Lade Inhalt...

Machbarkeitsstudie und Entwicklung einer Nutzungskonzeption für ein Autothemencenter

Dargestellt am Beispiel einer Gewerbeliegenschaft im Hafengebiet von Neuss (Rhein)

©2005 Diplomarbeit 221 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Problemstellung:
Im Rahmen eines Immobilienprojektes ist Ziel dieser Diplomarbeit eine Machbarkeitstudie für ein Revitalisierungsvorhaben der Stadt Neuss erstellen, welche sich in einen bereits bestehenden Entwurf einfügt. Ausgangspunkt dieser Projektentwicklung ist ein vorhandenes Hafengrundstück nahe der City für das die Grundstückseigentümerin eine höherwertige Nutzung anstrebt, indem die Innenstadt um den Teil des Hafengrundstückes attraktiv erweitert werden soll. Leitgedanke für die Projektentwicklung ist die Zusammenführung der Projektidee des Autothemencenters mit der Lage am Standort Neuss. Initiiert wurde diese Arbeit von der Unternehmensberatung ACON CONSULTING AG in Zusammenarbeit mit der Stadt Neuss. Neben der Einschätzung der Qualität des vorgegebenen Standortes und seines Umfeldes besteht die Aufgabe darin, die besondere Eignung des Autothemencenters für die Nutzung des vorgegebenen Grundstückes herauszuarbeiten. Hierfür wird ein grobes aber marktorientiertes Nutzungskonzept entwickelt, welches auch als Grundlage für die Übertragbarkeit auf andere Standorte dienen kann.
Mit Hilfe einer primären und sekundären Marktanalyse werden nachfragewirksame Nutzungsmöglichkeiten in Form von Angebotsflächen für ein Autothemencenter ermittelt. Relevant sind dabei nicht nur Bedürfnisse die das Auto an sich betreffen, sondern es werden auch Angebote des Einzelhandels sowie erlebnisorientierte Vorschläge wie Entertainment und Gastronomie in die Konzeption mit einbezogen, da eine Kombination dieser Angebote den steigenden Convenience-Ansprüchen der Automobilkunden durchaus entgegenkommen könnte.
Änderungen im Kaufverhalten führen derzeit zu einem Strukturwandel im Automobilvertrieb, so dass neue Vertriebskonzepte entwickelt werden müssen. Das Autothemencenter könnte diesen Anforderungen gerecht werden. Die Machbarkeitsstudie soll nicht nur Empfehlungen über die Nutzung des Grundstückes für die Stadt Neuss liefern, sondern richtet sich auch an Interessengruppen des Automobilvertriebes sowie an den Einzelhandel und an die Erlebnis- und Freizeitbranche. Darüber hinaus dient sie Investoren als Informationsgrundlage. Interessant ist ein solcher Handelstyp deshalb, weil er in der angedachten Form noch nicht auf dem deutschen Markt existiert und damit Alleinstellungscharakter besitzt.
Aus dieser Einführung lassen sich zwei zentrale Fragestellungen ableiten:
1.) Ist die Projektidee Autothemencenter mit seiner Angebotskonzeption des […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 9045
Zöller, Sven:
Machbarkeitsstudie und Entwicklung einer Nutzungskonzeption für ein Autothemencenter -
Dargestellt am Beispiel einer Gewerbeliegenschaft im Hafengebiet von Neuss (Rhein)
Hamburg: Diplomica GmbH, 2005
Zugl.: Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg, Standort Sankt Augustin, Diplomarbeit, 2005
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte,
insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von
Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der
Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen,
bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung
dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen
der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik
Deutschland in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich
vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des
Urheberrechtes.
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in
diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme,
dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei
zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.
Die Informationen in diesem Werk wurden mit Sorgfalt erarbeitet. Dennoch können
Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden, und die Diplomarbeiten Agentur, die
Autoren oder Übersetzer übernehmen keine juristische Verantwortung oder irgendeine
Haftung für evtl. verbliebene fehlerhafte Angaben und deren Folgen.
Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2005
Printed in Germany

A U T O R E N P R O F I L
Sven Zöller
Dipl.-Kfm.
Am Büchel 53b
53173
Bonn
0228 / 35 51 01
0162 / 74 60 882
@
notar@gmx.de
persönliche Daten:
geboren am 24. Juni 1967 in Schleiz/Thüringen,
ledig, ortsungebunden
angestrebter Aufgabenbereich:
Unternehmensberatung: Markt- und Standortanalysen,
Projekte, Konzepte
Studium
26. 07. 2005
Diplomprüfung
Akad. Grad: Diplom-Kaufmann
Diplomarbeit: Thema: ,,Machbarkeitsstudie
und Entwicklung einer
Nutzungskonzeption für ein
Autothemencenter; dargestellt
am Beispiel einer
Gewerbeliegenschaft im
Hafengebiet von Neuss
(Rhein)" (bewertet mit der
Note:1,3)
1999
bis
2005
Hochschulstudium an
Fachrichtung: Wirtschaftswissenschaften,
der Fachhochschule
Status:Vollzeitstudent
Bonn
Rhein-Sieg
Wahlfächer: Wirtschaftsinformatik,
B2B-Marketing

2
Berufliche Entwicklung
02/2004 bis
08/2004 Hochschulpraktikum
Einsatz in den Bereichen E-Commerce und
T-Mobile Deutschland
Vertriebssteuerung, Status:Vollzeit
GmbH in Bonn
02/2002 bis
05/2002 Auslandspraktikum
Studentisches Praktikum in einer Incoming
Agentur auf Langkawi (Malaysia),
Status:Vollzeit
09/1999 bis
08/2004 Prof. Dr.Dr.hc. Gerhard
Beratung für div. Projekte, Support in
Lange, Bonn
Betriebs-, und Anwenderfragen,
Status:Freier
Mitarbeiter
04/1997 bis
12/1999 Immobilien Agentur
Durchführung von Wohnungsprivatisierungen
Joachim Jaenicke, Bonn
für die Firma BBT ­ Bau Boden Treuhand
GmbH & Co KG Stuttgart, Status:Teilzeit
10/1996 bis
02/1997 Haunhorst Immobilien
Verwaltung von Mietshäusern und
RDM, Bonn
Mietswohnungen, Status:Teilzeit
09/1994 bis
09/1996 Wirtschaftsberatung Ausbildung zum Kaufmann- in der
Dipl. Volkswirt
Grundstücks- und Wohnungswirtschaft
Schleipmann, Köln
(Abschlussnote:gut)
01/1994 bis
06/1994 Allianz Versicherungs-AG Vertrieb von Kapitalanlagen, Wertpapieren
und Krankenversicherungen,
Status:Außendienstangestellter
09/1993 bis 12/1993 Unternehmensberatung
Beratung von mittelständischen
F&U GmbH Bonn
Unternehmen bzgl. der Werterhaltung
und -/verbesserung, Status:Freier Mitarbeiter
1989
bis
1998
Selbständig
Vertrieb von Kapitalanlagen und
Versicherungen sowie Projektentwicklung von
Grundstücken und Immobilien
Fort- und Weiterbildung
10/1996 bis
09/1998 Fachschulstudium an der
Abschluss:Staatlich geprüfter Betriebswirt
Rheinischen Akademie
Schwerpunkt: Absatzwirtschaft,
Status:Vollzeit
e.V.
Köln
1998
Rheinischen Akademie
Qualifikation zum Controlling Assistent
e.V.
Köln
1998
IHK zu Köln
Abschlussprüfung für den Erwerb von
Berufs- und arbeitspädagogischen
Kenntnissen (Ausbildereignung) gemäß
(AEVO)

3
Kenntnisse und Interessen
IT/
DV
Hardware
PC-Komponeten, LAN/ WAN-Komponeten
Software
MS Office, MS Projekt, SPSS, ARIS,
Rational-Rose, Cognos (Data Warehouse)
Sprachen Englisch
Sonstiges
Beratung/
Vermittlung und Entwicklung von Immobilien
Engagement
Vermittlung
und
Grundstücken
Sport
Mannschaftsführer in einem Bonner
Fußballverein
Referenzen
Prof. Dr. Dr.hc. Gerhard Lange
Dr. Jürgen Freitäger
Tel.: ++49 (0) 611 89 07 960
ACON Applied Consulting AG
Auf
dem
Steinchen
8
Gutenbergplatz
3
53127
Bonn
65187
Wiesbaden
Tel: ++49 (0)228-281-900
E-Mail:
PROFGLANGE@t-online.de
Dipl. Volkswirt Ernst Schleipmann
Prof. Dr. Dr. Franz W. Peren
Wertplan
Köln
GmbH
Fachhochschule
Bonn-Rhein-Sieg
Wüllnerstr.
117
Grantham-Allee
20
50931
Köln
53757
Sankt
Augustin
(Germany)
Tel: ++49 (0)221-940-559-0
Tel: ++49 (0)2241 ­ 865 103
E-Mail:
franz.peren@fh-brs.de
Bonn, Oktober 2005

Management Summary
2
Primär- und Sekundärforschung:
Management Summary
Breite Zustimmung finden Angebote des Multimarkenvertriebes in beiden Teilen der
Erhebung. Luxuriöse Fahrzeuge rücken aus Sicht des Endkunden immer mehr in
den Hintergrund. Demgegenüber zeichnet sich ein klarer Trend in Richtung
Discountfahrzeuge ab. Auch Nischenfahrzeuge werden immer mehr nachgefragt.
Sicherheitsrelevante Aspekte haben bei deutschen Autofahren höchste Priorität,
Angebote in dieser Richtung wie beispielsweise Fahr- und Sicherheitstraining werden
bevorzugt gewünscht.
Thematisierter Handel von Mobilitätsangeboten an einem zentralen Ort ist
erwünscht. Aus den Erkenntnissen der gesamten Marktforschung wird weiterhin
deutlich, daß die Angebots- und Themengestaltung eines Autothemencenters mit der
Bereitstellung eines kfz-gerechten Grundkonzeptes, einen starken Bezug zum
Automobil haben muß. Um Agglomerationseffekte erreichen zu können ist die
Einbindung von Einzelhandels- und Erlebnisbausteinen daher unverzichtbar. Die
Zielgruppenstruktur darf nicht zu spezifisch sein, da Hochfrequenzimmobilien einer
großen Marktdurchdringung im Einzugsgebiet bedürfen.
Standortanalyse:
Die geprüften Standortfaktoren sind in der Mehrzahl ausgesprochen günstig.
Hervorragende Voraussetzungen bietet der Standort vor allem wegen der äußerst
guten geographischen Lage im Zusammenhang mit der überregionalen
Verkehrsanbindung sowie der hohen Einwohnerdichte der Region und des
überdurchschnittlichen
Kaufkraftpotentials.
Als
einer
der
wichtigsten
Voraussetzungen hinsichtlich der Integration des Hafengrundstückes ist das geplante
innerstädtische
Verkehrskonzept.
Besonders
die
darin
berücksichtigten
Brückenanbindungen zwischen Innenstadt und dem Hafengrundstück werden vom
Verfasser als einen entscheidenden Erfolgsfaktor dafür angesehen.

