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Die Chinesen kommen!

Chinas Outbound Tourismus / Incoming-Service Europa

©2005 Diplomarbeit 350 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Problemstellung:
Der chinesische Outbound-Reisemarkt ist ein Sektor, der seit Jahrzehnten wächst und dem ausgezeichnete Zukunftsperspektiven eingeräumt werden. Doch der Outbound-Reisemarkt, der sich in die zwei großen Bereiche der Geschäftsreisenden und der klassischen Urlauber aufteilen lässt, ist eng verknüpft mit der wirtschaftlichen und politischen Zukunft Chinas. Schätzungen der WTO rechnen bis 2020 damit, dass jährlich 100 Millionen Chinesen ins Ausland reisen werden – soviel wie heute aus ganz Asien. Im Jahre 2003 reisten 20,2 Millionen Chinesen ins Ausland, 2004 waren es 28,85 Millionen, was einem Plus von 42,8% gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Voraussetzungen für diese Prognose ist eine positive Entwicklung verschiedener Faktoren, wie etwa der politischen Stabilität und des wirtschaftlichen Wachstums. Viele Autoren sehen das Land im Fernen Osten als die kommende Wirtschaftsmacht schlechthin. Kritiker zeichnen allerdings ein anderes Bild der Gegenwart und der Zukunft.
Vermutlich werden weder die Propheten, die den nahenden Niedergang Chinas prophezeien richtig liegen, noch die, die den Aufstieg zur größten Supermacht der Welt in kurzer Zeit vorhersehen. Aufgrund der Globalisierung, durch die Länder weltweit immer enger miteinander verflochten sind und Outsourcing zu dramatischen Veränderungen führt, werden die Auswirkungen der Reformen in China aber auch unweigerlich Auswirkungen auf andere Länder haben.
Die Überschrift „Die Chinesen kommen“ steht im Jahr 2003 in den Zeitungen immer wieder zu lesen, was eher an die „Gelbe Gefahr“ erinnert, mit der die USA und die europäischen Kolonialmächte die Ressentiments gegen die asiatischen Völker, insbesondere China, zu schüren versuchten. Die Bevölkerung wird jedoch nur auf eine friedliche Invasion von Urlaubern aus dem Fernen Osten vorbereitet, die in Zukunft Deutschland bereisen und es verändern werden. So überstieg im Jahr 2003 zum ersten Mal die Zahl der chinesischen Outbound-Touristen weltweit die der japanischen.
Seit vergangenem Jahr gehört Deutschland, Chinas stärkster Wirtschaftspartner in Europa, zu den so genannten ADS-Destinationen. Diesen Ländern billigt die Volksrepublik China einen besonderen Status (Approved Destination Status) zu. Chinesen dürfen als Urlauber dorthin reisen. Jetzt tritt das Abkommen, das auf Initiative des deutschen Wirtschaftsministeriums und der chinesischen Tourismusbehörde ins Leben gerufen wurde, in Kraft.
Das Problem ist allerdings, dass […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 9417
Weyhreter, Björn und Yang, Kezhu:
Die Chinesen kommen! - Chinas Outbound Tourismus / Incoming-Service Europa
Druck Diplomica GmbH, Hamburg, 2006
Zugl.: Fachhochschule Heilbronn, Diplomarbeit, 2005
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Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2006
Printed in Germany


,,
"
(Chinesische Übersetzung des Titels)

I
Inhaltsverzeichnis
1
EINLEITUNG...1
1.1
P
ROBLEMSTELLUNG
...1
1.2
Z
IELSETZUNG UND
E
INGRENZUNG DES
T
HEMAS
...4
1.3
M
ETHODIK UND
A
NMERKUNGEN ZUM STATISTISCHEN
M
ATERIAL
...4
1.4
B
EGRIFFSBESTIMMUNGEN
...7
2
THEORETISCHER TEIL...11
2.1
D
ER
W
ELTTOURISMUS
...11
2.1.1
Entwicklung ...12
2.1.2
Wirtschaftliche Auswirkungen und Entwicklungen des Internationalen Tourismus...18
2.1.3
Reiseströme...20
2.1.4
Zusammenfassung und Ausblick in die Zukunft ...25
2.2
C
HINA IM
Ü
BERBLICK
...27
2.2.1
Geographie und Klima...28
2.2.2
Bevölkerung Gesellschaft ...33
2.2.2.1
Bevölkerungsentwicklung...33
2.2.2.2
Bevölkerungspolitik...34
2.2.2.3
Regionale Unterschiede in der Bevölkerungsdichte ...39
2.2.2.4
Urbanisierung und Migration...41
2.2.2.4.1
Beijing ...45
2.2.2.4.2
Shanghai ...46
2.2.2.4.3
Guangzhou...47
2.2.2.5
Minderheiten und Sprache ...48
2.2.3
Geschichte...50
2.2.3.1
Die Frühgeschichte und die Zeit Marco Polos (1254-1324)...50
2.2.3.2
Die frühe Kolonialzeit (15. Jh. ­17. Jh.) und die China-Euphorie im 18. Jh...51
2.2.3.3
Chinas langsamer Untergang im 19. Jh. ...52
2.2.3.3.1
Der erste Opium-Krieg (1839-1842) und die Taiping-Revolution (1850-1864) ...53
2.2.3.3.2
Der zweite Opium-Krieg (1856-1860) und die Aufteilung in Einflussgebiete ...53
2.2.3.4
China im 20. Jh. / Die erste Republik und der Kampf um die Macht...56
2.2.3.5
Die Gründung der Volksrepublik China 1949 unter Mao Zedong ...56
2.2.3.6
Der Neubeginn und die Änderung der Politik 1976 ...58
2.2.4
Staatsform, Staatsaufbau Rechtssystem...59
2.2.4.1
Staatsform ...59
2.2.4.2
Staatsaufbau ...60

II
2.2.4.3
Rechtssystem und Pressefreiheit...61
2.2.4.4
Politisch-Administrative Gliederung ...64
2.2.5
Wirtschaft...65
2.2.5.1
Die Wirtschaft ab 1949 ...65
2.2.5.2
Die Wirtschaft ab 1976 ­ die Öffnung zur Außenwelt ...66
2.2.5.3
1992 ­ die sozialistische Wirtschaft chinesischer Prägung...68
2.2.5.4
Chinas Außenhandel ...72
2.2.6
Infrastruktur...73
2.2.7
Tourismusentwicklung ...75
2.2.7.1
Entwicklung des internationalen Tourismus bis 1949 ...75
2.2.7.2
Entwicklung von 1949 bis 1976 ...75
2.2.7.3
Entwicklung von 1976 bis heute...78
2.2.7.3.1
Der Incoming-Tourismus Chinas ...78
2.2.7.3.2
Der Outbound-Tourismus Chinas...80
2.2.8
Zusammenfassung... 84
2.3
A
DMINISTRATIVE
R
EGELUNGEN IM CHINESISCHEN
O
UTBOUND
-T
OURISMUS
...86
2.3.1
Die bei Auslandsreisen relevanten Behörden ...87
2.3.1.1
China National Tourism Administration (CNTA) ...87
2.3.1.2
China Council for Promotion of International Trade (CCPIT)...89
2.3.1.3
Civil Aviation Administration of China (CAAC)...89
2.3.1.4
China Association of International Exchange of Personnel (CAIEP) ...90
2.3.2
Benötigte Reisedokumente und Devisenbeschränkung ...90
2.3.3
Approved Destination Status (ADS)...96
2.3.3.1
Was ist der Approved Destination Status?...96
2.3.3.2
Welche Länder besitzen den Approved Destination Status? ...100
2.3.3.3
Auswirkungen des ADS-Systems ...104
2.3.3.3.1
Eine Verschiebung hin zu Privatreisen...104
2.3.3.3.2
Eine Zunahme der Anzahl von Touristen ­ Beispiel Australien ...106
2.3.3.3.3
Die Auswirkungen des ADS-Systems auf Deutschland...108
2.3.4
Zusammenfassung...113
2.4
D
ER
O
UTBOUND
-T
OURISMUS IM
D
ETAIL
...115
2.4.1
Die Nachfrage...115
2.4.1.1
Push ­ Faktoren ...116
2.4.1.1.1
Der politische Wandel ...117
2.4.1.1.2
Die wirtschaftliche Entwicklung ...119
2.4.1.1.3
Einkommen und Wohlstand ...129
2.4.1.1.4
Urlaub, Freizeit, Wertewandel...138
2.4.1.1.5
Das Kommunikationswesen ...142

III
2.4.1.2
Klassifizierung der Nachfrage ...145
2.4.1.2.1
Herkunft...145
2.4.1.2.2
Reiseart ...148
2.4.1.2.3
Urlaubertypisierung (Geschlecht, Alter, Bildung, Arbeitstätigkeit)...151
2.4.1.2.4
Reisemotive, Freizeitverhalten und kulturelle Unterschiede...155
2.4.1.2.5
Reisedauer ...167
2.4.1.2.6
Räumliche Verteilung ­ Die meistbesuchten Reiseziele der Chinesen ...170
2.4.1.2.7
Zeitliche Verteilung ­ Die Saisonalität ...180
2.4.1.2.8
Ausgabeverhalten ...182
2.4.1.2.9
Etappen der Reiseentscheidung ...189
2.4.1.3
Zusammenfassung...190
2.4.2
Das Angebot...194
2.4.2.1
Die Entwicklung der chinesischen Reiseindustrie im Überblick...194
2.4.2.2
Chinas Tourismuspolitik...196
2.4.2.3
Luftverkehr ...198
2.4.2.3.1
Geschichtliche Entwicklung ...198
2.4.2.3.2
Hubs / Flughäfen ...202
2.4.2.3.3
Airlines ...204
2.4.2.3.4
Vergabe der Flugrouten...208
2.4.2.4
Die chinesischen Reiseagenturen...209
2.4.2.4.1
Entstehungsgeschichte...209
2.4.2.4.2
Die verschiedenen Arten von Agenturen auf dem Markt ...211
2.4.2.4.3
Die genehmigten chinesischen Outbound-Agenturen ...213
2.4.2.4.4
Die drei größten staatlichen Reiseveranstalter ...217
2.4.2.4.5
CAAC lizenzierte IATA Ticketing Offices...221
2.4.2.4.6
Firmenreisestellen Messe-, Incentive-, und Kongressreiseveranstalter...222
2.4.2.4.7
Preise der Outbound-Reisen und angebotene Routen in Europa...223
2.4.2.4.8
Vertrieb der Produkte ...225
2.4.2.5
Die bekanntesten Incoming-Agenturen in Europa und Deutschland...226
2.4.2.5.1
CAISSA Touristic Group AG...228
2.4.2.5.2
Kuoni Travel Holding Ltd. ...228
2.4.2.5.3
Miki Travel...229
2.4.2.5.4
FTS Travel...229
2.4.2.5.5
Thomas Cook AG und Kompas International ...230
2.4.2.6
Hauptprobleme der chinesischen Reiseindustrie früher und heute (2005) ...231
2.4.2.7
Die Auswirkungen des Eintritts in die World Trade Organization...233
2.4.2.8
Zusammenfassung...238

