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Emotion - Ein Beeinflussungsziel?

Empirische Erkenntnisse zu emotionalen Anzeigen und eine Überprüfung ihrer Einstellungswirkung bei der Zielgruppe Studenten

©2005 Diplomarbeit 145 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Problemstellung:
Die Bedingungen für die Marktkommunikation haben sich in den letzten Jahrzehnten erheblich geändert. Die Werbung musste sich in der wachsenden Informationsflut behaupten. Kroeber-Riel bezifferte schon 1988 die gesamtgesellschaftliche Informationsüberlastung in Deutschland mit 98%. Das bedeutet, dass nur ca. 2% der angebotenen Informationen ihre Empfänger erreicht haben. Die restlichen 98% landeten unbeachtet in dem Müll.
Diese Informationsüberlastung vergrößerte sich und wächst auch heute von Jahr zu Jahr an, da neue Anbieter und neue Medien das Informationsangebot weiter erhöhen. Demgegenüber nimmt die Nachfrage von Informationen nur geringfügig zu, weil der Reizaufnahme von Seiten der Empfänger natürliche Restriktionen gesetzt sind. Neben der Problematik der Informationsüberlastung erreichen immer mehr Märkte die Sättigungsphase. Die Produkte sind ausgereift, die konkurrierenden Anbieter unterscheiden sich kaum voneinander und ihre Produkte werden somit austauschbar. Hierzu ist in erster Linie das Problem des nachlassenden Informationsinteresses gegenüber der Werbebotschaft zu nennen. Eine weitere Herausforderung stellt die beschränkte Glaubwürdigkeit der Werbung dar. Den Empfängern von Werbebotschaften sind die eigennützigen Ziele der werbetreibenden Unternehmen bekannt, was die Wirkung der Werbung zusätzlich beeinträchtigt. Die Marktkommunikation steht zudem mit ihren wachsenden Werbeinvestitionen unter einem ständigen Kosten- und Renditedruck und muss sich die Frage stellen, ob diese Investitionen den Rahmenbedingungen entsprechend richtig eingesetzt werden.
Kroeber-Riel & Esch schlagen deshalb seit langem die Beeinflussungsziele „erzeuge Aktualität“, „löse Emotion aus“ und „vermittle Information“ vor, um dieser Problematik ausreichend zu begegnen. Der Vermittlung von Emotionen wurde hierbei ein großes Augenmerk geschenkt. Ghazizadeh hat darüber hinaus durch einen Großversuch bewiesen, dass Emotionen Informationen „schlagen“. Der Einfluss von Emotionen ist so immer mehr in der Marktkommunikation zu erkennen: Erlebnismarketing, Erlebnisshopping, emotionale Werbespots und Anzeigen sind weit verbreitet.
Doch hat der Ansatz der Emotionsvermittlung in der heutigen Zeit, die stark durch Emo-tionalisierung geprägt ist, überhaupt noch Gültigkeit? Sind Emotionen bereits ein Muss, um überhaupt noch bei den Rezipienten zu wirken? Oder löst gerade informative Werbung dadurch, dass sie oftmals die Ausnahme ist, mehr […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 9427
Meier, Susanne: Emotion ­ Ein Beeinflussungsziel? -
Empirische Erkenntnisse zu emotionalen Anzeigen und eine Überprüfung ihrer
Einstellungswirkung bei der Zielgruppe Studenten
Druck Diplomica GmbH, Hamburg, 2006
Zugl.: Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg, Diplomarbeit, 2005
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Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2006
Printed in Germany

Emotion ein Beeinflussungsziel? ­ Empirische Erkenntnisse zu emotionalen Anzeigen
und eine Überprüfung ihrer Einstellungswirkung bei der Zielgruppe Studenten.
Susanne Meier
Wintersemester 2005/2006
Seite II
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis ...VI
Tabellenverzeichnis ...VIII
Abkürzungsverzeichnis ...IX
1
Einleitung ... 1
1.1
Situation und Problemstellung ... 1
1.2
Zielsetzung und Abgrenzung ... 2
1.3
Vorgehensweise ... 3
2
Psychische Determinanten des Konsumentenverhaltens ... 4
2.1
Aktivierende Prozesse ... 4
2.1.1
Physiologischer Erklärungsansatz ... 5
2.1.2
Emotion, Motivation und Einstellung ... 6
2.2
Kognitive Prozesse ... 8
2.2.1
Involvement ... 9
2.2.2
Informationsaufnahme und -verarbeitung... 11
2.2.3
Informationsspeicherung... 14
3
Emotionen ... 15
3.1
Definition und Abgrenzung... 15
3.2
Emotionstheorien... 16
3.2.1
Evolutionstheoretische Ansätze ... 16
3.2.2
Kognitive Ansätze ... 18
3.3
Emotionskomponenten ... 18
3.4
Messung von Emotionen ... 19
3.4.1
Psychobiologische Messung... 19
3.4.2
Messung des Ausdrucksverhaltens... 19
3.4.3
Subjektive Erlebnismessung ... 20
4
Werbewirkungstheorie und -forschung... 22
4.1
Werbewirkung und Werbeerfolg... 22
4.2
Entwicklung der Werbewirkungsmodelle... 23
4.2.1
Senderorientierte Modelle... 23
4.2.1.1
Stimulus-Response-Modell
­ Wirkungsebene Aufmerksamkeit ... 23

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Seite III
4.2.1.2
Stimulus-Organism-Response-Modell
­ Wirkungsebene Verarbeitungsleistung ... 24
4.2.1.3
Konsistenztheoretische Ansätze ­ Wirkungsebene physische
Aktivierung, Gedächtnisleistung und Verhalten ... 24
4.2.2
Paradigmenwechsel
­ von senderorientierten zu empfängerorientierten Modellen... 26
4.2.2.1
Untersuchungen an der Yale University
­ Erweiterung der Wirkungsebene Verarbeitungsleistung ... 26
4.2.2.2
Elaboration Likelihood Modell (ELM) ... 27
4.2.2.3
Impact-Modell ... 29
4.2.2.4
Modell der Wirkungspfade... 29
4.2.3
Zusammenfassung ... 30
4.2.4
Verfahren der Einstellungsmessung ... 31
5
Emotionen in der Anzeigenwerbung ... 33
5.1
Grundbegriffe zur Anzeigenwerbung... 33
5.2
Arten und Aufgaben emotionaler Wirkung... 34
5.2.1
Erlebniswirkung ... 35
5.2.2
Klimawirkung ... 36
5.3
Formale Gestaltungstechniken zur Vermittlung von Emotionen ... 36
5.3.1
Bilder ... 36
5.3.1.1
Imageryforschung ... 37
5.3.1.2
Hemisphärenforschung ... 38
5.3.1.3
Motive ... 39
5.3.1.3.1
Schlüsselreize ... 39
5.3.1.3.2
Archetypen ... 40
5.3.1.3.3
Kulturell geprägte Motive ... 41
5.3.1.3.4
Zielgruppenspezifisch gelernte Motive ... 41
5.3.1.3.5
Präsenter... 42
5.3.1.3.6
Schlüsselbilder ... 42
5.3.1.4
Merkmale ... 43
5.3.2
Sprache ... 44
5.3.3
Farbe ... 45
5.3.4
Typografie... 47
5.3.5
Anzeigeformat... 48
5.3.6
Platzierungseffekte ... 49

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Seite IV
5.3.6.1
Platzierung von Anzeigen auf einer Seite... 49
5.3.6.2
Platzierung von Text und Illustration... 50
5.3.6.3
Serielle Effekte der Platzierung ... 51
5.3.6.4
Bedeutung des thematischen Anzeigenumfeldes ... 51
5.4
Spezielle Inhalte zur Vermittlung von Emotionen ... 51
5.4.1
Humor... 52
5.4.2
Erotik ... 53
5.4.3
Furcht ... 55
5.5
Kommunikativ-psychologische Wirkungen von Emotionen ... 56
5.5.1
Physische Aktivierung und Aufmerksamkeitsleistung... 56
5.5.2
Verarbeitungsleistung einschließlich Produktbeurteilung ... 56
5.5.2.1
Lernen... 57
5.5.2.2
Akzeptanz ... 57
5.5.3
Gedächtnisleistung ... 58
5.5.4
Verhinderung einer psychologischen Reaktanz ... 58
5.6
Problematische Effekte... 59
5.6.1
Vampireffekt ... 59
5.6.2
Bumerangeffekt ... 60
5.6.3
Irritation... 61
6
Überprüfung der Einstellungswirkung emotionaler Anzeigen bei Studenten ... 62
6.1
Herleitung der Hypothesen ... 62
6.2
Operationalisierung der Variablen... 64
6.2.1
Operationalisierung der unabhängigen Variablen ... 65
6.2.1.1
Produktinvolvement des Rezipienten ... 65
6.2.1.2
Emotionsrichtung und -intensität ... 67
6.2.2
Operationalisierung der abhängigen Variablen ... 68
6.2.2.1
Wichtigkeit der Emotionsvermittlung... 68
6.2.2.2
Anzeigenakzeptanz... 69
6.2.2.3
Produktbeurteilung ... 69
6.2.2.4
Emotionsauslöser... 70
6.3
Erhebungsmethode ... 70
6.3.1
Fragebogenentwicklung... 70
6.3.1.1
Untersuchungsmaterial ... 71
6.3.1.2
Aufbau des Fragebogens ... 71
6.3.1.3
Rating-Skalen ... 73

