Lade Inhalt...

Supplier Relationship Management

Die aktuelle Bedeutung und Trends von Softwareeinsatz im Einkauf

©2005 Diplomarbeit 125 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Der Bereich der Beschaffung bietet viele Ansätze zur Senkung der Kosten, um die Rentabilität des Unternehmens zu steigern. Dafür müssen Beschaffungsprozesse möglichst automatisiert und vereinfacht und die Zusammenarbeit mit den Lieferanten verbessert werden.
So bleibt den Einkäufern mehr Zeit für strategische Aufgaben. Zudem muss das Problem der inkonsistenten und mehrfach vorhandenen Stammdaten durch systematisches Stammdatenmanagement angegangen werden. Ein ganzheitliches Supplier Relationship Management kann hier effizient unterstützen und einen Wertschöpfungsbeitrag leisten.
Als Grundlage für das Verständnis für die Zielsetzung dieser Arbeit sollten die Einleitung und Problemstellung am Anfang dieser Diplomarbeit dienen, die die aktuelle Situation und Entwicklungen auf den Beschaffungsmärkten skizzieren. Dieses betriebswirtschaftliche Umfeld führt zu Veränderungen in den Unternehmen und begründet die Notwendigkeit von SRM-Lösungen.
Ziel dieser Diplomarbeit ist es daher, zunächst einen Überblick über die Möglichkeiten und Ziele von SRM-Software sowie einen kurzen Einblick in die historische Entwicklung dieser Lösung zu geben.
Weiterhin soll die vorliegende Arbeit einen detaillierten Überblick über das Funktionsangebot der Software-Lösung mySAP Supplier Relationship Management, als Bestandteil der mySAP Business Suite, geben. In den letzten Jahren wurden die Funktionalitäten des mySAP SRM kontinuierlich an die neuen Herausforderungen der Wirtschaft und an Anforderungen der Kunden angepasst und weiterentwickelt. Hierfür wurden einige Geschäftsprozesse ausgewählt, die detailliert beschrieben werden.
Gang der Untersuchung:
Die Arbeit gliedert sich grundlegend in drei Teilbereiche: a. Theoretischer Teil über die aktuelle Situation des Beschaffungsmarkts, b. Durchführung und Ergebnisse einer Studie zur aktuellen Bedeutung und Trends von Softwareeinsatz im Einkauf und c. Wirtschaftlicher Nutzen von SRM-Software
Bei der anfänglichen theoretischen Abhandlung werden die aktuelle Situation des Beschaffungsmarkts und Grundlagen von Einkaufssoftware beschrieben. Dabei wird insbesondere auf die SRM-Lösung der SAP AG mySAP SRM eingegangen.
Der zweite Teilbereich behandelt die Gestaltung und Auswertung einer Befragung zur aktuellen Bedeutung und Trends von Softwareeinsatz im Einkauf. Aus diesem Grund war ich auf die Teilnahme von möglichst vielen Messebesuchern bei der e_procure & supply angewiesen, die mit mir geduldig […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 9329
Cetin, Deniz: Supplier Relationship Management -
Die aktuelle Bedeutung und Trends von Softwareeinsatz im Einkauf
Druck Diplomica GmbH, Hamburg, 2006
Zugl.: Berufsakademie Mannheim, Diplomarbeit, 2005
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte,
insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von
Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der
Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen,
bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung
dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen
der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik
Deutschland in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich
vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des
Urheberrechtes.
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in
diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme,
dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei
zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.
Die Informationen in diesem Werk wurden mit Sorgfalt erarbeitet. Dennoch können
Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden, und die Diplomarbeiten Agentur, die
Autoren oder Übersetzer übernehmen keine juristische Verantwortung oder irgendeine
Haftung für evtl. verbliebene fehlerhafte Angaben und deren Folgen.
Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2006
Printed in Germany


SRM ­ Die aktuelle Bedeutung und Trends von Softwareeinsatz im Einkauf
II
Vorwort
Die vorliegende Diplomarbeit mit dem Thema ,,Supplier Relationship Management ­
Die aktuelle Bedeutung und Trends von Softwareeinsatz im Einkauf" entstand im
Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Berufsakademie Mannheim im Fach
Materialwirtschaft auf Empfehlung des ausbildenden Unternehmens SAP AG in
Walldorf. Die Umsetzung fand während des 6. Praxissemesters in der Abteilung
SRM Solution Strategy statt. Mein besonderer Dank gilt Herrn Professor Dr. Helmut
Wannenwetsch von der Berufsakademie Mannheim und Herrn Tom Wilke von der
SAP AG für ihre stets kompetente Beratung und Unterstützung.
Die Arbeit gliedert sich grundlegend in drei Teilbereiche:
a. Theoretischer Teil über die aktuelle Situation des Beschaffungsmarkts
b. Durchführung und Ergebnisse einer Studie zur aktuellen Bedeutung und
Trends von Softwareeinsatz im Einkauf
c. Wirtschaftlicher Nutzen von SRM-Software
a. Bei der anfänglichen theoretischen Abhandlung werden die aktuelle Situation des
Beschaffungsmarkts und Grundlagen von Einkaufssoftware beschrieben. Dabei wird
insbesondere auf die SRM-Lösung der SAP AG mySAP SRM eingegangen.
b. Der zweite Teilbereich behandelt die Gestaltung und Auswertung einer Befragung
zur aktuellen Bedeutung und Trends von Softwareeinsatz im Einkauf. Aus diesem
Grund war ich auf die Teilnahme von möglichst vielen Messebesuchern bei der
e_procure & supply angewiesen, die mit mir geduldig den Fragebogen
durchgegangen sind. An dieser Stelle gilt mein Dank an all diese Personen für ihre
tatkräftige Unterstützung.
c. Der dritte Teilbereich besteht aus der Beschreibung des wirtschaftlichen Nutzens
beim Einsatz von Einkaufssoftware und Beispielen aus der Praxis. Deshalb gilt mein
zusätzlicher Dank den Herrn Guido Kaup und Serge Hoffmann vom SRM Solution

