Leseförderung durch einen jahrgangsübergreifenden Leseclub mit Büchern des Autors Peter Härtling
					
	
		©2003
		Examensarbeit
		
			
				60 Seiten
			
		
	
				
				
					
						
					
				
				
				
				
			Zusammenfassung
			
				Inhaltsangabe:Einleitung:	
Nicht erst seit PISA und IGLU ist Leseförderung in aller Munde. Lesen ist in der heutigen Medienwelt die wichtigste Kulturtechnik geworden. Leider lässt sich feststellen, dass viele Schüler in der Freizeit nicht mehr lesen. Das schulische Lesen bedeutet für sie Anstrengung und Benotung.
Die Schüler sollten jedoch dazu motiviert werden, zu lesen. Sie sollen erkennen, dass Lesen und die Beschäftigung mit Literatur Spaß machen kann. Aus diesem Grund hat sich die Verfasserin der vorliegenden Arbeit für das Thema Leseförderung entschieden. Kann man heute nicht Lesen, so führt das schnell zu Problemen im Alltag, im Beruf und in der Freizeit. Lesen muss man lernen und auch immer wieder üben und fördern.
Die vorliegende Staatsarbeit beschäftigt sich mit dem Thema Leseförderung durch einen Leseclub in der Schule.
Im ersten Teil der Arbeit wird die Bedeutung des Lesens auf die Persönlichkeit des Lesers erläutert. Anschließend folgt eine kurze Darstellung über die Medienausstattung und nutzung heutiger Jugendlicher sowie Wirkungen der Medien auf ihre Konsumenten.
Im weiteren Verlauf wird erläutert, welche Faktoren bezüglich der Lesesozialisation auf den Leser einwirken und von Bedeutung sind. Der letzte Punkt des ersten Teils geht auf Leseförderung und deren Maßnahmen in Schule, Elternhaus und Gesellschaft ein.
Im zweiten Teil der vorliegenden Staatsarbeit wird der Verlauf einer Arbeitsgemeinschaft beschrieben. In einer Grundschule wurde im 3. und 4. Schuljahr eine Arbeitsgemeinschaft Leseclub eingerichtet, an der die Schüler freiwillig teilnehmen konnten. Die Schüler beschäftigten sich in der Zeit von Februar bis Juli 2003 mit dem Kinderbuchautor Peter Härtling, der auch Bücher für Erwachsene geschrieben hat. In einer Art Projekt arbeiteten die Schüler individuell zu verschiedenen Werken Härtlings und präsentierten diese in einer abschließenden Ausstellung.
Die vorliegende Arbeit beschreibt schulische und organisatorische Voraussetzungen für die Arbeitsgemeinschaft und stellt didaktisch- methodische Überlegungen an. Die Arbeit dokumentiert und reflektiert die Arbeit des Leseclubs.
Der Schluss der vorliegenden Arbeit reflektiert die Arbeitsgemeinschaft Leseclub und stellt Überlegungen und Folgerungen für die weitere pädagogische Arbeit in der Zukunft an.
Auf Grund des Datenschutzes wurden in der vorliegenden Arbeit alle persönlichen Namen durch *** gekennzeichnet. Der Anhang, der zum größten Teil aus Fotos und privatem […]
	Nicht erst seit PISA und IGLU ist Leseförderung in aller Munde. Lesen ist in der heutigen Medienwelt die wichtigste Kulturtechnik geworden. Leider lässt sich feststellen, dass viele Schüler in der Freizeit nicht mehr lesen. Das schulische Lesen bedeutet für sie Anstrengung und Benotung.
Die Schüler sollten jedoch dazu motiviert werden, zu lesen. Sie sollen erkennen, dass Lesen und die Beschäftigung mit Literatur Spaß machen kann. Aus diesem Grund hat sich die Verfasserin der vorliegenden Arbeit für das Thema Leseförderung entschieden. Kann man heute nicht Lesen, so führt das schnell zu Problemen im Alltag, im Beruf und in der Freizeit. Lesen muss man lernen und auch immer wieder üben und fördern.
Die vorliegende Staatsarbeit beschäftigt sich mit dem Thema Leseförderung durch einen Leseclub in der Schule.
Im ersten Teil der Arbeit wird die Bedeutung des Lesens auf die Persönlichkeit des Lesers erläutert. Anschließend folgt eine kurze Darstellung über die Medienausstattung und nutzung heutiger Jugendlicher sowie Wirkungen der Medien auf ihre Konsumenten.
Im weiteren Verlauf wird erläutert, welche Faktoren bezüglich der Lesesozialisation auf den Leser einwirken und von Bedeutung sind. Der letzte Punkt des ersten Teils geht auf Leseförderung und deren Maßnahmen in Schule, Elternhaus und Gesellschaft ein.