Management Summary
3
Nutzungskonzeption:
Ausgehend von der Gesamtkonzeption für das Hafengrundstück (Hafenmole I),
bezweifelt der Autor, daß das geplante ATC sich ausreichend in das unmittelbare
Umfeld integrieren kann und dadurch eine Verzahnung von Innenstadt und
Hafengebiet erfolgt. Deshalb hat der Verfasser in dieser Arbeit in den derzeitigen
Planungsbestand der Stadt Neuss eingegriffen, um wichtige Kriterien für ein
erfolgreiches Zusammenführen der Innenstadt mit dem Hafen aufzuzeigen.
Emotionale und erlebnisorientierte Angebote, in dem Umfeld der geplanten
Brückenbebauung, könnten für einen Rundumlauf der Innenstadtpassanten zum
Autothemencenter hin beitragen (siehe hierzu Abbildung 65, Seite 149ff.).
Potentialanalyse:
Das prognostizierte jährliche Umsatzpotential des Autothemencenters resultiert aus
einer Addition der wichtigsten Branchenumsätze und beläuft sich auf jährlich
64.084.410,66. Er bietet als Untergrenze eine grobe Orientierung. Aufgrund der
fehlenden Wettbewerbsanalysen und der Vergleichbarkeit des Angebotsmixes kann
eine exakte Umsatzprognose des Gesamtumsatzes nicht vorgenommen werden.
Die jährlichen erzielbaren Teilumsätze des Einzelhandels (26.618.145,48) und der
Gastronomie (5.369.871,66) können als durchaus realistisch und rentable Größen
angesehen werden. Hierzu konnte der Verfasser auf aktuelle durchschnittliche
Vergleichsgrößen zurückgreifen, welche unter den Prognosewerten liegen.
Developmentkalkulation:
Die Berechnung ergab aus Investoren- und Anlegersicht eine statische
Anfangsrendite von 6,10%. Aufgrund des hohen Investitionsrisikos ist dieser
Zinsertrag eindeutig zu niedrig. Um eine Mindestrendite von 7,5% erreichen zu
können, sieht der Verfasser nur einen Ansatz für denkbare Optimierungspotentiale in
Kostensenkungspotentialen
der
Baukosten.
Die
Grunderwerbs-
und
Finanzierungskosten stellen eine Art ,,Fixkosten" dar, diese nur sehr eingeschränkt

Management Summary
4
beeinflußbar sind. Gleiches gilt auch für die Erträge aus den Mieten, diese von der
aktuellen Marktsituation abhängig sind.
Untersuchung ,,UEC Space Park Bremen":
Eine hohe Bedeutung hinsichtlich der Konzeption eines UEC, unabhängig vom
Themenschwerpunkt, wird dem Angebotsmix beigemessen. Angebotsbausteine,
welche sich stark auf Entertainment stützen, scheinen im Vergleich zu US-
amerikanischen Konzepten in Deutschland nicht zu funktionieren. Hinzu kommt, daß
die immer kurzlebigeren (Freizeit-)Trends und den immer unstetigerem
Konsumverhalten zu kürzeren Produktlebenszyklen derartiger Spezialimmobilien
führen. Es ist daher unerläßlich bei der Konzeption eines Autothemencenters auch
auf ausreichende Nutzungsflexibilität zu achten.

I.
Inhaltsverzeichnis
5
I.
Inhaltsverzeichnis
I.
Inhaltsverzeichnis
1
II.
Abkürzungsverzeichnis
9
III.
Tabellenverzeichnis
11
IV.
Abbildungsverzeichnis
12
1.0
Einführung
14
1.1
Zielsetzung der Diplomarbeit
14
1.2
Methodik der Vorgehensweise
15
1.3
Themenspezifische Grundlagen
18
1.3.1 Definition des Begriffs Projektentwicklung
18
1.3.2 Einordnung der Machbarkeisstudie in den Projektentwicklungsprozeß
18
2.0
Status quo und Entwicklungsperspektiven des Automobilvertriebs
20
2.1
Entwicklungen und Strukturwandel in den 90er Jahren
20
2.2
Die Gruppenfreistellungsverordnung (EG) Nr. 1400/2002 und die wichtigsten
Veränderungen für den zukünftigen Automobilvertrieb
22
2.3
Die bedeutendsten Entwicklungsperspektiven im Automobilvertrieb
24
3.0
Einstellungs- und Wertewandel mit Auswirkungen auf den Handel
26
3.1
Handel im Wandel der Zukunft
26
3.2
Das Erlebnis als eigenständiges Angebot
27
3.3.
Der Erlebnishandel und seine Ausgestaltung
29
4.0
Erscheinungsformen aktueller Center-Typen des Handels und
Einordnung des Autothemencenters
31
4.1
Das Regionale Shopping Center
31
4.2
Das Power Center
31
4.3
Das Factory Outlet Center (FOC)
32
4.4
Das Urban Entertainment Center (UEC)
32

I.
Inhaltsverzeichnis
6
4.5
Das Themencenter (TC)
34
4.6
Das Autothemencenter (ATC)
34
5.0
Marktforschung für die Nutzungskonzeption
36
5.1
Untersuchungsdesign der Befragung
36
5.1.1 Ziel der Untersuchung
36
5.1.2 Die Erhebungsmethodik der Primärdaten
36
5.1.3 Struktur und Gestaltung des Fragebogens
39
5.2
Erkenntnisse aus der primären Marktforschung
42
5.2.1 Darstellung der Informationen der Endkundenbefragung
42
5.2.2 Zusammenfassung und Interpretation der Ergebnisse
73
5.3
Erkenntnisse aus der sekundären Marktforschung
77
5.3.1 Branchenmix und Agglomerationseffekte
78
5.3.2 Multimarkenvertrieb
79
5.3.3 Fahrzeugangebote
80
5.3.4 After Sales Geschäft
84
5.3.5 Automobiler Service
87
5.3.6 Mobilitätssichernde Dienstleistungen
90
5.3.7 Mobilitätsfördernde und -erweiternde Dienstleistungen
92
5.3.8 Klassische erlebnisorientierte Dienstleistungen
95
5.3.9 Mobilitätsfremde und übergreifende Dienstleistungen
102
5.3.10 Relevante Trends und Erkenntnisse
106
5.4
Zusammenfassungen der Ergebnisse aus der Primär- und
Sekundärforschung
107
5.5
Zusammenstellungen der Angebotsthemen für das ATC
110
6.0
Standortanalyse
112
6.1
Zielsetzung und Bedeutung der Standortanalyse
112
6.2
Aufbau und Inhalte der Standortanalyse
113
6.3
Analyse der harten Standortfaktoren des Makro- und Mikrostandortes
116
6.3.1 Geographische Lage
116
6.3.2 Lage und Beschaffenheit des Grundstücks
118
6.3.3 Verkehrsstruktur
121
6.4
Analyse der weichen Standortfaktoren des Makro- und Mikrostandortes 125
6.4.1 Sozio- demographische Struktur
125
6.4.2 Standortimage
125

I.
Inhaltsverzeichnis
7
6.5
Wirtschaftsstruktur und Umfeldanalyse
128
6.5.1 Analyse des Makrostandortes
128
6.5.2 Analyse des Mikrostandortes
132
6.6
Standortbewertung
138
7.0
Nutzungskonzeption für das Autothemencenter
142
7.1
Analyse des Bau- und Planungsrechts für die Flächenkonzeption
142
7.2
Flächendisposition für das ATC
147
7.2.1 Flächenermittlung
147
7.2.2 Aufteilung der Angebotsthemen auf die Gesamtnutzfläche
149
7.3
Flächenmodellierung
152
7.3.1 Nutzungs- und Geschoßbelegung für das ATC
152
7.3.2 Das ATC, integriert in den vorhabensbezogenen Bebauungsplan
153
7.3.3 Das ATC mit veränderten Lagebedingungen
155
8.0
Potentialanalyse für die ausgewählten Branchensegmente
im Autothemencenter
158
8.1
Einzugsgebietsabgrenzung
158
8.1.1 Die Zeitdistanzmethode
159
8.1.2 Die Umsetzung auf das relevante Marktgebiet
160
8.2
Ermittlung des Marktvolumens für das Einzugsgebiet
162
8.2.1 Marktvolumen: Angebotsbaustein ­ Einzelhandel
162
8.2.2 Marktvolumen: Angebotsbaustein ­ Autohandel
163
8.2.3 Marktvolumen: Angebotsbaustein ­ Gastronomie
164
8.3
Prognose des Umsatzpotentials an Hand von Modellrechnungen
165
8.3.1 Umsatzpotential: Angebotsbaustein ­ Einzelhandel
166
8.3.2 Umsatzpotential: Angebotsbaustein ­ Autohandel
167
8.3.3 Umsatzpotential: Angebotsbaustein ­ Gastronomie
168
8.3.4 Gesamtübersicht des prognostizierten Umsatzpotentials
170
9.0
Developmentkalkulation
172

I.
Inhaltsverzeichnis
8
10.0
Das UEC ,,Space Park Bremen"
176
10.1 Vorstellung des Projektes
176
10.2 Entwicklungsverlauf des Projektes
179
10.3 Fehlentwicklungen des Projektes
180
10.4 Zusammenfassung der Ergebnisse und Interpretation
182
11.0
Fazit und Ausblick
184
V.
Anlagenverzeichnis
VI.
Literatur- und Quellenverzeichnis

II.
Abkürzungsverzeichnis
9
II.
Abkürzungsverzeichnis
a.a.O.
am angegebenen Ort
Abb.
Abbildung
ADAC
Allgemeiner Deutscher Automobilclub
AG
Aktiengesellschaft
Art.
Artikel
ATC.
Autothemencenter
Aufl.
Auflage
B
Bundesstraße
BAB
Bundesautobahn
Bau GB
Baugesetzbuch
BAUNVO
Baunutzungsverordnung
Bd.
Band
BDU
Bund Deutscher Unternehmensberater
BGF
Bruttogeschoßfläche
BMW
Bayrische Motoren Werke
BNK
Baunebenkosten
Bsp.
Beispiel
bspw.
beispielsweise
bzw.
beziehungsweise
ca.
circa
d.h.
daß heißt
Diss.
Dissertation
DM
Deutsche Mark
Dr.
Doktor
E-Commerce
Electronic Commerce
EKZ
Einkaufszentrum
E-Mail
Elektronic Mail
etc.
et cetera
ebd.
ebenda
EU
Europäische Union
EW
Einwohner
f.
folgende
FAZ
Frankfurter Allgemeine Zeitung
ff.
fortfolgende
FOC
Factory Outlet Center
GfK
Gesellschaft für Konsumforschung AG
GFZ
Geschoßflächenzahl
GmbH
Gesellschaft mit beschränkter Haftung
GRZ
Grundflächenzahl
GVO
Gruppenfreistellungsverordnung
GW
Gebrauchtwagen
H.
Heft
ha
Hektar
HGB
Handelsgesetzbuch
HH
Haushalt
i.d.R.
in der Regel
i.V.m.
in Verbindung mit

