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Quantitatives Besuchermonitoring im Nationalpark Hochharz als Argumentation und Entscheidungshilfe

©2005 Diplomarbeit 147 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Nationalparks sind Großschutzgebiete mit langer Tradition, bei denen der Prozessschutz im Vordergrund steht. Beim Prozessschutz lässt der Mensch das eigendynamische Ablaufen aller natürlichen Prozesse zu, ohne selbst aktiv einzugreifen. Neben dem Schutz von Flora und Fauna dient ein Nationalpark auch der Bildung und Erholung. Für die Argumentation von Schutzmaßnahmen, aber auch von Infrastrukturleistungen für die Region sind Besucherzahlen unerlässlich.
Zählungen werden heutzutage überall durchgeführt, u. a. an Eingängen von Bibliotheken, Freizeitparks, Schwimmhallen, Einkaufszentren. Weiterhin werden Fahrzeuge aller Art gezählt, sei es mittels eingebauten Zählschleifen im Asphalt oder mit Unterstützung von Solarzellen über den Straßen. Für Kunden- und Passantenfrequenzmessung gilt das gleiche wie bei Werbeerfolgskontrolle, Personaleinsatzplanung, Ermittlung von Abschöpfungs- oder Kaufquoten oder Planung von Öffnungszeiten: Maßgeblich für einen Erfolg ist die Betrachtung des Gesamtpotenzials. Damit Langzeitstudien entwickelt werden können, müssen Zählgeräte eingesetzt werden.
Das Thema der Diplomarbeit ist ein Baustein des Sozioökonomischen Monitorings (SÖM). „Sozioökonomisch“ bedeutet die Gesellschaft bzw. Wirtschaft in ihrer gesellschaftlichen Struktur betreffend. „Monitoring“ ist der (Dauer)Beobachtung gleichzusetzen. In Schutzgebieten widmet sich das SÖM einem Forschungsthema, das lange Zeit vernachlässigt wurde: Der Mensch ist eine wichtige Einflussgröße für den Nationalpark Hochharz sowohl in seiner realen Fläche, als auch in seiner wirtschaftlichen, politischen und kommunikativen Dimension. Aus diesen Ansätzen lassen sich die folgenden Module ableiten: Besuchermonitoring mit Zählgeräten, Zählung der betreuten Besucher, Image-Analyse, Evaluation der Umweltbildungsmaßnahmen und der Medienarbeit.
Die im Nationalpark Hochharz betreuten Besucher werden getrennt berücksichtigt. Dabei wird zwischen Informationshäusern, persönlich geführten Wanderungen und betreuten Umweltbildungsmaßnahmen unterschieden. Weiterhin werden noch Unterteilungen vorgenommen, wie z.B. nach Schulklassen oder Familien. Außerdem werden die an unterschiedlichen Standorten und zu unterschiedlichen Themen angebotenen Aktivitäten auf ihre Inanspruchnahme und ihren Erfolg hin geprüft.
Außerdem wurden Befragungen zur Image-Analyse im Rahmen des SÖM durch die Nationalparkverwaltung Hochharz im Zeitraum von Oktober 2003 bis Mai 2004 durchgeführt. Dabei […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

I. Einleitung
1. Problemstellung
2. Zielsetzung
3. Aufbau

II. Untersuchungsgebiet: Nationalpark Hochharz
1. Lage des Nationalpark Hochharz
2. Nationalpark-Zonierung
3. Entstehungsgeschichte
4. Geologie und Geomorphologie
5. Flora und Fauna
6. Klima
7. Der Brocken als Zentrum
8. Natur und Tourismus

III. Methode und Material
1. Theorie und Methode
2. Die Zählgeräte
2.1 Das Druckmattenzählgerät
2.2 Das Fahrzeugzählgerät
2.3 Das Infrarotzählgerät
3. Auftretende Fehler während der Zählungen
3.1 Das Druckmattenzählgerät
3.2 Das Fahrzeugzählgerät
3.3 Das Infrarotzählgerät
3.4 kontrollierende Handzählungen

IV. Ergebnisse und Diskussion
1. Ergebnisse der Zählgeräte von Mai 2003 bis Oktober 2004
1.1 Bobbahn
1.2 Brockenbett
1.3 Brockenstraße an den Toiletten
1.4 Brockenstraße an der Schranke
1.5 Drei Annen Hohne (DAH)
1.6 Eckerloch
1.7 Goetheweg
1.8 Hirtenstieg
1.9 Ilsetal 01 am Wasserwerk
1.10 Ilsetal 02 an der Loddenke
1.11 Ilsetal 03 Wanderweg
1.12 Ilsetal 04 Forststraße
1.13 Abzweig Kochweg
1.14 Abzweig Molkenhauschaussee
1.15 Oberer Königsberger Weg (OKW)
1.16 Temporär eingesetzte Zählgeräte
1.16.1 Abzweig Bielsteinchaussee
1.16.2 Goetheweg (Druckmatte)
1.16.3 Ilsetal an der Brücke
1.16.4 Sandbrinkstraße
1.16.5 Trompeterkopf

2. Beeinflussung der Besucherströme durch die Witterung

3. Feiertage/Wochenenden/Ferien

4. Besondere Ereignisse

5. Ermittlung der absoluten Besucherzahl auf dem Brocken

6. Aus den Zahlen bereits getroffene Entscheidungen
6.1 Zahlen lieferten den Nachweis, dass der Bau einer Schutzhütte an der Sandbrinkstraße unnötig ist
6.2 Zählgeräte auf der Brockenstraße dienen der Unterstützung der Polizei

7. Weitere Argumentations- und Entscheidungshilfen
7.1 Besucherlenkung
7.2 Veränderung der befahrbaren Hauptzugänge in den Nationalpark
7.3 Instandhaltung von Straßen und Wegen
7.3.1 Ausbau der Wege für Radfahrer und Mountainbiker
7.3.2 Ausbau und Umbau der Wege zum Skilaufen
7.4 Bau und Unterhaltung von Infrastruktur-Einrichtungen
7.5 Schutz der Natur, Flora und Fauna

8. Die Situation in anderen deutschen Nationalparks

9. Die Besucher als Wirtschaftskraft für die Region

V. Schlussfolgerungen und Ausblick

VI. Zusammenfassung

VII. Literatur- und Internetquellen, Expertengespräche

Literaturliste

Internetquellen

Expertengespräche

VIII. Anhang

Anhang 1: Anzeige an die Polizei (IR-Zähler)

Anhang 2: Anzeige an die Polizei (FZG-Zähler)

Anhang 3: Handzählungen, Aufnahmebogen Fahrzeuge

Anhang 4: Handzählungen, Aufnahmebogen Fußgänger

Anhang 5: Checkliste für die alten Zähler

Anhang 6: Checkliste für die Zähler (ab 2004)

Anhang 7: Voreinstellungen der alten FZG-Zähler

Anhang 8: Voreinstellungen der FZG-Zähler (ab 2004)

Anhang 9: Voreinstellungen der alten IR-Zähler

Anhang 10: Voreinstellungen der IR-Zähler (ab 2004)

Anhang 11: Anfrage an dt. Nationalparks bzgl. Besucherzählgeräte

Anhang 12: Tägliche Temperatur- und Niederschlagswerte auf dem

Brocken von 2004

Anhang 13: Übersicht der Schulferien in Deutschland von 2003

Anhang 14: Übersicht der Schulferien in Deutschland von 2004

Anhang 15: Übersicht der Feiertage in Deutschland von 2003

Anhang 16: Übersicht der Feiertage in Deutschland von 2004

Anhang 17: Rohdaten der gezählten Brockenbesucher und Zahlen der HSB

Anhang 18: Zeitungsartikel aus der Volksstimme vom 04.11.2004

Anhang 19: Definition Nationalpark, aus Bundesnaturschutzgesetz

und aus IUCN

Anhang 20: Gesetz über den Nationalpark Hochharz des Landes

Sachsen-Anhalt (NlpG LSA)

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Das Schild zeigt den Eingang und die Grenze des Nationalpark Hochharz

Abb. 2: TK 25 vom Gebiet des Nationalpark Hochharz

Abb. 3: Drei-Zonen-Modell des Nationalpark Hochharz

Abb. 4: Diese Abbildung zeigt die baumfreie Brockenkuppe mit dem Bahnhof der HSB (rechts), dem Brockenhaus, dem Brockenhotel und dem Sendemasten (links)

Abb. 5: Die Daten werden mit einem Pocket-PC (rechts), der an einer Dockingstation (links oben). angeschlossen ist, vom Zählgerät (links unten) herunter geladen

Abb. 6: Das Druckmattenzählgerät

Abb. 7: Das Fahrzeugzählgerät

Abb. 8: Das Infrarotzählgerät

Abb. 9: Aktuelle und temporäre Zählerstandorte im Nationalpark Hochharz (Stand: 11/2004).

Abb. 10: Infrarotzählgerät an der Bobbahn

Abb. 11: Tägliche Besucherzahlen am Messpunkt Bobbahn innerhalb von 27.07.-29.10.2004

Abb. 12: Fahrzeugzählgerät am Brockenbett

Abb. 13: Tägliche Fahrzeuge am Messpunkt Brockenbett innerhalb von 29.06.-29.10.2004

Abb. 14: Infrarotzählgerät an der Brockenstraße

Abb. 15: Tägliche Besucherzahlen am Messpunkt Brockenstraße innerhalb von 26.02.-29.10.2004

Abb. 16: Fahrzeugzählgerät an der Brockenstraße

Abb. 17: Tägliche Fahrzeuge am Messpunkt Brockenstraße innerhalb von 26.02.-29.10.2004

Abb. 18: Fahrzeugzählgerät in DAH

Abb. 19: Tägliche Fahrzeuge am Messpunkt DAH innerhalb von 26.03.-29.10.2004

Abb. 20: Infrarotzählgerät im Eckerloch

Abb. 21: Tägliche Besucherzahlen am Messpunkt Eckerloch innerhalb von 27.02.-29.10.2004

Abb. 22: Infrarotzählgerät am Goetheweg ist in einem zugeschnittenen Baumstamm eingebaut

Abb. 23: Tägliche Besucherzahlen am Messpunkt Goetheweg innerhalb von 24.03.-04.08.2004

Abb. 24: Infrarotzählgerät am Hirtenstieg

Abb. 25: Tägliche Besucherzahlen am Messpunkt Hirtenstieg innerhalb von 09.09.2003-29.10.2004

Abb. 26: Fahrzeugzählgerät im Ilsetal

Abb. 27: Tägliche Fahrzeuge am Messpunkt Ilsetal innerhalb von 20.02.-29.10.2004

Abb. 28: Fahrzeugzählgerät im Ilsetal

Abb. 29: Tägliche Fahrzeuge am Messpunkt Ilsetal innerhalb von 20.02.-29.10.2004

Abb. 30: Infrarotzählgerät im Ilsetal

Abb. 31: Tägliche Besucherzahlen am Messpunkt Ilsetal innerhalb von 17.08.-29.10.2004