Im zweiten Teil der vorliegenden Staatsarbeit wird der Verlauf einer Arbeitsgemeinschaft beschrieben. In einer Grundschule wurde im 3. und 4. Schuljahr eine Arbeitsgemeinschaft Leseclub eingerichtet, an der die Schüler freiwillig teilnehmen konnten. Die Schüler beschäftigten sich in der Zeit von Februar bis Juli 2003 mit dem Kinderbuchautor Peter Härtling, der auch Bücher für Erwachsene geschrieben hat. In einer Art Projekt arbeiteten die Schüler individuell zu verschiedenen Werken Härtlings und präsentierten diese in einer abschließenden Ausstellung.
Die vorliegende Arbeit beschreibt schulische und organisatorische Voraussetzungen für die Arbeitsgemeinschaft und stellt didaktisch- methodische Überlegungen an. Die Arbeit dokumentiert und reflektiert die Arbeit des Leseclubs.
Der Schluss der vorliegenden Arbeit reflektiert die Arbeitsgemeinschaft Leseclub und stellt Überlegungen und Folgerungen für die weitere pädagogische Arbeit in der Zukunft an.
Auf Grund des Datenschutzes wurden in der vorliegenden Arbeit alle persönlichen Namen durch *** gekennzeichnet. Der Anhang, der zum größten Teil aus Fotos und privatem […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
ID 9294 
Tüttö, Claudia: Leseförderung durch einen jahrgangsübergreifenden Leseclub mit 
Büchern des Autors Peter Härtling 
Druck Diplomica GmbH, Hamburg, 2006 
Zugl.: Amt für Lehrerausbildung, Staatsexamensarbeit, 2003 
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Diplomica GmbH 
http://www.diplom.de, Hamburg 2006 
Printed in Germany
Leseförderung durch einen jahrgangsübergreifenden Leseclub mit Büchern 
des Autors Peter Härtling 
Inhaltsverzeichnis 
Einleitung
...1 
Teil I: Ergebnisse der Leseforschung
...2 
1. Die Kulturtechnik Lesen...2 
1.1 Bedeutung des Lesens in der Gesellschaft...2 
1.2 Bedeutung des Lesens für die Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit...3 
1.2.1 Erweiterung kognitiver Strukturen...3 
1.2.2 Förderung von Fantasie und Kreativität...3 
1.2.3 Förderung von Individualität und Identität...4 
1.2.4 Erweiterung der sozialen Kompetenz...4 
1.2.5 Erweiterung der sprachlichen Kompetenz...5 
1.2.6 Verfügbarkeit von Wissensstrukturen...6 
1.3 Schlussfolgerungen...6 
2. Leseverhalten in der Medienumwelt...6 
2.1 Medienausstattung von Kindern und Jugendlichen...7 
2.2 Medienverhalten von Kindern und Jugendlichen...8 
2.3 Medienwirkungen...10 
3 Lesesozialisation...11 
3.1 Lesesozialisation in der Familie...11 
3.2 Lesesozialisation in der Schule...13 
3.3 Lesefähigkeiten und Lesegewohnheiten von Kindern und  
Jugendlichen ...14 
4  Pädagogische Schlussfolgerung: Leseförderung als gesamtgesellschaftliche 
Aufgabe...15 
4.1 Leseförderung in der Familie...16 
4.2 Leseförderung in der Schule...17 
4.3 Leseförderung als gesellschaftspolitische Aufgabe...19 
Teil II: Der Leseclub als möglicher Teil der schulischen 
Leseförderung
...20 
1.  Bedeutung des Leseclubs für die schulische Leseförderung...20 
2.  Legitimation des Leseclubs durch den Hessischen Rahmenplan ...21 
3. Schulische Voraussetzungen der *** Schule...23 
3.1 Leseverhalten der Schüler...23 
3.2 Mediothek...26 
3.3 Bücher- und Lesesituation in den Klassen...27 
3.4 Leseaktionen an der Schule...27 
3.5 Zusammenfassung...28 
4.  Konzept der Arbeitsgemeinschaft Leseclub...29 
4.1 Didaktisch- methodische Überlegungen...29 
4.2 Ziele der Arbeitsgemeinschaft...35 
4.3 Organisatorische Voraussetzungen...36 
4.4 Auswahl der teilnehmenden Schüler...36 
4.5 Planung der AG bis zu den Sommerferien...37 
4.6 Zusammenarbeit mit der Stiftung Lesen...37 
5.  Durchführungsphase der AG...38 
5.1 Gründung des Leseclubs und organisatorisches Vorgespräch...38 
5.2 Vorstellung der Lieblingsbücher...40 
5.3 Wir suchen einen Clubnamen, entwerfen ein Logo und basteln  
ein Lesezeichen...41 
5.4 Einführung in die Mediothek...42 
5.5 Wir stöbern in der Mediothek und stellen interessante Literatur vor...43 
5.6 Wir sind die Bücherdetektive und entwerfen einen  
Fragenkatalog für Mitschüler...44 
5.7 Lesenachmittage...44 
5.8 Projektarbeit zu Peter Härtling...45 
5.9 Ausstellung zu Peter Härtlings Werk...47 
6. Zusammenfassung und Ausblick...49 
6.1 Zusammenfassung der Arbeitsgemeinschaft und  
Anschlussmöglichkeiten...49 
6.2 Ausblick und Folgerungen für die weitere pädagogische Arbeit...52 
Literaturverzeichnis 
Quellenverzeichnis 
Auf Grund des Datenschutzes wurden in der vorliegenden Arbeit alle persönlichen 
Namen durch *** gekennzeichnet. Der Anhang, der zum größten Teil aus Fotos und 
privatem Material besteht, wird nicht veröffentlicht.  