IV
3
PRAKTISCHER TEIL...242
3.1
E
INLEITUNG
...242
3.2
M
ESSUNG
...242
3.3
D
ATENERHEBUNG
...243
3.4
D
ATENAUSWERTUNG
...243
3.5
R
EISEVERLAUF
...244
3.6
A
USWERTUNG DER
B
EFRAGUNG DER
T
OURISTEN
...245
3.6.1
Soziodemographisches Profil...245
3.6.2
Reiseerfahrenheit in Europa ...246
3.6.3
Zeitpunkt der Reiseentscheidung ...247
3.6.4
Selbsteinschätzung bezüglich des Kenntnisstandes über Europa und Deutschland...247
3.6.5
Durchschnittliche Gewichtete Zufriedenheit der Einzelitems...249
3.6.6
Gewichtete Gesamtzufriedenheit pro Tour ...253
3.6.7
Unterschiede zwischen Reiseerfahrenen und Reiseunerfahrenen...254
3.7
A
USWERTUNG DER
B
EFRAGUNG DER
E
XPERTEN
...256
3.8
D
ISKUSSION
...257
3.8.1
Soziodemographisches Profil...257
3.8.2
Reiseerfahrenheit in Europa ...258
3.8.3
Buchungsverhalten...258
3.8.4
Wissen über die Reisedestination...259
3.8.5
Zufriedenheit mit der unternommenen Europarundreise...259
3.8.5.1
Shopping ...260
3.8.5.2
Freie Zeit zur eigenen Verfügung ...260
3.8.5.3
Die Verpflegung ...261
3.8.5.4
Hotel und Bus ...261
3.8.5.5
Informationen zum Bildungssystem ...262
3.8.5.6
Unterschiede in der d. gewichteten Gesamtzufriedenheit pro Tour...262
3.8.5.7
Unterschiede zwischen Reiseerfahrenen und Reiseunerfahrenen...262
3.9
Z
USAMMENFASSUNG UND
H
ANDLUNGSEMPFEHLUNGEN
...263
4
ZUSAMMENFASSUNG UND SCHLUSSBEMERKUNG...271
ANHANGVERZEICHNIS...XI
LITERATURVERZEICHNIS... XLVII
EHRENWÖRTLICHE ERKLÄRUNG...LXV

V
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Die Entwicklung des Welttourismus, 1960-2000 ... 12
Abbildung 2: Internationale Ankünfte 1960 in Prozent pro Region... 15
Abbildung 3: Internationale Ankünfte 2000 in Prozent pro Region... 16
Abbildung 4: Veränderung des weltweiten Flugverkehrs, 2002/2003 in Prozent... 17
Abbildung 5: Die wichtigsten internationalen Reiseströme, 2000 (Mio. Ankünfte) ... 22
Abbildung 6: Länderkarte China... 28
Abbildung 7: Topographische Karte Chinas ... 30
Abbildung 8: Klimakarte Chinas ... 31
Abbildung 9: Bevölkerungsentwicklung Chinas, 1950-1999... 33
Abbildung 10: Propagandaposter der Ein-Kind-Politik ... 35
Abbildung 11: Die Bevölkerungsstruktur 2000 ... 38
Abbildung 12: Die Bevölkerungsstruktur 2050 ... 38
Abbildung 13: Bevölkerungsdichte ... 39
Abbildung 14: Städte nach Einwohnerzahl... 41
Abbildung 15: Beijing und Umgebung ... 45
Abbildung 16: Shanghai und Umgebung... 46
Abbildung 17: Guangzhou und Umgebung... 47
Abbildung 18: Chinesische Sprachen... 48
Abbildung 19: Deutsches Kolonialgebiet Tsingtau... 54
Abbildung 20: Stadtansicht des Schutzgebiets Tsingtau... 55
Abbildung 21: Maruta - Kriegsverbrechen Japans in China ... 57
Abbildung 22: Übersicht über das politisch-administrative System der VR China... 60
Abbildung 23: China ­ Politisch-administrative Gliederung / Die Provinzen ... 64
Abbildung 24: Die Sonderwirtschaftszonen ... 67
Abbildung 25: Industrieller Produktionswert der Provinzen, 2000... 70
Abbildung 26: Außenhandel der VR China ... 72
Abbildung 27: Das Verkehrsnetz Chinas ... 74

VI
Abbildung 28: Die Anzahl Chinas Outbound-Touristen, 1993-2004 ... 83
Abbildung 29: Foto der ersten chinesischen Reisegruppe in Europa am 01. September 2004... 104
Abbildung 30: Ankünfte der Chinesen für Kurzaufenthalte in Australien, 1982-2002 ... 106
Abbildung 31: Entwicklung der Besuchsgründe für Chinesen in Australien, 1982-2002... 107
Abbildung 32: Übernachtungen nach Kontinenten in Prozent in Deutschland, 2003... 108
Abbildung 33: Die Entwicklung des Asiatischen Quellmarkts für Deutschland, 1994-2003 ... 109
Abbildung 34: Entwicklung der chinesischen Übernachtungszahlen, 1996-2004... 109
Abbildung 35: Wachstum der Übernachtungszahlen chin. Gäste in Deutschland, 1996-2004... 110
Abbildung 36: Chinesische Touristen vor Schloss Neuschwanstein ... 114
Abbildung 37: Entwicklung des BIP und der Erwerbsstruktur, 1980-1996 ... 122
Abbildung 38: Entwicklung der chinesischen Anteile am Welthandel, 1976-2000... 124
Abbildung 39: Die Entwicklung von Chinas BIP, 1978-2000 ... 126
Abbildung 40: ,,Sichtbare Veränderungen der Wirtschaftsreformen" ... 129
Abbildung 41: Einkommensentwicklung in China, 1989-2002... 130
Abbildung 42: Bild des Reichstags in der chinesischen Ausgabe des National Geographic ... 139
Abbildung 43: Herkunft der Outbound Touristen nach Provinz im Jahr 2001 ... 147
Abbildung 44: Quellmärkte für die Deutschlandreisen der Chinesen 2000... 148
Abbildung 45: Aktivitäten der Chinesen im Urlaub oder in der Freizeit... 158
Abbildung 46: Faktoren, die bei der Reiseentscheidung wichtig sind ... 159
Abbildung 47: Dauer der Auslandsreisen der Chinesen im Jahr 2003... 168
Abbildung 48: Besuchte Kontinente in Prozent im Jahr 2000... 170
Abbildung 49: Das Image Europas in Beijing und Shanghai 2003 ... 174
Abbildung 50: Anzahl der Übernachtungen in deutschen Bundesländern 2002 ... 177
Abbildung 51: Geburtshaus von Karl Marx in Trier... 179
Abbildung 52: Monatliche Entwicklung der chinesischen Übernachtungen in Deutschland 2002. 180
Abbildung 53: Ausgabeverhalten der Asiaten bei Europareisen, 2003 ... 182
Abbildung 54: Einkaufstättenwahl der Chinesen in Deutschland, 2003 ... 186
Abbildung 55: Auslandsurlaube der Chinesen nach Reiseorganisation 2000... 190

VII
Abbildung 56: Flottenübersicht ausgewählter chinesischer Airlines, 1997-1999... 205
Abbildung 57: Wachstum der Reiseagenturen, 1995-2000 ... 221
Abbildung 58: Anzahl der bisherigen Europabesuche der Befragten ... 246
Abbildung 59: Zeitpunkt der Reiseentscheidung der Befragten... 247
Abbildung 60: Informationsstand der Befragten bzgl. EU... 248
Abbildung 61: Informationsstand der Befragten bzgl. Deutschland ... 248
Abbildung 62: Durchschnittliche gewichtete Zufriedenheit der Einzelitems... 250
Abbildung 63: Stärken-Schwächen-Profil der Europareisen ... 251
Abbildung 64: D. Gewichtete Gesamtzufriedenheit der Befragten pro Tour ... 253
Abbildung 65: D.GGZ der Befragten in Abhängigkeit zur Reiseerfahrenheit in Europa... 254
Abbildung 66: Unterschiede zwischen reiseerfahrenen und reiseunerfahrenen Chinesen... 255

VIII
Tabellenverzeichnis
Tabelle 2-1: Internationale Ankünfte (in Mio.), 1960-2000 ... 13
Tabelle 2-2: Internationale Ankünfte 1960-2000 in Prozent pro Region... 14
Tabelle 2-3: Durchschnittliche jährliche Veränderung der Internationalen Ankünfte in Prozent... 15
Tabelle 2-4: Wachstum ,,Personal Travel Tourism" ausgewählter Länder, 1994-2004 ... 18
Tabelle 2-5: Weltweite Einnahmen aus dem Internationalen Tourismus (in Mio. US$), 1960-2002 19
Tabelle 2-6: Länderranking - Einnahmen aus dem Internationalen Tourismus, 2002/2003... 20
Tabelle 2-7: Rangliste der Destinationen - Internationalen Touristenankünfte, 2003 ... 24
Tabelle 2-8: Die Internationalen Ankünfte nach Region (in Mio.), 2010... 25
Tabelle 2-9: Die führenden Outbound-Länder der Welt, 2020 ... 26
Tabelle 2-10: Rangliste Administrativer Regionen nach Bevölkerungsdichte... 40
Tabelle 2-11: Die Verstädterung Chinas, 1978-1999 ... 42
Tabelle 2-12: Rangliste der Städte Chinas nach Einwohnerzahl ... 44
Tabelle 2-13: Geschichtliche Entwicklung der Wirtschaft bis 2004... 71
Tabelle 2-14: Devisenbilanz - Deutschland / VR China, 1995-2002 ... 95
Tabelle 2-15: Devisenbeschränkung der VR China... 96
Tabelle 2-16: Liste der ADS Länder ... 102
Tabelle 2-17: Veränderung Privatpässe/ Offizielle Pässe (Angaben in Tausend), 1993-2001... 105
Tabelle 2-18: Ankünfte / Übernachtungen der Chinesen in Deutschland, 1994-2003*... 111
Tabelle 2-19: Private Unternehmer und Entwicklung ihrer Beschäftigtenzahl, 1990-1999 ... 120
Tabelle 2-20: Gesellschaftsschichten in China, 1952-1999... 135
Tabelle 2-21: Beziehung zwischen Familieneinkommen und Reiseplänen... 136
Tabelle 2-22: Anteil des Reisebudgets am Haushaltseinkommen... 138
Tabelle 2-23: Passagieraufkommen der Hauptein- und Ausreisehäfen, 1996-1999 ... 145
Tabelle 2-24: Die prozentuale Verteilung der Ein- und Ausreisemöglichkeiten... 146
Tabelle 2-25: Chinas vier große Outbound Gateways - Wohnbevölkerung... 146

IX
Tabelle 2-26: Soziodemographisches Profil der Reisenden bei CITIC Travel... 152
Tabelle 2-27: Soziodemographisches Profil der chin. Freizeiturlauber in Australien ... 153
Tabelle 2-28: Kenndaten der chin. Freizeiturlauber in Australien... 154
Tabelle 2-29: Urlaubs- und Reisemotive der Chinesen ... 157
Tabelle 2-30: Unterschiede in den Kulturdimensionen... 162
Tabelle 2-31: Weltweite Reiseziele der Chinesen im Jahr 2000... 171
Tabelle 2-32: Reiseziele der Chinesen 2000 in Europa... 172
Tabelle 2-33: Die wichtigsten Destinationen für Chinesen in Baden-Württemberg 2002... 178
Tabelle 2-34: Nationale Feiertage und Schulferien in China 2004... 181
Tabelle 2-35: Nationale Feiertage und Schulferien in China 2005... 181
Tabelle 2-36: Top Ten Nationen beim Tax Free Einkauf in Deutschland... 183
Tabelle 2-37: Eingekaufte Warenkategorien in Prozent 2003 ... 185
Tabelle 2-38: Verkaufte Flugsitze ins Ausland, 1990-2000 ... 200
Tabelle 2-39: Umsatzwachstum chinesischer Airlines, 1990-1999 ... 201
Tabelle 2-40: Überblick über die wichtigsten lizenzierten Outbound-Reiseagenturen in China ... 216
Tabelle 2-41: Anzahl der betreuten Outbound-Touristen einiger Reiseveranstalter, 2000... 217
Tabelle 2-42: Die in China bekanntesten Incoming-Operators ... 227
Tabelle 3-1: Soziodemographisches Profil der Befragten ... 245