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Seite V
6.3.2
Voruntersuchung ... 74
6.3.2.1
Ziele der Voruntersuchung ... 74
6.3.2.2
Ergebnisse der Voruntersuchung ... 75
6.3.3
Fragebogenüberarbeitung... 78
6.3.4
Hauptuntersuchung... 79
6.3.4.1
Zielgruppe und Stichprobe ... 79
6.3.4.2
Auswahlverfahren und Repräsentanz... 80
6.3.4.3
Art der Durchführung... 80
6.4
Datenanalyse und -auswertung ... 81
6.4.1
Fragenkodierung... 81
6.4.2
Zusammenfassung von Items zu Variablen ... 81
6.4.3
Analysemethode ­ Einfache Korrelationsanalyse ... 82
6.4.4
Hypothesenprüfung... 83
6.4.4.1
Hypothese H 2.1 ... 84
6.4.4.2
Hypothese H 2.2 ... 84
6.4.4.3
Hypothese H 1 ... 85
6.4.4.4
Hypothese H 3 ... 87
6.4.5
Zusammenfassung der Ergebnisse... 88
7
Schlussbetrachtung... 88
Anhang... 90
Literaturverzeichnis ... 127
Erklärung gemäß § 31 Abs. 7 RaPo... 134

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Seite VI
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Psychische Determinanten des Konsumentenverhaltens ... 4
Abbildung 2: Beziehung zwischen Aktivierung und Leistung ... 5
Abbildung 3: Neuronenkette als Teil eines Nervenstranges... 5
Abbildung 4: Wirkung des Aktivierungssystems ... 6
Abbildung 5: Mehrspeichermodell ... 9
Abbildung 6: Was sehen Sie? Eine alte oder junge Frau... 11
Abbildung 7: Überblick über verschiedene Gestaltgesetze ... 12
Abbildung 8: Ebbinghaussche Kreistäuschung und Müller-Lyersche Täuschung ... 13
Abbildung 9: Ausdrucksverhalten: Freude, Zorn, Kummer, Geringschätzung, Furcht ... 17
Abbildung 10: Übersicht Messgeräte zur physischen Aktivierung ... 19
Abbildung 11: Beispiel eines semantischen Differenzials ... 21
Abbildung 12: Werbewirkung und Werbeerfolg... 22
Abbildung 13: S-O-R-Modell... 24
Abbildung 14: Kommunikationsmodell nach Shannon & Weaver (1948) ... 26
Abbildung 15: ELM... 28
Abbildung 16: Modell der Wirkungspfade und seine Komponenten ... 29
Abbildung 17: Wirkungskette... 30
Abbildung 18: Zusammenhang von Wirkungsebene, -indikator und -maß ... 31
Abbildung 19: Die gebräuchlichsten Skalierungsverfahren im Überblick... 32
Abbildung 20: Typologie der Zeitschriften... 33
Abbildung 21: Auswahl möglicher Anzeigenformate für Zeitschriften... 34
Abbildung 22: Emotionale Erlebniswerte ... 35
Abbildung 23: Anzeige mit negativer Wahrnehmungsatmosphäre... 36
Abbildung 24: Werbe-Response-Modell nach Percy & Rossiter ... 37
Abbildung 25: Aufgabenverteilung zwischen den Gehirnhälften ... 38
Abbildung 26: Anzeige mit ,,Kindchenschema"-Schlüsselreiz ... 39
Abbildung 27: Appell an den Archetyp des Wassers ... 40
Abbildung 28: Appell an ein zielgruppenspezifisches Verhaltensschema ... 41
Abbildung 29: Anzeige mit Präsenter ... 42
Abbildung 30: Verwendung von Schlüsselbildern ... 43
Abbildung 31: Beispiele verschiedener Schrifttypen ... 48
Abbildung 32: Erinnerung an Markenname mit u. ohne sexuelle Illustration ... 54
Abbildung 33: Schwerin-Kurve ... 58

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Seite VII
Abbildung 34: Formale und inhaltliche Verknüpfung... 59
Abbildung 35: Bumerangeffekt ... 60
Abbildung 36: Irritation durch Werbung ... 61
Abbildung 37: Stufen der Untersuchung ... 62
Abbildung 38: Wirkungspfad ,,vier": Emotionale Werbung bei geringem Involvement ... 63
Abbildung 39: Von der Hypothese zum Item... 65
Abbildung 40: Aufbau des Fragebogens... 71

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Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: High vs. Low Involvement bei Konsumenten... 10
Tabelle 2: Mögliche Wirkungspfade... 30
Tabelle 3: Skalentypen und deren Eigenschaften... 32
Tabelle 4: Psychologische Wirkung von Farben ... 46
Tabelle 5: Assoziationsbereiche der Grundfarben rot, gelb und blau... 47
Tabelle 6: Assoziationsbereiche von Schriften ... 48
Tabelle 7: Aufmerksamkeitswerte bei unterschiedlicher Platzierung von Anzeigen ... 50
Tabelle 8: Auswirkungen der unterschiedlichen Platzierung von Text und Illustration... 50
Tabelle 9: Merkmale unterschiedlich erfolgreicher humorvoller Werbung ... 53
Tabelle 10: Abhängige und unabhängige Variablen der Untersuchung ... 65
Tabelle 11: Indikatoren und Items zur Messung des Produktinvolvements... 66
Tabelle 12: Items zur Messung der Emotionsrichtung und -intensität ... 68
Tabelle 13: Indikatoren für die Wichtigkeit der Emotionsvermittlung nach Pfad vier ... 68
Tabelle 14: Indikatoren und Items zur Messung der Anzeigenakzeptanz ... 69
Tabelle 15: Indikatoren und Items zur Messung der Produktbeurteilung... 69
Tabelle 16: Ergebnisse zum Produktinvolvement der verschiedenen Produkte ... 75
Tabelle 17: Ergebnisse zur Emotionsrichtung der verschiedenen Anzeigen... 76
Tabelle 18: Ergebnisse zur Emotionsstärke der verschiedenen Anzeigen... 77
Tabelle 19: Qualitative Zusammensetzung der Stichprobe (Auszug)... 80
Tabelle 20: Berechnung der Variablen aus den Einzelitems... 82
Tabelle 21: Extremwerte des Korrelationskoeffizienten und ihre Bedeutung ... 83
Tabelle 22: Emotionale Anzeige:
Korrelationen von Emotionsrichtung und Anzeigenakzeptanz... 84
Tabelle 23: Emotionale Anzeige:
Korrelationen von Emotionsrichtung und Produktbeurteilung... 85
Tabelle 24: Vergleich der Korrelationskoeffizienten zur Anzeigenakzeptanz ... 85
Tabelle 25: Vergleich der Korrelationskoeffizienten zur Produktbeurteilung ... 86
Tabelle 26: Informative Anzeige: Korrelationen von Emotionsstärke und Auslöser... 87
Tabelle 27: Emotionale Anzeige: Korrelationen von Emotionsstärke und Auslöser ... 87
Tabelle 28: Hypothesen und deren Ergebnisse ... 88

