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Gedächtnis- und Psychomotoriktraining im Alter

Transfer und Wirksamkeit aus der Sicht der Teilnehmer

©2005 Diplomarbeit 133 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Gedächtnisleistungen sind wichtig bei einer Vielzahl von Alltagsanforderungen. Wenn allerdings alterskorrelierte Gedächtniseinbußen auftreten, können diese Beeinträchtigungen bei der Alltagsbewältigung hervorrufen, was wiederum die Selbständigkeit im Alter bedroht. In der Wissenschaft herrscht die Meinung vor, dass Gedächtnistrainings als vorbeugende Maßnahmen gegen solche Einschränkungen wirken können. Doch der alte Mensch erlebt nicht nur geistige Veränderungen, sondern auch Veränderungen im Bereich der Psychomotorik.
Im Allgemeinen wird in der Alternsforschung die Meinung vertreten, dass Gedächtnistraining den älteren Menschen bei der Alltagsbewältigung hilfreich sein kann. Doch ein kombiniertes Training, das gleichzeitig den psychischen und physischen Bereich berücksichtigt, dürfte den Senioren im Alltag noch wirksamer helfen, denn es gilt immer noch der alte Spruch: „mens sana in corpore sano“. Die Wissenschaft bietet eine Fülle von Beispielen, die jene Aussage bestätigen.
Das SIMA-Projekt der Universität Erlangen-Nürnberg ist ein Beispiel für einen solchen Ansatz, nämlich für ein kombiniertes Gedächtnis- und Psychomotoriktraining. Nach einigen Jahren der Erprobung dieses Projekts wurden signifikante Ergebnisse hinsichtlich der Förderung bzw. Erhaltung der Selbständigkeit im hohen Lebensalter mittels quantitativer Methoden erzielt. Ferner ließ sich durch diese Methode auch die Hinauszögerung dementieller Prozesse belegen, was sich vor allem bei den SIMA-Teilnehmern der kombinierten Gedächtnis- und Psychomotoriktrainingsgruppe zeigte. Untersuchungen über die Erhaltung der Selbständigkeit im Alter mittels qualitativer Studien liegen kaum vor, insbesondere gibt es nur wenige Untersuchungen über den Transfer der Trainingsinhalte auf den Alltag.
Deshalb soll in der vorliegenden Arbeit überprüft werden, wie die „aktuellen SIMA-Teilnehmer“ das modulare Training sowie dessen Wirkung auf ihren Alltag beurteilen. Dies soll durch die Methode des narrativen Interviews mit den Gesprächspartnern erreicht werden. Insofern sollten die Befragungen mit den Senioren einen positiven Beitrag zur weiteren Forschung leisten, bei der es um die Auswirkungen solcher Trainingsmaßnahmen auf den Alltag geht und um Problemlösung im hohen Lebensalter überhaupt. Mit anderen Worten, die Äußerungen der Befragten könnten fruchtbar für ähnliche Trainingsmaßnahmen sein, da man durch die von den Senioren erfolgte Analyse erfahren könnte, wie sich das […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Marina Da Cruz Silva
Gedächtnis- und Psychomotoriktraining im Alter
Transfer und Wirksamkeit aus der Sicht der Teilnehmer
ISBN-10: 3-8324-9811-7
ISBN-13: 978-3-8324-9811-5
Druck Diplomica® GmbH, Hamburg, 2006
Zugl. Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Nürnberg, Deutschland,
Diplomarbeit, 2005
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© Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2006
Printed in Germany

II
Hinweis:
Zugunsten eines ungehinderten Leseflusses wird in der vorliegenden Arbeit auf den
gleichzeitigen Gebrauch der männlichen und weiblichen Schreibweise verzichtet. Die
verwendeten Bezeichnungen schließen beide Geschlechter ein.

III
,,Das Gedächtnistraining ist schon wichtig, denn
jeder wünscht sich ja geistig fit zu bleiben, damit
man dann ein bisschen mehr den Alltag wirklich
auch aufnehmen kann. Wobei es ganz andere Dinge
sein können: wirtschaftliche Angelegenheiten,
politische Sachen, das ist wichtig, das wachsam
mitzuverfolgen und auch das Ganze kritisch zu
betrachten. Also, nicht einfach alles komprimieren,
ohne nachzufassen. Aber das Ganze kann ich nur,
wenn ich geistig fit bin" (Herr E, Z. 179-186).

IV
Danksagung
Diese Arbeit konnte nur zustande kommen durch die Hilfsbereitschaft vieler Freunde,
Freundinnen und Institutionen, die mich während des Schreibens begleiteten. Ihnen allen bin
ich zutiefst verbunden. In Dankbarkeit denke ich an erster Stelle an meine Eltern und
Geschwister für ihr großes Verständnis und das Vertrauen, das sie in mich setzten, indem sie
mir die Möglichkeit gaben zu studieren.
Besonders bedanken, möchte ich mich bei den Forschungspartnern für ihre Bereitschaft sich
interviewen zu lassen. Ihre persönlichen Äußerungen zum Gedächtnistraining lieferten einen
wesentlichen Beitrag beim Entstehen dieser Arbeit.
Insbesondere möchte ich mich beim Katholischen Akademischen Ausländer-Dienst (KAAD)
für das Stipendium und die Betreuung bedanken.
Zu besonderem Dank bin ich außerdem Frau Dr. Engel verpflichtet, die mir fachlich und
persönlich in den verschiedenen Phasen der Arbeit mit Rat und Tat zur Seite stand. Dem
Zweitgutachter, Dr. Rupprecht, möchte ich ebenfalls danken. Auch Herrn Prof. Dr. Kaiser
muss ich hier erwähnen, denn er griff mir stets freundlich unter die Arme, wenn ich seine
Hilfe brauchte.
Auch meine ,,deutschen Eltern", Inge und Toni Bemmerlein, weil sie immer ein offenes Ohr
und ein offenes Haus für mich hatten. Sie trugen vor allem entscheidend dazu bei, dass ich
mit der deutschen Sprache zurecht kam.
Unter meinen vielen Freunden gilt mein besonderer Dank Mousa El-Sohsah und Gerdi Pessler
für die umfangreiche Hilfestellung vor und während meines Studiums. Weiterhin möchte ich
Justina Mehringer und Gisela Hübler für ihre fachliche Hilfestellung meinen Dank
aussprechen.
,,Last but not least" möchte ich mich bei meinem Freund Clóvis Zimmermann bedanken.
Seine emotionale Zuwendung und seine sachverständige Unterstützung verdienen ein
MUITO OBRIGADA!

INHALTSVERZEICHNIS
DANKSAGUNG ...IV
EINLEITUNG ... 1
THEORETISCHER TEIL ... 3
A
GEDÄCHTNIS IM ALTER... 3
1
V
ERÄNDERUNG DER
G
EDÄCHTNISLEISTUNGEN IM
A
LTER
... 3
1.1 Die Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit im Alter ...7
1.2 Die Dedifferenzierungshypothese ...9
1.3 Die Reservekapazität des Gehirns und der Testing-the-Limits-Ansatz...10
2
P
ATHOLOGISCHE
P
ROZESSE AM
B
EISPIEL DER SENILEN
D
EMENZ
... 12
2.1 Normale Gedächtnisalterung versus pathologischer: ein Abgrenzungsversuch...13
3
G
EDÄCHTNISFÖRDERUNG IM
A
LTER
... 16
3.1 Grenzen der Gedächtnisförderung im Alter ...19
4
D
IE
V
IELZAHL DER
G
EDÄCHTNISTRAININGSPROGRAMME
... 20
4.1 Darstellung einiger wichtiger Trainingsstudien...23
4.2 Ergebnisse einiger Studien zu Gedächtnisprogrammen im Überblick ...25
5
Z
UM
B
EGRIFF
T
RANSFER
... 27
5.1 Zum Transfer und der Wirkungsdauer von Gedächtnistrainings im Alter ...29
6
Z
USAMMENFASSUNG
... 30
B
PSYCHOMOTORISCHE LEISTUNGSFÄHIGKEIT IM ALTER... 32
1
B
EGRIFFSBESTIMMUNG UND
K
ONZEPTE DER
P
SYCHOMOTORIK
... 32
2
Z
IELSETZUNGEN UND
W
IRKUNGEN DER
P
SYCHOMOTORIK IM
A
LTER
... 34
3
P
SYCHOMOTORISCHE
V
ERÄNDERUNGEN IM
A
LTER
... 36
3.1 Konditionelle Fähigkeiten...39
3.1.1 Kraft ...40
3.1.2 Ausdauer...41
3.2 Koordinationsfähigkeit...42
4
A
USWIRKUNGEN VON
B
EWEGUNGEN UND KÖRPERLICHEN
A
KTIVITÄTEN IM
A
LTER
... 45
4.1 Sportliche Betätigung und Gedächtnis ...47
5
SPORTLICHE
B
ETÄTIGUNG IM
A
LTER
:
B
ARRIEREN UND
M
OTIVATION
... 48
6
P
SYCHOMOTORIKTRAININGSANGEBOTE UND IHRE
A
USWIRKUNGEN
... 50
6.1 Bewegungstraining mit Senioren der Humboldt Universität Berlin...51
6.2 Das SIMA-Psychomotoriktraining ...52
7
Z
USAMMENFASSUNG
... 54
C
DAS SIMA-PROJEKT ... 57
1
S
TRUKTUR
,
K
ONZEPTION UND
M
ETHODIK
... 57
2
D
ARSTELLUNG DES
SIMA-G
EDÄCHTNISTRAININGS
... 58
3
K
URZ
-
UND LANGFRISTIGE
E
FFEKTE DER EINFACHEN UND KOMBINIERTEN
G
EDÄCHTNIS
-
UND
P
SYCHOMOTORIKGRUPPE
... 60
4
R
ESÜMEE DER
SIMA-E
RGEBNISSE AM
B
EISPIEL DES KOMBINIERTEN
G
EDÄCHTNIS
-
UND
P
SYCHOMOTORIKTRAININGS
... 62