SRM ­ Die aktuelle Bedeutung und Trends von Softwareeinsatz im Einkauf
III
Management, die mir wertvolle Unterlagen über Praxiseinsätze und die
Wirtschaftlichkeit von SRM-Software zur Verfügung gestellt und meine Fragen
kompetent beantwortet haben.
Weiterer Dank gilt schließlich meiner Verlobten und meinen Familien in Rendsburg
und Walldorf.
Deniz Çetin, Juli 2005

SRM ­ Die aktuelle Bedeutung und Trends von Softwareeinsatz im Einkauf
IV
Inhaltsverzeichnis
Vorwort... II
Inhaltsverzeichnis ... IV
Abkürzungsverzeichnis ... VI
Abbildungsverzeichnis ... VIII
Tabellenverzeichnis... X
1 Einleitung ... 1
1.1 Problemstellung ... 3
1.2 Zielsetzung... 8
2 Das Konzept Supplier Relationship Management als ganzheitlicher
Gestaltungsansatz für den Einkauf... 10
2.1 Historische Entwicklung des Supplier Relationship Management... 11
2.2 Supplier Relationship Management mit mySAP SRM... 14
2.2.1 Anwendungen im strategischen Sourcing...17
2.2.2 Effizienzsteigerung im operativen Procurement ...21
2.2.3 Supplier Self-Services zur Optimierung der Lieferantenbeziehungen...23
2.3 Wirtschaftlicher Nutzen des Supplier Relationship Managements ... 26
3 Durchführung der Studie ,,Aktuelle Bedeutung und Trends von
Softwareeinsatz im Einkauf"... 31
3.1 Planung des Studienprojekts ... 31
3.2 Auswahl der Befragungsstätte ... 32
3.3 Auswahl der Befragungsmethode ... 34
3.4 Konzeption des Fragebogens ... 35
4 Ergebnisse der Studie... 37
4.1 Allgemeine Rahmendaten... 37

SRM ­ Die aktuelle Bedeutung und Trends von Softwareeinsatz im Einkauf
V
4.2 Strategische Bedeutung der Beschaffung im Unternehmen ... 39
4.3 Unterstützung des Einkaufs durch SRM-Software ... 43
4.4 Wichtigste von SRM-Software unterstützte Prozesse und Herausforderungen
hierbei ... 47
4.5 Markt- und Innovationsführerschaft bei Softwareanbietern ... 51
4.6 Zukünftige Entwicklungen im Einkauf... 56
4.7 Schlussbetrachtung und Ausblick ... 59
5 Einsatz von mySAP SRM in ausgewählten Unternehmen ... 61
5.1 mySAP SRM bei Steelcase Inc... 62
5.1.1 Die wichtigsten Herausforderungen bei Steelcase...62
5.1.2 Entscheidung für SAP ...65
5.1.3 Hauptnutzen für das Unternehmen ...66
5.2 mySAP SRM bei Pemex Gas... 68
5.2.1 Anforderungen an ein SRM-System bei Pemex Gas...69
5.2.2 Implementierung von mySAP SRM...70
5.2.3 Ergebnisse der Einführung ...71
Abstract ... XII
Literaturverzeichnis... XIII
Anhangsverzeichnis... XXVI
Anhang ... XXVII
Ehrenwörtliche Erklärung ... L

SRM ­ Die aktuelle Bedeutung und Trends von Softwareeinsatz im Einkauf
VI
Abkürzungsverzeichnis
AG
Aktiengesellschaft
B2B
Business-to-Business
BME
Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik
e.V.
BoB
Best-of-Breed
BPO
Business Process Outsourcing
DPS
Desktop Purchasing System
CCM
Catalog Content Management
CRM
Customer Relationship Management
EBP
Enterprise Buyer Professional
E-Business
Electronic Business
EDI
Electronic Data Interchange
EDV
Elektronische Datenverarbeitung
E-Mail
Electronic Mail
E-Procurement
Electronic Procurement
ERP
Enterprise Resource Planning
E-Sourcing
Electronic Sourcing
EVA
Economic Value Added
Inc.
Incorporated Company
IT
Informationstechnologie
KG
Kommanditgesellschaft
KMU
Kleine und mittelgroße Unternehmen
MRO
Maintenance Repair Operations
OCI
Open Catalog Interface
PEMEX
Petróleos Mexicanos
PLM
Product Lifecycle Management
RFQ
Request for Quotation
ROI
Return on Investment

SRM ­ Die aktuelle Bedeutung und Trends von Softwareeinsatz im Einkauf
VII
SAP
Systeme, Anwendungen, Produkte in der
Datenverarbeitung
SCM
Supply Chain Management
SRM
Supplier Relationship Management
SUS
Supplier Self-Services
WWW
World Wide Web
XML
e
Xtensible Markup Language

SRM ­ Die aktuelle Bedeutung und Trends von Softwareeinsatz im Einkauf
VIII
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Einflussfaktoren auf das Beschaffungsmanagement ... 1
Abbildung 2: Stellung der Einkaufsabteilung bei der Strategiefestlegung... 2
Abbildung 3: Wertbeitrag des Einkaufs zum Unternehmensergebnis... 3
Abbildung 4: Vom traditionellen Einkauf zum strategischen
Beschaffungsmanagement... 5
Abbildung 5: Bisherige Zusammenarbeit mit Lieferanten ... 7
Abbildung 6: Prinzipien des Supplier Relationship Managements... 10
Abbildung 7: Entwicklungsstufen der elektronisch unterstützten Beschaffung ... 12
Abbildung 8: Schnittstelle von mySAP SRM zu anderen Business-Anwendungen .. 14
Abbildung 9: Die mySAP SRM 4.0 Lösungsstruktur ... 15
Abbildung 10: Gesamte systemtechnische Unterstützung des Einkäufers... 16
Abbildung 11: Lieferanten-Portfolioanalyse ... 18
Abbildung 12: Kontraktlebenszyklus im SAP-Kontraktmanagement... 20
Abbildung 13: Ablauf einer Self-Service Beschaffung ... 21
Abbildung 14: Unterstützte Katalog-Szenarien ... 22
Abbildung 15: Kollaboration mit der gesamten Lieferantenbasis über das
Lieferantenportal ... 24
Abbildung 16: Schnittstellen des SAP Lieferantenportals... 25
Abbildung 17: Bedarfsbündelung durch SRM... 27
Abbildung 18: SRM führt zu Shareholder Value ... 29
Abbildung 19: Branchenzugehörigkeit der Studienteilnehmer ... 37
Abbildung 20: Unternehmensgröße gemessen am Umsatz ... 38
Abbildung 21: Definition und Dokumentation von Einkaufszielen und -strategien ... 39
Abbildung 22: Unterschiede zwischen KMU und Großunternehmen bei der
Einkaufsstrategie... 40
Abbildung 23: Wichtigkeit der Definition und Dokumentation strategischer
Einkaufsziele und -strategien ... 41
Abbildung 24: Aktueller Status der Einkaufsfunktion in Unternehmen... 42
Abbildung 25: Treiber des SRM-Softwareeinsatzes in den nächsten 5 Jahren ... 43