Abb. 32: Infrarotzählgerät im Ilsetal

Abb. 33: Tägliche Besucherzahlen am Messpunkt Ilsetal innerhalb von 24.02.-29.10.2004

Abb. 34: Fahrzeugzählgerät am Abzweig Kochweg

Abb. 35: Tägliche Fahrzeuge am Abzweig Kochweg innerhalb von 16.03.-29.10.2004

Abb. 36: Fahrzeugzählgerät am Abzweig Molkenhauschaussee

Abb. 37: Tägliche Fahrzeuge am Messpunkt Abzweig Molkenhauschaussee innerhalb von 30.06.-29.10.2004

Abb. 38: Infrarotzählgerät am OKW

Abb. 39: Tägliche Besucherzahlen am Messpunkt OKW innerhalb von 27.07.-29.10.2004

Abb. 40: Fahrzeugzählgerät am Abzweig Bielsteinchaussee

Abb. 41: Tägliche Fahrzeuge am Messpunkt Abzweig Bielsteinchaussee innerhalb von 13.08.2003-16.03.2004

Abb. 42: Druckmattenzählgerät am Goetheweg, eingegraben unter einer dünnen Bodenschicht

Abb. 43: Tägliche Besucherzahlen am Messpunkt Goetheweg innerhalb von 14.08.-17.11.2003

Abb. 44: Fahrzeugzählgerät im Ilsetal

Abb. 45: Tägliche Fahrzeuge am Messpunkt Ilsetal innerhalb von 13.08.2003-16.03.2004

Abb. 46: Infrarotzählgerät an der Sandbrinkstraße

Abb. 47: Tägliche Besucherzahlen am Messpunkt Sandbrinkstraße innerhalb von10.09.2003-.. 11.02.2004

Abb. 48: Fahrzeugzählgerät am Trompeterkopf

Abb. 49: Tägliche Fahrzeuge am Messpunkt Trompeterkopf innerhalb von 13.07.-05.09.2004

Abb. 50: Temperatur- und Niederschlagsverteilung von 2003/2004 im Vergleich zum Mittelwert 1961-1990 auf dem Brocken

Abb. 51: Überfüllter Bahnsteig auf dem Brocken im Februar 2003

Abb. 52: Besucherströme zum Brocken, prozentualer Anteil (Stand: 11/2004)

Abb. 53: Standort Sandbrinkstraße, der Zähler liegt links am Hang

Abb. 54: Standort Brockenbett, der Zähler befindet sich am rechten Straßenrand

Abb. 55: Standort Brockenstraße, das Fahrzeugzählgerät ist am Straßenrand auf der rechten Seiten.. eingebaut

Abb. 56: Massentourismus auf der Brockenstraße in Höhe Knochenbrecherkurve im Juli 2001

Abb. 57: Beispiel für eine Forstraße mit einer Breite von 6 m, Lkw-fähig

Abb. 58: Beispiel für einen Forstweg/Wanderweg mit einer Breite bis 6 m, Pkw-fähig

Abb. 59: Beispiel für einen Pfad/Wanderweg, nicht Pkw-fähig

Abb. 60: Ausschnitt aus der TK 25 vom NP Hochharz

Tabellenverzeichnis

Tab. 1: Besucherzahlen an den Zugängen zum Brocken in Prozent

Tab. 2: Absolute Besucherzahlen an den Zugängen zum Brocken

Tab. 3: Ausschnitt der aufgezeichneten Fahrzeugzählungen in der Nacht vom 22. auf den 23. September 2004

Tab. 4: Überblick der zeitlichen Fahrzeugverteilung auf der Brockenstraße und am Brockenbett bis zum 14. September 2004..

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

I. Einleitung

Nationalparks sind Großschutzgebiete mit langer Tradition, bei denen der Prozessschutz im Vordergrund steht. Beim Prozessschutz lässt der Mensch das eigendynamische Ablaufen aller natürlichen Prozesse zu, ohne selbst aktiv einzugreifen. Neben dem Schutz von Flora und Fauna dient ein Nationalpark auch der Bildung und Erholung. Für die Argumentation von Schutzmaßnahmen, aber auch von Infrastrukturleistungen für die Region sind Besucherzahlen unerlässlich.

Zählungen werden heutzutage überall durchgeführt, u. a. an Eingängen von Bibliotheken, Freizeitparks, Schwimmhallen, Einkaufszentren. Weiterhin werden Fahrzeuge aller Art gezählt, sei es mittels eingebauten Zählschleifen im Asphalt oder mit Unterstützung von Solarzellen über den Straßen. Für Kunden- und Passantenfrequenzmessung gilt das gleiche wie bei Werbeerfolgskontrolle, Personaleinsatzplanung, Ermittlung von Abschöpfungs- oder Kaufquoten oder Planung von Öffnungszeiten: Maßgeblich für einen Erfolg ist die Betrachtung des Gesamtpotenzials (vgl. http://www.scanmarketing.de). Damit Langzeitstudien entwickelt werden können, müssen Zählgeräte eingesetzt werden.

Das Thema der Diplomarbeit ist ein Baustein des Sozioökonomischen Monitorings (SÖM). „Sozioökonomisch“ bedeutet die Gesellschaft bzw. Wirtschaft in ihrer gesellschaftlichen Struktur betreffend. „Monitoring“ ist der (Dauer)Beobachtung gleichzusetzen. In Schutzgebieten widmet sich das SÖM einem Forschungsthema, das lange Zeit vernachlässigt wurde: Der Mensch ist eine wichtige Einflussgröße für den Nationalpark Hochharz sowohl in seiner realen Fläche, als auch in seiner wirtschaftlichen, politischen und kommunikativen Dimension. Aus diesen Ansätzen lassen sich die folgenden Module ableiten: Besuchermonitoring mit Zählgeräten, Zählung der betreuten Besucher, Image-Analyse, Evaluation der Umweltbildungsmaßnahmen und der Medienarbeit.

Die im Nationalpark Hochharz betreuten Besucher werden getrennt berücksichtigt. Dabei wird zwischen Informationshäusern, persönlich geführten Wanderungen und betreuten Umweltbildungsmaßnahmen unterschieden. Weiterhin werden noch Unterteilungen vorgenommen, wie z.B. nach Schulklassen oder Familien. Außerdem werden die an unterschiedlichen Standorten und zu unterschiedlichen Themen angebotenen Aktivitäten auf ihre Inanspruchnahme und ihren Erfolg hin geprüft (vgl. http://www.nationalpark-hochharz.de).

Außerdem wurden Befragungen zur Image-Analyse im Rahmen des SÖM durch die Nationalparkverwaltung Hochharz im Zeitraum von Oktober 2003 bis Mai 2004 durchgeführt. Dabei kam es zu Befragungen von Besuchern als auch von Mitarbeitern und regionalen Partnern (Politiker, Pressevertreter, Vertreter der Tourismus-Informationen, Hoteliers und Waldführer) des Nationalpark Hochharz. Die einzelnen Befragungen dienten dabei der Image-Analyse, die das Ziel beinhaltete, grundlegende Informationen zu verschiedenen Aspekten der Nationalparkthematik zu gewinnen, wobei die Öffentlichkeitsarbeit im Vordergrund stand. Unter dem Begriff Image sind alle Vorstellungen zu verstehen, die mit einem Meinungsgegenstand verbunden sind. Ein Image ist somit ein subjektiv gefärbtes Bild, das durch die individuelle Auseinandersetzung jeder einzelnen Person mit der Kommunikation der Umwelt entsteht. Hierbei kann das Image des Nationalpark Hochharz als das einer bestimmten Region verstanden werden. Das ist das Vorstellungsbild, welches Individuen oder Gruppen von einem Gebiet haben.

Weitere Information zur Imageanalyse sind in Schmidt (2004) zu finden (vgl. http://www.nationalpark-hochharz.de).

Die Evaluation der Umweltbildungsmaßnahmen und die der Medienarbeit ist z. Zt. in Arbeit (Stand: 01/2005).

Außerdem spielt die Frage nach der „Wertschöpfung“ des Nationalparks durch die Region und für die Wirtschaft eine wichtige Rolle. Denn schon sehr lange hält sich das Gerücht „Naturschutz kostet nur, produziert aber nichts…“. Dieser Aspekt soll u. a. durch das SÖM entschärft und die Wertschöpfung des Parks verdeutlicht werden. Deshalb wird in dieser Diplomarbeit ein quantitatives Besuchermonitoring durchgeführt.

1. Problemstellung

Unter dem Thema „Quantitatives Besuchermonitoring im Nationalpark Hochharz als Argumentation und Entscheidungshilfe“ wurde diese Diplomarbeit verfasst. Grundlage dafür war der Aufbau eines Zählernetzes über das Hauptwegenetz, um die Besucher dort quantitativ registrieren bzw. beobachten zu können (vgl. Abbildung 9 Kapitel IV).

Seit dem 01. Januar 2005 werden die beiden Nationalparks Harz und Hochharz unter dem gemeinsamen Namen „Nationalpark Harz“ geführt. Da aber die Datenerhebung bis einschließlich 29. Oktober 2004 erfolgte, ist die Verwendung des Namens „Nationalpark Hochharz“ noch möglich.

Bisher wurden im Nationalpark Hochharz die jährlichen Besucherzahlen lediglich geschätzt: zwei Millionen Besucher im gesamten Nationalparkgebiet und 1,5 Millionen Besucher auf dem Brocken. Bei der Besucherzahl auf dem Brocken wird aber seit einigen Jahren von einer circa 50-prozentigen Beförderung aller Brockenbesucher durch die Harzer Schmalspurbahn (HSB) ausgegangen. Die HSB ermittelt diesen Anteil anhand verkaufter Fahrkarten, die sich im Jahr 2004 auf circa 690.000 beliefen. Der Nationalpark ist nun wiederum gewillt, keine groben Schätzungen mehr abzugeben, sondern möchte in Zukunft mit technisch ermittelten Zahlen arbeiten.

2. Zielsetzung

Der Nationalpark Hochharz hat eine Vorreiterrolle unter den deutschen Nationalparks, was die Besucherzählung mittels Zählgeräte betrifft. Dieses quantitative Besuchermonitoring ist somit ein Pilotprojekt, was sich sicherlich auch noch auf die anderen Nationalparks in Deutschland in den nächsten Jahren ausdehnen wird. Einige Parks sind dies bezüglich bereits an den NP Hochharz herangetreten.

Für den Nationalpark Hochharz steht die Ermittlung der absoluten Besucherzahl auf dem Brocken im Vordergrund. Auch die Verteilung auf die einzelnen Zugänge zum Brocken, inkl. HSB, ist von großer Bedeutung. Im Rahmen des SÖM wurde somit entschieden, dass die Zugänge des Brockens zuerst mit Zählgeräten ausgestattet werden.