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Seite IX
Abkürzungsverzeichnis
4c-Anzeige
=
Vierfarb-Anzeige
AAM
=
angeborene Auslösemechanismen
ARAS
=
aufsteigendes retikuläres Aktivierungssystem
ELM
=
Elaboration Likelihood Modell
FACS
=
Facial Action Coding-System
FAST-Methode
=
Facial-Affect-Scanning-Technique-Methode
KZS
=
Kurzzeitspeicher
LZS
=
Langzeitspeicher
MDStV
=
Mediendienste-Staatsvertrag
ng
=
Gesamtanzahl der Merkmalsträger (Stichprobe)
nl
=
Anzahl der Low-Involvement-Merkmalsträger (Stichprobe)
nm
=
Anzahl der männlichen Merkmalsträger (Stichprobe)
nw
=
Anzahl der weiblichen Merkmalsträger (Stichprobe)
r
=
Korrelationskoeffizient nach Bravais-Pearson
RAS
=
retikuläres Aktivierungssystem
RPII
=
Revised Personal Involvement Inventory
S-R-Modell
=
Stimulus-Response-Modell
S-O-R-Modell
=
Stimulus-Organism-Response-Modell
SIS
=
Sensorischer Informationsspeicher
s/w -Anzeige
=
Schwarz-Weiß-Anzeige
UWG
=
Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb
Vp
=
Versuchsperson/en
x
=
arithmetisches Mittel (Mittelwert)

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Seite 1
1 Einleitung
1.1 Situation und Problemstellung
Die Bedingungen für die Marktkommunikation haben sich in den letzten Jahrzehnten er-
heblich geändert. Die Werbung musste sich in der wachsenden Informationsflut be-
haupten. Kroeber-Riel bezifferte schon 1988 die gesamtgesellschaftliche Informations-
überlastung in Deutschland mit 98%. Das bedeutet, dass nur ca. 2% der angebotenen
Informationen ihre Empfänger erreicht haben. Die restlichen 98% landeten unbeachtet in
dem Müll (vgl. Kroeber-Riel 1988, S. 182).
Diese Informationsüberlastung vergrößerte sich und wächst auch heute von Jahr zu Jahr
an, da neue Anbieter und neue Medien das Informationsangebot weiter erhöhen. Demge-
genüber nimmt die Nachfrage von Informationen nur geringfügig zu, weil der Reiz-
aufnahme von Seiten der Empfänger natürliche Restriktionen gesetzt sind (vgl. Kroeber-
Riel & Esch 2004, S. 17). Neben der Problematik der Informationsüberlastung erreichen
immer mehr Märkte die Sättigungsphase. Die Produkte sind ausgereift, die konkurrieren-
den Anbieter unterscheiden sich kaum voneinander und ihre Produkte werden somit
austauschbar. Hierzu ist in erster Linie das Problem des nachlassenden Informations-
interesses gegenüber der Werbebotschaft zu nennen. Eine weitere Herausforderung stellt
die beschränkte Glaubwürdigkeit der Werbung dar. Den Empfängern von Werbebot-
schaften sind die eigennützigen Ziele der werbetreibenden Unternehmen bekannt, was
die Wirkung der Werbung zusätzlich beeinträchtigt. Die Marktkommunikation steht zudem
mit ihren wachsenden Werbeinvestitionen unter einem ständigen Kosten- und Rendite-
druck und muss sich die Frage stellen, ob diese Investitionen den Rahmenbedingungen
entsprechend richtig eingesetzt werden.
Kroeber-Riel & Esch schlagen deshalb seit langem die Beeinflussungsziele ,,erzeuge Ak-
tualität", ,,löse Emotion aus" und ,,vermittle Information" vor, um dieser Problematik
ausreichend zu begegnen (vgl. Kroeber-Riel et al. 2004, S. 39). Der Vermittlung von Emo-
tionen wurde hierbei ein großes Augenmerk geschenkt (vgl. Konert 1986). Ghazizadeh
hat darüber hinaus durch einen Großversuch bewiesen, dass Emotionen Informationen
,,schlagen" (vgl. Ghazizadeh 1987, S. 48). Der Einfluss von Emotionen ist so immer mehr
in der Marktkommunikation zu erkennen: Erlebnismarketing, Erlebnisshopping, emotio-
nale Werbespots und Anzeigen sind weit verbreitet.

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Seite 2
Doch hat der Ansatz der Emotionsvermittlung in der heutigen Zeit, die stark durch Emo-
tionalisierung geprägt ist, überhaupt noch Gültigkeit? Sind Emotionen bereits ein Muss,
um überhaupt noch bei den Rezipienten zu wirken? Oder löst gerade informative Wer-
bung dadurch, dass sie oftmals die Ausnahme ist, mehr Werbewirkung aus als emotionale
Werbung?
1.2 Zielsetzung und Abgrenzung
Ziel dieser Arbeit ist zunächst die Darstellung empirischer Erkenntnisse zu emotionalen
Anzeigen. Wenn nun aber von Emotionen in der Anzeigenwerbung die Rede ist, dann
muss eine Differenzierung erfolgen: Einerseits versteht man darunter, dass bestimmte
Emotionen in Anzeigen gezeigt werden. Andererseits interpretiert man darin, dass beim
Betrachter Emotionen ausgelöst werden. In dieser Arbeit erfolgt eine Konzentration auf
den zweiten Punkt. Dies schließt jedoch nicht aus, dass dies unter anderem durch die
Darstellung von Emotionen erfolgt. Zum weiteren Verständnis sei darauf hingewiesen,
dass Emotionen auslösen und vermitteln in der Literatur gleichgesetzt werden (vgl. Kroe-
ber-Riel et al. 2004, S. 222 und Kroeber-Riel 1996, S. 155) und diese Ausdrucksformen
lediglich auf einer unterschiedlichen Sichtweise beruhen.
Die Arbeit versucht im theoretischen Teil Antworten auf folgende Fragen zu geben:
Welche psychischen Vorgänge beeinflussen überhaupt das Konsumentenverhalten? Was
wird dabei speziell unter Emotionen verstanden? Welche allgemeine psychologische Wir-
kung kann Werbung haben und welche Modelle verstehen es diese Wirkung zu reflek-
tieren? Wie werden Emotionen in der Anzeigenwerbung formal und inhaltlich dargestellt?
Welche speziellen Wirkungen haben dabei Emotionen und wie können diese gemessen
werden?
Hauptgegenstand der Arbeit ist schließlich die Überprüfung des Ansatzes ,,löse Emo-
tionen aus" auf dessen heutige Gültigkeit. Hierzu wurde eine schriftliche Befragung an der
Fachhochschule Nürnberg durchgeführt, um speziell die Einstellungswirkung emotionaler
Anzeigen bei der Zielgruppe Studenten zu untersuchen.
Um die gestellte Zielsetzung einzuschränken, werden in dieser Arbeit bewusst folgende
Abgrenzungen getroffen. Zum Einen wird nur die Erscheinungsform der Anzeigenwerbung
in Zeitschriften betrachtet. Zum Anderen werden nur solche Wirkungsanalysen berück-
sichtigt, die sich mit der Wirkung auf die medial erreichten Personen (Primärwirkung) be-

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fassen. In dieser Arbeit werden keine Wirkungsstudien einbezogen, die sich mit der Wir-
kungsfortpflanzung im Zuge interpersoneller Kommunikation (Sekundärwirkung) be-
schäftigen.
1.3 Vorgehensweise
Die Vorgehensweise der Arbeit lässt sich wie folgt beschreiben. Das erste Kapitel der
Arbeit beschäftigt sich mit Problemstellung, Zielsetzung und Vorgehensweise. Es folgen
vier theoretische Kapitel, die der Begriffsfindung sowie als Basis der anschließenden
Untersuchung dienen. Das zweite Kapitel macht dabei den Leser mit grundlegenden Be-
griffen und Zusammenhängen der psychischen Determinanten des Konsumentenver-
haltens vertraut. Das dritte Kapitel vertieft die Thematik der Emotionen, indem auf einzel-
ne Definitionen, theoretische Ansätze, Komponenten und Messmethoden eingegangen
wird. Nachfolgend gibt das vierte Kapitel einen Überblick über die Werbewirkungstheorie
und -forschung. Anhand eines historischen Überblicks über die verschiedenen Werbewir-
kungsmodelle werden einzelne Werbewirkungsebenen sowie deren -indikatoren heraus-
gearbeitet und deren Zusammenhänge erläutert. Gegenstand des fünften Kapitels ist die
ausführliche Darstellung von Emotionen in der Anzeigenwerbung. Hierzu werden zu-
nächst einige Grundbegriffe der Anzeigenwerbung erläutert und darüber hinaus die Arten
und Aufgaben emotionaler Wirkung in der Anzeigenwerbung näher betrachtet. Ein
Schwerpunkt liegt im fünften Kapitel dabei auf den formalen und inhaltlichen Gestaltungs-
techniken zur Vermittlung von Emotionen. Speziell bei den inhaltlichen Komponenten
werden bisherige empirische Erkenntnisse dargestellt. Des Weiteren folgt ein systemati-
scher Überblick der allgemeinen Werbewirkung von Emotionen bezüglich der ver-
schiedenen Wirkungsebenen. Neben den Wirkungen von Emotionen werden deren pro-
blematische Effekte betrachtet. Über die praktische Untersuchung, die die Wirkung emo-
tionaler Anzeigen auf deren heutige Gültigkeit überprüft, berichtet das fünfte Kapitel. Eine
Schlussbetrachtung rundet im siebten Kapitel die Arbeit ab.

