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Aufbau und Betrieb eines Online-Handels unter Berücksichtigung betriebswirtschaftlicher Aspekte anhand eines praktischen Beispiels

©2005 Wissenschaftliche Studie 38 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Bei der Studie handelt es sich um eine Abschlussarbeit im Rahmen eines Weiterbildungsstudiums eines privaten Anbieters. Literaturangaben sind außer dem vom Weiterbildungsträger angebotenen Lehrmitteln (vier Quellenangaben) nicht für die Erstellung der Arbeit verwendet worden, da es sich um eine vorwiegend empirische Arbeit handelt.

Einleitung:
Obwohl der Online-Markt durch das Platzen der Spekulationsblase ab dem Jahr 2000 herbe Rückschläge hinnehmen musste, boomt das Geschäft im Internet nach wie vor. Nach einer Studie des Branchenverbandes BITKOM, überschritten die bundesweiten Umsätze im Jahr 2004 erstmals die Marke von 200 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahr wurde ein Umsatzplus von 76 Prozent erreicht.
Der größte Teil entfiel auf Geschäfte zwischen Unternehmen, doch der Online-Handel mit Privatkunden legte ebenfalls stark zu. Das Handelsvolumen im Internet soll sich bis 2008 noch mehr als verdreifachen.
Große Online-Händler wie z.B. Amazon, deren Hauptgeschäft aus dem Verkauf von Bücher, CDs und Elektroartikel besteht, oder die weltgrößte Plattform für Online-Auktionen Ebay, haben in wenigen Jahren eine dominierende Marktstellung eingenommen. Die vorherrschende Stellung dieser Unternehmen stellt für alle anderen, die in gleicher Weise und in gleicher Größe in den Markt eintreten wollen, eine gewaltige Eintrittsbarriere dar. Mitbewerber machen nur noch unbedeutende Umsätze, oder sind ganz vom Markt verschwunden.
Während Ebay, auch aufgrund von immer wieder auftretenden Negativschlagzeilen, hauptsächlich durch seinen Bekanntheitsgrad beeindruckt, glänzt Amazon neben den über Jahre aufgebautem Image als größter Online-Buchhändler mit einem hohen Käufervertrauen. Während Ebay auf Masse setzt (mittlerweile werden ein Drittel aller Online-Handelsaktivitäten in Deutschland auf Ebay abgewickelt), setzt Amazon auf Klasse.
Obwohl jeder potentielle Käufer alle Angebote dieser beiden Internetfirmen ohne größeren Aufwand vergleichen könnte, gibt es sehr wenig Käufer, die beide Unternehmen für ein bestimmtes Produkt in Betracht ziehen. So ist es z. B. möglich, ein und dasselbe Produkt bei Amazon mit einem 60% höheren Preis und einer 300% größeren Stückzahl zu verkaufen (im Kapitel Online-Distributionskanäle soll näher auf das Geschäftsmodell von Amazon und Ebay und die Möglichkeit des Handelns auf den entsprechenden Plattformen eingegangen werden).
Trotz der vielen Möglichkeiten die der Online-Handel in Sachen Information, […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 9386
Götze, Oliver: Aufbau und Betrieb eines Online-Handels unter Berücksichtigung
betriebswirtschaftlicher Aspekte anhand eines praktischen Beispiels
Druck Diplomica GmbH, Hamburg, 2006
Zugl.: EBW - Erfolg durch Betriebswirtschaftliche Weiterbildung GmbH, Abschlussarbeit,
2005
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Haftung für evtl. verbliebene fehlerhafte Angaben und deren Folgen.
Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2006
Printed in Germany

EBW-Abschlussarbeit
Oliver Götze
Inhaltsverzeichnis
1.
Einleitung
1
2.
Online-Distributionskanäle
2
2.1
Amazon
2
2.2
Ebay
4
2.3
Direkthandel über das Internet
7
2.4
Gebühren- u. Provisionsvergleich and eines Artikels
10
3.
