Auswirkungen der Kapitalstruktur auf den Unternehmenserfolg
					
	
		©2006
		Diplomarbeit
		
			
				106 Seiten
			
		
	
				
				
					
						
					
				
				
				
				
			Zusammenfassung
			
				Inhaltsangabe:Einleitung:	
Das Primärziel jeder Unternehmung ist die Gewinnmaximierung; aus Sicht der Unternehmer, also der Eigenkapitalgeber, die Maximierung der Eigenkapitalrentabilität. Vorraussetzung zur langfristigen Erreichung dieses Zieles ist, dass die erwirtschaftete Rendite die Kapitalkosten der Unternehmung deckt. Je höher der Grad der Zielerreichung, desto höher ist ihr Beitrag zum Unternehmenserfolg.
Die Unternehmensleitung hat in erster Linie zwei Stellgrößen um dieses Unternehmensziel zu erreichen:
 Finanzierung mit möglichst niedrigen Kapitalkosten.
 Investition in Objekte bzw. Geschäftsfelder mit möglichst hoher Ertragskraft.
Unternehmensentscheidungen, die im Zusammenhang mit diesen beiden Stellgrößen getroffen werden, bieten auf der einen Seite Chancen, den Unternehmenserfolg zu vergrößern. Andererseits stellen sie aber auch Risiken dar, die den Unternehmenserfolg gefährden und im Extremfall den Fortbestand des Unternehmens existentiell bedrohen können. Dies zeigt, dass sämtliche Entscheidungen im Finanzierungs- und Investitionsbereich ein betriebswirtschaftlich sinnvolles Abwägen von Chancen und Risiken erfordern.
Darüber hinaus stellt sich die wichtige Frage, ob die zwei genannten Stellgrößen unabhängig voneinander zu betrachten sind bzw. in welchem Ausmaß Interdependenzen bestehen. Die Unternehmensleitung muss diese Abhängigkeiten kennen, um Entscheidungen bezüglich der beiden Stellgrößen optimal aufeinander abstimmen zu können.
Gang der Untersuchung:
Ziel dieser Arbeit ist es, Aufschlüsse über Finanzierungs- und Investitionsentscheidungen unter Beachtung von Chancen, Risiken und Interdependenzen zu geben und damit Lösungsansätze für das Management zur Erhöhung des Unternehmenserfolges zu liefern.
Im zweiten Kapitel sollen zunächst die Begriffe Kapitalstruktur und Kapitalkosten erläutert werden. Es wird dargestellt, welche Kapitalkosten je nach Kapitalart entstehen. Anschließend wird der aus dem Verschuldungsgrad resultierende Leverage-Effekt und das Geschäfts- und Finanzierungsrisiko untersucht. Abschließend erfolgt die Bewältigung des Zielkonfliktes zwischen Leverage-Effekt und den Unternehmensrisiken.
Im dritten Kapitel soll ein Überblick über die finanzmathematischen Beurteilungskriterien für Investitionsentscheidungen gegeben werden. Aufgrund der Nachteile der statischen gegenüber den dynamischen Investitionsrechenverfahren werden erstere nicht näher betrachtet. Der Kapitalwert einer Investition sowie die daraus […]
	Das Primärziel jeder Unternehmung ist die Gewinnmaximierung; aus Sicht der Unternehmer, also der Eigenkapitalgeber, die Maximierung der Eigenkapitalrentabilität. Vorraussetzung zur langfristigen Erreichung dieses Zieles ist, dass die erwirtschaftete Rendite die Kapitalkosten der Unternehmung deckt. Je höher der Grad der Zielerreichung, desto höher ist ihr Beitrag zum Unternehmenserfolg.
Die Unternehmensleitung hat in erster Linie zwei Stellgrößen um dieses Unternehmensziel zu erreichen:
 Finanzierung mit möglichst niedrigen Kapitalkosten.
 Investition in Objekte bzw. Geschäftsfelder mit möglichst hoher Ertragskraft.
Unternehmensentscheidungen, die im Zusammenhang mit diesen beiden Stellgrößen getroffen werden, bieten auf der einen Seite Chancen, den Unternehmenserfolg zu vergrößern. Andererseits stellen sie aber auch Risiken dar, die den Unternehmenserfolg gefährden und im Extremfall den Fortbestand des Unternehmens existentiell bedrohen können. Dies zeigt, dass sämtliche Entscheidungen im Finanzierungs- und Investitionsbereich ein betriebswirtschaftlich sinnvolles Abwägen von Chancen und Risiken erfordern.
Darüber hinaus stellt sich die wichtige Frage, ob die zwei genannten Stellgrößen unabhängig voneinander zu betrachten sind bzw. in welchem Ausmaß Interdependenzen bestehen. Die Unternehmensleitung muss diese Abhängigkeiten kennen, um Entscheidungen bezüglich der beiden Stellgrößen optimal aufeinander abstimmen zu können.
Gang der Untersuchung:
Ziel dieser Arbeit ist es, Aufschlüsse über Finanzierungs- und Investitionsentscheidungen unter Beachtung von Chancen, Risiken und Interdependenzen zu geben und damit Lösungsansätze für das Management zur Erhöhung des Unternehmenserfolges zu liefern.
Im zweiten Kapitel sollen zunächst die Begriffe Kapitalstruktur und Kapitalkosten erläutert werden. Es wird dargestellt, welche Kapitalkosten je nach Kapitalart entstehen. Anschließend wird der aus dem Verschuldungsgrad resultierende Leverage-Effekt und das Geschäfts- und Finanzierungsrisiko untersucht. Abschließend erfolgt die Bewältigung des Zielkonfliktes zwischen Leverage-Effekt und den Unternehmensrisiken.
