Wasserdynamik und wassergebundene Stoffdynamik in einem landwirtschaftlich intensiv genutzten hydrologischen Kleineinzugsgebiet am Rande der tropischen Metropole Habana (Cuba)
					
	
		©2004
		Diplomarbeit
		
			
				111 Seiten
			
		
	
				
				
					
						
					
				
				
				
				
			Zusammenfassung
			
				Inhaltsangabe:Einleitung:	
Die vorliegende Arbeit entstand im Rahmen eines bilateralen Ausbildungsprogramms einer fachbezogenen Partnerschaft mit Entwicklungsländern des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Es wird seit 01.01.2003 zwischen dem Geographischen Institut der Universität Leipzig und der hydrologischen Abteilung der Fakultät für Geographie der Universität Habana durchgeführt. Das Ausbildungsprogramm leiten Prof. Dr. Hans Neumeister (Leipzig) und Prof. Dr. Iván Gonzáles Piedra (Habana) unter dem Fachbezug Geoökologie. Das Thema lautet Nachhaltige Entwicklung, Bewirtschaftung und Schutz agrarisch, forstwirtschaftlich, wasserwirtschaftlich und touristisch genutzter Landschaften.
Im Vorfeld wurde am 05.02.2002 von Seiten der Universität Habanas zwei deutschen Studenten das Angebot unterbreitet, ihre Abschlussarbeiten über ein hydrologisches Einzugsgebiet in Cuba anzufertigen. Als Untersuchungsgebiet wurde das hydrologische Einzugsgebiet des Flusses Cojímar im suburbanen Raum Habanas vorgeschlagen. In Zusammenarbeit mit der Universität Habana wurden Probleme benannt, die für eine Bearbeitung in Frage kommen. Darauf aufbauend ist ein Arbeitskonzept erstellt worden. Die notwendige Datengrundlage für die Bearbeitung wurde in einem dreimonatigen Aufenthalt in Habana während des Zeitraumes vom 29.11.2002 bis 28.02.2003 gelegt.
Ein wesentliches Problem stellten behördliche Beschränkungen bei der Bereitstellung von Daten und Messwerten für Ausländer in Cuba dar. Da die offiziell verfügbaren Datensätze für die Untersuchungsziele ungenügend waren, sind in eigener Feldarbeit Messwerte ermittelt und über mathematische Modelle abgeleitet worden. Hierfür wurde von der Universität Habana ein mathematisch hydrologisches Modellsystem vorgeschlagen, deren Brauchbarkeit durch eine Anwendung geprüft werden sollte.
Die Arbeit soll den Partnern des Lehrprojektes der Universität Habana Techniken und Methoden für Lehre und Ausbildung nach dem geoökologischen Ausbildungskonzept der Universität Leipzig vorführen. Die Aussagefähigkeiten und -grenzen des bereitgestellten hydrologischen Modellsystems für die Analyse hydrologischer Einzugsgebiete soll gezeigt werden. Die Ergebnisse sollen den zuständigen Behörden vertiefende Informationen über den Untersuchungsraum bereitstellen und nützliche Hinweise bei der aktuellen und zukünftigen Bewältigung von Nutzungskonflikten geben.
	
