Symmetrien und die Erhaltungsgrößen der Mechanik
					
	
		©2002
		Examensarbeit
		
			
				84 Seiten
			
		
	
				
				
					
						
					
				
				
				
				
			Zusammenfassung
			
				Inhaltsangabe:Einleitung:	
Das Thema dieser fachwissenschaftlichen Arbeit ist sicherlich kein rein mathematisches, kommt der Hauptgegenstand doch aus der Physik. Die klassische Mechanik als Teil der theoretischen Physik eröffnet aber eine Vielzahl von Anwendungszusammenhängen f r die mathematischen Disziplinen.
Die im Zentrum der Mechanik stehenden konservativen Systeme von Massenpunkten weisen bezüglich spezieller Transformationen Symmetrien auf, aus denen sich Erhaltungsgrößen ableiten lassen. Dieses Phänomen ist das eigentliche Thema dieser Arbeit. Hinführend soll jedoch erst die zugrundeliegende Theorie besprochen werden.
Im ersten Kapitel wird der Begriff der Symmetrie definiert. Dabei wird die Gruppentheorie allerdings ausgelassen, da diese, trotz ihrer Relevanz bezüglich des Symmetriebegriffs in der Mathematik, f r die Untersuchungen in dieser Arbeit nicht benötigt wird.
Das zweite Kapitel bietet eine kurze Einführung in die NEWTONsche Mechanik. Es werden grundlegende Begriffe und Größen eingeführt, z. B. Begriffe wie Ort, Zeit, Massenpunkt oder Größen wie Impuls, Kraft, kinetische und potentielle Energie. Am Ende des zweiten Kapitels stehen Koordinatentransformationen im Blickpunkt, da sich durch die Einführung geeigneter allgemeiner Koordinaten das Auffinden der die Bahnkurven der Massenpunkte beschreibenden Funktionen vereinfachen 1ässt.
Die im dritten Kapitel hergeleitete EULER-Differentialgleichung ist als notwendige Bedingung an die Bahnkurve ein nicht zu vernachlässigender Bestandteil der Mechanik. Die Herleitung ergibt sich anschaulich aus dem sog. Brachistochronenproblem, das von JACOB BERNOULLI formuliert wurde. Mit der im vierten Kapitel definierten LAGRANGE-Funktion und dem darauf folgenden HAMITLONSchen Prinzip hat man zusammen mit den Ergebnissen des dritten Kapitels Instrumente, um die Bewegungsgleichungen von Massenpunkten nur mit Hilfe der Kenntnis über kinetische und potentielle Energie eines Massenpunktsystems zu bestimmen: die EULER-LAGRANGE-Gleichung. Sie wird am Ende des Kapitels auf einige ausgesuchte physikalische Probleme angewendet.
Das fünfte Kapitel bildet den Höhepunkt dieser Arbeit. Mit Hilfe des HAMILTONschen Prinzips aus dem vorigen Kapitel und des Theorems von EMMY NOETHER lassen sich Erkenntnisse über den Zusammenhang der LAGRANGE-Funktion mit Erhaltungsgrößen gewinnen. Die nachfolgenden Symmetriebetrachtungen und die daraus folgenden Erhaltungsgrößen bilden schließlich den Abschluss dieser […]
	Das Thema dieser fachwissenschaftlichen Arbeit ist sicherlich kein rein mathematisches, kommt der Hauptgegenstand doch aus der Physik. Die klassische Mechanik als Teil der theoretischen Physik eröffnet aber eine Vielzahl von Anwendungszusammenhängen f r die mathematischen Disziplinen.
Die im Zentrum der Mechanik stehenden konservativen Systeme von Massenpunkten weisen bezüglich spezieller Transformationen Symmetrien auf, aus denen sich Erhaltungsgrößen ableiten lassen. Dieses Phänomen ist das eigentliche Thema dieser Arbeit. Hinführend soll jedoch erst die zugrundeliegende Theorie besprochen werden.
Im ersten Kapitel wird der Begriff der Symmetrie definiert. Dabei wird die Gruppentheorie allerdings ausgelassen, da diese, trotz ihrer Relevanz bezüglich des Symmetriebegriffs in der Mathematik, f r die Untersuchungen in dieser Arbeit nicht benötigt wird.
Das zweite Kapitel bietet eine kurze Einführung in die NEWTONsche Mechanik. Es werden grundlegende Begriffe und Größen eingeführt, z. B. Begriffe wie Ort, Zeit, Massenpunkt oder Größen wie Impuls, Kraft, kinetische und potentielle Energie. Am Ende des zweiten Kapitels stehen Koordinatentransformationen im Blickpunkt, da sich durch die Einführung geeigneter allgemeiner Koordinaten das Auffinden der die Bahnkurven der Massenpunkte beschreibenden Funktionen vereinfachen 1ässt.