Beschaffung von Handelswaren
10
3.1
Art der Waren
10
3.2
Bezugsquellen
10
4.
Marketing
12
4.1
Marktforschung
13
4.2
Positionierung der Produkte
13
4.3
Produktpolitik
14
4.4
Preispolitik
15
4.5
Produktportfolio
17
5.
Controlling
19
5.1
Ermittlung der primären Kosten
19
5.2
Ermittlung der Stückselbstkosten
21
5.3
Deckungsbeitragsrechnung
22
6.
Finanzierung und Investition
23
6.1
Anfangsbilanz
23
6.2
Ermittlung des Jahresüberschusses
24
6.3
Ermittlung des Kapitalbedarfs
25
6.4
Schlussbilanz
26
7.
Resümee
26
7.1
Gründe für das Nichterreichen des Unternehmensziels
26
7.2
Voraussetzungen zum Aufbau und Betrieb eines erfolgreichen
Online-Handels
28
Glossar
30
Literaturverzeichnis
33
Online-Quellen
33

EBW-Abschlussarbeit
Oliver Götze
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1:
Umsatzentwicklung im Online-Handel
1
Abb. 2:
Angebotsgebühren auf Ebay
7
Abb. 3:
Verkaufsprovisionen auf Ebay
7
Abb. 4:
Im Bild integrierte Internetadresse
8
Abb. 5:
Angebotsseite der eigenen Verkaufs-Webpage
9
Abb. 6:
Gebühren und Provisionsvergleich
10
Abb. 7:
Beispiel für eine unvorteilhafte und werbewirksame
Darstellung eines MP3-Players
14
Abb. 8:
Zusammensetzung des Ebay-Verkaufspreises eines
chinesischen Elektronik-Artikels
15
Abb. 9:
Preisverlauf einer digitalen Speicherkarte
16
Abb. 10:
Auflistung der Primäre Kosten
21
Abb. 11:
Ermittlung der Stückselbstkosten
22
Abb. 12:
Darstellung der Deckungsbeiträge und des
Gesamtdeckungsbeitrags
22
Abb. 13:
Anfangsbilanz
24
Abb. 14:
Bilanz nach Anfangsinvestition
24
Abb. 15:
Ermittlung des Kapitalbedarfs
25
Abb. 16:
Abschlussbilanz
26

1
EBW-Abschlussarbeit
Oliver Götze
1. Einleitung
Allgemeine Beschreibung des Internethandels
Obwohl der Online-Markt durch das Platzen der Spekulationsblase ab dem Jahr
2000 herbe Rückschläge hinnehmen musste, boomt das Geschäft im Internet
nach wie vor. Nach einer Studie des Branchenverbandes BITKOM, überschritten
die bundesweiten Umsätze im Jahr 2004 erstmals die Marke von 200 Milliarden
Euro. Im Vergleich zum Vorjahr wurde ein Umsatzplus von 76 Prozent erreicht.
Der größte Teil entfiel auf Geschäfte zwischen Unternehmen, doch der Online-
Handel mit Privatkunden legte ebenfalls stark zu. Das Handelsvolumen im
Internet soll sich bis 2008 noch mehr als verdreifachen.
2004
2008*
0
100
200
300
400
500
600
in Mrd.
*geschätzt
Geschäftskunden
Privatkunden
Abb. 1: Umsatzentwicklung im Online-Handel (Quelle: dpa)
Große Online-Händler wie z.B. Amazon, deren Hauptgeschäft aus dem Verkauf
von Bücher, CD's und Elektroartikel besteht, oder die weltgrößte Plattform für
Online-Auktionen Ebay, haben in wenigen Jahren eine dominierende
Marktstellung eingenommen. Die vorherrschende Stellung dieser Unternehmen
stellt für alle anderen, die in gleicher Weise und in gleicher Größe in den Markt
eintreten wollen, eine gewaltige Eintrittsbarriere dar. Mitbewerber machen nur
noch unbedeutende Umsätze, oder sind ganz vom Markt verschwunden.