Problemstellung:
Durch die fast vollständige Abholzung in den letzten […]
	Die vorliegende Arbeit entstand im Rahmen eines bilateralen Ausbildungsprogramms einer fachbezogenen Partnerschaft mit Entwicklungsländern des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Es wird seit 01.01.2003 zwischen dem Geographischen Institut der Universität Leipzig und der hydrologischen Abteilung der Fakultät für Geographie der Universität Habana durchgeführt. Das Ausbildungsprogramm leiten Prof. Dr. Hans Neumeister (Leipzig) und Prof. Dr. Iván Gonzáles Piedra (Habana) unter dem Fachbezug Geoökologie. Das Thema lautet Nachhaltige Entwicklung, Bewirtschaftung und Schutz agrarisch, forstwirtschaftlich, wasserwirtschaftlich und touristisch genutzter Landschaften.
Im Vorfeld wurde am 05.02.2002 von Seiten der Universität Habanas zwei deutschen Studenten das Angebot unterbreitet, ihre Abschlussarbeiten über ein hydrologisches Einzugsgebiet in Cuba anzufertigen. Als Untersuchungsgebiet wurde das hydrologische Einzugsgebiet des Flusses Cojímar im suburbanen Raum Habanas vorgeschlagen. In Zusammenarbeit mit der Universität Habana wurden Probleme benannt, die für eine Bearbeitung in Frage kommen. Darauf aufbauend ist ein Arbeitskonzept erstellt worden. Die notwendige Datengrundlage für die Bearbeitung wurde in einem dreimonatigen Aufenthalt in Habana während des Zeitraumes vom 29.11.2002 bis 28.02.2003 gelegt.
Ein wesentliches Problem stellten behördliche Beschränkungen bei der Bereitstellung von Daten und Messwerten für Ausländer in Cuba dar. Da die offiziell verfügbaren Datensätze für die Untersuchungsziele ungenügend waren, sind in eigener Feldarbeit Messwerte ermittelt und über mathematische Modelle abgeleitet worden. Hierfür wurde von der Universität Habana ein mathematisch hydrologisches Modellsystem vorgeschlagen, deren Brauchbarkeit durch eine Anwendung geprüft werden sollte.
Die Arbeit soll den Partnern des Lehrprojektes der Universität Habana Techniken und Methoden für Lehre und Ausbildung nach dem geoökologischen Ausbildungskonzept der Universität Leipzig vorführen. Die Aussagefähigkeiten und -grenzen des bereitgestellten hydrologischen Modellsystems für die Analyse hydrologischer Einzugsgebiete soll gezeigt werden. Die Ergebnisse sollen den zuständigen Behörden vertiefende Informationen über den Untersuchungsraum bereitstellen und nützliche Hinweise bei der aktuellen und zukünftigen Bewältigung von Nutzungskonflikten geben.
Problemstellung:
Durch die fast vollständige Abholzung in den letzten […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
ID 8667 
Hölzel, Herwig: Wasserdynamik und wassergebundene Stoffdynamik  
in einem landwirtschaftlich intensiv genutzten hydrologischen Kleineinzugsgebiet  
am Rande der tropischen Metropole Habana (Cuba) 
Hamburg: Diplomica GmbH, 2005  
Zugl.: Universität Leipzig, Diplomarbeit, 2004 
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Diplomica GmbH 
http://www.diplom.de, Hamburg 2005 
Printed in Germany
Autorenprofil 
H
ERWIG 
H
ÖLZEL
Dipl. Geogr. 
Große Ritterstraße 18  
06780 Zörbig 
Tel.: 034956/25259  
E-Mail: 
herwig_hoelzel@yahoo.de
Persönliche Daten 
Geboren am 08.08.1977 in Wolfen 
ledig, katholisch 
wichtigste Eigenschaften 
Einsatzbereitschaft, Verantwortungsbewusstsein, 
Teamfähigkeit, Organisationstalent 
angestrebter Beruf                    
Landschaftsplaner, Hochschullehrer, Projektleiter 
Studium 
08.07.2004 
Diplomprüfung 
Akad.-Grad:  
Diplom-Geograph (Gesamtnote: 1,7) 
Diplomarbeit:   Wasserdynamik und 
wassergebundene Stoffdynamik in 
einem landwirtschaftlich intensiv 
genutzten hydrologischen 
Kleineinzugsgebiet am Rande der  
                             tropischen Metropole Habana (Cuba) 
1997-2004 
Studium an der Universität 
Leipzig 
Fachrichtung:   Physische Geographie/Geoökologie 
Nebenfach:  
Biologie, Geologie 
Projektarbeit 
Seit 2003 