II
5
A
USBLICK
... 64
D
INTEGRATION DER THEORETISCHEN ASPEKTE ... 66
1
F
RAGESTELLUNG UND
H
YPOTHESEN
... 66
EMPIRISCHER TEIL... 69
E
METHODE... 69
1
M
ETHODOLOGISCHE
A
SPEKTE
... 69
1.1 Das narrative Interview ...70
1.1.1
Erzählaufforderung...71
1.1.2 Interviewleitfaden ...72
1.1.3 Gesprächsablauf ...73
2
S
TICHPROBE
... 74
2.1 Stichprobengewinnung...74
2.2 Soziodemographische Daten der Forschungspartner ...76
3
A
USWERTUNG DER QUALITATIVEN
D
ATEN
... 77
3.1 Transkription ...77
3.2 Inhaltsanalyse...77
F
ERGEBNISSE ... 79
1
A
NGABEN ZU DEN
T
EILNEHMERN
... 79
1.1 Alltagskompetenz der Teilnehmer...79
1.2 Zugang zu den Gedächtnistrainingskursen...80
1.3 Erfahrung mit Gedächtnistraining ...80
1.4 Erwartungen der Trainingsteilnehmer...81
1.5 Motivation...82
2
Z
UM
T
RANSFER VON
T
RAININGSINHALTEN AUF DEN
A
LLTAG
... 83
2.1 Allgemeine Angaben zum Transfer ...83
2.2
Transfer von Trainingsinhalten in direkter Form ...85
2.2.1 Einsatz von Gedächtnisstrategien ...85
2.2.2 Bewusstere und aufmerksamere Wahrnehmung ...89
2.2.3 Wohnungsanpassung ...90
2.2.4 Integration von Übungsaufgaben im Alltag ...90
2.2.4.1 Psychomotorische Übungen...91
2.3 Transfer von Trainingsinhalten in indirekter Form ...92
2.3.1 Anschaffungen von Trainingsbüchern...92
2.3.2 Subjektives Empfinden ...92
2.3.3 Aufnahme von Aktivitäten...93
2.3.4 Beitrag zur Erhaltung der Selbständigkeit und der Alltagsbewältigung ...93
3
S
UBJEKTIVE
V
ERÄNDERUNGEN DER KOGNITIVEN
L
EISTUNGSFÄHIGKEIT
... 94
4
D
IE
B
EWERTUNG DES
G
EDÄCHTNISTRAININGS AUS DER
S
ICHT DER
T
EILNEHMER
... 95
4.1 Akzeptanz und Zufriedenheit mit dem Gedächtnistraining ...95

III
4.2 Zufriedenheit in Bezug auf einzelne Trainingsbausteine ...96
4.2.1 Die Kombination von Gedächtnis- und Psychomotorikeinhalten...96
4.2.2 Theorieteil ...97
4.2.3 Wohnen im Alter...97
4.2.4 Hausaufgaben...97
4.2 Das Erleben in der Gruppe ...98
5
Z
USAMMENFASSUNG
... 99
G
DISKUSSION ... 100
1
S
TELLUNGNAHME ZU DEN
H
YPOTHESEN
... 100
2
M
ETHODISCHE
K
RITIK DER
A
RBEIT UND
V
ORSCHLÄGE FÜR WEITERE
U
NTERSUCHUNGEN
... 102
SCHLUSSFOLGERUNG ... 104
LITERATURVERZEICHNIS ... 106
ANHANG ... 121
TRANSKRIPTIONSREGELN ... 122
INTERVIEWLEITFADEN ... 123

1
EINLEITUNG
Gedächtnisleistungen sind wichtig bei einer Vielzahl von Alltagsanforderungen. Wenn
allerdings alterskorrelierte Gedächtniseinbußen auftreten, können diese Beeinträchtigungen
bei der Alltagsbewältigung hervorrufen, was wiederum die Selbständigkeit im Alter bedroht.
In der Wissenschaft herrscht die Meinung vor, dass Gedächtnistrainings als vorbeugende
Maßnahmen gegen solche Einschränkungen wirken können. Doch der alte Mensch erlebt
nicht nur geistige Veränderungen, sondern auch Veränderungen im Bereich der
Psychomotorik.
Im Allgemeinen wird in der Alternsforschung die Meinung vertreten, dass Gedächtnistraining
den älteren Menschen bei der Alltagsbewältigung hilfreich sein kann. Doch ein kombiniertes
Training, das gleichzeitig den psychischen und physischen Bereich berücksichtigt, dürfte den
Senioren im Alltag noch wirksamer helfen, denn es gilt immer noch der alte Spruch: ,,mens
sana in corpore sano". Die Wissenschaft bietet eine Fülle von Beispielen, die jene Aussage
bestätigen.
Das SIMA-Projekt der Universität Erlangen-Nürnberg ist ein Beispiel für einen solchen
Ansatz, nämlich für ein kombiniertes Gedächtnis- und Psychomotoriktraining. Nach einigen
Jahren der Erprobung dieses Projekts wurden signifikante Ergebnisse hinsichtlich der
Förderung bzw. Erhaltung der Selbständigkeit im hohen Lebensalter mittels quantitativer
Methoden erzielt. Ferner ließ sich durch diese Methode auch die Hinauszögerung
dementieller Prozesse belegen, was sich vor allem bei den SIMA-Teilnehmern der
kombinierten Gedächtnis- und Psychomotoriktrainingsgruppe zeigte. Untersuchungen über
die Erhaltung der Selbständigkeit im Alter mittels qualitativer Studien liegen kaum vor,
insbesondere gibt es nur wenige Untersuchungen über den Transfer der Trainingsinhalte auf
den Alltag.
Deshalb soll in der vorliegenden Arbeit überprüft werden, wie die ,,aktuellen SIMA-
Teilnehmer"
1
das modulare Training sowie dessen Wirkung auf ihren Alltag beurteilen. Dies
soll durch die Methode des narrativen Interviews mit den Gesprächspartnern erreicht werden.
Insofern sollten die Befragungen mit den Senioren einen positiven Beitrag zur weiteren
1
Elf von den hier genannten ,,aktuellen SIMA-Teilnehmern" nehmen an einem kombinierten Gedächtnis- und
Psychomotoriktraining in der Volkshochschule Erlangen teil, welches nach dem SIMA-Projekt konzipiert
wurde. Dieses Training findet wöchentlich mit einer Sitzung à 2 Stunden statt. Die Trainingssitzung umfasst
Gedächtnis-, Psychomotorik- bzw. soziale Kompetenzinhalte. Die anderen drei Interviewten nehmen an einem
Monatstraining teil, ebenfalls konzipiert nach dem SIMA-Projekt. Das Training findet jedoch einmal pro Monat
statt, mit einer Sitzung à 2 Stunden.

2
Forschung leisten, bei der es um die Auswirkungen solcher Trainingsmaßnahmen auf den
Alltag geht und um Problemlösung im hohen Lebensalter überhaupt. Mit anderen Worten, die
Äußerungen der Befragten könnten fruchtbar für ähnliche Trainingsmaßnahmen sein, da man
durch die von den Senioren erfolgte Analyse erfahren könnte, wie sich das Ganze auf den
Alltag übertragen werden kann bzw. sich im Alltag positiv auswirkt.
Andererseits könnten die Übertragungsmöglichkeiten des Trainings auf den Alltag näher
untersucht bzw. bestätigt werden. Immer wird - implizit oder explizit - davon ausgegangen,
dass ein Transfer bestimmter Trainingsmaßnahmen stattfindet und zur Bewältigung des
Alltags hilft. Eine Überprüfung dieses postulierten Transfers steht jedoch noch aus. Es gilt
festzustellen, ob und wie die Übungen zum Training des Gedächtnisses und der
Psychomotorik im Alltag genutzt und effektiv eingesetzt wurden bzw. werden können.
Außerdem könnten die Interviews mit den Teilnehmern eine wertvolle Quelle sein, um
Aufschluss darüber zu erhalten, wie solche Prozesse in der Realität ablaufen. So ließe sich die
Hypothese des Transfers an Hand der Praxis der Senioren belegen. Dies könnte
gewissermaßen zur Ergänzung der SIMA-Studie dienen, da die Äußerungen der Befragten
Hinweise darauf liefern dürften, ob die erzielten Effekte ausreichen, die Gedächtnisprobleme
und die Einschränkungen im Bereich des IADLs
2
alter Menschen im Alltag auf Dauer
signifikant zu reduzieren.
Im theoretischen Teil dieser Arbeit werden zunächst Feststellungen und Theorien zum
Gedächtnis, zu den Grenzen der Gedächtnisförderung, sowie zur psychomotorischen
Leistungsfähigkeit im Alter dargestellt. Im Anschluss daran wird auf das kombinierte
Gedächtnis- und Psychomotoriktraining des SIMA-Projekts näher eingegangen, um
feststellen zu können, welche empirische Befundlage und Zusammenhänge zwischen
psychischem und physischem Funktionsbereich und dessen Förderungen durch
Trainingsmaßnahmen sich im höheren Lebensalter beweisen lassen.
Im empirischen Teil der vorliegenden Arbeit wird die Darstellung der verwendeten Methoden
und der Ergebnisse der Untersuchungen dargeboten, die schließlich im Kapitel G diskutiert
werden. Es sollen dabei verschiedene Erklärungsansätze für den beobachteten Transfer auf
den Alltag aus der Sicht der Teilnehmer analysiert werden.
2
IADLs: Instrumental activities of daily living, wie beispielsweise Geld abheben, Einkaufen gehen, Auto fahren
etc.

