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Konsequenzen des demografischen Wandels für das Marketing im Einzelhandel

©2005 Diplomarbeit 150 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Einer der großen "Megatrends", der Deutschland in den nächsten Jahrzehnten entscheidend verändern wird, ist der demografische Wandel. Demografen haben bereits in den 1980er Jahren das Phänomen einer alternden und schrumpfenden Gesellschaft diskutiert, doch in einer breiten Öffentlichkeit ist es erst durch die jüngere Diskussion über die Zukunftsperspektiven der Sozialsysteme und insbesondere der umlagefinanzierten Rentenversicherung wahrgenommen geworden. Der gesellschaftliche Diskurs schwankt dabei zwischen Gesundbeterei ("die Renten sind sicher") und Katastrophenjournalismus ("die graue Revolution").
Der demografische Wandel - besonders die Alterung der Menschen - wird schwere Konsequenzen für alle Facetten des Lebens mit sich ziehen, somit mit auch für die Wirtschaft. In absehbarer Zeit wird sie auf den Schultern der Älteren ruhen: Ältere Konsumenten, Anleger und Mitarbeiter stellen auch Handelsunternehmen vor neue Herausforderungen. Sie sind in verzweigter Weise und in unterschiedlichsten Formen als Bindeglied in die gesamte Volkswirtschaft eingebunden. Der Einzelhandel stellt dabei das Bindeglied zwischen Konsumgüterindustrie und Nachfragern dar.
Marketing bedeutet einerseits Anpassung an die Erwartungen und Bedürfnisse der Nachfrager, andererseits aber auch Impulsgebung und Gestaltung auf dem Markt mit neuen Produkten und Betriebsformen im Handel. Deshalb ist die Altersstruktur der Kunden vor allem für die Marketingplanung von großer Bedeutung. Jeder Handelsbetrieb steht nun vor der Entscheidung, wie er auf die Alterung der Nachfrager in seiner strategischen Marketingplanung reagieren wird. Die erste schwere "Alterungswelle" findet zwischen 2010 und 2030 statt, wenn die sog. Babyboom-Generation in Rente geht. Bis zum Jahr 2020 wird sich die Altersstruktur der Bevölkerung in markanter Weise verändert haben. Diesen zeitlichen Rahmen sollten die Unternehmen bei ihrer Planung berücksichtigen. Auch in dieser Arbeit werden im Wesentlichen die Tendenzen bis 2020 aufgezeigt. Danach werden sich die demografischen Entwicklungen weiter verstärken.
Diese Arbeit untersucht, ob, in welchem Umfang und wie die Berücksichtigung der sich ändernden Konsumentenstruktur im Marketing von Einzel-Handelsunternehmen in Deutschland sinnvoll ist, wenn auch im Folgenden der allgemeine Begriff "Handel" benutzt wird. Konkrete Handlungsalternativen werden sowohl für die strategische Marketingplanung als auch für das operative Marketing […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 8986
Kröpelin, Silke: Konsequenzen des demografischen Wandels für das Marketing im
Einzelhandel
Hamburg: Diplomica GmbH, 2005
Zugl.: Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, Diplomarbeit, 2005
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Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2005
Printed in Germany

Vorwort
Vorwort
Vorwort
Vorwort
Im Rahmen eines Marketingseminars zum Thema Dienstleistungsmarketing beschäftigte
ich mich zum ersten Mal mit dem Seniorenmarkt: In der Abschlussarbeit des Seminars
war es meine Aufgabe, die Attraktivität der Zielgruppe Senioren für Versicherungen und
umgekehrt den Mehrwert einer Senioren-Unfallversicherung für die Zielgruppe der Zu-
kunft zu untersuchen. Schon während dieser Arbeit wurde mir klar, dass die Thematik
äußerst differenziert zu betrachten ist. Eine große Herausforderung für das Marketing
stellt die starke Heterogenität innerhalb der reiferen Altersgruppen dar. Ältere Menschen
sind unterschiedlicher, sie sind letztlich individueller als junge Menschen.
Branchen wie Touristik, Banken und Versicherungen gelten als Vorreiter beim Erschlie-
ßen der neuen ,,alten" Zielgruppe. Die demografischen Umwälzungen werden unsere
Gesellschaft in den nächsten Jahren stark verändern. Es stellt sich die Frage, wie unser
alltägliches Leben davon beeinflusst werden wird. Einkaufen ist etwas Alltägliches ­ zu-
mindest im Lebensmittelbereich. Müsste man dort nicht zuerst die Veränderungen zu
spüren bekommen? So reifte die Idee, die Konsequenzen der demografischen Entwick-
lungen für den Einzelhandel als einer der bedeutendsten Wirtschaftszweige zu untersu-
chen.
Nach ersten Recherche-Ergebnissen zu den Besonderheiten der älteren Kunden im
Handelsgeschäft erinnerte ich mich an meine Großmutter. Vor einigen Jahren begleitete
ich sie jede Woche beim Lebensmittel-Einkauf und wurde schon damals mit den Prob-
lemen und Vorlieben der Älteren direkt konfrontiert. Vieles, was in der Literatur dazu zu
lesen ist, kam mir bekannt vor. Doch wie bereits angedeutet, kann man daraus nicht
auf alle schließen. Schon gar nicht bei den zukünftigen Senioren. Schließlich heißt es,
jeder wird mal alt. Man darf gespannt sein, ob das Einkaufen dann ein anderes Erlebnis
sein wird als zu Großmutters Zeiten.

I
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis ... V
Tabellenverzeichnis... VI
Abkürzungsverzeichnis ...VII
1
Einleitung ... 1
1.1
1.1
1.1
1.1
Problemstellung
Problemstellung
Problemstellung
Problemstellung ...
...
...
...
...
...
...
...
...
... 1
1
1
1
1.2
1.2
1.2
1.2
Besonderheiten des Handelsmarketing
Besonderheiten des Handelsmarketing
Besonderheiten des Handelsmarketing
Besonderheiten des Handelsmarketing ...
...
...
...
...
...
... 2
2
2
2
1.2.1
Entstehung und Abgrenzung des Begriffs Handelsmarketing... 2
1.2.2
Strategien der Marktbearbeitung im Handel ... 3
1.2.3
Absatzpolitische Instrumente des Handels ... 6
1.3
1.3
1.3
1.3
Grundlagen und Aufbau der Arbeit
Grundlagen und Aufbau der Arbeit
Grundlagen und Aufbau der Arbeit
Grundlagen und Aufbau der Arbeit...
...
...
...
...
...
... 8
8
8
8
2
Demografischer Wandel und Herausforderungen
für den Handel ... 11
2.1
2.1
2.1
2.1
Demografischer Wandel
Demografischer Wandel
Demografischer Wandel
Demografischer Wandel ...
...
...
...
...
...
...
...
...
... 11
11
11
11
2.1.1
Bevölkerungsentwicklung bis 2050... 11
2.1.2
Gesamtwirtschaftliche Konsequenzen ... 15
2.1.3
Effekte auf den Konsum ... 17
2.2
2.2
2.2
2.2
Situation des Handels
Situation des Handels
Situation des Handels
Situation des Handels ...
...
...
...
...
...
...
...
...
... 19
19
19
19
2.2.1
Branchenkennzahlen... 19
2.2.1.1
Nettoumsatz im Einzelhandel nach Warengruppen... 20
2.2.1.2
Marktanteile der Betriebsformen... 21
2.2.1.3
Umsatz-Zuwächse im E-Commerce ... 24
2.2.2
Handel in der Krise... 24
2.3
2.3
2.3
2.3
Ältere Konsumenten im Fokus des Handelsmarketing
Ältere Konsumenten im Fokus des Handelsmarketing
Ältere Konsumenten im Fokus des Handelsmarketing
Ältere Konsumenten im Fokus des Handelsmarketing ...
...
...
... 27
27
27
27
2.3.1
Senioren-Marketing ­ ein neues Zielgruppenkonzept?... 27
2.3.2
Altersbilder im Wandel und ihre Bedeutung für das Marketing ... 31
2.3.2.1
Rolle der Zeit ab 50 in der Lebensbiografie... 31