Bilaterales geoökologisches 
Ausbildungsprogramm  
(Habana/Leipzig) 
Tutor: Konzeption und Durchführung von 
Geländeaufenthalten und Workshops, 
Übersetzungstätigkeit und Korrespondenz 
Praktika 
2005 
Umweltforschungszentrum 
Halle-Leipzig (UFZ) 
Aufgabenbereiche: 
Projektmitarbeit an hydrologischen Studien 
2005 und 
2002 
Büro für Landschaftsökologie 
und Planung 
Aufgabenbereiche:   
UVP, MAP, GOP, LPB, Flora- und Faunakartierung 
2004  
Ingenieurbüro Hanke 
Aufgabenbereiche:   
UVP, FNP, Terrestrische Vermessung 
2002 
Umweltbund Ökolöwe e.V. 
Aufgabenbereiche:   
Dach- und Fassadenbegrünung, Umweltbildung 
Kenntnisse und Interessen 
fachlich 
· 
Geochemische Messungen im Feld von Lösungstransporten in Gewässern 
· 
Geochemische Messungen im Labor von Versickerungseigenschaften verschiedener 
Bodenarten  
· 
Terrestrische Vermessungstechniken im Feld 
· 
Landschaftsbewertungen und Risikoanalysen aquatischer Ökosysteme 
· 
Geohydrologische Kartierungen im Feld von modellrelevanten Parametern an 
Gewässer-, Ufer- und Hangbereichen 
· 
Mathematisch hydrologische Modellierung von Abfluss- und Speichereigenschaften 
realer hydrologischer Einzugsgebiete   
· 
Flutvorhersagen und Ausweisung hochwassergefährdeter Gebiete 
       Generierung und Animation photorealistischer Landschaften in 3-D
IT 
Software 
Arc View 3.2, Arc GIS 9.0, Erdas Imagine, E2/3D, 
HEC_HMS, HEC_RAS, HEC_ResSim, MS Office incl. MS 
Project, Adobe Photoshop, Vectorworks, 3_D Studio Max 
Sprachen 
Englisch, 
Spanisch, Russisch 
gute Kenntnisse in Wort und Schrift (präsentationssicher) 
Grundkenntnisse 
Erklärung  
,,Ich erkläre hiermit ehrenwörtlich, dass ich die vorliegende Diplomarbeit ohne zulässige Hilfe 
Dritter und ohne Benutzung anderer als der angegebenen Hilfsmittel angefertigt habe. Die 
aus fremden Quellen direkt oder indirekt übernommenen Gedanken sind als solche kenntlich 
gemacht. An der geistigen Herstellung der vorliegenden Diplomarbeit war außer mir niemand 
beteiligt. Insbesondere habe ich nicht die Unterstützung eines Diplomberaters in Anspruch 
genommen. Dritte haben von mir weder unmittelbar noch mittelbar geldwerte Leistungen für 
Arbeiten erhalten, die im Zusammenhang mit dem Inhalt der vorliegenden Diplomarbeit 
stehen. 
Die Arbeit wurde bisher weder im Inland noch im Ausland in gleicher oder ähnlicher Form 
oder auszugsweise einer Prüfungsbehörde vorgelegt. 
Ich erkläre mich einverstanden, dass meine Diplomarbeit nach positiver Begutachtung in der 
Zweigstelle Geographie der Universitätsbibliothek Leipzig zur Benutzung zur Verfügung 
steht."   
Leipzig, den ...  
    Herwig Hölzel ... 
Danksagung 
Hiermit möchte ich mich herzlich bei jenen bedanken, die zum Gelingen der Arbeit 
beigetragen haben. Mein Dank gilt vor allem meinen Betreuern Herrn Prof. Dr. Hans 
Neumeister und Frau Dr. Anett Krüger, die mir bei der Bearbeitung fachlich zur Seite 
standen. Für die Unterstützung bei dem Umgang mit geographischen Informationssystemen 
danke ich Frau Dr. Gudrun Mayr. Frau Schultz vom geochemischem Labor des Institutes für 
Geographie der Universität Halle/Saale danke ich für die freundliche Unterstützung bei der 
Korngrößenanalyse. Ich danke Herrn Andreas Schneider und Frau Dr. Birgit Schneider für 
die hilfreichen Ratschläge. Für die freundschaftliche Unterstützung während des 
Auslandsaufenthaltes, vor allem bei der Bewältigung sprachlicher Barrieren möchte ich 
meinem Mitkommilitonen Herrn Marcus Schindewolf herzlich danken. Dank gilt den 
cubanischen Partnern Herrn Prof. Dr. Iván Gonzáles Piedra und den Mitarbeitern der 
Fakultät für Geographie der Universität Habana. Herrn Aramís Remírez Llera sowie den 
Mitarbeitern der Firma CESIGMA sei herzlich für die uneigennützige Hilfe bei der 
Beschaffung offizieller Datensätze gedankt. Den Mitarbeitern der Fakultät für Biologie der 
Universität Habana danke ich für die Hilfe bei den Pflanzenbestimmungen. Bei den 