II.
Abkürzungsverzeichnis
10
Jg.
Jahrgang
Kap.
Kapitel
Kfz
Kraftfahrzeug
km
Kilometer
km/h
Kilometer pro Stunde
lt.
Laut
m
Meter
Mio.
Millionen
Mrd.
Milliarden
NGF
Nettogeschoßfläche
NRW
Nordrhein Westfalen
NW
Neuwagen
o.J.
ohne Jahrgang
o.O.
ohne Ortsangabe
o.V.
ohne Verfasser
ÖPNV
Öffentlicher Personen Nah Verkehr
PKW
Personenkraftwagen
POS
Point of Sale
Prof.
Professor
qm (m²)
Quadratmeter
rd.
Rund
S.
Seite
sog.
sogenannte(r)
SWOT
Strengths/Weaknesses/Opportunities/Threats
Tab.
Tabelle
TC.
Themencenter
TSD.
Tausend
u.a.
unter anderem
u.U.
unter Umständen
UEC
Urban Entertainment Center
US
Vereinigte Staaten
USA
Vereinigte Staaten von Amerika
vgl.
vergleiche
VW
Volkswagen
WWW
World Wide Web
z.B.
zum Beispiel
z.Zt.
zur Zeit

III.
Tabellenverzeichnis
11
III.
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1:
Rahmendaten der Erhebungsmethodik
36
Tabelle 2:
Soziodemographische Struktur der Stichprobe
44
Tabelle 3:
Rangfolge, Informationsbeschaffung neuer Fahrzeugangebote
(Gesamt und typologisierte Sicht)
45
Tabelle 4:
Rang der Wichtigkeit ­ kategorisierte Mobilitätssortimente
53
Tabelle 5: Rang der Wichtigkeit ­ Mobilitätsangebote (Gesamt- und typologisierte Sicht)
54
Tabelle 6:
Rang der Wichtigkeit ­ Themenangebote und Gestaltungskriterien einer Erlebniswelt
mit Automobilbezug (Gesamt- und typologisierte Sicht)
64
Tabelle 7:
Wunschintensitäten für Ausstattungsmerkmale in einer automobilbezogenen
Erlebniswelt (Gesamtsicht)
66
Tabelle 8:
Veränderung der Besuchshäufigkeit bei Präsenz eines Autothemencenters
(Gesamt und typologisierte Sicht)
70
Tabelle 9:
Wunschsortimente im Einzelhandel
104
Tabelle 10: Besucher- und Umsatzentwicklung der Multiplexkinos
105
Tabelle 11: Die Angebotsthemen im Autothemencenter
111
Tabelle 12: Entfernungsdistanzen vom Autothemencenter
118
Tabelle 13: Ermittlung der bebaubare Grundstücksfläche
146
Tabelle 14: Ermittlung der Nettogeschoßfläche
147
Tabelle 15: Ermittlung der Nutzfläche für Stellplätze
148
Tabelle 16: Flächenzuteilung der Angebotsthemen
150
Tabelle 17: Nutzungs- und Geschoßbelegung
152
Tabelle 18: Einzugsgebietsabgrenzung, Standort Neuss-Zentrum
161
Tabelle 19: Ermittlung des Marktvolumens
163
Tabelle 20: Ermittlung des Marktvolumens: Angebotsbaustein-Autohandel
164
Tabelle 21: Ermittlung des Marktvolumens: Angebotsbaustein-Gastronomie
165
Tabelle 22: Umsatzpotential Angebotsbaustein-Einzelhandel (Berechnung 1)
166
Tabelle 23: Umsatzpotential Angebotsbaustein-Einzelhandel (Berechnung 2)
167
Tabelle 24: Umsatzpotential: Angebotsstein-Autohandel
168
Tabelle 25: Umsatzpotential: Angebotsbaustein-Gastronomie
169
Tabelle 26: Prognostiziertes Umsatzpotential des Autothemencenters
170
Tabelle 27: Developmentkalkulation
175
Tabelle 28: Im Vergleich: Einwohnerzahlen und Einzugsgebiete
183

IV.
Abbildungsverzeichnis
12
IV.
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1:
Ablauf der Machbarkeitsstudie
17
Abbildung 2:
Ausgangsfaktoren der Projektentwicklung
18
Abbildung 3:
Phasen des Projektentwicklungsprozesses
19
Abbildung 4:
Neue Wettbewerber im Umfeld traditioneller Händler
22
Abbildung 5:
Strategie-Tetraeder des Handels 2010
27
Abbildung 6:
Preis von Kaffeeangeboten
28
Abbildung 7:
Erfolgfaktoren von Erlebniseinkaufscentern nach Opaschowsi
30
Abbildung 8:
UEC - Bausteine und strategische Entwicklung
33
Abbildung 9:
Anforderungen eines UEC`s
33
Abbildung 10: Fragebogenstruktur der empirischen Untersuchung
41
Abbildung 11: Informationsbeschaffung neuer Fahrzeugangebote (Gesamtsicht)
46
Abbildung 12: Grund des Besuches eines Autohauses (Gesamt- und typologisierte Sicht)
47
Abbildung 13: Voraussichtliches Investitionsvolumen beim nächsten Fahrzeugkauf (Gesamtsicht) 48
Abbildung 14: Art des bevorzugten Fahrzeugangebotes (Gesamtsicht)
49
Abbildung 15: Mobilitätsangebote an einem zentralen Ort (Gesamt- und typologisierte Sicht)
50
Abbildung 16: Mobilitätsangebote an einem zentralen Ort (Gesamtsicht)
51
Abbildung 17: Mobilitätsangebote an einem zentralen Ort (typologisierte Sicht)
52
Abbildung 18: Rang der Wichtigkeit ­ Mobilitätsangebote (typologisierte Sicht)
57
Abbildung 19: Verteilung der Besucher: Freizeit- und Erlebnispark
58
Abbildung 20: Attraktionen in Freizeit- und Erlebniswelten (Gesamtsicht)
59
Abbildung 21: Attraktionen in Freizeit- und Erlebniswelten (typologisierte Sicht)
59
Abbildung 22: Multimarken auf einer Fläche
60
Abbildung 23: Attraktivität: Mehrere Automarken unter einem Dach sowie Attraktivität:
Themenspezialisierter Handel
61
Abbildung 24: Benotungsrangfolge: Akzeptanz von Einzelhandelssortimenten (Gesamtsicht)
62
Abbildung 25: Akzeptanz von Einzelhandelssortimente (typologisierte Sicht)
63
Abbildung 26: Wunschidentitäten für Ausstattungsmerkmale in einer automobilbezogenen
Erlebniswelt (typologisierte Sicht)
68
Abbildung 27: Erlebniswelt mit dem Thema Automobil als besonderes Erlebnis (Gesamtsicht)
69
Abbildung 28: Veränderung der Besuchshäufigkeit bei Präsenz eines Autothemencenters
(Gesamtsicht)
70
Abbildung 29: in Frage kommender Personenkreis für den Besuch eines Autothemencenters
(Gesamtsicht)
71
Abbildung 30: Flächengewichtung für ein Autothemencenter (Gesamtsicht)
72
Abbildung 31: Trend zum Mehrmarkenvertrieb
79
Abbildung 32: Neuzulassungen nach Fahrzeugsegmenten
82
Abbildung 33: Umsatzanteile von Zubehörprodukten
84
Abbildung 34: Top Ten der Zubehörliste im Autohaus
85

IV.
Abbildungsverzeichnis
13
Abbildung 35: Navigationssysteme werden zum Standart
87
Abbildung 36: Einbauleistungen für bestimmte Produktgruppen
88
Abbildung 37: Das Autohaus als Mobilitätszentrum
89
Abbildung 38: Ertragsreiche Geschäftsfelder im Automobilvertrieb
90
Abbildung 39: Elektronikanteil am Gesamtwert des Fahrzeuges bis 2010
92
Abbildung 40: Themengastronomie: Red Rock Cafe
96
Abbildung 41: Food Court, CENTRO Oberhausen (1)
97
Abbildung 42: Food Court, CENTRO Oberhausen (2)
98
Abbildung 43: Kuhevent im CENTRO Oberhausen
99
Abbildung 44: Kinderfahrschule Mercedes-Welt Berlin
102
Abbildung 45: Besucherentwicklung der Multiplexkinos
106
Abbildung 46: Thematische Schwerpunkte der Standortanalyse
113
Abbildung 47 Struktur und Faktoren der Standortanalyse
115
Abbildung 48: Geographische Lage
117
Abbildung 49: Entfernungsdistanz: ATC ­ Innenstadt (1)
119
Abbildung 50: Entfernungsdistanz: ATC ­ Innenstadt (2)
120
Abbildung 51: Autobahnnetz (1)
122
Abbildung 52: Autobahnnetz (2)
123
Abbildung 53: Ankünfte und Übernachtungen 2004 im Regionalvergleich
128
Abbildung 54: Beschäftigungsstruktur nach Wirtschaftssektoren
130
Abbildung 55: Versicherungspflichtig Beschäftigte im Städtevergleich
131
Abbildung 56: Die Anliegerunternehmen im Hafengebiet
134
Abbildung 57: Einzelhandelszentralität der Stadt Neuss 2003
135
Abbildung 58: Einzelhandelsstruktur nach Branchenhäufigkeit
136
Abbildung 59: Standortbewertung
139
Abbildung 60: Vorhabensbezogener Bebauungsplan (2003) Drees&Sommer AG
143
Abbildung 61: relevante Grundstücksflächen gemäß Vorhabens- und Erschließungsplan 2003,
Drees&Sommer AG
145
Abbildung 62: Flächenermittlung
151
Abbildung 63: Das ATC, integriert in den vorhabensbezogenen Bebauungsplan
154
Abbildung 64: Gesamtsicht; Planungskonzept der Stadt Neuss Stand 2003/2004
156
Abbildung 65: Das ATC mit veränderten Lagebedingungen
157
Abbildung 66: Die Reichweite des Einzugsgebietes
160
Abbildung 67: Einzugsgebietsabgrenzung, Standort Neuss-Zentrum
161
Abbildung 68: Das UEC ,,Space Park Bremen"
178