II
2.3.2.2
Dimensionen des Alterns ... 32
2.3.2.2.1
Biologisches Altern ... 33
2.3.2.2.2
Psychologisches Altern ... 34
2.3.2.2.3
Soziales Altern... 35
2.3.3
Segmentierung des transgenerationalen Marktes im Handel ... 37
2.3.3.1
Soziodemografische Kriterien... 37
2.3.3.2
Psychografische Kriterien... 39
2.3.3.3
Verhaltensorientierte Kriterien ... 40
3
Einkaufsverhalten älterer Konsumenten ... 42
3.1
3.1
3.1
3.1
Entscheidungs
Entscheidungs
Entscheidungs
Entscheidungs---- und Informationsverhalten älterer Konsumenten
und Informationsverhalten älterer Konsumenten
und Informationsverhalten älterer Konsumenten
und Informationsverhalten älterer Konsumenten...
...
...
... 42
42
42
42
3.1.1
Kaufverhalten als Erklärungsproblem... 42
3.1.2
Phasenmodell der Kaufentscheidung im Handel ... 43
3.1.3
Erweiterung des Strukturmodells um die Einflussgröße Alter... 45
3.1.3.1
Involvement ... 47
3.1.3.2
Emotion... 48
3.1.3.3
Motiv ... 48
3.1.3.3.1
Theorie der Beibehaltung des Konsumstandards ... 48
3.1.3.3.2
Altersspezifische Konsumbedürfnisse... 49
3.1.3.4
Einstellung ... 50
3.1.3.4.1
Aging-Stability-Hypothese... 50
3.1.3.4.2
Spezifische Einstellungen in Bezug auf den Einkauf ... 51
3.1.3.5
Werte... 52
3.1.3.6
Informationsverhalten Älterer ... 53
3.1.3.7
Zusammenfassung intrapersonelle Bestimmungsfaktoren ... 54
3.1.3.8
Interpersoneller Bestimmungsfaktor Einkommen... 56
3
3
3
3.2
.2
.2
.2
Beobachtbare Ergebnisgrößen des Kaufverhaltens Älterer
Beobachtbare Ergebnisgrößen des Kaufverhaltens Älterer
Beobachtbare Ergebnisgrößen des Kaufverhaltens Älterer
Beobachtbare Ergebnisgrößen des Kaufverhaltens Älterer ...
...
...
... 58
58
58
58
3.2.1
Markentreue ... 58
3.2.2
Konsumausgaben in einzelnen Warenbereichen ... 60
3.2.3
Wahl der Einkaufsstätte... 62
3.2.4
Ältere Konsumenten und E-Commerce ... 63
3.2.4.1
Anteil der Onliner über 50 Jahre... 63
3.2.4.2
Kaufverhalten im Internet... 64
3.3
3.3
3.3
3.3
Prognose der Konsumentwic
Prognose der Konsumentwic
Prognose der Konsumentwic
Prognose der Konsumentwicklung bis 2020
klung bis 2020
klung bis 2020
klung bis 2020 ...
...
...
...
...
...
... 65
65
65
65
3.4
3.4
3.4
3.4
Resultierende Anforderungen an das Handelsmarketing
Resultierende Anforderungen an das Handelsmarketing
Resultierende Anforderungen an das Handelsmarketing
Resultierende Anforderungen an das Handelsmarketing...
...
...
... 67
67
67
67

III
4
Handlungsempfehlungen für den Handel ... 71
4.1
4.1
4.1
4.1
Entscheidungskriterien zur Auswahl einer geeigneten Strategie
Entscheidungskriterien zur Auswahl einer geeigneten Strategie
Entscheidungskriterien zur Auswahl einer geeigneten Strategie
Entscheidungskriterien zur Auswahl einer geeigneten Strategie ...
...
...
... 71
71
71
71
4.1.1
Bewertung der Attraktivität des transgenerationalen Marktes ... 71
4.1.2
Checkliste zur Demografie-Festigkeit von Unternehmen... 73
4.1.3
Ältere Kunden in der Zielplanung des Handels ... 76
4.2
4.2
4.2
4.2
Strategische Optionen für den Handel
Strategische Optionen für den Handel
Strategische Optionen für den Handel
Strategische Optionen für den Handel ...
...
...
...
...
...
... 77
77
77
77
4.2.1
Entwicklung grundsätzlicher Marktbearbeitungsstrategien ... 77
4.2.1.1
Konzentrierte Marktbearbeitung ... 78
4.2.1.2
Differenzierte Marktbearbeitung ... 78
4.2.1.3
Undifferenzierte Marktbearbeitung... 80
4.2.2
Entwicklung innovativer Vertriebskanäle ... 80
4.2.2.1
E-Commerce und Multi-Channel-Marketing... 81
4.2.2.2
Supermarkt der Zukunft... 84
4.2.3
Retail Brand als strategische Stoßrichtung ... 86
4.2.3.1
Abgrenzung vom Wettbewerb ... 87
4.2.3.2
Profilierung bei älteren Kunden ... 88
4.2.4
Bisherige Reaktionen und Beispiele strategischer Ausrichtungen ... 90
4.2.4.1
Galeria Kaufhof ... 91
4.2.4.2
Altersgerechte Supermärkte der Edeka/AVA-Gruppe ... 93
4.2.4.3
Fachhandelskonzept Senio ... 95
4.2.4.4
Seniorenfachmarkt Deliga GmbH ... 96
4.3
4.3
4.3
4.3
Empfehlungen für die Gestaltung der Instrumente des Handelsmarketing
Empfehlungen für die Gestaltung der Instrumente des Handelsmarketing
Empfehlungen für die Gestaltung der Instrumente des Handelsmarketing
Empfehlungen für die Gestaltung der Instrumente des Handelsmarketing ... 97
97
97
97
4.3.1
Standort ... 97
4.3.1.1
Standortwahl... 98
4.3.1.2
Standortpolitik... 99
4.3.2
Verkaufsraum... 100
4.3.2.1
Vermeidung von Gefahrenquellen... 101
4.3.2.2
Waren- und Angebotspräsentation ... 102
4.3.2.3
Übersichtlichkeit und Orientierungsmöglichkeit... 102
4.3.3
Sortiment... 103
4.3.3.1
Anpassungen in der Sortimentsgestaltung ... 103
4.3.3.2
Category Management ... 105
4.3.3.3
Altersgerechte Eigenmarken... 106
4.3.3.4
Verpackung der Waren ... 107
4.3.3.5
Wettbewerbsvorteil Servicepolitik... 108

IV
4.3.4
Personaleinsatz ... 111
4.3.5
Preise und Konditionen ... 113
4.3.6
Kommunikation... 114
4.3.6.1
Explizites Senioren-Marketing versus Integrations-Marketing... 115
4.3.6.2
Inhaltliche Gestaltung der Werbemittel ... 116
4.3.6.3
Formale Gestaltung der Werbemittel ... 119
4.3.6.4
Auswahl geeigneter Werbemittel ... 119
5
Resümee... 121
Literaturverzeichnis...VIII
Anhang ...XV

V
Abbildungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abb. 1:
Marktbearbeitungsstrategien der Zielgruppenorientierung im Handel ... 4
Abb. 2:
Absatzpolitische Instrumente eines Handelsbetriebes... 6
Abb. 3:
Strategischer Planungsprozess als Bezugsrahmen
der vorliegenden Arbeit ... 9
Abb. 4:
Entwicklung der Bevölkerungszahl in Deutschland ... 12
Abb. 5:
Altenquotient 60 Jahre bis 2050 ... 14
Abb. 6:
Entwicklung des Einzelhandel-Umsatzes ... 20
Abb. 7:
Struktur des EH nach ausgewählten Wirtschaftszweigen ... 21
Abb. 8:
Marktanteilsentwicklung der Betriebsformen im EH... 22
Abb. 9:
Entwicklung der privaten Konsumgüternachfrage im EH und
Verhältnis zum privaten Verbrauch... 25
Abb. 10:
Deutschland: zu viel Verkaufsfläche ­ zu wenig Umsatz ... 25
Abb. 11:
Altersabschnitte und -zielgruppen aus Sicht des Handels... 29
Abb. 12:
Dimensionen des Alterns ... 33
Abb. 13:
Determinanten des Entscheidungs- und Informationsverhaltens älterer
Konsumenten ... 46
Abb. 14:
Haushaltseinkommen & Konsum nach Alter... 57
Abb. 15:
Markentreue nach Alter ... 59
Abb. 16:
Privater Konsum der Haushalte nach Alter des
Haupteinkommensbeziehers und Warenbereichen ... 61
Abb. 17:
Beliebte Einkaufsstätten reifer Konsumenten... 63

VI
Tabellenverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Altersaufbau der Bevölkerung Deutschlands ... 13
Tabelle 2: Synopse Erklärungsversuche des zukünftigen Konsums ... 18
Tabelle 3: Problemstellungen und Lösungsansätze für den Einzelhandel ... 26
Tabelle 4: Phasen des Kaufentscheidungsprozesses übertragen auf die ... 44
Einkaufsstättenwahl ... 44
Tabelle 5: Bevorzugte Einkaufsstätten, gesamt und nach ausgewählten ... 62
Altersgruppen, Strukturen in Prozent... 62
Tabelle 6: Übersicht der Anforderungen älterer Kunden an den Handel... 69
Tabelle 7: Möglichkeiten der Marktbearbeitung unter Berücksichtigung... 77
älterer Konsumenten ... 77

VII
Abkürzungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
AWA Allensbacher
Markt-
und Werbeträger-Analyse
DL Dienstleistung(en)
EH Einzelhandel
EVS Einkommens-
und
Verbrauchsstichprobe
GfK Gesellschaft
für Konsumforschung
HH Haushalt(e)
IfH
Institut für Handelsforschung (Köln)
IHK Industrie-
und Handelskammer
LEH Lebensmitteleinzelhandel
PoS
Point of Sale (Verkaufsort)
TU Technische
Universität
ZG Zielgruppe(n)