Am Anfang werden die Zählgeräte zu Testzwecken an einigen Stellen im Nationalpark Hochharz installiert. Standortverlagerungen und Neukalibrierungen sind an der Tagesordnung. Mit dem weiteren Zukauf von Geräten werden die Haupteingänge im Nationalpark, die Brockenregion und die Hauptwege mit Zählgeräten abgedeckt.

An den jeweiligen Zählerstandorten wird eine Auslastung und Frequentierung der Wege bestimmt. Eine lückenlose Registrierung von Besuchern und Fahrzeugen gewährleistet dabei ein repräsentatives Ergebnis. Nicht möglich ist, durch diese Art der Erfassung eine konkrete Aussage über die Besucherdichte innerhalb der Nationalparkfläche zu treffen, dazu ist die Wegenetzdichte zu hoch und auch die Anzahl der Geräte zu niedrig.

Nachdem die Zahlen ermittelt wurden, können diese in zukünftige Entscheidungen mit einbezogen werden.

Weitere Fahrzeugzähler ermitteln die Verkehrsflussdichte an den Haupteingängen und auf den Forststrassen des Nationalparks, u. a. in Ilsenburg, am Kochweg und in Drei Annen Hohne. Sollten an den Stellen auch Schranken installiert werden oder Ranger bei den Fahrzeugen die Genehmigungen kontrollieren? Wie sieht es mit der Beschaffenheit der Wege aus? Müssen diese erneuert, ausgebaut oder zurückgebaut werden?

Weiterhin unterstreichen die ermittelten Zahlen den Bau und die Erneuerung von Einrichtungen im Nationalpark. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Schutzhütten, Bänke, Sitzgruppen, Wegeschilder, Infotafeln, Müllsammelbehälter und Toilettenanlagen. Weitere Einrichtungen des Nationalparks, wie Nationalparkhäuser, Infostellen, Spielplätze und Naturerlebnispfade werden auch berücksichtigt. Außerdem sind die Zahlenreihen ein wichtiger Faktor, um das Gleichgewicht zwischen Naturschutz und Tourismus aufrecht zu erhalten => Besucherlenkung.

In wie weit die Zählgeräte zuverlässige Zahlen liefern, hängt von der Standortwahl und der Kalibrierung ab. Ob die Zählgeräte die Handzählungen ersetzen können, lässt sich in der Diplomarbeit auch noch klären.

3. Aufbau

Im Anschluss an die Einleitung wird in Kapitel II zunächst auf das Untersuchungsgebiet eingegangen. Dabei wird deutlich, dass der Brocken eine Sonderstellung einnimmt, u. a. bei der Ausweisung des Nationalparkgebietes. In Kapitel III werden die Zählgeräte vorgestellt und deren Funktionsweisen erläutert. Der Ergebnis- und Diskussionsteil folgt in Kapitel IV. Darin werden zuerst die Ergebnisse aller Zählerstandorte aufgelistet und in Grafiken dargestellt. Es wird dabei unterschieden zwischen aktuell und temporär installierten Zählern. Neben den Besucherzahlen auf dem Brocken werden vor allem Argumentations- und Entscheidungshilfen für die Infrastruktur im Nationalpark aufgezeigt. Es wird die Frage geklärt, wie Besucherzählungen in anderen deutschen Nationalparks durchgeführt werden. Im Kapitel V werden Schlussfolgerungen gezogen, ob u. a. die Technik ausgereift ist, um ein repräsentatives Ergebnis zu bekommen. Weiterhin wird ein Ausblick gegeben, wie mit verbesserter Technik optimale Ergebnisse erzielt werden können. Das Kapitel VI beinhaltet eine abschließende Zusammenfassung.

II. Untersuchungsgebiet: Nationalpark Hochharz

1. Lage des Nationalpark Hochharz

Am 12. September 1990 wurde der Nationalpark Hochharz gemeinsam mit den Nationalparks Jasmund, Müritz, Sächsische Schweiz und Vorpommersche Boddenlandschaft vom Ministerialrat der ehemaligen DDR ins Leben gerufen. Der Nationalpark Hochharz befindet sich im Bundesland Sachsen-Anhalt, 80 km südwestlich der Landeshauptstadt Magdeburg. Er zeichnet sich aus durch einzigartige Fichtenhochlagenwälder mit Hangmooren, subalpinen Matten und Blockfeldern.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Das Schild zeigt den Eingang und die Grenze des Nationalpark Hochharz

(Quelle: eigene Aufnahme)

Die Fläche des Nationalpark Hochharz beträgt heute 89,20 km². 1990 wurde der Nationalpark mit einer Fläche von 58,70 km² gegründet (Ministerium für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt 2001). Eine Gebietserweiterung zum 1. September 2001 im Bereich Ilse- und Eckertal führte zur heutigen Größe. Der Park wurde größtenteils im Sperr- und Grenzgebiet der ehemaligen DDR errichtet.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 2: TK 25 vom Gebiet des Nationalpark Hochharz

(Quelle: Nationalpark Hochharz)

Im Westen grenzt der Nationalpark Hochharz an Niedersachsen und schließt lückenlos an den Nationalpark Harz an. Die Ecker und der Eckerstaussee bilden die natürliche Parkgrenze im Westen. Bis zum 31. Dezember 2005 soll es eine rechtliche Grundlage für einen gemeinsamen Nationalpark geben und keine Grenze wird den Park mehr trennen. Seit dem 01. Januar 2005 werden die Nationalparks Harz und Hochharz unter dem gemeinsamen Namen „Nationalpark Harz“ geführt. Für die Natur bestand an dieser Stelle nur selten eine Grenze, vgl. Luchsauswilderungsprojekt des Nationalparks Harz. Im Norden wird der Park von der Bundesstraße B6 und dem Nationalparkort Ilsenburg begrenzt. Ilsenburg ist der erste und war bis August 2004 der einzige Nationalparkort im NP Hochharz, nun ist Stapelburg hinzugekommen. Im Osten bilden Forststrassen die Grenze, die sich von Ilsenburg entlang der Ausflugsziele Plessenburg und Steinerne Renne über die Eschwegestraße in Richtung Südost nach Drei Annen Hohne zieht. Von hier aus bildet die Kreisstrasse (Hagenstraße) von Drei Annen Hohne nach Schierke die südliche Grenze. Sie verläuft dann weiter entlang des Winter- und Wurmbergs und schließt am Dreieckigen Pfahl die Fläche. Der Winterberg und der Wurmberg liegen nicht im Nationalpark Hochharz.

2. Nationalpark-Zonierung

Der Nationalpark Hochharz ist nach dem Drei-Zonen-Modell aufgebaut, unterscheidet sich von dem Standardmodell, da die Brockenkuppe als Bildungs- und Erholungszone im Innern der Kernzone liegt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 3: Drei-Zonen-Modell des Nationalpark Hochharz

(Quelle: modifiziert nach: Nationalpark Hochharz)

Der Nationalpark Hochharz erhielt mit dem Nationalparkgesetz (siehe Anhang 20) eine Neugliederung seiner Schutzzonen. Die „Kernzone“ konnte deutlich vergrößert werden. So erfolgen bereits jetzt auf 28,18 km² Nationalparkfläche keinerlei Eingriffe in die natürlichen Prozesse mehr. In der ringförmigen „Naturzone mit Management“ wird einigen forstlich geprägten Wäldern aus Stabilitätsgründen eine Starthilfe auf dem Weg zum Naturwald gegeben. Weiterhin gibt es eine Betretenszone ohne Wegegebot in den Randlagen der Ortschaften Ilsenburg, Drei Annen Hohne und Schierke, wo der Nationalpark auch abseits der Wege betreten werden darf. Die Brockenkuppe befindet sich im Innern der Kernzone. Sie wurde als „Bildungs- und Erholungszone“ ausgewiesen. Ohne diese Ausweisung wären Restaurant und Hotelbetrieb nicht erlaubt (Ministerium für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt 2001).

3. Entstehungsgeschichte

Eine erste Verfügung zum Schutz des „Brockenurwaldes“ wurde bereits im Jahre 1718 durch den Grafen Christian Ernst von Wernigerode-Stolberg erlassen. Die Bemühungen um einen umfassenden Flächenschutz gehen auf den Beginn des 20. Jahrhunderts zurück, als Hermann Löns seine Gedanken zu einem Harzer „Heimatpark“ vorstellte. Mit diesem „Heimatpark“ sollte „ein Bergwald zurückerschaffen werden, wie er ehedem war, mit bunt durcheinander gemischten Holzarten, Mooren, Wildwiesen, Quellsümpfen, Erlenbrüchen und Blößen …“. Löns wollte mit diesem Park auch seiner Forderung „mehr Schutz dem Brocken“ Nachdruck verleihen.

Die einstweilige Sicherung eines großen Gebietes rings um den Brocken bis in das Drängetal am Ortsrand von Wernigerode erfolgte im Jahre 1937. Der Zweite Weltkrieg hatte infolge der Teilung Deutschlands auch die Teilung des Reservates zur Folge. Zunächst war diese Grenze, besonders im Brockengebiet, noch relativ durchlässig, nach 1961 jedoch fast unüberwindbar. Während im Westharz das Naturschutzgebiet Oberharz auf 70 km² erweitert wurde, erreichte nach der Unterschutzstellung von 1967 das NSG im Ostharz die Größe von 19,80 km². Im Jahre 1976 wurde bei der Einrichtung von Biosphärenreservaten auch der Hochharz vorgeschlagen, jedoch bereits im Vorfeld mit der Begründung der Grenznähe abgelehnt. Um wenigstens die wirtschaftliche Erschließung der Naturwälder am Brocken zu verhindern, entstand im Jahre 1985 ein Totalreservat in einer Größe von 2,38 km² und einem weiteren Umfeld mit eingeschränkter Nutzung von 3 km².

Die neue Struktur der Naturschutzverwaltung im Ministerium für Naturschutz, Umweltschutz und Wasserwirtschaft, die sich nach der politischen Wende im Herbst 1989 herausbildete, und die Grenzöffnung waren Anlass, über das Naturschutzgebiet Oberharz erneut nachzudenken. Dabei wurde zunächst der Gedanke der Bildung eines Biosphärenreservates, d. h. der großflächige Schutz der Kulturlandschaft mit einer Kernzone um den Brocken, auf dem Renneckenberg und auf dem Hohnekamm, wieder aufgegriffen. Gleichzeitig entstand in engem Kontakt mit den Initiatoren des Müritz-Nationalparks die Erarbeitung einer Nationalparkkonzeption. Im Januar 1990 erfolgte die weitere rechtliche und inhaltliche Vorbereitung des Nationalparks im Ministerium für Naturschutz, Umweltschutz und Wasserwirtschaft. Der damalige Rat des Bezirkes Magdeburg beschloss am 25. Mai 1990, den Hochharz zum Nationalpark zu entwickeln.