Im dritten Kapitel soll ein Überblick über die finanzmathematischen Beurteilungskriterien für Investitionsentscheidungen gegeben werden. Aufgrund der Nachteile der statischen gegenüber den dynamischen Investitionsrechenverfahren werden erstere nicht näher betrachtet. Der Kapitalwert einer Investition sowie die daraus […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
ID 9570 
Fleckenstein, Verena: Auswirkungen der Kapitalstruktur auf den Unternehmenserfolg 
Druck Diplomica GmbH, Hamburg, 2006 
Zugl.: Fachhochschule Frankfurt am Main - University of Applied Sciences, Diplomarbeit, 
2006 
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Diplomica GmbH 
http://www.diplom.de, Hamburg 2006 
Printed in Germany
I 
Inhaltsverzeichnis 
Darstellungsverzeichnis ... IV 
Abkürzungsverzeichnis ... VI 
Symbolverzeichnis ... VIII 
1 Einführung...1 
1.1 Problemstellung und Ziel der Arbeit ...1 
1.2  Gang der Untersuchung ...2 
2 Kapitalstruktur 
und 
Kapitalkosten ...4 
2.1  Finanzkennzahlen zur Darstellung der Kapitalstruktur...4 
2.2 Kapitalkosten einer Unternehmung ...6 
2.2.1 Begriff 
und 
Bedeutung der Kapitalkosten ...6 
2.2.2 Die 
Kosten 
des Eigenkapitals...7 
2.2.2.1 Das Capital Asset Pricing Model...7 
2.2.2.2  Schwächen des CAPM ...10 
2.2.3 Die 
Kosten 
des Fremdkapitals...11 
2.2.4 Durchschnittliche 
Gesamtkapitalkosten...12 
2.2.4.1  WACC  ohne Berücksichtigung von Steuern ...12 
2.2.4.2 Steueradjustierter WACC...14 
2.3 Der Leverage-Effekt ...15 
2.3.1 Determinanten 
des Leverage-Effektes ...15 
2.3.2 Positiver 
Leverage-Effekt ...16 
2.3.3 Negativer 
Leverage-Effekt...19 
2.4  Das Geschäfts- und Finanzierungsrisiko...20 
2.5  Einfluss des Finanzierungsrisikos auf die Kapitalkosten...22 
2.6  Lösung des Zielkonfliktes zwischen Leverage-Chance und 
Finanzierungsrisiko...23 
2.6.1  Das Modell des optimalen Verschuldungsgrades ...23 
II 
2.6.2  Die Thesen nach Modigliani/Miller...25 
2.6.3  Modellvergleich unter Einbeziehung von Steuern und 
Konkursrisiken ...26 
2.6.4 Mögliche 
Verschuldungsstrategien...27 
3 Methoden 
der 
Investitionsentscheidung...29 
3.1 Dynamische Investitionsrechnung...29 
3.1.1 Modellannahmen ...29 
3.1.2 Die 
Kapitalwertmethode ...30 
3.1.2.1 Anwendung der Kapitalwertmethode ...30 
3.1.2.2  Wahl des Kalkulationszinssatzes ...32 
3.1.2.3 Bruttowertmethode (Entity-Approach)...33 
3.1.2.4 Nettowertmethode (Equity-Approach)...35 
3.1.3 Die 
Methode 
des 
Internen Zinsfußes ...36 
3.2 Investitionsentscheidung bei Unsicherheit ...40 
3.2.1 Entscheidungsmodelle bei Unsicherheit...40 
3.2.2  Integration der Unsicherheit in Kapitalwert- und Interne 
Zinsfußmethode...42 
3.3 Investitionsentscheidung unter Berücksichtigung von Steuern...44 
3.3.1  Einfluss der Ertragsteuern auf die Investitionsentscheidung...44 
3.3.2 Das 
Standardmodell zur Erfassung von Ertragsteuern ...46 
4 
Einfluss der Kapitalstruktur auf Investitionsentscheidung und 
Unternehmenswert ...49 
4.1  Aufbau und Annahmen eines Bewertungsmodells...49 
4.2  Sensitivitätsanalysen bei variierender Kapitalstruktur ...54 
4.2.1 Sensitivitätsanalyse 
mit 
Hilfe von Mehrfachoperationen ...54 
4.2.2 Modigliani/Miller-Welt ohne Steuern...54 
4.2.3 Modigliani/Miller-Welt 
mit Unternehmenssteuern...56 
4.2.4 Investitionsbeurteilung 
bei 
unvollkommenem Kapitalmarkt...57 
4.2.5  Vorteilhaftigkeit einer Investition durch Verschuldung...60 
4.2.6  Aufnahme von Fremdkapital bei konstantem Eigenkapital ...62 
III 
4.2.7 Risikozuschlag 
des Fremdkapitals ...63 
4.3  Kritische Würdigung verschiedener Zielgrößen ...64 
5 Fazit ...67 
Übersicht des Anhanges...70 
Anhang I: 
Szenario: Modigliani/Miller  ohne Steuern...71 
Anhang II: 
Szenario: Modigliani/Miller  mit Steuern...72 
Anhang III:  Szenario: AfA und Tilgung...74 
Anhang IV:  Szenario: Alternativinvestitionen A und B ...78 
Anhang V: 
Szenario: konstantes Eigenkapital ...80 
Anhang VI:  Szenario: Risikozuschlag Fremdkapital ...82 
Anhang VII:  Formeln des Modells ...83 
Literaturverzeichnis... X 
IV 
Darstellungsverzeichnis 
Darstellung 1: 
Ermittlung des Free Cash Flow ...14 
Darstellung 2: 
Positiver Financial-Leverage Effekt...17 
Darstellung 3:  
Wiederanlagemöglichkeit des Eigenkapitals ...18 
Darstellung 4:  
Ergebnismatrix der Eigenkapitalrendite...19 
Darstellung 5:  
Negativer Financial Leverage-Effekt ...19 
Darstellung 6:  
Zusammenhang zwischen Leverage-Effekt und 
     Unternehmensrisiko...20 
Darstellung 7:  
Szenarienvergleich mit unterschiedlicher Kapital- 
struktur...21 
Darstellung 8:  
Kapitalkostenverlauf nach der traditionellen These ...24 
Darstellung 9:  
Kapitalkostenverlauf des Irrelevanztheorems nach 
Modigliani/Miller...25 
Darstellung 10:  
Kapitalkostenverlauf bei Berücksichtigung von 
Konkursrisiken und Steuern ...26 
Darstellung 11:  