1
1
1
1
1 Einleitung
Einleitung
Einleitung
Einleitung
1.1 Problemstellung
Einer der großen ,,Megatrends", der Deutschland in den nächsten Jahrzehnten ent-
scheidend verändern wird, ist der demografische Wandel. Demografen haben bereits
in den 1980er Jahren das Phänomen einer alternden und schrumpfenden Gesellschaft
diskutiert, doch in einer breiten Öffentlichkeit ist es erst durch die jüngere Diskussion
über die Zukunftsperspektiven der Sozialsysteme und insbesondere der umlagefinan-
zierten Rentenversicherung wahrgenommen geworden.
1
Der gesellschaftliche Diskurs
schwankt dabei zwischen Gesundbeterei (,,die Renten sind sicher") und Katastrophen-
journalismus (,,die graue Revolution").
2
Der demografische Wandel ­ besonders die Alterung der Menschen ­ wird schwere
Konsequenzen für alle Facetten des Lebens mit sich ziehen, somit mit auch für die Wirt-
schaft. In absehbarer Zeit wird sie auf den Schultern der Älteren ruhen: Ältere Konsu-
menten, Anleger und Mitarbeiter stellen auch Handelsunternehmen vor neue Heraus-
forderungen.
3
Sie sind in verzweigter Weise und in unterschiedlichsten Formen als Bin-
deglied in die gesamte Volkswirtschaft eingebunden. Der Einzelhandel stellt dabei das
Bindeglied zwischen Konsumgüterindustrie und Nachfragern dar.
Marketing bedeutet einerseits Anpassung an die Erwartungen und Bedürfnisse der
Nachfrager, andererseits aber auch Impulsgebung und Gestaltung auf dem Markt mit
neuen Produkten und Betriebsformen im Handel.
4
Deshalb ist die Altersstruktur der
Kunden vor allem für die Marketingplanung von großer Bedeutung. Jeder Handelsbe-
trieb steht nun vor der Entscheidung, wie er auf die Alterung der Nachfrager in seiner
strategischen Marketingplanung reagieren wird. Die erste schwere ,,Alterungswelle"
findet zwischen 2010 und 2030 statt, wenn die sog. Babyboom-Generation in Rente
geht.
5
Bis zum Jahr 2020 wird sich die Altersstruktur der Bevölkerung in markanter
Weise verändert haben. Diesen zeitlichen Rahmen sollten die Unternehmen bei ihrer
1
Vgl. Aring, 2004, S. 6
2
Vgl. Börsch-Supan, 2002
3
Metro-Handelslexikon 2004, S. 160
4
Vgl. IfH, 1995, S. 18
5
Bei der Babyboom-Generation handelt es sich um die Jahrgänge 1944 bis gegen 1965 (anschließend
kam es zum Pillenknick).

2
Planung berücksichtigen. Auch in dieser Arbeit werden im Wesentlichen die Tendenzen
bis 2020 aufgezeigt. Danach werden sich die demografischen Entwicklungen weiter
verstärken.
Diese Arbeit untersucht, ob, in welchem Umfang und wie die Berücksichtigung der sich
ändernden Konsumentenstruktur im Marketing von Einzel-Handelsunternehmen in
Deutschland sinnvoll ist, wenn auch im Folgenden der allgemeine Begriff ,,Handel"
benutzt wird. Konkrete Handlungsalternativen werden sowohl für die strategische Mar-
ketingplanung als auch für das operative Marketing erarbeitet und an Beispielen ver-
deutlicht. Dafür ist es nötig zu untersuchen, ob sich ältere Konsumenten in ihren Be-
dürfnissen, Anforderungen und Verhaltensweisen von anderen unterscheiden.
1.2 Besonderheiten des Handelsmarketing
1.2.1
1.2.1
1.2.1
1.2.1 Entstehung und Abgrenzung des Begriffs Handelsmarketing
Entstehung und Abgrenzung des Begriffs Handelsmarketing
Entstehung und Abgrenzung des Begriffs Handelsmarketing
Entstehung und Abgrenzung des Begriffs Handelsmarketing
Der Begriff Handelsmarketing tauchte anfangs der 1970er Jahre zum ersten Mal in der
deutschen Fachliteratur auf. Bis dahin wurden Handelsunternehmen vornehmlich als
Objekt industrieller Absatzstrategien begriffen.
6
Deshalb wird Handelsmarketing auch
als Marketing der Industrie gegenüber den Handelsunternehmen (auch vertikales Mar-
keting oder Trade Marketing) verstanden.
7
Doch mit der steigenden Bedeutung des
Einzelhandels im Konsumgütermarkt, entwickelte sich der Begriff Handelsmarketing als
das Marketing der Handelsbetriebe ­ und das ist die in dieser Arbeit verwendete Sicht-
weise.
Das Handelsmarketing unterscheidet sich in wesentlichen Punkten eindeutig vom Her-
steller-Marketing. Diese Unterschiede ergeben sich aus den Eigenarten des Handelsbe-
triebes.
8
So hat der Standort besonders im Einzelhandel ein viel stärkeres Gewicht als
bei den Herstellern, es werden Sortimente statt einzelner Produkte geführt und das
Handelsmarketing ist unternehmensorientiert, das Hersteller-Marketing produktorien-
tiert.
6
Vgl. Berekoven, 1995, S. 58
7
Vgl. Müller-Hagedorn, 2002, S. 6
8
Vgl. Oehme, 2001, S. 31

3
In der vorliegenden Arbeit werden unter Handelsmarketing die Aktionsparameter einer
Handelsunternehmung behandelt, die der Absatzvorbereitung und Absatzpolitik die-
nen.
9
In diesem Sinne ist unter Handelsmarketing die Planung, Durchführung und Kon-
trolle aller absatzpolitischen Instrumente eines Handelsunternehmens zu verstehen.
10
Der Ausgangspunkt für die Gestaltung der absatzpolitischen Maßnahmen eines Han-
delsbetriebes ist die Frage, wie der Nachfrager das eigene Angebot und das der Kon-
kurrenz wahrnimmt und beurteilt. Dafür ist eine marktorientierte Analyse notwendig. Es
geht darum, nach Gesetzmäßigkeiten im Verhalten von Anbietern und Nachfragern zu
suchen. Dem dient u. a. die Auseinandersetzung mit Theorien des Käuferverhaltens.
Aus Marketingperspektive kann es sinnvoll sein, die Grenzen der idealtypischen Defini-
tion von Handelsunternehmen aufzubrechen.
11
In der Praxis zeigt sich, dass sich produ-
zierende und händlerische Tätigkeit oft mischen (z. B. Lebensmittelbetriebe mit eigenen
Kaffeeröstereien). Handelsmarken
12
, auch wenn Handelsbetriebe die Fertigung oft spe-
zialisierten Herstellerbetrieben übertragen, spielen eine wichtige absatzpolitische Rolle.
Außerdem wird in der wirtschaftlichen Realität keine scharfe Trennlinie zwischen Händ-
lern und Dienstleistern gezogen. Der Erweiterung des Dienstleistungsspektrums von
Handelsbetrieben wird für die Zukunft eine hohe Bedeutung zugemessen, was in der
Marketingkonzeption berücksichtigt werden muss.
13
1.2.2
1.2.2
1.2.2
1.2.2 Strategien der Marktbearbeitung im Handel
Strategien der Marktbearbeitung im Handel
Strategien der Marktbearbeitung im Handel
Strategien der Marktbearbeitung im Handel
Marketingstrategien sollten so angelegt sein, dass sie einen Wettbewerbsvorteil hervor-
bringen. Porter entwickelte verschiedene Basisstrategien, die sich auch auf den Handel
übertragen lassen.
14
Er unterscheidet in folgende drei grundsätzliche Strategien:
-
die Kostenführerschaft, im Handel auch als Discountstrategie bezeichnet,
9
Das Denken in absatzpolitischen Instrumenten beherrscht die wissenschaftliche Literatur (vgl. Müller-
Hagedorn, 2002, S. 10)
10
Vgl. Müller-Hagedorn, 2002, S. 6
11
Vgl. Müller-Hagedorn, 2002, S. 2 f.
12
Handels- oder auch Eigen-, Hausmarken sind Waren- oder Firmenkennzeichen, mit denen eine Han-
delsunternehmung Waren markiert, um sie exklusiv und im allgemeinen nur in den eigenen Verkaufs-
stätten zu vertreiben (vgl. IfH, 1995, S. 73).
13
Knapp 70% der befragten Handelsunternehmen gehen davon aus, dass die Bedeutung von Dienstleis-
tungen um das Produkt herum zunehmen wird (vgl. Ernst & Young, 2004, S. 25).
14
Vgl. Müller-Hagedorn, 2002, S. 44 ff.

4
-
die Differenzierungsstrategie (Anbieten einer überlegenen Leistung i. Vgl. zur Kon-
kurrenz, z. B. auch Erlebnisorientierung),
-
die Segmentierungsstrategie (Ausrichtung des Unternehmens auf Marktsegmente).
Die Unterscheidung der Strategien von Porter ­ also entweder Kostenführerschaft oder
eine Differenzierung der Leistung ­ wird für den Handel als sinnvoll angesehen. Denn
es hat sich gezeigt, dass diejenigen Unternehmen, die sich zwischen die Stühle setzen
("stuck in the middle") eine schlechtere Wettbewerbsposition einnehmen.
Der nächste Schritt ist die Entscheidung, ob ein Konzept dem gesamten Markt angebo-
ten werden soll oder einzelnen Marktsegmenten. Ein Handelsunternehmen hat drei
strategische Möglichkeiten, den Markt zu bearbeiten. Es können die Marktbearbei-
tungsstrategien des konzentrierten, differenzierten und undifferenzierten Marketing un-
terschieden werden (vgl. Abb. 1).
15
Abb. 1:
Marktbearbeitungsstrategien der Zielgruppenorientierung im Handel
(angelehnt an Kölzer, 1995, S. 21)
In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, unter welchen Bedingungen eine Ziel-
gruppenorientierung für Handelsbetriebe überhaupt sinnvoll ist. Die Anwendbarkeit von
Zielgruppenkonzepten wird von den folgenden Situationsvariablen bestimmt:
1) Vorliegen differenzierter Segmente,
a) abhängig von der Branche bzw. Warengruppe
b) abhängig von der Betriebsform,
2) Wettbewerbssituation,
3) finanzielle Ausstattung des Unternehmens.
16
15
Vgl. Kölzer, 1995, S. 20
16
Vgl. Kölzer, 1995, S. 22
Ansprache aller Segmente
mit den gleichen
Handelsleistungen
differenziertes
Leistungsangebot für
alle Zielgruppen
Konzentration der Leistungen
auf eine Zielgruppe
differenziertes
Leistungsangebot für einige
ausgewählte Zielgruppen
teilweise
teilweise
teilweise
teilweise
undifferenziert
undifferenziert
undifferenziert
undifferenziert
differenziert
differenziert
differenziert
differenziert
Marktabdeckung
Marktabdeckung
Marktabdeckung
Marktabdeckung
Differenzierungsgrad
Differenzierungsgrad
Differenzierungsgrad
Differenzierungsgrad
vollständig
vollständig
vollständig
vollständig