Die Festsetzung des Nationalparks erfolgte dann laut Verordnung vom 12. September 1990 zum 01. Oktober 1990 mit einer Fläche von 58,70 km². Der Nationalpark Hochharz verblieb nach bayerischem Vorbild im Verwaltungsbereich der Forstwirtschaft, Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (MELF) mit einer Fachaufsicht des Umweltministeriums (Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, Abteilung Naturschutz 1994: 3-6).

4. Geologie und Geomorphologie

Der Nationalpark Hochharz gehört im Wesentlichen zum Brockenmassiv. Hier herrscht das Tiefengestein Granit (ehemaliges Grundgebirge) vor; durch geologische Abtragungsvorgänge „herauspräpariert“ zu den prägnanten Bergformationen des Brockens, der Heinrichshöhe, des Königsberges und des Winterberges.

Auf die Granite folgen die Zonen der Kontaktgesteine, die durch die Temperatur der Granitschmelze in ihrer Kristallstruktur verändert wurden. Reste dieser metamorphen Gesteine (Hornfels) existieren auf dem Erdbeerkopf, dem Ahrensklint und an den Hohneklippen.

Im Nationalpark Hochharz unterscheiden sich Oberflächengestalt und Bodenformen vom angrenzenden Raum. Grund dafür sind die Gefügeeigenschaften des Granits und seine darauf beruhende Felsmechanik wie auch die chemische Beschaffenheit der gesteinsbildenden Minerale (Feldspat, Quarz, Glimmer). So können die einzelnen Verwitterungsstadien vom festen Felsverband über scheinbar aufgetürmte Klippen, weite Blockfelder bis hin zum bröckligen Grus überall beobachtet werden (Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, Abteilung Naturschutz 1994: 10-11).

5. Flora und Fauna

Bis zum 18. Jahrhundert waren die Waldbestände des Harzes durch Bergbau, Holzköhlerei und Pottaschegewinnung sowie durch die Waldweide weitgehend verbraucht. Eine allmähliche Aufforstung (überwiegend Fichte) setzte ein und bestimmt das Waldbild großer Teile des Nationalparks bis heute (Wegener 1999: 8).

Die Fichte brachte, wie jede Monokultur, auch erhebliche ökologische Probleme mit sich. Sturmwürfe, Borkenkäferkalamitäten oder Absterbeerscheinungen waren die Folge der Luftverschmutzung. Es wird heutzutage versucht, geeignete Fichtenbestände der mittleren Berglagen mit Buchen zu unterbauen. In den Höhenlagen treten an die Stelle der Buche die Eberesche, der Bergahorn und die Birke. Letztere wächst auch ohne menschliches Zutun, wenn nur ausreichend Licht und ein aufnahmebereiter Boden vorhanden sind.

Der Brockenurwald dagegen wurde aufgrund seiner Unzugänglichkeit in den vergangenen 150 Jahren kaum bewirtschaftet. Deshalb ist hier ein außerordentlich strukturreicher Bergfichtenwald erhalten geblieben. Dieser erstreckt sich vom montanen Bereich bis an die Waldgrenze in 1.100 m ü NN. Aber auch in der Kampfzone des Waldes – am Brocken überwiegend sturmbedingt – wurde forstlich nie gewirtschaftet. Dort sind kaum mannshohe, aber doch über 200 Jahre alte Fichten erhalten geblieben.

Am interessantesten ist der Blockfichtenwald als Teil des Brockenurwaldes. Mit seinen 200 bis 300 Jahre alten Bäumen wurzelt er überwiegend in Blockschutt. Außerdem ist in diesem Bereich eine recht gute Verjüngung auf ausreichend vorhandenem Moderholz sichtbar. In den nasseren Lagen am Rande der Moore breitet sich der Moorfichtenwald aus. Die insgesamt größte Fläche nimmt der Reitgrasfichtenwald ein. Alle Wälder im Brockengebiet sind durch den Nationalparkstatus geschützt. In der Kernzone findet keine forstliche Nutzung mehr statt (Wegener 1999: 52-57).

Auf der waldfreien Brockenkuppe befinden sich verschiedene Vegetationseinheiten. Dabei sind die säureliebenden Zwergstrauchheiden besonders erwähnenswert, weil sie den Arten der Kuppe (z. B. der Brockenanemone und dem Schwärzlichen Habichtskraut) Lebensraum bieten. Die Entstehung der noch vorhandenen Heideflächen ist weitgehend auf menschliche Einflüsse zurückzuführen. Nur die an der windexponierten Seite des Plateaus ausgebildeten Bestände der Zwergstrauchheide gelten als natürlich und werden als Reste dieser einst großflächig verbreiteten Pflanzenvergesellschaftung angesehen (Ebel et al. 1999: 6-7).

Bei der Fauna bewirken Stürme, hohe Schneelagen, niedrige Temperaturen und eine geringe Nahrungsbasis eine erhebliche Selektion. Trotzdem haben Rot- und Rehwild ein weites Verbreitungsgebiet, zudem kommen noch Muffelwild und Schwarzwild auf 25 % der Fläche vor (Ertle 1998: 16).

Neben dem Auerhuhn sind noch zwei interessante Eulenarten, der Raufußkauz und der Sperlingskauz zu finden. Dazu gesellen sich als häufige Nahrungsgäste der Kolkrabe sowie der Wanderfalke (Wegener 1999: 58).

Weiterhin ist im Nationalpark der Feuersalamander speziell im Ilsetal noch häufig anzutreffen. Der knapp 20 cm große Schwarzlurch gehört durch seine markante gelblich-schwarze Färbung zu den attraktivsten Tierarten des Harzes. Er bewohnt Laubwaldungen bis ca. 600 m ü. NN. Als Rote-Liste-Art ist der Feuersalamander deutschlandweit gefährdet und verdient damit besondere Aufmerksamkeit.

Aufgrund eines Wiederansiedlungsprojektes tritt auch der Luchs wieder vermehrt im Nationalpark Hochharz auf.

6. Klima

Bei dem Klima im Nationalpark Hochharz, vor allem in den höheren Regionen, handelt es sich um ein „ Dfc “ Klima. Die einzelnen Buchstaben stehen für D – boreale oder subarktische Klimate (Schnee-Wald-Klima), f – feucht (keine Trockenzeit, meist winterfeucht) und c – kühle, kurze Sommer (maximal vier Monate haben mehr als 10 °C Monatsdurchschnitt). Die Einteilung beruht auf die Klimaklassifikation von Köppen (vgl. http://www.klimadiagramme.de).

Das Klima zeigt sich mit einer Jahresmitteltemperatur von +2,8 °C (1951-1980) ausgesprochen kühl. Absolut frostfrei sind im langjährigen Mittel nur die Monate Juli und August. Insgesamt werden 171 Frosttage (Tagesminimum unter 0 °C) gezählt. Davon sind 97,8 Eistage (Tagesmaximum unter 0 °C). Wichtig für das Brockenklima sind die sehr hohen mittleren Jahresniederschläge von 1.608 mm (1951-1980). Die durch die Massenerhebung des Harzes zum Aufsteigen gezwungenen, aus Westen anströmenden Luftmassen kühlen sich ab und bringen ausgiebigen Regen. Im langjährigen Mittel liegt kein Monat unter 112 mm Niederschlag.

Es sind 306 Nebeltage zu verzeichnen. Untrennbar damit verbunden ist die extrem hohe Luftfeuchtigkeit von 88 % im Jahresdurchschnitt, wobei in keinem Monat ein Mittelwert von 83 % unterschritten wird. Im Winter führt dies zu einer starken Raureifbildung, die besonders auf der Brockenkuppe zu einer sichtbaren Belastung der Bäume führt.

Starker Wind bewirkt durch mitgeführte Eiskristalle – vor allem an der Westseite – „Sandstrahlgebläse-Wirkungen“ und damit die bekannten Windfahnen der Bäume und Baumgruppen. Der Hochharz zählt zu den windreichsten Orten Europas. Seine maximale Momentangeschwindigkeit wurde im November 1989 gemessen, sie betrug 273 km/h (Karste, Schubert 1997: 11-13).

Der Hochharz nimmt in klimatischer Hinsicht eine Sonderstellung ein. Hier sind die Vegetationshöhenstufen enger zusammengerückt, und bei ca. 1.100 m ü. NN wird die natürliche Waldgrenze erreicht.

Im Januar sind die Temperaturwerte des Brockens mit denen Nordislands und im Juli mit denen des nördlichen Eismeeres vergleichbar. Die Jahresdurchschnittstemperatur der Harzhochfläche ist der Südschwedens ebenbürtig (Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, Abteilung Naturschutz 1994: 11-13).

7. Der Brocken als Zentrum

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 4: Diese Abbildung zeigt die baumfreie Brockenkuppe mit dem Bahnhof der HSB (rechts), dem Brockenhaus, dem Brockenhotel und dem Sendemasten (links)

(Quelle: http://www.hsb-wr.de)

Der Brocken ist Teil des Nationalpark Hochharz. Mit 1.142 m ü. NN ist der Brocken im Nationalpark Hochharz der höchste Berg im Harz und die einzige Erhebung im deutschen Mittelgebirgsraum, bei der eine natürliche Waldgrenze existiert. Das extrem raue Klima und eine den Winden ausgesetzte exponierte Lage verhindern das Entstehen eines geschlossenen Waldes auf dem Plateau. Weitere klimatische Extreme wurden bereits unter Punkt 6 im Kapitel II erläutert.

Die hochsensiblen Flächen auf der von Natur aus baumfreien Brockenkuppe sind mit dem Nationalpark-Status geschützt. Der höchste norddeutsche Berg ist aber auch seit jeher ein Anziehungspunkt für Besucher. Er gehört zu den am meisten besuchten Aussichtspunkten in Deutschland. Bei klarer Sicht besteht sogar die Möglichkeit, den Petersberg nördlich von Halle/Saale oder auch den Inselsberg im Thüringer Wald zu erblicken. Am 28. und 29. Januar 1992 wurde die bisher weiteste Fernsicht von 170 km erreicht, dabei ist der Vogelsberg im Bundesland Hessen sichtbar geworden. Insgesamt umfasst das einzusehende Gebiet eine Fläche von mehr als 45.000 km², das entspricht etwa der Grundfläche der Schweiz (Ministerium für Raumordnung, Landwirtschaft und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt 2001).