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Seite 4
2 Psychische Determinanten des Konsumentenverhaltens
Die psychischen Vorgänge werden in aktivierende und kognitive Prozesse unterteilt.
Diese Vorgänge können, wie die nachfolgende Grafik veranschaulicht, durch Innen- und
Außenreize ausgelöst werden und führen schließlich zu einem bestimmten Verhalten.
Abbildung 1: Psychische Determinanten des Konsumentenverhaltens
(Kroeber-Riel & Weinberg 2003, S. 50)
Es darf aber aus der gedanklichen Zerlegung des Reaktionsprozesses nicht auf reale
Möglichkeiten einer klaren Grenzziehung zwischen aktivierenden und kognitiven Prozes-
sen geschlossen werden. Vielmehr ist davon auszugehen, dass aktivierende und
kognitive Vorgänge ineinander fließen und sich gegenseitig durchdringen (vgl. Heckhau-
sen 1980, S. 606 ff.). Es entstehen durch dieses kaum auflösbare, undurchsichtige
Zusammenspiel komplexe Vorgänge. Obwohl diese beide Komponenten enthalten, wer-
den sie entweder dem aktivierenden oder dem kognitiven Variablensystem zugeordnet
(vgl. Kroeber-Riel et al. 2003, S. 49 ff.).
2.1 Aktivierende Prozesse
Aktivierende Prozesse können als menschliche Antriebskräfte verstanden werden. Akti-
vierung ist die so genannte innere Spannung, die dafür verantwortlich ist, dass überhaupt
Verhalten zustande kommt. Der Organismus wird durch die Aktivierung mit Energie ver-
sorgt und in einem Zustand der Leistungsbereitschaft versetzt. ,,Die Stärke der Aktivierung
ist ein Maß dafür, wie wach, reaktionsbereit und leistungsfähig der Organismus ist"
(ebenda, S. 60). Die Beziehung von Leistung und Aktivierung wird in der Lambda-
Hypothese in folgender Weise beschrieben: Mit zunehmender Aktivierung wächst die
Leistung eines Menschen an. Wenn die Stärke der Aktivierung eine bestimmte Schwelle
übersteigt, nimmt die Leistung wieder ab (vgl. ebenda, S. 78).

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Abbildung 2: Beziehung zwischen Aktivierung und Leistung
(Meyer-Hentschel 1983, S. 6)
Allgemein können zwei Aktivierungsformen unterschieden werden: Die tonische Aktivie-
rung beschreibt das momentan bestehende Aktivierungsniveau, während die phasische
Aktivierung eine durch spezifische Reize ausgelöste, kurzfristige Aktivierung darstellt.
Eng damit verbunden ist der Begriff der Aufmerksamkeit. Sie ist eine momentane Er-
höhung der Aktivierung, die zur Sensibilisierung des Individuums gegenüber bestimmten
Reizen führt (vgl. Kroeber-Riel et al. 2003, S. 61).
2.1.1 Physiologischer Erklärungsansatz
Das zentrale Nervensystem spielt bei der Aktivierung eine wichtige Rolle. Es wird von
Gehirn und Rückenmark gebildet und ist mit den äußeren Sinnesorganen durch Nerven-
stränge verbunden. Die Grundelemente des Nervensystems sind dabei die Neuronen, die
aus einem Zellkern sowie Verästelungen bestehen. Dabei werden zwei Formen unter-
schieden: Die Axonen, die für die Reizweitergabe zuständig sind und die Dendriten, die
für den Reizempfang verantwortlich sind.
Abbildung 3: Neuronenkette als Teil eines Nervenstranges
(Unger et al. 1999, S. 459)
Die Axonen besitzen an ihren Enden synaptische Knötchen. Reize erreichen das Gehirn,
indem sie von einem Neuron zum nächsten weitergegeben werden. Dabei leiten die

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Axone des vorangegangenen Neurons die Reize über die Dendriten des folgenden Neu-
rons weiter. Die Stimulierung muss dabei jeweils stark genug sein, um den synaptischen
Spalt, der sich zwischen Axon und synaptischen Knötchen des Dendrits befindet, zu über-
winden (vgl. Zimbardo & Gerrig 1999, S. 78 ff.; Unger & Fuchs 1999, S. 458).
Da auf einen Menschen weit aus mehr Reize einwirken, als er bewältigen kann, werden
nur die Stimuli weitergeleitet, die nicht nur die Neuronen der äußeren Sinnesorgane sti-
mulieren, sondern außerdem dazu führen, den synaptischen Spalt zu überwinden. Aus
diesem Grund müssen Außenreize, ein bestimmtes Mindestmaß an Erregung hervorrufen
um zu wirken.
Eine weitere Funktionseinheit ist das retikuläre Aktivierungssystem (RAS). Es befindet
sich im Gehirn und besteht im Wesentlichen aus der Formatio Reticularis. Dieses wird
durch Außenreize oder Stimuli aus dem Kortex (andere Regionen des Gehirns) erregt.
Die entstandenen Erregungen werden an die anderen Funktionseinheiten des Zentral-
nervensystems weitergegeben und versetzen sie in Funktionsbereitschaft. Das aufstei-
gende retikuläre Aktivierungssystem (ARAS) versetzt die höheren Gehirnregionen in
Aktionsbereitschaft. Es kommt zu einer allgemeinen und diffusen Aktivierung des gesam-
ten Informationsverarbeitungsvorganges (vgl. Kroeber-Riel et al. 2003, S. 59).
Abbildung 4: Wirkung des Aktivierungssystems
(Kroeber-Riel et al. 2003, S. 59)
2.1.2 Emotion, Motivation und Einstellung
Da die Begriffe ,,Emotion", ,,Motivation" und ,,Einstellung" häufig durcheinander gebracht
werden, erfolgt eine kurze Abgrenzung der einzelnen aktivierenden Prozesse. Die Thema-
tik der Emotionen wird im nächsten Kapitel noch einmal ausführlich aufgegriffen.

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Zum Begriff ,,Emotion" weist die Literatur eine besonders starke Interpretationsvielfalt auf
(vgl. Ulich 1995, S. 31 ff.). Es besteht jedoch Einigkeit, dass Emotionen Gefühlen gleich-
gesetzt werden können. Beispiele für Emotionen sind Angst, Glück, Eifersucht und Sym-
pathie. Sie gelten als die grundlegenden menschlichen Antriebskräfte, die keine Ausrich-
tung auf konkrete Handlungsziele haben. Emotionen können dabei auch durch die
folgende Formel dargestellt werden (vgl. Kroeber-Riel et al. 2003, S. 56):
Emotion = zentralnervöses Erregungsmuster + kognitive Interpretation
Von dem Begriff der ,,Motivation" wird gesprochen, wenn eine Zielorientierung vorhanden
ist (vgl. Reykowski 1973, S. 42 ff.; im gleichen Sinne auch Cofer 1975, S. 57):
Motivation = Emotion + kognitive Zielorientierung
Die Motivation stellt somit eine Erweiterung des Begriffs ,,Emotion" dar. Sie ist dabei ein
hypothetisches Konstrukt, mit dem die Antriebe des Verhaltens und die Frage nach dem
,,Warum" beantwortet werden (vgl. Kroeber-Riel et al. 2003, S. 61). Maslow differenziert
beispielsweise fünf Motivkategorien (vgl. Kotler & Bliemel 2001, S. 344):
·
Physiologische Bedürfnisse (z.B. Hunger, Durst, Schlaf, Wärme)
·
Sicherheitsbedürfnisse (z.B. Geborgenheit, Schutz der Person)
·
soziale Bedürfnisse (z.B. Zugehörigkeit, Freundschaft, Liebe)
·
Bedürfnis nach Wertschätzung (z.B. Selbstachtung, Anerkennung, Status)
·
Bedürfnis nach Selbstverwirklichung (z.B. Entfaltung der Persönlichkeit)
Die Einstellung ist gegenüber der Motivation ein erweiterter Begriff. Sie beinhaltet neben
der Motivation zusätzlich die kognitive Gegenstandsbeurteilung (vgl. Kroeber-Riel et al.
2003, S. 169):
Einstellung = Motivation + kognitive Gegenstandsbeurteilung
Somit enthält die Einstellung insgesamt drei Komponenten: Eine affektive (Fühlen), eine
kognitive (Denken) und eine Verhaltenskomponente (Handeln) (vgl. ebenda, S. 170).