5
Zu 1)
Zu 1)
Zu 1)
Zu 1): Die für eine Marktsegmentierung grundlegende Frage bezieht sich darauf, in-
wieweit sich die Nachfrager innerhalb der potenziellen Kundschaft überhaupt unter-
scheiden.
17
Voraussetzung für die Marktsegmentierung ist, dass sie Unterschiede im
Kaufverhalten und auf den Einsatz von Marketinginstrumenten aufweisen.
18
Zu 1a):
Zu 1a):
Zu 1a):
Zu 1a):
Die Heterogenität des Marktes ist in erster Linie von der angebotenen Waren-
gruppe abhängig.
19
Die Vielzahl unterschiedlicher Geschäfte z. B. im Bekleidungsbe-
reich macht große Bedürfnisunterschiede deutlich. Schwieriger wird es, Unterschiede im
LEH zu ermitteln. Es gibt zwar auch hier Segmente, die bevorzugt Bioprodukte konsu-
mieren, es gibt aber nicht den Konsumenten, der sich ausschließlich von biologischen
Produkten ernährt.
Zu 1b):
Zu 1b):
Zu 1b):
Zu 1b):
Für Handelsbetriebe, die sich an eine kleine Anzahl von Kunden richten und
ein sehr genau definiertes und abgegrenztes Sortiment anbieten wollen (z. B. traditio-
nelle Fachgeschäfte), dürfte eine zielgruppenspezifische Ansprache weniger problema-
tisch sein.
Jedoch für große Handelsbetriebe, wie z. B. der großflächige LEH, gibt es
kaum Möglichkeiten, sich an verschiedenen Zielgruppen auszurichten, da die Kund-
schaft wenig homogen ist. Hier können zum einen Wettbewerbsvorteile herausgestellt
werden, die unabhängig von einer Zielgruppenfestlegung zu sehen sind (z. B. Preise ­
Strategie der Kostenführerschaft). Eine andere Möglichkeit besteht darin, einzelne Ab-
teilungen eines Warenhauses (Shop-in-Shop-Konzept) oder auch eines größeren Su-
permarktes (Bio-Abteilungen) für bestimmte Zielgruppen einzurichten.
Zu 2):
Zu 2):
Zu 2):
Zu 2): Eine Zielgruppenstrategie bietet sich da an, wo ein intensiver Konkurrenzkampf
herrscht.
Der Handel kann einem Preiswettbewerb ausweichen, indem er sich auf ein-
zelne Zielgruppen konzentriert (vgl. Porters dritte Basisstrategie).
Zu 3):
Zu 3):
Zu 3):
Zu 3): Die Ausgestaltung des Geschäftes in Hinblick auf eine Zielgruppe ist kostenin-
tensiv und führt evtl. dazu, dass eine kleinere Kundengruppe angesprochen wird. Des-
halb ist das Risiko einer Zielgruppenstrategie hoch ­ nur wenn ein eindeutiger Wettbe-
werbsvorteil gegenüber der Konkurrenz vorhanden ist, lohnt sich die Investition.
17
Vgl. Müller-Hagedorn, 2002, S. 50
18
Vgl. Meffert, 2000, S. 185
19
Vgl. Kölzer, 1995, S. 23 ff.

6
Die Entscheidung für eine Marktbearbeitungsstrategie erfolgt also anhand der Prüfung
der Unterschiede in Bedürfnissen und Verhalten der Konsumenten sowie der Bewertung
der Attraktivität der potenziellen Zielgruppen.
1.2.3
1.2.3
1.2.3
1.2.3 Absatzpolitische Instrumente des Handels
Absatzpolitische Instrumente des Handels
Absatzpolitische Instrumente des Handels
Absatzpolitische Instrumente des Handels
In der Literatur finden sich unterschiedliche Einteilungen für die absatzpolitischen In-
strumente des Handels. Sie unterscheiden sich aber nicht fundamental.
20
Abbildung 2
zeigt die sechs wesentlichen Instrumente, ergänzt durch ausgewählte einzelne Maß-
nahmen zur Veranschaulichung.
Die Wahl der Betriebsform ­ und damit des Vertriebskanals ­ stellt die Umsetzung der
strategischen Grundkonzeption dar und setzt den Rahmen für die Gestaltung der Mar-
ketinginstrumente.
21
Es ist immer wieder zu beobachten, dass sich neue Betriebsformen
erfolgreich etablieren (z. B. Ikea oder im E-Commerce Amazon). Eine große unterneh-
merische Aufgabe liegt darin, neue Betriebsformen zu entwerfen und ihre Markteignung
zu beurteilen.
22
Diese Herausforderung kann mit der Aufgabe eines Herstellers vergli-
chen werden, stetig innovative Produkte zu entwickeln.
Abb. 2:
Absatzpolitische Instrumente eines Handelsbetriebes
(angelehnt an Müller-Hagedorn, 2002, S. 7)
20
Vgl. Müller-Hagedorn, 2002, S. 6 f.
21
Vgl. Meffert, 2000, S. 1193
22
Vgl. Müller-Hagedorn, 2002, S. 18
Betriebsform
Ziel-
gruppe(n)
Personal
-
Bedienungssystem
- Beratung
Kommunikation
-
Werbemittel
- Budget
- Werbebotschaft
Verkaufsraum
-
Ladengestaltung
- Größe der Verkaufsfläche
Sortiment
-
Sortimentsbreite und -tiefe
- Markenpolitik
- Serviceleistungen
Standort
-
Art der Geschäftslage
Preise und Konditionen
-
Höhe der Kalkulation
- Umtauschmöglichkeiten

7
Aufgrund des Dienstleistungscharakters von Handelsunternehmen, sind zwei Instrumen-
te besonders hervorzuheben: die hohe Bedeutung des Personals und die Standortge-
bundenheit. Die Beurteilung der Standortlage, unter dem Aspekt der Nähe zum Kun-
den, ist eine wichtige Problemstellung des Handelsmarketing. Erklärungen des Prozes-
ses der Einkaufsstättenwahl der Konsumenten und welche Bedeutung einzelne Fakto-
ren, wie z. B. die Erreichbarkeit mit dem Pkw, dabei haben, können dabei hilfreich
sein.
23
Die Sortimentspolitik umfasst alle Entscheidungen, welche sich auf die marktgerechte
Gestaltung der Absatzleistungen beziehen. Dabei handelt es sich um die Gesamtheit
der Waren und Dienstleistungen (Servicepolitik), die den Kunden angeboten werden.
24
Besonders in Bezug auf die Servicepolitik wird der mixübergreifende Charakter der Per-
sonalpolitik als unterstützendes Marketinginstrument deutlich. Das kompetente Angebot
von Beratungs- und Serviceleistungen ist ohne entsprechende personalpolitische Maß-
nahmen nicht möglich.
Generell sollen Unternehmen beurteilen, wie geeignet die einzelnen absatzpolitische
Maßnahmen sind, um kurzfristige Erfolge zu erzielen oder um langfristige Kundenbin-
dung zu erreichen.
25
In der Preispolitik geht es u. a um die Art der Preisstellung ­ was ist
sinnvoller Sonderangebote oder Dauerniedrigpreise? Soll durch aufwendige Architektur
und Ladengestaltung den Kunden ein einmaliges Kauferlebnis geschaffen werden? Wie
werbeintensiv sollen die Kunden auf das Angebot aufmerksam gemacht werden? Es
muss letztendlich entschieden werden, im welchem Ausmaß finanzielle Mittel in die ein-
zelnen Bereiche investiert werden sollen.
Im Regelfall werden mehrere dieser Aktionsparameter zu einer Aktion kombiniert. Eine
Bündelung einzelner Instrumente stellen Maßnahmen wie die Sonderangebotspolitik
(als Kombination von Sortiments-, Preis- und Kommunikationspolitik), die Kundenkarten
(Preis- und Kommunikationspolitik), Verkaufsförderungsaktionen und die Handelsmar-
kenpolitik dar.
26
23
Vgl. Meffert, 2000, S. 1195
24
Vgl. Meffert, 2000, S. 1197 f.
25
Vgl. Müller-Hagedorn, 2002, S. 19
26
Vgl. Müller-Hagedorn, 2002, S. 10