Die im dritten Kapitel hergeleitete EULER-Differentialgleichung ist als notwendige Bedingung an die Bahnkurve ein nicht zu vernachlässigender Bestandteil der Mechanik. Die Herleitung ergibt sich anschaulich aus dem sog. Brachistochronenproblem, das von JACOB BERNOULLI formuliert wurde. Mit der im vierten Kapitel definierten LAGRANGE-Funktion und dem darauf folgenden HAMITLONSchen Prinzip hat man zusammen mit den Ergebnissen des dritten Kapitels Instrumente, um die Bewegungsgleichungen von Massenpunkten nur mit Hilfe der Kenntnis über kinetische und potentielle Energie eines Massenpunktsystems zu bestimmen: die EULER-LAGRANGE-Gleichung. Sie wird am Ende des Kapitels auf einige ausgesuchte physikalische Probleme angewendet.
Das fünfte Kapitel bildet den Höhepunkt dieser Arbeit. Mit Hilfe des HAMILTONschen Prinzips aus dem vorigen Kapitel und des Theorems von EMMY NOETHER lassen sich Erkenntnisse über den Zusammenhang der LAGRANGE-Funktion mit Erhaltungsgrößen gewinnen. Die nachfolgenden Symmetriebetrachtungen und die daraus folgenden Erhaltungsgrößen bilden schließlich den Abschluss dieser […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
INHALT 
EINLEITUNG ... 5 
1.  ZUM SYMMETRIEBEGRIFF ... 7 
2.  EINFÜHRUNG IN DIE KLASSISCHE MECHANIK ... 10 
2.1 Die Axiome von Newton ... 12 
2.2 Abgeschlossene ideale Systeme... 15 
2.3 Potentiale in nicht-abgeschlossenen idealen Systemen 17 
2.4 Generalisierte Koordinaten und Zwangsbedingungen.. 18 
2.4.1
Zwangsbedingungen... 18
2.4.2
Generalisierte Geschwindigkeiten... 19
2.4.3
Generalisierte Kräfte und Potentiale ... 20
2.4.4
Beispiel: Koordinatentransformation in Polarkoordinaten.. 20
3.  EULERSCHE DIFFERENTIALGLEICHUNG... 23 
3.1 Funktionale... 24 
3.2 Variationsrechnung... 25 
3.2.1
Variation einer Kurve ... 25
3.2.2
Der Hauptsatz der Variationsrechnung mit Beweis... 28
3.2.3
Die E
ULER
sche Differentialgleichung... 29
3.2.4
Variation mit Nebenbedingung ... 30
3.3 Das Brachistochronenproblem ... 31 
4.  LAGRANGE-FUNKTION ... 38 
4.1 Zur Wohldefiniertheit der L
AGRANGE
-Funktion ... 38 
4.2 Weitere Eigenschaften der L
AGRANGE
-Funktion ... 42 
4.3 H
AMILTON
sches Prinzip... 44 
4.4 Anwendungen ... 46 
4.4.1
Die A
TWOOD
sche Fallmaschine ... 46
4.4.2
Das ebene mathematische Pendel ... 49
4.4.3
Das ebene Doppelpendel ... 56
5.  DAS THEOREM VON EMMY NOETHER UND 
ERHALTUNGSGRÖSSEN... 64 
5.1 Invarianz des Wirkungsfunktionals ... 64 
5.2 Symmetrien und Erhaltungsgrößen... 69 
5.2.1
Transformationen... 69
5.2.2
Homogenität der Zeit ... 70
5.2.3
Homogenität des Raums... 73
5.2.4
Isotropie des Raums... 75
5.2.5
Relativität der Raum-Zeit ... 79
6.  LITERATUR ... 83 
ABBILDUNGSVERZEICHNIS 
3
Abbildungsverzeichnis 
Nr. Bezeichnung 
Seite 
Abb. 1 
Kraft und Gegenkraft ...
14
Abb. 2 
Polareinheitsvektoren ... 21
Abb. 3 
Brachistochronenproblem (aus: F
LIEßBACH
, S. 108) ...
23
Abb. 4 
Variiertes Brachistochronenproblem ...
31
Abb. 5 
Graph einer Brachistochrone ... 37
Abb. 6 
A
TWOOD
sche Fallmaschine ... 46
Abb. 7 
Mathematisches Pendel ... 49
Abb. 8 
Graph eines mathematischen Pendels ... 54
Abb. 9 
Von MAPLE ausgegebener Graph des ebenen mathematischen 
Pendels um 
0
t
=
 ...
55
Abb. 10 
Ebenes Doppelpendel ... 56
Abb. 11 
Graph der Schwingungen für 
15
t
=
... 62
Abb. 12 
Graph der Schwingungen für 
100
t
=
... 62
Abb. 13 
Phasenbild der Schwingungen ...
63
Abb. 14 
Drehung des Systems ...  75
Abb. 15 
Gleichförmige Bewegung des Systems ...