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In einem Atemzug mit der Einstellung wird üblicherweise das Image genannt. In der Lite-
ratur gibt es jedoch keine Klarheit, ob die beiden Begriffe zwei Synonyme oder zwei
voneinander abzugrenzende Konstrukte sind. Viele Autoren fassen jedoch das Image als
ein mehrdimensionales Konstrukt auf, das aus einem Einstellungsbündel besteht (vgl.
Koch 1999, S. 60 genauso Berekoven, Eckert & Ellenrieder 2001, S. 81).
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass eine klare begriffliche Differenzierung der
aktivierenden Prozesse sehr schwierig ist, vor allem da der allgemeine Sprachgebrauch
der Begriffe sehr unterschiedlich ist. Es kann aber festgehalten werden, dass eine Unter-
scheidung hinsichtlich des subjektiven Erlebens erfolgt: Emotionen richten sich auf das
eigene Erleben, während sich Motivationen auf ein Handeln und Einstellungen auf Objek-
te orientieren (vgl. Kroeber-Riel et al. 2003, S. 55). Beispielsweise wird der Anblick eines
gesunden Nahrungsmittels als angenehm erlebt (Emotion), löst den Wunsch aus, dieses
zu verzehren (Motivation) und äußert sich in einer positiven Einschätzung zum Nahrungs-
mittel (Einstellung).
2.2 Kognitive Prozesse
Während die Aktivierung dafür sorgt, dass eine Handlung überhaupt erfolgt, bestimmen
die kognitiven Prozesse welches Verhalten stattfinden soll. Kognitive Prozesse können als
gedankliche (rationale) Prozesse erklärt werden, mit deren Hilfe das Individuum Kenntnis
von seiner Umwelt und von sich selbst erhält. Sie helfen dazu ,,das Verhalten gedanklich
zu kontrollieren und willentlich zu steuern" (ebenda, S. 225).
Die kognitiven Vorgänge werden unterteilt in: (1) Informationsaufnahme, (2) Wahrnehmen
einschließlich Beurteilen und (3) Lernen und Gedächtnis. Analog zur elektronischen Infor-
mationsverarbeitung werden die kognitiven Prozesse jedoch in die Vorgänge Informa-
tionsaufnahme, -verarbeitung und -speicherung näher betrachtet.
Alle kognitiven Prozesse sind dabei Leistungen des Gedächtnisses. Aufnahme, Ver-
arbeitung und Speicherung werden insbesondere von der Speicherfunktion des Gedächt-
nisses beeinflusst. Das Modell der Informationsverarbeitung geht von einem Mehr-
speichermodell aus (vgl. ebenda, S. 225 ff.):

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Abbildung 5: Mehrspeichermodell
(Kroeber-Riel et al. 2003, S. 226)
Der sensorische Informationsspeicher (SIS) hat die Funktion alle Sinneseindrücke festzu-
halten. Er besitzt eine sehr große Speicherkapazität, obgleich die Speicherdauer sehr
kurz ist. Der Kurzzeitspeicher (KZS) kann auf den SIS zurückgreifen und übernimmt dabei
einen Teil zur weiteren Verarbeitung. Die Reizauswahl hängt dabei wesentlich vom Akti-
vierungspotenzial der Stimuli ab. Die Reize werden entschlüsselt und in eine gedanklich
verarbeitbare Information umgesetzt. Von Bedeutung ist hierbei die außerordentlich be-
schränkte Kapazität des KZS. Der Langzeitspeicher (LZS) ist mit dem Gedächtnis des
Menschen gleichzusetzen. Hier werden die vorher verarbeiteten und zu kognitiven Ein-
heiten organisierten Informationen langfristig gespeichert und nach weit verbreiteten Auf-
fassung nie wieder gelöscht (vgl. ebenda, S. 228). Es besteht vielmehr die Ansicht, dass
lange Zeit nicht mehr stimulierte Phasensequenzen durch neue überlagert werden und
deshalb nicht mehr abrufbar sind. Die Gedächtnisspur ist verloren gegangen. Sie kann
aber durch neue Lernprozesse sehr schnell wieder freigelegt werden (vgl. Unger et al.
1999, S. 462).
2.2.1 Involvement
Informationsaufnahme, -verarbeitung und -speicherung hängen in starkem Maße vom In-
volvement der Botschaftsempfänger ab. Es gibt jedoch keine exakte, einheitliche Defini-
tion des Begriffs ,,Involvement". So wird Involvement beispielsweise als die Beschäftigung
mit einem Objekt (Festinger), die Wichtigkeit (Howard/Sheth), die Menge der Verbin-
dungen zwischen dem Stimulus und dem täglichen Leben der Konsumenten (Krugman)
oder als Ich-Beteiligung, das mit einem Verhalten verbunden ist (Kroeber-Riel), definiert
(vgl. Deimel 1989, S. 153).
Es besteht jedoch Einigkeit, dass das Involvement durch verschiedene Komponenten be-
einflusst wird, die über das Verhalten des Konsumenten gleichermaßen entscheiden (vgl.
Mayer & Illmann 2000, S. 148 sowie Koch 1999, S. 70):

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·
Persönliche Komponente: Verschiedene Personen können in gleichen Situationen
verschieden stark involviert sein, weil unterschiedliche persönliche Eigenschaften
(Kenntnisse, Erfahrungen, Motive, Einstellungen usw.) vorliegen. Zum Beispiel gibt
es hochinvolvierte Konsumenten, die weder Zeit noch Kosten scheuen, Informa-
tionen zu diesem Bereich zu bekommen.
·
Reizabhängige Komponente: Sie beschreibt die Bindung zu Produkt, Werbemittel
und Werbeträger. Dem Produktinvolvement kommt hierbei eine besondere Bedeu-
tung zu. McQuarrie & Munson identifizieren zur Messung des Produktinvolvements
vier Indikatoren: Wichtigkeit des Objekts, Risiko, Vergnügen und symbolischer
Wert (vgl. McQuarrie & Munson 1987, S. 38).
·
Situative Komponente: Unabhängig von der reizabhängigen Komponente variiert
das Involvement auch situationsspezifisch. So hängt das Involvement von der
psychischen Situation des Konsumenten und von der Umweltsituation ab. Dies
drückt sich vor allem im Entscheidungsinvolvement aus, dass durch einen hohen,
zeitlich befristeten Informationsbedarf gekennzeichnet ist. Beispiele hierfür sind
Kaufort, -zeitpunkt oder Umfeld.
Der Begriff des Involvement lässt sich weiter in die Ausprägungen des High und Low In-
volvement kategorisieren. Eine Reihe von Merkmalen zeigt die nachfolgende Tabelle.
Tabelle 1: High vs. Low Involvement bei Konsumenten
(nach Robertson, Zielinski & Ward 1984, S. 125)
Verhaltensweisen
High Involvement
Low Involvement
Informationssuche
Aktive Suche nach Produkt- oder
Markeninformation
Begrenzte Suche nach Produkt-
oder Markeninformation
Kognitive
Verarbeitung von
Informationen
Widerstand gegen diskrepante In-
formation und Verwendung von
Gegenargumenten
Passiver Empfang von diskrepanten
Informationen; begrenzte Gegenar-
gumente
Informationsver-
arbeitung
Verarbeitung in mehreren Stufen
Vereinfachter Übergang von Auf-
merksamkeit zum Ausprobieren
Einstellungs-
änderung
Schwierig und selten
Häufig, aber vorübergehend
Wiederholung von
Informationen
Bloße Zahl der Wiederholungen ist
weniger bedeutsam als der Inhalt
Bloße Zahl der Wiederholungen
kann in Überzeugung resultieren
Markentreue
Üblich
Routinekäufe ohne Treue