Der Brocken hat eine lange, bewegte Geschichte hinter sich. Bereits 1736 wurde mit dem so genannten Wolkenhäuschen das erste Gebäude auf dem Brocken errichtet. Lange Zeit war es die einzige Zufluchtsstätte für Wanderer. Im Jahre 1800 wurde dann das erste Wirtshaus auf dem Gipfel in Betrieb genommen, womit die Tradition der Brockenwirte seinen Anfang nahm. Im gleichen Jahr wurde ein Aussichtsturm errichtet. Es folgten mehrere Umgestaltungen bzw. Neubauten des Aussichtsturmes und die schrittweise Umwandlung des Wirtshauses zum Brockenhotel. Dieses wurde am 17. April 1945 bei einem amerikanischen Luftangriff, am Ende des Zweiten Weltkriegs zerstört. Neben der ältesten deutschen Wetterstation (1895) beherbergt der Brocken auch den ersten Fernsehturm Deutschlands (1938). Der Anteil der bebauten Fläche nahm auf dem Brocken bis 1990 kontinuierlich zu. So wuchs die versiegelte Fläche von 120 m² im Jahre 1800 auf 9.500 m² um 1900 an. Umfangreiche, vor allem militärisch genutzte Neubauten nach dem Zweiten Weltkrieg ließen die bebaute Fläche auf 53.000 m² anwachsen (1989). Dazu zählten auch die 3,60 m hohe Betonmauer rings um die Brockenkuppe und die gesamten Kalkschotterbeläge auf den Wegen und den Kasernenflächen. Mit der Gründung des Nationalparks Hochharz und dessen Programm zur Renaturierung der Brockenkuppe wurde die bebaute Fläche auf 10.000 m² verringert. Seit der Öffnung der Brockenkuppe und der Ausweisung des Brockengebietes als Nationalpark sind die Einrichtungen für die Besucherbetreuung auf dem Berg ständig verbessert worden. Nur so konnte dem gleich bleibend hohen Besucheraufkommen in angemessener Qualität Rechnung getragen werden. Auf dem höchsten Punkt des Berges befindet sich die „Brockenuhr“, ein aus 48 bronzenen Wegweisern bestehender Ring von 30 m Durchmesser. Die auf dem Brocken vorhandenen Gebäude sind neben der Wetterwarte und der Telekommunikationsanlage zum Nutzen der Besucher eingerichtet: Der Brockenbahnhof, der Touristensaal des Brockenwirtes und das Brockenhaus mit seiner modernen Ausstellung. Eine in Deutschland bislang einmalige Lösung für den Naturschutzzweck und die Bedeutung des Tagestourismus stellt die Anweisung der Brockenkuppe als „Bildungs- und Erholungszone“ im Nationalpark Hochharz dar (Nationalpark Hochharz 2001: 22-23).

8. Natur und Tourismus

Durch die rasche Festsetzung der Nationalparkverordnung gab es in der Bevölkerung der Region trotz verschiedener Informationsveranstaltungen Unsicherheit und falsche Vorstellungen über einen Nationalpark im Harz. Vor der Nationalparkverwaltung stand daher die Aufgabe, Vorurteile und Informationsdefizite abzubauen. Ein erster Schritt auf diesem Weg war 1991 die 1. Wissenschaftliche Tagung des Nationalpark Hochharz, auf der besonders Dr. Hans Bibelriether, Leiter des seit 1970 bestehenden ersten deutschen Nationalparks im Bayerischen Wald, auf die Chancen für die regionale Tourismusentwicklung hinwies.

Auch für den Harz würden sich durch den Nationalpark neue Chancen für den Fremdenverkehr ergeben. Wenn „sanfter Tourismus“ nicht zur Phrase werden soll, sondern mit wirklichen Inhalten wie Umwelt- und Sozialverträglichkeit, optimale Erholung und wirtschaftliche Wertschöpfung erfüllt wird, die auf Stetigkeit und Langfristigkeit ausgerichtet sind, so verträgt er sich sehr gut mit der Nationalparkidee.

Dass der NP Hochharz schon zwei Jahre nach seiner Gründung zu einem entscheidenden Imagefaktor der Region geworden ist, zeigte eine Repräsentativumfrage durch das Deutsche Wirtschaftswissenschaftliche Institut für Fremdenverkehr der Universität München. Demzufolge rangiert der „Besuch des Nationalparks“ zusammen mit dem „Besuch kultureller Sehenswürdigkeiten“ an dritter Stelle der Motivationen für eine Reise in den Ostharz, nur übertroffen von „Wandern“ und „Besuch mittelalterlicher Städte“.

Im Harz als einem von jeher stark frequentierten Fremdenverkehrszentrum ist der Nationalpark mit seinem vielschichtigen Angebot eine Attraktion, die von den traditionellen Sommer- bzw. Wintergästen angenommen wird. Das spiegelt sich auch in einer Umfrage wider, die im Sommer 1992 und 1993 unter Nationalparkbesuchern durchgeführt wurde: 53 % der Befragten nannten „Natur erleben“ als Hauptgrund für einen Besuch im Harz und „Wandern“ als zweiten Grund für einen Besuch. 2004 wurde in Folge des Sozioökonomischen Monitorings auch eine Besucherbefragung im Nationalpark durchgeführt. Nähere Informationen dazu sind in Schmidt (2004) zu finden. Diesem Interesse haben Tourismuskonzepte des Nationalparks und der Region Rechnung zu tragen. Hinzu kommt die schwierige Aufgabe, mittel- und langfristige Tendenzen in der Tourismusbranche richtig einzuschätzen, um einerseits Entwicklungen zu verhindern, die das Schutzziel des Nationalparks gefährden, und andererseits das Schutzmanagement darauf abstimmen zu können.

Erfreulicherweise finden notwendige Einschränkungen, wenn sie dem Schutz der Natur dienen, bei der Mehrheit der Nationalparkbesucher schon jetzt großes Verständnis. Auch die Brockenbahn ist in der Lage, bei einem umweltverträglichen Betriebskonzept einen Beitrag zur Besucherlenkung zu leisten. Ein Bahnbetrieb aber, der den touristischen Druck auf den Brocken noch weiter verstärkt, steht nicht im Einklang mit den Schutzzielen.

Eine Zielstellung des Nationalparks ist es, die Vielzahl seiner Besucher in ein gezieltes Bildungsprogramm einzubeziehen.

Der Wunsch, ungestörte Natur zu erleben, die Flucht aus dem Alltagsstress der Großstädte und zunehmender Wohlstand, verbunden mit ständig wachsender Motorisierung, haben zu einer Inanspruchnahme der drei Grundelemente Luft, Wasser und Boden geführt. Nicht mangelndes Wissen um die Folgen dieser Übernutzung der Naturressourcen, sondern die fehlende Konsequenz, aus der Kenntnis dieser Zusammenhänge die richtigen Handlungen abzuleiten, sind dafür verantwortlich zu machen. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit (über das Vermitteln von Kenntnissen hinaus) vor allem an die Gefühle der Menschen zu appellieren. Großflächige Schutzgebiete können dabei eine wichtige Rolle spielen.

Mit einer bedarfsorientierten Informations- und Bildungsarbeit des NP soll eine breite Öffentlichkeit erreicht und für Belange des Naturschutzes bzw. der Waldökologie sensibilisiert werden.

Neben der Zielgruppe Touristen ist die Informations- und Bildungsarbeit vor allem auch auf die Bewohner der Region ausgerichtet. Über Wohl und Wehe des Nationalparks entscheidet nicht die Verordnung allein, sondern auch der Grad der Akzeptanz bei den Einheimischen. So haben die Mitarbeiter des Nationalparks eine hohe Verantwortung, in ihrem Umfeld wirksame Multiplikatoren der Nationalparkidee zu sein. Das setzt jedoch voraus, dass sie sich das Wildnisleitbild – die Nationalparkphilosophie – zu Eigen machen. Das Bildungsangebot des Nationalparks Hochharz besteht derzeit aus drei wichtigen Säulen:

Personengebundene Umweltbildung (Nationalparkdienst)

- Informationsstellen und Lehrpfade
- Erlebnis Natur und Landschaft

(Landesamt für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, Abteilung Naturschutz 1994: 54-55).

III. Methode und Material

Im Januar 2002 nahm der Leiter der Öffentlichkeitsarbeit des Nationalpark Hochharz an einer internationalen Konferenz in Wien mit dem Titel „Monitoring and Management of Visitor Flows in Recreational and Protected Areas“ teil. Dabei wurden erste Kontakte mit Herstellern von Besucher- und Fahrzeugzählgeräten geknüpft, da in näherer Zukunft im Nationalpark Hochharz Besucherzählungen durchgeführt werden sollten. Im Laufe des Jahres 2002 wurden weltweit Angebote eingeholt. Am Ende davon standen drei in der engeren Auswahl: ein französischer, ein finnischer und ein kanadischer Hersteller. Letzterem wurde schließlich der Zuschlag erteilt. Das Preis-Leistungs-Verhältnis hat gestimmt und die Zählgeräte sind bei Witterung jeglicher Art einsetzbar.

Ende 2002 wurden die ersten fünf Zählgeräte und eine Dockingstation gekauft. Bei den fünf Geräten handelt es sich um eine Druckmatte, zwei Infrarot- und zwei Fahrzeugzähler. Im Jahr 2003 wurden weitere sieben Geräte erworben, 2004 dann noch mal zusätzliche acht Stück.

1. Theorie und Methode

Die kanadischen Zählgeräte sind mit modernster Hardware und Software ausgestattet. Die Software ist bereits auf den Geräten vorinstalliert. Obwohl die Zähler sehr klein sind, besitzen sie hoch entwickelte, programmierbare Zählmöglichkeiten und sind sehr leistungsfähig. Der Nationalpark Hochharz besitzt sieben Fahrzeugzähler, zehn Infrarotzähler und einen Druckmattenzähler. Ein Fahrzeugzählgerät und ein Infrarotzählgerät wurden 2004 entwendet (Stand: 11/2004).

Es gibt verschiedene Modi, in der die Zählungen der einzelnen Geräte durchgeführt werden können. Dabei spielt die spätere Verwendung der Zahlen eine Rolle.

a) Zählung aller aufgetretenen Ereignisse: Hier gibt es eine Zählgenauigkeit von bis zu 50 ms, d.h. dass die Pause zwischen den einzelnen Zählungen bis auf 50 ms reduziert werden kann. Durch einen Multiplikator von 30 werden die Pausen im Standardmodus auf 1,5 sek. festgelegt. Maximal können somit 8.150 Zählungen durchgeführt bzw. abgespeichert werden. Dieser Modus wurde bei allen FZG-Zählern eingestellt.
b) Zählung in festgelegten Zeiträumen, in Perioden (z.B. jede Stunde): Hier werden alle gezählten Ereignisse während einer Stunde addiert und die Summen abgespeichert. Das ist für größere Besucherzahlen sinnvoll, da der Speicher nur einen Stundenwert speichert. Der festgelegte Zeitraum ist variabel. Innerhalb dessen können bis zu 32.000 Ereignisse gemessen werden. Eine festgelegte Periode kann bis zu 8.150 Mal wiederholt werden, d.h. der Zähler kann über 260 Millionen Besucher registrieren und speichern. Dieser Modus wurde bei allen IR-Zählern eingestellt.
c) „Alternate 7 days“: Das ist ein Modus, der nur bei den Fahrzeugzählern eingestellt werden kann. Damit werden die Ereignisse sieben Tage gezählt und danach sieben Tage nicht gezählt. Im Nationalpark Hochharz wird dieser Modus noch nicht angewendet, da alle Ereignisse ohne Pause registriert werden sollen.