1.0
Einführung
14
1.0
Einführung
1.1
Zielsetzung der Diplomarbeit
Im Rahmen eines Immobilienprojektes ist Ziel dieser Diplomarbeit eine
Machbarkeitstudie für ein Revitalisierungsvorhaben
1
der Stadt Neuss erstellen,
welche sich in einen bereits bestehenden Entwurf einfügt. Ausgangspunkt dieser
Projektentwicklung ist ein vorhandenes Hafengrundstück nahe der City für das die
Grundstückseigentümerin eine höherwertige Nutzung anstrebt, indem die Innenstadt
um den Teil des Hafengrundstückes attraktiv erweitert werden soll. Leitgedanke für
die Projektentwicklung ist die Zusammenführung der Projektidee des
Autothemencenters mit der Lage am Standort Neuss. Initiiert wurde diese Arbeit von
der Unternehmensberatung ACON CONSULTING AG in Zusammenarbeit mit der
Stadt Neuss. Neben der Einschätzung der Qualität des vorgegebenen Standortes
und seines Umfeldes besteht die Aufgabe darin, die besondere Eignung des
Autothemencenters
für
die
Nutzung
des
vorgegebenen
Grundstückes
herauszuarbeiten. Hierfür wird ein grobes aber marktorientiertes Nutzungskonzept
entwickelt, welches auch als Grundlage für die Übertragbarkeit auf andere Standorte
dienen kann.
Mit Hilfe einer primären und sekundären Marktanalyse werden nachfragewirksame
Nutzungsmöglichkeiten in Form von Angebotsflächen für ein Autothemencenter
ermittelt. Relevant sind dabei nicht nur Bedürfnisse die das Auto an sich betreffen,
sondern es werden auch Angebote des Einzelhandels sowie erlebnisorientierte
Vorschläge wie Entertainment und Gastronomie in die Konzeption mit einbezogen,
da eine Kombination dieser Angebote den steigenden Convenience-Ansprüchen der
Automobilkunden durchaus entgegenkommen könnte.
Änderungen im Kaufverhalten führen derzeit zu einem Strukturwandel im
Automobilvertrieb, so daß neue Vertriebskonzepte entwickelt werden müssen. Das
Autothemencenter
könnte
diesen
Anforderungen
gerecht
werden.
Die
Machbarkeitsstudie soll nicht nur Empfehlungen über die Nutzung des Grundstückes
für die Stadt Neuss liefern, sondern richtet sich auch an Interessengruppen des
Automobilvertriebes sowie an den Einzelhandel und an die Erlebnis- und
1
Bei der
Revitalisierung handelt es sich um die Anpassung eines Nutzungskonzeptes an die veränderte
Umgebung und Marktsituation. Eine Revitalisierung kann sinnvoll sein, um die Chancen eines Standorts
auszunutzen. vgl. CONZEN/SCHÄFER (2002), S. 45

1.0
Einführung
15
Freizeitbranche. Darüber hinaus dient sie Investoren als Informationsgrundlage.
Interessant ist ein solcher Handelstyp deshalb, weil er in der angedachten Form noch
nicht auf dem deutschen Markt existiert und damit Alleinstellungscharakter besitzt.
Aus dieser Einführung lassen sich zwei zentrale Fragestellungen ableiten:
1.
Ist die Projektidee Autothemencenter mit seiner Angebotskonzeption des
thematisierten Autohandels in Verbindung mit Erlebnis- Gastronomie- und
Einzelhandelskomponenten generell umsetzbar?
2.
Ist das Autothemencenterprojekt für den Standort Neuss Hafen geeignet und
mit den Interessen der Stadt Neuss vereinbar, oder muß die Projektidee aufgrund
eines zu hohen Risikos verworfen werden?
In der vorliegenden Arbeit wird keine Wettbewerbs- und Risikoanalyse durchgeführt,
es
werden
keine
speziellen
gestalterischen
Empfehlungen
für
die
Erlebnisinszenierung gegeben. Auch wird nicht auf die Wahl der Mieter und des
Betreibers eingegangen. Die Prüfung dieser Aspekte ist unabdingbar und muß im
Nachgang dieser Arbeit veranlaßt werden.
1.2
Methodik der Vorgehensweise
Um einen Überblick und Einordnung über wichtige theoretische Grundlagen zu
erhalten, wird im ersten Kapitel der Arbeit auf die Begriffe ,,Projektentwicklung" und
,,Machbarkeitsstudie" Bezug genommen.
Bevor die wichtigsten Zukunftsperspektiven des Automobilvertriebes im zweiten Teil
vorgestellt werden, erfolgt dazu zunächst eine Schilderung über aktuelle
Entwicklungen und ihre Bedeutsamkeit.
Im dritten Kapitel werden Veränderungen des künftigen Handels analysiert. Dabei
wird besonders der Trend vom Versorgung- um Erlebniskonsum herausgestellt. Um
den wirtschaftlichen Nutzen und die Eigenständigkeit der neuen Angebotsform
,,Erlebnis" besser herauszuheben, erfolgt die Betrachtung dazu, an Hand eines

1.0
Einführung
16
Beispiels. Abschließend zu diesem Kapitel werden zur Zeit im Handel bestehende
Erlebnisprofile dargestellt und die Bedeutung ihrer Ausgestaltung kurz erörtert.
In Kapitel vier werden eine Reihe von Definitionen für die Abgrenzung und
Einordnung
des
Autothemencenters
gegenüber
anderen
Center-Typen
herangezogen. Dadurch soll dem Leser gleichzeitig der Alleinstellungscharakter des
Autothemencenters nahe gebracht werden.
Mit der Markt- und Standortanalyse befaßt sich Kapitel fünf und sechs und bilden
den Schwerpunkt dieser Diplomarbeit.
Der Hauptteil der primären Marktanalyse beinhaltet hauptsächlich die Darstellung der
Informationen aus einer schriftlichen Befragung. Dabei ist vorrangiges Ziel dieser
Untersuchung, Erkenntnisse über das Verhalten und die Einstellungen deutscher
Autofahrer zu gewinnen im Hinblick auf die generelle Akzeptanz und Gestaltung
eines Autothemencenters. Anschließend erfolgen im zweiten Teil des Kapitels fünf
zusätzlich Ergebnisse aus Sekundärquellen um die Erkenntnisse aus dem ersten Teil
der Untersuchung zu erweitern und zu stützen. Zum Abschluß werden nach einer
Zusammenstellung der wichtigsten Kernaussagen der Primär- und Sekundärstudie
Angebotsthemen für das Autothemencenter tabellarisch zusammengestellt.
Die Standortanalyse bezieht sich geographisch auf den Mikro- und Makrostandort
Neuss. Die Erfassung aller Standortfaktoren erfolgt somit zweistufig. Zuerst werden
harte und sog. weiche Standortfaktoren analysiert. Danach erfolgt eine Betrachtung
der Wirtschafts- und Umfeldstruktur. Das Ziel dieser Analyse besteht darin, die
Nutzungsmöglichkeiten des Autothemencenters auf die Eignung des vorgegebenen
Standortes (Neuss Hafen) zu bewerten. Sie bietet außerdem die Voraussetzung für
die Entwicklung der Nutzungskonzeption im nächsten Abschnitt.
Nachdem bau- und planungsrechtliche Aspekte zu prüfen sind, erfolgt im Rahmen
einer Flächendisposition für das Autothemencenter in Kapitel sieben eine Ermittlung
und
Aufteilung
der
Nutzungsflächen.
Der
zweite
Abschnitt
dieser
Nutzungskonzeption beinhaltet hauptsächlich gestalterische Darstellungen und
Erklärungen dazu. Bevor aus einer Nutzungs- und Geschoßbelegung ein Raum- und
Funktionsprogramm entwickelt wird, erfolgen zum Schluß Ausführungen zur
Standortintegration des Autothemencenters.

1.0
Einführung
17
Die Abgrenzung des relevanten Einzugsgebietes und die Prognose des
Umsatzpotentials für das Autothemencenter am Standort Neuss, sind Kernelemente
der Potentialanalyse des achten Kapitels. Eine Aufwand- und Ertragsvorschau mit
dem Ausweis der/des erzielbaren Rendite und Projektentwicklungsgewinnes gibt
Kapitel neun Aufschluß.
Hinsichtlich einer Risikobetrachtung des Immobilienprojektes befaßt sich Kapitel
zehn mit Untersuchungen eines ähnlichen Projektes am Standort Bremen.
Hauptsächlich werden dort Fehlentwicklungen eines fertiggestellten Urban
Entertainment Centers aufgezeigt.
Den Abschluß dieser Arbeit bildet Kapitel elf mit Fazit und dem Ausblick.
Der Ablauf der Erarbeitung der Machbarkeitsstudie dieser Diplomarbeit ist mit seinen
zu untersuchenden Hauptelementen aus folgender Übersicht ersichtlich:
Abbildung 1: Ablauf der Machbarkeitsstudie
Kapitel 5:
Marktanalyse
Kapitel 6:
Standortanalyse
Primärforschung
Analyse des Makrostandortes
Sekundärforschung
Analyse des Mikrostandortes
Kapitel 7:
Nutzungskonzeption
Analyse des Bau- und Planungsrechtes
Flächendisposition
Flächenmodellierung
Kapitel 8:
Potentialanalyse
Einzugsgebietsabgrenzung
Ermittliung des Marktgebietes für das Einzugsgebiet
Prognose des Umsatzpotentials
Kapitel 9:
Developmentkalkulation
Grunderwerbskosten
Baukosten
Finanzierungskosten
Ertragskalkulation
Rentabilitätsbetrachtung
M a c h b a r k e i t s s t u d i e

1.0
Einführung
18
1.3
Themenspezifische Grundlagen
1.3.1 Definition des Begriffs Projektentwicklung
,,Durch Projektentwicklungen sind die Faktoren Standort, Projektidee und Kapital so
miteinander
zu
kombinieren,
daß
einzelwirtschaftlich
wettbewerbsfähige,
arbeitsplatzschaffende und ­sichernde sowie gesamtwirtschaftlich sozial- und
umweltverträgliche Immobilienobjekte geschaffen werden und dauerhaft rentabel
genutzt werden können".
2
Da der Standort regelmäßigen Veränderungen unterliegen
kann, wir der Faktor Zeit zusätzlich in die Betrachtung mit einbezogen. Dieses
Begriffsverständnis und seine Wirkungsebenen wird in der Abbildung 2 nochmals
wiedergegeben, wobei die rot umrandeten Felder die Ausgangsposition des
Immobilienprojektes dieser Arbeit hervorheben sollen.
Abbildung 2: Ausgangsfaktoren der Projektentwicklung
3
1.3.2 Einordnung der Machbarkeisstudie in den Projektentwicklungsprozeß
Grundlage jeder Projektentwicklung ist die Machbarkeitsstudie. Sie formuliert das
Projektprogramm der Projektentwicklung.
2
vgl. DIEDRICHS (1994), S.46 Heft 11
3
vgl. SCHULTE/BONE-WINKEL (2002), S. 32) in Anlehnung an: DIEDRICHS (1994), S. 46 Heft 11