8
1.3 Grundlagen und Aufbau der Arbeit
Der Aufbau der Arbeit folgt dem grundsätzlichen Ablauf der strategischen Marketing-
planung. Deshalb ist es notwendig, an dieser Stelle auf einige Grundlagen einzugehen.
Die strategische Marketingplanung ist Teil der strategischen Unternehmensplanung. In
einer Handelsunternehmung fällt die Abgrenzung von strategischen Unternehmensent-
scheidungen und strategischen Marketingentscheidungen nicht leicht, weil fast alle stra-
tegischen Entscheidungen im Erscheinungsbild der Unternehmung gegenüber den Ab-
nehmern sichtbar werden.
27
Die strategische Marketingplanung hat die Aufgabe, langfristig angelegte Konzepte zu
entwickeln, die geeignet sind, Erfolgspotenziale eines Unternehmens zu erschließen und
zu sichern.
28
Auch wenn darauf verwiesen wird, dass eher die flexible Reaktion auf kurz-
fristige Veränderungen den Erfolg im Handel ausmacht, hat die strategische Marke-
tingplanung im Handel an Bedeutung gewonnen.
29
Im Handel gehören zu den strategischen Entscheidungen insbesondere die Planung
und Positionierung von Betriebsformen, welche durch die grundsätzliche Ausrichtung
des Sortiments, des Preisniveaus und der sonstigen absatzpolitischen Leistungen cha-
rakterisiert sind.
30
Die künftigen Erlöse der gewählten Betriebsform werden durch das
Nachfragerverhalten bestimmt. Somit hängt der Erfolg u. a. von der Fähigkeit ab, ein-
zelne Verbrauchersegmente ansprechen zu können, sie als neue Kunden zu gewinnen,
ihre spezifischen Bedürfnisse zu erfüllen und sie schließlich an das Unternehmen zu
binden. Deshalb sind Entscheidungen des zielgruppenorientierten Marketings ein be-
sonders wichtiger Aspekt.
31
Voraussetzung dafür ist eine Marktsegmentierung (Aufteilung des Gesamtmarktes in
homogene Teilmärkte anhand bestimmter Kriterien)
32
und die anschließende Bewertung
der Attraktivität der Marktsegmente sowie deren Auswahl. Das ausgewählte Segment,
27
Vgl. Müller-Hagedorn, 2002, S. 43
28
Vgl. Kölzer, 1995, S. 3
29
Vgl. Müller-Hagedorn, 2002, S. 24
30
Vgl. Müller-Hagedorn, 2002, S. 68 ff.
31
Vgl. Kölzer, 1995, S. 4
32
Vgl. Marktsegmentierung im engeren Sinne, vgl. IfH, 1995, S. 63

9
das ein Unternehmen zum Gegenstand seiner Marketingplanung macht, kann als Ziel-
gruppe bezeichnet werden.
33
Abbildung 3 veranschaulicht den strategischen Planungsprozess als Bezugsrahmen die-
ser Arbeit. In den Kästchen rechts sind die jeweiligen Kapitel aufgeführt.
Abb. 3:
Strategischer Planungsprozess als Bezugsrahmen der vorliegenden Arbeit
(angelehnt an Meffert, 2000, S. 14)
Kap
Kap
Kap
Kapitel 2:
itel 2:
itel 2:
itel 2: Bevor operative und strategische Entscheidungen getroffen werden können,
müssen Informationen gesammelt werden. In einer umfassenden Situationsanalyse wird
nach Chancen und Gefahren in der Unternehmensumwelt sowie nach Stärken und
Schwächen in der eigenen Unternehmung gesucht. Da es in dieser Arbeit nicht um ein
einzelnes Unternehmen geht, wird in Kap. 2.2 die Situation der gesamten Branche
analysiert sowie in 2.1 relevante Umweltbedingungen ­ die erhebliche Verschiebung
der Altersstruktur der Bevölkerung. In Kap. 2.3 werden die Besonderheiten älterer Men-
schen Marketing-Perspektive beschrieben.
33
Vgl. Kölzer, 1995, S. 18
Analyse
Analyse
Analyse
Analyse
Umwelt- und unternehmensbezogene Situationsanalyse
Prognose
Prognose
Prognose
Prognose
Trends im Kunden- und Konkurrenzverhalten, Umwelt
Strategisches
Ziel- und Strategiefestlegung
Ziel- und Strategiefestlegung
Ziel- und Strategiefestlegung
Ziel- und Strategiefestlegung
Marketing
Formulierung alternativer Handlungsmöglichkeiten
Festlegung der grundlegenden Marktbearbeitungsstrategie
Operatives
Detailplanung
Detailplanung
Detailplanung
Detailplanung
Marketing
Taktische Marketing-Entscheidungen
Effizienter Einsatz des Marketing-Mix
Umsetzung und Kontrolle
Umsetzung und Kontrolle
Umsetzung und Kontrolle
Umsetzung und Kontrolle
Kap.2: Demografischer
Wandel, Situation der EH-
Branche; Kap. 3: Einkaufs-
verhalten älterer Kunden
Kap. 2.1.3: Auswirkungen
auf Konsum; Kap. 3.3:
Prognose Konsummuster
Kap. 4.1.3: Zielplanung,
Kap. 4.2: Strategische
Optionen für Handels-
betriebe
Kapitel 4.3:
Gestaltungsmöglichkeiten
im operativen Marketing

10
Kapitel 3:
Kapitel 3:
Kapitel 3:
Kapitel 3: Von zentraler Bedeutung für das vorliegende Thema ist die detailliertere Ana-
lyse des Nachfragermarktes. Um im Handel für die älteren Zielgruppen geeignete
Maßnahmen entwickeln zu können, ist eine möglichst genaue Kenntnis ihres Einkaufs-
verhaltens notwendig. Messbar und leicht zugänglich sind die in Kap. 3.2 aufgeführten
Daten zum beobachtbaren Einkaufsverhalten. Die Wahl der Einkaufsstätte resultiert aus
dem vorher innerhalb eines Individuums ablaufenden Entscheidungsprozess, der in
Kap. 3.1 geschildert wird. Da strategische Entscheidungen stets auf Prognosen zukünf-
tiger Entwicklungen basieren, werden in Kap. 3.3 Annahmen zu den Auswirkungen der
Alterung der Gesellschaft auf Konsummuster getroffen. In Kapitel 3.4 werden aus der
Analyse des Einkaufsverhaltens Anforderungen an den Handel geschlussfolgert.
Kapitel 4:
Kapitel 4:
Kapitel 4:
Kapitel 4: Strategische Planungsinhalte umfassen Entscheidungen zur Abgrenzung und
Auswahl von Marktsegmenten, Entwicklung von Zielen und Strategien.
34
Die in Kap.
4.1 aufgeführten Entscheidungskriterien stellen dafür die Grundlage. Nachdem jedes
Unternehmen die Auswirkungen der demografischen Entwicklungen für sich individuell
beurteilt hat, steht es vor einer Reihe strategischer Optionen (Kap. 4.2) darauf zu rea-
gieren.
Operative Planungsinhalte umfassen Entscheidungen, die sich auf die konkrete Ausges-
taltung der Marketing-Maßnahmen beziehen und geeignet sind, die strategischen Ziele
zu erfüllen. Die Marketing-Instrumente sollen möglichst effizient eingesetzt werden, um
die ausgewählte Zielgruppe zu erreichen. Empfehlungen für ihre Gestaltung werden in
Kap. 4.3 gegeben. Sie beziehen sich hauptsächlich auf den stationären Lebensmittel-
einzelhandel aus den folgenden Gründen:
Der Lebensmitteleinzelhandel ist dem Umsatz nach der größte Zweig der gesamten
EH-Branche.
Die Analyse des Einkaufsverhaltens befasst sich schwerpunktmäßig mit dem Kauf
von Gütern des alltäglichen Bedarfs.
Detaillierte Empfehlungen für die Ausgestaltung von elektronischen Medien und
Absatzwegen (E-Commerce) würden den Rahmen dieser Arbeit übersteigen.
Erfolgreiche Beispiele für die Umsetzung der Empfehlungen sind im LEH zu finden.
Kapitel 5:
Kapitel 5:
Kapitel 5:
Kapitel 5: Abschließendes Fazit und Ausblick der Arbeit.
34
Vgl. Benkenstein, 1997, S. 24 ff.

11
2
2
2
2 Demografischer Wandel und Herausforderungen für den
Demografischer Wandel und Herausforderungen für den
Demografischer Wandel und Herausforderungen für den
Demografischer Wandel und Herausforderungen für den
Handel
Handel
Handel
Handel
2.1 Demografischer
Wandel
Unter demografischen Wandel versteht man den absehbaren Prozess aus Alterung und
Schrumpfung der Bevölkerungszahlen.
35
Das zahlenmäßige Verhältnis zwischen älteren
und jüngeren Menschen wird sich in den nächsten Jahrzehnten erheblich verschieben.
Im Jahr 2030 werden aufgrund der niedrigen Geburtenraten und wegen des Anstiegs
der Lebenserwartung etwa doppelt so viele ältere Menschen wie heute in Deutschland
leben. Die Einwohnerzahl wird ­ selbst bei den angenommenen Zuwanderungssalden
aus dem Ausland ­ langfristig abnehmen.
2.1.1
2.1.1
2.1.1
2.1.1 Bevölkerungsentwicklung bis 2050
Bevölkerungsentwicklung bis 2050
Bevölkerungsentwicklung bis 2050
Bevölkerungsentwicklung bis 2050
Im Juni 2003 veröffentlichte das Bundesamt für Statistik die Ergebnisse seiner 10. ko-
ordinierten Bevölkerungsvorausberechnung ,,Bevölkerung Deutschlands bis 2050".
36
Basis der Berechnungen sind aus heutiger Sicht realistisch getroffene Annahmen zu den
wichtigsten Komponenten der Bevölkerungsentwicklung, nämlich Geburtenhäufigkeit,
Lebenserwartung und Wanderungen. Ziel der Modellrechnungen ist nicht das Voraus-
sagen einer bestimmten Entwicklung, sondern alternative Möglichkeiten der Bevölke-
rungsentwicklung vorzustellen, indem verschiedene Annahmen variiert werden.
37
Insge-
samt wurden neun Varianten der Bevölkerungsentwicklung gerechnet. Zur Vereinfa-
chung wird hier nur auf die mittlere Variante der Berechnungen eingegangen, der fol-
gende Annahmen zu Grunde liegen: Konstante Geburtenhäufigkeit von durchschnittlich
1,4 Kindern pro Frau, Erhöhung der Lebenserwartung bei Geburt bis zum Jahr 2050
für Jungen
auf 81,1 Jahre und für Mädchen auf 86,6 Jahre und eine jährliche Zuwan-
derung von rund 200.000 Personen.
Derzeit hat Deutschland rund 82,5 Millionen Einwohner. Wie in Abb. 4 zu erkennen,
wird die Bevölkerungszahl
nach einem geringen Anstieg auf 83 Millionen ab dem Jahr
35
Vgl. Aring, 2004, S. 1
36
Vgl. Statistisches Bundesamt, 2003
37
Vgl. Kölzer, 1995, S. 54