Verschuldungsstrategien...27 
Darstellung 12:  
Kapitalisierung einer Normalinvestition ...32 
Darstellung 13:  
Die zwei Ansätze des Discounted-Cash-Flow- 
Verfahrens ...33 
Darstellung 14:  
Kapitalisierung einer Normalinvestition nach Entity- und 
Equity-Approach ...36 
Darstellung 15:  
Methode des Internen Zinsfußes...37 
Darstellung 16:  
Kapitalwertfunktion 1 ...38 
Darstellung 17:  
Kapitalwertfunktion 2 ...39 
Darstellung 18:  
Vergleich einer Reinvestition zum Internen Zinsfuß  
 bzw. 
Marktzins...39 
Darstellung 19:  
Erwartungswert und Standardabweichung der Erträge  
 alternativer 
Investitionen...42 
Darstellung 20:  
Umsatzplanung mit Erwartungswert und Standardab- 
 weichung ...44 
Darstellung 21:  
Ermittlung des effektiven Unternehmenssteuersatzes...46 
Darstellung 22:  
Ableitung des Kapitalisierungszinssatzes nach IDW  
S 1 n. F. ...48 
Darstellung 23:  
Im Modell verwendete Kapitalkostensätze ...50 
V 
Darstellung 24:  
Ermittlung des Marktwertes des Eigenkapitals...53 
Darstellung 25:  
Renditevergleich der Szenarien ...59 
Darstellung 26:  
Umkehr der Präferenz zweier alternativer Investitionen 
nach dem DCF
Equity
-Kriterium. ...61 
Darstellung 27:  
Zielgrößenänderung bei variierender Fremdkapital- 
quote...65 
VI 
Abkürzungsverzeichnis 
A Auszahlung 
AfA 
Absetzung für Abnutzung 
APT 
Arbitrage Pricing Theory 
BMG Bemessungsgrundlage 
CAPM 
Capital Asset Pricing Model 
CF Cash 
Flow 
COV Kovarianz 
Darst. Darstellung 
DCF Discounted-Cash-Flow 
E Einzahlung 
ESt Einkommensteuer 
EStG Einkommensteuergesetz 
EK Eigenkapital 
f. folgende 
Seite 
FB 
Der Finanzbetrieb (Zeitschrift) 
FCF Free 
Cash 
Flow 
FK Fremdkapital 
FRZ Finanzrisikozuschlag 
FTE 
Flow to Equity 
G Gewinn 
GE Geldeinheiten 
GewSt Gewerbesteuer 
GewStG Gewerbesteuergesetz 
GuV 
Gewinn- und Verlustrechnung 
GK Gesamtkapital 
HGB Handelsgesetzbuch 
IDW Institut 
der 
Wirtschaftsprüfer 
IKV Interne 
Kapitalverzinsung 
KSt Körperschaftsteuer 
n. F. 
neue Fassung 
o. V. 
ohne Verfasser 
p. a. 
per annum 
PÜ 
Periodenüberschuss (Einzahlung  Auszahlung) 
PV Present 
Value 
VII 
ROE 
Return on Equity 
ROI 
Return of Invest 
SH Shareholder 
Szen. Szenario 
UM 
Unternehmensberatung & Management (Zeitschrift) 
V Verschuldungsgrad 
VAR Varianz 
VOFI Vollständiger 
Finanzplan 
WACC 
Weighted Average Cost of Capital 
WiSt Wirtschaftswissenschaftliches Studium (Zeitschrift) 
WISU Das 
Wirtschaftsstudium (Zeitschrift) 
WP Wirtschaftsprüfer 
WPg Die 
Wirtschaftsprüfung 
(Zeitschrift) 
ZfB 
Zeitschrift für Betriebswirtschaft 
ZögU 
Zeitschrift für öffentliche und gemeinwirtschaftliche Unternehmen 
VIII 
Symbolverzeichnis 
a
FK
 Kapitaldienst 
A
t
Auszahlung der Periode t 
 Beta 
(Marktrisiko) 
u
vom Verschuldungsgrad unabhängiges Beta (asset-Beta) 
v
vom Verschuldungsgrad abhängiges Beta 
CF
op
 Operativer 
Cash 
Flow 
CF
SH
Cash Flow des Shareholders 
 Veränderung 
(Delta) 
E
EK
Ertrag des Eigenkapitals (nach Zinsaufwand) 
E
GK
Ertrag des Gesamtkapitals (vor Zinsaufwand) 
E(r
EK
) 
erwartete Rendite der Eigenkapitalgeber 
E
t
Einzahlung der Periode t 
i Zinssatz 
i
s
 steuermodifizierter 
Zinssatz 
k Kapitalkostensatz 
K
0
 Kapitalwert 
der 
Investition 
k
EK
 Eigenkapitalkostensatz 
k
EKs
Eigenkapitalkostensatz nach persönlicher Einkommensteuer 
k
EKu
Eigenkapitalkostensatz eines unverschuldeten Unternehmens 
k
EKv
Eigenkapitalkostensatz eines verschuldeten Unternehmens 
k
FK
 Fremdkapitalkostensatz 
k
iM
Korrelationskoeffizient zwischen Kapitalanlage i und Marktportfolio  
L
n
Liquidationserlös (Ln>0) bzw. auszahlung (Ln<0) 
M Marktportfolio 
µ Erwartungswert 
n 
Nutzungsdauer (in Jahren) 
Q
EK
 Eigenkapitalquote 
Q
FK
 Fremdkapitalquote 
RB
n
Restbuchwert im Zeitpunkt t=n 
r
EK
 Eigenkapitalrentabilität 
r
f
 risikoloser 
Zinssatz 
r
GK
 Gesamtkapitalrentabilität 
r
i
Renditeerwartung für eine risikobehaftete Kapitalanlage 
r
M
 Renditeerwartung 
des 
Marktportfolios 
IX 
r
SH
 Rendite 
des 
Shareholders 
rGK
 Geschäftsrisiko 
S Steuer 
s Steuersatz 
S
E
 Ertragsteuersatz 
s
U
 Unternehmenssteuer 
S
UEK
Unternehmenssteuer auf das Eigenkapital 
S
UGK
 Unternehmenssteuer 
auf das Gesamtkapital 
t Periode 
u Umweltzustand 
w Wahrscheinlichkeit 
z Risikoprämie 
Einführung 
1
1 Einführung 
1.1  Problemstellung und Ziel der Arbeit 
Das Primärziel jeder Unternehmung ist die Gewinnmaximierung; aus Sicht 
der Unternehmer, also der Eigenkapitalgeber, die Maximierung der Eigenka-
pitalrentabilität. Vorraussetzung zur langfristigen Erreichung dieses Zieles ist, 
dass die erwirtschaftete Rendite die Kapitalkosten der Unternehmung deckt. 
Je höher der Grad der Zielerreichung, desto höher ist ihr Beitrag zum Unter-
nehmenserfolg.
1
Die Unternehmensleitung hat in erster Linie zwei Stellgrößen um dieses Un-
ternehmensziel zu erreichen:
2
 