Diese Veränderungen beeinträchtigen die Qualität und das Verständnis der Arbeit 
nicht. 
1
Einleitung 
Nicht erst seit PISA und IGLU ist Leseförderung in aller Munde. Lesen ist in der heutigen 
Medienwelt die wichtigste Kulturtechnik geworden. Leider lässt sich feststellen, dass viele 
Schüler in der Freizeit nicht mehr lesen. Das schulische Lesen bedeutet für sie Anstrengung 
und Benotung. 
Die Schüler sollten jedoch dazu motiviert werden, zu lesen. Sie sollen erkennen, dass Lesen 
und die Beschäftigung mit Literatur Spaß machen kann. Aus diesem Grund hat sich die 
Verfasserin der vorliegenden Arbeit für das Thema Leseförderung entschieden. Kann man 
heute nicht Lesen, so führt das schnell zu Problemen im Alltag, im Beruf und in der Freizeit. 
Lesen muss man lernen und auch immer wieder üben und fördern. 
Die vorliegende Staatsarbeit beschäftigt sich mit dem Thema Leseförderung durch einen 
Leseclub in der Schule. 
Im ersten Teil der Arbeit wird die Bedeutung des Lesens auf die Persönlichkeit des Lesers 
erläutert. Anschließend folgt eine kurze Darstellung über die Medienausstattung und nutzung 
heutiger Jugendlicher sowie Wirkungen der Medien auf ihre Konsumenten. 
Im weiteren Verlauf wird erläutert, welche Faktoren bezüglich der Lesesozialisation auf den 
Leser einwirken und von Bedeutung sind.  
Der letzte Punkt des ersten Teils geht auf Leseförderung und deren Maßnahmen in Schule, 
Elternhaus und Gesellschaft ein. 
Im zweiten Teil der vorliegenden Staatsarbeit wird der Verlauf einer Arbeitsgemeinschaft 
beschrieben. In einer Grundschule wurde im 3. und 4. Schuljahr eine Arbeitsgemeinschaft 
Leseclub eingerichtet, an der die Schüler
1
 freiwillig teilnehmen konnten. Die Schüler 
beschäftigten sich in der Zeit von Februar bis Juli 2003 mit dem Kinderbuchautor Peter 
Härtling, der auch Bücher für Erwachsene geschrieben hat. In einer Art Projekt arbeiteten die 
Schüler individuell zu verschiedenen Werken Härtlings und präsentierten diese in einer 
abschließenden Ausstellung. 
Die vorliegende Arbeit beschreibt schulische und organisatorische Voraussetzungen für die 
Arbeitsgemeinschaft und stellt didaktisch- methodische Überlegungen an. Die Arbeit 
dokumentiert und reflektiert die Arbeit des Leseclubs.  
Der Schluss der vorliegenden Arbeit reflektiert die Arbeitsgemeinschaft Leseclub und stellt 
Überlegungen und Folgerungen für die weitere pädagogische Arbeit in der Zukunft an. 
1
 Im weiteren Verlauf der vorliegenden Arbeit bezeichnet die männliche Bezeichnung auch die weibliche Form. 
2
Teil I: Ergebnisse der Leseforschung 
In den letzten Jahren hat es immer wieder verschiedene Untersuchungen bezüglich des 
Lesens, der Leser und des Leseverhaltens gegeben. Trotzdem lassen sich eindeutige 
Ergebnisse nur schwer ausmachen, zu einem einheitlichen Ergebnis ist man nicht gekommen.  
1. Die Kulturtechnik Lesen 
Das Lesen lässt sich in zwei unterschiedliche Formen unterteilen: 
a) das funktionale Lesen 
Lesen lässt sich hier als Kulturtechnik verstehen, die dem Leser hilft, sich in der Welt zurecht 
zu finden. Lesen dient dabei als Werkzeug zum Denken. Kann man in der heutigen 
Informationsgesellschaft nicht lesen, so wird man schnell zum Außenseiter (vgl. 
www.hanspeter.stalder.ch/Lesesymposium.html
), weil notwendige Informationen ausbleiben. 
b) die literarische Art des Lesens 
Lesen kann uns unterhalten. Es kann uns mit Bildern und Sinnbildern erfüllen, kann Sinn 
schaffen, Normen und Werte vermitteln (vgl.
www.hanspeter.stalder.ch/Lesesymposium.html
).  