1.0
Einführung
19
In der Abbildung 3, sind die einzelnen Teilanalysen einer Machbarkeitsstudie
abgebildet. Im wesentlichem umfaßt sie eine Markt- und Standortanalyse, die
Entwicklung einer Nutzungskonzeption sowie eine Wirtschaftlichkeits- und
Renditebetrachtung. Weiterhin wäre eine Wettbewerbs- und Risikoanalyse
notwendig, welche in dieser Arbeit nicht durchgeführt werden.4 Auf Grundlage der
bereits initiierten Projektidee ,,Nutzung Autothemencenter", dienen diese
Untersuchungen der Prüfung der Realisierungsfähigkeit des Immobilienprojektes.
Die Einordnung und der Ablauf solch einer Machbarkeitsstudie einschließlich der in
dieser Diplomarbeit durchzuführenden Analysen (rot markiert), zeigen sich in
folgendem Projektentwicklungsprozeß.
Abbildung 3: Phasen des Projektentwicklungsprozesses
5
4
vgl. SCHULTE (2000), S.167
5
in Anlehnung an: SCHULTE (2000), S. 162

2.0
Status quo und Entwicklungsperspektiven des Automobilvertriebs
20
2.0
Status quo und Entwicklungsperspektiven des Automobilvertriebs
Um die Entwicklungsperspektiven für den Automobilvertrieb identifizieren zu können,
wird in dem Kapitel 2.1 auf die aktuellen Entwicklungen eingegangen. Im Anschluß
daran wird die neue Gruppenfreistellungsverordnung (EG) Nr. 1400/2002 mit ihren
wichtigsten Elementen vorgestellt. Zunächst wird auf ihre Bedeutung eingegangen,
bevor die Auswirkungen für den zukünftigen Automobilvertrieb erörtert werden.
Abschließend werden in Kapitel 2.3 die bedeutendsten Entwicklungsperspektiven
des zuvor geschilderten Strukturwandels beschrieben.
2.1
Entwicklungen und Strukturwandel in den 90er Jahren
Der Automobilvertrieb läßt seit einigen Jahren einen tiefgreifenden Strukturwandel
erkennen. Der Automobilhandel ist von verschärftem Verdrängungswettbewerb
gekennzeichnet, der sich in abnehmender Händlerdichte sowie der Entstehung neuer
Vertriebsstrukturen widerspiegelt. Zurückzuführen sind diese Entwicklungen auf eine
Vielzahl von Einflüssen.
6
Die bedeutendsten Einwirkungen werden nachstehend kurz
erläutert.
· Käuferverhalten
Im Hinblick auf das Kaufverhalten sind im Automobilbereich wie in anderen
Konsumgüterbranchen deutliche Veränderungen festzustellen.
7
Generell ist das
Anspruchsniveau der Automobilkäufer sowohl im Hinblick auf das Produkt, seine
Präsentation sowie Beratung und den Service gestiegen, ohne daß jedoch eine
entsprechende Preisbereitschaft erkennbar wäre.
Außerdem ist eine Erosion der Marken- und Händlerloyalität erkennbar, die nicht
immer ihren Grund in einer spezifischen Unzufriedenheit mit der Angebotsleistung
hat, sondern aus der Suche nach Abwechslung. Entsprechend der Mercer-Studie
nahm die Loyalität gegenüber Händler und Marke seit 1998 im Schnitt um 20 Prozent
ab.
8
Durch das Internet hat sich das Informationsverhalten der Autokäufer nachhaltig
geändert. Seine Bedeutung ist besonders in der Informations- wie auch in der
Beratungsphase deutlich angestiegen.
9
6
vgl. KISSEL (2003), S. 1
7
vgl. DAT-Report (2002), S. 109ff.
8
vgl. MERCER - STUDIE (2002), o.S.
9
vgl. DIEZ (2003), S. 10f.

2.0
Status quo und Entwicklungsperspektiven des Automobilvertriebs
21
· Ausdehnung der Produktprogramme
Alle Automobilhersteller haben seit Anfang der 90er Jahre ihre Produktprogramme
deutlich ausgeweitet. Daraus ergeben sich deutlich erhöhte Anforderungen an den
Handel bezüglich der vorzuhaltenden Sortimente, insbesondere an Ausstellungs-
und Vorführwagen (aber auch Wartung und Service).
10
· Überkapazitäten
Weltweit leidet die Automobilindustrie nicht nur unter konjunkturell, sondern auch
durch strukturell bedingten Überkapazitäten. Sie werden bisher auf 15 bis 40% der
gesamten Weltproduktion geschätzt.
11
· hohe Vertriebskosten
Der Anteil der Vertriebskosten an den Gesamtkosten wird in der Regel mit ca. 30%
beziffert. Die Hersteller stehen daher unter einem enormen Druck, zur Auslastung
der Produktionskapazitäten ihre Marktausschöpfung zu maximieren.
12
· Strukturelle Ertragsprobleme im Automobilhandel
Steigende Kundenrabatte als Folge eines intensiven Wettbewerbs haben in den
letzten Jahren zu erheblichen Ertragsproblemen im Automobilhandel geführt.
· Auftreten neuer Wettbewerber
In zahlreichen von Automobilhandelsbetrieben bearbeiteten Geschäftsfeldern haben
sich in den letzten Jahren neue Wettbewerber ,,rund um das Automobil" etablieren
können. Im Neuwagenbereich gilt dies immer wieder durch den sporadisch
auftretenden Verkauf von Neufahrzeugen in Einzelhandelsmärkten. Im
Gebrauchtwagengeschäft hat sich das Internet als eine wichtige Informations-, aber
auch zunehmend attraktive Transaktionsplattform etabliert. Im Ersatzteil- und
Zubehörgeschäft haben freie Teilehändler traditionell eine starke Position und
konkurrieren über franchiseähnliche Werkstattkonzepte zunehmend mit den
traditionellen Händlern. Die folgende Graphik gibt dazu einen Gesamtüberblick wobei
die einzelnen Geschäftfelder mögliche Kernangebote des Autothemencenters
repräsentieren könnten.
10
vgl. DIEZ (2003), S. 11f.
11
ebd. S. 13
12
ebd. S. 12

2.0
Status quo und Entwicklungsperspektiven des Automobilvertriebs
22
Abbildung 4: Neue Wettbewerber im Umfeld traditioneller Händler
13
2.2
Die Gruppenfreistellungsverordnung (EG) Nr. 1400/2002 und die
wichtigsten Veränderungen für den zukünftigen Automobilvertrieb
Der geographisch relevante Markt für den Automobilvertrieb ist nicht national
begrenzt, weshalb im Wirtschaftsraum der EU neben dem nationalen ebenso das
europäische Wettbewerbsrecht gilt. Die sogenannte Gruppenfreistellungsverordnung
(GVO) fungiert dabei als rechtlicher Rahmen des Automobilvertriebes.
Der Strukturwandel des Automobilvertriebs, der sich hauptsächlich aus den
dargestellten Entwicklungen des Kapitels 2.1 ergibt, wird zudem forciert durch die
Änderung der Gruppenfreistellungsverordnung. Anlaß für die Veränderung war die
Auffassung, das überkommene Vertriebssystem sei durch Mängel und
Fehlentwicklungen gekennzeichnet, die es zu beseitigen gelte. Die Abhängigkeit der
Händler von den Herstellern sei zu groß und die Preisunterschiede im
Neuwagenvertrieb innerhalb der EU wären zu groß.
14
13
vgl. MERCER - STUDIE (2002), o.S.
14
vgl. EBEL (2004), S. 420

2.0
Status quo und Entwicklungsperspektiven des Automobilvertriebs
23
Die Änderung der GVO (EG) Nr. 14/2002 trat am 1.10. 2002 in Kraft und hat einen
neuen Rahmen für den Kfz-Vertrieb geschaffen.
Eine der wichtigsten Änderungen für den Vertrieb von Kraftfahrzeugen ergeben sich
einerseits aus dem Wahlrecht des Vertriebssystems der Automobilhersteller.
Andererseits aus dem erweiterten Recht für Händler, mehr als nur eine
Herstellermarke vertreiben zu dürfen.
· Wahl der Vertriebssysteme durch die Hersteller
Während in der Vergangenheit die Verknüpfung von selektivem und exklusivem
Vertrieb durch die EU Kommission ausdrücklich vorgegeben war, hat der Hersteller
sich ab sofort zwischen selektivem und exklusivem Vertrieb zu entscheiden. Dabei
sind Mischformen nicht zulässig.
Entscheiden sie sich für ein exklusives Vertriebssystem können sie dem Händler
zwar ein bestimmtes Absatzgebiet zuweisen, sie müssen ihm jedoch zugleich das
Recht zugestehen, Automobile an andere Wiederverkäufer abzugeben. Wählt ein
Hersteller dagegen die Möglichkeit des selektiven Vertriebssystems, dann gilt für
seine Händler ab dem 01.10. 2005 mit Wegfall der sogenannten Standortklausel der
gesamte EU- Binnenmarkt als Vertriebsgebiet. Sie sind somit berechtigt zusätzliche
Verkaufs- als auch Auslieferungsstellen innerhalb der EU zu eröffnen.
15
Damit sollen
insbesondere die immer noch bestehenden Preisdifferenzen für fabrikneue
Automobile beseitigt werden, da es in diesem Fall zu erheblichen
grenzüberschreitenden Verkäufen innerhalb der EU von Automobilen von Niedrig- in
Hochpreishändler käme. Die Preisdifferenzierungen werden dadurch faktisch
ausgehebelt bzw. harmonisiert.
16
· Mehrmarkenhandel
Eine weitere Veränderung und wesentliche Voraussetzung für den Bestand eines
Autothemencenters, betrifft den Verkauf mehrere Herstellermarken durch einen
Automobilhändler.
Bislang konnten Automobilhändler mehrere Marken nur in separaten
Verkaufshäusern verkaufen. Durch die vollständige Trennung der Automobilmarken
war der Mehrmarkenvertrieb für die Händler ein kostenintensives Unterfangen. Mit
15
ebd. S. 421
16
vgl. DIEZ (2003),S. 7