Während Ebay, auch aufgrund von immer wieder auftretenden Negativ-
schlagzeilen, hauptsächlich durch seinen Bekanntheitsgrad beeindruckt, glänzt
Amazon neben den über Jahre aufgebautem Image als größter Online-
Buchhändler mit einem hohen Käufervertrauen. Während Ebay auf Masse setzt
(mittlerweile werden 1/3 aller Online-Handelsaktivitäten in Deutschland auf Ebay
abgewickelt), setzt Amazon auf Klasse.
Obwohl jeder potentielle Käufer alle Angebote dieser beiden Internetfirmen ohne
größeren Aufwand vergleichen könnte, gibt es sehr wenig Käufer, die beide
Unternehmen für ein bestimmtes Produkt in Betracht ziehen. So ist es z. B.
möglich, ein und dasselbe Produkt bei Amazon mit einem 60% höheren Preis und
einer 300% größeren Stückzahl zu verkaufen (im Kapitel ,,Online-Distributions-

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EBW-Abschlussarbeit
Oliver Götze
kanäle" soll näher auf das Geschäftsmodell von Amazon und Ebay und die
Möglichkeit des Handelns auf den entsprechenden Plattformen eingegangen
werden).
Trotz der vielen Möglichkeiten die der Online-Handel in Sachen Information, Kauf,
Bezahlung und Abwicklung bietet, ist das Geschäft sehr schwierig. Auf dem
Käufermarkt Internet herrscht permanenter Preiskampf. Preissuchmaschinen,
Vergleichsportale und Foren machen diesen Markt und die auf ihm angebotenen
Waren für den potentiellen Käufer völlig transparent. Beratung, Lieferperformance
oder sonstiger Service spielen nur eine Nebenrolle ­ allein der Preis ist
entscheidend. Viele Online-Händler haben deshalb den eigenen Internetauftritt
aufgegeben und handeln nur noch auf Handelsplattformen, die die großen
Internet-Unternehmen wie Amazon und Ebay zur Verfügung stellen.
Generell lassen sich Verkäufer im Online-Markt grob in zwei Gruppen unterteilen.
Zum einen sind es Unternehmen, aus klassischen Branchen (z.B. Einzelhändler
oder Katalogdistributoren), die den Online-Handel, als zusätzlichen Distributions-
kanal verwenden, zum anderen professionelle Online-Händler, die Ihre Ware
ausschließlich über das Internet veräußern.
Die Reichweite des Internets ist nahezu unbegrenzt. Ein gigantisches
Käuferpotential kann erreicht werden. Gleichzeitig werden aber auch unbegrenzt
viele potentielle Wettbewerber auf ein Angebot im Internet aufmerksam. Die
Transparenz dieser Handelsform ermöglicht es jedem mit mittleren Computer-
und Internetkenntnissen in das Geschäft einzusteigen. Auch ist es kein Problem
an Preise und Warenquellen zu gelangen. Dennoch müssen genau wie bei allen
anderen Unternehmungen relevante betriebswirtschaftliche Aspekte berücksich-
tigt werden. Vor allen Kostenverursacher und die entsprechende Höhe der
Kosten werden häufig unterschätzt. Aus dieser Unkenntnis heraus werden dann
viele Waren zu billig angeboten und ein weiterer Preiskampf ist losgetreten.
Diese Arbeit beschreibt die Erfahrungen die beim Aufbau und ca. einjährigem
Betrieb eines Online-Handels gemacht wurden. Gleichzeitig sollen alle für einen
Distanzhandel dieser Art notwendigen betriebswirtschaftlichen Mittel dargestellt
und dokumentiert werden.