Die Zählgeräte werden hauptsächlich von Behörden und von Forschungsanstalten in den USA und in Kanada eingesetzt. In Europa dagegen sind sie für Transport, Erholung, Flächennutzung und Besucherstudien von Nutzen.

Nach der Standortwahl müssen die Geräte zunächst kalibriert werden. Das bedeutet für jeden einzelnen Zähler eine spezielle, auf den jeweiligen Standort zugeschnittene Einstellung, siehe Anhang 7-10.

Neben der Kalibrierung steht auch der Schutz der Geräte im Vordergrund. Bei den Fahrzeugzählern gibt es dabei weniger Probleme, da diese notfalls eingegraben werden können. Die Infrarotzähler dagegen müssen in entsprechender Höhe angebracht werden, damit ihre Sensoren in einem sichtbaren Bereich die Besucher erfassen können. Hier ist der Sichtschutz vor Besuchern aber auch die Unerreichbarkeit von großer Bedeutung, um die Zählgeräte vor Diebstahl und Vandalismus zu schützen. Weitere Informationen zu den Geräten folgen unter Punkt 2, im Kapitel III.

Wenn die Zähler dann installiert und kalibriert wurden, können die Testzählungen beginnen. Dabei werden meist einige Standortnachteile sichtbar, z.B. wenn die Straße für die Registrierung von Fahrzeugen, durch den FZG-Zähler, zu breit ist oder der IR-Zähler aufgrund der Sonneneinstrahlung falsche Daten liefert. Ist die Testphase vorbei, kann eine normale Zählung gestartet werden. Wurden dann z. B. von einer Woche Daten gesammelt, werden diese ausgelesen. Dazu wird die Dockingstation und ein Pocket-PC oder Laptop benötigt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 5: Die Daten werden mit einem Pocket-PC (rechts), der an einer Dockingstation (links oben) angeschlossen ist, vom Zählgerät (links unten) herunter geladen

(Quelle: eigene Aufnahme)

Die Rohdaten werden hierbei vor Ort auf einen Pocket-PC herunter geladen und ausgewertet. Das geschieht mit Hilfe einer speziellen Software, siehe Anhang 5 und 6. Die Software wurde zuvor in einem Tabellenkalkulationsprogramm installiert. Zur Veranschaulichung wird neben Tabellen und Diagrammen auch das Geographische Informationssystem (GIS) eingesetzt.

Nachdem die Testphasen abgeschlossen sind und die optimalen Standorte gefunden wurden, werden im Durchschnitt die Geräte alle vier Wochen abgelesen und Auswertungen in Tabellenform und Diagrammen vorgenommen. Das hat den Hintergrund, dass zum einen die Batterien der FZG-Zähler zwei Monate und die der IR-Zähler (je nach Standort) ein bis fünf Monate durchhalten. Zum anderen wird so auch das Zählgerät auf allgemeine Funktionsfähigkeit kontrolliert, da sich doch hin und wieder Feuchtigkeit im Gerät sammelt. Weitere Informationen zu auftretenden Fehlern siehe Punkt 3 im Kapitel III.

Der Aufwand der Zählerbetreuung beschränkt sich auf vier bis sechs Stunden für das Ablesen und Konfigurieren der Zählgeräte, je nach Erreichbarkeit der Standorte im Nationalpark Hochharz. Dabei werden auch die Batterien gewechselt und auftretende Fehler behoben.

2. Die Zählgeräte

Aktuell sind 15 Zählgeräte im Einsatz, davon sieben Fahrzeugzähleinrichtungen und acht Infrarotzählgeräte. Zwei Infrarotzählgeräte stehen noch als Reserve zur Verfügung. Die Druckmatte wird nur noch zu Testzwecken verwendet, da der Betrieb im Winter bei schneebedeckter Oberfläche nicht möglich ist.

2.1 Das Druckmattenzählgerät

Die Druckmatte ist 60 cm x 45 cm groß und reagiert auf Druckauflast. Sie benötigt drei Batterien der Größe „AA“, diese besitzen eine Lebensdauer von sieben bis acht Monate im Sommer und drei bis vier Monate im Winter. Aufgrund der extremen Witterungsbedingungen, speziell in der lang andauernden Winterperiode (November bis April), wird die Druckmatte lediglich zu Testzwecken eingesetzt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 6: Das Druckmattenzählgerät

(Quelle: http://www.TRAFx.net)

2.2 Das Fahrzeugzählgerät

Das Fahrzeugzählgerät befindet sich in einer 14 cm x 10,5 cm wasserdichten Box. Es benötigt drei Batterien der Größe „C“, dabei beträgt die Lebensdauer fünf Monate. Mittels eines magnetischen Sensors werden Fahrzeuge aller Art erfasst. Liegt der Zähler längs zur Straße am Straßenrand oder in der Straßenmitte, so kann auch die Richtung der Fahrzeuge bestimmt werden. Dazu muss das Fahrzeug innerhalb eines Radius’ von sechs Metern an den Zählern vorbeifahren, um registriert zu werden.

Bei der Ablesung der Fahrzeugzählgeräte wird der normale Zählfluss gestört. Es kommt dabei zu mehrfachen Zählungen, diese fallen bei einer stündlichen Kalibrierung raus. Bei einer Aufzeichnung aller Ereignisse hingegen müssen diese per Hand aus der erstellten Textdatei gelöscht werden. Alle Fahrzeugzähler wurden so kalibriert, dass alle Ereignisse aufgezeichnet werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 7: Das Fahrzeugzählgerät

(Quelle: http://www.TRAFx.net)

2.3 Das Infrarotzählgerät

Das Infrarotzählgerät befindet sich in einer 11 cm x 7 cm wasserdichten Box. Diese ist mit einem Kabel mit dem Sensor verbunden. Der Infrarotzähler benötigt drei Batterien der Größe „AA“, die Lebensdauer liegt bei sechs Monaten. Der Sensor reagiert auf Wärme respektive thermisches Infrarot. Er registriert die Temperaturunterschiede in einem bestimmten Gebiet, dadurch werden Menschen und Tiere gezählt, die in diesen Messbereich gelangen (maximale Distanz 10 m mit einem Winkel von 10 Grad). Wichtig ist dabei, dass der Zähler und der Messbereich im Schatten liegen. Zudem sollten die Wege so schmal sein, dass Wanderer hintereinander gehen müssen. Die Infrarotzählgeräte sind an festen Standorten anzubringen. Zur genauen Justierung hilft dabei eine Markierung, die gen Himmel zeigen muss.

Bei der Ablesung der IR-Geräte wird der normale Zählfluss gestört. Es kommt zu mehrfachen Zählungen, diese fallen bei einer stündlichen Kalibrierung raus. Bei einer Aufzeichnung aller Ereignisse hingegen, müssen diese per Hand aus der erstellten Textdatei gelöscht werden. Alle Infrarotzähler wurden so kalibriert, dass die Ereignisse stündlich aufgezeichnet werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 8: Das Infrarotzählgerät

(Quelle: http://www.TRAFx.net)

3. Auftretende Fehler während der Zählungen

- Das Einsetzen von Batterien verschiedener Hersteller führt zu zeitlich ungeahnten Ausfällen. Das ist besonders kompliziert bei den alten Zählgeräten, die noch keine Spannungsanzeige besitzen. Außerdem ist festzustellen, dass die Batterien bei geschützt gelegenen Geräten länger halten. Ein Grund liegt vermutlich darin, dass die ungeschützt installierten Geräte stärker dem Wind ausgesetzt sind und somit stärker abkühlen. Kälte wiederum entzieht den Batterien schneller die Energie.
- Bei Zählungen mit "timestamps" (es wird jedes Ereignis registriert) kann nachträglich eine Filtereinstellung in der Auswertungssoftware Doppelzählungen regulieren. Bei einer Eingabe von „4“ wird all das als eine Zählung gemessen, was innerhalb von vier Sekunden liegt. Diese Einstellung wurde bei allen Auswertungen und Statistiken vorgenommen.
- Feuchtigkeit, fast leere Batterien oder andere technische Defekte können auch einen Systemabsturz des Pocket-PC hervorrufen.
- Bei der Ablesung der Zählgeräte wird der normale Zählfluss gestört und es kommt zu mehrfachen Zählungen, diese entfallen bei einer stündlichen Kalibrierung. Bei einer Aufzeichnung aller Ereignisse hingegen müssen diese per Hand aus der erstellten Textdatei gelöscht werden.

3.1 Das Druckmattenzählgerät

Die Druckmatte zählt sehr ungenau. Da sie zu nah am Steg lag, wurde sie auch aufgrund der Größe (60 cm x 45 cm) nicht von jedem Fußgänger betreten. Außerdem befand sich eine Pfütze in der Nähe. Diese Beobachtung wurde bei der Handzählung gemacht, die wiederum ergab, dass nur circa ein Drittel der Wanderer von der Druckmatte registriert wurden. Als Mitte November der erste Schnee im Goetheweg lag, konnten keine Besucher mehr gezählt werden.

=> Das Druckmattenzählgerät wurde daraufhin ausgebaut.

3.2 Das Fahrzeugzählgerät

Von der technischen Seite her funktioniert der Fahrzeugzähler gut – abgesehen von der zusätzlichen Funktion der Richtungsangabe. Eine optimale Richtungsangabe kann lt. Hersteller zur Folge aber nur erzielt werden, wenn das Zählgerät in der Straßenmitte eingebaut wird.

Das Fahrzeugzählgerät „Abzweig Kochweg“ hat schon mehrfach erhöhte Feuchtigkeit in seiner Umgebung aufgewiesen. Eine Auswechslung der wasserdichten Box, in der sich der Zähler befindet, könnte Abhilfe schaffen.

Am 02.06.2004 kam es zum Ausfall der Fahrzeugzählgeräte „Abzweig Kochweg“ und „DAH“. Bestand da vielleicht ein Zusammenhang? Diese Frage wird wohl weiterhin offen bleiben, da die Temperatur und der Niederschlag keine großen Unterschiede zu den anderen Tagen aufwiesen.

3.3 Das Infrarotzählgerät

Diese Zähler bereiten die größten Probleme. Grund dafür sind die Installationsvoraussetzungen. Wenn der Weg zu breit ist (vgl. Infrarotzähler Brockenstraße), werden zum Beispiel statt vier Personen nur zwei gezählt. Weiterhin kommt es bei ungünstiger Sonneneinstrahlung zu Mehrfachzählungen. Das Problem trat vor allem zu Beginn des Projektes auf, als die ersten Infrarotzählgeräte installiert wurden. Beim Installieren des Gerätes in der Natur muss auch noch auf die Justierung des Sensors geachtet werden. Bei falscher Ausrichtung kann es zu Dauerzählungen kommen.