Finanzierung mit möglichst niedrigen Kapitalkosten 
 
Investition in Objekte bzw. Geschäftsfelder mit möglichst hoher Ertrags-
kraft 
Unternehmensentscheidungen, die im Zusammenhang mit diesen beiden 
Stellgrößen getroffen werden, bieten auf der einen Seite Chancen, den Un-
ternehmenserfolg zu vergrößern. Andererseits stellen sie aber auch Risiken 
dar, die den Unternehmenserfolg gefährden und im Extremfall den Fortbe-
stand des Unternehmens existentiell bedrohen können. Dies zeigt, dass 
sämtliche Entscheidungen im Finanzierungs- und Investitionsbereich ein be-
triebswirtschaftlich sinnvolles Abwägen von Chancen und Risiken erfordern. 
Darüber hinaus stellt sich die wichtige Frage, ob die zwei genannten Stellgrö-
ßen unabhängig voneinander zu betrachten sind bzw. in welchem Ausmaß 
Interdependenzen bestehen. Die Unternehmensleitung muss diese Abhän-
gigkeiten kennen, um Entscheidungen bezüglich der beiden Stellgrößen op-
timal aufeinander abstimmen zu können. 
Ziel dieser Arbeit ist es, Aufschlüsse über Finanzierungs- und Investitionsent-
scheidungen unter Beachtung von Chancen, Risiken und Interdependenzen 
1
 Vgl. Perridon, L./Steiner, M., Finanzwirtschaft, 2003, S. 8. 
2
 Vgl. Perridon, L./Steiner, M., Finanzwirtschaft, 2003, S. 485. 
Einführung 
2
zu geben und damit Lösungsansätze für das Management zur Erhöhung des 
Unternehmenserfolges zu liefern. 
1.2  Gang der Untersuchung 
Im zweiten Kapitel sollen zunächst die Begriffe Kapitalstruktur und Kapitalkos-
ten erläutert werden. Es wird dargestellt, welche Kapitalkosten je nach Kapi-
talart entstehen. Anschließend wird der aus dem Verschuldungsgrad resultie-
rende Leverage-Effekt und das Geschäfts- und Finanzierungsrisiko unter-
sucht. Abschließend erfolgt die Bewältigung des Zielkonfliktes zwischen Le-
verage-Effekt und den Unternehmensrisiken. 
Im dritten Kapitel soll ein Überblick über die finanzmathematischen Beurtei-
lungskriterien für Investitionsentscheidungen gegeben werden. Aufgrund der 
Nachteile der statischen gegenüber den dynamischen Investitionsrechenver-
fahren werden erstere nicht näher betrachtet. Der Kapitalwert einer Investition 
sowie die daraus abgeleitete Kenngröße Interner Zinsfuß stellen in der Praxis 
eine sinnvolle und auch dominierende Entscheidungsgrundlage zur Auswahl 
von Investitionen dar. Als allen dynamischen Investitionsrechenverfahren zu 
Grunde liegendem Verfahren wird die Kapitalwertmethode eingehend erläu-
tert. Da auch ihre Prämissen weitestgehend für die übrigen dynamischen In-
vestitionsrechenverfahren gelten, werden sie vorab vorgestellt. Des Weiteren 
steht die Berechnung des Internen Zinsfußes im Vordergrund. Darauf erfolgt 
die Bestimmung des für die Investitionsentscheidung relevanten Kalkulations-
zinssatzes. Hierbei soll auch die Investitionsentscheidung bei Unsicherheit 
betrachtet werden, denn dem durch die Unsicherheit entstandenen Risiko 
muss Rechnung getragen werden. Anschließend werden die Auswirkungen 
von Ertragsteuern auf Kapitalkosten und Investitionsentscheidung unter ver-
einfachten Annahmen dargestellt. 
Im vierten Kapitel dieser Arbeit sollen die zuvor dargestellten Methoden und 
Ansätze zusammengeführt werden, um dadurch Erkenntnisse über das Zu-
sammenwirken von Finanzierungs- und Investitionsparametern zu gewinnen. 
Dazu sollen modellhaft Investitionen unter variierenden Bedingungen beurteilt 
werden. Es soll untersucht werden, ob eine Änderung des Verschuldungs-
grades im Modell zu geänderten Unternehmenswerten und Investitionsent-
Einführung 
3
scheidungen führen kann und wie diese Entscheidungen demnach zu bewer-
ten sind. 
Abschließend erfolgt im letzten Kapitel eine Zusammenfassung der Ergebnis-
se und eine kritische Würdigung. 
Kapitalstruktur und Kapitalkosten 
4
2  Kapitalstruktur und Kapitalkosten 
2.1  Finanzkennzahlen zur Darstellung der Kapitalstruktur 
Die Theorie der Kapitalstruktur beschäftigt sich in erster Linie mit der Frage, 
ob durch die Gestaltung der Kapitalstruktur ein Beitrag zum Erfolg eines Un-
ternehmens geleistet werden kann. Der Gestaltung der Kapitalstruktur kommt 
neben der Kapitalbeschaffung als Kernfunktion des Finanzmanagements im 
Rahmen der strategischen Unternehmensführung eine wesentliche Bedeu-
tung zu. Die Kapitalstrukturregeln, auch vertikale Finanzierungsregeln ge-
nannt, stellen auf Art und Zusammensetzung des Kapitals ab. Im Fokus steht 
dabei die Relation zwischen Fremdkapital (FK) zu Eigenkapital (EK). Ergeben 
sich betragsmäßige Veränderungen von Fremdkapital bzw. Eigenkapital, bei-
spielsweise durch die Finanzierung einer Investition, so ändert sich die Zu-
sammensetzung des Gesamtkapitals (GK) und mit ihr das Verhältnis Fremd-
kapital zu Eigenkapital und Fremdkapital zu Gesamtkapital. Diese Relationen 
lassen sich mittels folgender Kennzahlen ausdrücken:
3
(1) Verschuldungsgrad: 
EK
FK
V
=
(2) Fremdkapitalquote: 
GK
FK
Q
FK
=
(3) Eigenkapitalquote 
GK
EK
Q
EK
=
Die Kennzahlen der Kapitalstrukturanalyse sollen Auskunft über die Finanzie-
rungssolidität des betrachteten Unternehmens geben. Primäres Ziel der Ein-