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Verhaltensweisen
High Involvement
Low Involvement
Kognitive Dissonanz
nach dem Kauf
Tritt oft auf
Tritt selten auf
Persönlicher
Einfluss anderer
Personen
Andere Personen werden befragt
und deren Verhalten wirkt als Orien-
tierung
Andere Personen üben wenig Ein-
fluss aus
2.2.2 Informationsaufnahme und -verarbeitung
Die Aufnahme von Informationen umfasst die Vorgänge, die zur Übernahme einer Infor-
mation in den KZS führen (vgl. Kroeber-Riel et al. 2003, S. 244). Ein Prozess der Infor-
mationsaufnahme und -verarbeitung ist die Wahrnehmung. Durch die Wahrnehmung er-
hält das Individuum Kenntnis von sich und von seiner Umwelt (vgl. ebenda, S. 268). Der
Wahrnehmungsprozess ist hierbei durch die folgenden Merkmale charakterisiert:
·
Aktivität: Die Wahrnehmung ist durch die Reizaufnahme der Nervenzellen eng mit
den aktivierenden Prozessen verknüpft.
·
Selektivität: Die Wahrnehmung wählt aus der unübersehbaren Menge an Informa-
tionen einen kleinen Teil aus.
·
Subjektivität: Jeder Einzelne lebt in einer subjektiv wahrgenommenen Welt. Die
Subjektivität jeglicher menschlicher Wahrnehmung ist dabei ein Resultat aus der
qualitativen Unvollkommenheit der menschlichen Sinnesorgane, der begrenzten
Verarbeitungskapazität des KZS sowie der Filterung durch aktuelle Emotionali-
sierungen, Motivationen und Einstellungen (vgl. Bänsch 2002, S. 71). Die folgende
Abbildung soll diese subjektive Wahrnehmung verdeutlichen.
Abbildung 6: Was sehen Sie? Eine alte oder junge Frau
(Zimbardo et al. 1999, S. 148)
Im Weiteren spielen unter anderem das soziale Umfeld und zurückliegende Erfahrungen
eine wichtige Rolle für den Wahrnehmungsprozess (vgl. ebenda, S. 74). Neben diesen

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Beschränkungen wird die Wahrnehmung durch zahlreiche Gesetzte strukturiert, die in der
folgenden Abbildung auszugsweise dargestellt werden.
Abbildung 7: Überblick über verschiedene Gestaltgesetze
(Moser 2002, S. 124)
Eine weitere, sehr wichtige Bestimmungsgröße für die Wahrnehmung ist die Irradiation.
Koschnik beschreibt es als ,,das Phänomen, das ein Wahrnehmungsbereich auf einen an-
deren Wahrnehmungsbereich ausstrahlt und dadurch die Gesamtwahrnehmung domi-
niert. Es handelt sich also um eine besondere Art vereinfachender und objektiv nicht be-
gründeter Denkschemata, aufgrund deren die Beurteilung eines Merkmals oder Objekts
auf die Beurteilung eines anderen Merkmals oder Objekts ausstrahlt" (Koschnik 1995, S.

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468). Beispielsweise sind in der folgenden Abbildung die beiden Linienabschnitte gleich
lang. Die linke Linie erscheint aber länger als die rechte. Ebenso sind die beiden mittleren
Kreis objektiv gleich groß. Der rechte Kreis wirkt jedoch größer, da er von relativ kleineren
Kreisen umgeben ist.
Abbildung 8: Ebbinghaussche Kreistäuschung und Müller-Lyersche Täuschung
(Rosenstiel & Kirsch 1996, S. 82)
Für die Kommunikation bedeutet dies, dass im Produktumfeld Objekte positioniert wer-
den, um auf das Produkt positiv ,,auszustrahlen". So lässt beispielsweise eine frische Erd-
beere auf einer Eiskugel das Produkt frischer und fruchtiger erscheinen. Dieses Phäno-
men sollte bei der Anzeigengestaltung berücksichtigt werden.
Der Wahrnehmungsprozess selbst kann nach Koch (1999, S. 63) in zwei Phasen unter-
teilt werden: In der Aktualgenese (Entstehungsphase) entwickelt sich ein Wahrnehmungs-
bild vom ersten, noch recht diffusen Eindruck bis zur voll ausgegliederten Wahrnehmung
(vgl. Bänsch 2002, S. 74), während in der Gestaltungsphase die bewusste Interpretation
des Wahrgenommenen erfolgt.
In der Aktualgenese müssen dabei bestimmte Schwellwerte erreicht werden, um über-
haupt wahrgenommen zu werden. Hierbei soll noch kurz auf die Thematik der sub-
liminialen / unterschwellige Wahrnehmung eingegangen werden. Es besteht zunächst
Einigkeit darüber, dass die Schwelle der bewussten Wahrnehmung höher liegt als die
Schwelle der unbewusst wirksamen Wahrnehmung. Sind Reize also ,,zu schwach oder
von zu kurzer Dauer, um gesehen oder gehört zu werden" (Bereslon & Steiner 1974, S.
66), so bleiben sie zwar unbewusst, können aber trotzdem vom Organismus registriert
worden sein. Die daraus resultierenden Visionen vom beliebig verführbaren und manipu-
lierbaren Verbraucher haben sich jedoch im Laufe der Wirkungsforschung nicht bestätigt
(vgl. Rosenstiel et al. 1996, S. 74 ff.). Nichts desto trotz ist unterschwellige Werbung nach
dem Mediendienste-Staatsvertrag (MDStV) verboten worden.
In Zusammenhang zur Wahrnehmung ist die Produktbeurteilung noch näher zu erläutern,
da in der Gestaltungsphase neben der Entschlüsselung eines Reizes auch die gedank-
liche Weiterverarbeitung einschließlich deren Urteilsbildung erfolgt (vgl. Kroeber-Riel et al.

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2003, S. 279). Nun darf die Produktwahrnehmung jedoch nicht mit der Einstellung gleich-
gesetzt werden. Die Einstellung ist vielmehr das zu einem Produkt gelernte und ge-
speicherte Ergebnis von vorausgegangenen Wahrnehmungsvorgängen.
2.2.3 Informationsspeicherung
Die Informationsspeicherung bezieht sich zum Einen auf das Gedächtnis, welches bereits
in Punkt 2.2 mit dem Mehrspeichermodell angesprochen wurde. Zum Anderen scheinen
wesentliche Teile des Käuferverhaltens durch Lernvorgänge geformt zu sein. Der Käufer
zeigt sich von Vorurteilen, Präferenzen, sozialen Haltungen, Idealen usw. geprägt, die
nicht angeboren, sondern erlernt sind.
Der wissenschaftliche Begriff ,,Lernen" bezeichnet Änderungen in der Verhaltensweise
oder der Verhaltensmöglichkeit des Individuums, die auf Erfahrungen beruhen (vgl. eben-
da, S. 322). Zu berücksichtigen ist dabei allerdings, dass es auch Verhaltensänderungen
gibt, die nicht auf Lernprozessen beruhen wie z.B. Ermüdung, Verletzung und Reifung
(vgl. Sixtl & Korte 1969, S. 184).
Die lerntheoretischen Ansätze der Kaufverhaltensforschung werden meist in die Haupt-
gruppen der Reiz-Reaktions-Theorien und der kognitiven Theorien kategorisiert.
Nach den Reiz-Reaktions-Theorien resultiert das Verhalten aus Reizen, die auf das Indi-
viduum gewirkt und bestimmte Gewohnheiten erzeugt haben. Es werden Gewohnheiten
gelernt. Herausgebildet haben sich innerhalb der Reiz-Reaktions-Theorien zwei Rich-
tungen: Die klassische Konditionierung und die operante Konditionierung.
·
Das Prinzip der klassischen Konditionierung, dass vor allem unter Pawlow (1927)
untersucht wurde, lässt sich wie folgt beschreiben: Es wird eine unkonditionierter
Stimulus (z.B. eine Apfelsine) ausgewählt, der ,,automatisch" zu einer unkonditio-
nierten Reaktion (z.B. Speichelfluss) führt. In einem nächsten Schritt wird ein
neuer neutraler Stimulus (z.B. Spinat) eingeführt und gleichzeitig mit dem unkondi-
tionierten Reiz dargeboten. Nach dem Gesetz der klassischen Konditionierung
wird nach mehreren Wiederholungen auch der neutrale Reiz die unkonditionierte
Reaktion auslösen, selbst dann, wenn der unkonditionierte Stimulus nicht mehr
auftritt. Das Individuum hat gelernt, auf den ursprünglich neutralen Reiz durch die
räumliche und zeitliche Nähe zu reagieren. Der Reiz wurde konditioniert (vgl. Raab
& Unger 2001, S. 184).