79
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 
4
Abkürzungsverzeichnis 
Abb. Abbildung 
Bd. Band 
bez. bezüglich 
bzw. beziehungsweise 
d. h. 
das heißt 
ebd. ebenda 
f. folgende 
o. B. d. A. 
ohne Beschränkung der Allgemeinheit 
q.e.d. quod 
erra 
demonstrandum 
s. siehe 
S. Seite 
sog. sogenannt(e) 
vgl. vergleiche 
z. B. 
zum Beispiel 
EINLEITUNG 
5
EINLEITUNG 
Das Thema dieser fachwissenschaftlichen Arbeit ist sicherlich kein rein 
mathematisches, kommt der Hauptgegenstand doch aus der Physik. 
Die klassische Mechanik als Teil der theoretischen Physik eröffnet aber 
eine Vielzahl von Anwendungszusammenhängen für die mathemati-
schen Disziplinen. 
Die im Zentrum der Mechanik stehenden konservativen Systeme von 
Massenpunkten weisen bezüglich spezieller Transformationen Symmet-
rien auf, aus denen sich Erhaltungsgrößen ableiten lassen. Dieses Phä-
nomen ist das eigentliche Thema dieser Arbeit. Hinführend soll jedoch 
erst die zugrundeliegende Theorie besprochen werden. 
Im ersten Kapitel wird der Begriff der Symmetrie definiert. Dabei wird 
die Gruppentheorie allerdings ausgelassen, da diese, trotz ihrer Rele-
vanz bezüglich des Symmetriebegriffs in der Mathematik, für die Unter-
suchungen in dieser Arbeit nicht benötigt wird. 
Das zweite Kapitel bietet eine kurze Einführung in die N
EWTON
sche Me-
chanik. Es werden grundlegende Begriffe und Größen eingeführt, z. B. 
Begriffe wie Ort, Zeit, Massenpunkt oder Größen wie Impuls, Kraft, ki-
netische und potentielle Energie. Am Ende des zweiten Kapitels stehen 
Koordinatentransformationen im Blickpunkt, da sich durch die Einfüh-
rung geeigneter allgemeiner Koordinaten das Auffinden der die Bahn-
kurven der Massenpunkte beschreibenden Funktionen vereinfachen 
lässt. 
Die im dritten Kapitel hergeleitete E
ULER
-Differentialgleichung ist als 
notwendige Bedingung an die Bahnkurve ein nicht zu vernachlässigen-
der Bestandteil der Mechanik. Die Herleitung ergibt sich anschaulich 
EINLEITUNG 
6
aus dem sog. Brachistochronenproblem, das von J
ACOB 
B
ERNOULLI 
formu-
liert wurde. Mit der im vierten Kapitel definierten L
AGRANGE
-Funktion 
und dem darauf folgenden H
AMITLON
schen Prinzip hat man zusammen 
mit den Ergebnissen des dritten Kapitels Instrumente, um die Bewe-
gungsgleichungen von Massenpunkten nur mit Hilfe der Kenntnis über 
kinetische und potentielle Energie eines Massenpunktsystems zu 
bestimmen: die E
ULER
-L
AGRANGE
-Gleichung. Sie wird am Ende des Kapi-
tels auf einige ausgesuchte physikalische Probleme angewendet. 
Das fünfte Kapitel bildet den Höhepunkt dieser Arbeit. Mit Hilfe des 
H
AMILTON
schen Prinzips aus dem vorigen Kapitel und des Theorems von 
E
MMY 
N
OETHER
 lassen sich Erkenntnisse über den Zusammenhang der 
L
AGRANGE
-Funktion mit Erhaltungsgrößen gewinnen. Die nachfolgenden 
Symmetriebetrachtungen und die daraus folgenden Erhaltungsgrößen 
bilden schließlich den Abschluss dieser Arbeit. 
1 ZUM SYMMETRIEBEGRIFF 
7
1. ZUM SYMMETRIEBEGRIFF 
Symmetrie ist ein Phänomen, mit dem wir regelmäßig in verschiedens-
ten Bereichen konfrontiert werden. Lebewesen weisen gewisse Symmet-
rien auf, Bauwerke erhalten durch Symmetrie einen besonderen Cha-
rakter; sogar in der Musik wird Symmetrie als gestalterisches Mittel 
eingesetzt. In diesem Kapitel soll zunächst geklärt werden, was Sym-
metrie bedeutet, bevor der Begriff später seine Anwendung findet. 
Grundlegend für Symmetrie ist die Möglichkeit einer Änderung. In die-
sem Sinne definiert
R
OSEN
 den Begriff Symmetrie: 
Symmetrie ist die Invarianz gegenüber einer möglichen Änderung
1
. 
Eine Situation, in der eine mögliche Änderung einen bestimmten Aspekt 
der Situation unverändert lässt, wird auch als symmetrisch unter der 
Änderung im Bezug auf den speziellen Aspekt bezeichnet. 
Bei einem gleichseitigen Dreieck besteht die Möglichkeit der Drehung 
um den Dreiecksmittelpunkt. Eine Drehung um Vielfache von 60° lässt 
die Gestalt des Dreiecks unverändert. Es ist demnach symmetrisch un-
ter einer Drehung um Vielfache von 60° bezüglich seiner Gestalt. 