2.0
Status quo und Entwicklungsperspektiven des Automobilvertriebs
24
der Neuregelung ist der Verkauf mehrerer Marken auch in einem Verkaufsraum
möglich.
17
Außerdem wurden die bisherigen Begrenzungen des Mehrmarken-Service
weitgehend aufgehoben. Durch diese Veränderung soll die von der EU Kommission
angestrebte Öffnung des Servicemarktes für neue Anbieter erreicht werden.
2.3
Die bedeutendsten Entwicklungsperspektiven im Automobilvertrieb
· Konsolidierung der Händlernetze und Ausbreitung von Händlergruppen
Nach Prognosen des Institutes für Automobilwirtschaft geht die Zahl der
wirtschaftlich und rechtlich selbständigen Haupt- und Unterhändler sowie
Vertragswerkstätten bis zum Jahr 2010 von derzeit 18.000 auf etwa 8.000 zurück.
Damit verbunden wird es zu einem Konzentrationsprozeß in Form von größeren
Händlergruppen im Automobilvertrieb kommen.
18
Autohauskleinbetriebe, die in
Zukunft weniger als 200 Neuwagen im Jahr verkaufen, werden von größeren
Unternehmen im Zuge der Konsolidierung übernommen. Erfolgreiche Händler
dagegen verkaufen per anno zukünftig über 1.000 Neuwagen und erwirtschaften
Umsatzrenditen von zwei bis vier Prozent. Für das Jahr 2010 prognostiziert Mercer
für Megadealer und Händlerketten, die zum Teil über 10.000 Neuwagen p.a.
verkaufen, einen Anteil am Neuwagenmarkt von etwa 20 Prozent in Deutschland.
19
· Mehrmarkenhandel
Aufgrund der zu großen Abhängigkeit zu nur einem Hersteller, erkennen zunehmend
die Händler die Risiken des Markenexklusivitätsvertriebes. Aber auch zur Reduktion
der Absatzrisiken hinsichtlich der Erosion der Markenloyalität, entscheiden sich
immer mehr Händler für die Aufnahme mehrerer Marken in ihr Absatzprogramm.
20
17
vgl. DIEZ (2003),S. 7
18
ebd. S. 16f.
19
vgl. MERCER - STUDIE (2002), o.S.
20
vgl. DIEZ (2003), S. 20

2.0
Status quo und Entwicklungsperspektiven des Automobilvertriebs
25
· Customer Relationship Management (CRM)
Die weitgehende Sättigung vieler Automobilmärkte und deren erkennbare Erosion
der Marken- und Händlerloyalität gewinnt die Kundenbindung in den
Marketingkonzeptionen der Automobilhersteller und des Automobilhandels eine
zunehmende Bedeutung.
21
· Vom Autohaus zum Mobility Provider
Die nur begrenzten Wachstumspotentiale in den traditionellen Kerngeschäftsfeldern
und strukturellen Ertragsproblemen im Automobilhandel werden zu einer
Weiterentwicklung der herkömmlichen Autohäuser zu Mobility Providern zur Folge
haben. Darunter sind neue Betriebsformen zu verstehen, die in allen
automobilaffinen
Bereichen
mobilitätsschaffende,
mobilitätssichernde
und
mobilitätsfremde Dienstleistungen anbieten werden.
22
Die Erläuterungen des Kapitels zwei zeigten, insbesondere daß traditionelle
Vertriebssysteme an Bedeutung verlieren werden. Um auf zunehmende
Veränderungen der Kundenbedürfnisse einzuwirken, wird es notwendig sein in
Zukunft neue Vertriebskonzepte zu entwickeln.
Die neuen Regelungen der GVO führen als beschleunigtes Element vor allem auf die
Förderung von Händlergruppen und Mega-Dealern. Auch wird es künftig zu einer
stärkeren Verbreitung von Mehrmarkenvertriebs-Konzepten kommen. Generell
werden dabei große Handelsbetriebe den Mehrmarkenvertrieb ausbauen können.
Der Autor bezieht hierzu Stellung und hält dafür den Betriebstyp des
Autothemencenters für durchaus vorstellbar und geeignet.
Vor allem aufgrund der Erosion der Händler- und Markenloyalität, sowie den
Veränderungen im Käuferverhalten wird es nur zu begrenzten Wachstumspotentialen
in den traditionellen Kerngeschäftsfeldern kommen.
Außerdem wird der Handel im europäischen Wettbewerb seine Aktivitäten noch
stärker am Kunden ausrichten, und die Automobilhersteller für sinkende
Vertriebskosten und die Nutzung von Wachstumspotentialen auf die
Zusammenarbeit mit starken Handelsunternehmen angewiesen sind.
23
21
vgl. DIEZ (2003),S. 22
22
ebd. S. 24
23
vgl. KISSEL (2003), S. 78

3.0
Einstellungs- und Wertewandel mit Auswirkungen auf den Handel
26
3.0
Einstellungs- und Wertewandel mit Auswirkungen auf den Handel
In Kapitel 3.1 werden die wesentlichen strategischen Handelsalternativen des 21.
Jahrhunderts kurz vorgestellt. Dabei wird ein deutlicher Trend zur
Erlebnisgesellschaft erkennbar. Der wirtschaftliche Nutzen und die Eigenständigkeit
der Angebotsform ,,Erlebnis" wird in Kapitel 3.2 an einem Beispiel erklärt. Das Kapitel
3.3 zeigt im Wesentlichen bestehende Erlebnisprofile im Handel und die
Möglichkeiten ihrer Ausgestaltung.
3.1
Handel im Wandel der Zukunft
Es gibt drei Strategiealternativen des ,,Handels der Zukunft". Zuerst wäre die
Preisstrategie zu nennen, bei dem der Niedrigpreis einer Ware auf Basis einer
absoluten Leistungseffizienz des Handels das entscheidende Marketinginstrument
bildet.
Mit
Convenience wird das Streben der Konsumenten nach Bequemlichkeit
bezeichnet. Im Vordergrund bei dieser zweiten Strategiealternative stehen die
Serviceleistung für den Kunden, seine Betreuung und dessen Bequemlichkeit. Die
Beratungsleistung ist in der Regel dabei ein notwendiger Bestandteil. Insbesondere
richtet man sich hier an die Zielgruppe der Senioren.
24
Immer mehr tritt an die Stelle des Strebens nach materieller Sicherheit das Streben
nach
Erlebnissen. Die Verhaltenswissenschaft geht davon aus, daß jeder Mensch in
einem bestimmten Ausmaß auf der Suche nach Erregung ist, um für sich ein
optimales Erregungsniveau zu erreichen.
25
Die Schwelle der Bedürfnisbefriedigung
steigt stetig an, so daß immer stärkere Schlüsselreize erforderlich sind, um die
erwarteten Emotionen auch zu befriedigen.
26
Gestärkt wird dieser Trend durch die
wachsende Freizeit, was besonders beim Einkaufsverhalten zu einer Verschiebung
vom Versorgungs- zum Erlebniseinkauf führt.
27
OPASCHOWSKI vermutet hierbei,
daß die Erlebnisqualität als eines der wichtigsten Kaufkriterien anzusehen ist.
28
Empirische Analysen in verschiedenen Warenbereichen zeigten, daß Erlebniskäufer
rd. 40% des Gesamtmarktes ausmachen.
29
24
vgl. EGGERT (2001),S. 85
25
vgl. KROEBER-RIEL/WEINBERG (1999), S. 114
26
vgl. FRANCK (1999), S. 80
27
vgl. MEFFERT/BIRKELBACH (1991), S. 267
28
vgl. OPACHOWSKI (1995), o.S.
29
vgl. GRÖPPEL (1991), o.S.

3.0
Einstellungs- und Wertewandel mit Auswirkungen auf den Handel
27
Der Trend zur Erlebnisgesellschaft ist deutlich erkennbar. In dem Sog dieser dritten
Strategiealternative der Erlebniswelten nehmen auch Angebote wie beispielsweise
Events, Entertainment oder die Gastronomie neue Funktionen ein.
30
Die Strategie
spricht in erster Line junge Leute an, die über ein relativ hohes Einkommen verfügen.
In der Abbildung 5 zeigt sich im Grunde genommen, daß diese drei Strategien
letztlich auf zwei Handlungsmuster zurückgeführt werden können. Eine
Warenstrategie mit dem Schwerpunkt auf Preis, Schnelligkeit und Technik sowie
eine Wert- und Problemlösungsstrategie, die hauptsächlich auf Dienstleistung,
Service und Beziehung basiert. Diese Tri-Polarität prägt den ,,Handel der Zukunft".
Abbildung 5: Strategie-Tetraeder des Handels 2010
31
3.2
Das Erlebnis als eigenständiges Angebot
Wenn die Grundbedürfnisse leicht zu erfüllen sind, orientieren sich die Menschen oft
am Zusatznutzen. Sie sind dann eher bereit, bei Massengütern zu sparen.
32
Um die
Massengüterfalle des Preisverfalls und des Effizienzwettbewerbs zu entgehen,
haben viele Hersteller begonnen ihre Kernprodukte in Dienstleistungen zu
verpacken. Bei austauschbaren Massengütern geht die Differenzierbarkeit verloren,
die Gewinnspannen schrumpfen, und die Kunden richten sich bei ihrer
Kaufentscheidung nur noch nach dem Preis (Preisstrategie).
33
Güter hingegen sind
30
vgl. FRANCK (1999), S. 80
31
vgl. EGGERT (2001), S. 86
32
vgl. KROEBER-RIEL/WEINBERG (1999), S. 114
33
vgl. PINE/GILMORE (2000), S. 13

3.0
Einstellungs- und Wertewandel mit Auswirkungen auf den Handel
28
materiell und beständig und Dienstleistungen sind immateriell und vergänglich.
Erlebnisse dagegen sind sowohl immateriell als auch beständig. Die wesentliche
Eigenschaft von Erlebnissen besteht darin, daß sie einprägsam sind, indem sie die
Emotionen ansprechen.
34
Erlebnisangebote entspringen demzufolge aus einer Dienstleistung und haben sich
als eigenständige Angebotsform etabliert. Diese Entwicklung und der wirtschaftliche
Nutzen der Erlebniswirtschaft, lassen sich sehr gut am Beispiel des Kaffees
beschreiben. Kaffee kann die Form von vier wirtschaftlichen Angeboten annehmen.
Kaffee kann als Massengut, als Gut, als eine Dienstleistung oder auch als ein
besonderes Erlebnis angeboten werden. Die einzelne Kaffeebohne kann als
Massengut bezeichnet werden. Wird die Kaffeebohne zu Kaffee verarbeitet spricht
man von der Schaffung eines Gutes. Um eine Dienstleistung handelt es sich dann,
wenn der Kaffee beispielsweise in einem Restaurant serviert wird. Wird der Kaffee in
einem eleganten Restaurant serviert, in dem Bestellung, Herstellung und Konsum
des Produktes in einem gehobenen Ambiente stattfinden, so zahlt der Käufer
bereitwillig einen Höchstpreis, in diesem Beispiel zwei oder auch fünf Euro für eine
Tasse. Unternehmen, welche sich auf dieser Wertebene befinden inszenieren und
verkaufen Erlebnis. Wie die Abbildung 6 zeigt, erhöht sich die Wertschätzung des
Angebotes durch den Käufer auf jeder Stufe überproportional.
35
Abbildung 6: Preis von Kaffeeangeboten
36
6
5
4
3
2
1
Massengut
Gut
Dienstleistung
Erlebnis
W e r t e b e n e
34
vgl. FÖRSTER/KREUZ (2003), S. 106f.
35
vgl. PINE/GILMORE (2000), S. 13f.
36
in Anlehnung an: PINE/GILMORE (2000), S. 14

