewältigende Lernleistung darstellt, wie sie im Leben kein zweites Mal
erbracht werden muss (Dietrich 2002: 60).
Trotz der großen Herausforderung, gelingt es in der Regel jedem Kind diese
Leistung zu erbringen und mindestens eine Sprache zu erlernen, deshalb diskutiert
man, ob bei der Erstsprache überhaupt von Erwerb die Rede sein kann oder ob
man in diesem Zusammenhang nicht gleichermaßen von Entwicklung (Tracey 2000)
im Sinne eines natürlichen, biologisch determinierten Prozesses sprechen sollte.
Diese Frage geht einher mit der Diskussion um die Gültigkeit von so genannten
Inside-out oder Outside-in Theorien (siehe z.B. Hennon/Hirsh-Pasek/ Golinkoff
2000; Tracey 2000; Dietrich 2002) und der Frage nach einer angeborenen
Universalgrammatik (Chomsky 2005; Myles/Mitchell 1998; White 2003), welche
jedem von uns angeboren ist und uns erst dazu befähigt aus einem sprachlichen
Input Regelmäßigkeiten und Strukturen herauszufiltern. Mittlerweile siedelt die
Komponenten
Funktion
Erworbenes Wissen
Suprasegmentale Komponente
(= Sprachmelodie -rhythmus,
Betonhnungs -, Dehnungsmuster)
Intonationskontur, Betonung,
rhythmische Gliederung
Prosodische Kompetenz
Phonologie (=Lautstruktur, z.B.
Kombinationsregeln von Lauten)
Morphologie(=Regeln der
Wortbildung, kleinste
bedeutungstragende Einheiten)
Syntax (=Satzbildung)
Lexikon (=Wortbedeutung)
Semantik (=Satzbedeutung)
-
Organisation von
Sprachlauten
-
Wortbildung
-
Satzbildung
-
Wortbedeutung
-
Satzbedeutung
Linguistische Kompetenz
Sprechakte
Diskurs (z.B.: Fähigkeit zur
Herstellung einer sozial
interaktiven Beziehung zw.
Kommunikationspartnern)
Sprachliches Handeln,
Kohärenz der Konversation
Pragmatische Kompetenz
(=kommunikative und
kompetente Anwendung
linguistischem Wissens in
angemessenem Kontext)

17
Spracherwerbsforschung ihre Theorien in der Mitte dieser beiden
Extremstandpunkte an, d.h. man geht stark von neurologischen Prädispositionen
aus und schreibt dem Einfluss des sozialen und kommunikativen Umfeldes einen
ebenso enormen Einfluss zu (Hennon/Hirsh-Pasek/ Golinkoff 2000: 45).
Bis zum 5. Lebensjahr hat ein Kind den Großteil des Spracherwerbs abgeschlossen
(natürlich mit Ausnahme lexikalischer, semantischer und Diskurs bezogener
Komponenten, die im Laufe des gesamten Lebens erweitert werden), d.h. es
beherrscht die hauptsächlichen Sachkonstruktionen seiner Muttersprache und kann
diese korrekt gebrauchen. Karmiloff-Smith sieht hier den Beginn eines
Übergangsprozesses von implizitem zu explizitem Sprachwissen, dem eine Phase
der Reorganisation bereits verfügbarer interner sprachlicher Repräsentationen
zugrunde liegt (in: Oerter/Montada 2002). Mit Erwerb des expliziten Sprachwissens
ab ca. acht Jahren kann eine bewusste Reflexion über Sprache und deren Regeln
benannt und erklärt werden, was einen entscheidenden Wendepunkt in der
Sprachentwicklung darstellt. Dieses explizite Wissen wird ab nun ständig angewandt
und kann nicht mehr unterdrückt oder abgelegt werden. Ebenso wenig ist es
möglich, die gerade dargestellten ersten Lernjahre eines Kindes in ihrer
Eigenartigkeit und der Besonderheit bestimmter emotionaler Beziehungen,
Situationen und Rahmenbedingungen nachzuempfinden oder erneut herzustellen.
Aus diesen und weiteren Gründen ergibt sich eine hohe Diskrepanz zur
Vorrausetzung des Zweitspracherwerbs.
Zweitspracherwerb
Ein Teil der Frage, warum das Erlernen einer zweiten Sprache später relativ schwer
fällt, ist mit der vorangegangenen genauen Betrachtung der Situation des
Erstspracherwerbs bereits beantwortet. Lenneberg hatte mit seiner Annahme einer
kritischen Phase in sofern recht, als dass sich kognitive, soziale und in gewissem
Sinne auch biologische Prädispositionen im Zuge des Älterwerdens natürlich
verändern. All dies führt dazu, dass der Erwerb einer Zweitsprache zu einem für den
Menschen höchst unnatürlichen Lernprozess wird, der eher in der Lage ist,
strukturalistisches (explizites) Wissen zu nähren, nicht jedoch das implizite Wissen,
welches die aktive Sprachverarbeitung in Gang setzt und praktiziert.
Das Verstehen, Verarbeiten und allen voran das Produzieren von Sprache ist ein
hochkomplexer Vorgang bei dem die Reizübertragung im Gehirn in mehreren
Prozessen an verschiedenen Stellen parallel stattfindet und einzelne
elektrochemischen Potentiale in Bruchteilen von Sekunden aktiviert werden.