2. Online-Distributionskanäle
2.1 Amazon
Unternehmensdaten
Amazon (
www.amazon.com
) ist der derzeit größte Onlineeinzelhändler mit
Kunden in über 150 Ländern. Das Unternehmen bietet ein umfangreiches
Angebot an Musik-CDs, DVD's, Videos und Software an. Zusätzlich bietet
Amazon über seine Website Services, wie e-Cards, einen Auktionsbereich und
Geschenkideen an. Mit 9.000 Mitarbeitern erwirtschaftete Amazon im vergan-
genen Jahr (2004) einen Umsatz von 6,9 Mrd. Die größte Aufwandsposition in der
GuV von Amazon stellt der Einkauf von Handelswaren (5,3 Mrd. USD) dar,
gefolgt von allgemeinen Vertriebs- und Verwaltungsaufwendungen. Der Jahres-
überschuss nach Steuern belief sich auf 588 Mio. USD.

3
EBW-Abschlussarbeit
Oliver Götze
Beschreibung des Geschäftsmodells
Das Hauptgeschäft von Amazon ist der Online-Vertrieb von Büchern, elek-
tronischen Medien und Geräten. Zusätzlich bietet das Unternehmen seit ca.
einem Jahr, die Möglichkeit DVD's über das Internet zu leihen und tritt somit auch
in Konkurrenz zur klassischen Videothek. Das zweite Standbein ist die Bereit-
stellung einer Handelsplattform, die es auch privaten Verkäufern ermöglicht, ihre
Ware (die zum größten Teil der Ware von Amazon entspricht) über die Amazon-
Handelsplattform zu vertreiben. Dabei können sowohl neue als auch gebrauchte
Artikel verkauft und als Festpreisangebote, oder in Auktionen angeboten werden.
Da jeder Händler mit diesem System die Möglichkeit hat, die gleiche Anzahl
potentieller Käufer wie Amazon selbst zu erreichen, ist dieser Distributionskanal
sehr attraktiv. Das Einstellen der Artikel ist für den Verkäufer kostenlos. Wird die
Ware verkauft, kassiert Amazon eine entsprechende Provision. Aufgrund dieses
Prinzips, macht es für professionelle Händler kaum Sinn die gleiche neue Ware
wie Amazon anzubieten, da diese mit dem zusätzlichen Provisionsaufschlag
niemals neben der von Amazon selbst angebotenen Ware preislich konkurrieren
könnte. Die meisten Händler die auf Amazon Ihre Ware anbieten kaufen ohnehin
zu viel höheren Preisen ein, als der Bücher-Gigant selbst. Deshalb werden vor
allem gebrauchte Artikel von privaten Verkäufern angeboten. Käufer von neuen
bei Amazon gekauften Produkten werden sogar animiert, diese wieder über die
Amazon-Handelsplattform zu verkaufen, da bei jedem Verkauf die oben
beschriebene Provision fällig wird. Weitere konkurrenzfähige Produkte sind
Nischenprodukte, die Amazon wegen des viel zu geringen Umsatzvolumens nicht
selbst anbietet.
Handeln über Amazon
Wie bereits erwähnt, ist es für jedermann möglich, Waren, die denen der von
Amazon angebotenen Artikel entsprechen, auf der Amazon-Handelsplattform
anzubieten. Hierfür ist ein mit einem gültigen Referenzkonto (Kreditkarten- oder
Girokonto) verbundenes Transaktionskonto, das so genannte ,,Payment-Konto"
(von dem bei einem Kauf Geld per Lastschrifteinzug abgebucht und auf das bei
einem Verkauf Geld gut geschrieben wird), die Anmeldung bei Amazon und die
Einrichtung eines User Accounts notwendig. Die Geldtransaktion zwischen
Käufern und Verkäufern wird dann von Amazon über das entsprechende
Transaktionskonto durchgeführt. Der große Vorteil dieser Zahlungsabwicklung ist
die Geschwindigkeit. Bei einem Handel über das Transaktionskonto wird eine
Bezahlung ad hoc gutgeschrieben bzw. eingezogen, so dass ein sofortiges
Versenden der Ware (da diese dann schon bezahlt ist) möglich wird. Diesen
Service der Bezahlungsabwicklung lässt sich Amazon gut bezahlen. Die
Verkaufsprovision, die ein Verkäufer für einen erfolgreichen Verkauf über die
Amazon-Handelsplattform zahlen muss, ist relativ hoch (Eine Gebührentabelle ist
im nächsten Punkt abgebildet). Um die Lieferperformance und den Zustand der
verkauften Waren bewerten zu können, wird Käufern und Verkäufern die
Möglichkeit einer gegenseitigen, von allen Handelsteilnehmern einsehbaren
Bewertung eingeräumt, d.h. nach jeder Transaktion kann der Käufer den
Verkäufer bewerten und umgekehrt. Die Bewertung auf Amazon spielt wegen der
eher konservativen Käuferschicht (auch im Internet lassen sich verschiedene

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EBW-Abschlussarbeit
Oliver Götze
Käuferprofile kategorisieren) keine sehr große Rolle, da bei Amazon von vorn
herein eine gewisse Seriosität vorausgesetzt wird. Der Sitz des Unternehmens
Amazon ist in Luxemburg. Um steuerliche Angelegenheiten durch die
unterschiedlichen Steuersätze (USt Luxemburg: 15%, USt Deutschland: 16%,
USt für Bücher in Deutschland: 7%) nicht zu verkomplizieren, werden profes-
sionelle Händler steuerbefreit.