Lesen beinhaltet aber nicht nur das Aneinanderreihen von Buchstaben. Lesen bedeutet immer 
auch Sinnentnahme und Verstehen (vgl. 
www.dagmarwilde.de/fuergebnisse/lesenist.html
 ).  
Lesen geschieht größtenteils vereinzelt, selten wird vorgelesen oder gemeinsam gelesen. 
Lesen erfordert Anstrengung (vor allem beim Decodieren der Zeichen) und ist abhängig von 
innerer Motivation und der Bereitschaft etwas zu leisten (vgl. 
www.sub.uni-
hamburg.de/disse/18/pub4.html
). 
1.1  Bedeutung des Lesens in der Gesellschaft 
Lesen bezeichnet eine der wichtigsten Kulturtechniken der Menschheit. Das Lesen gehört 
nicht zur Grundausstattung des Menschen. Er erwirbt es in einem langen Lern- und 
Entwicklungsprozess. Der Mensch lernt, Zeichen und Symbole zu decodieren und zu 
verstehen. Mit der Entstehung der Schriftsprache und der Entwicklung des Lesens ist der 
Menschheit ein riesiger Schritt gelungen.  
In der heutigen Zeit der Medienvielfalt ist das Lesen zu einer nicht mehr wegzudenkenden 
Kulturtechnik geworden. Nicht allein die Nutzung der Computer und des Internets macht die 
Kulturtechnik Lesen unverzichtbar (vgl. Hurrelmann in: Friedrich Verlag1998, Seite 3). 
3
1.2 Bedeutung des Lesens für die Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit 
Der Mensch wird durch das Lesen in vielfältiger Weise beansprucht. Viele Stellen des 
Gehirns werden aktiviert, verschiedene Arten von Entwicklungen werden angeregt (vgl. 
Weber in: Beisbart 1993, Seite 11). Durch das Lesen werden viele Fähigkeiten des Menschen 
gefordert und gefördert. So fördert das Lesen unter anderem Konzentration und Ausdauer und 
das ,,Sortieren und Einordnen individueller Erfahrungen in zeitgenössische und historische 
Zusammenhänge."
2
Das Lesen bildet Qualifikationen aus, die notwendig sind, um sich in einer demokratischen 
Gesellschaft zu einer selbstbestimmten und mitbestimmenden Persönlichkeit zu entwickeln 
und dabei Mitbestimmung und Mitverantwortung zu tragen (vgl. Elsholz/ Lipowsky in: 
Bertelsmann Stiftung 1995, Seite 10). 
1.2.1 Erweiterung kognitiver Strukturen 
Das Lesen lässt sich nicht als linearer, abbildhaft zu denkender Vorgang äußerer und innerer 
Prozesse beschreiben. Vielmehr arbeitet der Leser vom Beginn seiner Leserbiographie an 
aktiv an der Sinngebung eines Textes mit (vgl. Weber in: Beisbart 1993, Seite 16). 
,,Kinderliteratur kann das Denken anregen."
3
 Besitzt das Buch eine ansprechende Illustration, 
so werden die kindlichen Leser zum genauen Beobachten, Vergleichen und Unterscheiden 
angeregt. Sie wollen immer wieder neue Dinge kennen lernen und sich diese auch merken. 
Dadurch entwickeln die Kinder die Fähigkeit, Zusammenhänge zu erkennen und auch 
Ursachen und Wirkungen in Beziehung zueinander zu bringen (vgl. Stiftung Lesen 1996, 3.1). 
Der Leser hat durch das Lesen die Möglichkeit, sich in andere Personen hineinzudenken, ihre 
Wünsche, Empfindungen, Gedanken und Vorstellungen nachzuvollziehen (vgl. Elsholz/ 
Lipowsky in: Bertelsmann Stiftung 1995, Seite, Seite 11).  
1.2.2 Förderung von Fantasie und Kreativität 
Viele Bilderbücher, Comics, Märchen und überhaupt Kinderliteratur liefern Anregungen, mit 
denen beim kindlichen Leser die Fantasie, schöpferisches Denken und die Gestaltungsfreude 
gefördert werden. Das Kind wird ermuntert, selbst eigene Texte zu schreiben, Reime zu 
bilden, mit Lauten zu spielen, Geschichten nachzuspielen und zu verändern. Viele Bilder aus 
der Kinder- und Jugendliteratur bieten den Lesern die Möglichkeit sich Dinge vorzustellen, 
die es in Wirklichkeit nicht gibt bzw. noch nicht gibt (vgl. Stiftung Lesen 1996, 3.1). 
2
 Elsholz/ Lipowsky in: Bertelsmann Stiftung 1995, Seite 11. 
3
 Stiftung Lesen 1996, 3.1 
4
Manche Geschichten haben einen offenen Schluss, der den Lesern die Möglichkeit bietet, 
selbständig nach neuen Lösungen für Probleme zu suchen. ,,Kinder können durch 
Bilderbücher erfahren, dass Menschen die Welt verändern und gestalten."