Die beiden elementaren Komponenten von Symmetrie sind nach obiger 
Definition also (R
OSEN
, S. 4): 
(1)  Möglichkeit einer Änderung. Es muss die Möglichkeit bestehen, 
eine Änderung zu vollziehen, obwohl sie nicht unbedingt vollzo-
gen werden muss. 
(2)  Invarianz. Gewisse Eigenschaften der Situation würden unverän-
dert bleiben, falls die Änderung vollzogen wird. 
1
 Übersetzt nach R
OSEN
, S. 1. 
1 ZUM SYMMETRIEBEGRIFF 
8
Falls eine Änderung möglich ist, aber Eigenschaften der Situation nicht 
invariant gegenüber der Änderung sind, liegt Asymmetrie vor (R
OSEN
,  
S. 158). Man kann aber nur dann von Asymmetrie sprechen, wenn die 
Möglichkeit einer Änderung nach (2) überhaupt besteht. 
R
OSEN
 führt zusätzlich noch die approximative Symmetrie als Begriff ein, 
der in dieser Arbeit zwar keine Rolle spielt, aber der Vollständigkeit hal-
ber angeführt wird
2
. Auch in diesem Fall muss (2) erfüllt sein, denn das 
Approximative findet sich in der Invarianz: Falls eine Situation Eigen-
schaften besitzt, die nach einer Änderung annähernd gleich bleiben, 
spricht man von approximativer Symmetrie. 
Symmetrie braucht neben den beiden elementaren Bestandteilen (1) 
und (2) auch noch einen Bezugsrahmen. Ein gleichseitiges Dreieck auf 
einer unendlich ausgedehnten homogenen Fläche kann man nicht als 
symmetrisch ansehen, solange man diesem keinen Bezugsrahmen gibt. 
Ein Bezugsrahmen für das Dreieck kann ein das Dreieck umfassendes 
Rechteck sein, da es für den Bezugsrahmen die folgende notwendige 
Forderung erfüllt: 
(3)  Der Bezugsrahmen ist ein veränderbarer Aspekt der Situation, 
der nicht invariant gegenüber der Änderung ist (R
OSEN
, S. 160). 
Andererseits würde der Bezugsrahmen seinem Zweck nicht erfüllen. 
Hier wird deutlich, dass Symmetrie auch immer den Begriff der Asym-
metrie impliziert: Liegt Symmetrie einer Situation bezüglich einer Ände-
rung vor, so ist der Bezugsrahmen der Situation nicht invariant gegen-
über dieser Änderung. 
R
OSEN
 fasst die Ergebnisse in einem Diagramm zusammen: 
2
Bezüglich der in Kapitel 5.2 untersuchten Symmetrieeigenschaften und Erhaltungs-
größen werden an einigen Stellen die mindestens in zweiter Potenz auftretenden infini-
tesimalen Größen vernachlässigt. Trotzdem wird hier mit Blick auf die physikalische 
Interpretation der Ergebnisse regelrechte Symmetrie festgestellt.
1 ZUM SYMMETRIEBEGRIFF 
9
Symmetrie 
Diese ,,Axiomatik" des Symmetriebegriffs reicht aus, um ihn später auf 
spezielle physikalische Probleme anwenden zu können. In diesem Zu-
sammenhang entspricht (1) der Translation, Drehung oder Bewegung 
eines Systems und damit einhergehenden Koordinatentransformatio-
nen. (2) wird anhand der L
AGRANGE
-Funktion in Kapitel 4 und 5 unter-
sucht. (3) ist gegeben durch ein zugrundegelegtes Bezugssystem (z. B. 
ein kartesisches Koordinatensystem), auf das im nächsten Kapitel ein-
gegangen wird. 
Möglichkeit einer 
Änderung           
Bezugsrahmen
Asymmetrie unter 
der Änderung 
Invarianz gegen-
über der Änderung  
2 EINFÜHRUNG IN DIE KLASSISCHE MECHANIK 
10
2. EINFÜHRUNG IN DIE KLASSISCHE MECHANIK 
Der Ausdruck klassische Mechanik wird gegenwärtig häufig verwendet, 
um diese Theorie von neueren physikalischen Theorien, z. B. der Quan-
tenmechanik, abzugrenzen (vgl. G
OLDSTEIN
, S. 1). Die hier untersuchte 
Mechanik basiert auf den Grundsätzen von N
EWTON
, die im folgenden 
Unterkapitel besprochen werden. Zunächst sollen grundlegende Begriffe 
der klassischen Mechanik definiert werden, um eine eindeutige An-
wendbarkeit mathematischer Theorien zu gewährleisten. 
Einer der Grundbegriffe der Mechanik ist der Massenpunkt oder auch 
Teilchen. Man fasst darunter Körper zusammen, ,,deren Ausmaße man 
bei der Beschreibung seiner Bewegung vernachlässigen kann" (L
AN-
DAU
/L
IFSCHITZ
, S. 1). Dabei ist die Masse die elementare und einzige Ei-
genschaft eines jeden Massenpunktes (S
TÖCKER
, S. 32).  