Gebühren und Provisionen
Die hier aufgeführten Angaben zur der von Amazon erhobenen Verkaufs-
provisionen gehen später in die Kostenrechnung als Materialeinzelkosten bzw.
Angebotskosten (Stück-Gemeinkosten) ein. Alle Angaben werden der Einfachheit
halber als Nettobeträge dargestellt. Sie sind gültig für den Handel innerhalb
Deutschlands.
Amazon-Gebührenübersicht
- 10% Provision des Verkaufspreises bei Elektronik- und Foto-Artikeln
- 15% Provision des Verkaufspreises bei Artikeln in den Produktlinien Bücher,
Musik, DVD, VHS, Software, PC- & Videospiele, Küche, Haus & Garten,
Spielwaren
- 0,99 EUR Pauschalgebühr pro erfolgreichen Verkauf
- 0,8 ­ 1,00 EUR Versandtransaktionsgebühren je nach Art de verkauften
Artikels
Neben den Gebühren erhält jeder Verkäufer pro Transaktion eine Versand-
kostengutschrift von 3,00 EUR.
2.2 Ebay
Unternehmensdaten
Das im Jahr 1995 als Tauschbörse für Sammelartikel gegründete Unternehmen
Ebay (
www.ebay.com
) ist mittlerweile die weltgrößte Handelsplattform für Waren
aller Art. In 2004 erwirtschaftete Ebay mit 5.400 Beschäftigten einen Umsatz von
3,3 Mrd. USD. Nach Abzug aller Aufwendungen und Steuern lag der
Jahresüberschuss bei 780 Mio. USD, was einer Netto-Umsatzrendite von ca. 24%
entspricht. Die größten Aufwandspositionen mit insgesamt 1,3 Mrd. USD stellten
allgemeiner, Verwaltungs- und Vertriebsaufwand dar. Der Aufwand für F&E
betrug 240 Mio. USD. Die Anzahl der Angebote der auf Ebay gehandelten Waren
stieg international im zweiten Quartal 2005 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
um 34%.