12
2013 zurückgehen und bis zum Jahr 2050 auf das Niveau des Jahres 1963 (gut 75
Millionen Einwohner) sinken.
Abb. 4:
Entwicklung der Bevölkerungszahl in Deutschland
(Statistisches Bundesamt, 2003, S. 26)
Eine zahlenmäßig kleinere Bevölkerung wird zu einer abnehmenden Bevölkerungsdich-
te führen mit starken regionalen Unterschieden. Wovon die regional unterschiedlichen
demografischen Kennziffern abhängen, beantwortet das
Berlin-Institut für Weltbevölke-
rung und globale Entwicklung in seiner
Studie ,,Deutschland 2020 ­ die demografi-
sche Zukunft der Nation".
38
Die Grundaussage der vorgelegten Studie lautet: Die Ö-
konomie bestimmt weitgehend die Demografie. Die Menschen zieht es primär dorthin,
wo es Arbeit gibt. So erklärt sich die starke Binnenwanderung innerhalb Deutschlands,
die in den letzten Jahrzehnten stattgefunden hat ­ und die auch weiter anhalten wird.
38
Vgl. Berlin-Institut für Weltbevölkerung und globale Entwicklung, 2004, S. 23

13
Zu einem langfristigen Bevölkerungsrückgang im gesamt deutschen Gebiet kommt es,
weil seit Jahrzehnten eine kontinuierliche Abnahme der Geburtenzahlen zu beobachten
ist. Ihr liegt eine sich selbst verstärkende Entwicklung zu Grunde, da sowohl die Anzahl
der potenziellen Eltern als auch die Geburten je Frau zurückgegangen ist. Das niedrige
Geburtenniveau wird dazu führen, dass die jüngeren Altersjahrgänge (bis etwa zum 50.
Lebensjahr) generell schwächer besetzt sind als die älteren.
Aus Tabelle 1 ist ersichtlich, dass die Zahl der unter 20-Jährigen von aktuell 17 Millio-
nen (21% der Bevölkerung) auf 12 Millionen im Jahr 2050 (16%) zurückgehen wird.
Die Gruppe der mindestens 60-Jährigen wird mehr als doppelt so groß sein (28 Millio-
nen bzw. 37%). 80 Jahre oder älter werden im Jahr 2050 9,1 Millionen Personen und
damit 12% der Bevölkerung sein (2001: 3,2 Millionen bzw. 3,9%).
Tabelle 1: Altersaufbau der Bevölkerung Deutschlands
Tabelle 1: Altersaufbau der Bevölkerung Deutschlands
Tabelle 1: Altersaufbau der Bevölkerung Deutschlands
Tabelle 1: Altersaufbau der Bevölkerung Deutschlands
Quelle: Eigene Darstellung angelehnt an Statistisches Bundesamt, 2003, S. 31
Die Alterung der Bevölkerung in Deutschland ist eine Strukturveränderung. Man spricht
von einem ,,demografischen Strukturwandel"
39
, denn die Bevölkerungszahl wird in den
nächsten 30 Jahren von heutigen 82 Mio. nur gering auf ca. 77 Mio. Einwohner zu-
rückgehen (vgl. Abb. 4), während die Anzahl der Erwerbstätigen massiv schrumpfen
wird. Der wichtigste ökonomische Indikator der Alterung
40
, der sogenannte Altenquo-
tient, zeigt die zu erwartenden Verschiebungen im Altersaufbau besonders deutlich: Für
das derzeitige tatsächliche durchschnittliche Rentenzugangsalter von 60 Jahren lag er
39
Börsch-Supan, Vortrag 2004
40
Vgl. Börsch-Supan, 2004
insgesamt
80 und älter
Millionen
1950
69,3
30,4
55,0
14,6
1,0
1970
78,1
30,0
50,1
19,9
2,0
1990
79,8
21,7
57,9
20,4
3,8
2001
82,4
20,9
55,0
24,1
3,9
2010
83,1
18,7
55,7
25,6
5,0
2030
81,2
17,1
48,5
34,4
7,3
2050
75,1
16,1
47,2
36,7
12,1
Davon im Alter von ... bis ... Jahren
60 und älter
Insgesamt am
Jahresende
in %
unter 20
20-59

14
2001 bei 44, d. h. 100 Menschen im Erwerbsalter (von 20 bis 59 Jahren) standen 44
Personen im Rentenalter (ab 60 Jahren) gegenüber.
Abb. 5:
Altenquotient 60 Jahre bis 2050
(angelehnt an Statistisches Bundesamt, 2003, S. 32)
Abbildung 5 zeigt deutlich eine kritische Beschleunigung der Alterung zwischen 2010
und 2030. Von 2001 bis 2010 erhöht er sich in der Abgrenzung bei 60 Jahren "nur"
von 44 auf 46, steigt dann bis 2020 deutlich auf 55 an und nimmt bis 2030 sprung-
haft auf 71 zu.
Angesichts der zeitlichen Reichweite und der komplexen Wirkungszusammenhänge sind
Prognosen über die Auswirkungen des demografischen Wandels mit Unwägbarkeiten
behaftet, doch können unter diesem Vorbehalt Tendenzaussagen getroffen werden.
Laut Bevölkerungsforscher Birg ist die Qualität einer Bevölkerungsprognose identisch
mit der ihrer Annahmen. Stimmen die Annahmen mit der Realität genau oder nähe-
rungsweise überein, trifft auch die Bevölkerungsprognose exakt oder näherungsweise
zu.
41
Der Schlussbericht der durch den Deutschen Bundestag eingesetzten Enquête-
Kommission ,,Demographischer Wandel ­ Herausforderungen unserer älter werdenden
Gesellschaft an den Einzelnen und die Politik" vergleicht verschiedene Prognosen der
Bevölkerungsentwicklung. Allen gemeinsam ist ebenfalls die Annahme, dass die Fertili-
tät auf einem niedrigen Niveau bleiben wird, die Lebenserwartung steigen wird und die
Gesellschaft somit stark altern wird.
42
41
Vgl. Birg in FAZ, 23.2.05
42
Vgl. Deutscher Bundestag, 2002, S. 31
Altenquotient 60 Jahre
36,6
43,9
46,0
54,8
70,9
72,8
77,8
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
1995
2001
2010
2020
2030
2040
2050

15
Die Wirkung einer vor Jahrzehnten bereits angelegten demographischen
Grundentwicklung lässt sich nicht mehr rückgängig machen. Selbst bei weiterhin
kontinuierlich erfolgenden Zuwanderungen sind der Bevölkerungsrückgang und die
Verschiebung der Altersstruktur nicht aufzuhalten, sondern allenfalls abzumildern.
2.1.2
2.1.2
2.1.2
2.1.2 Gesamtwirtschaftliche Konsequenzen
Gesamtwirtschaftliche Konsequenzen
Gesamtwirtschaftliche Konsequenzen
Gesamtwirtschaftliche Konsequenzen
Die UN kommt in ihrem Bericht ,,World Population Ageing 1950-2050"
zu dem
Schluss, dass das Altern der Bevölkerung tiefgreifende Auswirkungen auf das Wirt-
schafts- und Sozialsystem eines Staates hat.
43
Gesamtwirtschaftlich gesehen sind das
wirtschaftliche Wachstum, die Ersparnisse, Investition und Konsum, Arbeitsmärkte, Pen-
sionen, Besteuerung und die Transfers zwischen den Generationen betroffen. Die
nachhaltige Entwicklung einer Wirtschaft hängt von der Reaktion auf die resultierenden
ökonomischen und sozialen Herausforderungen ab.
Aring weist in seiner Studie auf zwei alternative Basisszenarien hin.
44
Im ersten Szenario
würde die alternde Gesellschaft zur Wohlstandserhaltung erhebliche Politik- und Ver-
haltensänderungen realisieren. Beispielsweise würden sich deutliche Verschiebungen
beim Renteneintrittsalter und bei den Frauenerwerbsquoten ergeben. In einem zweiten
Szenario würde die alternde Gesellschaft versuchen, ihren erreichten Status und ihre
Privilegien zu verteidigen und dafür einen schleichenden Wohlfahrtsverlust hinnehmen.
In einem solchen Szenario bliebe beispielsweise das Renteneintrittsalter niedrig, aber
die finanziellen Spielräume der Älteren würden sich erheblich reduzieren. Dieses Szena-
rio hält Sozialforscher Miegel für wahrscheinlich und meint, dass Deutschland auf brei-
ter Front eine Absenkung des Lebensstandards erleben wird.
45
Birg sieht das Wirtschaftswachstum als nachhaltig gefährdet an. Durch die Bevölke-
rungsschrumpfung und die demografische Alterung verringert sich die Wachstumsrate
des Volkseinkommens, was einen großen Verlust an Einkommen und einen entspre-
43
Vgl. http://www.silvereconomy-europe.org/daten/demographie_en.htm
44
Vgl. Aring ,,Demographischer Wandel und Einzelhandel", 2004, S. 17
45
Vgl. Miegel zitiert in Brandeins, 08/2004, S. 35