haltung der Finanzierungsregeln stellt die Sicherung der Liquidität dar. Je-
doch ist die Anwendung der Finanzierungsregeln in der Praxis umstritten. Die 
reine Orientierung der Kennzahlen an Größen der Bilanz stellt den wesentli-
chen Kritikpunkt der Finanzkennzahlen dar. Aus der Bilanz sind wesentliche 
Vorgänge und zukünftige finanzielle Verpflichtungen nicht oder nur zum Teil 
ersichtlich. Die Bilanz liefert keine verlässlichen Angaben über die Liquidier-
barkeit der Passiva bezüglich des Zeitraumes, in dem verschiedene Positio-
nen zu Geld umgewandelt werden können. Aber auch die Höhe des Betra-
ges, der sich bei der Liquidation ergibt (Unterbewertung/Überbewertung), ist 
3
 Vgl. Perridon, L./Steiner, M., Finanzwirtschaft, 2003, S. 546. 
Kapitalstruktur und Kapitalkosten 
5
in der Bilanz nicht erkennbar. Eine weitere Beeinträchtigung der Aussagekraft 
der Finanzkennzahlen ergibt sich aus der Tatsache, dass die Bilanz eine 
stichtagsbezogene Vergangenheitsrechnung ist. Die publizierten Bilanzgrö-
ßen spiegeln die tatsächliche ökonomische Situation nur für die Vergangen-
heit wider. Ferner kann die Bilanz zur Darstellung einer besseren Liquiditäts-
situation durch entsprechende Maßnahmen vor dem Bilanzstichtag verfälscht 
werden.
4
 Die Zielsetzung der Sicherung der Liquidität eines Unternehmens ist 
ebenfalls kritisch zu betrachten, da im Gegensatz dazu andere Ziele vernach-
lässigt werden müssen, wie etwa die unter bestimmten Voraussetzungen für 
eine Erhöhung des Fremdkapitals sprechende Zielsetzung der Maximierung 
der Eigenkapitalrentabilität.
5
Dennoch sind die angeführten Kennzahlen für die Finanzanalyse in der Pra-
xis nicht bedeutungslos. Der Verschuldungsgrad ist für Unternehmen, die ei-
ne optimale Kapitalstruktur anstreben, eine interessante Kennzahl. Denn 
praktizierbar sind insbesondere zeitliche Vergleiche der Bilanzrelationen in-
nerhalb einer Unternehmung. Wichtige Erkenntnisse können dabei keinesfalls 
anhand einer einzigen Kennzahl erfolgen, sondern aus einer Gesamtanalyse 
resultieren, die weitere Kenngrößen erfasst. Die Finanzkennzahlen dienen 
neben der Finanzanalyse noch der Bilanz- und Finanzplanung, da eine Viel-
zahl von Kreditinstituten oder andere Gläubiger diese bei einer Kreditwürdig-
keitsprüfung anwenden. Daher muss ein um Kredit nachfragendes Unter-
nehmen gezwungenermaßen um die Einhaltung dieser bemüht sein.
6
 Dem-
nach können Finanzkennzahlen auch als Spielregel verstanden werden, de-
ren Befolgung bei der Prolongation vorhandener Fremdmittel oder gegebe-
nenfalls bei Erhaltung zusätzlicher Kredite dienlich sind.
7
 Im Rahmen dieser 
Arbeit sind die vertikalen Bilanzkennzahlen in erster Linie dafür notwendig, 
die durchschnittlichen Kapitalkosten eines Unternehmens bzw. eines Investi-
tionsprojektes ermitteln zu können. 
Die Diskussion um die Kapitalstruktur, insbesondere um die Eigenkapitalaus-
stattung deutscher Unternehmen, wird seit vielen Jahren geführt. Im Mittel-
punkt der Diskussion steht die Frage, inwieweit die Höhe der Eigenkapital-
4
 Vgl. Perridon, L./Steiner, M., Finanzwirtschaft, 2003, S. 555 f. 
5
 Vgl. Bieg, H./Kussmaul, H., Finanzierungsmanagement, 2000, S. 43. 
6
 Vgl. Perridon, L./Steiner, M., Finanzwirtschaft, 2003, S. 556. 
7
 Vgl. Drukarczyk, J., Finanzierung, 1996, S. 67 f. 
Kapitalstruktur und Kapitalkosten 
6
quote Rückschlüsse auf die Investitionsfähigkeit und bereitschaft der Unter-
nehmen, sowie deren Finanzierungssituation zulässt. Deutsche Unternehmen 
weisen im internationalen Vergleich ,,traditionell" eine niedrige Eigenkapital-
quote aus. Daran hat sich bis heute nichts geändert. In den 80er Jahren 
stand das Eigenkapital als wichtiges Finanzierungsinstrument im Vorder-
grund, heute kommt dem Eigenkapital bei der Unternehmensbewertung und 
der Aufnahme von Fremdkapital eine zunehmende Bedeutung zu.
8
Laut der Studie ,,Ertragslage und Finanzierungsverhältnisse deutscher Unter-
nehmen" der Deutschen Bundesbank vom Oktober 2005 kann von einer Ver-
besserung der Bilanzstrukturen gesprochen werden. Die durchschnittliche 
Eigenkapitalquote im Jahr 2003 stieg um sechs Prozentpunkte auf 21,9%. 
Diese steigende Eigenkapitalquote liegt zum einen an der 2001 wirksam ge-
wordenen Unternehmenssteuerreform, die die Thesaurierung von Gewinnen 
im Vergleich zur Ausschüttung begünstigt. Zum anderen ist dies auf den ver-
stärkten Druck seitens der Banken auf die Unternehmen mit schwacher Ei-
genkapitalausstattung zurück zu führen. Die Verstärkung der haftenden Basis 
soll den Zugang zum Fremdkapital verbessern und die Widerstandskraft der 
Unternehmen erhöhen.
9
2.2 Kapitalkosten 
einer 
Unternehmung 
2.2.1  Begriff und Bedeutung der Kapitalkosten 
Der Begriff der Kapitalkosten ist nicht mit dem klassischen Kostenbegriff der 
Betriebswirtschaftslehre gleichzusetzen. Er hat nichts mit einem leistungsbe-
zogenen, bewerteten Produktionsfaktorverbrauch gemein, dem ein auszah-
lungsbezogener (pagatorischer) Kostenbegriff zugrunde liegt.
10
 Die Kapital-
kosten (k) der Investitionsrechnung und Finanzierungstheorie sind deckungs-
gleich mit der erwarteten Rendite der Kapitalgeber. Was der Kapitalgeber als 