SRM ­ Die aktuelle Bedeutung und Trends von Softwareeinsatz im Einkauf
IX
Abbildung 26: Strategische Ziele und Erfüllung dieser durch SRM-Software ... 44
Abbildung 27: GAP-Analyse zwischen strategischen Zielen und Erfüllung dieser
durch SRM-Software ... 46
Abbildung 28: Eingesetzte SRM-Tools zur Erreichung der Einkaufsziele und ­
strategien... 48
Abbildung 29: Aktuelle Herausforderungen für SRM-Prozesse und -Software... 50
Abbildung 30: Einschätzung des Marktführers im Bereich E-Procurement-Lösungen
... 52
Abbildung 31: Marktführerschaft im Bereich SRM-Software... 53
Abbildung 32: Softwareanbieter im Bereich E-Sourcing ... 54
Abbildung 33: Innovationsführer bei der Entwicklung neuer Software für den Einkauf
... 55
Abbildung 34: Zukünftige Entwicklungen im Einkauf ... 57
Abbildung 35: Nutzenkategorien von SRM... 61
Abbildung 36: Wirtschaftlicher Nutzen von mySAP SRM bei Steelcase... 67
Abbildung 37: Wertschöpfung bei Pemex durch mySAP SRM ... 72
Abbildung 38: Einsparungen durch den Einsatz von mySAP SRM bei Pemex im
Überblick ... 73

SRM ­ Die aktuelle Bedeutung und Trends von Softwareeinsatz im Einkauf
X
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Beschreibung der Tools des SRM ... 13
Tabelle 2: Strategische Effekte von Procurement-Software ... 28
Tabelle 3: Phasen eines Studienprojekts... 31
Tabelle 4: Aufgabenbereich und Stellung der Messebesucher im Betrieb ... 33

SRM ­ Die aktuelle Bedeutung und Trends von Softwareeinsatz im Einkauf
1
1 Einleitung
Die Entwicklungen der wirtschaftlichen Situation in den letzten Jahren, die durch
Globalisierung, Konzentration auf Kernkompetenzen, weiterhin steigenden
Kostendruck und dem richtigen Markteintrittszeitpunkt gekennzeichnet sind, stellen
Unternehmen
vor
immer
komplexer
werdende
und
vielschichtige
Herausforderungen.
1
Nicht zuletzt die Dynamik und Komplexität in sich stetig
ändernden Kundenerwartungen tragen zum vehementen Wettbewerbsdruck bei.
2
Folge: Wandel des Einkaufs
erforderlich
E-Business
Globale Netzwerke Kundenintegration
Globalisierung
Kostendruck
Konzentration auf
Kernkompetenzen
Individualisierte
Produkte
Kurze
Produktlebenszyklen
Outsourcing
Folge: Wandel des Einkaufs
erforderlich
E-Business
Globale Netzwerke Kundenintegration
Globalisierung
Kostendruck
Konzentration auf
Kernkompetenzen
Folge: Wandel des Einkaufs
erforderlich
E-Business
Globale Netzwerke Kundenintegration
Globalisierung
Kostendruck
Konzentration auf
Kernkompetenzen
Individualisierte
Produkte
Kurze
Produktlebenszyklen
Outsourcing
Abbildung 1: Einflussfaktoren auf das Beschaffungsmanagement
3
Gerade im Einkauf, der in traditioneller Sicht lediglich ein Erfüllungsgehilfe anderer
Abteilungen war, aus interner Unternehmenssicht ,,hohe Ineffizienzen" aufzeigte und
teilweise keine intensiven Beziehungen zu Lieferanten unterhielt, kommt der
Optimierung der Beschaffungsprozesse, auch aufgrund der zunehmenden
1
Vgl. Hildebrandt, H., 1999, Geleit sowie Eyholzer, K., Hunziker, D., 2001, Seite 74.
2
Vgl. Kuhn, A./Hellingratz, B., 2002, Vorwort.
3
In Anlehnung an: Economist Intelligence Unit, 2005, Seite 2 sowie SAP AG, 2004, mySAP Supplier
Relationship Management. Managing Spend for Profitability, Seiten 4f.

SRM ­ Die aktuelle Bedeutung und Trends von Softwareeinsatz im Einkauf
2
Reduzierung der Fertigungstiefe und des steigenden Outsourcing, eine besondere
Bedeutung zu (siehe Abbildung 1 auf Seite 1).
4
In den letzten Jahren wurden sich Unternehmensleitungen immer mehr der
besonderen Stellung der Einkaufsabteilung bewusst. Laut einer Studie von der
Intelligence Unit des Economist wird die Bedeutung in den nächsten 10 Jahren
weiter wachsen (siehe folgende Abbildung 2).
5
Wie wichtig ist die Rolle von
Führungskräften im Einkauf bei der
Festlegung von allgemeinen
strategischen Zielen?
6
HEUTE
IN 10 JAHREN
28
38
40
Sehr wichtig
Überlebenswichtig
Wie wichtig ist die Rolle von
Führungskräften im Einkauf bei der
Festlegung von allgemeinen
strategischen Zielen?
6
HEUTE
IN 10 JAHREN
28
38
40
Sehr wichtig
Überlebenswichtig
Wie wichtig ist die Rolle von
Führungskräften im Einkauf bei der
Festlegung von allgemeinen
strategischen Zielen?
6
HEUTE
IN 10 JAHREN
28
38
40
Sehr wichtig
Überlebenswichtig
6
HEUTE
IN 10 JAHREN
28
38
40
Sehr wichtig
Überlebenswichtig
Abbildung 2: Stellung der Einkaufsabteilung bei der Strategiefestlegung
6
4
Vgl. Eyholzer, K./Kuhlmann, W./Münger, T., 2002, Seite 66 sowie Hildebrandt, H., 1999, Geleit.
5
Vgl. Economist Intelligence Unit, 2005, Seite 19.
6
Ebenda.