3
Theoretischer Teil
In diesem ersten, theoretischen Teil der Arbeit werden die wissenschaftlichen Befunde sowie
Grenzen und Auswirkungen eines kombinierten Gedächtnis- und Psychomotoriktrainings im
hohen Lebensalter vorgestellt. Zunächst geht es um die Frage, wie sich das Gedächtnis im
Alter ändert, welche Einschränkungen das mit sich bringt und was im Bereich des
Gedächtnisses und der Psychomotorik im Alter gefördert werden kann. Dazu werden die
Ergebnisse einschlägiger Studien zusammengestellt, analysiert und zur Diskussion gestellt.
Besonders wichtig sind jene Untersuchungen, die sich in jüngster Zeit mit möglichen
Verbesserungen der geistigen und körperlichen Leistungsfähigkeit im Alter befassen. Die
Ergebnisse dieser Untersuchungen liegen der empirischen Konzeption des zweiten Teils der
Arbeit zugrunde, nämlich der Strukturierung von Hypothesen und deren Beantwortung
hinsichtlich der Frage des Trainingstransfers und der Wirksamkeit im Alltag der Senioren.
A
GEDÄCHTNIS IM ALTER
1 Veränderung der Gedächtnisleistungen im Alter
In diesem Abschnitt geht es um eine zusammenfassende Betrachtung der empirischen
Befunde hinsichtlich der Leistungsminderung des Behaltensvermögens im Alter.
Zwei der bekanntesten Gedächtnisprobleme, nämlich das Lern- und Erinnerungsproblem,
werden auch von älteren Menschen häufig angesprochen. Jeder weiß, dass das Gedächtnis mit
zunehmendem Alter nachlässt, eine Tatsache, die sich meistens aber erst mit Erreichen des
Rentenalters deutlicher bemerkbar macht. Doch Experimente zur Messung der veränderten
Gedächtnisleistung im Alter durchzuführen, ist nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick
erscheinen mag.
Infolgedessen bemüht sich die Wissenschaft, hier Abhilfe zu schaffen, um die Merkmale und
die Ursachen solcher Gedächtnisdefizite herauszufinden sowie Möglichkeiten der
Verbesserungen aufzuzeigen.
Der ältere Mensch ist immer mit seiner sich verändernden geistigen Leistungsfähigkeit
konfrontiert. Allerdings handelt es sich nicht unbedingt um einen generellen Abbau
kognitiver Fähigkeiten, sondern um einen differentiellen Prozess, der in unterschiedlichen

4
Bereichen verschieden stark ausgeprägt sein kann sowie neben gewissen Einschränkungen
teils auch Entwicklungspotenzial bietet.
Es ist unumgänglich, die tiefgreifenden Veränderungen des Gedächtnisses im Alter
darzustellen, um eine ,,Pauschalisierung" der kompletten Degradation des
Erinnerungsvermögens zu vermeiden
3
. In der Literatur wurde bereits wiederholt gezeigt, dass
mit zunehmendem Alter das Gedächtnis nachlässt, jedoch sind nicht alle
Gedächtnisfunktionen
4
gleichermaßen betroffen.
Zahlreiche empirische Untersuchungen kommen zu dem Schluss, dass das semantische
Gedächtnis bei gesunden älteren Menschen kaum oder keine Defizite aufweist. Andererseits
ergeben sich altersassoziierte Unterschiede im Bereich des episodischen Gedächtnisses.
5
Das
semantische Gedächtnis enthält das Wissen über die Welt, die Begriffe und Vorstellungen,
allgemeine Regeln und die Sprache. Das episodische Gedächtnis dagegen ist ein
,,autobiographisches" Gedächtnis, das für die Darstellung der Ereignisse in unserem Leben
verantwortlich ist, es wird auch als ,,geistiges Auge" bezeichnet (Parkin, 2000).
Im Allgemeinen wird in der Wissenschaft die Auffassung vertreten, dass sich im hohen
Lebensalter die Leistungen des episodischen Gedächtnisses vermindern. Allerdings sind die
Unterschiede im Bereich des Primärgedächtnisses zwischen jungen und alten Menschen
nicht so bedeutend. ,,In most primary tasks, age differences again appear to be relatively
small." (Balota et al, 2000, S. 396). Jedoch steht fest, dass sich im Rahmen des
Sekundärgedächtnisses die Defizite im Alter deutlich bemerkbar machen. ,,It is well estab-
lished that older adults, relative to younger adults, have more difficulty with episodic secon-
dary memory tasks such as answering the question "what did you have for dinner last night?"
(ebd., 2000, S. 396). Je höher also der Anteil an Sekundärprozessen bei der Messung der
Gedächtnisspanne ist (wegen der Komplexität der Aufgaben), desto stärker wirkt sich auch
der Altersunterschied bei den Reproduktionsleistungen aus.
3
Die allgemeine Leistungsfähigkeit älterer Menschen wird heute von Gerontologen nicht mehr bezweifelt.
Bereits Ende der 60er Jahre wurde die Lernfähigkeit bis ins hohe Alter betont (vgl. Lehr, 1989). Damit verlor das
Defizitmodell an Bedeutung, da die Beschreibung des Alternsablaufes ausschließlich als Verlust von
Leistungsfähigkeit und Intelligenz in Folge der Forschungsbefunde nicht mehr für die gesamte Altersgruppe
angenommen werden konnte.
4
Für die Unterteilung in ein Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis spricht die alltägliche und auch experimentell
bestätigte Erfahrung, dass das Erinnern aktuell ablaufender Ereignisse nicht identisch ist mit dem Reproduzieren
länger zurückliegender Geschehnisse. Einen Überblick über verschiedene Arten von Gedächtnismodellen geben
Tulving (1985),
Markowitsch (1996) und Parkin (2000).
5
1972 formulierte Tulving eine für die Diskussion des Vergessens bei Experimenten des freien Erinnerns
geeignete Gedächtnistheorie. Seine These lautet, dass sich im Langzeitgedächtnis gespeicherte Erinnerungen als
entweder episodisch oder semantisch klassifizieren lassen.

5
Die Ursachen für Altersdefizite im episodischen Gedächtnis lassen sich vor allem daran
erkennen, wie Informationen verarbeitet, gespeichert und abgerufen werden:
,,
In particular, there is considerable evidence that age differences in memory performance
diminish when retrieval is facilitated by providing additional cues at the time of the memory
test. For example, largest age differences are found in tests of free-recall, diminished age dif-
ferences in cued-recall, and often times little or no age differences in tests of recognition"
(Balota et al., 2000, S. 396).
Wie soeben erwähnt, treten beim semantischen Gedächtnis kaum altersbedingte Defizite auf.
,,Bei Tests des semantischen Gedächtnisses finden sich keine den Leistungen bei Tests des
episodischen Gedächtnis vergleichbaren, nennenswerten altersbedingten Schwächen" (Parkin,
1996, S. 188) [Sic]. Es gibt wenig Befunde, die für einen Abbau des semantischen
Gedächtnisses sprechen, wobei das Tempo, mit dem ältere Menschen auf ihr Wissen
zugreifen können, auffällig abnimmt (vgl. Parkin, 1996).
Das prozedurale und implizite Gedächtnis bleiben auch im Alter intakt, d.h., die früh im
Leben erworbenen motorische Fähigkeiten, wie z.B. Standardtänze, Auto fahren etc. Howard
und Howard (zit. nach Parkin, 1996) fanden bei einer Studie keine Unterschiede zwischen
Alt und Jung im Bereich des impliziten Gedächtnisses. Bei der expliziten Voraussage
dagegen schnitten die Älteren signifikanter schlecht ab (vgl. Parkin, 1996).
In letzter Zeit gewinnt das prospektive Gedächtnis, nämlich das Gedächtnis für zukünftig zu
Geschehendes (,,remembering to carry out an intention at a future time") z.B. sich erinnern,
zu einem Treffen um 15:30 zu gehen, an Bedeutung. Dieser Gedächtnisbereich ist
grundsätzlich vom zurückblickenden oder retrospektiven Gedächtnis zu unterscheiden. Das
prospektive Gedächtnis befasst sich mehr mit dem ,,wann" (when) als mit dem ,,was" (what)
und hat meist einen niedrigeren Informationsgehalt als das retrospektive Gedächtnis (vgl.
Balota et al., 2000).
Bei den prospektiven Aufgaben (prospective tasks) kann man terminbezogenes Erinnern
(time-based) von Erinnern an umfangreicheren Sachverhalt (event-based) unterscheiden. Frau
X. muss sich z.B. daran erinnern, dass sie ihre Tochter um 15:30 treffen soll (time-based task)
oder daran, dass sie ihr die Ergebnisse der Untersuchungen mitteilt (event-based task).
Obwohl ältere Menschen Defizite in diesem Bereich aufweisen, erreichen sie nach Grady &
Craik (2000) oft bessere Ergebnisse als jüngere in alltagsrepräsentativen Aufgaben:

6
"Contrary to earlier reports, older people are usually worse on such tasks, although, interest-
ingly, they are often better than their younger counterparts on such tasks carried out in real-
life settings, possibly because of their greater motivation to succeed". In general, older people
are less penalized in event-based situations, but in laboratory tasks, age-related declines in
prospective memory are typically seen, even when the prospective action is cued by some ex-
ternal event" (Grady & Craik, 2000, S. 229).
Die Träger des Apoliprotein E4-Allels
6
wiesen nach einer Studie von Driscoll et al. (2005)
signifikante Defizite im prospektiven Gedächtnis auf: ,,The significant deficit for the E4+
participants on the prospective memory task in the high-associate condition reflected a failure
to remember to perform the intended action at the appropriate moment, that is a failure in the
prospective memory" (ebd., 2005, S. 32).
Zunehmend ist mittlerweile das Metagedächtnis in den Blick des Interesses gelangt. Hier
beschäftigt man sich mit der Frage, ob das Altern sich auf die Einschätzung der Vorgänge
und Inhalte des eigenen Gedächtnisses auswirkt (Parkin, 1996). Die Forschungsbefunde
hinsichtlich des Metagedächtnisses sind widersprüchlich, so dass die Frage altersabhängiger
Einbußen noch nicht akkurat beantwortet werden kann. ,,Studien über Zusammenhang von
Metagedächtnis und Altern bieten ein verwirrendes Bild, bei dem einige Experimente für
einen altersbedingten Abbau sprechen, andere hingegen nicht" (Parkin, 1996, S. 190).
Der Altersabbau im Langzeitgedächtnis (gemeint ist die zunehmende Unfähigkeit zum Abruf
von Informationen aus dem Langzeitgedächtnis) ist übrigens abhängig davon, ob die
Informationen dem semantischen oder dem episodischem Gedächtnis zuzuordnen sind (Craik,
1984).
Der Stereotyp bezüglich des Nachlassens des Gedächtnisvermögens mit zunehmendem Alter
trifft zwar zu, aber ebenso richtig ist, dass beim normalen Alterungsprozess nicht alle
Gedächtnisfunktionen gleichermaßen betroffen sind. In der Literatur gibt es immer noch
Kontroversen auf diesem Gebiet, was angesichts der methodologischen Komplexität der
Untersuchung der Gedächtnisalterung verständlich ist. Allerdings brachten innerhalb dieser
Begrenzungen Untersuchungen zum altersassoziierten Gedächtnisabbau zahlreiche
interessante Befunde, was das Verständnis für relevante Probleme verbessert hat (vgl. Parkin,
1996).
6
Für Träger des Apolipoprotein E4-Allels ergibt sich ein bis zu sieben Mal höheres Risiko (RR = 7) an einer
Demenz zu erkranken (vgl. Oswald, 2004).

7
Eines steht jedoch fest, dass kognitives Altern intra- und interindividuelle Unterschiede
aufweist, die in ihrer konkreten Ausprägung und ihrer Auswirkung stark von den
persönlichen Lebensbedingungen, den individuellen Aktivitäten und kompensatorischen
Strategien abhängig sind (vgl. Weinert, 1995 zit. nach Philipp & Kliegel, 2000, S. 96).
Die allgemeinen Veränderungen im Alter im Bereich des Gedächtnisses lassen sich in
Anlehnung an Parkin (1996) folgendermaßen zusammenfassen:
·
Mit dem Alter wird die Wiedergabefähigkeit deutlich herabgesetzt;
·
Das freie Erinnern ist deutlich beeinträchtigt;
·
Das für Wiedererkennen verantwortliche Gedächtnissystem wird altersbedingt
beeinträchtigt, wobei das Ausmaß der Beeinträchtigung von der jeweiligen Aufgabe
abhängt;
·
Das Alter verändert die Art des Wiedererkennens; auf Bekanntheit basierende
Reaktionen gewinnen deutlich an Bedeutung;
·
Nur wenige Befunde sprechen für einen Abbau des semantischen Gedächtnisses;
·
Viele Studien weisen auf einen Abbau des episodischen Gedächtnisses hin;
·
Einige Befunde deuten auf einen Abbau des Metagedächtnisses hin;
·
Das implizite Gedächtnis ist weitgehend intakt. Ältere Menschen setzen ihr explizites
Gedächtnis weniger ein.
Im nächsten Abschnitt wird eine andere der bekanntesten Veränderungen im Alter dargestellt,
nämlich die Verlangsamung der Informationsverarbeitung.
1.1 Die Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit im Alter
,,Man kann nicht mehr auf vielen Hochzeiten tanzen. Das habe ich mir abgewöhnt"
(Teilnehmerin des Gedächtnistrainings, 2005).
Die obige Äußerung einer Teilnehmerin kann mit wenigen Worten die Veränderungen der
Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit im Alter aus der Sicht älterer Menschen
beschreiben. Man merkt mit der Zeit, dass man irgendwie nicht mehr so schnell ist, wie
früher. Außerdem ist man nicht mehr imstande, viele Dinge gleichzeitig auf die Reihe zu
bringen. Es liegt also bei dieser Seniorin ein bewusstes und realistisches Bild des Nachlassens
ihrer Fähigkeiten vor. Ihre Bemerkung stützt in gewisser Hinsicht einige Aspekte der
Forschungen, die den Abbauprozess der Informationsgeschwindigkeit analysieren.

8
Dementsprechend kommen die bisher durchgeführten Untersuchungen zu der Frage, ob die
Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit
7
(speed of processing information) einen
alterssensitiven Prozess darstellt, zu folgendem Schluss: ,,aging is accompanied by a general
slowing in cognitive processing that appears to include all components of processing" (vgl.
Balota et al, 2000, S. 399). Den Autoren zufolge zeigen neue Untersuchungen, dass ein
Zusammenhang zwischen verlangsamter Informationsverarbeitung (reduced processing
speed) und altersassoziierten Gedächtniseinbußen (age-related memory decrements) besteht:
"...age differences in memory do not reflect changes in memory processing per se, but
instead merely reflect age differences in the speed of processing" (ebd, S. 399)
[Hervorhebung vom Verfasser].
In der Literatur besteht kein Zweifel daran, dass Senioren Informationen langsamer als junge
Menschen verarbeiten. Kausler u. a. (1986) führen den alterskorrelierten vermehrten
Zeitbedarf übrigens auch darauf zurück, dass ältere Menschen ,,konservativer reagieren", d.h.
verstärkt zwischen Korrektheit und Schnelligkeit der Reaktion abwägen. Ein Beispiel wäre,
dass ältere Menschen nach einer falschen Reaktion viel länger ,,auf Nummer sicher gehen".
Sie entscheiden sich langsamer als Jüngere, denn sie gehen davon aus, dass man umso
weniger Fehler macht, je gründlicher man vorgeht. Damit meint man, dass die Senioren der
erhörten Korrektheit vor der Schnelligkeit den Vorzug geben. Dieser Erklärungsversuch
kann jedoch die Verlangsamung der kognitiven Funktionen Älterer nicht in vollen Umgang
erklären.
Eine Erklärung, wie die Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit das Gedächtnis
beeinflussen könnte, wurde ausführlich von Salthouse (1991) beschrieben. Der Autor deutete
darauf hin, dass die Geschwindigkeit im Zentralnervensystem, wo die Information verarbeitet
wird, sich nicht nur auf die Menge des zu Erinnernden auswirkt, sondern auch auf die
Qualität der Gedächtnisleistung (memory performance). Salthouse (1996) hat, im
Zusammenhang mit der Hypothese der kognitiven Verlangsamung, zwei Mechanismen
spezifiziert und zwar den begrenzten Zeitmechanismus (limited time mechanism) und den
Gleichzeitigkeitsmechanismus (simultanity mechanism). Diese Mechanismen seien für die
Beziehung zwischen Geschwindigkeit und Menge der zu verarbeitenden Informationen sowie
mechanisch-fluider Fähigkeiten verantwortlich.
7
Einen Überblick über verschiedene Ergebnisse sowie den Stand der Forschung zu Veränderungen des
Informationsverarbeitungstempos geben Salthouse (1996) und Balota et al. (2000).