Im Mittelpunkt stehen Gesetzmäßigkeiten, nach denen die Bewegungen 
von Massenpunkten ablaufen. Als Bewegung bezeichnet man die Ände-
rung des Ortes als Funktion der Zeit (vgl. F
LIEßBACH
, S. 1). Um die Be-
wegung beschreiben zu können, wird zuvor ein Bezugssystem festge-
legt. Dies kann ein statisches kartesisches Koordinatensystem sein, das 
von drei orthogonalen Vektoren aufgespannt wird
3
 oder gar ein beweg-
tes, z. B. rotierendes Bezugssystem. 
3
 Es sei angemerkt, dass geradlinige Koordinatensysteme nur in Euklidischen Räumen 
möglich sind; die Oberfläche einer Kugel stellt beispielsweise einen gekrümmten Raum 
dar. 
2 EINFÜHRUNG IN DIE KLASSISCHE MECHANIK 
11
Die Zeit wird über die Festlegung eines Messverfahrens durch eine Uhr 
definiert. F
LIEßBACH
 definiert den Begriff Uhr als ein ,,Instrument, das 
die Periodenzahl eines periodischen, kontinuierlichen Vorgangs anzeigt" 
(F
LIEßBACH
,
S.
6).
Die Zeiteinheit 1 Sekunde wird als das 
"9.191.631.770-fache des Übergangs zwischen den beiden Hyperfein-
strukturniveaus des Grundzustands von Cäsium 133" (F
LIEßBACH
, S. 6) 
festgelegt. 
Der Ort eines Massenpunktes kann mit Hilfe von Koordinaten eindeutig 
beschrieben werden. Einer ausgezeichneten Stelle im Bezugssystem 
entspricht ein Punkt O im mathematischen Bildraum. Damit lässt sich 
die Menge der Punkte P  im euklidischen Punktraum bijektiv auf die 
Menge der Ortsvektoren OP
= r
!!!"
 abbilden (vgl. H
EIL
/K
ITZKA
, S. 20). Da-
mit kann man jeden Punkt einer Bahnkurve durch das Paar  ,t
r
 be-
schreiben. H
EIL
 und K
ITZKA
 nennen ein solches Paar auch Ereignis. Im 
Falle eines kartesischen Koordinatensystems ist ein Ereignis bzw. ein 
Punkt der Bahnkurve durch die Angabe dreier zeitabhängiger Parame-
ter 
( )
x t ,  ( )
y t ,  ( )
z t  festgelegt. Sein Ortsvektor lässt sich dann als Linear-
kombination der drei Basisvektoren schreiben:  
( )
( )
( )
( )
x
y
z
t
x t
y t
z t
=
+
+
r
e
e
e . 
Zylinderkoordinaten 
(t), 
(t), z(t) und Kugelkoordinaten r(t), 
(t), 
(t) bie-
ten sich an, wenn die Bewegungsgleichungen dadurch eine einfachere 
Form erhalten. Sie sind wie folgt definiert (vgl. H
EIL
/K
ITZKA
, S. 23): 
Zylinderkoordinaten: 
cos
x
=
sin    (0
;   0
2 ;  
)
y
z
=
 < 
 <
-  < <   
z
z
=
Kugelkoordinaten: 
sin cos
x
r
=
sin sin    (0
;   0
;   0
2 )
y
r
r
=
 < 
 <
cos
z
r
=
(2.1a)
2 EINFÜHRUNG IN DIE KLASSISCHE MECHANIK 
12
Die lokale Änderungsrate von  r  heißt Geschwindigkeit. Sie wird als Ab-
leitung von  r  nach der Zeit t geschrieben: 
d
( )
( )
lim
( )
( )
( )
d
x
y
z
t
t
t
t
x t
y t
z t
t
t
t
-
=
=
=
+
+
-
r
r
r
r
e
e
e
#
#
#
#
. 
Die lokale Änderungsrate der Geschwindigkeit heißt Beschleunigung 
und wird als zweite Ableitung von  r  nach der Zeit geschrieben: 
d
( )
( )
lim
( )
( )
( )
d
x
y
z
t
t
t
t
x t
y t
z t
t
t
t
-
=
=
=
+
+
-
r
r
r
r
e
e
e
#
#
#
##
##
##
##
. 
Damit ist für jede Abbildung 
( )
t
t
r
$
, die die Bahnkurve eines Massen-
punkts beschreibt, die zweimalige Differenzierbarkeit impliziert. 
Im Falle eines Systems von n Massenpunkten ist die die Bahnkurven 
beschreibende Funktion eine vektorielle, die sich aus 3n Koordinaten-
funktionen und der Zeit t zusammensetzt:  
1
3
( ( ),..,
( ), )
n
x t
x
t t
=
r
r
, 
 wobei 
der 
-te
 Massenpunkt durch die Koordinaten 
3
2
3
1
3
(
( ),
( ),
( ))
x
t x
t x
t
-
-
 beschrieben wird. Je nach dem, ob die Bahnkurve 
eines Massenpunktes oder die Bahnkurven mehrerer Massenpunkte in 
einem System beschrieben werden sollen, ist  r  eine Abbildung nach 
(2.1a) oder (2.2). Wenn im Folgenden von Systemen gesprochen wird, ist 
zugrunde gelegt, dass es sich um Systeme von n Massepunkten han-
delt. 