SRM ­ Die aktuelle Bedeutung und Trends von Softwareeinsatz im Einkauf
3
1.1 Problemstellung
Der Unternehmensgewinn lässt sich auf zwei Arten steigern: a) den
Umsatz erhöhen
oder b) die
Kosten senken. Das Management von Unternehmen hat erkannt, dass
heute mit gleichem Aufwand auf der lange vernachlässigten Beschaffungsseite mehr
Wirkung für Ertrag und Wettbewerbsfähigkeit erzielt werden kann als auf der
Absatzseite. Beim derzeit schwierigen wirtschaftlichen Umfeld stellt es jedoch eine
gehörige Herausforderung dar, den Umsatz zu steigern. Die Kosten zu senken ist
meist deutlich einfacher. Es stellt sich die Frage, wie ein Unternehmen es schafft
seine Kosten zu senken. Die Optimierung des Beschaffungsprozesses stellt hier
einen wichtigen Ansatzpunkt dar.
7
Abbildung 3: Wertbeitrag des Einkaufs zum Unternehmensergebnis
8
Eine interne Studie von SAP, die zeigt, dass eine zehnprozentige Umsatzsteigerung
den gleichen Effekt hat wie eine Senkung der Materialkosten um 4 Prozent,
7
Vgl. SAP AG, 2004, mySAP Supplier Relationship Management. Managing Spend for Profitability,
Seite 4.
8
Vgl. Kaup, G., 2005, Folie 6.

SRM ­ Die aktuelle Bedeutung und Trends von Softwareeinsatz im Einkauf
4
E-Business
ist
eine
generelle
Bezeichnung für die Durchführung von
Geschäftstätigkeiten
in
einem
Unternehmen
auf
Basis
von
Internettechnologien. [Wannenwetsch,
H./Nicolai, S., 2004, Seite 29.]
verdeutlicht sehr stark die Bedeutung der Beschaffung für den Unternehmenserfolg.
Weiterhin besagt die Studie, dass Initiativen in der strategischen Beschaffung am
schnellsten einen Return on Investment erzielen (siehe Abbildung 3 auf Seite 3). Die
Beschaffung muss demzufolge vom Kostendrücker zum Kostengestalter avancieren,
um Wettbewerbsvorteile zu schaffen.
9
Andere Untersuchungen haben weiterhin festgestellt, dass 76% der Kosten, welche
eine Bestellung auslösen, rein administrativen Routinearbeiten zuzuordnen sind.
Diese Kostenart, die durch zeitintensive Tätigkeiten geprägt ist, kann signifikant
reduziert werden.
10
Aus diesem Grund tritt bei der Optimierung der
Beschaffungsprozesse die Betrachtung der ganzheitlichen Wertschöpfungskette in
den Vordergrund, der Einkauf wird somit zur strategischen Funktion.
11
Indem
operative und administrative Tätigkeiten so weit als möglich automatisiert bzw.
eliminiert, an Lieferanten oder andere Hierarchiestufen übergeben werden, können
sich die Einkaufsabteilungen mehr auf ihre strategischen Kernaufgaben mit höherer
Wertschöpfung wie zum Beispiel Verbesserung der Lieferantenbeziehungen,
Lieferantenbewertungen,
Kontraktmanagement,
globale
Analysen
und
Prozessverbesserungen konzentrieren. Abbildung 4 auf Seite 5 zeigt den Wandel
vom traditionellen Einkauf zum strategischen Beschaffungsmanagement.
12
Unterstützt und ermöglicht wird dieser
Wandel durch die Entwicklung der
elektronischen
Informations-
und
Kommunikationstechnologie,
vor
allem
durch das Internet, das die gesamte
Geschäftswelt im Laufe des 20.Jahrhunderts bedeutend verändert hat. Im Internet
können im
E-Business-Zeitalter Unternehmen unternehmensübergreifend nach in
9
Vgl. Wilke, T., 14.06.2005, Expertengespräch.
10
Vgl. Nekolar, A.-P., 2003, Seite 3.
11
Vgl. Eyholzer, K./Hunziker, D., 2001, Seite 74.
12
Vgl. Eyholzer, K./Kuhlmann, W./Münger, T., 2002, Seite 66.

SRM ­ Die aktuelle Bedeutung und Trends von Softwareeinsatz im Einkauf
5
E-Procurement ist der Einkauf
und Verkauf von Waren und
Dienstleis-tungen von Business-to-
Business
über
das
Internet.
[Whatis?com (Internet), 2005.]
Frage kommenden Anbietern suchen, sich über das vorhandene Produktspektrum
informieren und konkrete Angebote für Bestellungen einholen. Auf diese Weise
können die Optimierungs- und Einsparpotenziale im Einkauf erschlossen werden.
13
Abbildung 4: Vom traditionellen Einkauf zum strategischen Beschaffungsmanagement
14
Die
aktuelle
Situation
in
den
Einkaufsabteilungen stellt sich folgendermaßen
dar: Auf der einen Seite betrachten zahlreiche
Unternehmen die Beschaffung heute schon als
wichtige Funktion und setzen bereits elektronische Beschaffungslösungen im Einkauf
13
Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit, 2005, Seite 5.
14
Vgl. Eyholzer, K., 2002, Seite 67.