3.4 kontrollierende Handzählungen

Da eine 100-prozentige Übereinstimmung mit der tatsächlichen Zahl kaum erreicht werden kann und um die Fehlerquote möglichst gering zu halten, muss bei jedem Zähler eine mehrtägige Handzählung durchgeführt werden. Diese läuft parallel zu den normalen Zählungen ab. Aktuell wurde circa an drei Tagen à acht Stunden gezählt. Laut Hersteller reicht das nicht aus, um optimale Korrekturfaktoren zu bekommen. Empfehlenswert sind mindestens 14 Tage. Aus Personalmangel und aus Kosten- und Zeitgründen mussten die Handzählungen auf wenige Tage begrenzt werden. Sie wurden von Rangern, Waldarbeitern, Praktikanten und vom Autor durchgeführt. Aus der Differenz wurde ein Korrekturfaktor für die einzelnen Zähler berechnet. Für die Zahlen der Brockenzugänge stehen die Korrekturfaktoren im Anhang 17.

IV. Ergebnisse und Diskussion

In den folgenden Unterpunkten sind alle aktuellen und temporären Standorte der Zählgeräte im Nationalpark Hochharz aufgeführt. Sie sind alphabetisch geordnet. Zudem ist die gesamte Laufzeit der einzelnen Geräte an diesen Standorten bis zum 29. Oktober 2004 graphisch abgebildet. Ausfälle sind als Null-Werte gekennzeichnet. Gründe für die Auflistung aller Geräte sind u. a. die verschiedenen naturräumlichen Bedingungen der Standorte. Parallel dazu wird für den kompletten Nationalpark Hochharz eine Grafik über die Witterung dieser Zeit abgebildet sein. Weiterhin sind bereits getroffene und durch die Zahlen folgernde Entscheidungen dargestellt.

Es sind unterschiedliche Kurven zwischen sonnigem und regnerischem Wetter zu erkennen und auch Unterschiede zwischen Feiertagen bzw. Wochenenden und Wochentagen. Weiterhin haben die Jagd, verschiedene Brockenläufe und diverse Baustellen zu extrem hohen Besucher- und Fahrzeugzahlen an einzelnen Tagen geführt.

Die Zählgeräte wurden vor allem an den Standorten installiert, wo die stärkste Frequentierung zu erwarten ist. Außerdem wurden mit den Infrarotzählgeräten alle Zugänge zum Brocken kontrolliert. Weiterhin standen Fahrzeugzählgeräte an den wichtigsten Forststraßen und befahrbaren Forstwegen.

1. Ergebnisse der Zählgeräte von Mai 2003 bis Oktober 2004

Im Folgenden wird eine Auflistung der jeweiligen Zählerstandorte erfolgen. Die Standortübersicht kann der Abbildung 9 entnommen werden. Mit den Zahlen der nachfolgenden Standorte wird die Wegefrequentierung bestimmt. Um eine absolute Besucherzahl zum Beispiel auf dem Brocken zu bekommen, müssen alle Zugänge abgedeckt sein. Somit gilt es auch, die Werte der HSB mit einzubeziehen (vgl. Kapitel IV 5).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 9: Aktuelle und temporäre Zählerstandorte im Nationalpark Hochharz (Stand: 11/2004).

(Quelle: modifiziert nach: Nationalpark Hochharz)

In der Abbildung 9 sind insgesamt 20 Zählerstandorte zu erkennen. Dabei handelt es sich um fünf temporär und 15 aktuell installierte Zähler. Die aktuellen Zählgeräte bestehen aus sieben Fahrzeug- und acht Infrarotzählern. Temporär waren eine Druckmatte, ein Infrarotzählgerät und drei Fahrzeugzählgeräte installiert.

1.1 Bobbahn

Der Standort liegt nordwestlich von Schierke. Da der Nationalpark an dieser Stelle (neben der Brockenstraße und der Sandbrinkstraße von Schierke aus) einen weiteren Zugang besitzt, wurde dieses Infrarotzählgerät hier installiert. Der Zähler ist an einem Baum befestigt und soweit getarnt, damit die Sicht zum Zählen nicht beeinflusst wird, siehe Abbildung 10.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 10: Infrarotzählgerät an der Bobbahn

Quelle: (eigene Aufnahme)

Seit dem 27.07.2004 werden die Besucher hier gezählt.

Ab September gehen die Besucherzahlen nach oben. Grund dafür ist die Wandersaison. Die Maxima liegen an den Wochenenden, Feiertagen und an Tagen mit besonderen Ereignissen. Die durchschnittlichen Tageswerte liegen in der Woche bei 267 und an den Wochenenden bei 459 Besuchern. Das Maximum in diesem Diagramm wurde am 19.10.2004 mit 1.007 Besuchern erreicht. An diesem Tag war Jagd im Nationalpark Hochharz.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 11: Tägliche Besucherzahlen am Messpunkt Bobbahn innerhalb von 27.07.-29.10.2004

(Quelle: eigene Erhebung)

1.2 Brockenbett

Am Brockenbett wurde ein Fahrzeugzählgerät installiert. Der Standort liegt an der Brockenstraße, auf halben Weg zwischen Schierke und Brocken. Ab diesen Punkt auf der Brockenstraße in Richtung Brocken geht kein befahrbarer Forstweg mehr ab und somit werden alle Fahrzeuge registriert, die dort entlang fahren. Der Zähler ist am Straßenrand in einen Baumstamm eingebaut (siehe Abbildung 12).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 12: Fahrzeugzählgerät am Brockenbett

Quelle: (eigene Aufnahme)

Seit dem 29.06.2004 werden die Fahrzeuge hier gezählt.

Die Fahrzeuge sind während der Messphase keiner Abhängigkeit unterlegen und die Werte sind somit sehr konstant. Bei extrem schlechter Witterung im Winter kann die Straße gesperrt werden und der Fahrzeugverkehr kommt zum erliegen. Schwankungen treten nur zwischen Wochenenden und der Woche auf. Die durchschnittlichen Tageswerte liegen in der Woche bei 58 zum Brocken und an den Wochenenden bei 39 Fahrzeugen. Die Versorgung der Brockengastronomie führen zu erhöhten Werten in der Woche. Das Maximum wurde am 18.09.2004 mit 99 Fahrzeugen erreicht. An diesem Tag fand eine Sonderveranstaltung auf dem Brocken statt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 13: Tägliche Fahrzeuge am Messpunkt Brockenbett innerhalb von 29.06.-29.10.2004

(Quelle: eigene Erhebung)

1.3 Brockenstraße an den Toiletten

Der Standort liegt an der Brockenstraße an den Toiletten, knapp unter 1.000 m ü. NN. Das installierte Infrarotzählgerät erfasst alle Besucher im Nationalpark Hochharz, die über die Brockenstraße zum Brocken gelangen. Es ist einer der vier Infrarotzählgeräte, mit dem eine absolute Besucherzahl auf dem Brocken ermittelt wird. Der Zähler ist am Toilettenhäuschen befestigt und soweit getarnt, dass die Sicht zum Zählen nicht beeinflusst wird (siehe Abbildung 14).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 14: Infrarotzählgerät an der Brockenstraße

Quelle: (eigene Aufnahme)

Seit dem 26.02.2004 werden die Besucher hier gezählt.

Aufgrund eines technischen Fehlers im Gerät konnte zwischen dem 04.05.2004 und dem 13.06.2004 keine Zählung erfolgen. Konstante Werte sind nicht zu erkennen. Dagegen stechen einzelne Tagesmaxima im Frühjahr und Herbst heraus. Das Tagesmaximum wurde am 11.04.2004 mit 1.108 Besuchern erreicht. Bei diesem Datum handelt es sich um Ostersonntag. Weitere Maxima liegen (wie auch am Standort Bobbahn) an Wochenenden, Feiertagen und Tagen mit besonderen Ereignissen. Die durchschnittlichen Tageswerte liegen in der Woche bei 236 und an den Wochenenden bei 422 Besuchern.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 15: Tägliche Besucherzahlen am Messpunkt Brockenstraße innerhalb von 26.02.-29.10.2004

(Quelle: eigene Erhebung)

1.4 Brockenstraße an der Schranke

Am Ortsausgang von Schierke an der Schranke der Brockenstraße wurde ein Fahrzeugzählgerät installiert. Die Einarbeitung des Zählers erfolgte wie im Brockenbett in einem Baumstamm (siehe Abbildung 16). Dieser Standort ist der wichtigste Eingang für Fahrzeuge des Nationalparks. Er dient zur Belieferung der Gastronomie und Nationalparkeinrichtungen auf dem Brocken. Da diese Straße nur Fahrzeuge mit Genehmigung des Landkreises Wernigerode befahren dürfen, werden diese täglich in der Zeit von 8 bis 17 Uhr von einem Ranger der Nationalparkwacht kontrolliert. Aufgrund der Übernachtungsmöglichkeiten auf dem Brocken und der 24-stündigen Besetzung des Wetteramtes wird die Schranke nicht geschlossen. Somit besteht die Gefahr, dass zwischen 17 – 8 Uhr auch Fahrzeuge widerrechtlich die Straße befahren. Das Fahrzeugzählgerät wurde installiert, um hauptsächlich diese Fahrzeuge zu erfassen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 16: Fahrzeugzählgerät an der Brockenstraße

Quelle: (eigene Aufnahme)

Seit dem 26.02.2004 werden die Fahrzeuge hier gezählt.

Aufgrund technischer Fehler im Gerät konnte zwischen dem 24.06.2004 und dem 28.06.2004 und noch mal zwischen dem 01.08.2004 und 16.08.2004 keine Zählung erfolgen. Es ist ein deutlicher Anstieg von Februar bis Juni zu erkennen. Das hängt vor allem mit den schlechten Witterungsverhältnissen bis Mai zusammen, da dann auch die Straße mitunter nur eingeschränkt befahrbar ist. Bis auf einen erhöhten Wert Ende Mai (30.05.2004, Pfingstsonntag) beschränken sich diese jedoch auf September und Oktober. Die durchschnittlichen Tageswerte in der Woche betragen 97 und am Wochenende 81 Fahrzeuge. Das Tagesmaximum wurde am 05.10.2004 mit 278 Fahrzeugen erreicht. An diesem Tag war Jagd im Nationalpark Hochharz.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 17: Tägliche Fahrzeuge am Messpunkt Brockenstraße innerhalb von 26.02.-29.10.2004

(Quelle: eigene Erhebung)

1.5 Drei Annen Hohne (DAH)

In Drei Annen Hohne an der Eschwegestraße wurde ein Fahrzeugzählgerät installiert. Der Standort liegt nördlich von Drei Annen Hohne, am Eingang des Nationalparks. Die Eschwegestraße verläuft auf der Nationalparkgrenze in Richtung Nord-Nordwest. Hier werden alle Fahrzeuge registriert, die nach Ilsenburg diese Abkürzung nehmen oder auch Ausflugsziele, wie das Gasthaus Plessenburg oder die Steinerne Renne, mit dem Fahrzeug erreichen wollen. Der Zähler ist am Straßenrand in den Waldboden eingegraben (siehe Abbildung 18).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 18: Fahrzeugzählgerät in DAH

Quelle: (eigene Aufnahme)

Seit dem 16.03.2004 werden die Fahrzeuge hier gezählt.