18
Multhaup (1995) erklärt anhand der bildlichen Darstellung der beim Sprachvorgang
aktiven Systeme, wie vielschichtig dieser ist.
Abb. 3: Verarbeitungskomponenten des Sprechvorganges (vereinfacht ergänzt)
Quelle: Multhaup 1995
Einen derartig komplexen Vorgang mit so hoher Geschwindigkeit
15
vollständig zu
bewältigen, ist nur dann möglich, wenn einige dieser Prozesse automatisiert
ablaufen, andernfalls wäre das Arbeitsgedächtnis vollkommen überlastet. Jeder
Fremdsprachenlerner, der sich mit seinen marginalen, im Unterricht erworbenen
Kenntnissen, schon einmal versucht hat, sich mit einem Muttersprachler zu
unterhalten, dürfte eine solche Überlastung bereits zu spüren bekommen haben.
Sobald wir die eigentlich automatisiert ablaufenden Prozesse selbst steuern
müssen, können wir nicht mehr das gesamte System zur Sprachproduktion
benutzen und es ist nicht möglich alle oben dargestellten Sprachkomponenten zu
berücksichtigen. Ein Kleinkind hat genügend Zeit, bestimmte Vorgänge zu
automatisieren, weil es nicht von Anfang an gezwungen ist, alle Komponenten
einzusetzen. Es erwirbt in verschiedenen Phasen des Spracherwerbs Fähigkeiten
aus unterschiedlichen Bereichen, so registriert es in der vorsprachlichen Phase
(Hammes-Di Bernado 2004) bereits phonologische Besonderheiten, die es in der
nächsten Phase (,,Lallperiode") einüben kann, ohne dass es bereits deklaratives
Wissen mit einbringen müsste. Diese Phasen, welche durch ein spezifisches
priming die gezielte Aufnahme einzelner Elemente des komplexen Sprachproduktes
ermöglichen, stehen dem älteren Sprachlerner so nicht mehr zur Verfügung. Seine
bereits in der Erstsprache etablierten Wissensstrukturen kollidieren mit den
Fertigkeiten in der Fremdsprache und es besteht ein Missverhältnis zwischen
Intention und Automatisierung (d.h. der Sprecher muss die bewusste Verarbeitung
15
Es werden im Durchschnitt zwei bis drei Wörter, d.h. ca. fünfzehn Phoneme in einer sinnvoll
geordneten Reihenfolge pro Sekunde produziert (Multhaup 1995)
discourse model,
situation knowledge,
encyclopedia etc.
CONZEPTUALIZER
ð
message generation
FORMULATOR
ð
grammatical
phonological encoding
ARTICULATOR
AUDITION
SPEECH
COMPREHENSION
SYSTEM
LEXICON
monitoring
preverbal message
internal speech
parsed speech
phonetic string
overt speech
feedback

19
von normalerweise automatisierten Vorgängen mit übernehmen, seine Kapazitäten
reichen für eine adäquate intentionale Kommunikation nicht mehr aus). Das System
so zu reorganisieren, dass das neue Sprachwissen integriert wird, die Wissens- und
Erfahrungsdiskrepanzen verringert und letztendlich auch noch prozedurale
Fähigkeiten (z.B. fließendes automatisiertes Sprechen) perfektioniert werden, ist
unwahrscheinlich, wenn nicht sogar unmöglich.
Es existieren also neurophysiologische sowie neuropsychologische Faktoren,
welche ­ sobald sie einmal bestimmte Strukturen und Muster angenommen haben -
das Erlernen einer Zweitsprache stark beeinträchtigen. Zusätzlich dazu sind
allerdings auch soziale bzw. sozialpsychologische Gesichts punkte nicht zu
unterschätzen. Mit dem Erwerb der Muttersprache wird auch eine soziale Identität
erworben. Es ist für das Kind überlebenswichtig, die ihm angebotene Sprache zu
lernen und so gut wie möglich zu adaptieren, damit es in der Gesellschaft
problemfrei agieren kann. Der Lerner einer zweiten Sprache verfügt aber schon
über eine solche Identität und steht nicht unter einem solchen Anpassungsdruck.
Wolfgang Klein (2000) erklärt anhand dreier Komponenten, wie der
Spracherwerbsprozess in Gang kommt und verläuft ­ Sprachverarbeiter, Input und
Antrieb. Bildlich wirken diese Komponenten folgendermaßen zusammen:
Abb. 4: Zusammenarbeit der Komponenten des Spracherwerbes
Als Sprachverarbeiter bezeichnet Klein hierbei das Zusammenwirken peripherer
Organe, wie z.B. des Gehörtraktes und des Artikulationstraktes mit anderen
biologischen Determinanten, wie Aspekten der Wahrnehmung, Gedächtnis,
Kognition etc. Ein Sprachverarbeitersystem ist dem Menschen angeboren und
verändert sich individuell, was eine wichtige Erklärung für abnehmende
Spracherwerbskompetenz darstellt.
= bestimmte genetische
Prädispositionen für ein
Sprachlernvermögen
= Grund/ Motivation, warum
Sprachverarbeiter auf den Input
angesetzt werden sollte
Antrieb
Input
Sprachverarbeiter
= Zugang zu
Material bzw.
Äußerungen
in der
fremden
Sprache

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Erscheinungsjahr
2005
ISBN (eBook)
9783832498245
ISBN (Paperback)
9783838698243
DOI
10.3239/9783832498245
Dateigröße
814 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Friedrich-Schiller-Universität Jena – Fakultät für Sozial- und Verhaltenswissenschaften, Medienwissenschaft
Erscheinungsdatum
2006 (September)
Note
2,0
Schlagworte
medienrezeption medienpädagogik sprachlernen zeitschrift wissensmagazin
Produktsicherheit
Diplom.de
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Titel: Entdecke die Welt … and get into English!
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