16
chenden Ausfall an Steuereinnahmen bedeutet.
46
Die Experten der DB Research erwar-
ten ab 2020 einen jährlichen Rückgang der Wirtschaftsleistung um ein Prozent.
47
Problematisch ist der drastisch sinkende Anteil der Erwerbstätigen.
48
Bei in etwa glei-
cher Anzahl von Konsumenten, die sich zudem an ein wesentlich höheres Konsumni-
veau gewöhnt haben als die heutige Rentnergeneration, wird es in 20-30 Jahren we-
sentlich weniger Erwerbstätige geben, die diese Konsumgüter und -dienstleistungen
produzieren müssen.
Gefordert wird eine starke Anpassung der Produktions- und Han-
delsstruktur an die demografische Entwicklung und eine Ausweitung der Lebensarbeits-
zeit. Das Potenzial älterer Arbeitnehmer muss wieder in den Produktionsprozess einge-
gliedert werden.
Dass die Rentenversicherung im Zuge des demografischen Wandels
unter großen Druck kommen wird, ist mittlerweile bekannt. Die Zahl der Rentner steigt
in den nächsten Jahrzehnten deutlich, während die Zahl der Beitragszahler sinkt. Wie
auf dem Arbeitsmarkt, würde auch bei der Rente eine höhere Erwerbsbeteiligung im
Alter (bis 67 Jahre) helfen, den Druck zu mindern.
Straubhaar sieht Hilfe in offenen und gut funktionierenden Güter-, Kapital- und Ar-
beitsmärkten. Sie sind sowieso Voraussetzung im Zeitalter der Globalisierung und dem
damit rascher werdenden Strukturwandel. Eine schrumpfende Bevölkerung und entleer-
te Regionen werden für die Wirtschaft keine wirklichen Herausforderungen darstellen.
Das Wirtschaftswunder der fünfziger Jahre gelang mit gerade mal 55 Millionen Ein-
wohnern. Somit ist nicht die Schrumpfung, sondern die Alterung die demografische
Herausforderung.
49
Bis heute gibt es in keinem Land der Erde Erfahrungen damit, in welcher Weise die Ver-
schiebung der Relation zwischen Jung und Alt eine Volkswirtschaft verändert. Die wirt-
schaftliche Gesamtentwicklung hängt letztendlich von vielen Parametern ab. Gegens-
tand dieser
Arbeit ist es nicht, diese zu diskutieren. Zusammenfassend sollte aber betont
werden, dass zwar die Zahlen für die demografische Veränderung ,,fest" sind,
aber die
Effekte auf das Wirtschafts- und Sozialsystem (noch) gestaltbar sind.
46
Vgl. Birg in FAZ, 25.02.05, S. 39
47
Vgl. DB Research, 2002, S. 29ff.
48
Vgl. Vortrag Börsch-Supan, 2004
49
Vgl. Straubhaar, 2004

17
2.1.3
2.1.3
2.1.3
2.1.3 Effekte auf den Konsum
Effekte auf den Konsum
Effekte auf den Konsum
Effekte auf den Konsum
Aus den vorangegangenen Schilderungen konnte man bereits einen Eindruck gewin-
nen, wie schwierig es ist, zukünftige wirtschaftliche Entwicklungen vorherzusagen. Dies
gilt natürlich auch für die Konsumgüternachfrage, die insbesondere für den Handel
relevant ist. Hier müssen zwei Problemkreise miteinander verbunden werden: Zum ei-
nen gibt es seit jeher unterschiedliche Meinungen zu den Determinanten der Konsum-
güternachfrage. Die Konsumhypothese von Keynes, dass die gesamtwirtschaftliche
Nachfrage nach Konsumgütern vor allem von der Höhe des verfügbaren Einkommens
der privaten Haushalte ab hängt, ist eine Vereinfachung und wurde vielfach diskutiert.
50
Die Höhe der Konsumausgaben kann auch von anderen Faktoren, wie das Geld- und
Sachvermögen, die Einkommensverteilung oder die Konsummentalität etc. beeinflusst
werden.
Zum anderen geht es um die Frage, ob die zukünftigen Rentner- und Pensionärshaus-
halte ­ die dann größte Konsumentengruppe ­ reicher oder ärmer als heute sein wer-
den. Geht man davon aus, dass zukünftige Rentnerhaushalte genauso wohlhabend
sind wie die heutigen, dann schafft die Alterung einen Konsumschub in bestimmten
Bereichen. Geht man hingegen davon aus, dass sie deutlich ärmer sein wird, dann
ergeben sich aus einer alternden Gesellschaft ganz andere Konsumeffekte. Bei der Dis-
kussion dieser Entwicklungsalternativen, geht es nicht um richtige oder falsche Ein-
schätzungen. Es geht um alternative Entwicklungspfade, die beide unter bestimmten
politischen und gesellschaftlichen Bedingungen denkbar sind.
51
Fest steht, dass weitgehend ungeklärt ist, wie sich die Veränderungen von Bevölke-
rungszahl und -struktur auf das Niveau und die Struktur des Privaten Verbrauchs aus-
wirken. Leider liegt dazu bisher keine fundierte empirische Analyse vor.
52
In Tabelle 2
werden die in der aktuellen Literatur gefundenen Hypothesen zur zukünftigen Entwick-
lung des Konsums zusammen gefasst.
50
Vgl. Gruber/Kleber, 1997, S.195f.
51
Vgl. Aring, 2004, S. 11
52
Vgl. van Suntum, 2005, S. 1

18
Tabelle 2: Syno
Tabelle 2: Syno
Tabelle 2: Syno
Tabelle 2: Synopse Erklärungsversuche des zukünftigen Konsums
pse Erklärungsversuche des zukünftigen Konsums
pse Erklärungsversuche des zukünftigen Konsums
pse Erklärungsversuche des zukünftigen Konsums
Verfasser Untersuchte
Determinanten
Annahmen Vorhersage Anmerkung
Birg
53
Einkommen
Ältere müssen
länger auskom-
men mit ihrem
Vermögen
2050 trotz stei-
gender Produktivi-
tät 80% des Ein-
kommens für Vor-
sorge
Weniger Geld für
klassische Kon-
sumgüter, mehr für
Vorsorge
DB Research
54
Verteilung der Ein-
kommen zw.
Erwerbstätigen und
Rentnern; ø Haus-
haltsgröße, Konsum-
neigung der einzel-
nen Altersklassen;
altersabhängige
Präferenzstruktur
Kohorteneffekte
55
und generations-
spezifisches Kon-
sumverhalten füh-
ren dazu, dass
zukünftige Alte sich
anders verhalten
als derzeitige
(mehr Konsum)
Mit fortschreiten-
dem Alter (ab 55
Jahren) steigt Kon-
sumquote,
56
Bes-
tätigung von Mo-
diglianis ,,Lebens-
zyklus-
Hypothese",
57
,,Beträchtliches
Konsumpotenzial"
Branchen werden
unterschiedlich
betroffen sein
Enquête-
Kommission
Deutscher Bun-
destag
58
Bevölkerungsgröße;
Bevölkerungsstruktur;
Einkommens- und
Vermögenssituation
Zunehmender
Anteil kleinerer
Haushalte; höhere
Konsumquote der
Älteren i. Vgl. zu
Jüngeren; starke
Einkommensdiffe-
renzen im Alter;
höheres Vermögen
als Jüngere
Langsamere Ab-
nahme der Anzahl
der HH reduziert
konsumdämpfen-
den Effekt; Kon-
sumquote der HH
steigt
Angaben beziehen
sich auf Konsum-
güternachfrage
Aring
59
Bevölkerungsgröße;
Bevölkerungsstruktur;
Haushaltsstrukturen
Höhere Konsum-
quote im Alter,
Kohorteneffekte
(zukünftige Anglei-
chung Ost u.
West)
Demografisch
bedingter Kon-
sumanstieg von
2,2%
Partialanalyse,
ceteris paribus:
bereits heute de-
mografische Struk-
turen von 2020
van Suntum
60
Bevölkerungsgröße;
Bevölkerungsstruktur;
Zahl der Privaten HH,
Einkommensentwick-
lung
Anstieg der Ar-
beitsproduktivität
1,6% p. a., stei-
gende Realein-
kommen, hohe
Kaufkraft älterer
Kunden
Reale Zuwächse
im Konsumbe-
reich, jedoch In-
tensität regional
verschieden
Quantitative Ana-
lyse für die Kreise
und kreisfreien
Städte des IHK-
Bezirks Nord-
Westfalen
Quelle: Eigene Darstellung
53
Vgl. Brandeins, 08/2004, S. 32
54
Vgl. DB Research, 2002, S. 31
55
Veränderungen zwischen heutigen und zukünftigen Altersklassen, die sich durch andere Entwick-
lungsbedingungen von Altersjahrgängen in einem unterschiedlichen historischen Umfeld ergeben
(vgl. Aring, 2004, S. 11).
56
Die Konsumquote wird definiert als Anteil der Ausgaben für den Konsum am Einkommen.
57
Modigliani führte 1968 die Lebenszyklustheorie des Konsums und der Ersparnis ein. Haushalte bauen
in Phasen hohen laufenden Einkommens (Erwerbstätigkeit) Vermögen auf, das sie in Phasen geringen
Einkommens (z. B. Alter) abbauen.
58
Vgl. Deutscher Bundestag, 2002, S. 77 f.
59
Vgl. Aring, 2004, S. 10 ff.
60
Vgl. van Suntum, 2005