X
Abkürzungsverzeichnis
ADS
Approved Destination Status / Authorised Destination Status
BIP Brutto
Inlandsprodukt
CAAC
Civil Aviation Administration of China
CAIEP
China Association of international Exchange of Personnel
CCPIT
Chinese Council for the Promotion of International Trade
CITM
China International Travel Mart
CITS
China International Travel Service
CITS HO
China International Travel Service Head Office
CNTA
China National Tourism Administration
CNY
Chinese Yuen (die Währung Chinas)
CTS
China Travel Service
CTS HO
China Travel Service Head Office
CYTS
China Youth Travel Service Head Office
d.GZ
Durchschnittliche Gewichtete Zufriedenheit
d. GGZ
Durchschnittliche gewichtete Gesamtzufriedenheit
ETC
European Travel Commission
ETI
European Tourism Institute
Guanxi
Entspricht dem deutschen Wort ,,Beziehungen"
IATA
International Air Transport Association
KP
Kommunistische Partei Chinas
MOFTEC
Ministry of Foreign Trade and Economic Cooperation
RMB
Renminbi (die Währung Chinas)
SAR
Special Administrative Region = Sonderwirtschaftszone (Hongkong+Macao)
SEZ
Special Economic Zone
SOE
State Owned Enterprises
VR Volksrepublik
WTTC
World Travel Tourism Council
WTO
World Tourism Organization
WTO-ETC
World Tourism Organization ­ European Travel Commission

,,Die Chinesen kommen!" - Chinas Outbound-Tourismus / Incoming-Service Europa
Seite 1
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
China, das ,,Reich der Mitte", wurde vom Westen im Laufe seiner langen Geschichte zeitweise bewundert,
zeitweise verachtet. Lange Zeit war China eine Weltmacht, die umgeben war von Tributstaaten. Dann
wurde es zum Spielball der imperialistischen Mächte. Die Weltmacht China genügte sich selbst und
schottete sich ab. Heute ist das Bild des Westens von China geprägt von scheinbaren Widersprüchen -
kommunistische Staatsführung und marktwirtschaftliche Entwicklung, Buddhismus und staatlicher
Atheismus, Tradition und Moderne, ein Land ­ zwei Systeme, arme Bauern und reiche Unternehmer.
Aber der Übergang zwischen beiden Gegensätzen ist fließend, wie es das Yin-Yang Prinzip der
chinesischen Philosophie beschreibt.
Dem Ausland präsentiert sich China heute gerne als ein weltoffenes Land, das sich dem Weltmarkt öffnet.
Ausländische Touristen können nach China reisen und Chinesen können ins Ausland reisen, auch wenn
für sie noch mehr Beschränkungen existieren. War China früher fast ausschließlich Empfängerland, wird
es nun allmählich zum Entsenderland. Um es in den Worten der Medien zu formulieren ­ der Drache
erwacht, der Riese erhebt sich. Napoleon hatte einst gesagt: ,,Wenn China erwacht, erzittert die Welt!"
Der chinesische Outbound-Reisemarkt ist ein Sektor, der seit Jahrzehnten wächst und dem ausgezeichnete
Zukunftsperspektiven eingeräumt werden. Doch der Outbound-Reisemarkt, der sich in die zwei großen
Bereiche der Geschäftsreisenden und der klassischen Urlauber aufteilen lässt, ist eng verknüpft mit der
wirtschaftlichen und politischen Zukunft Chinas. Schätzungen der WTO rechnen bis 2020 damit, dass
jährlich 100 Millionen Chinesen ins Ausland reisen werden ­ soviel wie heute aus ganz Asien. Im Jahre
2003 reisten 20,2 Millionen Chinesen ins Ausland,
1
2004 waren es 28,85 Millionen, was einem Plus von
42,8% gegenüber dem Vorjahr entspricht.
2
Voraussetzungen für diese Prognose ist eine positive Entwicklung verschiedener Faktoren, wie etwa der
politischen Stabilität und des wirtschaftlichen Wachstums. Viele Autoren sehen das Land im Fernen Osten
als die kommende Wirtschaftsmacht schlechthin. Bücher wie ,,China, Wirtschaftsmacht der Zukunft" von
Martina Niembs aus dem Jahr 1996, oder ,,Chinas Jahrhundert - Die Zukunft der nächsten Supermacht hat
bereits begonnen", von Laurence J. Brahm aus dem Jahr 2001, lassen nur wenige Zweifel am Erfolg der
Reformen. Kritiker zeichnen allerdings ein anderes Bild der Gegenwart und der Zukunft.
1
Vgl.: "Chinese to travel Europe from September", 11.07.2004 in
http://www.chinadaily.com.cn
, 03.01.2005
2
Vgl.: "What's New", 13.01.2005 in http://www.itehk.com, 24.02.2005

,,Die Chinesen kommen!" - Chinas Outbound-Tourismus / Incoming-Service Europa
Seite 2
,,Die Hölle auf Erden" von Charles Reeves, ebenfalls aus dem Jahr 2001, schildert die Verhältnisse in der
Arbeitswelt der einfachen Chinesen und befürchtet deshalb Revolten. Johnny Erling zeigt sich ebenfalls
kritisch in seinem im Jahre 2002 veröffentlichten Buch ,,China, der große Sprung ins Ungewisse".
Man kann sich Gedanken über die Zukunft machen, doch vorhersehen kann man sie nicht. ,,Why is
predicting the future so difficult? After all, if history is just one damn thing after another, shouldn't the
future be more of the same? But over and over again, even our most highly educated guesses go
disastrously wrong...Of course the smart play would be not to try to guess what's coming next. But that's
not how we're wired. Trapped as we are in the one-way flow of time, not predicting the future would be
like driving a car without bothering to glance through the windshield from time to time. We desperately
need prophets, even false ones, to help us narrow the infinity of plausible futures down to one or at least a
handful."
3
Oder wie Siemens-Chef Heinrich von Pierer es bei einem Interview über Chinas Aufstieg zur
globalen Wirtschaftsmacht formulierte: "Ich rate zur Vorsicht, aktuelle Trends einfach linear
fortzuschreiben, es kommt doch immer alles anders. Wenn man so rechnen würde, wäre meine
Enkeltochter, die im Moment zehn Zentimeter pro Jahr wächst, im Jahr 2050 mehr als fünf Meter groß."
4
Vermutlich werden weder die Propheten, die den nahenden Niedergang Chinas prophezeien richtig liegen,
noch die, die den Aufstieg zur größten Supermacht der Welt in kurzer Zeit vorhersehen. Aufgrund der
Globalisierung, durch die Länder weltweit immer enger miteinander verflochten sind und Outsourcing zu
dramatischen Veränderungen führt, werden die Auswirkungen der Reformen in China aber auch
unweigerlich Auswirkungen auf andere Länder haben.
Die Überschrift ,,Die Chinesen kommen" steht im Jahr 2003 in den Zeitungen immer wieder zu lesen, was
eher an die ,,Gelbe Gefahr" erinnert, mit der die USA und die europäischen Kolonialmächte die
Ressentiments gegen die asiatischen Völker, insbesondere China, zu schüren versuchten. Die Bevölkerung
wird jedoch nur auf eine friedliche Invasion von Urlaubern aus dem Fernen Osten vorbereitet, die in
Zukunft Deutschland bereisen und es verändern werden. So überstieg im Jahr 2003 zum ersten Mal die
Zahl der chinesischen Outbound-Touristen weltweit die der japanischen.
5
So die ZEIT pathetisch: ,,Der 15. Februar 2003 ist ein historischer Tag. Wenn die Maschine der Air China
mit der Flugnummer CA 931 auf dem Frankfurter Flughafen landet, dann steigen zum ersten Mal nicht
nur chinesische Geschäftsleute, sondern auch Urlauber mit Touristenvisum aus.
3
TIME: Visions of Tomorrow, 25.10.2004, S.41f.
4
Spiegel Special: China ­ Aufstieg zur Weltmacht, Ausgabe Nr. 5, 2004, S.55
5
Vgl.: "Chinese to travel Europe from September", 11.07.2004 in
http://www.chinadaily.com.cn
, 03.01.2005

,,Die Chinesen kommen!" - Chinas Outbound-Tourismus / Incoming-Service Europa
Seite 3
Seit vergangenem Jahr gehört Deutschland, Chinas stärkster Wirtschaftspartner in Europa, zu den so
genannten ADS-Destinationen. Diesen Ländern billigt die Volksrepublik China einen besonderen Status
(Approved Destination Status) zu. Chinesen dürfen als Urlauber dorthin reisen. Jetzt tritt das Abkommen,
das auf Initiative des deutschen Wirtschaftsministeriums und der chinesischen Tourismusbehörde ins
Leben gerufen wurde, in Kraft."
6
Die ,,Welt am Sonntag" äußert sich jedoch skeptisch zu überzogenen Erwartungen: ,,Nein, was mich stört,
ist die Aufgeregtheit, die unsere Tourismus-Oberen beim Herausposaunen ihrer Erfolgsbilanzen befällt:
1,3 Milliarden Chinesen! 20 Millionen davon auf Reisen! In fremden Ländern! Was für eine Zahl, was für
ein Geschäft. Und was die an Kohle rausknallen - 200 Euro pro Tag. Mal 20 Millionen! Da werden runde
Veranstalteraugen schlitzig und schlitzige rund. Ebenso bei den Hoteliers. Und bei den Wirten."
7
Die FAZ dagegen beschwört gar den Untergang der deutschen Zivilisation herauf, die von den Chinesen
in Zukunft vor dem Untergang gerettet wird: ,,Noch mögen sie mit Deutschland ein Land besuchen, das
sie wegen seines Reichtums und seiner Sauberkeit beeindruckt. Doch es ist schon abzusehen, dass sie in
der Bundesrepublik bald nur noch eine Kultur der Vergangenheit, eine Wirtschaftsmacht des zwanzigsten
Jahrhunderts erblicken werden. So wie sich Reisende aus dem Westen bisher gerne Eingeborenentänze
anschauten und sich mit Leuten in folkloristischer Kleidung fotografieren ließen, so werden die Chinesen
demnächst unsere Rituale bestaunen...Wir werden gut daran tun, die Erwartungen unserer Gäste nicht zu
enttäuschen. Mag es zunächst auch gewöhnungsbedürftig sein, als Eingeborener einer vergangenen Kultur
sein Geld zu verdienen: So ist es ja vielleicht wirklich unsere letzte Chance."
8
Das Problem ist folglich, dass bei der öffentlichen Diskussion des Themas eine nüchterne Analyse des
Themas fehlt. Chinesen haben, wie bereits erwähnt, noch nicht lange die Möglichkeit, als klassische
Urlauber im Sinne von Freizeittouristen nach Europa zu reisen, weshalb die Fachliteratur zu diesem
speziellen Thema noch begrenzt ist und Erfahrungen im Geschäft mit China erst noch gesammelt werden
müssen. Doch Deutschland und die Bevölkerung sollte sich auf die chinesischen Urlauber einstellen und
versuchen, deren Bedürfnisse zu befriedigen, denn nur so können deutsche Unternehmen von ihnen
langfristig profitieren.
6
ZEIT: Die Chinesen kommen, 08/2003
7
Welt am Sonntag: Die Chinesen kommen, 26.09.2004
8
FAZ: Die Chinesen kommen, 02.10.2004, S.1

,,Die Chinesen kommen!" - Chinas Outbound-Tourismus / Incoming-Service Europa
Seite 4
1.2 Zielsetzung und Eingrenzung des Themas
Trotz der Steigerung der Gästeankünfte in Europa und der damit verbundenen Bedeutungssteigerung des
Entsenderlandes China in der globalen Tourismuswirtschaft, liegen bisher nur wenige wissenschaftliche
Analysen in Englisch zu diesem Thema vor ­ noch weniger in Deutsch.
Es ist daher das generelle Ziel der beiden Autoren, bestehende wissenschaftliche Veröffentlichungen in
deutscher, englischer und chinesischer Sprache zu untersuchen und in einen thematischen Zusammenhang
zu bringen, um somit einen Beitrag zu leisten, bestehende Defizite der Veröffentlichungen im Hinblick
auf den Tourismus nach Europa und Deutschland im besonderen zu verringern. Bei ihrer Betrachtung
werden sich die Autoren weitestgehend auf Festlandschina beschränken. Die beiden Sonderverwaltungs-
zonen Hongkong und Macao, die nicht zu Festlandschina zählen, werden in den offiziellen Statistiken als
Ausland geführt.
Diese Diplomarbeit analysiert den chinesischen Outbound-Tourismus und stellt den Versuch dar, eine
detaillierte Marktübersicht zu schaffen für Unternehmen, die Interesse am chinesischen Incoming-
Geschäft haben. Aktuelle Entwicklungstrends sollen beschrieben und Zukunftsprognosen gewagt werden.
Allen Interessenten, seien es Incomingstellen, Reiseveranstalter oder Hotels, die direkten Kontakt zu
chinesischen Touristen haben, soll es mit dieser Diplomarbeit ermöglicht werden, sich gezielt über
Einzelaspekte zu informieren, weshalb auch der landeskundliche Teil ausführlich behandelt wird.
Spezielles Ziel dieser Untersuchung ist es, Handlungsempfehlungen für Reiseveranstalter im Incoming-
Geschäft abzuleiten, damit diese ihren Service verbessern können. Die Autoren der vorliegenden Arbeit
schöpfen hierzu aus ihren individuellen beruflichen Erfahrungen in China und Deutschland und bringen
ihr Wissen über die jeweils andere Kultur ein.
1.3 Methodik und Anmerkungen zum statistischen Material
Die vorliegende Arbeit gliedert sich in drei große Kapitel ­ die Einleitung, den Theoretischen Teil und den
Praktischen Teil.
Die Einleitung führt zum Thema hin. Sie spricht die Problemstellung an, nennt die Ziele der Arbeit und
grenzt das Thema ein. Begriffsbestimmungen, die zum Verständnis des Theoretischen Kapitels notwendig
sind, werden am Schluss der Einleitung näher erläutert.