Beschreibung des Geschäftsmodells
Das Geschäftsmodell von Ebay besteht darin, privaten und professionellen
Händlern eine Online-Handelsplattform für Online-Auktionen und dem Handel im
Internet zur Verfügung zu stellen. Ebay verkauft anders als Amazon keine eigene

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EBW-Abschlussarbeit
Oliver Götze
Ware, bietet aber unterschiedlichste Weiterbildungsangebote, die sich
hauptsächlich an professionelle Verkäufer und Existenzgründer richten, in
verschiedenen Fortbildungsveranstaltungen an. Außer mit verbotenen, oder
reglementierten Waren, wie z.B. Waffen und Artikel die, pornographisches oder
rechtsradikales Material enthalten, können alle denkbaren Güter auf Ebay
gehandelt werden. Neben dem ursprünglichen Auktionsmodell, mit dem es
ausschließlich möglich war gebrauchte Artikel zu ver-, oder ersteigern, gibt es
immer mehr professionelle Händler, so genannte ,,Powerseller", die hauptsächlich
Neuware zu Festpreisen anbieten. Powerseller lassen sich grob in zwei Gruppen
einteilen. Zum einen sind es Unternehmen, die Ebay als zusätzlichen
Distributionskanal benutzen, zum anderen professionelle Online-Händler, die sich
auf das Geschäft über das Internet spezialisiert haben und ausschließlich auf
Ebay handeln. Anders als bei Amazon, ist bei Ebay für das Einstellen von Ware
und einem erfolgreichen Verkauf eine Gebühr fällig. Die Angebotsgebühr muss
man sich wie die Miete für einen Laden in dessen Schaufenster Ware präsentiert
wird vorstellen.
Durch das rasante Wachstum dieser Handelsplattform, die ständig steigende Zahl
von Teilnehmern und das schier unbegrenzte Warenangebot ist mit Ebay ein
riesiger Markt mit nahezu unbegrenztem Potential entstanden, der ein Synonym
für den Preisvergleich darstellt, ganz egal ob für den Online- oder ,,Offline-
Handel".
Mit PayPal (
www.paypal.com
), einer 100-prozentigen Ebay-Tochtergesellschaft,
wurde im letzten Jahr einen weiteres Erfolg versprechendes Standbein in
Deutschland aufgebaut. PayPal bietet Käufern und Verkäufern des
Distanzhandels ein Transaktionskonto (das prinzipiell wie das von Amazon
funktioniert) im Internet an, welches mit fast allen nationalen und internationalen
Kreditkarten-, Giro- und Geldkonten online verbunden werden kann. Somit wird
zwischen den unterschiedlichsten Kontensystemen dieser Welt eine Brücke
geschlagen. Jeder Besitzer eines PayPal-Kontos kann internationale Geldtrans-
aktionen in Realtime abwickeln. Lange Wartezeiten bei internationalen
Überweisungen, für die nicht eine Bank eine adäquate Aussage zur Transaktions-
zeit machen kann, gehören der Vergangenheit an. Auch eine unterschiedliche
Währung spielt keine Rolle. Diese wird an die entsprechende Landeswährung des
Kontoinhabers angepasst und bei internationalen Geldtransaktionen in die
jeweilige Währung umgerechnet.
Ein Zahlungsvorgang geschieht über E-Mail und das Internet. Ein Käufer, der
z. B. einen Artikel bezahlen muss, wählt sich in seinen User Account bei PayPal
ein, um die Geldtransaktion zu initiieren. In einem Online-Formular werden die E-
Mail Adresse des Geldempfängers (die E-Mail Adresse fungiert hier als Konto-
oder Kreditkartennummer) und die Höhe des Geldbetrags eingegeben. Durch
einen Klick auf den Button ,,Geld senden" wird die Zahlung an den Empfänger
abgeschickt. Dieser erhält dann eine E-Mail, in der er durch klicken auf einen
entsprechenden Link (der ihn zu seinem User Account bei PayPal führt) den
Empfang des Geldes bestätigt. In diesem Moment ist der Zahlungsvorgang
abgeschlossen. Der Sender des Geldes bekommt anschließend ein E-Mail, in der
der Abschluss der Transaktion noch einmal bestätigt wird.
Das Bezahlen über PayPal ist für den Käufer kostenlos, vorausgesetzt Währung
des Käuferkonto- und Verkäuferkonto-Inhabers sind gleich. Bei unterschiedlichen
Währungen berechnet PayPal Kosten für die Währungsumrechnung, die bei ca.