19
Die Ausgaben für den Privaten Verbrauch sind nicht mit entsprechenden Einzelhandels-
umsätzen gleichzusetzen. Die Wirkung der Verschiebung von Alters- und Haushalts-
strukturen auf Konsummuster wird in Kap. 3.3 untersucht.
2.2 Situation des Handels
Der Handel stellt in jeder Volkswirtschaft einen bedeutenden Wirtschaftssektor dar. Als
viertgrößter Wirtschaftsbereich in Deutschland trug der Groß- und Einzelhandel mit
207,0 Mrd. EUR (10,5%) zur Bruttowertschöpfung im Jahr 2003.
61
Einzelhandel (im
funktionellen Sinne) liegt vor, wenn Marktteilnehmer Güter, die sie in der Regel nicht
selbst be- oder verarbeiten von anderen Marktteilnehmern beschaffen und an private
Haushalte absetzen.
62
Großhändler hingegen setzen ihre Handelswaren an Wiederver-
käufer, Weiterverarbeiter oder gewerbliche Verwender ab. Innerhalb der letzten Jahr-
zehnte hatten der zunehmende Wettbewerb, starke Unternehmens- und Umsatzkonzent-
rationen, Verschiebungen zwischen Betriebs- und Angebotsformen, Veränderungen im
Standortgefüge u. Ä. ständige Veränderungen in der gesamten Distribution zur Folge.
Die Struktur des Einzelhandels hat sich besonders stark verändert.
2.2.1
2.2.1
2.2.1
2.2.1 Branchenkennzahlen
Branchenkennzahlen
Branchenkennzahlen
Branchenkennzahlen
Während der Umsatz im EH über viele Jahrzehnte kontinuierlich gewachsen ist, stag-
niert er bzw. ist rückläufig in den letzten Jahren. Der Nettoumsatz des EH im Jahr 2003
betrug 320.924 Mio. EUR
63
und damit 0,5% weniger als im Vorjahr.
64
Abbildung 6
veranschaulicht die schwache Umsatzentwicklung des EH auf Basis von 1995 in Pro-
zent.
61
Vgl. Metro-Handelslexikon, 2004, S. 2
62
Vgl. IfH Köln, 1995, S. 41
63
Ohne Kfz und Tankstellen
64
Vgl. Metro-Handelslexikon, 2004, S. 2

20
Abb. 6:
Entwicklung des Einzelhandel-Umsatzes
(angelehnt an Ernst & Young, 2003, S. 5)
Auch die Anzahl der Beschäftigten ist rückläufig: Im Jahr 2003 waren 2,7 Mio. Men-
schen im EH beschäftigt, die meisten davon in Teilzeit (1.439.000).
65
Insgesamt sind
das zwei Prozent weniger als im Vorjahr. Mittelfristig ist damit zu rechnen, dass selbst
bei einer positiven konjunkturellen Entwicklung die Zahl der Beschäftigten weiter ab-
nehmen wird. Begründet wird dies mit dem zunehmenden Einsatz der Informationstech-
nologie im Handel. Hier sind in der EDV-technischen Unterstützung der Prozessabläufe
noch nicht alle Potenziale ausgeschöpft.
66
2.2.1.1
Nettoumsatz im Einzelhandel nach Warengruppen
Der Lebensmitteleinzelhandel hat den größten Anteil am gesamten Nettoumsatz der
Branche (siehe Abb. 7). Er ist bei fortschreitender Konzentration auf weniger Unterneh-
men weiter gestiegen. Die fünf größten Lebensmitteleinzelhändler ­ Metro Group, Re-
we-Gruppe, Edeka/AVA-Gruppe, Aldi, Schwarz-Gruppe ­ erwirtschaften auch den
Großteil der LEH-Umsätze. Es wird prognostiziert, dass vor dem Hintergrund des anhal-
tenden Preisdrucks die Konzentration im Markt weiter zunehmen wird und die Top 5
voraussichtlich im Jahr 2010 über 80% des Branchenumsatzes generieren werden.
67
65
Vgl. Metro-Handelslexikon, 2004, S.136
66
Vgl. Ernst & Young, 2004, S.7
67
Vgl. Metro-Handelslexikon, 2004, S. 16
Entwicklung Einzelhandelumsatz
in realen P reisen von 1995; 1995 = 100
in realen P reisen von 1995; 1995 = 100
in realen P reisen von 1995; 1995 = 100
in realen P reisen von 1995; 1995 = 100
100,0
99,4
97,7
98,8
99,3
100,5
101,5
99,3
98,5
95
96
97
98
99
100
101
102
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003

21
Abb. 7:
Struktur des EH nach ausgewählten Wirtschaftszweigen
(angelehnt an Metro-Handelslexikon, 2004, S. 4)
Neben der Fokussierung auf den Preis ist im EH eine starke Differenzierung der Be-
triebsformen zu beobachten. Dies entspricht der Fragmentierung vieler Konsumgüter-
märkte und ist letztlich das Resultat eines zunehmend individualisierten Konsumenten-
verhaltens.
68
2.2.1.2
Marktanteile der Betriebsformen
Die Vielfältigkeit des Einzelhandels in Deutschland zeigt sich nicht nur an der Breite der
gehandelten Waren, sondern auch in der Mannigfaltigkeit der Betriebsformen. Die Be-
triebsformen des institutionellen Einzelhandels
69
werden durch Branche, Sortiment,
Preisniveau, Bedienungsform, Fläche, Standort und Filialisierung beschrieben. Die amt-
liche Statistik unterscheidet z. B. SB-Warenhäuser von
Verbrauchermärkten anhand der
68
Vgl. Meffert, 2000, S. 1181
69
Mit institutionellem EH sind jene Institutionen gemeint, deren wirtschaftliche Tätigkeit ausschließlich
oder überwiegend dem EH im funktionellem Sinne zuzurechnen ist = EH-Unternehmung, EH-Betrieb
(Vgl. IfH Köln, 1995, S. 41).
Nettoumsatz 2003 in Mio. EUR
12.195
38.453
32.645
19.573
9.053
15.311
4.779
17.974
118.845
EH mit Waren verschiedener Art,
Hauptrichtung Nahrungsmittel
Facheinzelhandel mit Nahrungsmitteln
Apotheken, EH mit medizinischen Artikeln
EH mit Bekleidung, Schuhen, Lederwaren
EH mit Möbeln, Hausrat
EH mit Haushalts-/Rundfunk-/TV-Geräten
EH mit Metallwaren, Bau-/Heimwerkerbedarf
EH mit Büchern, Zeitungen, Schreibwaren
Versandhandel

22
Verkaufsfläche: Beides sind meist ebenerdige Einzelhandelsgeschäfte, die ein breites,
warenhausähnliches Sortiment des Lebensmittel- und Nichtlebensmittelbereichs in
Selbstbedienung anbieten, wobei der Schwerpunkt auf Lebensmittel liegt. Ein SB-
Warenhaus verfügt über mindestens 3.000 qm
Verkaufsfläche, ein Verbrauchermarkt
über mindestens 1.000 qm. Supermärkte sind Lebensmittel-Einzelhandelsgeschäfte mit
einer Verkaufsfläche bis zu 1.000 qm.
70
Abb. 8:
Marktanteilsentwicklung der Betriebsformen im EH
71
(angelehnt an Metro-Handelslexikon, 2004, S. 12)
Discountmärkte sind fast ausschließlich Lebensmittel-Einzelhandelsgeschäfte, die unab-
hängig von der Größe der Verkaufsfläche definiert werden. Maßgebend ist vielmehr,
dass für ihre Absatzpolitik das Discount-Prinzip (Niedrigpreise, begrenztes Sortiment)
gilt. Die fünf größten Discounter in Deutschland sind Aldi (Marktanteil 43,8% in 2003),
70
Vgl. IfH, Katalog E, S. 46 f.
71
EH im engeren Sinne ohne Kfz-Handel, Tankstellen, Apotheken und Handel mit Brennstoffen
Anteile in %
11,4
11,5
11,5
11,7
8,4
8,1
8,0
7,9
7,9
8,6
8,8
9,1
10,3
11,0
4,2
4,2
4,0
3,9
3,8
20,5
21,0
21,2
21,4
22,0
27,9
27,4
27,1
25,9
24,8
13,4
13,4
13,5
13,2
13,0
5,7
5,7
5,6
5,9
5,8
11,3
1999
2000
2001
2002
2003
SB-Warenhäuser/Verbrauchermärkte
Supermärkte
Lebensmitteldiscounter
Warenhäuser/Kaufhäuser
Fachmärkte
Traditionelle Fachgeschäfte
Filialisierter Nonfood-EH
Versandhandel

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2005
ISBN (eBook)
9783832489861
ISBN (Paperback)
9783838689869
DOI
10.3239/9783832489861
Dateigröße
991 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin – Betriebswirtschaft
Erscheinungsdatum
2005 (September)
Note
1,0
Schlagworte
handelsmarketing senioren einkaufsverhalten konsum alter
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Titel: Konsequenzen des demografischen Wandels für das Marketing im Einzelhandel
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