,,Die Chinesen kommen!" - Chinas Outbound-Tourismus / Incoming-Service Europa
Seite 5
Das Theoretische Kapitel schafft zuerst einen Überblick über den Welttourismus. Seine Entwicklung wird
dargestellt, gefolgt von den wirtschaftlichen Auswirkungen der Touristenströme. Ein Abbild der aktuellen
Touristenströme bildet den vorletzten Teil dieses Abschnitts, der durch eine Zusammenfassung
abgerundet wird und eine Zukunftsprognose wagt.
Der zweite Abschnitt schafft einen Überblick über China. Unterschiedliche Aspekte des Landes werden
beleuchtet, die dem Leser das ,,Reich der Mitte" nahe bringen sollen. Diese grundlegenden Kenntnisse
über Land und Leute sind, gerade auch im Hinblick auf das Verständnis der nachfolgenden Kapitel,
notwendig. Als erstes wird die Geographie und das Klima der VR China beschrieben. Die Bevölkerungs-
struktur und der Aufbau der Gesellschaft werden erklärt, gefolgt von einem Überblick über Geschichte,
Staatsform und Staatsaufbau. Die Situation der Wirtschaft wird beschrieben, die Infrastruktur des Landes
wird untersucht und der letzte Teil befasst sich mit der Entwicklung des Tourismus von 1949 bis heute.
Der dritte Abschnitt stellt die administrativen Regelungen im chinesischen Outbound-Tourismus dar.
Zuerst werden die wichtigsten chinesischen Behörden Chinas vorgestellt, die für den Tourismus relevant
sind, danach wird dem Leser vermittelt, welche Reisedokumente in China existieren und welche
Beschränkungen hinsichtlich der Devisenausfuhr bestehen. Zusätzlich wird das derzeitige System der
kontrollierten Tourismusentwicklung in Form einer Liste mit erlaubten Reiseländern (ADS) beschrieben.
Es wird ausführlich erklärt, was das ADS-System ist und warum es eingeführt wurde. Abgesehen davon
wird klar dargestellt, welche Länder bis jetzt diesen Sonderstatus besitzen und welche Folgen ein solcher
Sonderstatus nach sich zieht.
Der fünfte Abschnitt bildet den Hauptteil. Er beschäftigt sich mit der Entwicklung von Chinas Outbound-
Tourismus und ist in zwei große Teile gegliedert ­ die Nachfrage und das Angebot.
Zuerst werden die Faktoren diskutiert, die zu einem Anstieg der Nachfrage nach Reisen insgesamt und
Reisen ins Ausland im Besonderen geführt haben. Diese Faktoren werden auch als Push-Faktoren
bezeichnet. Zu diesen für den Tourismus förderlichen Faktoren zählen zum einen der politische Wandel
sowie die wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahre, wie auch das zur Verfügung stehende
Einkommen und der Wohlstand der Reisenden. Es wird auf den Urlaubsanspruch eingegangen, das
Freizeitverhalten der Chinesen und den Wertewandel insgesamt. Ein weiterer förderlicher Faktor ist die
Entwicklung des Kommunikationswesen.
Die Nachfrage, also die Verbraucherseite oder Kundenseite kann in neun wichtige Aspekte aufgegliedert
werden. Es wird beschrieben, wo die Urlauber Chinas herstammen und welche Reiseart sie bevorzugen.
Es wird eine Urlaubertypisierung vorgenommen und eine Statistik nach Geschlecht, Alter, Bildung und
Arbeitstätigkeit vorgenommen. Darüber hinaus wird auf die Reisemotive der Chinesen eingegangen und
kulturelle Unterschiede werden angesprochen, die auf das Verhalten und die Motive Einfluss haben.

,,Die Chinesen kommen!" - Chinas Outbound-Tourismus / Incoming-Service Europa
Seite 6
Es wird dargestellt, wie lange die Reisen durch Europa dauern und wohin sie gehen. Auch wann die
Reisen hauptsächlich stattfinden und wie viel die Chinesen bei ihrer Reise ausgeben wird erläutert. Bevor
dieser Abschnitt durch eine Zusammenfassung abgeschlossen wird, werden allerdings noch die Etappen
der Reiseentscheidung näher erläutert.
Der zweite große Teil bei der Beschreibung der Entwicklung des chinesischen Outbound-Tourismus
befasst sich mit der Seite des Angebots, beziehungsweise der Produzentenseite. Ein Überblick über die
Entwicklung der chinesische Reiseindustrie leitet das Kapitel ein. Da die Führung Chinas einen weit
reichenden Einfluss hat, wird auf die Tourismuspolitik gesondert eingegangen. Danach folgt eine
Beschreibung der touristischen Infrastruktur, die hinsichtlich des Outbound-Tourismus relevant ist. Das
System der Reiseagenturen insgesamt wird dargestellt, gefolgt von einem Überblick über chinesische
Outbound-Reiseagenturen und Incoming-Agenturen in Europa. Abgerundet wird dieses Kapitel mit der
Darstellung der Hauptprobleme der chinesischen Reiseindustrie und einer Erörterung der Veränderungen
dieser im Rahmen des Beitritts zur World Trade Organization.
Abschluss des Theoretischen Teils bildet eine Zusammenfassung.
Der Praktische Teil stellt eine Ergänzung des theoretischen Teils dar, der nicht alle Fragen klären konnte.
Somit stellt der Praktische Teil eine Lösung des Informationsdefizits dar, was die Motivation und
Zufriedenheit der chinesischen Reisenden mit Europarundreisen betrifft.
Die Autoren haben einen Tourism-Service-Quality Fragebogen entworfen, der nicht nur Informationen zur
Person abfragte, sondern auch Informationen hinsichtlich der Motivation und Zufriedenheit liefern sollte.
Dieser Fragebogen wurde an vier Busgruppen chinesischer Gäste auf Europarundreise verteilt. 154
Fragebögen waren auswertbar. Die Ergebnisse werden dargestellt, diskutiert und durch eine Fremd-
einschätzung durch chinesische Reiseleiter ergänzt.
Anschließend werden, aufbauend auf diesen Ergebnissen, Handlungsempfehlungen für Reiseveranstalter
beim Umgang mit chinesischen Reisegruppen gegeben.
Das Vierte Kapitel ist die Zusammenfassung und die Schlussbemerkung.
Neben der Literaturrecherche und der Auswertung von Sekundärquellen wurden von den Autoren auch
Interviews mit Experten auf dem Gebiet des chinesischen Outbound-Marktes geführt, um ihr Wissen zu
vertiefen.

,,Die Chinesen kommen!" - Chinas Outbound-Tourismus / Incoming-Service Europa
Seite 7
Wie bereits angesprochen, ist der moderne Tourismus in der VR China eine relativ junge Erscheinung,
weshalb die Daten zur Entwicklung des Tourismus und damit zusammenhängenden Aspekten oft
lückenhaft und unvollständig sind. Mayr
9
beurteilt die Situation der Fremdenverkehrsstatistik in der VR
China wie folgt: ,,China hat eine höchst unzureichende Fremdenverkehrsstatistik, die nur einen
bescheidenen Satz von regionalisierten Daten enthält,...".
Bis zum Jahr 2005 hat sich an dieser Situation nicht viel geändert und eine der in Deutschland jährlich von
der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen e.V. (F.U.R.) durchgeführte vergleichbare Reiseanalyse,
ist nicht erhältlich.
10
Die Beschaffung wichtiger Informationen, die nicht in der allgemein zugänglichen
Literatur, wie etwa die der WTO, zu entnehmen war, hat sich somit als schwierig erwiesen.
Die bei der Untersuchung herangezogenen statistischen Quellen unterscheiden sich darüber hinaus in den
Erhebungsmethoden, so dass eine Übertragbarkeit fehlender Daten von der einen auf die anderen Quelle
nicht ohne weiteres vorgenommen werden kann. Bei den Statistiken über Auslandsreisen etwa, muss
beachtet werden, dass auch Reisen in die Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macao als Reisen ins
Ausland gelten.
1.4 Begriffsbestimmungen
Die in der Tourismusindustrie verwendete Terminologie ist vielfältig, lässt aber oft eine eindeutige
Definition eines Sachverhaltes vermissen, weil Begriffe in der Fachliteratur teilweise synonym verwendet
werden und nicht standardisiert sind.
So verwendet Kaspar etwa die Begriffe ,,Tourismus" und ,,Fremdenverkehr" synonym und versteht
darunter die ,,Gesamtheit der Beziehungen und Erscheinungen, die sich aus der Ortsveränderung und dem
Aufenthalt von Personen ergeben, für die der Aufenthaltsort weder hauptsächlicher und dauernder Wohn-
und Aufenthaltsort ist."
11
Diese synonyme Verwendung der Begriffe ist allerdings irreführend, da ein
Unterschied zwischen beiden Termini existiert, der später ersichtlich wird.
9
Mayr, A.: Strukturwandel und Entwicklungsprobleme des Fremdenverkehrs in der Volksrepublik China in: Jäger,
H. (Hrsg.): Liber Amicorum Günter Niemz, 1993, S.200
10
Vgl.: Zhang Guangrui: Tourism Research in China in Lew, A.A. et al.: Tourism in China, 2003, S.67ff.
11
Kaspar, C.: Die Tourismuslehre im Grundriss, 1996, S.16

,,Die Chinesen kommen!" - Chinas Outbound-Tourismus / Incoming-Service Europa
Seite 8
Althof
12
hingegen vermeidet den Begriff ,,Fremdenverkehr", weil er den seiner Ansicht nach
psychologisch negativ besetzten Begriff ,,Fremder" vermeiden möchte und verwendet deshalb den Begriff
,,Incoming-Tourismus", um die Reisen von Ausländern ins Inland zu beschreiben.
Damit reiht er sich in die deutsche Fachliteratur ein, die aus Marketinggründen dazu übergangen ist, den
Fremdenverkehr in ,,Incoming-Tourismus" umzubenennen, trotz anderweitiger Definitionen der World
Tourism Organization (WTO).
Im Folgenden sollen die Definitionen der WTO
13
den Standard für diese Arbeit setzen.
· Tourismus ­ Die Aktivitäten von Personen, die an Orte außerhalb ihrer gewöhnlichen Umgebung
reisen, um dort aus Gründen der Freizeit, aus geschäftlichen Gründen und anderen Gründen nicht
länger als ein Jahr zu bleiben.
· Tourist ­ Besucher, der mindestens eine Nacht in einer Unterkunft am Besuchsort verbringt.
Dabei spielt es keine Rolle, ob es sich hierbei um eine private Unterkunft handelt.
· Ausflügler ­ Besucher, der keine Nacht in einer Unterkunft am Besuchsort verbringt.
· Besucher ­ jede Person, die zu einem anderen Ort als dem gewohnten reist und dort kürzer als 12
aufeinander folgende Monate verweilt und dessen Hauptgrund der Reise nicht die bezahlte Arbeit
im Besuchsort ist.
· Reisender ­ jede Person auf einer Reise zwischen zwei oder mehreren Aufenthaltsorten.
So wie man unterschiedliche Arten von Urlaubern unterscheiden kann, die sich wie gezeigt hinsichtlich
der Kriterien Reisemotiv und Aufenthaltsdauer am Besuchsort unterscheiden, so lassen sich auch
unterschiedliche Arten von Reisen unterscheiden. Diese kann man in Kategorien einteilen, die nach
Reisender, Destination und Reisemotiv divergieren.
12
Althof, W.: Incoming Tourismus, 2001, S.12
13
Vgl.: WTO: Concepts, Definitions and classifications for tourism statistics, 1995, S.17