2.1 Die Axiome von N
EWTON
In seinem Werk Philosophiae Naturalis Principia Mathematica formulierte 
N
EWTON
 1687 drei Axiome, auf denen die Mechanik basiert. Er geht da-
bei von Systemen aus, die keinen von außen wirkenden Kräften ausge-
setzt sind. Hier gilt: 
(2.1b)
(2.1c)
(2.2)
2 EINFÜHRUNG IN DIE KLASSISCHE MECHANIK 
13
Bezugssysteme, die keinen äußeren Kräften unterliegen, nennt man 
auch  Interialsysteme. H
EIL
 und K
ITZKA
 unterscheiden zwischen lokalen 
und unendlich ausgedehnten Inertialsystemen. Als Beispiele für ein lo-
kales Inertialsystem nennen sie ein ,,weit von Himmelskörpern antriebs-
los fliegendes Raumschiff, das bez. des Fixsternhimmels keine Eigenro-
tation hat" (Heil und K
ITZKA
, S. 18). Später stellen sie heraus, dass alle 
Inertialsysteme durch eine sog. G
ALILEI
-Tansformation miteinander ver-
bunden sind. Dies sind Koordinatentransformation der Art 
t
 =
+
r
r
v  
mit 
3
,
r v
! (H
EIL
 und K
ITZKA
, S. 69), auf die in Kapitel 5.2.5 genauer 
eingegangen wird. 
Das Produkt aus der Masse m eines Teilchens und seiner Geschwindig-
keit  r!  heißt Impuls  ( )
( )
t
m
t
p
r
=
 !
 und ist demnach eine vektorielle Größe. 
Für den Impuls formulierte N
EWTON
 das 2. Axiom: 
Aus dem 2. Axiom folgt der Hauptsatz der Mechanik: 
d
d(
)
d
d
m
m
t
t
=
=
=
p
r
K
r
"
"" . 
Diese Differentialgleichung zweiter Ordnung wird auch als N
EWTON
sche 
Bewegungsgleichung bezeichnet. 
Weiterhin üben die einzelnen Teilchen in einem System von Massen-
punkten aufeinander Kräfte aus, die als innere Kräfte bezeichnet wer-
2. Axiom: In Inertialsystemen gilt: 
d
d t
p
K
=
 (Kraft).                                 
(2.4)
(2.5)
1. Axiom: Eine kräftefreie Bewegung kann in einem solchen Bezugs-
system durch 
( ) : ( )
.
t
t
const
r
v
=
=
!
beschrieben werden.                          
2 EINFÜHRUNG IN DIE KLASSISCHE MECHANIK 
14
den. Für diese Kräfte formuliert das 3. Axiom eine grundlegende Ei-
genschaft: 
D. h. jede Wirkung, die die Umgebung auf einen Körper ausübt, ruft ei-
ne Gegenwirkung gleichen Betrages hervor: 
Dem dritten Axiom werden zwei weitere wichtige Eigenschaften der 
Kraft hinzugesetzt: 
(i) 
(
)
0
r
r
K
µ
µ
-
×
=
, 
beide Vektoren liegen also parallel zueinander. D. h. Kräfte, die 
zwei Massepunkte aufeinander ausüben, wirken in Richtung 
der Verbindungslinie. 
(ii) Wirken mehrere Kräfte auf einen Massenpunkt, so ist die re-
sultierende Gesamtkraft 
i
i
K
K
=
 (vgl. F
LIEßBACH
, S. 15-16). 
Demnach gilt in einem System von n Massenpunkten für das  -te
 Teil-
chen und die inneren Kräfte 
1
n
i
i
=
=
K
K
 (mit 
: 0
=
K
) 
und nach dem 3. Axiom 
1
1
1
0
n
n
n
i
i
=
=
=
=
=
K
K
3. Axiom: 
actio
reactio
= -
K
K
1
r
2
r
12
K
21
K
(2.6)
(2.7)
(2.8)
(2.9)
Abb. 1  Kraft und Gegenkraft 
2 EINFÜHRUNG IN DIE KLASSISCHE MECHANIK 
15
2.2 Abgeschlossene ideale Systeme 
In diesem Unterkapitel sollen die Begriffe abgeschlossen und ideal defi-
niert werden. Sie ergeben sich aus einer weiteren Unterscheidung von 
Kräften. 
Zum einen werden die in Kapitel 2.1 genannten inneren Kräfte 
( )
i
K  
unterschieden von den von außen auf das System wirkenden Kräften 
( )
a
K
. Die Gravitation der Erde ist ein Beispiel für eine äußere Kraft.  
DEFINITION: 
Ist ein System von Massenpunkten frei von äußeren Kräften 
(
( )
0
a
=
K
), so wird es als abgeschlossenes System bezeichnet. 