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EBW-Abschlussarbeit
Oliver Götze
3% des Umsatzwertes liegen. Ein Verkäufer, der die Bezahlung seiner Ware
über PayPal abwickeln lässt, muss zusätzliche Gebühren zahlen, die auch bei
Geldtransaktionen innerhalb eines Währungsbereiches fällig werden. Mit 4% vom
Umsatzwert ist diese Transaktionsprovision recht hoch und die Marge eines
Händlers wird dadurch erheblich reduziert. Mit PayPal hat Ebay auf simple Art
etwas entwickelt, woran sich verschiedenste Unternehmen der Finanzbranche
seit Jahren die Zähne ausbeißen.
Handeln über Ebay
Auf der elektronischen Handelsplattform Ebay können Waren und Dienstleitungen
jeder Art ge- und verkauft werden. Wie bei Amazon auch, sind dazu ein User
Account mit entsprechenden Benutzerdaten und die Angabe eines gültigen
Referenzkontos notwendig. Der Handel auf Ebay wird anders als bei Amazon,
ausschließlich zwischen den Handelspartnern selbst abgewickelt. Die Abwicklung
eines Kaufs ist für den Käufer kostenlos. Ein Verkäufer zahlt, aufgelistet nach
einer von Ebay festgelegten Gebührenstaffel (siehe nächsten Punkt) eine Gebühr
für das Einstellen seiner Ware und eine Provision bei einem erfolgreichen
Verkauf.
Die Bezahlung der Ware wird zwischen den Referenzkonten der am Handel
teilnehmenden Ebay-Mitglieder abgewickelt. Die vorherrschende Bezahlungsart
ist Vorkasse, d.h. der Verkäufer liefert seine Ware erst aus, wenn der dafür mit
dem Käufer vereinbarte Geldbetrag auf das Konto des Verkäufers eingegangen
ist. Die Gebühren, die dem Verkäufer durch das Einstellen und dem erfolgreichen
Verkauf seiner Ware entstehen, werden einmal im Monat im Lastschriftverfahren
von Ebay eingezogen. Wie bei Amazon auch, können sich Käufer und Verkäufer
bezüglich ihrer Transaktion öffentlich (für alle anderen Mitglieder sichtbar)
bewerten. Die Bewertungen sind ein wichtiges Qualitätskriterium, welches sich
aber bei steigender Anzahl von Bewertungspunkten relativiert. Hat ein Mitglied
z. B. vier positive Bewertungen und bekommt dann eine negative, so sinkt die
Anzahl der positiven Bewertungen (das ist der Bewertungsmaßstab) von zuvor
100% auf 80%. Bei einem Händler mit 999 Bewertungen würde eine negative
Bewertung kaum zu Buche schlagen. Deshalb kann sich ein Gelegenheitskäufer
mit wenigen Bewertungen bei einer Unstimmigkeit kaum gegen einen Powerseller
mit tausenden von Bewertungspunkten durchsetzen. Er müsste befürchten, für
eine negative Bewertung eine entsprechende ,,Rachebewertung" zu erhalten, die
seinem eigenen Bewertungsprofil viel mehr schaden würde. Viele Powerseller
nutzen dies aus und gehen kaum auf Beschwerden ein. Das Im Herbst 2004
gesetzlich verabschiedete Widerrufsrecht (eine ausführliche Beschreibung findet
sich im Glossar) für Internetauktionen, wird deshalb von vielen Powersellern
missachtet. Ebay toleriert Schwierigkeiten und Beschwerden, die durch
Transaktionen von Mitgliedern entstehen, solang die von Ebay aufgestellten
Handelsregeln unberührt bleiben und verweißt darauf, nur das Werkzeug für das
Handeln zur Verfügung zu stellen, nicht aber Verantwortlich für das Handeln
selbst zu sein.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2005
ISBN (eBook)
9783832493868
ISBN (Paperback)
9783838693866
DOI
10.3239/9783832493868
Dateigröße
897 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Erfolg durch Betriebswirtschaftliche Weiterbildung GmbH – BEST - Betriebswirtschaftliches Ergänzungsstudium
Erscheinungsdatum
2006 (Februar)
Note
1,3
Schlagworte
internethandel ebay amazon online-geschäfte existenzgründung
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