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·
Die Grundannahme des operanten Konditionierens lautet: Verhaltensweisen, die
belohnt werden, treten in Zukunft häufiger auf. Positive Verstärker werden dabei
Belohnung genannt. Als negative Verstärker werden solche Reize bezeichnet, die
ebenfalls zur Erhöhung von Verhaltenswahrscheinlichkeiten führen, indem ein ne-
gativer Reiz entfernt wird. Lernen erfolgt somit als Folge von Belohnung bzw.
Bestrafung (vgl. ebenda, S. 186).
Die kognitive Theorie besagt unter anderem, dass Individuen lernen, indem sie Reize
einer Situation erfassen und verstehen. Wenn Lösungskonzepte aus der Vergangenheit
überzeugt haben oder als richtig empfunden werden, wird dies im Gedächtnis ge-
speichert. In einer ähnlichen Lage erfolgen dann Abruf und Übertragung der Lösung auf
diese Situation (vgl. Koch 1999, S.68). Hill spricht deshalb auch vom verstandesmäßigen
Lernen im Gegensatz zur Annahme von Lernen durch Repetition bei den Reiz-Reaktions-
Theorien (vgl. Hill 1972, S. 69).
3 Emotionen
Der Begriff ,,Emotion" ist so umfangreich, vielseitig und besitzt derart unterschiedliche
Sichtweisen und Ansätze, dass es äußerst schwierig ist, einen Kurzüberblick darüber zu
vermitteln. Um die Literatur der Emotionen jedoch kritisch zu würdigen, wird zunächst eine
Übersicht über die verschiedenen Definitionen gegeben. Anschließend werden zwei Emo-
tionstheorien auszugsweise vorgestellt. Es folgt eine Charakterisierung von Emotionen
sowie eine abschließende Fokussierung auf deren Messmethoden.
3.1 Definition und Abgrenzung
Es ist schwer den Begriff ,,Emotion" in eine Definition zu fassen, da es zahlreiche konkur-
rierende oder sich ergänzende Definition gibt und auch die Kultur beeinflusst, wie
Menschen ihre Gefühle empfinden. Euler & Mandl führen in Anlehnung an Kleinginna &
Kleinginna elf verschiedene Definitionen an (vgl. Euler & Mandl 1983, S. 7):
·
Affektive Definitionen betonen Gefühle der Erregung und/oder Lust/Unlust.
·
Kognitive Definitionen heben den Wahrnehmungs- und Denkaspekt hervor.
·
Situative Definitionen schenken äußeren Auslösreizen besondere Beachtung.
·
Psychophysiologisch Definitionen betonen die Abhängigkeit der Emotionen von
physiologischen Ansätzen.
·
Expressive Definitionen heben die emotionalen Ausdrucksreaktionen hervor.

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·
Disruptive Definitionen weisen auf die desorganisierende oder dysfunktionale
Wirkung hin.
·
Adaptive Definitionen betonen die bedürfnissichernde oder funktionale Wirkung
von Emotionen.
·
Syndromische Definitionen umfassen mehrere miteinander verknüpfte Kompo-
nenten von Emotionen.
·
Restriktive Definitionen versuchen die Abgrenzung des Konzepts von anderen
psychischen Prozessen.
·
Motivationale Definitionen heben die Beziehung zwischen Emotion und Motiva-
tion hervor.
·
Skeptische Aussagen stellen den Wert des Emotionskonzepts ganz in Frage.
Die Übereinstimmungen zwischen den Definitionen sind gering. Im Sprachgebrauch kann
aber statt von Emotionen auch von Gefühlen gesprochen werden.
Ähnliche Begriffe von Emotionen sind Affekte und Stimmungen. Dabei werden Affekte als
grundlegende, kurzfristig auftretende Gefühle der Akzeptanz oder Ablehnung eines Sach-
verhaltes bezeichnet (vgl. Kroeber-Riel et al. 2003, S. 100), während Stimmungen als
länger anhaltende Emotionen verstanden werden. Sie beeinflussen das Wahrnehmen,
Denken und Handeln.
3.2 Emotionstheorien
Diese Arbeit setzt sich im Speziellen mit den evolutionstheoretischen und kognitiven An-
sätzen auseinander.
3.2.1 Evolutionstheoretische Ansätze
Sowohl Plutchik wie Izard unterstreichen die biologischen Grundlagen emotionaler Vor-
gänge. Sie haben die Vorstellung, dass grundlegende Emotionen (Primäremotionen)
während der Evolution entstanden sind. Sie entwickelten sich dabei als Anpassungsver-
halten von Mensch und Tier an die jeweiligen Umweltbedingungen. Die fundamentalen
Emotionen sind demnach in den Erbanlagen des Menschen verankert. Diese biologische
Programmierung des emotionalen Verhaltens erklärt, warum Menschen auf viele emotio-
nale Reize weitgehend automatisch und einheitlich reagieren. Das lässt sich an der Wir-
kung von Schlüsselreizen nachweisen (vgl. ebenda, S. 103 ff.). Das Erlernen weiterer

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Emotionen baut auf diese biologisch programmierten Emotionen auf. Das subjektive Er-
leben und das Ausdrucksverhalten von Emotionen können durch individuelle und sozio-
kulturelle Einflüsse modifiziert werden.
Izard beschreibt Emotionen durch drei Komponenten: Das subjektive Erlebnis, das beob-
achtbare Ausdruckverhalten und die neurophysiologischen Vorgänge (vgl. Izard 1994, S.
106). Nach ihm gibt es zehn primäre, d.h. angeborene Emotionen, die durch eine von Na-
tur aus festgelegte neutrale Grundlage gekennzeichnet sind:
·
Interesse ­ Erregung
·
Freude
·
Überraschung
·
Kummer ­ Schmerz
·
Zorn
·
Ekel
·
Geringschätzung
·
Furcht
·
Scham
·
Schuldgefühl
Alle zehn Emotionen unterscheiden sich deutlich im subjektiven Erleben und sind an
einem spezifischen Ausdrucksverhalten erkennbar (vgl. ebenda, S. 106 ff.).
Abbildung 9: Ausdrucksverhalten: Freude, Zorn, Kummer, Geringschätzung, Furcht
(Izard 1994, S. 109 ff.)
Plutchik geht dagegen von nur acht primären Emotionen aus, die teilweise mit denen von
Izard übereinstimmen. Weitere Wissenschaftler wie Ekman nennen sechs Grundemo-
tionen (vgl. Mietzel 2005, S. 406). Letztlich hängt es von den Kriterien des jeweiligen For-
schers ab, wie hoch die Anzahl der Grundemotionen gewählt wird.

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3.2.2 Kognitive Ansätze
Die kognitive Emotionstheorie von Schachter & Singer (1962) stellt einen sehr engen Be-
zug zwischen Emotion und Kognition her. Emotionen sind danach kognitive Erklärungen
von Erregungszuständen und somit lediglich ein ,,Spezialfall" der Kognition (vgl. Busch,
Dögl & Unger 1997, S. 540). Empfundene Erregungen werden durch extern beobachtete
Reize wie gesteigerte Pulsfrequenz, Herzschlagrate, Blutdruckerhöhung oder einfach in
einer höheren Aktivierung des Nervensystems ausgedrückt. Sicher geht die Kognition
,,heute ist Sonntag" mit geringeren physiologischen Aktivitäten einher als die Kognition
,,ich liebe dich". Es kommt deshalb darauf an, möglichst intensive physiologische Reak-
tionen auszulösen, damit Kognitionen umso intensiver gelernt werden (vgl. Unger et al.
1999, S. 480 und Raab et al. 2001, S. 227).
3.3 Emotionskomponenten
Es ist schwierig einzelne Emotionen zu klassifizieren, da es eine Vielzahl real auftretender
Emotionen gibt. Deshalb hat es sich vielmehr bewährt, Komponenten bzw. Merkmale zu
erfassen, die allen Emotionen gemeinsam sind (vgl. Kroeber-Riel et al. 2003, S. 105 und
Weinberg 1986, S. 10):
·
Stärke der Emotion: Diese ist durch die Intensität der inneren Erregung gekenn-
zeichnet. Wie bereits in Punkt 2.1 erläutert, wird darunter die objektiv vorhandene,
physiologische messbare Aktivierung verstanden.
·
Richtung der Emotion: Die Richtung gibt an, ob Emotionen als angenehm oder als
unangenehm empfunden werden. Sie kann von der Emotionsstärke abhängen.
·
Qualität der Emotion: Emotionen werden subjektiv wahrgenommen und je nach
Sprachgebrauch in vielfältiger Weise identifiziert. Es geht hierbei also um die Art
und die Bedeutung von Emotionen.
·
Bewusstsein: Emotionen sind bei einer Person wenig oder nicht klar bewusst.
Die vier Merkmale werden zunächst an einem Beispiel veranschaulicht: Die Emotionen
Freude und Behaglichkeit haben gleiche Intensitätsstärke und auch ihre Richtung ist posi-
tiv, d.h. sie werden angenehm erlebt. Sie unterscheiden sich lediglich in der Erlebnis-
qualität.