,,Die Chinesen kommen!" - Chinas Outbound-Tourismus / Incoming-Service Europa
Seite 9
Im Folgenden soll der Begriff ,,Destination" nach Bieger
14
verstanden werden als:
,,Geographischer Raum... , den der jeweilige Gast ... als Reiseziel auswählt. Sie enthält sämtliche für einen
Aufenthalt notwendigen Einrichtungen für Beherbergung, Verpflegung, Unterhaltung/Beschäftigung. Sie
ist damit das eigentliche Produkt und die Wettbewerbseinheit im Tourismus, die als strategische
Geschäftseinheit geführt werden muss."
Die WTO empfiehlt, die touristischen Aktivitäten mit Hilfe von drei Arten von Reiseverkehrsströmen zu
klassifizieren:
Domestic-Tourismus = Reisen von Inländern im Inland (=Binnenreiseverkehr)
Outbound-Tourismus = Reisen von Inländern ins Ausland (= Ausreiseverkehr)
Inbound-Tourismus = Reisen von Ausländern ins Inland (=Einreiseverkehr)
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem chinesischen Outbound-Tourismus. Darunter sollen im
Rahmen der Arbeit alle Reisen der Einwohner der VR China ins Ausland verstanden werden.
Legt man ein Land als Ausgangspunkt fest, in diesem Falle China, so kann man die Begriffe ,,Domestic",
,,Inbound" und ,,Outbound" auch kombinieren und folgende Bezeichnungen verwenden:
Inlandstourismus = umfasst den Binnenreiseverkehr und den Einreiseverkehr (= Incoming-Tourismus)
Nationaler Tourismus = umfasst Domestic- und Outbound-Tourismus (= Outgoing-Tourismus)
Internationaler Tourismus = besteht aus Inbound- und Outbound-Tourismus
15
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich ebenfalls in geringem Umfang mit dem ,,National Tourism"
Chinas, also der Tourismusentwicklung des Landes insgesamt.
14
Vgl. Bieger, T.: Management von Destinationen und Tourismusorganisationen, 2000, S.74
15
Vgl.: WTO: Concepts, Definitions and classifications for tourism statistics, 1995, S.27; Freyer W.:
Expansionsstrategien von touristischen Dienstleistungsunternehmen in Pompl, W./ Lieb, M.G.: Internationales
Tourismus-Management, S.46

,,Die Chinesen kommen!" - Chinas Outbound-Tourismus / Incoming-Service Europa
Seite 10
Der Begriff ,,International Tourism", also der Internationale Tourismus, ist bei der Betrachtung der
Reiseströme des Welttourismus von Bedeutung. Der Begriff soll im Rahmen dieser Arbeit folglich als
Gesamtheit aller, die Landesgrenzen überschreitenden, Reiseströme verstanden werden.
Hinsichtlich der Reisemotivation kann man grob zwischen Leisure Tourism, den Freizeitreisen und
Business Travel, den Geschäftsreisen unterscheiden. Der Geschäftstourismus wird heutzutage auch in
Deutschland mit dem Anglizismus MICE-Tourismus umschrieben, da der Geschäftstourismus aus den
Segmenten Meetings, Incentives, Conventions und Expositions besteht.
Meetings können hierbei als Veranstaltungen bezeichnet werden, auf denen Menschen zusammen
kommen, um Ideen und Gedanken auszutauschen. Unter Incentive Travel versteht man ein Segment des
Geschäftstourismus. Eine Reise wird hierbei als Incentive, also als ein Anreiz oder eine Belohnung für
Erreichtes von einer Unternehmung für deren Angestellten bezahlt. Das Wort Expositions deckt sich mit
dem Begriff der Messe. Auf einer Messe stellen Aussteller ihre Produkte oder Dienstleistungen aus und
erreichen damit potentielle Kunden und Käufer. Der Begriff Conventions entspricht dem deutschen Wort
Kongress. Ein Kongress ist eine Mischung aus Meeting und Messe, denn Menschen kommen zusammen,
tauschen Informationen aus und nebenbei werden auch noch Produkte oder Dienstleistungen ausgestellt.
16
Oft werden Geschäftsreisen aber nicht ausschließlich aus Gründen des Business unternommen. Vielmehr
wird der Besuch zum Zwecke des Geldverdienens auch für Freizeitaktivitäten in der Destination genutzt.
Der Geschäftstourismus ist daher geprägt durch eine Mischung der Reisemotivation. Zum einen möchte
der Tourist seiner geschäftlichen Tätigkeit nachgehen, zum anderen möchte er aber auch seine Freizeit in
der Destination nutzen.
Wie die Autoren später noch aufzeigen werden, sind ein beachtlicher Teil der chinesischen
Geschäftsreisen ,,versteckte" Freizeitreisen. Eine klare Trennung zwischen beiden Begriffen ist somit im
Rahmen dieser Arbeit nur begrenzt sinnvoll, da Freizeittourismus von Geschäftstourismus in Statistiken
von Nicht-ADS-Staaten ohnehin nicht zu unterscheiden sind.
Der Begriff ADS steht für Approved-Destination-Status, oder Authorised Destination Status. Dies
bedeutet, dass chinesische Reisegruppen nur in Länder reisen dürfen, die diesen Sonderstatus besitzen.
Besitzt ein Land diesen Status nicht, so ist offiziell nur eine Einreise aufgrund einer Geschäftsreise
erlaubt, was den hohen Anteil an ,,verstecktem" Freizeittourismus erklärt.
16
Vgl.: WTO: International Tourism, 1997, S.125ff.

,,Die Chinesen kommen!" - Chinas Outbound-Tourismus / Incoming-Service Europa
Seite 11
2 Theoretischer Teil
2.1 Der Welttourismus
Es war eine Mischung aus Wunsch, Beweglichkeit, Erreichbarkeit und Bezahlbarkeit, die den modernen
Massentourismus ermöglichten. Mit dem 20. Jh. kamen neue Technologien, wie etwa die Luftfahrt, die
Computer, die Roboter und die Kommunikation über Satelliten, die die Art und Weise verändert haben,
wie die Menschen heute leben, arbeiten und sich amüsieren. Der modernen Technologie ist es in
mehrfacher Hinsicht zu verdanken, dass sich der moderne Massentourismus entwickelte, denn sie war es,
die die zur Verfügung stehende freie Zeit der Menschen vergrößerte und das zur Verfügung stehende
Einkommen erhöhte. Ihr ist es auch zu verdanken, dass sich die Telekommunikation verbesserte und
effizientere Fortbewegungsmittel zur Verfügung stehen.
Einige Länder allerdings hatten und haben von dieser Veränderung in technischer Hinsicht nicht in
gleichem Masse profitiert. Global gesehen kann man aber davon ausgehen, dass trotz immer
wiederkehrenden Rezessionen, politischen Unruhen, Kriegen und Unsicherheiten hinsichtlich des Preises
und Verfügbarkeit von Öl, der Internationale Tourismus auch in Zukunft einer der dynamischsten
Wachstumsmärkte der Weltwirtschaft bleiben wird. In den Ländern der Ersten Welt ist Verreisen nicht
mehr nur ein Vorrecht für ein paar Privilegierte. Vielmehr können Millionen Menschen heute neue Orte
genießen, ihre gewohnte Umgebung verlassen und nach neuen Erfahrungen streben. Im neuen Zeitalter
dieses Internationalen Tourismus, in Zeiten der Globalisierung, werden die Reiseströme aber von einer
Reihe exogener Faktoren beeinflusst. Diese Faktoren sind zum einen die wirtschaftliche und finanzielle
Entwicklung, zum anderen technologische Entwicklungen und Innovationen sowie Umwelt- und
Marketingfragen, um nur einige zu nennen. Diese Faktoren, zu denen auch die Frage der Sicherheit des
Reisens in Zeiten des Terrors zählt, müssen von den Verantwortlichen bei der Produktentwicklung und bei
der Ausführung der Reisen berücksichtigt werden.
17

,,Die Chinesen kommen!" - Chinas Outbound-Tourismus / Incoming-Service Europa
Seite 12
2.1.1 Entwicklung
Die Entwicklung des Welttourismus
165,8
287,7
457,1
667,7
69,4
0
100
200
300
400
500
600
700
800
1960
1970
1980
1990
2000
Jahr
Ankünfte in Mio.
Abbildung 1: Die Entwicklung des Welttourismus, 1960-2000
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Zahlen aus Tabelle 2-1
Die Anfänge des modernen Internationalen Tourismus liegen in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts.
Ab dann entwickelte er sich relativ dynamisch, wie auf Abbildung 1 zu erkennen ist. So wuchsen die
internationalen Touristenankünfte im Zeitraum von 1960-2000 mit durchschnittlich 5,8%, wohingegen die
Einnahmen aus dem Tourismus sich im gleichen Zeitraum sogar fast verdoppelten und um
durchschnittlich 11% jährlich stiegen.
18
Der Internationale Tourismus entwickelte sich sehr dynamisch. In den letzten Jahrzehnten wuchs der
Internationale Tourismus sogar deutlich rascher als die Weltwirtschaft. Sowohl in Ländern mit niedrigen
17
Vgl.: WTO, International Tourism, 1997, S.12
18
Vgl.: Smeral, S.: Die Zukunft des Internationalen Tourismus, 2003, S.15

,,Die Chinesen kommen!" - Chinas Outbound-Tourismus / Incoming-Service Europa
Seite 13
Einkommen, als auch in Ländern mit mittleren und hohen Einkommen expandierte der Tourismus
schneller als die Gesamtwirtschaft.
19
Während das Welt-BIP von etwa 450 Mrd. US$ im Jahr 1980 auf etwa 700 Mrd. US$ im Jahr 2000 stieg,
was einer Steigerung von 250 Mrd. und somit etwa einer Steigerung von 56% entspricht, stiegen die
weltweiten Touristenankünfte von etwa 290 Mio. im Jahr 1980 auf etwa 670 Mio. im Jahr 2000 (Tabelle
2-1), was einem Anstieg um etwa 380 Mio. entspricht und somit eine Steigerung um 131% bedeutet.
20
Jahr
Welt
Afrika
Nord- und Südamerika Ostasien, Pazif. Becken in Mio. Europa
Naher Osten Südasien
1960 69,4 0,8
16,7
0,7
50,4
0,6
0,2
1970 165,8 2,4
42,3
5,3
113,0
1,9
0,9
1975 222,4 4,7
50,0
8,7
153,9
3,5
1,6
1980 287,7 7,3
61,4
20,9
189,8
6,0
2,3
1985 327,1 9,7
64,3
31,1
212,0
7,5
2,5
1990 457,1 15,0
92,8
54,6
282,7
9,0
3,2
1995 565,5 20,2
108,9
81,4
338,4 12,4
4,2
1996 597,3 21,8
115,1
89,0
353,7 13,3
4,4
1997 618,3 23,2
116,6
88,3
371,1 14,3
4,8
1998 636.0 25,0
119,5
87,4
383,8 15,1
5,2
1999 664,5 26,8
122,7
97,5
394,2 17,6
5,7
2000 667,7 27,4
130,2
92,9
393,4 18,3
5,5
Tabelle 2-1: Internationale Ankünfte (in Mio.), 1960-2000
Quelle: Eigene Darstellung nach WTO in Smeral, S.: Die Zukunft des Internationalen Tourismus, 2003,
S.16
Zwischen 1980 und 2000 stieg die Anzahl der internationalen Touristenankünfte also deutlich rascher als
das Welt-BIP.
19
Vgl.: Smeral, S.: Die Zukunft des Internationalen Tourismus, 2003, S.63
20
Vgl.: Pompl, W.: Internationalisierung im Tourismus in Pompl. W/ Lieb, M.G.: Internationales
Tourismusmanagement, 2002, S.25