3.0
Einstellungs- und Wertewandel mit Auswirkungen auf den Handel
29
3.3. Der Erlebnishandel und seine Ausgestaltung
Mit dem Erlebnishandel werden dem Kunden durch Ausgestaltung der Einkaufstätte,
der Standortumgebung und des Angebotes angenehme und interessante
Wahrnehmungen geboten, um ihn damit anzuziehen, zu längeren Verweilen am
Einkaufsort zu bewegen und zum Kauf zu motivieren.
37
Gegenüber traditionellen Konsumeinrichtungen ist bei neuen Betriebstypen des
Handels daher ein neuer Trend zu beobachten. Zunehmend findet eine räumliche
Konzentration unterschiedlicher Nutzungen in einem einheitlichen Angebotskonzept
statt. Der Angebotsmix entspricht dabei sowohl dem Erfordernis der Vermittlung
eines Erlebnisses als auch dem zunehmenden Wunsch nach Bequemlichkeit
(Convenience). In diesem Zusammenhang kann der Betriebstypus Urban
Entertainment Center (UEC) genannt werden, welcher für die Zusammenstellung des
Branchenmixes als Ausgangstyp für die Nutzungskonzeption des Autothemencenters
herangezogen wird. Die räumliche Konzentration unterschiedlicher Nutzungen ist in
einem UEC überwiegend geprägt von Einzelhandel, (Erlebnis-)Gastronomie und
Unterhaltungsattraktionen.
38
Die Grenzen zwischen Einkaufen und Vergnügen
werden verwischt. Es entsteht durch die Schaffung eines Erlebnisprofils aus
verschiedenen Angebotskombinationen eine neue Form der Faszination.
Hier zeigt sich auch, daß die erfolgreiche Inszenierung von Erlebnissen in einem
hohen Maß von gestalterischen Konzepten abhängig ist. Dieses Kriterium hält der
Verfasser deshalb auch für einen wichtigen Erfolgsfaktor hinsichtlich der Umsetzung
des Autothemencenterprojektes. Um die gewünschten Emotionen zielgerichtet zu
erzeugen, müssen Gestaltungselemente wie beispielsweise die Präsentation der
Waren sowie die Gestaltung der Verkaufsräume perfekt zusammenspielen.
39
OPASCHOWSKI sieht dafür am Beispiel eines Erlebniseinkaufscenters im 21.
Jahrhundert folgende Erfolgsfaktoren.
37
vgl. im Internet: http://vehmeier.com/glossar/erlebniskauf.htm
38
vgl. QUACK/WACHOWIAK, (Hrsg.), (1999), S. 171
39
vgl. FÖRSTER/KREUZ (2003), S. 108

3.0
Einstellungs- und Wertewandel mit Auswirkungen auf den Handel
30
Abbildung 7: Erfolgfaktoren von Erlebniseinkaufscentern nach Opaschowsi
40
C = Cinema, Cafè, Cocktailbar, Catering, Cola, Champangner, Computer, Cash ...
A = Arena, Attraktion, Atmosphäre, Ambiente, Aura des Authentischen ...
M = Marktplatz, Mehrzweckhalle, Musical, Musiktheater, Magemenet, Multifunktionalität ...
P = Parkhaus, Parkplätze, Passagen, Promenaden, Palmen, Pubs, Pinten, Prominente ...
U = Unvergessliches, Unvorstellbares, Unverwechselbares, Utopisches ...
S = Shopping-Mall, Supermarkt, Superlative, Showprogramme, Szenerien, Service, Security ...
C.A.M.P.U.S.
Die Erfolgsformel für Erlebniseinkaufscenter
im 21. Jahrhundert
Weiterhin setzen sich immer mehr Themenkonzepte in unterschiedlichen Bereichen,
wie Themenparks, thematisierter Handel oder Themengastronomie, durch. Die
Thematisierung
schafft
einen
zusätzlichen
Erlebnisinhalt,
welcher
die
Erlebnisintensität und die Identifikation des Besuchers erhöhen soll.
41
40
in Anlehnung an: OPASCHOWSKI (2000), S. 51
41
vgl. FRANCK (1999), S. 84

4.0
Erscheinungsformen aktueller Center-Typen des Handels und Einordnung des Autothemencenters
31
4.0
Erscheinungsformen aktueller Center-Typen des Handels und
Einordnung des Autothemencenters
Im Gegensatz zu den unterschiedlichen Ausprägungsformen der gewachsenen
Einkaufs- und Geschäftszentren in den Innenstädten, handelt es sich bei den
folgenden Centertypen um bewußt geplante und errichtete ,,künstliche"
Agglomerationen von Einzelhandels- und Dienstleistungsbetrieben, die einheitlich
gemanagt und betrieben werden.
Um den Alleinstellungscharakter des Autothemencenters besser herausstellen zu
können, und mit dem Ziel, diesen von anderen Centertypen klar unterscheiden und
einordnen zu können, werden dafür folgende Definitionen herangezogen.
4.1
Das Regionale Shopping Center
Das Regionale Shopping Center ist in der Regel durch ein großes Einzugsgebiet
gekennzeichnet. Aufgrund seiner quantitativen und qualitativen Betriebszentralisation
bietet ein Regionales Shopping Center ein umfassendes Angebotsspektrum. Neben
einer
Vielzahl
von
Einzelhandelsfachgeschäften,
Dienstleistungs-
und
Gastronomiebetrieben sind neben Warenhäusern auch Fachmärkte als Magnet- oder
Ankerbetriebe anzutreffen. Der Standort eines Regionalen Shopping Centers wird
besonders von der Verkehrslage, d.h. der Erreichbarkeit der Konsumenten
beeinflußt. Für Deutschland werden von FALK Center mit mindestens 15.000 m² als
Regionale Shopping Center eingestuft.
42
4.2
Das Power Center
Power Center bestehen aus mindestens drei Ankerbetrieben. Die Größe der Center
variiert zwischen 23.000 m² bis ca. 56.000 m². Der wesentliche Unterschied zu einem
traditionellen Shopping Center besteht nur in der Flächendominanz der Ankermieter.
Dieser Centertyp erfordert in ihrem Einzugsgebiet ein sehr hohes
Bevölkerungspotential. Sie sind daher üblicherweise in Ballungszentren an
Standorten mit einer sehr guten überregionalen Verkehrsanbindung gelegen.
43
42
vgl. FALK (2000), S. 6f.
43
vgl. FALK (1998), S. 18f.

4.0
Erscheinungsformen aktueller Center-Typen des Handels und Einordnung des Autothemencenters
32
4.3
Das Factory Outlet Center (FOC)
Dieser Centertyp faßt eine größere Anzahl von Markenartikelherstellern in einer
Einheit zusammen, wobei die verschiedenen Hersteller eine separate Ladeneinheit
anmieten, um vor allem eigene preisreduzierte Produkte direkt an den Konsumenten
veräußern zu können. Dabei wird der Mieter- und Branchenmix durch einen
überdurchschnittlichen Anteil an Bekleidung bis zu 70% geprägt. Die Ankerfunktion
wird von Markenherstellern mit einem hohen Bekanntheitsgrad übernommen. Die
Mieterstruktur ist kleinteiliger Art, wobei ein hoher Anteil an Verkaufsflächen
zwischen 50 und 500 m² anzutreffen ist.
44
4.4
Das Urban Entertainment Center (UEC)
Urban Entertainment Center stellen eine synergetische Kombination von
Unterhaltung, Erlebnis, Shopping und Kommunikation dar. Als geeignete Standorte
gelten Citylagen mit touristischer Kapazität und dem erforderlichen lokalen Besucher-
bzw. Kaufkraftpotential. Zu den Angebotsbausteinen eines Urban Entertainment
Centers gehören neben erlebnisorientiertem Handel eine Vielzahl unterschiedlicher
Unterhaltungs- und Erlebnisangebote wie die folgende Darstellung zeigt.
45
Weiterhin
wird
deutlich,
daß
neben
Schlüsselkomponenten
noch
viele
weitere
Angebotsoptionen gehören.
44
vgl. FALK (1998), S. 19
45
ebd. S. 20

4.0
Erscheinungsformen aktueller Center-Typen des Handels und Einordnung des Autothemencenters
33
Abbildung 8: UEC - Bausteine und strategische Entwicklung
46
Im folgenden zeigt das Zielbild wesentliche Punkte eines UEC-Projektes. Es wird
deutlich, daß die Anforderungen im Vergleich zu den bisher vorgestellten
Centertypen viel höher liegen.
Abbildung 9: Anforderungen eines UEC`s
47
46
WenzelPartner BDU, AG Hamburg (2001), S. 44
47
REIFF (1998), S. 41

4.0
Erscheinungsformen aktueller Center-Typen des Handels und Einordnung des Autothemencenters
34
In Deutschland sind mittlerweile eine Reihe von UEC-Projekten fertiggestellt worden.
Zu den bereits realisierten Anlagen, auf welche in dieser Diplomarbeit noch näher
eingegangen wird, zählen das CENTRO Oberhausen sowie der Space Park Bremen.
4.5
Das Themencenter (TC)
Ein Themencenter faßt Einzelhandels- und Dienstleistungsbetriebe in einer
räumlichen Einheit zusammen, die entweder eine spezielle Warengattung oder
Waren und Dienstleistungen eines spezifischen Themas anbieten. Es entsteht eine
Magnetwirkung durch die Akkumulation diverser Anbieter. Unter Umständen kann
somit auf die Etablierung eines Ankermieters verzichtet werden.
48
Ein aktuelles
Beispiel dieses Centertyps ist das Stilwerk mit seinen Standorten in Hamburg,
Düsseldorf, Berlin und Stuttgart. Auf Verkaufsflächen zwischen 10.000 m² und
50.000 m² werden hier neben komplementären Einzelhandel und Gastronomie
Einrichtungsdesign mehrer Anbieter angeboten.
49
4.6
Das Autothemencenter (ATC)
Themenorientiertes Marketing ist ein Weg zur attraktiven Differenzierung. Vor allem
im wettbewerbsintensiven Umfeld nutzt ein identifizierbares Thema, das ein
Handelscenter bei einzelnen Zielgruppen erfolgreich platzieren kann. Menschen und
Bewegungen sind dabei die beste Dekoration.
50
Eine Definition für diesen Center-Typ war in einschlägiger Fachliteratur nicht zu
finden. Der Verfasser hat den Begriff Autothemencenter für diese Arbeit wie folgt
definiert.
Das Autothemencenter faßt hauptsächlich die Präsentation und Verkauf von
Fahrzeugen sowie andere mobilitätsbezogene Angebote unterschiedlichster
Hersteller räumlich und thematisch zusammen. Der weitere Mieter- und Branchenmix
innerhalb des ATC, wird durch einen geringeren Flächenanteil von Einzelhandels-
und Erlebnisangeboten sowie von gastronomischen Einrichtungen bestimmt. Es
entsteht eine Magnetwirkung durch die synergetischen Angebotskombinationen
verschiedener Anbieter unterschiedlicher Branchen. Die Betreibung und Verwaltung
dieses Centertyps, erfolgt durch ein zentrales Centermanagement. Abgesehen von
48
vgl. FALK (1998), S. 19f.
49
vgl. STILWERK AG (o.J.), S. 6ff.
50
vgl. FALK (1998), S. 767