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Aufgrund der allgemeinen Definitionen, Theorien und Komponenten bietet sich in Anleh-
nung an Kroeber-Riel folgende Arbeitsdefinition an: ,,Emotionen sind innere Erregungen,
die angenehm oder unangenehm empfunden und mehr oder weniger bewusst erlebt wer-
den" (Kroeber-Riel et al. 2003, S. 106).
3.4 Messung von Emotionen
Die Emotionsmessung orientiert sich an den vorgestellten Emotionskomponenten. Die
Messverfahren werden nach den folgenden Ebenen eingeteilt: Psychobiologische Mes-
sung, subjektive Erlebnismessung und Messung des Ausdrucksverhaltens.
3.4.1 Psychobiologische Messung
Psychobiologische Messungen werden vor allem angewandt, um die Komponente der
Emotionsstärke zu messen. Es kommen weitgehend die gleichen Indikatoren wie für die
Aktivierungsmessung in Betracht, denn Emotionen sind stets mit Aktivierungsvorgängen
verbunden (vgl. Weinberg 1986, S. 11 und Kroeber-Riel et al. 2003, S. 107). In der Praxis
werden zur Erfassung der physischen Aktivierung elektro-physiologische Indikatoren ge-
nutzt. Die nachfolgende Übersicht zeigt die Indikatoren der physischen Aktivierung und
deren Messgeräte (vgl. Koch 2004, S. 166; Berekoven et al. 2001, S.179).
Abbildung 10: Übersicht Messgeräte zur physischen Aktivierung
(eigene Darstellung)
3.4.2 Messung des Ausdrucksverhaltens
Die Messung des Ausdrucksverhaltens bezieht sich auf die Gesichts- und Körpersprache
des Menschen.
Die Mimik wird hierbei als ein prägnanter Indikator für Emotionen aufgefasst, da es die
Muskulatur des Gesichts erlaubt, eine Vielzahl unterscheidbarer Ausdrucksmöglichkeiten

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von Emotionen in mimischen Verhalten umzusetzen. Das mimische Ausdrucksverhalten
ist dabei biologisch vorprogrammiert und von Geburt an verfügbar und deswegen ,,instink-
tiv in dem Sinne, dass es reflexartig oder automatisch als Teil des Emotionsprozesses
auftritt" (Izard 1994, S. 119). Bei der Mimikbeobachtung wird die beobachtete Person,
während sie sich in einer emotionsauslösenden Situation befindet, laufend fotografiert.
Die FAST-Methode (Facial-Affect-Scanning-Technique) von Ekman & Friesen unterteilt
dabei das Gesicht in drei Partien: Augenbrauen und Stirn, Augen und Lider, untere Ge-
sichtspartie. Der Beobachter vergleicht systematisch das tatsächliche Ausdrucksverhalten
des einzelnen Gesichtsteils mit standardisierten Vergleichsfotos aus dem FAST-Gesichts-
atlas. Die beurteilte Gesichtspartie wird je nach Übereinstimmung zwischen dem tatsäch-
lichen und dem standardisierten Gesichtsausdruck mit einer Kennzahl bewertet. Nach der
Auswertung aller Gesichtspartien erhält man durch die Kombination aller Kennzahlen die
aufgetretene Emotion (vgl. Berekoven et al. 2001, S.178). Die neuere Methode FACS
(Facial Action Coding-System) zerlegt die Gesichtsaktivitäten in 33 unterschiedliche Be-
wegungseinheiten. Von Kombinationen dieser kleinsten Einheiten mimischen Verhaltens
werden grundlegende Emotionen abgeleitet (vgl. Weinberg 1986, S. 37).
Neben der Mimik ist die Körpersprache von Interesse. Sie lässt sich nach (
1)
Gesten und
(2) Körperhaltung, -orientierung und -bewegung untergliedern (vgl. ebenda, S. 17). Ekman
(1965) sowie Ekman & Friesen (1967) haben dabei empirisch ermittelt, dass der Kopf-
und der Gesichtsausdruck mehr die Art der Emotion ausdrücken, während durch die
Körperhaltung eher die Intensität der Emotionen vermittelt wird (vgl. ebenda S. 20).
3.4.3 Subjektive Erlebnismessung
Weitere Messmethoden basieren auf der Erfassung von verbaler oder non-verbaler sub-
jektiver Erlebnisse. Sie beziehen sich dabei auf alle Emotionskomponenten (Stärke,
Qualität, Richtung und Bewusstsein).
Non-verbale Methoden werden angewandt, wenn sich Personen ihrer Emotionen nicht
klar oder nicht sprachlich bewusst sind. Beispielsweise verhelfen projektive Verfahren, die
aus der klinisch orientierten Psychologie stammen, Gefühle mehr ins Bewusstsein zu
bringen (vgl. Kroeber-Riel et al. 2003, S. 110). Eine projektive Frage wie z.B. ,,was denken
ihre Nachbarn über die Gastarbeiter in unserem Land?" ersetzt dabei die direkte Frage
,,was halten Sie persönlich von Gastarbeitern in unserem Land". Dagegen ermöglichen

Emotion ein Beeinflussungsziel? ­ Empirische Erkenntnisse zu emotionalen Anzeigen
und eine Überprüfung ihrer Einstellungswirkung bei der Zielgruppe Studenten.
Susanne Meier
Wintersemester 2005/2006
Seite 21
Bilder- (Piktogramme oder Fotos von Gesichtern bzw. Gegenständen) oder Farbskalen,
Emotionen in einer nicht-sprachlichen Modalität auszudrücken. Durch derartige Mes-
sungen umgeht man das Problem der Verbalisierung und ruft innere Empfindungen bzw.
gespeicherte Bilder ab, denen eine besondere Verhaltensrelevanz zugesprochen wird
(vgl. Weinberg 1986, S. 12). Der Programmanalysator ist darüber hinaus eine einfache,
eindimensionale, non-verbale Methode, um Emotionen während einer Programmdar-
bietung zu messen. Durch Hebeldruck geben Testpersonen ihre spontanen positiven oder
negativen Eindrücke an (vgl. Schweiger & Schrattenecker 2001, S. 295).
Verbale Messungen eignen sich in besonderer Weise zur Erfassung der subjektiv erlebten
Emotionen. Die Sprache verfügt dabei über eine Vielfalt von Möglichkeiten die Richtung
und Qualität einer Emotion auszudrücken. Die sprachliche Wiedergabe von Gefühlsinten-
sitäten stößt jedoch oft auf Artikulationsschwierigkeiten. Die Marktforschung benutzt unter
Berücksichtigung der skizzierten Probleme vor allem standardisierte Rating-Skalen zur
mehrdimensionalen Messung von Emotionen. Eine häufig verwendete Skalierung ist da-
bei das semantische Differenzial (vgl. Weinberg 1986, S. 11).
Abbildung 11: Beispiel eines semantischen Differenzials
(Kroeber-Riel et al. 2003, S. 108)
Es enthält in seiner klassischen Form siebenstufige, bipolare Rating-Skalen mit adjekti-
vistischen Gegensatzpaaren, auf denen der Befragte seine Eindrücke ankreuzt. Die
Skalen eignen sich dabei gut die Komponenten Emotionsrichtung und -stärke zu erfassen.
Es kann aber nur beschränkt über Emotionsqualität und Bewusstseinsgrad informieren
(vgl. Kroeber-Riel et al. 2003, S. 108). Typisch für das semantische Differenzial ist, dass
die Bewertung von Objekten nicht durch objektbezogene Aussagen erfolgt, sondern allein
durch die Semantik der vorgegebenen Worte bzw. den mit ihnen verbundenen Assozia-
tionen (vgl. ebenda, S. 198).

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2005
ISBN (eBook)
9783832494278
ISBN (Paperback)
9783838694276
DOI
10.3239/9783832494278
Dateigröße
7.4 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg – Betriebswirtschaft
Erscheinungsdatum
2006 (März)
Note
1,3
Schlagworte
werbewirkung konsumentenverhalten anzeigenwirkung werbepsychologie
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Titel: Emotion - Ein Beeinflussungsziel?
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