,,Die Chinesen kommen!" - Chinas Outbound-Tourismus / Incoming-Service Europa
Seite 14
Folgende Tabelle stellt die internationalen Ankünfte in Prozent pro Region dar:
Jahr
Welt
Afrika
Nord- und Südamerika
Ostasien, Pazif. Becken
Europa
Naher Osten Südasien
1960 100% 1,15%
24,06%
1,02%
72,62% 0,86% 0,29%
1970 100% 1,45%
25,51%
3,20%
68,15% 1,15% 0,54%
1975 100% 2,11%
22,48%
3,91%
69,20% 1,57% 0,72%
1980 100% 2,54%
21,34%
7,26%
65,97% 2,09% 0,80%
1985 100% 2,97%
19,66%
9,51%
64,81% 2,29% 0,76%
1990 100% 3,28%
20,29%
11,94%
61,82% 1,97% 0,70%
1995 100% 3,57%
19,26%
14,39%
59,84% 2,19% 0,74%
1996 100% 3,65%
19,27%
14,90%
59,22% 2,23% 0,74%
1997 100% 3,75%
18,86%
14,28%
60,02% 2,31% 0,78%
1998 100% 3,93%
18,79%
13,74%
60,35% 2,37% 0,82%
1999 100% 4,03%
18,47%
14,67%
59,32% 2,65% 0,86%
2000 100% 4,10%
19,50%
13,91%
58,92% 2,74% 0,82%
Tabelle 2-2: Internationale Ankünfte 1960-2000 in Prozent pro Region
Quelle: Eigene Darstellung nach WTO in Smeral, S.: Die Zukunft des Internationalen Tourismus, 2003,
S.16
Die Wachstumsraten des Welttourismus in den letzten Dekaden sind nicht mehr so groß wie in den ersten
Dekaden (siehe Tabelle 2-3). Wachstumseinbrüche der Weltwirtschaft oder kriegerische Ereignisse
führten bislang allerdings meist nur zu einer Verlangsamung der Tourismusexpansion, gefährdeten aber
nicht das Wachstum insgesamt. Als einschneidende wirtschaftliche Ereignisse sind etwa die Ölkrisen 1973
und 1981 zu nennen, oder die Asienkrise 1998. Als kriegerische Ereignisse beeinflussten etwa der erste
Golfkrieg 1991 oder die politischen Unruhen in der Türkei oder Ägypten Ende der 90er die Reiseströme.
Zu drastischen Nachfrageeinbrüchen kam es auch 2001 aufgrund einer schwächeren Weltkonjunktur, dem
Anschlag des 11. September und dem Krieg in Afghanistan. Folge war ein Rückgang des
Gesamtwachstums um 1,3%, was der stärkste Rückgang seit 1982 war.
21
Langfristig betrachtet expandierte der internationale Tourismus in Asien und im pazifischen Becken am
stärksten, während die Steigerungsraten in Europa sowie Nord- und Südamerika relativ gering ausfielen
(Tabelle 2-3).
21
Vgl.: Pompl, W.: Internationalisierung im Tourismus in Pompl. W/ Lieb, M.G.: Internationales
Tourismusmanagement, 2002, S.24

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Seite 15
Welt
Afrika
Nord- und
Südamerika
Ostasien, Pazif. Becken
Europa
Naher Osten Südasien
1960/2000 +5,8% +9,2%
+5,3%
+13,0%
+5,3% +8,9% +8,6%
1960/1970 +9,1% +11,6%
+9,7%
+22,4%
+8,4% +12,2% +16,2%
1970/1980 +5,7% +11,8%
+3,8%
+14,7%
+5,3% +12,2% +9,8%
1980/1990 +4,7% +7,5%
+4,2%
+10,1%
+4,1% +4,1% +3,4%
1990/2000 +3,9% +6,2%
+3,4%
+5,5%
+3,4% +7,4% +5,6%
Tabelle 2-3: Durchschnittliche jährliche Veränderung der Internationalen Ankünfte in Prozent
Quelle: Eigene Darstellung nach WTO in Smeral, S.: Die Zukunft des Internationalen Tourismus, 2003,
S.16
In Folge der stärkeren Wachstumsraten in Asien und im pazifischen Raum verlor deshalb Europa
innerhalb von vier Jahrzehnten etwa 14 Prozentpunkte seines Anteils an den weltweiten
Touristenankünften. Besaß Europa 1960 noch einen relativen Marktanteil von 72,62%, so waren es 2000
nur noch 58,92% (vergleiche Abbildungen 2 und 3).
Internationale Ankünfte 1960
1,02%
72,62%
24,06%
Afrika
Nord- und Südamerika
Ostasien, Pazif. Becken
Europa
Naher Osten
Südasien
Abbildung 2: Internationale Ankünfte 1960 in Prozent pro Region
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Zahlen aus Tabelle 2-2

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Seite 16
Internationale Ankünfte 2000
58,92%
13,91%
19,50%
Afrika
Nord- und Südamerika
Ostasien, Pazif. Becken
Europa
Naher Osten
Südasien
Abbildung 3: Internationale Ankünfte 2000 in Prozent pro Region
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Zahlen aus Tabelle 2-2
Asien und der pazifische Raum konnten hingegen etwa 13 Prozentpunkte hinzugewinnen. Betrug der
relative Marktanteil 1960 noch 1,02%, so wuchs er bis zur Jahrtausendwende auf 13,91%, wie auf
Abbildung 3 zu erkennen ist. Zwar konnten auch Afrika und der Nahe Osten ihre Marktanteile ausbauen,
aber da ihr relativer Marktanteil gering ausfällt, hatte dies auf eine grundsätzliche Verschiebung der
Marktanteile keinen großen Einfluss.
Der gesamte afrikanische Kontinent konnte in vier Jahrzehnten seinen relativen Marktanteil an den
internationalen Touristenankünften nur um etwa 3 Prozentpunkte steigern und besaß damit zur
Jahrtausendwende einen relativen Marktanteil von nur 4,1% (siehe Tabelle 2-2).
22
2003 waren die einschneidenden Ereignisse der Irakkrieg und der Ausbruch der Lungenkrankheit SARS in
China. Gemäß Daten der IATA brach das internationale Passagieraufkommen im Flugverkehr von Januar
bis August um 5,7% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ein. Wie in Abbildung 4 zu sehen ist, wirkten
sich diese Ereignisse besonders stark auf Nordamerika und den Asiatisch-Pazifischen Raum aus.
22
Vgl.: Smeral, S.: Die Zukunft des Internationalen Tourismus, 2003, S.15

,,Die Chinesen kommen!" - Chinas Outbound-Tourismus / Incoming-Service Europa
Seite 17
Nordamerika büßte etwa 10 Prozent am Passagiervolumen ein, wohingegen im asiatisch pazifischen Raum
ein noch größerer Verlust von 14,4% gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen war (vgl. Abb. 4).
23
Veränderung des Flugverkehrs 2002/2003
0,5
-0,8
-11,6
6,9
-3,3
3
8,7
6,3
-5,7
-10
-1,8
8,9
0,1
-0,9
9
-14,4
-20
-15
-10
-5
0
5
10
15
Welt
Nordamerika
Mexiko/Karibik/Zentralamerika
Europa
Afrika
Naher Osten
Asien und Pazifik
Veränderung in Prozent
2002
Januar-August 2003
Abbildung 4: Veränderung des weltweiten Flugverkehrs, 2002/2003 in Prozent
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an WTO World Tourism Barometer, October 2003, S.9 in
http://www.world-tourism.org, 10.12.2004
Der Welttourismus insgesamt und auch der Tourismus in China erholten sich aber wieder von diesem
Einschnitt. Betrachtet man das durchschnittliche Wachstum des ,,Personal Travel Tourism", was den
Konsumentenausgaben für Tourismus- und Reiseaktivitäten entspricht, so nimmt China, wie Tabelle 2-4
zu entnehmen ist, eine herausragende Stellung ein.
23
Vgl.:
WTO: World Tourism Barometer, October 2003, S.9 in http://www.world-tourism.org, 10.12.2004

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Land
Jährliches reales Wachstum ,,Personal Travel Tourism" 1994-2004 in Prozent
China 10,1%
Vietnam 9,2%
Indien 9,1%
Macao 7,4%
Indonesien 6,4%
Malaysia 6,3%
Hongkong 5,9%
Thailand 5,9%
USA 4,1%
Japan 1,4%
Tabelle 2-4: Wachstum ,,Personal Travel Tourism" ausgewählter Länder, 1994-2004
Quelle: Eigene Darstellung nach WTTC: China, 2004, S.16, http://www.wttc.org, 06.12.2004
2.1.2 Wirtschaftliche Auswirkungen und Entwicklungen des Internationalen Tourismus
Heute, in einer Zeit der Internationalisierung und Globalisierung, zählt in vielen Ländern der Tourismus
zu den wichtigsten Branchen der Volkswirtschaft. So gehört der Tourismus z.B. in 83% der Länder zu den
fünf wichtigsten Exportbereichen und ist die maßgebliche Devisenquelle in zumindest 38% der Länder.
24
Urlaubstourismus, im Gegensatz zu Geschäftstourismus hat eine wirtschaftliche Ausgleichsfunktion, weil
Geld in Regionen fließt, die wirtschaftlich nicht so stark entwickelt, dafür aber landschaftlich attraktiv
sind.
Der aus wirtschaftlicher Sicht angestrebte Zustand für eine Volkswirtschaft, ist der Zufluss von
ausländischen Devisen.
25
Ein Devisenüberschuss aus der Reisetätigkeit wird dann erreicht, wenn
ausländische Gäste insgesamt mehr im bereisten Land ausgeben, als die Einwohner dieses Landes
umgekehrt im Ausland ausgeben. Als bekannte und beliebte internationale Reisedestinationen sind die
USA, Frankreich und Italien führend beim Devisenüberschuss aus der Reisetätigkeit. Eine Devisen-
beschränkung, auf die später eingegangen wird, stellt eine Möglichkeit dar, diesen angestrebten Zustand
zu erreichen.
24
Vgl.: WTO in
http://www.sustainabletravelinternational.org
, 21.02.2005
25
Vgl.: Freyer, W.: Tourismus ­ Einführung in die Fremdenverkehrsökonomie, 1995, S. 354