Rendite bezeichnet, stellt für seinen Vertragspartner, den Kapitalnehmer, die 
Kapitalkosten dar. Die unterschiedlichen Begriffe verdeutlichen lediglich die 
gegensätzlichen Positionen der Vertragspartner.
11
8
 Vgl. Bundesministerium der Finanzen, Monatsbericht August, 2004, S. 67. 
9
 Vgl. Deutsche Bundesbank, Monatsbericht Oktober, 2005, S. 46-48. 
10
 Vgl. Kötzle, A., Kosten- und Leistungsrechnung, 2004, S. 9-13. 
11
 Vgl. Süchting, J., Finanzmanagement, 1995, S. 419 f. 
Kapitalstruktur und Kapitalkosten 
7
Das zur Leistungserstellung benötigte Gesamtkapital einer Unternehmung 
setzt sich aus Eigenkapital und Fremdkapital zusammen. Wird das Kapital 
durch einen Gläubiger zur Verfügung gestellt, der infolge dessen einen An-
spruch auf Zahlung von Zinsen, sowie auf Rückzahlung innerhalb einer ver-
traglich fixierten Zeitspanne oder zu einem festen Termin hat, so spricht man 
von Fremdkapital. Wird das Kapital hingegen auf unbestimmte Zeit dem Un-
ternehmen überlassen und ist es unmittelbar mit dem Erfolg und Risiko eines 
Unternehmens verbunden, so handelt es sich um Eigenkapital. Da das Ei-
genkapital zuerst von Verlusten betroffen ist, wird es auch als Garantie- und 
Haftungskapital bezeichnet.
12
 Eigenkapital und Fremdkapital verursachen 
unterschiedliche Finanzierungskosten und sind daher getrennt voneinander 
zu ermitteln. Die Fremdkapitalkosten sind jene Aufwendungen des Schuld-
ners, die unmittelbar aus dem Kreditverhältnis erfolgen.
13
Die durchschnittlichen Kapitalkosten (k) eines Unternehmens ergeben sich, 
indem die ermittelten Fremdkapitalkosten (k
FK
) und Eigenkapitalkosten (k
EK
) 
mit den jeweiligen Anteilen am Gesamtkapital des Unternehmens (Kapital-
struktur) gewichtet werden:
14
(4) 
GK
FK
k
GK
EK
k
k
FK
EK
+
=
2.2.2  Die Kosten des Eigenkapitals 
2.2.2.1  Das Capital Asset Pricing Model 
In Theorie und Praxis sind diverse Ansätze zur Ermittlung der Eigenkapital-
kosten anzutreffen. Gängige Konzeptionen, die in den Renditeerwartungen 
der Anleger die Risikopräferenzen berücksichtigen, sind in erster Linie das 
Capital Asset Pricing Model (CAPM) sowie vereinzelt auch die Arbitrage Pri-
cing Theorie (APT).
15
 Die Arbitrage Pricing Theorie bleibt jedoch in dieser Ar-
beit unberücksichtigt, da sich das CAPM in der heutigen Praxis der Unter-
12
 Vgl. Wöhe, G./Bilstein, J., Unternehmensfinanzierung, 2002, S. 12. 
13
 Vgl. Perridon, L./Steiner, M., Finanzwirtschaft, 2003, S. 494. 
14
 Vgl. Jacob, A.-F./Klein, S./Nick, A., Investition, 1994, S. 204 f. 
15
 Vgl. Daske, H./Wiesenbach, K., Eigenkapitalkosten, 2005, S. 407. 
Kapitalstruktur und Kapitalkosten 
8
nehmensbewertung durchgesetzt hat und vom Institut der Wirtschaftsprüfer 
(IdW) explizit empfohlen wird.
16
Das CAPM wird als klassischer Ansatz der Kapitalmarkttheorie verstanden 
und wurde in den 60er Jahren von Sharpe, Lintner und Mossin ausgearbeitet. 
Es basiert auf der von Markowitz in den 50er Jahren entwickelten Portfolio-
theorie.
Zunächst wurde die Theorie im Zusammenhang mit der Beurteilung 
von marktnotierten Wertpapieren aufgestellt. Das CAPM bezieht das Risiko 
bei der Investitionsentscheidung systematisch mit ein, ohne im Einzelfall 
Hypothesen über die individuelle Risikoneigung des Investors aufstellen zu 
müssen. Die Grundidee bestand darin, Risikodiversifikation zu betreiben. Der 
Investor verteilt sein gesamtes Vermögen auf Wertpapiere verschiedener 
Branchen, um so mögliche Verluste einer Branche durch den Erfolg der ande-
ren Branche zu kompensieren.
17
Das mit der Kapitalanlage verbundene Risiko lässt sich in zwei Komponenten 
aufteilen: zum einen in das Marktrisiko bzw. systematische Risiko und zum 
anderen in das unsystematische (unternehmensspezifische) Risiko. Das sys-
tematische Risiko bezeichnet diejenigen Schwankungen der Rendite des 
Wertpapiers, die aus den Schwankungen der Rendite des Gesamtmarktes 
resultieren. Da sich das systematische Risiko im Marktportfolio nicht beseiti-
gen lässt, erhalten die Investoren für das systematische Risiko eine Risiko-
prämie. Das unsystematische Risiko drückt die Schwankungen der Rendite 
eines einzelnen Wertpapiers aus, die sich unabhängig vom Gesamtmarkt er-
geben. Dieses Risiko kann durch den Investor mittels Diversifikation verrin-
gert bzw. durch vollständige Diversifikation im Marktportfolio vermieden wer-
den. Die Investoren erhalten vom Kapitalmarkt für das Tragen des unsyste-
matischen Risikos keine Risikoprämie.
18
 Bezüglich des unsystematischen 
Risikos wird also beim CAPM davon ausgegangen, dass es durch breite An-
lagenstreuung wegdiversifiziert wird. Darüber hinaus basiert das CAPM auf 
den folgenden Prämissen:
19
16
 Vgl. Beyer, S./Gaar, A., IDW S 1, 2005, S. 241; Peemöller, V. H./Kunowski, S., Er-
tragswertverfahren, 2005, S. 239. 
17
 Vgl. Kruschwitz, L., Finanzierung, 2004, S. 169. 
18
 Vgl. Serfling, K./Pape, U., Eigenkapitalkosten, 2001, S. 310-312; Baetge, J./Niemeyer, 
K./Kümmel, J., Discounted-Cashflow-Verfahren, 2005, S.297. 
19
 Vgl. Gräfer, H./Beike, R./Scheld, G., Finanzierung, 2001, S. 331-345. 
Kapitalstruktur und Kapitalkosten 
9
 