Aufgrund eines technischen Fehlers fiel das Zählgerät vom 02.06.2004 bis 29.06.2004 aus.

Zwischen dem 13.07.04 und dem 17.08.04 wurde das Fahrzeugzählgerät entwendet (siehe Anhang 2). Deshalb gab es auch keine Daten vom 13.07.04 bis 14.09.04, da erst dann wieder ein neues Zählgerät vorhanden war.

Die Fahrzeuge sind während der Messphase keiner Abhängigkeit ausgesetzt und die Werte sind somit sehr konstant. Schwankungen treten nur zwischen Wochenenden und der Woche auf. Die durchschnittlichen Tageswerte liegen in der Woche bei 50 und an den Wochenenden bei 21 Fahrzeugen. Das Maximum wurde am 12.05.2004 mit 79 Fahrzeugen erreicht. Bei diesem Zähler setzt sich das Maximum nicht so stark ab wie bei den anderen Standorten. Ähnlich hohe Werte treten während der Messung öfters auf. Eine Begründung für das Maximum an diesem Tag kann somit nicht gegeben werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 19: Tägliche Fahrzeuge am Messpunkt DAH innerhalb von 26.03.-29.10.2004

(Quelle: eigene Erhebung)

1.6 Eckerloch

Der Standort liegt am oberen Ende des Eckerlochstiegs, kurz vor der Einmündung auf die Brockenstraße, knapp über 1.000 m ü. NN. Das installierte Infrarotzählgerät erfasst alle Besucher im Nationalpark Hochharz, die über das Eckerloch zum Brocken gelangen. Es ist eines von vier Infrarotzählgeräten, mit dem eine absolute Besucherzahl auf dem Brocken ermittelt werden kann. Der Zähler ist an einem Baum befestigt und nur soweit getarnt, dass die Sicht zum Zählen nicht beeinflusst wird, siehe Abbildung 20.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 20: Infrarotzählgerät im Eckerloch

Quelle: (eigene Aufnahme)

Seit dem 27.02.2004 werden die Besucher hier gezählt.

Der aktuelle Standort existiert erst seit dem 29.06.2004. Zuvor war das Zählgerät bis zum 23.06.2004, 200 Meter unterhalb des heutigen Standortes installiert. Technische Probleme traten auch hier immer auf, u. a. vom 04.04.2004 bis 02.05.2004, 11.06.2004 bis 28.06.2004, 14.07.2004 bis 26.07.2004, 06.10.2004 bis 10.10.2004. Konstanz ist in dem Diagramm nicht zu erkennen, außer recht niedrige Werte im Februar und März. Die restliche Messzeit ist von täglichen Schwankungen durchsetzt. Die durchschnittlichen Tageswerte liegen in der Woche bei 607 und an den Wochenenden bei 997 Besuchern. Das Tagesmaximum wurde am 30.05.2004 mit 3.075 Besuchern erreicht. Dieser Tag war Pfingstsonntag. Die Maxima liegen an Wochenenden, Feiertagen und an Tagen mit besonderen Ereignissen (vgl. andere Infrarotzähler).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 21: Tägliche Besucherzahlen am Messpunkt Eckerloch innerhalb von 27.02.-29.10.2004

(Quelle: eigene Erhebung)

1.7 Goetheweg

Der Standort liegt am Ende des Goethewegs, 200 Meter vor der Einbindung auf die Brockenstraße, knapp über 1.000 m ü. NN. Das installierte Infrarotzählgerät erfasst alle Besucher im Nationalpark Hochharz, die über den Goetheweg zum Brocken gelangen. Es ist einer der vier Infrarotzählgeräte, mit dem eine absolute Besucherzahl auf dem Brocken ermittelt werden kann. Der Zähler ist in dem Handlauf versteckt (siehe Abbildung 22). Eine kleine Öffnung an der Seite lässt eine korrekte Zählung zu.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 22: Infrarotzählgerät am Goetheweg ist in einem zugeschnittenen Baumstamm eingebaut

Quelle: (eigene Aufnahme)

Seit dem 24.03.2004 werden die Besucher Goetheweg gezählt.

Hier werden die größten Besucherzahlen registriert. Aufgrund eines bisher nicht behebbaren Zählfehlers wurde die Zählung nur bis zum 04.08.2004 in die Auswertung mit hinein genommen. Über die gesamte Messzeit von März bis August ist ein Anstieg der Besucherzahlen zum Sommer hin erkennbar. Tagesmaxima treten vor allem im Mai auf. Das Maximum wurde wie am Eckerloch am Pfingstsonntag, 30.05.2004, mit 4.049 Besuchern erreicht. Die Maxima liegen an Wochenenden, Feiertage und an Tagen mit besonderen Ereignissen (vgl. andere Infrarotzähler). Die durchschnittlichen Tageswerte liegen in der Woche bei 737 und an den Wochenenden bei 1.216 Besuchern.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 23: Tägliche Besucherzahlen am Messpunkt Goetheweg innerhalb von 24.03.-04.08.2004

(Quelle: eigene Erhebung)

1.8 Hirtenstieg

Der Standort liegt am Hirtenstieg, oberhalb der Einmündung der Hermannstraße. Das installierte Infrarotzählgerät erfasst alle Besucher im Nationalpark Hochharz, die über den Hirtenstieg zum Brocken gelangen. Es ist einer der vier Infrarotzählgeräte, mit dem eine absolute Besucherzahl auf dem Brocken ermittelt werden kann. Der Zähler ist an einem Hinweisschild befestigt (siehe Abbildung 24).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 24: Infrarotzählgerät am Hirtenstieg

Quelle: (eigene Aufnahme)

Seit dem 09.09.2003 werden die Besucher hier gezählt.

Der Standort am Hirtenstieg existiert am längsten aller Zählgeräte im Nationalpark Hochharz. Dieses Infrarotzählgerät weist eine große Konstanz auf, außer den Zeitraum vom 03.05.2004 bis 27.05.2004 sind keine technischen Probleme weiter aufgetreten.

Da hier eine Jahresübersicht vorliegt, kann von einer erhöhten Besucherzahl in den Monaten September und Oktober gesprochen werden. Leicht erhöhte Zahlen lassen sich auch im Mai erkennen. Diese drei Monate werden als so genannte Wandermonate bezeichnet, was sicherlich durch die Witterung im Nationalpark zu erklären ist. Im Winter dagegen behindern oftmals Eis und Schnee die Wanderung zum Brocken. Genauere Erklärungen zur Witterung folgen unter Punkt 2 Kapitel IV. Die durchschnittlichen Tageswerte liegen in der Woche bei 81 und an den Wochenenden bei 200 Besuchern. Das Tagesmaximum wurde am 09.10.2004 mit 963 Besuchern erreicht. An diesem Tag fand der Harzgebirgslauf statt. Nähere Informationen dazu unter Kapitel IV 4.

Die Maxima liegen an Wochenenden, Feiertagen und an Tagen mit besonderen Ereignissen (vgl. andere Infrarotzähler).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 25: Tägliche Besucherzahlen am Messpunkt Hirtenstieg innerhalb von 09.09.2003-29.10.2004

(Quelle: eigene Erhebung)

1.9 Ilsetal 01 am Wasserwerk

Der Standort liegt im Ilsetal hinter dem Abzweig zur Plessenburg, in Richtung Rangerstation Scharfenstein. Das Fahrzeugzählgerät wurde am Straßenrand getarnt installiert. Die Abbildung 26 zeigt die Einbauweise dieses Gerätes. Es erfasst alle Fahrzeuge im Nationalpark Hochharz, die aus Richtung Ilsenburg kommend zu den Ilsefällen, Scharfenstein oder auch zur Eckertalsperre fahren.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 26: Fahrzeugzählgerät im Ilsetal

Quelle: (eigene Aufnahme)

Seit dem 20.02.2004 werden die Fahrzeuge hier gezählt.

Die Fahrzeuge sind während der Messphase keiner Abhängigkeit unterlegen und die Werte sind somit sehr konstant. Schwankungen treten nur zwischen Wochenenden und der Woche auf. Die Durchschnittwerte liegen in der Woche bei 23 und an den Wochenenden bei 11 Fahrzeugen. In diesem Diagramm ist das Maximum stärker ausgeprägt. Am 12.10.2004 wurden 94 Fahrzeugen gezählt, an diesem war Jagd im Nationalpark Hochharz.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 27: Tägliche Fahrzeuge am Messpunkt Ilsetal innerhalb von 20.02.-29.10.2004

(Quelle: eigene Erhebung)

1.10 Ilsetal 02 an der Loddenke

Der Standort liegt im Ilsetal an der Loddenke in Richtung Plessenburg. Das Fahrzeugzählgerät wurde am Straßenrand eingegraben. Die Abbildung 28 zeigt die Einbauweise dieses Gerätes. Es erfasst alle Fahrzeuge im Nationalpark Hochharz, die aus Richtung Ilsenburg kommend in Richtung Plessenburg fahren.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 28: Fahrzeugzählgerät im Ilsetal

Quelle: (eigene Aufnahme)

Seit dem 20.02.2004 werden die Fahrzeuge hier gezählt.

Die Fahrzeuge sind während der Messphase keiner Abhängigkeit unterlegen und die Werte sind somit sehr konstant. Schwankungen treten nur zwischen Wochenenden und der Woche auf. Die Durchschnittwerte liegen in der Woche bei 39 und an den Wochenenden bei 24 Fahrzeugen. In diesem Diagramm hebt sich das Maximum wie beim Zählgerät von Ilsetal 01 besonders stark von den restlichen Werten ab. Am 19.10.2004 wurden 88 Fahrzeugen gezählt, an diesem war Jagd im Nationalpark Hochharz.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 29: Tägliche Fahrzeuge am Messpunkt Ilsetal innerhalb von 20.02.-29.10.2004

(Quelle: eigene Erhebung)

[...]

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2005
ISBN (eBook)
9783832491314
ISBN (Paperback)
9783838691312
Dateigröße
4.2 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Georg-August-Universität Göttingen – Geowissenschaften und Geographie, Geographisches Institut
Note
1,0
Schlagworte
zählgerät besucherzählung besucherstrom brocken
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Titel: Quantitatives Besuchermonitoring im Nationalpark Hochharz als Argumentation und Entscheidungshilfe
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