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Seite 19
Ein weniger erwünschter Zustand aus wirtschaftlicher Sicht, ist ein Devisendefizit aus der Reisetätigkeit.
Dieses Defizit entsteht dann, wenn die Reiseausgaben der Einwohner eines gegebenen Landes im
Ausland, die Einnahmen durch ausländischen Touristen im Inland, übersteigt. Japan, beispielsweise ist ein
Land, das schon seit einiger Zeit ein Devisenabfluss verzeichnet, weil viele Japaner das Land verlassen
und ihr Geld im Ausland ausgeben und gleichzeitig aufgrund eines ungünstigen Währungskurses nicht in
gleichem Masse von Einnahmen ausländischer Touristen profitieren konnte.
26
Auch in Deutschland, dem
Reiseweltmeister, ist ein Devisendefizit aus der Reisetätigkeit zu verzeichnen.
Insgesamt betrachtet, sind die Einnahmen aus dem Internationalen Tourismus stark gestiegen. Betrugen
die Einnahmen aus dem Internationalen Tourismus 1960 noch 6.857 Mio. US$, so wuchsen sie innerhalb
von 4 Dekaden auf 455.464 Mio. US$ im Jahr 1999 (siehe Tabelle 2-5).
Welt
Afrika
Amerika
Ostasien/ Australien und Ozeanien Europa
Mittlerer Osten Südasien
1960 6.867 0.243 2.452
0.195
3.884 0.058 0.035
1970 17.900 0.482 4.800
1.100
11.023
0.395
0.100
1975 40.702 1.269 10.219
2.164
25.854 0.857 0.329
1980 105.320 2.711 25.389
8.720
63.484
3.470
1.546
1985 118.087 2.543 33.270
13.194
63.516
4.184
1.380
1990 263.647 5.298 69.196
39.197
143.525
4.402
2.029
1995 405.804 8.073 100.469
74.521
211.728 7.521
3.494
1996 436.525 9.247 110.612
82.384
222.219 8.248
3.817
1997 439.677 9.397 116.883
75.701
224.469 9.186
4.041
1998 441.799 9.857 117.585
69.020
232.528 8.572
4.257
1999 455.464 10.474 122.184
73.414
234.660 10.121
4.611
2000 473.400 10.800 133.500
K.A.
229.700 12.400
K.A
2001 459.500 11.700 122.200
K.A.
225.800 11.800
K.A.
2002 474.200 11.800 114.300
K.A.
240.500 13.000
K.A
Tabelle 2-5: Weltweite Einnahmen aus dem Internationalen Tourismus (in Mio. US$), 1960-2002
Quelle: Eigene Darstellung nach WTO in Statistisches Bundesamt: Tourismus in Zahlen, 2001, S.250;
http://www.world-tourism.org, 16.12.2004
26
Vgl.: WTO: International Tourism, 1997, S.28

,,Die Chinesen kommen!" - Chinas Outbound-Tourismus / Incoming-Service Europa
Seite 20
Wie bereits angesprochen, haben sich mehrere Ereignisse in den letzten Jahren auch auf die weltweiten
Einnahmen aus dem Internationalen Tourismus ausgewirkt. 1997 wirkte sich die Asienkrise auf die
Einnahmen aus, 2001 war der Anschlag auf das World Trade Centre in Amerika und 2003 sollte sich auch
SARS auf die Einnahmen auswirken.
Eine Gliederung der WTO vom Juni 2004 nach Einnahmen aus dem Internationalen Tourismus sieht wie
folgt aus (die Zahlen für 2003 sind geschätzt):
Rang
Einnahmen aus dem
Internationalen
Tourismus 2002
(in Mrd. US$)
Einnahmen aus dem
Internationalen
Tourismus 2003
(in Mrd. US$)
Veränderung
2001/2002
Veränderung
2002/2003
1. USA
66,5
65,1
-7,4% -2,2%
2. Spanien
33,6
41,7
+2,2%
+24,1%
3. Frankreich
32,3
36,6
+7,8%
+13,2%
4. Italien
26,9
31,3
+4,3%
+16,2%
5. Deutschland
19,2
23,0
+4,0%
+20,0%
6. Großbritannien
17,6
19,4
+8,1%
+10,5%
7. China 20,4 17,4 +14,6%
-14,6%
8. Österreich
11,2
13,6
+11,1%
+21,0%
9. Türkei
11,9
13,2
+18,2%
+10,9%
10. Griechenland
9,7
10,7
+3,1%
+9,9%
Tabelle 2-6: Länderranking - Einnahmen aus dem Internationalen Tourismus, 2002/2003
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an "WTO World Tourism Barometer", June 2004, S.3 in
http://www.word-tourism.org, 10.12.2004
Wie man auf Tabelle 2-6 erkennen kann, liegt China heute etwa auf dem 7. Platz hinsichtlich der
Einnahmen aus dem Internationalen Tourismus. Das Jahr 2003 kann aufgrund des Ausbruchs der
Lungenkrankheit SARS als Ausnahmejahr aufgefasst werden.
2.1.3
Reiseströme
Die Weltreiseströme sind ungleich verteilt zwischen den Regionen. Die 715 Millionen Internationalen
Touristen-Ankünfte, die im Jahr 2002 zu verzeichnen waren, konzentrieren sich auf ein paar wenige
Märkte und Regionen. Drei Regionen der Welt haben den größten Anteil am Internationalen Tourismus
und zwar nicht nur als Empfängerländer, sondern auch als Entsendeländer ­ Europa, Nord- und

,,Die Chinesen kommen!" - Chinas Outbound-Tourismus / Incoming-Service Europa
Seite 21
Südostasien und Nordamerika. Etwa 58% der Internationalen Touristenankünfte entfallen auf Europa,
16% finden in Nord- und Südostasien statt und 12% sind in Nordamerika zu verzeichnen.
Zusammengenommen kommen also neun von zehn internationalen Touristen in diesen Regionen an.
Auffallend ist hierbei, dass der afrikanische Kontinent nur marginal am internationalen Tourismus
partizipiert. Hinsichtlich der Tourismusnachfrage, einer Messgröße für den wirtschaftlichen Einfluss des
Tourismus auf die Wirtschaft insgesamt, konzentriert sich der Tourismus auf die Top 4 der Welt: USA,
Deutschland, Großbritannien und Japan. Die ersten zehn Länder der Welt USA, Deutschland,
Großbritannien, Japan, Frankreich, Italien, China, die Niederlande, Kanada und Belgien/Luxemburg
tragen mehr als die Hälfte zur Tourismusnachfrage weltweit bei.
27
Der Großteil des Tourismus findet innerhalb einer Region statt, da sich der so genannte ,,Distance-Decay-
Factor" auswirkt. Dieser besagt, dass mit zunehmender Entfernung, aufgrund der steigenden Reisekosten
und dem steigenden Zeitaufwand, die Anzahl der getätigten Reisen sinkt. So stammen etwa 87% der
internationalen Ankünfte in Europa aus europäischen Ländern (ungefähr 350 Millionen Ankünfte). In
Amerika stammen 71% der internationalen Ankünfte vom amerikanischen Kontinent (92 Millionen
Ankünfte) und 77% der internationalen Ankünfte im asiatisch-pazifischen Raum stammen von diesem
selbst (88 Millionen).
28
Abgesehen von diesen intraregionalen Aktivitäten, existieren 6 Hauptreiseströme, die den internationalen
Tourismus dominieren und etwa ein Viertel aller Ankünfte weltweit ausmachen. Wie in Abbildung 5 zu
erkennen ist, befinden sich die größten Reiseströme, die in der Abbildung rot gefärbt sind, zwischen
Europa und Amerika. Vom Volumen her mittlere Reiseströme wurden blau eingefärbt und Reiseströme in
geringem Ausmaß wurden gelb gefärbt. Die Pfeile geben die Richtung der Reiseströme an, die Zahlen bei
den Pfeilen stellen die Ankünfte in Mio. dar.
27
Vgl.: Todd,G.: Climate Change and Tourism, 2003, S.6 in http://www.world-tourism.org, 09.12.2004
28
Vgl.: ebenda, 09.12.2004

,,Die Chinesen kommen!" - Chinas Outbound-Tourismus / Incoming-Service Europa
Seite 22
Abbildung 5: Die wichtigsten internationalen Reiseströme, 2000 (Mio. Ankünfte)
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Todd, G.: Climate Change and Tourism, 2003, S.8 in
http://www.world-tourism.org, 09.12.2004
Rangfolge der Weltreiseströme nach Ankünften:
1. Nordeuropa nach Südeuropa:
116 Millionen
(nicht in Abbildung 5 zu erkennen)
2. Nordamerika nach Europa:
23 Millionen (großer Reisestrom)
3. Europa nach Nordamerika:
15 Millionen (großer Reisestrom)
4. Nord-Ost-Asien nach Süd-Ost-Asien:
10 Millionen (mittlerer Reisestrom)
5. Nord-Ost Asien nach Nordamerika:
8 Millionen (mittlerer Reisestrom)
6. Nordamerika in die Karibik:
8 Millionen (mittlerer Reisestrom)
29
Es sei angemerkt, dass der Anteil von Business-, Leisure- und VFR- (Visit Friends and Relatives)
Tourismus zwischen den unterschiedlichen Regionen variiert. Weiter kann man davon ausgehen, dass eine
Nord-Süd Bewegung der Reiseströme, wie sie etwa von Nordeuropa nach Südeuropa und von
Nordamerika in die Karibik zu verzeichnen ist, hauptsächlich wegen der unterschiedlichen klimatischen
Bedingungen zu verzeichnen ist.
29
Vgl.: Todd,G.: Climate Change and Tourism, 2003, S.6 in
http://www.world-tourism.org
, 09.12.2004

,,Die Chinesen kommen!" - Chinas Outbound-Tourismus / Incoming-Service Europa
Seite 23
Zwar ist das Massenphänomen des Reisens bei diesen Reiseströmen nicht nur durch Freizeittourismus zu
erklären, aber der Wunsch, eine sonnige Destination zu besuchen, steht im Vordergrund.
Weit weniger wichtig ist das Wetter bei dem Reisestrom von Nordamerika nach Europa, weshalb hier ein
größerer Anteil von Business-Reisen vorherrscht. Bei Leisure Touristen dieses Reisestromes steht nicht
das Wetter im Vordergrund, weil es sich nicht sehr vom eigenen unterscheidet. Die Reise wird vielmehr
unternommen, weil man die fremde Kultur erfahren und seine Sehenswürdigkeiten besuchen möchte.
Die Sonne-Sand und Meer Komponente ist, weil ebenso eine Nord-Süd-Bewegung, stark ausgeprägt beim
Reisestrom innerhalb Asiens. Allerdings ist der Anteil von Business und VFR-Reisen ebenfalls bedeutend
beim Reisestrom Nord-Ost-Asien nach Süd-Ost-Asien. Die Zusammensetzung des Anteils der Reisenden
bei den Reiseströmen von Nord-Ost-Asien nach Nordamerika und zwischen Europa und Nordamerika
umfasst ebenfalls eine Reihe unterschiedlicher Arten von Reisenden.
Die wichtigsten Regionen:
Europa hält den Hauptanteil an touristischen Aktivitäten weltweit. Innerhalb Europas finden die meisten
Reisen statt ­ die wichtigsten Entsendeländer liegen im Norden, Westen und in der Mitte Europas.
Zusammengerechnet betrugen die Ankünfte 162 Millionen im Jahr 2000. Der größte einzelne Reisestrom
allerdings ist der vom kühlen Norden in die warmen, mediterranen Länder im Süden, die besonders in den
Sommerferien gefragt sind. Diesem Reisestrom sind etwa 116 Millionen Ankünfte im Jahr 2000
zuzurechnen, was etwa schon einem Sechstel der weltweiten Touristenankünfte entspricht.
Europa ist ebenfalls ein wichtiges Quellgebiet des weltweiten Outbound-Reisemarktes. 15 Millionen
Europäer überquerten im Jahr 2000 den Atlantik und reisten nach Nordamerika. Die Reiseströme nach
Nord-Ost-Asien und Süd-Ost-Asien sind zwar von der Anzahl her deutlich kleiner (je 5 Millionen), aber
dennoch beachtlich. In die Karibik reisen etwa 4 Millionen Europäer.
30
Nordamerika ist das zweitwichtigste Gebiet, wenn man den weltweiten Outbound-Tourismus betrachtet.
So zog Europa im Jahr 2000 etwa 23 Millionen Touristen aus den USA und Kanada an. Während der
Wintermonate verlassen auch viele Nordamerikaner ihr Land und reisen in die warme Karibik. Etwa 8
Millionen taten dies im Jahr 2000.
30
Vgl.: Todd,G.: Climate Change and Tourism, 2003, S.6f. in
http://www.world-tourism.org
, 09.12.2004