Sämtliche Kapitalanlagen werden auf einem vollkommenen Kapitalmarkt 
gehandelt und sind beliebig teilbar. Es existieren keine Marktunvoll-
kommenheiten, die den Wertpapierhandel behindern, d.h. Transaktions-
kosten und Steuern bleiben ungeachtet. 
 
Der Kapitalmarkt ist informationseffizient, alle Informationen stehen den 
Anlegern gleichzeitig und kostenlos zur Verfügung. 
 
Der Betrachtungszeitraum umfasst eine Periode (implizites Einperio-
denmodell). 
 
Alle Anleger sind risikoscheu und bestrebt, den Nutzen ihres Endvermö-
gens zu maximieren. Sie weisen identische Wahrscheinlichkeitsvertei-
lungen hinsichtlich des Erwartungswertes und der Varianz für die Aktien-
rendite je Unternehmen auf. 
 
Es existiert ein Sicherheitszins, zu dem alle rational handelnden Markt-
teilnehmer unbeschränkt Kapital aufnehmen bzw. anlegen können. 
Das systematische, unvermeidbare Risiko einer Investition wird durch den 
Beta-Faktor () angegeben. Die relativierte Risikohöhe Beta resultiert aus der 
Kovarianz zwischen den Renditeerwartungen für eine risikobehaftete Kapital-
anlage (r
i
) und des Marktportfolios (r
M
). Dieser Term wird dann durch die Va-
rianz der Renditeerwartungen des Marktportfolios dividiert.
20
(5) 
M
i
iM
M
VAR
M
i
COV
M
iM
k
r
r
r
=
=
=
,
2
k
iM
 = Korrelationskoeffizient zwischen Kapitalanlage i und Marktportfolio M 
Der Beta-Faktor ist somit ein relatives Risikomaß für das systematische Risi-
ko. Es erfasst die Sensitivität der Rendite eines Einzelwertes bezüglich Ände-
rungen der Rendite des Marktportfolios. Ein Beta von eins besagt, dass sich 
Unternehmens- und Marktrisiko gleich verhalten. Bei einem Beta größer eins 
reagiert die Anlage überproportional auf die Entwicklung der Marktrendite, bei 
einem Wert kleiner eins unterproportional. Eine risikolose Anlage hat ein Beta 
von null. Je größer der Wert, den Beta einnimmt, umso risikoreicher ist die 
Anlage und desto höher fällt die von den Kapitalgebern geforderte Risikoprä-
mie aus.
21
20
 Vgl. Perridon, L./Steiner, M., Finanzwirtschaft, 2003, S. 275. 
21
 Vgl. Baetge, J./Niemeyer, K./Kümmel, J., Discounted-Cashflow-Verfahren, 2005, 
S.292. 
Kapitalstruktur und Kapitalkosten 
10
Der Eigenkapitalkostensatz als geforderte bzw. erwartete Rendite der Eigen-
kapitalgeber (E(r
EK
)) wird nach den beschriebenen Gesetzmäßigkeiten des 
CAPM wie folgt ermittelt:
22
(6) 
)
(
)
(
f
M
f
EK
EK
r
r
r
r
E
k
-
+
=
=
Die erwartete Rendite beinhaltet den risikolosen Basiszins (r
f
) zuzüglich einer 
Risikoprämie. Dieser Basiszins stellt den Zinssatz dar, der mindestens über-
troffen werden muss, damit eine ebenso risikolose Investition als vorteilhaft 
angesehen werden kann. Der risikoscheue Anleger fordert für ein ,,Mehr" an 
Risiko auch entsprechend mehr Rendite. Die Risikoprämie ergibt sich aus 
dem Produkt aus Beta-Faktor und Marktrisikoprämie. Die Marktrisikoprämie 
berechnet sich aus der Differenz der Rendite des Marktportfolios abzüglich 
des risikolosen Basiszinssatzes.
23
 Als Basiszinssatz wird der sog. landesübli-
che Zinssatz empfohlen, bspw. der Zins für langlaufende, festverzinsliche 
Wertpapieranlagen bester Bonität wie bei Staatsanleihen.
24
2.2.2.2  Schwächen des CAPM 
Die Anwendung des CAPM weist Schwächen auf. Insbesondere die Schät-
zung von Beta-Faktoren wird als zentrales Problem angesehen. Wie bereits 
erwähnt wurde, ist das CAPM ein auf erwarteten Größen basierendes Einpe-
riodenmodell. Da der für die Zukunft ausschlaggebende Beta-Wert unbekannt 
ist, behilft man sich mit Werten aus der Vergangenheit, die zum Teil im Hin-
blick auf die Aussagefähigkeit für die Zukunft angepasst werden. In der Praxis 
hat sich erfahrungsgemäß bestätigt, dass Beta-Werte über einen längeren 
Zeitraum erheblichen Schwankungen ausgesetzt sind.
25
 Ebenfalls schwierig 
gestaltet sich die Ermittlung des Beta-Faktors für nicht-börsennotierte Unter-
nehmen oder einzelner Investitionsprojekte. Hier erfolgt die Bewertung in der 
Regel mittels börsennotierter Vergleichsunternehmen, so genannter Peer-
Group-Unternehmen. Kriterien für die Auswahl solcher Vergleichsunterneh-
men sind bspw. Branchenzugehörigkeit, Unternehmensgröße, Marktposition 
und Finanzstruktur.
26
Diese Unternehmen weisen lediglich im Idealfall Ge-
22
 Vgl. Volkart, R., Corporate Finance, 2003, S.278. 
23
 Vgl. Baetge, J./Lienau, A., Steuern, 2005, S. 809. 
24
 Vgl. IDW, Wirtschaftsprüfer-Handbuch, 2002, S. 103. 
25
 Vgl. Volkart, R., Corporate Finance, 2003, S. 207 f. 
26
 Vgl. Praxmarer, S., Unternehmensbewertung, 2005, S. 231. 
Kapitalstruktur und Kapitalkosten 
11
meinsamkeiten hinsichtlich operativer Tätigkeit, Geschäftsumfang und Kapi-
talstruktur aus. Dieser Fall ist jedoch in der Praxis selten anzutreffen und 
zieht eine Modifizierung der erhobenen Daten nach sich.
27
 Neben der Prob-
lematik des Beta-Faktors lässt die Festlegung einer sinnvollen Rendite des 
Marktportfolios, sowie die Schätzung des risikolosen Zinssatzes eine weitere 