9
Entsprechend dem begrenzten Zeitmechanismus (limited time mechanism) werden die für die
Ausführung einer Aufgabe relevanten kognitiven Prozesse zu langsam ausgeführt, so dass sie
in der verfügbaren Zeit nicht beendet werden konnten. Entsprechend dem
Gleichzeitigkeitsmechanismus (simultanity mechanism) können die Produkte früherer
Prozesse verloren gehen, bevor sie durch darauf folgende Prozesse genutzt werden können, so
dass die gleichzeitige Verfügbarkeit von Informationen, die bei komplexerer
Informationsverarbeitung nötig ist, eingeschränkt ist. Dies wäre quasi für die daraus
resultierende niedrige Verknüpfung ("linkages") zwischen den Informationen und
konsequenterweise für die sogenannte Verlangsamung der Informationsverarbeitung
verantwortlich. Es gibt daher kaum Zweifel daran, dass mit zunehmendem Alter eine
Verlangsamung der Informationsverarbeitung einhergeht.
Eine andere alterskorrelierte Veränderung, die heute als gesichert gilt, beruht auf der
Dedifferenzierung in Richtungen von nur noch zwei unabhängigen Dimensionen
(kristallisierte und flüssige Funktionen). Dies soll im folgenden Abschnitt näher dargestellt
werden.
1.2 Die Dedifferenzierungshypothese
Die Dedifferenzierungshypothese befasst sich mit der Struktur der kognitiven Leistungen.
Während in der Jugend das Gedächtnis zu vielen unabhängigen Leistungen fähig ist, wie sie
von Intelligenztests erfasst werden (verbale Fähigkeiten, Informationsverarbeitungstempo,
Allgemeinwissen, Konzentration etc.), verschmelzen diese Leistungen mit zunehmendem
Alter. Die verbleibenden, unterschiedlichen Funktionen werden laut Cattell (1963) als
kristalline und flüssige Intelligenz bezeichnet. Der Autor geht davon aus, dass nach dem 80.
Lebensjahr sogar eine Verschmelzung dieser beiden zu einer ,,allgemeinen psychischen
Leistungsfähigkeit" stattfinden kann.
Empirische Hinweise auf eine Dedifferenzierung der kognitiven Fähigkeitsstruktur im Alter
erbrachten unter anderem querschnittlichen Befunde aus der Berliner Studie (Baltes &
Lindenberger, 1997; Lindenberger & Baltes, 1994, 1995a, 1997). Im Rahmen dieser Studie
wurde bestätigt, dass kognitive Leistungsfähigkeit auch im hohen Alter ein
multidimensionales Konstrukt bleibt. Die von Baltes & Lindenberger beobachtete
Dedifferenzierung spricht für eine Zunahme an altersbedingten biologischen
Einschränkungen der intellektuellen Leistungsfähigkeit im hohen Alter. Eine besonders starke

10
Verschmelzung ist im Bereich tempoabhängiger Leistungen festzustellen, also im fluiden
Intelligenzbereich (Cunningham et al, 1980 und Fleischmann, 1989). Trotz der sogenannten
,,Verschmelzung" der kognitiven Funktionen gibt es in der Wissenschaft eine Vielzahl von
Studien, die für eine Reservekapazität des Gehirns im Alter sprechen. Im folgenden Abschnitt
werden einige dieser Untersuchungen dargestellt.
1.3 Die Reservekapazität des Gehirns und der Testing-the-Limits-Ansatz
Historisch lässt sich die Forschung zur kognitiven Plastizität im Alter in zwei Phasen
gliedern: die Erfassung kognitiver Plastizität durch das Training fluider
8
Intelligenzkomponenten anhand psychometrischer Intelligenzforschung und das Training
grundlegender kognitiver Funktionen bis an die Grenzen der Leistungsfähigkeit durch den
Testing-the-Limits-Ansatz. Dieser Ansatz bietet wiederum die Grundlage für zwei
Forschungsschwerpunkte, nämlich die Erfassung von Ausmaß und Grenzen von Plastizität im
Rahmen der Gedächtnisforschung und die Demenzdiagnostik.
Mit fortschreitendem Altern treten, wie bereits angedeutet, in verschiedenen Bereichen
bemerkenswerte Veränderungen auf. Das trifft auch für das Gehirn zu. Dieses verfügt jedoch
über eine bestimmte Reservekapazität (Plastizität), solange keine Demenz vorliegt. Es ist
mittlerweile bekannt, dass das Zentralnervensystem kein starres Gebilde ist, sondern dass es
Plastizität aufweist. Darunter versteht man, dass es seine Strukturen als Antwort auf die
externen Umweltbedingungen modifizieren kann. Unter
diese würden auch experimentelle
Interventionen fallen.
Die zeitgenössische Gerontopsychologie hat sich in den letzen Jahren stark mit der Frage
beschäftigt, ob eine Reservekapazität im hohen Alter vorhanden ist. Dies war äußerst wichtig
für die Psychologie des Alterns. Folgende Fragen sind zu stellen: Was lässt sich im Alter von
diesem Ansatz ausgehend trainieren? Wie kann eine vorhandene Reservekapazität bei
Trainingsmaßnahmen nutzbar gemacht werden? Diese Fragen werden im vorliegenden
Kapitel noch eingehend behandelt.
Nun soll der Testing-the-Limits-Ansatz kurz beschrieben werden, um die Grenzen der
Förderung und der Trainierbarkeit des kognitiven Bereichs bzw. des Gedächtnisses im Alter
aufzuzeigen.
8
Für eine Übersicht über die kognitive Leistung im Alter anhand eines zweifaktoriellen Modells (,,flüssige" vs.
,,kristallisierte" Funktionen) siehe Cattell (1963), Blieszner, Willis & Baltes (1981).

11
Der Testing-the-Limits-Ansatz (TtL) dient der Bestimmung von Reservekapazitäten. Dieser
von Baltes und Mitarbeitern propagierte Ansatz stellt eine Alternative zur Beurteilung der
Leistungsfähigkeit älterer Menschen dar. Mit anderen Worten ist der zentrale Aspekt dieses
Ansatzes ,,die dynamische Erfassung des Leistungspotenzials oder der Reservekapazität
(Plastizität)" (Kühl & Baltes, 1988, S. 87). Beim Testing-the-Limits-Ansatz handelt es sich
also ,,nicht nur um die Ermittlung des Leistungspotenzials oder der Leistungsgrenzen,
sondern auch generell um die Ermittlung valider Aussagen bezüglich dieser
Moderatorvariablen, die der intraindividuellen Variabilität zugrunde liegen und die
Leistungen fördern oder hemmen können" (Kühl & Baltes, 1988, S. 177).
Forschungen zur Gedächtnisplastizität im Vergleich von jüngeren und alternden Menschen
ergaben ein Modell, das durch zwei zentrale Feststellungen charakterisiert werden kann. Zum
einen konnten - wie von der Einführung einer effektiven Gedächtnistechnik zu erwarten - mit
der Methode der Orte beachtliche Leistungsverbesserungen bei gesunden jungen und älteren
Erwachsenen verzeichnet werden (vgl. Lindenberger et al., 1992; Stigsdotter, 1994;
Verhaeghen et al., 1992; Yesavage et al., 1990). Zum anderen wurde evident, dass die
Kapazitätsreserven der älteren wesentlich geringer waren als die der jüngeren Erwachsenen
(Baltes & Kliegl, 1992).
Das Hauptresultat dieser Studien zum TtL-Ansatz lässt sich so resümieren: ,,alte Leute
profitieren schnell und nachhaltig von intelligenzaktivierenden Programmen. Die meisten
alternden Menschen verfügen also offensichtlich über ,,Reserven", die für
Intelligenzleistungen aktiviert werden können" (Baltes & Kindermann, 1985, S. 174). In der
Gedächtnistrainingsphase wurde mit den Versuchspersonen die Methode der Orte erarbeitet
und eingeübt. Das Training bewirkt bei jungen und älteren Menschen einen merkbaren
Leistungsanstieg, was für die Existenz kognitiver Plastizität spricht.
Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass es große interindividuelle Unterschiede und
intraindividuelle Modifizierbarkeit auf den Gebieten Intelligenz, Lernen und Gedächtnis gibt
und zwar selbst noch im fortgeschrittenen Alter. Menschen altern nicht nur allgemein
verschieden schnell, sondern unterschiedlich in verschiedenen Funktionsbereichen (Baltes &
Kindermann, 1985).
Der Testing-the-Limits-Ansatz lässt sich als eine potentialorientierte diagnostische
Vorgehensweise zur Früherkennung dementieller Erkrankungen heranziehen: ,,the findings
support the notion of differential cognitive reserve capacity. Elderly at risk for dementia,
mostly SDAT, showed insufficient reserve capacity to benefit from training" (Baltes, Kühl &