SRM ­ Die aktuelle Bedeutung und Trends von Softwareeinsatz im Einkauf
6
ein, um von den Potenzialen dieser Software zu profitieren. Eine Erhebung des
Bundesverbandes Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) ergab, dass
83% der Unternehmen reine
E-Procurement-Lösungen für den Einkauf einsetzen.
15
Auf der anderen Seite gibt es immer noch
Lösungen
wie
elektronische
Ausschreibungen und
Auktionen
(
E-
Sourcing),
deren
Bedeutung
und
Rationalisierungspotenzial noch nicht erkannt wurden. 52% Prozent der befragten
Unternehmen haben noch keine Erfahrungen mit derartigen Systemen.
16
Auch
das
Thema
Lieferantenmanagement
weist
noch
erhebliches
Verbesserungspotenzial auf. Immer mehr Unternehmen realisieren, dass der Preis
nur einer von vielen wichtigen Kriterien ist. Die Rolle des Lieferanten, der früher im
Rahmen von Preisverhandlungen als Gegner betrachtet wurde, muss sich zu der
eines
Wertschöpfungspartners
hin
entwickeln,
der
langfristig
in
die
Beschaffungsprozesse integriert werden soll.
17
Hinzukommt, dass die meisten Unternehmen sich nur auf ihre großen
Hauptlieferanten konzentrieren. Der Datentransfer mit den Hauptlieferanten erfolgt
z.B. via EDI,
18
welcher sehr kostenintensiv ist und nicht auf eine Großzahl von
Lieferanten skalierbar ist.
19
Lieferanten von so genannten indirekten Produkten oder
MRO-(Maintenance Repair Operations-) Produkten, also Produkten, die nicht direkt
ins Endprodukt eingehen, werden deshalb noch oft außen vor gelassen.
15
Vgl. ECIN (Internet), 2005, Artikel ,,Macht es elektronisch".
16
Vgl. BME, 2005, Seiten 1 und 5.
17
Vgl. Eyholzer, K./Kuhlmann, W./Münger, T., 2002, Seite 67.
18
Unter EDI versteht man den Transfer strukturierter Daten durch vereinbarte Nachrichtenstandards
von Computer zu Computer unter Nutzung elektronischer Mittel. [Kluck, D., 2002, Seite 235.]
19
Vgl. Eisel, A., 2005, Lieferantenanbindung mit mySAP SRM, Folie 5.
E-Sourcing ist als die elektronische
Unterstützung der Beschaffung bei
strategischen Aufgaben zu verstehen.
[Vgl. Wannenwetsch, 2004, Seite 171.]

SRM ­ Die aktuelle Bedeutung und Trends von Softwareeinsatz im Einkauf
7
Geschäftsbeziehungen sind aus diesem Grund wenig automatisiert, fehleranfällig
und arbeitsintensiv.
20
Die folgende Abbildung 5 veranschaulicht diesen Sachverhalt.
20% der großen Lieferanten
80% der kleinen und mittleren
Lieferanten
Automatisierte / optimierte
Kommunikation
(EDI, XML)
Manuelle / nicht optimierte
Kommunikation
(Fax, Telefon)
20% der großen Lieferanten
80% der kleinen und mittleren
Lieferanten
Automatisierte / optimierte
Kommunikation
(EDI, XML)
Manuelle / nicht optimierte
Kommunikation
(Fax, Telefon)
Abbildung 5: Bisherige Zusammenarbeit mit Lieferanten
21
Einen weiteren Problembereich stellen inkonsistente und mehrfach vorhandene
Stammdaten dar, die das reibungslose Zusammenspiel in einem zunehmend
globalen Firmengeflecht erschweren. Für eine zentrale Einkaufsabteilung ist es
schwierig, Informationen über Lieferanten und gekaufte Artikel zusammenzufassen,
um das so gesammelte Wissen gezielt für Einkaufsverhandlungen mit Lieferanten zu
nutzen.
22
Um die Kosten im Einkauf gering zu halten und das Ziel der Gewinnmaximierung zu
erreichen, entstand das Supplier Relationship Management (SRM) als eine
natürliche Weiterentwicklung des E-Procurement-Gedankens. SRM beschreibt die
Potenziale, die sich aus diesen Entwicklungen für die Versorgung des Unternehmens
mit Waren und Dienstleistungen ergeben und stellt dazu verschiedene
unterstützende Methoden und Instrumente zur Verfügung, die es ermöglichen auch
mit der Masse der Lieferanten zusammenzuarbeiten. Das SRM-Konzept unterstützt
20
Vgl. Dolmetsch, R., 2000, Seite 19.
21
Eisel, A., 2005, Lieferantenanbindung mit mySAP SRM, Folie 5.
22
Lindner, M. (Internet), 2005.

SRM ­ Die aktuelle Bedeutung und Trends von Softwareeinsatz im Einkauf
8
und optimiert kritische Prozesse der Wertschöpfungskette ­ vom Management der
Zulieferer über die Entwicklung bis hin zur elektronischen Beschaffung.
23
Fazit
Der Bereich der Beschaffung bietet viele Ansätze zur Senkung der Kosten, um die
Rentabilität des Unternehmens zu steigern. Dafür müssen Beschaffungsprozesse
möglichst automatisiert und vereinfacht und die Zusammenarbeit mit den Lieferanten
verbessert werden. So bleibt den Einkäufern mehr Zeit für strategische Aufgaben.
Zudem muss das Problem der inkonsistenten und mehrfach vorhandenen
Stammdaten durch systematisches Stammdatenmanagement angegangen werden.
Ein ganzheitliches Supplier Relationship Management kann hier effizient
unterstützen und einen Wertschöpfungsbeitrag leisten.
1.2 Zielsetzung
Als Grundlage für das Verständnis für die Zielsetzung dieser Arbeit, sollten die
Einleitung und Problemstellung am Anfang dieser Diplomarbeit dienen, die die
aktuelle Situation und Entwicklungen auf den Beschaffungsmärkten skizzieren.
Dieses betriebswirtschaftliche Umfeld führt zu Veränderungen in den Unternehmen
und begründet die Notwendigkeit von SRM-Lösungen. Ziel dieser Diplomarbeit ist es
daher, zunächst einen Überblick über die Möglichkeiten und Ziele von SRM-Software
sowie einen kurzen Einblick in die historische Entwicklung dieser Lösung zu geben.
Weiterhin soll die vorliegende Arbeit einen detaillierten Überblick über das
Funktionsangebot der Software-Lösung mySAP Supplier Relationship Management,
als Bestandteil der mySAP Business Suite, geben. In den letzten Jahren wurden die
Funktionalitäten des mySAP SRM kontinuierlich an die neuen Herausforderungen
der Wirtschaft und an Anforderungen der Kunden angepasst und weiterentwickelt.
Hierfür wurden einige Geschäftsprozesse ausgewählt, die detailliert beschrieben
werden.
23
Vgl. Barking, U./König, P., 2002, Seite 23.