4
 Die Förderung der 
Fantasie und Kreativität der Kinder ist ihnen auch für ihr weiteres Leben sehr nützlich: 
,,Kinder, die dazu ermuntert werden, ihre Gefühle und Gedanken auszudrücken, ihre eigene 
Meinung zu äußern... haben günstige Voraussetzungen, Anregungen aus der Kinderliteratur 
aufzunehmen und ihre Eindrücke in Zeichnungen, Erzählungen, Erfindungen, plastischen 
Gebilden oder in Rollenspielen zu verarbeiten."
5
1.2.3 Förderung von Individualität und Identität 
Kinder- und Jugendliteratur bietet den Lesern immer wieder Figuren an, die zum 
Identifizieren anregen. Die Leser versetzen sich in die Rolle der Protagonisten und nehmen 
auf diese Weise aktiv am gelesenen Geschehen teil. ,,Der Lesende ist immer er selbst und 
doch zugleich, selbstvergessend, ein anderer; er geht über in den anderen Horizont... ."
6
Zugleich bietet sich dem Leser jedoch auch die Möglichkeit, die Welt des Gelesenen wieder 
zu verlassen und in die Realität zurückzukehren. Diesen Zeitpunkt kann der Leser selbst 
bestimmen. Um die Individualität und Identität der Leser zu steigern, bieten Bücher oft 
Lösungen für Probleme an. Bilderbücher vermitteln Einsichten und liefern die Anregung, sich 
an Probleme heranzuwagen, nach eigenen Lösungsmöglichkeiten zu suchen und vorgegebene 
Lösungen kritisch zu beurteilen. Kinderliteratur eröffnet den Lesern neue 
Lösungsmöglichkeiten in bezug auf sachliche Probleme, Probleme des Zusammenlebens oder 
auch der Gesellschaft (vgl. Stiftung Lesen 1996, 3.1). 
1.2.4 Erweiterung der sozialen Kompetenz 
Die Kinder- und Jugendliteratur liefert oft Modelle für soziales Verhalten. Die kindlichen 
Leser erhalten einen Überblick darüber, wie sich zum Beispiel das brave Kind richtig verhält. 
Man erhält einen Einblick in ,,normales" Leben, also wie das Kind spielt, isst, schläft, sich 
anzieht, gehorcht usw. In anderen Fällen erfährt das Kind, welche Konsequenzen es haben 
kann, wenn es sich nicht an übliche Sitten assimiliert und sich abnorm verhält. Ein gutes 
Beispiel für diese Art der Kinderliteratur, die sich mit Wert- und Normverstößen beschäftigt, 
ist der Struwwelpeter (vgl. Stiftung Lesen 1996, 3.1). Mit Hilfe dieser Literatur sollte vor 
allem im 19. Jahrhundert Anpassung und Gehorsam durch Drohung und Gewalt erzwungen 
4
 Stiftung Lesen 1996, 3.1 
5
 Stiftung Lesen 1996, 3.1 
6
 Weber in: Beisbart 1993, Seite 17 
5
werden. Die zeitgenössische Kinder- und Jugendliteratur beschäftigt sich dagegen immer 
mehr mit Problemen, die aus dem Erfahrungsbereich und der Alltagswelt der Kinder 
stammen. So werden in den Büchern immer wieder Probleme, wie zum Beispiel 
Außenseiterrollen, körperliche Gebrechen, unerfüllte Wünsche nach Zuneigung und Liebe, 
Arbeitslosigkeit und Trennung der Eltern angesprochen. Dadurch soll die Kommunikation 
zwischen Kindern und Erwachsenen angeregt werden, sie sollen lernen, Verständnis für die 
Anliegen des Anderen zu entwickeln. ,,Manche Bilderbücher zeigen, dass man lernen kann, 
Konflikte auszusprechen, eigenes Verhalten durch Einsicht zu ändern und berechtigte 
Ansprüche durchzusetzen."
7
 Natürlich kann man nicht sagen, dass schon das Anschauen von 
Bilderbüchern bzw. das Lesen von Kinderliteratur allein ausreicht, um zu helfen, Konflikte 
gut zu lösen. Das hängt auch von der Einstellung der Erwachsenen, ihrem Umgang mit der 
Literatur und ihren Kindern ab (vgl. Stiftung Lesen 1996, 3.1). 
1.2.5  Erweiterung der sprachlichen Kompetenz
Kinder erwerben ihre ersten Voraussetzungen für den Spracherwerb sehr früh, schon in der 
Lallphase des Säuglings. Durch ihre Bezugsperson werden die Kinder angeregt, Sprache 
nachzuahmen und mit ihr zu spielen. ,,Dieses Sprachbasteln lässt Kinder in allen Altersstufen 
mit dem Wort- und Satzbau vertraut werden, hilft die Sprachphantasie und den Humor zu 
entfalten und weckt auch die Fähigkeit zur Sprachkritik."
8
 Junge Leser werden auch durch 
Kinder- und Jugendliteratur zum schöpferischen Umgang mit Sprache angeregt. 