12
Sowarka, 1992, S. 166). Im folgenden Abschnitt wird auf die Frage des dementiellen
Prozesses näher
eingegangen.
2 Pathologische Prozesse am Beispiel der senilen Demenz
,,
Herr X. bemerkt, dass er im Beruf Schwierigkeiten hat, sich Dinge zu merken. Er entwickelt
Strategien, mit deren Hilfe er diese Gedächtniseinbußen, diese defizitären Veränderungen,
kompensieren kann, ohne dass es in der Umgebung auffällt" (Fallbeispiel nach Schneider, 1991, S.
117)
Das obige Zitat beschreibt Veränderungen im Bereich der intellektuellen Leistungsfähigkeit
von Herrn X., insbesondere im Bereich des Gedächtnisses, welche
am Beginn einer
zunehmenden Einschränkung selbständiger Lebensgestaltung stehen können. Ob er im Laufe
der Zeit eine Demenz entwickeln wird, lässt sich nicht so einfach beantworten, denn
dementielle Veränderungen im hohen Alter stellen die Alternsforschung immer noch vor
ungelöste Probleme
9
.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) lieferte im Jahre 1986 eine Definition, die das
Phänomen der Demenz und deren Konsequenz sowohl für das Leben der Betroffenen sowie
auch deren Angehörige verdeutlichen kann. Nach der WHO bezeichnet Demenz:
,,eine erworbene, globale Beeinträchtigung der höheren Hirnfunktionen einschließlich des
Gedächtnisses, der Fähigkeit, Alltagsprobleme zu lösen, der Ausführung sensomotorischer
und sozialer Fähigkeiten, der Sprache und Kommunikation sowie der Kontrolle emotionaler
Reaktionen ohne ausgeprägte Bewusstseinstrübung. Meist ist der Prozess progredient, jedoch
nicht notwendigerweise irreversibel" (zit. nach Bodner, 2000, S. 48).
Mit anderen Worten ist die Demenz durch den
Abbau von intellektuellen Fähigkeiten,
Gedächtnisverlust, Konzentrationsverlust, Desorientierung und verminderter Urteilsfähigkeit
geprägt. In späteren Stadien kommen emotional-affektive Auffälligkeiten hinzu. Von
Bedeutung ist in diesem Zusammenhang zu wissen, dass dementielle Erkrankungen zwar
bereits in früherem Lebensalter auftreten können, jedoch im höheren Lebensalter am
häufigsten vorkommen.
9
Dieser Aspekt wird unter Teil 2.1 beim Versuch der Abgrenzung zwischen normaler und pathologischer
Gedächtnisalterung dargestellt.

13
Laut Wernicke, Reischies und Linden (2001) schwankt die Gesamtprävalenz für
mittelschwere bis schwere Demenz bei über 65-Jährigen - in einer Reihe verschiedener
Studien - zwischen drei und sieben Prozent. Den Autoren zufolge kommt eine Metaanalyse
von 22 epidemiologischen Studien zu folgendem Ergebnis: Die Demenzprävalenz liegt im
Alter von 65 Jahren unter 2%, verdoppelt sich aber dann durchschnittlich alle 5.1 Jahre, bis
hin zu über 40% bei 95-Jährigen. Mittels dieser Daten lässt sich erkennen, dass in erster
Linie die steigende Lebenserwartung eine der Hauptursachen für die wachsende Verbreitung
der Demenz im höheren Alter darstellt.
Wenn man davon ausgeht, dass einer Demenz pathologische Veränderungen im Gehirn
vorausgehen, die über ganz unterschiedliche Mechanismen in die Funktionsfähigkeit des
Gehirns eingreifen, lassen sich dementielle Prozesse in verschiedene Demenzformen (primär
versus sekundär, kortikal versus subkortikal) einteilen. Die primären Demenzformen sind
irreversibel. Zu dieser Kategorie gehören zum einen die primär degenerative wie die
Alzheimer-Demenz (AD) und Morbus-Pick
10
,
eine seltene präsenile Hirnerkrankung, zum
anderen die vaskulären Demenzen, wie z.B. die Multiinfarkt-Demenz. Es gibt auch
Mischformen, die sowohl vaskuläre als auch degenerative Anteile aufweisen.
Sekundäre Demenzen können als Folge anderer vorliegender Grunderkrankungen,
beispielsweise von Depressionen, Tumoren, Diabetes, hormonellen Störungen etc. entstehen.
Die Sekundäre Demenz ist somit reversibel, wenn die zugrunde liegende Erkrankung
behandelt werden kann und das Gehirn noch nicht endgültig geschädigt ist (Bonner, 2001)
11
.
Das Vorliegen einer Demenz, vor allem im fortgeschrittenen Stadium, setzt jeglichen
Trainingsmaßnahmen enge Grenzen. Ein gezieltes Training kann dennoch für den
Betroffenen und seine Angehörigen ein Stück verbesserter Lebensqualität bedeuten.
Problematisch ist allerdings die Unterscheidung zwischen pathologischem und normalem
Abbau der Gedächtnisleistungen. Der nächste Abschnitt wird sich mit dieser Problematik
eingehender beschäftigen.
2.1 Normale Gedächtnisalterung versus pathologischer: ein Abgrenzungsversuch
In diesem Teil wird kurz auf die diffentialdiagnostischen Überlegungen zur Demarkation
normaler von pathologischen Alterungsprozessen eingegangen.
Einem enormen Anstieg
10
Für detaillierte Information über die AD siehe Bodner (2001), Spillmann (1995) & Tölle, (1999). Einen
ausführlichen Überblick über Morbus-Pick gibt Möller et al., (1996).
11
Aus Raumgründen wird im Rahmen dieser Arbeit nicht auf alle dementiellen Prozesse im Detail eingegangen.

14
seniler Demenzen, bedingt in erster Linie durch die steigende Lebenserwartung, stehen
sowohl mangelnde diagnostische als auch therapeutische Möglichkeiten sowie wenig
aussagekräftige Erklärungsansätze zur Differentialdiagnose gegenüber.
In der gedächtnispsychologischen Forschung bleibt zum Teil das Problem der Verwechslung
von normalen und pathologischen Veränderungen im Alter noch offen. Es stellt sich die
Frage, inwieweit plausible Unterschiede zwischen den normalen und pathologischen
Alterungsprozessen bestehen. Können Gedächtnisstörungen wie Vergesslichkeit und
Lernschwierigkeit als Zeichen des Beginns einer Demenz bezeichnet werden? Hierbei stößt
die Alternsforschung an Grenzen. Allerdings existieren einige Ansätze bzw. Konzepte, die
eine Abgrenzung zwischen ,,Normalität" und ,,Pathologie" zumindest teilweise erlauben.
Die differentialdiagnostische Abgrenzung der Depressivität von hirnorganisch bedingten
psychischen, dementiellen Veränderungen fällt schwer und ist manchmal sogar unmöglich.
Ladurner (1989 zit. nach Bodner, 2001) zählt die Differentialdiagnose von Demenz und
Depression daher zu den schwierigsten Problemen der Gerontopsychiatrie. Auf
psychometrischer Basis gibt es verschiedene differentialdiagnostische Messinstrumente zur
Erfassung dementiell bedingter Gedächtniseinbußen (Demenztest nach Kessler et al., 1999;
Demez-Depression-Score von Kurz et. al., 1991 etc.). Stattdessen plädiert Kranzhoff (1991)
für ein prozessorientiertes Vorgehen, das auf dem Konzept der kognitiven Plastizität beruht.
Die Anwendung dieses Konzeptes für den klinischen Bereich basiert auf der Hypothese, dass
bei beiden Störungsformen ein unterschiedliches Ausmaß an aktivierbarer kognitiver
Plastizität vorliegt. Mit anderen Worten, depressive Patienten sollten im Falle einer
funktionellen Erkrankung über ein unbeeinträchtiges Potenzial an kognitiver Plastizität
verfügen. Andererseits sind bei dementiellen Patienten bereits im Anfangsstadium der
Erkrankung deutliche Einbußen der kognitiven Plastizität anzunehmen. Untersuchungen
mittels eines Lerntestverfahrens bestätigten ein unterschiedliches Ausmaß der
aktualisierbaren kognitiven Plastizität in den verschiedenen Patientengruppen. Dementielle
Patienten erreichen ihre Maximalleistungen wesentlich früher als depressive Patienten
(Kranzhoff, 1991).
Ein anderer Versuch zur Erfassung altersbedingter Gedächtniseinbußen ist das in den USA
entwickelte AAMI-Konzept (Age-Associated Memory Impairment, Crook et al., 1986).
Diesem Konzept entspricht im deutschen Sprachraum die sogenannte benigne
Altersvergesslichkeit. Wenn das Auftreten von Gedächtnisproblemen bei älteren Menschen
weder infolge einer primären noch aufgrund einer sekundären Gedächtnisstörung vorliegt, so
kann ein normaler altersbedingter kognitiver Abbau wahrscheinlich sein. Zur Abgrenzung