Die inneren Kräfte lassen sich zudem in einen konservativen (
kons
K
) und 
einen dissipativen (
diss
K
) Anteil zerlegen. Die Kraft, die auf ein Teilchen 
wirkt, kann somit als die Summe der Teilkräfte dargestellt werden: 
kons
diss
=
+
K
K
K
F
LIEßBACH
 bezeichnet als konservative Kräfte solche, die ein Potential 
besitzen (F
LIEßBACH
, S. 24). Über die Definition eines konservativen Sys-
tems lässt sich die der konservativen Kräfte ableiten. Nach S
TÖCKER
 ist 
ein konservatives System ein System, ,,in dem sich die Energie in der 
Zeit nicht ändert" (S
TÖCKER
, S. 205). Daher kann man diese auch als 
Kräfte ansehen, die das System derart beeinflussen, dass ihm keine  
Energie entzogen wird. 
Dissipative Kräfte sind verantwortlich für die teilweise Umwandlung der 
Energie des Systems in andere Energieformen; sie gelten dann als verlo-
ren. Ein Beispiel für eine dissipative Kraft ist die Reibung eines Körpers 
auf einer Unterlage. Durch diese wird ein Teil der Energie des Körpers 
in Wärmeenergie umgewandelt. 
(2.10)
2 EINFÜHRUNG IN DIE KLASSISCHE MECHANIK 
16
DEFINITION 
Ein System wird als ideal bezeichnet, wenn 
0
diss
=
K
 ist. 
Um weitere Eigenschaften der Kräfte und der Energie zu untersuchen, 
werden zunächst die N
EWTON
schen Bewegungsgleichung (2.5) mit  r#  
multipliziert: 
:
m
N
=
=
rr
Kr
###
#
. 
N ist die an das System übertragene Leistung (vgl. F
LIEßBACH
, S. 24). 
(2.11) lässt sich auch schreiben als 
2
d
d
2
m
N
t
=
r#
; 
dies bedeutet, dass die Geschwindigkeit des Massenpunktes sich mit 
der Zu- oder Abführung von Energie ändert. Dabei wird der Term 
2
:
2
m
T
=
r#
als kinetische Energie bezeichnet. 
Die konservativen Kräfte wurden bereits als diejenigen identifiziert, die 
sich durch ein Potential darstellen lassen. Die potentielle Energie ist all-
gemein die Energie, die nur vom Ort des Körpers und nicht von dessen 
Geschwindigkeit abhängt (vgl. S
TÖCKER
, S. 61): 
d ( )
d
kons
U
t
= -
r
K
r#
Im Falle 
( ( ), ( ), ( ), )
x t y t z t t
=
r
r
 lässt sich (2.13) ausführlich schreiben als 
grad
kons
U
x
U
y
U
z
U
U
x
t
y
t
z
t
t
= -
+
+
+
= -
K
r#
Aus (2.11) und (2.10) folgt zunächst: 
2
d
d
2
kons
diss
m
t
=
+
r
K
r
K
r
#
#
#  
Mit (2.14) ergibt sich: 
2
d
( )
d
2
diss
m
U
t
+
=
r
r
K
r
#
# , 
woraus sofort der Energieerhaltungssatz für ideale Systeme folgt: 
(2.11)
(2.12)
(2.13)
(2.14)
(2.15)
(2.16)
(2.17)
2 EINFÜHRUNG IN DIE KLASSISCHE MECHANIK 
17
In idealen Systemen ist die Summe aus kinetischer und potentieller  
Energie konstant: 
2
2
d
( )
0
( )
.
d
2
2
m
m
U
U
const
t
+
=
+
=
r
r
r
r
#
#
2.3 Potentiale in nicht-abgeschlossenen idealen Systemen 
Systeme sind nicht-abgeschlossen, wenn eine Kraft von außen auf das 
System wirkt. Dies hat Einfluss auf die Potentiale der Massenpunkte. 
Die Kraft, die auf ein Teilchen eines idealen nicht abgeschlossenen Sys-
tems wirkt, lässt sich dann zerlegen in 
( )
( )
a
i
=
+
K
K
K . 
Mit (2.14) folgt aus (2.19): 
( )
( )
d ( )
d
a
i
U
t
+
= -
r
K r
K r
#
#
. 
Hier ist es sinnvoll, das Potential U in das von den äußeren Kräften er-
zeugte Potential 
( )
a
U
 und das von den inneren Kräften erzeugte Potenti-
al 
( )
i
U  einzuteilen, sodass  
( )
( )
a
i
U
U
U
=
+
gilt. Bei n Massenpunkten ist  
( )
1
( )
n
a
U
U
=
=
r . 
Die inneren Teilkräfte  K
µ
 hängen von den Abständen der Masseteil-
chen zueinander ab. Daher ist das Teilpotential 
( )
i
U  ebenfalls abhängig 
von den Abständen der Teilchen zueinander, also 
( )
1
1
(
)  (
: 0)
n
n
i
U
U
U
µ
µ
µ
=
=
=
-
=
r
r
. 