SRM ­ Die aktuelle Bedeutung und Trends von Softwareeinsatz im Einkauf
9
Ein Kapitel über den wirtschaftlichen Nutzen für die beteiligten Unternehmen soll
zeigen, welchen Beitrag SRM für die Wertschöpfung eines Unternehmens leisten
kann. Aus der Problemstellung in Kapitel 1.1 ist zu erkennen, dass einige Potenziale
von SRM-Lösungen noch nicht erkannt worden sind. Eine Studie im Rahmen dieser
Arbeit soll die aktuelle Bedeutung der Funktion Einkauf und des Softwareeinsatzes
im Einkauf, die gegenwärtigen Erwartungen sowie zukünftige Herausforderungen
aufdecken und analysieren. Im Kapitel 3 werden die Planung, Konzeption und
Umsetzung der Studie dargestellt. Die Schlussbetrachtung und der Ausblick werden
in Kapitel 4.7 behandelt: Die Studie stellt mit der Untersuchung der aktuellen
Bedeutung und Trends von Softwareeinsatz im Einkauf den Kern der Diplomarbeit
dar. Eine kritische Würdigung an dieser Stelle ist daher am besten geeignet. Zum
Abschluss soll anhand von zwei detaillierten Praxiseinsätzen von mySAP SRM die
aktuelle Bedeutung, Motivation und Nutzen von SRM-Lösungen verdeutlicht werden.

SRM ­ Die aktuelle Bedeutung und Trends von Softwareeinsatz im Einkauf
10
2 Das Konzept Supplier Relationship Management als
ganzheitlicher Gestaltungsansatz für den Einkauf
Während E-Procurement ­ von der Käuferseite getrieben ­ eine Verbesserung und
Verschlankung der operativen Beschaffungsprozessen in den Mittelpunkt rückte,
beinhaltet Supplier Relationship Management das ganzheitliche Management der
Beschaffungsprozesse und der Lieferantenbeziehungen, um so die Einkaufsseite
eines Unternehmens zu optimieren. Damit will man einerseits Einsparungspotenziale
­ vor allem bei international weitgehend selbständig operierenden Konzernen ­
ausschöpfen, indem bspw. Einkaufsdaten (Lieferantenstruktur, Risikofaktoren,
Konditionen, Qualität) zusammengeführt werden.
24
Abbildung 6: Prinzipien des Supplier Relationship Managements
25
Anderseits sollen kollaborative Elemente und Technologien die gemeinsame
Entwicklung, den strategischen Einkauf und die operative Bestellabwicklung im
gesamten Logistikprozess hauptsächlich durch Automatisierung verbessern, so dass
24
Vgl. von Dahlen, R., 2003, Seiten 347f. sowie Wilke, T., 2003, Seite 2.
25
König, P., 2002, Folie 9.

SRM ­ Die aktuelle Bedeutung und Trends von Softwareeinsatz im Einkauf
11
sich etwa die Zeitspanne bis zur Markteinführung verkürzt. Eine wichtige Rolle
spielen dabei Verknüpfungen mit dem Data Warehouse
26
(z.B. zur Bewertung von
Lieferantenleistungen) sowie zum Supply Chain Management.
27
Obige Abbildung 6
auf Seite 10 soll zudem veranschaulichen, dass neben der Informationen über
Lieferanten und der notwendigen kollaborativen Technologien auch die Integration
von anderen Softwarekomponenten wichtig ist.
28
2.1 Historische Entwicklung des Supplier Relationship Management
Die bisherige historische Entwicklung der elektronisch unterstützten Beschaffung
fand in drei, teilweise parallelen Schritten statt wie die folgende Abbildung 7 auf Seite
12 veranschaulicht. Zuerst wurden
Enterprise-Resource-Planning-Systeme (ERP-
Systeme) entwickelt, die z.B. mittels EDI Daten mit Lieferanten austauschen. Im
Rahmen des Internetzeitalters entstanden
E-Procurement-Lösungen, mit denen die
Bedarfsträger selbst ihre Bestellung über das Internet tätigen können.
29
Die häufigste
Form von E-Procurement sind Desktop-Purchasing-Systeme (DPS). Bei einem DPS
handelt es sich um ein ganzheitlich ausgerichtetes elektronisches bzw. EDV-
technisch unterstütztes System, das die direkte Bestellung am Arbeitsplatz
unterstützt. Ziel ist, dass jeder Mitarbeiter über ein derartiges Desktop-Purchasing-
System Zugriff auf die zur Beschaffung notwendigen Informationen (Qualität,
Beschaffenheit, Preis, Konditionen etc.) hat, um selbstständig die Beschaffung für
seinen individuellen Bedarf durchführen zu können. Dabei enthalten die
elektronischen Kataloge, aus denen die Bestellauswahl getroffen wird, nur Produkte
26
Unter einem Data Warehouse werden zumeist alle Aktivitäten subsumiert, die es zur Aufgabe
haben Unternehmensdaten zu sammeln und sie in geordneter Form abzuspeichern. [Wannenwetsch,
H., 2004, Seite 174]
27
Supply Chain Management ist ein organisatorischer und informationstechnischer Ansatz, mit dem
Logistikketten von der Rohstoffgewinnung über die verschiedenen Fertigungs- und
Veredelungsstufen, über Handel und Distribution bis hin zum Endkunden koordiniert und optimiert
werden. [Vgl. Schulte, G., 2001, Seite 17]
28
Vgl. von Dahlen, R., 2003, Seiten 347f. sowie Wilke, T., 2003, Seite 2.
29
Barking, U./König, P., 2002, Seiten 23f.