15
krankheitsbedingter kognitiver Beeinträchtigungen von normalen im Alter auftretenden
kognitiven Einbußen erstellten Crook et al. (1986) unter dem AAMI einen diagnostischen
Kriterienkatalog (siehe Crook et al., 1986).
Wie bereits erwähnt, können kognitive Beeinträchtigungen sowohl im Rahmen dementieller
als auch affektiver Störungen vorkommen, wobei sich beide Krankheitsbilder häufig
überlagern. Insbesondere im Frühstadium der Erkrankung fällt eine Abgrenzung dieser
unspezifischen Symptome von einer normalen benignen Altersvergesslichkeit schwer.
Mittlerweile existieren neue Konzepte, wie das Age-Associated Cognitive Decline-Konzept
(AACD) als Ergänzung zum AAMI-Konzept.
"In addition to AAMI, various other constructs for the classification of age-related cognitive
changes have been introduced (Dawe et al. 1992, Ebly et al. 1995). Recently, diagnostic crite-
ria were specified for "aging-associated cognitive decline" (AACD) (Levy 1994). For AACD
diagnosis, a broader assessment of cognitive domains is required and, also differing from
AAMI, AACD classification utilizes age- and education-specific cutoff points for neuropsy-
chological tests" (Hänninen et al., 1996, S. 07) [Hervorhebung vom Verfasser]
Ferner gibt es auch eine Vielzahl von psychometrischen Tests, Screeningverfahren sowie
Testbatterien (MMST, SIDAM, Uhrentest etc.), um altersbedingte Beeinträchtigungen von
dementiellen Prozessen einigermaßen abzugrenzen bzw. eine Demenz zu diagnostizieren
12
.
Letztlich kann an dieser Stelle folgender Schluss gezogen werden: "Some researchers have
regarded both neurobiological and neuropsychological observations in aging studies as
evidence of a continuum between normal aging, mild cognitive impairment, and dementia"
(Von Dras & Blumenthal, 1992) [Hervorhebung vom Verfasser]. Es steht also fest, dass die
Abgrenzung einer normal von einer pathologisch verlaufenden kognitiven Alterung trotz
intensiver Forschung noch nicht exakt möglich ist.
Da die Zielgruppe des meiner Arbeit zugrunde liegenden Gedächtnistrainings a priori
Personen mit benignen altersbedingten Gedächtnisstörungen sind, könnten
differentialdiagnostische Überlegungen bei der Trainingsvorbereitung eine wichtige Rolle
spielen. Deshalb werden im Folgenden einige Interventionsmaßnahmen zur Steigerung der
Gedächtnisleistungen dargestellt, die älteren Menschen bei Vorhandensein von
Gedächtniseinbußen nützlich sein können.
12
Hierauf wird aus Platzgründen nicht näher eingegangen.

16
3 Gedächtnisförderung im Alter
In diesem Abschnitt sollen einige Interventionsmaßnahmen zur Verbesserung von
Gedächtnisleistungen dargestellt werden, die älteren Menschen bei Vorliegen von
Gedächtniseinbußen hilfreich sein können.
Die Gedächtnissteuerung im Alter ist ein Thema, das in der zeitgenössischen Gerontologie
wachsende Beachtung findet. Nachdem die Trainingsfähigkeit des Erinnerungsvermögens bis
ins hohe Alter festgestellt wurde, erscheint der Einsatz von kognitiven
Interventionsmaßnahmen zur Förderung von Gedächtnisleistungen bei älteren Menschen
sinnvoll. ,,As reviewed subsequently, it is clear that older adults can learn new mnemonic and
behavioural memory strategies and that these strategies improve memory performance"
(Troyer, 2001, S. 256).
Allerdings darf nicht vergessen werden, dass ältere andere Bedürfnisse, Leistungsprofile,
Motivationen und/oder Defizite als jüngere Menschen aufweisen. Bei der
Gedächtnisförderung muss dies berücksichtigt werden. Darüber hinaus sind für die
Teilnehmer am Trainingsprogramm andere Fragen wichtig, nämlich ganz individuelle, wie
der Wunsch, ihre Kompetenzen und ihre Selbständigkeit zu erhalten sowie Abhängigkeit und
frühzeitige Pflegebedürftigkeit zu vermeiden.
Es existiert eine Vielzahl von Techniken und Methoden zur Verbesserung von
Gedächtnisleistungen. Dazu gehören interne und externe Gedächtnishilfen. Zu den internen
Verfahren zählen verschiedene Gedächtnis- oder Lernprozeduren, wobei man meist zwischen
Lerntechniken (memory skills, allgemeine Gedächtnisstrategien) und Mnemotechniken
(mnemonic strategies, formale Mnemosysteme) unterscheidet (Kliegl & Philipp, 2000).
Lerntechniken werden als allgemeine, vielfach angewandte übliche Lernprozeduren
charakterisiert, die zwar an den meisten Informationsverarbeitungsprozessen beteiligt sind,
ohne dass man sich dessen immer bewusst ist. Diese Strategien enthalten beispielsweise
Prozeduren zur nachhaltigen Wiederholung von Informationen, die sogenannten
Chunkingprozesse (Prozesse der Informationsreduzierung mittels inhaltlicher Verknüpfung
der Elemente) oder semantische Elaboration (die Ergänzung des Lehr- und des

17
Lerngegenstandes mit zusätzlichen vertiefenden Informationen), das Erzeugen von visuell-
räumlichen Vorstellungen etc. (ebd., 2000).
Phillip & Kliegl (2000) vertreten die Auffassung, dass Lerntechniken häufig spontan implizit
erworben sind und spontan genutzt werden. Es ist selbstverständlich, dass gesunde alte
Personen solche Lerntechniken in der Regel implizit beherrschen, sie jedoch vergleichsweise
weniger häufig als junge Erwachsene einsetzen. Infolgedessen sollte das Ziel des Trainings
mit Senioren neben der Aktivierung dieser Techniken auch der Hinweis auf deren Bedeutung
für effizientes Lernen und Abrufen von Informationen sein (vgl. ebd., 2000). Von den
Forschern wurde allerdings kein wissenschaftlicher Nachweis für die Wirksamkeit dieser
Technik bei älteren Menschen gebracht.
Eine äußerst verbreitete Methode zur Förderung von Gedächtnisleistungen sind die
Mnemotechniken. Unter diesen Strategien unterscheidet Baltes et al. (1992) die visuellen
Techniken des bildhaften Vorstellens von den verbalen Strategien. Zu den visuellen
Gedächtnishilfen zählen: das Merkwortsystem, die Anker- oder Kennwortmethode oder die
Methode der Orte. Bei diesen Techniken werden normalerweise die neu zu lernenden Wörter
an bereits vorhandenes, eingeprägtes Wissen vor allem über bildliche Vorstellungen
assoziiert. Die verbalen Gedächtnishilfen sind u. a. die Schlüsselwortmethode als Hilfe beim
Erlernen von Vokabeln während des Fremdsprachenerwerbs, die Geschichtentechnik zur
mentalen Verknüpfung von zu memorierenden Items und die SQRRR-Methode
13
zum
strukturierten Lesen von Texten. Die verbalen Mnemotechniken scheinen im Alter besser
behalten und spontan eingesetzt zu werden als bildhafte Techniken (vgl. Kotler-Cope &
Camp, 1990). Hier gebe ich zu bedenken, dass die heranwachsende Generation ein ganz
anderes Verhältnis zur Bilderwelt hat als die heutigen Senioren.
Die Gedächtnishilfen werden auch in interne, welche im eigenen Gedächtnis bereit liegen, um
das Merken zu erleichtern (z.B. Pegword-Mnemotechniken, Vorstellungsbilder,
Verschlüsselung nach Buchstaben etc.) und externe Hilfen unterteilt. Letztere bedienen sich
außerhalb des Körpers liegender Mittel, z.B. Listen, Kalender, Notizen etc.
Nach Schumann-Hengsteller, Scheffler & Tröstcher (1993) erklärten 65% der Bewohner
eines Altersheims bei einer Befragung, sie hätten die interne Mnemotechnik des gedanklichen
Zurückverfolgens benutzt. 10% der Senioren suchen ihr Gedächtnis systematisch nach dem
13
Die SQRRR-Methode dient dem besseren Aufnehmen von längeren, informativen Texten bzw. Büchern. Das
,,S" seht für Survey (Überblick über den Text), danach kommt ,,Question" (Fragen zum Text stellen), die durch
,,Read" (Lesen) im Text beantwortet werden."Recite" (Rezitieren) heißt die wichtigsten Punkte in Erinnerung
rufen. Zum Schluss findet ein ,,Review" (Wiederholen) statt, der der nochmaligen Wiederholung des Stoffes
dient (vgl. Oswald & Rödel, 1995).

18
Alphabet ab, wenn sie zum Beispiel einen Namen vergessen haben. Ansonsten werden
spontan keine anderen internen Gedächtnishilfen verwendet. Die Forscher ziehen daraus die
Schlussfolgerung, dass die Nutzungsquote der internen Hilfsmittel für Altenheimbewohner
bei einem Sechstel der Quote von Studenten liegt. Andererseits liegt bei externen
Gedächtnishilfen die Nutzungsquote der Senioren ein knappes Drittel unter der der Studenten.
Die Autoren Weinstein, Duffy, Underwood, MacDonald & Gott (1981) kommen in ihrer
Studie zu einem in etwa ähnlichen Ergebnis, dass die einzige in Anspruch genommene
interne Gedächtnishilfe das geistige Zurückverfolgen war. Externe Gedächtnishilfen wie
Listen und Kalender wurden daneben auch erwähnt.
Es sollte außerdem berücksichtigt werden, dass ältere Menschen häufig Schwierigkeiten
haben, sich Bilder vorzustellen und Assoziationen zwischen Bildern herzustellen
(vgl.Winograd & Simon, 1980). In einer Metastudie fanden Poon, Walsh-Seeney und Fozard
(1980), dass trotzdem in vierzehn von siebzehn Studien der Erfolg von visuellen
Gedächtnishilfen beim Paar-Assoziationslernen nachweisbar war. Folglich scheint es
empfehlenswert, bei einem Gedächtnistraining für Senioren besonderen Wert auf verbale
Mnemotechniken zu legen.
Soweit solche Gedächtnishilfen auf den Alltag der Senioren Rücksicht nehmen, können sie
nach der Autorin Troyer (2001) zur Erhaltung der Selbständigkeit beitragen: "Memory
interventions that would minimize the occurrence of everyday memory difficulties could have
significant effects on general satisfaction with life as well as the ability to function
independently" (Troyer, 2001, S. 256).
Externe Gedächtnishilfen sind erwiesenermaßen sehr nützlich und schützen außerdem das
Gedächtnis vor Überlastung:
"External memory aids, such as calendars, lists, and notes, are applicable to a wide range of
prospective memory tasks, such as remembering appointments, medications, and tasks to be
done. The usefulness of external memory aids has been demonstrated in patients with signifi-
cant memory problems (Kapur, 1995), and by subjective report in healthy older adults"
(Troyer, 2001, S. 257).
Die Bewertung von plausiblen Gedächtnishilfen im Alter ist keine einfache Aufgabe, zumal
auf diesem Gebiet noch Forschungsbedarf besteht. Immerhin ließen sich positive Effekte
feststellen, vor allem bei der Anwendung der Methode der Orte. Nach Robertson-Tchabo,
Hausmann und Arenberg (1976) ist diese Technik auch für Ältere leicht zu erlernen und