,,Die Chinesen kommen!" - Chinas Outbound-Tourismus / Incoming-Service Europa
Seite 24
Das dritte Zentrum touristischer Aktivitäten ist Asien. Der Hauptreisestrom findet innerhalb dieser Region
in Nord-Süd-Richtung statt. 10 Millionen reisten im Jahr 2000 von Nord nach Süd und 5 Millionen von
Süd nach Nord.
Es existieren auch zwei relativ große Ströme außerhalb dieser Region. 5 Millionen Ankünfte von
Europäern und 4 Millionen Ankünfte von Nordamerikanern verzeichnete Nord-Ost-Asien im Jahr 2000.
Eine kleinere Anzahl wurde in Süd-Ost-Asien verzeichnet, das 5 Millionen Europäer empfing und 2
Millionen Amerikaner.
31
Global betrachtet fallen andere Gebiete der Welt, die weniger entwickelt sind, nicht ins Gewicht. Süd-
Amerika, Afrika, der Nahe Osten und Ozeanien spielen weder als Entsendeländer noch als
Empfängerländer eine ähnlich bedeutende Rolle.
Laut Informationen der WTO vom Juni 2004 sieht die Verteilung der führenden Tourismusdestinationen
wie folgt aus (die Zahlen für 2003 sind geschätzt):
Rang
Ankünfte 2002
(in Mio.)
Ankünfte 2003
(in Mio.)
Veränderung
2001/2002
Veränderung
2002/2003 (gesch.)
1. Frankreich
77,0
75,0
+2,4%
-2,6%
2. Spanien
52,3
52,5
+4,5%
+0,3%
3.USA 41,9
40,4
-6,7% -3,6%
4. Italien
39,8
39,6
+0,6%
-0,5%
5. China 36,8 33,0 +11,0%
-10,3%
6. Großbritannien
24,2
24,8
+5,9%
+2,6%
7. Österreich
18,6
19,1
+2,4%
+2,6%
8. Mexiko
19,7
18,7
+4,6%
-4,9%
9. Deutschland
18,0
18,4
+0,6%
+2,4%
10. Kanada
20,1
17,5
+1,9%
-12,7%
Tabelle 2-7: Rangliste der Destinationen - Internationalen Touristenankünfte, 2003
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an ,,WTO World Tourism Barometer", June 2004, S.3 in
http://www.world-tourism.org, 10.12.2004
31
Vgl.: Todd,G.: Climate Change and Tourism, 2003, S.7. in
http://www.world-tourism.org
, 09.12.2004

,,Die Chinesen kommen!" - Chinas Outbound-Tourismus / Incoming-Service Europa
Seite 25
2.1.4 Zusammenfassung und Ausblick in die Zukunft
Zusammenfassend lässt sich also folgendes über den Welttourismus festhalten:
1. Der Internationale Tourismus wächst deutlich schneller als die Weltwirtschaft und hat sich seit
seinen Anfängen sehr dynamisch entwickelt. Von einem Stopp des Wachstums angesichts
exogener Einflüsse, ist nicht auszugehen.
2. Mit steigendem Wohlstand nehmen die touristischen Wachstumsraten ab. Die
Tourismuswirtschaft in Niedriglohn-Ländern wächst schneller als in Hochlohn-Ländern.
3. Je nach Land und Region unterscheiden sich die Tourismuswachstumsraten erheblich
voneinander. Nicht für jedes Land, bzw. jede Region hat der Tourismus den Charakter eines
Luxusgutes.
Wie die WTO bereits 1996 prognostizierte, werden die internationalen Ankünfte im Ostasiatisch-
Pazifischen Raum bis 2010 weltweit am stärksten wachsen (Tabelle 2-8).
Region
1995
2000 2010
Durchschnittliches jährliches Wachstum 1990-2010
Europa 337,2
397
525
3,1%
Ostasien/Pazifik 84,0 122 229 7,6%
Amerika 111,9
138
195
3,7%
Afrika 18,7
25
37
4,6%
Naher Osten
11,1
14
21
4,9%
Südostasien 4,4
6
11
6,7%
Welt 567,4
702
1.018
4,1%
Tabelle 2-8: Die Internationalen Ankünfte nach Region (in Mio.), 2010
Quelle: Eigene Darstellung nach WTO, WTO News, No.2, May/June 1996, S.3, in: WTO, International
Tourism, 1997, S.30
Im Jahr 2000 führte die WTO eine Expertenbefragung durch, um die internationalen Touristenankünfte zu
prognostizieren (WTO: Tourism 2020 Vision ­ Europe, 2000). Die Studie unterstellt nach 2010 langfristig
keine Abschwächung des Wirtschaftswachstums und geht deshalb von einem jährlichen Wachstum von
3% aus. Die Touristenankünfte in Europa würden somit im Jahr 2020 etwa 717 Mio. betragen, weltweit
1,6 Mrd.

,,Die Chinesen kommen!" - Chinas Outbound-Tourismus / Incoming-Service Europa
Seite 26
Die Experten der WTO gehen weiter davon aus, dass Europa zwar auch weiterhin mehr Ankünfte
verzeichnen wird, aber nicht so stark wachsen wird, wie der Ostasiatisch-Pazifische Raum. Dies wird bis
2020 zu einer weiteren Verschiebung der relativen Marktanteile führen. So wird der europäische Anteil
am Welttourismus langfristig von 58,9% im Jahr 2000 auf 45,9% im Jahr 2020 sinken. Im Gegensatz dazu
wird der Anteil Ostasiens und des pazifischen Beckens am Welttourismus von 13,9% im Jahr 2000 auf
25,4% im Jahr 2020 steigen.
32
Des Weiteren geht die WTO davon aus, dass in China 100 Mio. Touristen jährlich, bis zum Jahr 2020, das
Land verlassen werden. Dies würde einer jährlichen Wachstumsrate von 1995-2020 von 12,8%
entsprechen. Somit würde die VR China zum viertgrößten Entsenderland der Welt aufsteigen und seinen
relativen Marktanteil am Outbound-Markt von 0,9% im Jahre 1995 auf 6,4% im Jahre 2020 ausbauen
(siehe Tabelle 2-9).
Land
Auslandsreisende
in Mio. im
Jahr 1995
Auslandsreisende
in Mio. im Jahr
2020
Durchschnittl.
Jährl.
Wachstumsrate
Relativer
Marktanteil
1995
Relativer
Marktanteil
2020
1. Deutschland
75
153
2,9%
13,3%
9,8%
2. Japan
23
142
7,5%
4,1%
9,1%
3. USA
63
123
2,7%
11,1%
7,9%
4. China
5 100 12.8% 0,9% 6,4%
5.
Großbritannien
42 95
3,3%
7,4%
6,1%
6. Frankreich
21
55
3,9%
3,7%
3,5%
7. Niederlande
22
46
3,0%
3,8%
2,9%
8. Italien
16
35
3,1%
2,9%
2,3%
9. Kanada
19
31
2,0%
3,4%
2,0%
10. Russische F.
12
31
4,0%
2,1%
1,0%
Gesamt (1-10)
298
809
4,1%
Tabelle 2-9: Die führenden Outbound-Länder der Welt, 2020
Quelle: WTO: Chinese Outbound Tourism, 2003, S.28
32
Vgl.: Smeral, E.: Die Zukunft des Internationalen Tourismus, 2003, S.182

,,Die Chinesen kommen!" - Chinas Outbound-Tourismus / Incoming-Service Europa
Seite 27
Die Autoren stimmen mit Herrn Faber
33
überein: ,,Die Beschleunigung des Wandels selbst ­ der jetzt
nachweislich ist, wenn sich Regionen öffnen, in die Marktwirtschaft eintreten und industrialisieren -,
zusammen mit der Tatsache, dass so viele bevölkerungsreiche Länder (die ehemalige Sowjetunion, China
und Indien) in das freie, globale, kapitalistische System eintreten werden, wird tatsächlich eine ,neue
Weltordnung' schaffen." Allerdings fühlen sich die Autoren nicht in der Lage, die Entwicklungen zweier
Dekaden vorherzusehen und können deshalb, den in folgendem Zitat zum Ausdruck gebrachten,
Optimismus Herrn Fabers nur beschränkt teilen: ,,Wenn die USA innerhalb eines Jahrhunderts von einem
sehr bescheidenen Start weg die weltweit dominante Wirtschaftsmacht werden konnten, dann wird es
angesichts der Beschleunigung der Veränderungen...sehr wahrscheinlich sein, dass in zehn bis 20 Jahren
China bei weitem die wichtigste Wirtschaft auf der Welt werden kann ­ unabhängig von der Zahl der
Krisen, die es durchlaufen muss."
34
2.2 China im Überblick
China, beziehungsweise die Volksrepublik China, wie der offizielle Name des ostasiatischen Staates
lautet, wird von den Chinesen selbst als ,,Zhngguó", als ,,Reich der Mitte", bezeichnet. Der Name China
wurde dem Land von Ausländern gegeben und leitet sich vermutlich von einer Dynastie des 3.
Jahrhundert vor Christus ab. Der Name der Dynastie ist die Qin-Dynastie (221v.Chr.-206v.Chr.), die man
,,Tschin" ausspricht. Über mehrere Stationen und Sprachen erreichte das Wort auf der Seidenstrasse
Europa.
35
Seit 1949 wurde die Volksrepublik China in folgende Teile gespaltet: Die Volksrepublik China, worunter
man Festlandschina, Hongkong und Macao und zahlreiche weitere Inseln zählt sowie die Republik China
,,Zhnghuá Mínguó". Im alltäglichen Sprachgebrauch wird der Begriff Taiwan synonym für die Republik
China verwendet, die streng genommen aus Taiwan, Penghu, Quemoy und Matsu besteht.
36
Neuerdings wird aber auch der Begriff ,,Greater China" verwendet, der neben dem Staatsgebiet der
Volksrepublik auch die mit ihm verflochtenen und ethnisch weitgehend homogenen Wirtschaftsräume
Taiwan, Hongkong, Macao und teilweise auch den Stadtstaat Singapur ­ mit seiner 75% chinesischen
Bevölkerung ­ mit einschließt.
37
33
Faber, M.: Zukunftsmarkt Asien, 2004, S.365
34
ebenda, S.342
35
Vgl. Microsoft Encarta Encyclopedia Deluxe 2003
36
Vgl.:
http://en.wikipedia.org, 10.12.2004
37
Vgl.: Taubmann, W. in Lackner, M. (Hrsg.): Länderbericht China, 2000, S.31

,,Die Chinesen kommen!" - Chinas Outbound-Tourismus / Incoming-Service Europa
Seite 28
Im Rahmen dieser Arbeit beschränken die Autoren dieser Diplomarbeit sich hinsichtlich der
geographischen Betrachtung weitestgehend auf die Volksrepublik China. Hinsichtlich der Betrachtung der
Entwicklung des Outbound-Tourismus beschränken sich die Autoren auf Festlandschina, denn die
Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macao werden in den meisten Statistiken als Ausland geführt.
Ein Land ­ zwei Systeme.
2.2.1 Geographie und Klima
Abbildung 6: Länderkarte China
Quelle: http://de.wikipedia.org, 21.02.2005
China befindet sich im Osten des asiatischen Kontinents, wobei sich die Volksrepublik China zwischen
18° und 54° nördlicher Breite sowie 71° und 135° östlicher Länge erstreckt. In China - dessen Territorium
etwa vier Zeitzonen überschneiden würde - wird nur eine einzige Zeit benutzt, die der Greenwich Mean
Time acht Stunden voraus ist. Ausschlaggebend für diese Festlegung war die Zeit in Peking. Im
Westlichsten Zipfel von China ist somit der astronomische Mittag erst um 15:00 Uhr.
Die Volksrepublik China misst, inklusive der als 23. Provinz der Volksrepublik betrachtete Republik
Taiwan und der Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macao, 9.627.343 km². Somit ist China eines der
größten Länder hinsichtlich der Ausdehnung und ist von der Fläche her vergleichbar mit den USA und
etwa 27 mal größer als Deutschland.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Erscheinungsjahr
2005
ISBN (eBook)
9783832494179
ISBN (Paperback)
9783838694177
DOI
10.3239/9783832494179
Dateigröße
15.6 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Hochschule Heilbronn, ehem. Fachhochschule Heilbronn – Wirtschaft II
Erscheinungsdatum
2006 (März)
Note
1,3
Schlagworte
touristik fremdenverkehr hotel reiseveranstalter china
Produktsicherheit
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