Schon Bilderbücher ohne Text fördern die sprachliche Kompetenz der Kinder. Eltern bzw. 
ältere Geschwister schauen mit dem Kind gemeinsam das Buch an, abgebildete Gegenstände, 
Tiere oder Personen werden benannt. Auf diese Weise lernt das Kind, ,,Ding, Begriff und 
Wort miteinander zu verknüpfen."
9
 Durch die Anregung des Zuhörers, bzw. Mit- Erzählers 
beginnt das Kind etwas später, eigene Geschichten zu den Büchern zu erfinden. Man sollte 
Kinder nicht mit Bilderbüchern allein lassen, denn sie bekommen so keinerlei Anregungen 
zum eigenständigen Erzählen (vgl. Stiftung Lesen 1996, 3.1). 
Für die kindliche Sprachentwicklung sind Bilderbücher bis ins Grundschulalter sehr wichtig. 
Bei erzählenden Texten sollte man auf bestimmte Kriterien achten, um den Kindern eine 
anspruchsvolle Lektüre und alle möglichen Anregungen zu bieten. Die Texte sollten eine gute 
sprachliche Qualität besitzen, dem Redefluss folgen, nicht zu viele unbekannte Begriffe 
aufweisen (einige neue Begriffe bereichern jedoch den Wortschatz der Kinder!) und aus 
7
 Stiftung Lesen 1996, 3.1 
8
 Stiftung Lesen 1996, 3.1 
9
 Stiftung Lesen 1996, 3.1 
6
einfachen Sätze entsprechend der kindlichen Redeweise bestehen. Außerdem regen 
Wechselrede, Wiederholungen wichtiger Passagen und eingebaute Fragen das Kind ,,zum 
Mitdenken, Mitsprechen und Mitgestalten an."
10
1.2.6  Verfügbarkeit von Wissensstrukturen 
Mit Hilfe des Lesens können sich Schüler Informationen aller Art beschaffen und Wissen 
aneignen. Sie erhalten die Möglichkeit, Zugänge zu fremden Kulturen, Wissensgebieten  und 
anderen schriftlich überlieferten Informationen zu finden. Sie können durch das Lesen die 
Informationsbereitstellung von Büchern, CD- Roms, Zeitschriften und dem Internet effektiv 
und effizient nutzen (vgl. Elsholz/ Lipowsky in: Bertelsmann Stiftung 1995, Seite 11). 
Leider ist nur in wenigen Köpfen heutiger Jugendlicher verankert, dass man aus Büchern eine 
Menge lernen kann, was für die Zukunft nützlich ist. Nur wenige Jugendliche sehen Lesen als 
Erweiterung der Allgemeinbildung, Lernen für die Bewerbung, für Diktate oder für den guten 
Sprachausdruck an. Durch Lesen lernt man die Welt kennen, kann Wortschatz und 
Rechtschreibung verbessern (vgl. Schwarz in: FR 2003). 
1.3 Schlussfolgerungen 
Betrachtet man, welche Entwicklungen und Förderungen bezüglich der Persönlichkeit des 
Lesers durch das Lesen hervorgerufen werden, so lässt sich feststellen, dass Lesen zu einer 
der notwendigsten Qualifikationen unserer Zeit gehört. Diese Qualifikation ist in jeder Art 
und Weise zu fördern. Menschen, die keine positive Erfahrung mit dem Lesen gemacht 
haben, müssen diese in der Zukunft erleben. 
In der heutigen Mediengesellschaft ist das Lesen zu einer nicht mehr wegzudenkenden 
Fähigkeit geworden. Das Lesen ist für unser tägliches Leben, aber auch für Beruf und Freizeit 
unverzichtbar geworden. 
2. Leseverhalten in der Medienumwelt 
Mittlerweile ist die Kindheit zu einer Medienkindheit geworden. Durch die Entwicklung 
neuer Medien hat sich der familiäre Medienalltag entscheidend verändert. Noch nie hatten 
Kinder eine solche Medienvielfalt wie heute (vgl. Stiftung Lesen 1996, 4.1). 
Die erste Konfrontation zwischen Kindern und Medien erfolgt recht früh. Das stärkste 
Medium ist hierbei wohl das Fernsehen, was gravierende Folgen haben kann: 
,,Reizüberflutung, Verkümmerung der Phantasie, Rückgang eigener Aktivitäten wie Spiel und 
10
 Stiftung Lesen 1996, 3.1 
7
Sport, Ängste, Aggressionen und mangelndes Abstraktionsvermögen"
11
 sind nur einige 
davon. Erfahrungen verschiedener Forschungen und auch die Kindergartenpraxis lassen ganz 
einfach Folgendes feststellen: ,,Das Fernsehen ist schlecht- das Betrachten von Bilderbüchern 
ist gut."