SRM ­ Die aktuelle Bedeutung und Trends von Softwareeinsatz im Einkauf
12
mit Lieferanten, mit denen Kontrakte verhandelt wurden. DPS unterstützen eine
einfach zu bedienende Web-Browseroberfläche und damit die unregelmäßige
Nutzung durch selten bestellende Mitarbeiter. Im Unterschied zu klassischen
Beschaffungssystemen ist keine zentrale Person mehr erforderlich, die die Bedarfe
der Mitarbeiter sammelt und dann eine Bestellung aufgibt.
30
ERP-Systeme
·Bilateraler Datenverkehr
·Proprietäre Netzwerke
·Relativ starre Datenstruktur
·Initiative von
Großunternehmen
E-Procurement
·Elektronische Bereit-
stellung von Produkt-
und Firmeninforma-
tionen
·Jederzeit Zugriff auf
aktuelle Daten über
offene Schnittstellen
(Internet)
·Eignung für Groß-
und Kleinkunden
Supplier Relationship
Management
·Umfassende Informationen
über alle Lieferanten hinweg
·Elektronische Beschaffung von
direkten und indirekten Materialien
sowie Dienstleistungen
·Online-Auktionen
·Schnelle und unkomplizierte
Anbindung der Lieferanten
über Web-Browser
ERP-Systeme
·Bilateraler Datenverkehr
·Proprietäre Netzwerke
·Relativ starre Datenstruktur
·Initiative von
Großunternehmen
E-Procurement
·Elektronische Bereit-
stellung von Produkt-
und Firmeninforma-
tionen
·Jederzeit Zugriff auf
aktuelle Daten über
offene Schnittstellen
(Internet)
·Eignung für Groß-
und Kleinkunden
Supplier Relationship
Management
·Umfassende Informationen
über alle Lieferanten hinweg
·Elektronische Beschaffung von
direkten und indirekten Materialien
sowie Dienstleistungen
·Online-Auktionen
·Schnelle und unkomplizierte
Anbindung der Lieferanten
über Web-Browser
ERP-Systeme
·Bilateraler Datenverkehr
·Proprietäre Netzwerke
·Relativ starre Datenstruktur
·Initiative von
Großunternehmen
E-Procurement
·Elektronische Bereit-
stellung von Produkt-
und Firmeninforma-
tionen
·Jederzeit Zugriff auf
aktuelle Daten über
offene Schnittstellen
(Internet)
·Eignung für Groß-
und Kleinkunden
Supplier Relationship
Management
·Umfassende Informationen
über alle Lieferanten hinweg
·Elektronische Beschaffung von
direkten und indirekten Materialien
sowie Dienstleistungen
·Online-Auktionen
·Schnelle und unkomplizierte
Anbindung der Lieferanten
über Web-Browser
Abbildung 7: Entwicklungsstufen der elektronisch unterstützten Beschaffung
31
Als eine Erweiterung des E-Procurement-Gedankens kann in der dritten Stufe der
elektronisch unterstützen Beschaffung das
Supplier Relationship Management
betrachtet werden, das neben der Optimierung der operativen Beschaffungsprozesse
vor allem strategische Einkaufsentscheidungen umfasst.
32
An dieser Stelle soll
bereits eine tabellarische Übersicht angeführt werden, die kurz die neuen Tools
beschreibt, die reine E-Procurement-Lösungen hin zu SRM-Software entwickelt
haben. Die Tabelle 1 auf der folgenden Seite 13 soll im Hinblick auf Kapitel 4.3 einen
erläuternden Charakter haben, da dort nach der Bedeutung dieser einzelnen Tools
gefragt ist.
30
Vgl. Dolmetsch, R., 2000, Seiten 152ff.
31
In Anlehnung an: Schneider, D./Schnetkamp, G., 2000, Seite 20 sowie Barking, U./König, P., 2002,
Seiten 23f.
32
Vgl. Wannenwetsch, H., 2004, Seite 190.

SRM ­ Die aktuelle Bedeutung und Trends von Softwareeinsatz im Einkauf
13
Tools
Funktionalitäten
Collaboration Tools
(Tools zur elektronischen
Zusammenarbeit)
Tools zur Unterstützung der Zusammenarbeit zwischen Einkäufer
und Lieferant, bspw. zur gemeinsamen Entwicklung von Produkten
(Collaborative
Design),
zur
gemeinsamen
Bedarfsplanung
(Collaborative Forecasting and Planning) oder zur gemeinsamen
Beschaffung (Collaborative Sourcing). Die Tools bieten bspw. die
Möglichkeit, auf einen Datenbestand dezentral zuzugreifen oder
Projekte und/oder Dokumente zentral zu pflegen/verwalten.
Decision Support Tools
(Instrumente zur
Entscheidungs-
unterstützung)
Decision Support Tools unterstützen Entscheidungsträger durch
strukturierte Analyseprozesse und damit durch eine gezielte
Entscheidungsvorbereitung, bspw. bei der Auswahl von Lieferanten
oder bei Make-or-Buy-Entscheidungen. Die Ausgabenanalyse gibt
umfassende Informationen für die strategische Beschaffung und hilft
über diese signifikante Kontrolle z.B. bei der besseren Ausnutzung
von Kontrakten.
Contract Management
Tools (Tools für das
Vertragsmanagement)
Insbesondere in Großunternehmen wird es zunehmend wichtig, ein
zentrales Vertragsmanagement zu pflegen. Nur so können
ausgehandelte Konditionen und Mengeneffekte unternehmensweit
realisiert und überwacht werden.
eRFQ Tools
(Instrumente für
elektronische
Ausschreibungen)
Zur strukturierten Einholung von Informationen bietet es sich an,
Bedarfe zu publizieren oder Lieferanten zur Abgabe von
Produktbeschreibungen und Leistungen aufzufordern. Dieser
Prozess kann durch Ausschreibungstools unterstützt werden.
Reverse Auction Tools
(Lösungen für
umgekehrte Auktionen)
Durch Systeme zur dynamischen Preisfindung können so genannte
Reverse Auctions durchgeführt werden. Hierbei wird ein Bedarf
ausgeschrieben und mehrere Lieferanten werden zur Abgabe von
Angeboten in einem bestimmten Zeitraum eingeladen. Das System
steuert den Ablauf dieser umgekehrten Auktionen und liefert
detaillierte statistische Daten und Berichte.
Category Management
Category Management hilft dem strategischen Einkäufer den
Beschaffungsprozess so effektiv wie möglich zu gestalten. Das
leistungsstarke
Werkzeug
bietet
Funktionen
für
das
Projektmanagement, die Bezugsquellenfindung und die Verwaltung
der Waren nach Kategorien.
Relationship and
Performance Monitoring
and Measurement bei der
Lieferantenbeurteilung
Wichtig ist eine systematische Sammlung einkaufsrelevanter Daten
sowie deren Aufbereitung und Nutzung für eine fortwährende
Kontrolle der Akteure im Unternehmen und der Lieferanten. Das
Monitoring bildet die Basis für die Lieferantenbeurteilung und damit
für mögliche Veränderungen im Vertragswesen.
Tabelle 1: Beschreibung der Tools des SRM
33
33
In Anlehnung an: Eyholzer, K./Kuhlmann, W./Münger, T., 2002, Seiten 71f. sowie SAP AG, CD:
mySAP Supplier Relationship Management. SAP, der Partner für Ihre Einkaufsstrategie, 2005, Kapitel
Lieferantenanbindung und Category Management.