Dadurch wird (2.21) zu 
1
1
1
( )
(
)
n
n
n
U
U
U
µ
µ
µ
=
=
=
=
+
-
r
r
r
. 
(2.18)
(2.19)
(2.20)
(2.21)
(2.22)
(2.23)
(2.24)
2 EINFÜHRUNG IN DIE KLASSISCHE MECHANIK 
18
BEISPIEL 
Betrachtet man ein System von Massenpunkten im Schwerefeld der Er-
de, bei dem die Summe der inneren Kräfte gleich Null ist, so ist das in-
nere Potential ebenfalls gleich Null. Damit hängt das Gesamtpotential 
des Systems nur noch von den äußeren Kräften ab. 
Mit (2.20) ist 
d
( )
( )
d
U
U
t
= -
= -
r
r
K r
r
r
#
#  
und daher 
( )
g
U
m
=
 = -
r
K
r
. 
Damit ist das Gesamtpotential 
U gleich: 
(
)
(
)
1
1
g d
g
.
g
.
n
n
U
m
m
const
M
const
=
=
=
=
+
=
+
r
r
R
4
R ist der Schwerpunkt und M die Gesamtmasse des Systems. Dies gilt 
nach der Definition des Schwerpunktvektors (vgl. G
OLDSTEIN
, S. 5): 
1
1
1
:
n
n
n
m
m
M
m
=
=
=
=
=
r
r
R
. 
2.4 Generalisierte Koordinaten und Zwangsbedingungen 
2.4.1 Zwangsbedingungen 
In vielen physikalischen Anwendungsbeispielen bietet es sich an, von 
kartesischen Koordinaten auf krummlinige Koordinaten überzugehen, 
da sich dadurch eventuell die Bewegungsgleichungen vereinfachen. 
Für eine allgemeine Betrachtung werden sog. 
generalisierte Koordinaten 
i
q  eingeführt. Diese ergeben sich meist aus den Zwangsbedingungen, 
die ein System unterliegt.  
4
 Hier wurde der 1. Hauptsatz der Differential- und Integralrechnung angewandt. 
(2.25)
(2.26)
(2.27)
(2.28)
2 EINFÜHRUNG IN DIE KLASSISCHE MECHANIK 
19
DEFINITION 
Zwangsbedingungen sind Bedingungen, die die Bewegung eines Sys-
tems einschränken. 
Zwangsbedingungen treten schon bei einem starren Körper dadurch 
auf, dass die Abstände der Massenpunkte konstant bleiben. Ein Pendel, 
das an einem nicht dehnbaren Faden reibungslos aufgehängt ist, ist ge-
zwungen, sich auf einer Kreisbahn um den Aufhängungspunkt herum 
zu bewegen. 
Zwangsbedingungen werden klassifiziert in 
holonome, d. h. solche, die 
sich in der Form 
1
( ,.., , )
0
n
Z
t
r
r
=
 schreiben lassen (vgl. G
OLDSTEIN
,  
S. 12). Andernfalls werden sie als 
nicht-holonom bezeichnet. Sind die 
Zwangsbedingungen explizit zeitabhängig, so bezeichnet man sie als 
skleronom, ansonsten rheonom. 
Durch Zwangsbedingungen sind die Koordinaten der Massenpunkte ei-
nes Systems nicht mehr alle unabhängig voneinander. Im Falle von 
k 
Zwangsbedingungen hat ein System von 
n Massenpunkten nur noch 
3
n-k Freiheitsgrade. An dieser Stelle bietet es sich an, 3n-k neue, un-
abhängige generalisierte Koordinaten einzuführen, mit denen die ur-
sprünglichen Koordinaten ausgedrückt werden können: 
1
1
1
3
3
3
1
3
( ,..,
, )
( ,..,
, )
n k
n
n
n k
x
x q
q
t
x
x
q
q
t
-
-
=
=
&
Die generalisierten Koordinaten enthalten implizit die Zwangsbedingun-
gen (vgl. G
OLDSTEIN
, S. 13). 
2.4.2 Generalisierte Geschwindigkeiten 
Die Geschwindigkeit eines Massenpunktes 
T
3
2
3
1,
3
(
,
)
x
x
x
-
-
=
r
 ist 
r#  
mit 
T
3
2
3
1
3
(
,
,
)
x
x
x
-
-
=
r#
#
#
#
. Für die Koordinate 
i
x  bedeutet das: 
3
1
3
1
d
( ,..,
, )
d
n k
i
i
i
i
n k
j
j
j
x
x
x
x q
q
t
q
t
q
t
-
-
=
=
=
+
#
#
. 
(2.29)
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Originalausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2002
- ISBN (Paperback)
- 9783832496869
- ISBN (eBook)
- 9783956360435
- Dateigröße
- 913 KB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- Universität Kassel – 17: Mathematik / Informatik
- Note
- 1,0
- Schlagworte
- euler lagrange brachistochronen hamilton theorem
- Produktsicherheit
- Diplom.de
 
					