Schwäche des CAPM erkennen. Dazu wird eine in der Vergangenheit liegen-
de Zeitperiode untersucht, die sich über einen Zeitraum von mindestens 20 
Jahren erstrecken sollte. Abhängig von der Auswahl der Länge des Analyse-
zeitraumes ergeben sich erhebliche Unterschiede in den gewonnenen Grö-
ßen.
28
Die Ansichten der Fachleute bezüglich der Anwendbarkeit des CAPM sind 
konträr. Jüngste Untersuchungen bezweifeln, dass auf Basis dieses Modells 
tatsächlich Eigenkapitalkosten zufrieden stellend ermittelt werden können. Es 
sind alternative, zukunftsorientierte Verfahren entwickelt worden, die eine 
schlüssigere Bewertung der zum Bewertungszeitpunkt erwarteten, künftigen 
Überschüssen und Renditeforderungen ermöglichen.
29
 Von einigen Fachleu-
ten wird die Testbarkeit des Modells in Frage gestellt oder es generell als 
falsch beurteilt. Andere wiederum erkennen das Modell als aussagefähig an. 
Trotz zahlreicher empirischer Tests liegen jedoch weder eine grundsätzliche 
empirische Bestätigung noch eine abschließende Widerlegung des Modells 
vor. Alternative Gleichgewichtstheorien des Kapitalmarktes weisen allerdings 
ähnliche Schwächen auf. Aus diesem Grund wird trotz der vorangegangen 
Kritik in der Praxis nach wie vor am CAPM festgehalten.
30
2.2.3  Kosten des Fremdkapitals 
Zur Berechnung der durchschnittlichen Kapitalkosten müssen neben den 
Kosten des Eigenkapitals auch die Kosten des Fremdkapitals bestimmt wer-
den. Hierbei ist es gängig, nur von außen zugeführtes, so genanntes verzins-
liche Fremdkapital, wie Darlehen, Anleihen, kurz- und langfristige Bankschul-
den (externe Fremdfinanzierung) zu berücksichtigen. Interne Fremdfinanzie-
rung, z.B. aus der Zuführung langfristiger Rückstellungen, werden als nicht 
27
 Vgl. Nestler, A./Kupke, T., Discounted Cash Flow-Verfahren, 2003, S. 168. 
28
 Vgl. Volkart, R., Corporate Finance, 2003, S. 209. 
29
 Vgl. Daske, H./Wiesenbach, K., Eigenkapitalkosten, 2005, S. 407. 
30
 Vgl. Schmidt, R. H./Terberger, E., Finanzierungstheorie, 1997, S. 359. 
Kapitalstruktur und Kapitalkosten 
12
zinstragend angenommen. Diese werden dem Free Cash Flow innerhalb des 
Leistungsbereiches zugerechnet.
31
Im Gegensatz zur Ermittlung der Eigenkapitalkosten gestaltet sich die Be-
stimmung der Fremdkapitalkosten relativ unproblematisch. Diese sind aus 
den aktuellen Kapitalmarktkonditionen ablesbar.
32
 Nimmt ein Unternehmen 
einen Kredit in der Form eines Darlehens auf, so erhält es Einzahlungen und 
verpflichtet sich, im Gegenzug die unmittelbar aus dem Kreditverhältnis fest-
gelegten und folgenden Auszahlungen zu entrichten. Diese Finanzierung 
lässt sich als Zahlungsreihe darstellen, die nur diejenigen effektiven Zahlun-
gen erfasst, die durch den Kredit direkt ausgelöst werden. Diese Zahlungsrei-
he beinhaltet die Darlehensaufnahme abzüglich Darlehensnebenkosten (z.B. 
Abschlussgebühr und Disagio) zu Beginn der Laufzeit, periodische Zins- und 
Tilgungszahlungen und Tilgung der Restschuld am Ende der Laufzeit. Die 
Kapitalkosten können nun ermittelt werden, indem auf diese Zahlungsreihe 
die Methode des Internen Zinsfußes angewendet wird. Dieser Interne Zinsfuß 
stellt den Fremdkapitalkostensatz dar.
33
 Geht der Kreditgeber davon aus, 
dass die fristgerechte Zahlung von Zinsen und Tilgung unsicher und damit 
risikobehaftet ist, so kann in den Fremdkapitalkostensatz eine Risikoprämie 
mit einbezogen werden um diesem Ausfallrisiko Rechnung zu tragen. Diese 
Wagnisprämien können als implizite Fremdkapitalkosten verstanden wer-
den.
34
2.2.4  Durchschnittliche Gesamtkapitalkosten  
2.2.4.1  WACC  ohne Berücksichtigung von Steuern 
Das Konzept der durchschnittlichen gewogenen Kapitalkosten (WACC - 
Weighted Average Cost of Capital) spiegelt die Opportunitätskosten aller Ka-
pitalgeber wider, die entsprechend ihrem Anteil gewichtet werden. Unter Op-
portunitätskosten wird hier die Rendite verstanden, die ein Anleger bei einem 
alternativen Investitionsprojekt mit vergleichbarem Risiko erzielt hätte. Der 
Kapitalkostensatz WACC ist das mit der Kapitalstruktur eines Unternehmens 
31
 Vgl. Dolezych, T., Unternehmensbewertung, 2003, S. 28; Volkart, R., Corporate Finan-
ce, 2003, S. 279. 
32
 Vgl. Mandl, G./Rabel, K., Unternehmensbewertung, 2005, S. 68. 
33
 Vgl. Schmidt, R. H./Terberger, E., Finanzierungstheorie, 1997, S. 232. 
34
 Vgl. Schiller, B./Tytko, D./Marek, M., Finanzwirtschaft, 2002, S. 26. 
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Originalausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2006
- ISBN (eBook)
- 9783832495701
- ISBN (Paperback)
- 9783838695709
- DOI
- 10.3239/9783832495701
- Dateigröße
- 962 KB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- Frankfurt University of Applied Sciences, ehem. Fachhochschule Frankfurt am Main – 3, Wirtschaft und Recht
- Erscheinungsdatum
- 2006 (Mai)
- Note
- 1,0
- Schlagworte
- unternehmenswert eigenkapitalrendite verschuldungsgrad kapitalkosten investitionsrechnung
- Produktsicherheit
- Diplom.de
 
					