SRM ­ Die aktuelle Bedeutung und Trends von Softwareeinsatz im Einkauf
14
2.2 Supplier Relationship Management mit mySAP SRM
Das folgende Kapitel beschreibt, wie das Softwareunternehmen SAP AG seine SRM-
Strategie in der Softwarelösung namens mySAP Supplier Relationship Management
umsetzt. Anschließend werden in den Unterkapiteln, ausgewählte Prozesse in den
einzelnen Bereichen dieser Lösung detailliert dargestellt und beschrieben.
mySAP SRM gehört zur mySAP Business Suite, das ein Paket von Software-
Lösungen ist, mit denen Unternehmen jeder Größe ihre wichtigsten
Geschäftsprozesse abdecken können. Zu den Vorteilen der einzelnen Lösungen
zählen unter anderem, dass sie vollständig miteinander integriert sind,
branchentypische
Funktionen
enthalten
und
Zusammenarbeit
über
Unternehmensgrenzen hinweg ermöglichen.
34
Abbildung 8: Schnittstelle von mySAP SRM zu anderen Business-Anwendungen
35
Zu diesem Gesamtpaket gehören mySAP Supply Chain Management, das
Instrumente zur Planung, Ausführung, Koordination und Kollaboration in komplexen
34
Vgl. SAP AG, 2005, Designed for your industry. Scaled to your business. Ready for your future.,
Seite 12.
35
König, P., 2005, Supplier Relationship Management ­ Überblick. Einsparungen und
Wertsteigerungen durch ganzheitliches Beschaffungsmanagement, Folie 6.

SRM ­ Die aktuelle Bedeutung und Trends von Softwareeinsatz im Einkauf
15
Beschaffungs- und Verteilungsprozessen beinhaltet, mySAP Customer Relationship
Management, das die Kundenbeziehungen optimiert und mySAP Product Lifecycle
Management, das die Produktentwicklung und Verfügbarkeit der Produktdaten
optimiert.
36
Um das volle Potenzial von SRM auszuschöpfen, müssen Unternehmen
ihre Systeme für SCM, PLM, CRM und ERP
37
mit SRM verbinden (siehe Abbildung 8
auf Seite 14). mySAP SRM lässt sich mit all diesen Lösungen ­ von SAP oder von
anderen Anbietern ­ integrieren. Dadurch können z.B. Lagerbestände reduziert und
Produktentwicklungszeiten beschleunigt werden.
38
Self-Service Beschaffung
Beschaffung von
Direktmaterial
Dienstleistungsbeschaffung
Lieferantenregistrierung
Produktentwicklung
Strategisches Sourcing
Operatives Procurement
Supplier Enablement
Ausgabenanalysen
Lieferantenliste /
Bewertung
Ausschreibung / Auktion
Kontraktmanagement
Katalogmanagement
Self-Service Beschaffung
Beschaffung von
Direktmaterial
Dienstleistungsbeschaffung
Lieferantenregistrierung
Produktentwicklung
Strategisches Sourcing
Operatives Procurement
Supplier Enablement
Ausgabenanalysen
Lieferantenliste /
Bewertung
Ausschreibung / Auktion
Kontraktmanagement
Katalogmanagement
Self-Service Beschaffung
Beschaffung von
Direktmaterial
Dienstleistungsbeschaffung
Lieferantenregistrierung
Produktentwicklung
Strategisches Sourcing
Operatives Procurement
Supplier Enablement
Ausgabenanalysen
Lieferantenliste /
Bewertung
Ausschreibung / Auktion
Kontraktmanagement
Katalogmanagement
Abbildung 9: Die mySAP SRM 4.0 Lösungsstruktur
39
Im SAP-Sinne umfasst SRM die gesamte systemtechnische Unterstützung des
Einkäufers. Das in Abbildung 9 auf Seite 15 aufgeführte Lösungs-Portfolio von
mySAP SRM in der Version 4.0 untergliedert sich in drei Kernbereiche: a)
36
Vgl. SAP AG, 2005, Designed for your industry. Scaled to your business. Ready for your future.,
Seite 12.
37
Enterprise Resource Planning (ERP) -Systeme dienen einer automatisierten Steuerung operativer
Prozesse der internen Supply Chain. [Wannenwetsch, H., 2002, Seite 419.]
38
Vgl. SAP AG, 2004, mySAP Supplier Relationship Management. Managing Spend for Profitability,
Seite 10.
39
Eigene Darstellung in Anlehnung an: Eck, F., 2003, Bridging the Gap between Operational and
Strategic Procurement with mySAP SRM, Folie 19.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2005
ISBN (eBook)
9783832493295
ISBN (Paperback)
9783838693293
DOI
10.3239/9783832493295
Dateigröße
3.4 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Duale Hochschule Baden-Württemberg Mannheim, früher: Berufsakademie Mannheim – Wirtschaft, Fachrichtung Industrie
Erscheinungsdatum
2006 (Februar)
Note
1,3
Schlagworte
einkauf e-procurement purchasing
Zurück

Titel: Supplier Relationship Management
book preview page numper 1
book preview page numper 2
book preview page numper 3
book preview page numper 4
book preview page numper 5
book preview page numper 6
book preview page numper 7
book preview page numper 8
book preview page numper 9
book preview page numper 10
book preview page numper 11
book preview page numper 12
book preview page numper 13
book preview page numper 14
book preview page numper 15
book preview page numper 16
book preview page numper 17
book preview page numper 18
book preview page numper 19
book preview page numper 20
book preview page numper 21
book preview page numper 22
book preview page numper 23
book preview page numper 24
book preview page numper 25
book preview page numper 26
125 Seiten
Cookie-Einstellungen