12
Man darf jedoch nicht vergessen, dass Kinder eigenständige Individuen sind. Sie setzen sich 
selbständig mit ihrer Umgebung und auch ihrer Medienumgebung auseinander und sind nicht 
nur zum Beispiel durch die Familie in ihrem Sozialisierungsprozess geprägt. Durch die 
Beschäftigung mit Lektüre (Bücher, Zeitschriften, Zeitungen) bekommen die Kinder einen 
großen Vorteil für die Entwicklung ihrer Kreativität, Fantasie, Kommunikationsfähigkeit und 
auch ihre Bildungsbereitschaft (vgl. Stiftung Lesen 1996, 4.1). 
2.1 Medienausstattung von Kindern und Jugendlichen 
Das Medienangebot und die Ausstattung an Medien hat in den letzten 30 Jahren einen 
riesigen Zuwachs erfahren. Mittlerweile stehen für Kinder und Jugendliche nicht nur die 
herkömmlichen audiovisuellen Medien wie Radio, Kassettenrekorder, Fernsehen, sondern 
auch neue Medien wie Videorekorder, DVD- Player, Computer, Internet, Tele- und 
Videospiele in großem Maße zur Verfügung (vgl. Stiftung Lesen 1996, Vorwort). 
Auch das Angebot an Büchern und Zeitschriften ist ständig gewachsen, noch nie gab es eine 
solche (Über-) Fülle an Büchern, noch nie wurde soviel gedruckt und verkauft wie heute. Man 
findet eine Bücherschwemme und ständig steigende Verkaufszahlen. Trotz aller Fülle und 
Verfügbarkeit der Bücher muss man sich aber die Frage stellen, ob alle Erst- und Neuauflagen 
auch tatsächlich gelesen werden (vgl. Stiftung Lesen 1996, Vorwort). 
Die Medienausstattung bietet den Nutzern eine Möglichkeit, ihre Informationsmöglichkeiten 
durch Radio- und Fernsehprogramme und die Einführung anderer neuer elektronischer 
Kommunikationstechniken zu erweitern. Dabei sollte man aber nicht die Gefahr aus den 
Augen verlieren, dass sich vor allem nachfolgende Generationen nur noch einseitig am 
elektronischen Medienangebot orientieren. Ihnen muss man immer wieder die Notwendigkeit 
der Informationsbeschaffung durch Lesen verdeutlichen (vgl. Stiftung Lesen 1996, Vorwort). 
Betrachtet man die Ausstattung an Büchern, so lässt sich feststellen, dass die Haushalte heute 
über einen größeren Buchbestand als noch vor zehn Jahren verfügen. Durchschnittlich findet 
man in Haushalten, in denen Jugendliche leben, 222 Bücher. Alarmierend ist jedoch, dass es 
in jedem dritten Haushalt keine Kinder- und Jugendliteratur gibt und nur jeder zweite 
11
 Stiftung Lesen 1996, 4.1 
12
 Stiftung Lesen 1996, 4.1 
8
Jugendliche eigene Bücher besitzt (vgl. Stiftung Lesen 1996, 1.3) Bei den Jugendlichen, die 
Bücher besitzen, ist der Bestand oft so gering, dass er auf ein einzelnes Regalbrett passt (vgl. 
Stiftung Lesen 1996, 1.4). 
2.2 Medienverhalten von Kindern und Jugendlichen 
Anhand der Studie «Jugend und Medien» wurde das Medienverhalten von Kindern und 
Jugendlichen heute im Vergleich zu dem früherer Generationen untersucht. 
Die Studie weist darauf hin, dass das Medium Fernsehen mittlerweile seine Faszination des 
Neuen, die es noch vor gut 30 Jahren hatte, verloren hat. Heute sind viele andere Medien, wie 
zum Beispiel Videorekorder, DVD- Player, Musikanlagen, Computer und Internet auf dem 
Vormarsch. Trotzdem ist das Fernsehen für die 12- 13jährigen das wichtigste Medium (vgl. 
Stiftung Lesen 1996, 1.3).  
Auch die Mobilität der Jugendlichen hat sich gesteigert, sie verbringen viel mehr Freizeit 
außer Haus als zu Hause. Natürlich beeinträchtigt diese Mobilität auch das Lesen (vgl. 
Stiftung Lesen 1996, 1.3). 
Die Nutzung bestimmter Medien richtet sich vor allem nach den Eigenschaften, die ein 
Medium mit sich bringt. Ein Medium mit vielen Eigenschaften ist dem Publikum wichtiger 
als ein einseitiges Medium. Die Umfrage verdeutlicht, dass das Fernsehen für 80 % der 
Befragten viele Eigenschaften mit sich bringt. Es ist unterhaltend, informativ, vielseitig und 
ratgebend. Doch auch das Buch besitzt für einige Befragte viele Eigenschaften: es ist bildend, 
es vermittelt Wissen, ist unterhaltend und interessant (vgl. Stiftung Lesen 1996, 1.3). Leider 
wird aber ,,die Unterhaltungsfunktion von Büchern... von viel weniger Befragten 
wahrgenommen, als die von Radio und Fernsehen"
13
. Das Buch besitzt ein großes Bildungs- 
und Wissensimage. Das ist seine Stärke, kann aber auch für viele potentielle Leser eine 
Hemmschwelle darstellen (vgl. Stiftung Lesen, 1996, 1.3). Aus diesem Grund ist es ,,in erster 
Linie... Sache der Büchermacher, Buchverkäufer und Leseförderer, ihrem Publikum deutlich 
zu machen, dass das Buch auch als Unterhaltungs- und Ratgeber- Medium nicht zweite Wahl 
sein muss."