19
effektiv. Ältere Lerner konnten mit dieser Technik ihr Listenlernen im Vergleich zu einer
Kontrollgruppe um 79% verbessern. Auch die Anwendung der Technik von Wortlisten auf
lebenspraktische, alltagsnähere Dinge war bei Älteren sehr erfolgreich.
Lehr (1991) stellt die These auf, dass ältere im Vergleich zu jüngeren Menschen
Leistungsdefizite zeigten, wenn nur sinnlose Silben im Gedächtnis behalten werden sollen.
Bei Verwendung von sinnvollem Lernmaterial können jedoch Ältere den Jüngeren sogar
überlegen sein. Insofern sollte bei Gedächtnistraining mit Älteren von sinnvollem Material
profitiert werden, denn es zeigte sich, dass beim Einsatz von sinnlosen Gedächtnisstrategien
das Interesse der Teilnehmer rasch nachließ.
Alles in allem können die dargestellten Gedächtnishilfen den Senioren bei der Förderung
ihrer Gedächtniseinbuße nützlich sein, vor allem, wenn diese Techniken und Methoden die
allgemeinen Veränderungen des Gedächtnisses im Auge behalten. Wünschenswert ist ein
vielseitiges Gedächtnistraining, das unterschiedliche Gehirnfunktionen und Sinnesorgane
schulen und die Selbständigkeit im weitesten Sinne fördern würde.
3.1 Grenzen der Gedächtnisförderung im Alter
Die im Alter auftretenden Veränderungen des Gedächtnisses können in mancher Hinsicht
eine Grenze der Gedächtnisförderung bedeuten. Es wurde zwar festgestellt, dass auch flüssige
Fähigkeiten und stets tempoabhängige Leistungen bis ins hohe Alter trainierbar sind,
allerdings nur in eng begrenztem Rahmen (vgl. Oswald, 2000). Insofern stellt die Abnahme
der Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit sowie der fluiden Intelligenzleistungen eine
gewisse Beschränkung bei der Gedächtnisförderung dar. Deshalb wird die Ausschaltung des
Geschwindigkeitsfaktors auch bei Aufgaben, die den fluiden Bereich betreffen, von
verschiedenen Forschern verlangt. Zeit- und Leistungsdruck sollten unter allen Umständen
vermieden werden (vgl. Kruse und Lehr, 1989).
Sogar das Auftreten einer mittel- bis schweregradigen Demenz schließt eine
Gedächtnisförderung bis zu einem bestimmten Punkt nicht gänzlich aus. Oswald (2002)
zufolge lassen bisher vorliegende wissenschaftliche Untersuchungen über die Wirksamkeit
von manchen Gedächtnisstrategien jedoch erkennen, dass sie in der Regel kaum direkte
Auswirkungen auf das Fortschreiten des kognitiven Abbaus haben und nicht einmal einzelne
kognitive Einbußen nachhaltig mindern. Immerhin können es diejenigen Verfahren, die
alltagsrelevante Aufgaben mittels eines biographisch zentrierten Ansatzes verfolgen,

20
ermöglichen, dass der Demenzkranke sich angenommen fühlt, im Alltag ausgeglichener ist
und dass Verbesserungen bei der Alltagsbewältigung eintreten (vgl. Haupt zit. nach Oswald,
2000).
Verhaeghen (1992) weist auf andere Grenzen (limits) hin, die bei der Gedächtnisförderung im
Alter vorkommen können: ,,A lack of performance gain after instruction in an effective mne-
monic can occur in at least three instances: (a) There might be problems with the acquisition
of the mnemonic, (b) there might be problems with retrieval of the mnemonic by post-test and
(c) there might be problems with the application of the mnemonic" (S. 249). All diese
Probleme können durch die Abbauprozesse bei der Gedächtnisalterung erklärt werden. ,,The
age-related reduction in resources should lead to the adoption of less effortful strategies and
should set limitations on the kind of strategies that can be used" (S. 249). Allerdings betont
der Autor, dass diese Annahme bisher noch nicht bestätigt ist. Andere wichtige Faktoren, die
auch an die Grenzen der Gedächtnisförderung führen können, sind intraindividuelle oder
interindividuelle Unterschiede bezüglich Bildung, Gesundheitszustand, Umwelt, Wissen und
Erfahrungen mit Gedächtnishilfen. Zu diesem Thema meint Verhaeghen (1992) folgendes:
,,Of course, it is possible that more distal factors, such as educational and health differences,
differences in cognitive stimulation in the living environment, or differences in previous par-
ticipation in adult education activities, are responsible for problems in acquisition, retrieval, or
application of mnemonics" (S. 249).
Letztendlich bemerkt Troyer (2001) mit vollem Recht: ,,There is a need to provide training in
memory strategies that are specific to everyday memory tasks, such as remembering ap-
pointments and learning names of new people" (S. 257).
Im folgenden Abschnitt werden einige Gedächtnisprogramme sowie deren Konzepte
dargestellt, um ein Bild über dieses Spektrum zu gewinnen.
4 Die Vielzahl der Gedächtnistrainingsprogramme
Das Spektrum der Gedächtnistrainingsprogramme ist so vielgestaltig wie unüberschaubar und
reicht von Training bestimmter Mnemotechniken bis zu multimodalen, d.h. mit Sport,
Entspannungstrainingsmethoden etc., kombinierten Trainingsprogrammen. In Worten von
Kliegl & Philipp (2000):

21
"Hinter dem Stichwort Gedächtnistraining verbergen sich einerseits Programme, die auf die
Entwicklung oder Verbesserung eines umrissenen Ausschnitts von Lern- oder
Abrufsstrategien spezialisiert sind, und anderseits Programme mit einer eher
anwendungsbezogenen Zielsetzung" (S. 96).
Die einen Programme sind a priori durch grundlagentheoretische Ansprüche motiviert, die
beispielsweise kognitive Plastizität im höheren Alter experimentell belegen wollen. Die
anwendungsorientierten Gedächtnistrainingsprogramme andererseits zielen darauf ab,
Prozeduren zu üben, die geeignet sind, das Einprägen von Informationen unter spezifischen
Bedingungen zu erleichtern und damit zur Verbesserung von Gedächtnisleistungen
beizutragen, wie zum Beispiel dem Erinnern von Namen und Gesichtern oder von
Verabredungen (vgl. ebd., 2000).
Bernard (1997) analysierte einige Trainingsbücher und kam zu folgendem Ergebnis: sie
reichen von reinen Beschreibungen der Gedächtnisfunktion, ohne Übungen, über
Beschreibungen von Mnemotechniken mit und ohne Übungen bis zu reinen Übungsheften,
ohne Techniken und Theorie. Die wenigsten davon sind wissenschaftlich auf ihre Effektivität
überprüft. Der Autorin zufolge variierten auch die empfohlene Dauer und Häufigkeit des
Gedächtnistrainings stark:
Quelle
Dauer
Häufigkeit
Dunkhorst, 1994
30-40 Min
1 x wöchentlich
Krämer & Walter, 1991
15-20 Min.
1x täglich
Oswald & Rödel, 1995
90 Min.
1x wöchentlich
Lehlr & Fischer, 1992
10 Min.
3 x wöchentlich
Reichel, 1980
30 Min.
1 x täglich
Brost, 1995
10 Min.
1 x täglich
Diese Empfehlungen sind nicht nur unterschiedlich, sondern weichen voneinander stark ab.
Die empfohlenen Trainingseinheiten erstrecken sich über einige Wochen bis zu einem Jahr.
Im Folgenden werden einige allgemein bekannte, eher multimodal konzipierte
Gedächtnistrainingsprogramme vorgestellt. Aufgrund des vorliegenden Zieles dieser Arbeit
werden einige Programme nur erwähnt, andere etwas umfassender dargestellt.
Das multimodale, kombinierte Gedächtnistrainingsprogramm von McEvoy und Monn (1988)
wurde in Form von Workshops strukturiert und zielt vor allem auf das Alltagsgedächtnis ab.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2005
ISBN (eBook)
9783832498115
ISBN (Paperback)
9783838698113
DOI
10.3239/9783832498115
Dateigröße
661 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg – Philosophische Fakultät I, Psychogerontologie
Erscheinungsdatum
2006 (September)
Note
1,0
Schlagworte
gedächnisleistung gedächnisförderung demenz sima training
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Titel: Gedächtnis- und Psychomotoriktraining im Alter
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