4.0
Erscheinungsformen aktueller Center-Typen des Handels und Einordnung des Autothemencenters
35
dem thematisierten Angebotsmix unterscheidet es sich dadurch auch von den
herkömmlichen Mehrmarkenvertriebssystemen wie beispielsweise der Automall.
Im Gegensatz zum ATC sind demgegenüber
markengebundene Themenparks wie
zum Beispiel die VW- Autostadt in Wolfsburg, auf die Erlebnisgestaltung ihrer
eigenen Herstellermarken (z.B. VW, SKODA, AUDI, SEAT, ...) ausgerichtet. Diese
Unternehmen nutzen dadurch ihre Markennamen um im Rahmen eines breiten
Attraktionsspektrums ihre Markenwelt(en) für Besucher erlebbar zu machen.
51
51
vgl. GROß (2001), S. 119

5.0
Marktforschung für die Nutzungskonzeption
36
5.0 Marktforschung für die Nutzungskonzeption
5.1
Untersuchungsdesign der Befragung
5.1.1 Ziel der Untersuchung
Basis für ein marktorientiertes Nutzungskonzept muß die Kenntnis des Marktes und
damit die Informationsbeschaffung über den Markt, d.h. die Marktforschung sein.
52
Vorrangiges Ziel dieser Untersuchung ist es, das Verhalten und Einstellungen auf der
Nachfrageseite zu untersuchen, um einen umfassenden Eindruck von
Trendentwicklungen beim Konsumenten zu bekommen. Relevant sind dabei nicht
nur Kundenbedürfnisse, die das Auto an sich betreffen, sondern es werden auch
automobilnahe Kundenwünsche untersucht. Dazu werden in diesem Kapitel primäre
Informationen erhoben und ausgewertet, um anschließend Handlungsempfehlungen
für die Gestaltung der Angebotsflächen in einem Autothemencenter (ATC) geben zu
können.
5.1.2 Die Erhebungsmethodik der Primärdaten
Für die Durchführung der Befragung standen methodisch betrachtet das persönliche
Fragegespräch, das telefonische Interview oder die postalische Befragung zur
Auswahl.
Nachfolgende Übersicht zeigt tabellarisch zusammengefaßt die wichtigsten
Rahmendaten der durchgeführten Untersuchungsmethode.
53
Tabelle 1:
Rahmendaten der Erhebungsmethodik
Befragtenauswahl
.- bewußte Auswahl über Kontaktpersonen
Erhebungsintervall
.- einmalig
Erhebungsmethode
.- postalische Befragung ­ Teilerhebung
Erhebungsort
.- Deutschland
Erhebungsquelle
.- private Haushalte
Erhebungsthematik
.- Einthemenuntersuchung
Erhebungszeitraum
.- November/ Dezember 2004
Forschungsart
.- Primärforschung
Pretest
.- an 2 Testpersonen im November 2004
Fragebögen (versendet) .- 250 Stück
Frageform
.- offene und geschlossene
Versand der Fragebögen .- 01.11.2004
52
vgl. BAUER (2003), S. 567
53
in Anlehnung an: METHNER (2002), S. 147

5.0
Marktforschung für die Nutzungskonzeption
37
Gewählt wurde die Form der schriftlichen Befragung, deren Vor- und Nachteile kurz
vorgestellt wird.
Für die Untersuchung steht ein relativ großes Befragungsgebiet zur Verfügung.
Durch die schriftliche Zustellung der Fragebögen können zugleich schwer
erreichbare Personen befragt werden. Im Vergleich zu einem persönlichen Interview
entstehen relativ geringe Kosten für das Erreichen einer Person. Manipulationen
durch einen Interviewer sind ausgeschlossen. Für die Beantwortung der Fragen
besteht kein Zeitdruck, demnach können die Antworten in Ruhe überdacht werden.
54
Es besteht aber keine Kontrolle darüber ob die Fragebögen durch die vorgesehenen
Personen selbst beantwortet wurden oder ob Einfluß durch Dritte bestand. Darüber
hinaus war auch nicht zu vermeiden, daß Fragebögen unvollständig beantwortet
wurden. Somit kommt es in der gesamten Fragebogenerhebung oft zu
unterschiedlicher Anzahl der Antwortenden auf die jeweiligen Fragen. Diese
unterschiedliche Anzahl der Antwortenden wird durch n gekennzeichnet.
Die
Auswahl
des
Probandenkreises,
der
im
Rahmen
einer
Marktforschungsuntersuchung befragt werden soll, ist abhängig von den benötigten
Informationen, welche wiederum von den konkreten Erhebungszielen abhängig
sind.
55
So ist es bei persönlichen Interviews oftmals schon aus Kostengründen nicht
möglich alle in Frage kommenden Personen, also die Grundgesamtheit der
Untersuchung, zu kontaktieren.
56
Gleiches gilt auch für die postalische
Befragungsmethode. Eine Vollerhebung war somit nicht möglich, es wurde eine
Stichprobe in Form der schriftlichen Befragung ausgewählt. Die Grundgesamtheit
wurde lediglich definiert als ,,Autofahrer aller Bundesländer", das Auswahlkriterium
der Stichprobe beschränkte sich über Kontaktpersonen, auf die ,,bewußte Auswahl
ihrer Bekannten und Verwandten im Alter von 18 bis 69 Jahre".
Auf Grundlage eines standardisierten Fragebogens sind die Fragen überwiegend in
geschlossener Form gestellt. Sie dürfen nicht suggestiv wirken. Den Probanden
wurden
somit
die
Antwortmöglichkeiten
vorgegeben,
aus
denen
die
Auskunftspersonen wahlweise eine einzige oder gleichzeitig mehrere Antworten
auszuwählen hatten.
57
Bei dieser Form der Fragestellung verringert sich die
erforderliche Denk- bzw. Konzentrationsleistung der Befragten, und es werden keine
54
vgl. NÖTZEL (1999), S. 178f.
55
vgl. SCHAHRF/SCHUBERT (1997), S. 353
56
vgl. HEIGL (2004), S. 67
57
vgl. MEFFERT (1998), S. 151

5.0
Marktforschung für die Nutzungskonzeption
38
besonderen Ansprüche an deren Ausdrucksvermögen gestellt.
58
Vor der Befragung
wurde ein Pretest durchgeführt. Ein Pretest ist das vorherige Testen des
Fragebogens mit Versuchspersonen aus der Grundgesamtheit, bevor die eigentliche
Befragung durchgeführt wird.
59
Ziel dieses Testes war, den Fragebogen auf
Verständlichkeit, Zeitbedarf sowie der Anwendbarkeit der Skalen zu prüfen. Von den
Testpersonen wurde die Dauer zum Ausfüllen des Fragebogens als zu hoch
empfunden. Der Fragebogen wurde daraufhin gekürzt. Es traten keine
Verständnisprobleme bei den Frageformulierungen und der Anwendung
verschiedener Skalen auf.
Unter Beachtung der genannten Rahmenbedingungen einer postalischen Befragung
mußte die Zahl der zu versendenden Fragebögen bestimmt werden. Je nach
Umstand schwankt die Rücklaufquote erfahrungsgemäß zwischen 10% und 80%.
60
Es wurden 250 Fragebögen am 01.11.2004 verschickt. Nach einem Rücklaufkorridor
über die Monate November/ Dezember 2004 konnten von den 136 eingetroffenen
Fragebögen 131 verwendet werden. Das entspricht einer Netto-Responsequote von
53,5% und wird vom Autor als sehr positiv bewertet. Zu berücksichtigen war, daß
dabei auf bereits bestehende Kontakte aufgebaut werden konnte, welche die
Antwortbereitschaft positiv beeinflußte. Als besonderer Anreiz für die Teilnahme an
der Befragung ist jedem Beteiligten im Anschluß eine DVD überreicht worden.
5 Fragebögen mußten zwangsläufig wegen unvollständig beantworteten Fragen aus
der Untersuchung ausgeschlossen werden. Wobei die Ausschlußkriterien sich
besonders auf die Beantwortung der Fragen 27 und 33 konzentrierten.
Der erreichte Stichprobenumfang von 131 ausgefüllten Fragebögen genügt keinen
statistisch repräsentativen Anforderungen. Angelehnt an Ebster ist eine Studie erst
ab 200 schriftlichen Befragungen repräsentativ
6162
. Außerdem müßte die Stichprobe
in der Verteilung aller relevanten Merkmale der Grundgesamtheit entsprechen.
63
Es
lagen jedoch keine Angaben über die Beschaffenheit der Grundgesamtheit vor. Da
es sich hier um eine Pilotstudie handelt, wurde der Stichprobenumfang aber als
ausreichend angesehen, da diese Voruntersuchung erste Erkenntnisse und
58
vgl. SCHAHRF/SCHUBERT (1997), S. 373
59
vgl. FRIEDRICH (1990), S. 153
60
vgl. WILK (1975), S. 187
61
vgl. GERTH (1970), S. 303
62
vgl. EBSTER (1999), S. 88
Repräsentativität bedeutet, die Untersuchungsergebnisse auf Personen oder Sachen übertragen zu
können, deren Antwort nicht in die Untersuchung eingeflossen ist. Die Untersuchung der Repräsentativität
ergibt sich immer dann, wenn keine Vollerhebung durchgeführt werden kann.
63
vgl. SCHARF/SCHUBERT (1997), S. 358

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2005
ISBN (eBook)
9783832490454
ISBN (Paperback)
9783838690452
DOI
10.3239/9783832490454
Dateigröße
11.5 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg in Sankt Augustin – Wirtschaft
Erscheinungsdatum
2005 (Oktober)
Note
1,3
Schlagworte
analyse vertrieb erlebnishandel themencenter handelsform
Zurück

Titel: Machbarkeitsstudie und Entwicklung einer Nutzungskonzeption für ein Autothemencenter
book preview page numper 1
book preview page numper 2
book preview page numper 3
book preview page numper 4
book preview page numper 5
book preview page numper 6
book preview page numper 7
book preview page numper 8
book preview page numper 9
book preview page numper 10
book preview page numper 11
book preview page numper 12
book preview page numper 13
book preview page numper 14
book preview page numper 15
book preview page numper 16
book preview page numper 17
book preview page numper 18
book preview page numper 19
book preview page numper 20
book preview page numper 21
book preview page numper 22
book preview page numper 23
book preview page numper 24
book preview page numper 25
book preview page numper 26
book preview page numper 27
book preview page numper 28
book preview page numper 29
book preview page numper 30
book preview page numper 31
book preview page numper 32
book preview page numper 33
book preview page numper 34
book preview page numper 35
book preview page numper 36
book preview page numper 37
book preview page numper 38
book preview page numper 39
book preview page numper 40
book preview page numper 41
221 Seiten
Cookie-Einstellungen