14
In einer weiteren Studie wurden Ende 1990 etwa 3600 Kinder im Alter zwischen 6 und 13 
Jahren zu ihren Einstellungen zu Medien und ihrem Freizeitverhalten befragt. Es wurden auch 
die Eltern der Kinder interviewt. 1994 wurden die Ergebnisse der Studie veröffentlicht und 
dabei verdeutlichte sich, dass das ,,Fernsehen... für Kinder in unserem Land seit vielen Jahren 
13
 Stiftung Lesen 1996, 1.3 
14
 Stiftung Lesen 1996, 1.3 
9
ein »normaler« Bestandteil ihres Alltags"
15
 ist. Dem Fernsehen wird von allen Tätigkeiten ein 
besonders hoher Stellenwert zugemessen. Die Ursachen für diesen hohen Stellenwert sind 
vielfältig. Für die Kinder und Jugendlichen bietet das Fernsehen eine leicht verfügbare 
Beschäftigungsmöglichkeit. Fast alle Haushalte sind mit mindestens einem Gerät ausgestattet 
und das Programm läuft rund um die Uhr. Außerdem mangelt es den Kindern und 
Jugendlichen häufig an Alternativen, es gibt keine Freizeiteinrichtungen, Sportplätze etc. für 
die jungen Leute oder sie werden einfach durch schlechtes Wetter von anderen Aktivitäten 
abgehalten (vgl. Stiftung Lesen 1996, 1.2). Fernsehen bringt für die Kinder und Jugendlichen 
noch andere Vorteile mit sich. ,,Das Medium besitzt für Kinder eine vielschichtige 
Attraktivität- zum einen durch seine »hoch bewerteten« Angebote, zum anderen durch 
Erfüllung verschiedener Funktionen wie z.B. Zeitvertreib (bei Langeweile) oder auch 
»Stimmungsregulierung« bei Ärger"
16
.  Die Einführung des Kabelfernsehens in Deutschland 
hat zu einer starken Veränderung des Fernsehverhaltens von Kindern und Jugendlichen 
geführt. Die Nutzung des Mediums Fernsehens findet hauptsächlich zu Hause statt und wird 
von zwei Strängen beeinflusst: 
·  Fernsehnutzungsstil der Eltern 
·  Umgang der Eltern mit den Fernsehwünschen der Kinder. 
In der Vergangenheit beschäftigten sich auch einige Untersuchungen mit dem Leseverhalten 
von Kindern und Jugendlichen, zuverlässige Ergebnisse fehlen jedoch. ,,Dennoch kann 
festgestellt werden, dass es keinen generellen Rückgang des Lesens in der Bevölkerung  
gibt... ."
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 Es wurde festgestellt, dass Jugendliche hauptsächlich abends lesen, die 
durchschnittliche Lesezeit beträgt etwa zwanzig Minuten pro Tag. Damit schneidet die 
Lesezeit schlechter ab als die Nutzungszeit anderer Medien, sie wird zudem oft nicht so genau 
im Gedächtnis behalten, wie zum Beispiel das Fernsehen (vgl. Stiftung Lesen 1996, 1.3). 
Für ihre Buchbeschaffung nutzen lesende Jugendliche öffentliche Bibliotheken und 
Büchereien nicht sehr stark, sie leihen sich Bücher eher bei Freunden aus.  
Zum Leseverhalten lässt sich sagen, dass ,,Mädchen und Frauen... überproportional mehr 
`lesen' als Männer. Später nähern sich die Lesegewohnheiten einander an"
18
. Überraschend ist 
auch, dass Vielleser gleichzeitig auch Vielseher (TV, Video) sein können. Die Nutzung 
verschiedener Medien schließt sich gegenseitig nicht aus. 
15
 Stiftung Lesen 1996, 1.2 
16
 Stiftung Lesen 1996, 1.2 
17
 Stiftung Lesen 1996, Vorwort 
18
 Stiftung Lesen 1996, 1.3 
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Originalausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2003
- ISBN (eBook)
- 9783832492946
- ISBN (Paperback)
- 9783838692944
- DOI
- 10.3239/9783832492946
- Dateigröße
- 470 KB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- Amt für Lehrerbildung – Studienseminar Wetzlar
- Erscheinungsdatum
- 2006 (Februar)
- Note
- 2
- Schlagworte
- lesen leseforschung leseverhalten club
- Produktsicherheit
- Diplom.de
 
					