Mitarbeitern der Finca La Rosita möchte ich mich für die Unterstützung während der 
Feldarbeiten bedanken.  
Zusammenfassung 
Die steigende Inanspruchnahme und Nutzungsintensivierung der sich verknappenden 
landwirtschaftlichen Nutzflächen durch den stetigen Bevölkerungsanstieg der tropischen 
Metropole Habana erfordert einen systemstabilen Umgang mit dem zur Verfügung 
stehenden Wasser. 
Dafür sind Aussagen über die bestehende Stoffdynamik nötigt, welche mit Hilfe geeigneter 
Untersuchungsmethoden erarbeitet wurden und brauchbare Ergebnisse für die 
landschaftsräumlichen und sozio-ökonomischen Bedingungen liefern.  
Als Untersuchungsgebiet dient ein hydrologisches Kleineinzugsgebiet im Oberlauf des 
Flusses Cojímar (Cuba), das landwirtschaftlich intensiv genutzt wird und dicht besiedelt ist.  
Die Landschaft ist durch jahrhunderte lange menschliche Tätigkeit geprägt und besitzt durch 
Wasserquellgebiete maßgebliche Eintragsfunktion für feste und gelöste Stoffe in die Gebiete 
des Mittel- und Unterlaufes sowie des Mündungsbereiches.  
Mit Hilfe des Hydrologischen Modellsystems (HEC-HMS) des Hydrologic Engineering Center 
(HEC) der United States Army Corps of Engineers (USACE) habe ich den Abfluss eines 
realen Niederschlagsereignisses sowie die Wirkung eines angelegten Stausees auf den 
Abfluss simuliert. 
Mit den gewonnenen sekundären Messwerten habe ich mit Hilfe des Flussanalysesystem 
(HEC-RAS) des HEC-USACE hochwassergefährdete Bereiche ausgewiesen.  
Weiterhin sind von mir ausgewählte Wasserinhaltstoffe bezüglich Anteil, Herkunft und 
Wirkung auf die Wasserqualität beschrieben und gewertet.  
Da die offiziell vorhandenen Daten für mein Forschungskonzept nicht ausreichend waren, 
habe ich durch eigene Feldforschungen Daten erhoben und Messwerte gesammelt. Ich habe 
im Feld geohydroökologische Geländekartierungen und geochemische Wassermessungen 
durchgeführt, welche mir die Analyse der Wasserdynamik und wassergebundenen 
Stoffdynamik im hydrologischen Kleineinzugsgebiet des Cacaosees ermöglicht haben. 
Zusammenfassung 
Inhaltsverzeichnis 
         I 
Abbildungsverzeichnis 
        II 
Photoverzeichnis 
         III 
Tabellenverzeichnis 
         IV 
Abkürzungsverzeichnis 
        V 
I   Inhaltsverzeichnis 
1 
 Rahmen 
der 
Untersuchung 
       1 
2 
 Problemstellung 
und 
Nutzungsleitbild      2 
3 
Ziele, Aufgabenstellung und Aufbau der Arbeit 
 4 
4 
Bearbeitungsebenen und Datenanforderungen  
 5 
5 
Steuerbereich: Das hydrologische Einzugsgebiet des Flusses Cojímar 
 8 
5.1 
 Gewässer 
und 
Relief 
        9 
5.2 
 Klima 
und 
Witterung 
       11 
5.3 
 Gestein 
und 
Boden 
       13 
5.4 
 Vegetation 
und 
Landnutzung 
      14 
6 
Fokusbereich: Das hydrologische Subeinzugsgebiet des Cacaosees 
16 
6.1 
Geologischer Untergrund, Boden und Relief 
16 
6.2 
Gewässer, aktuelle Vegetation und Landnutzung   
17 
6.3 
Eintrag, Umsatz und Austrag von Wasser  
  und 
wassergebundenen 
Stoffen 
     20 
7 
Prozessbereich: Wasserdynamik im hydrologischen  
    Subeinzugsgebiet des Cacaosees 
22   
7.1 
 Grundlegendes 
zu 
Modellen 
      22 
7.1.1 
 Mathematische 
hydrologische 
Modelle 
    23   
7.2 
 Methodenbeschreibung 
und 
Methodendiskussion 
   25 
7.2.1 
 SCS 
Curve 
Number 
Model 
(USDA 
1986) 
    25 
7.2.1.1 
 Modellaufbau 
und 
Parameterbestimmung 
    27 
7.2.1.2 
 Allgemeine 
Wertung 
der 
Eignung 
     27 
7.2.2   
Kinematic Wave Model (USACE 1979) 
29 
7.2.2.1 
 Berechnung 
des 
Oberirdischen 
Abflusses 
    29 
7.2.2.2 
 Berechnung 
des 
Kanalabflusses 
     30 
7.2.2.3 
 Modellaufbau 
und 
Parameterbestimmung 
    31 
7.2.2.4 
 Allgemeine 
Wertung 
der 
Eignung 
     32 
7.2.3 
 Level 
Pool 
Model 
(USACE 
2000) 
     33 
7.2.3.1 
 Modellaufbau 
und 
Parameterbestimmung 
    34 
7.2.3.2 
 Allgemeine 
Wertung 
der 
Eignung 
     34 
7.2.4   
Steady Flow Analysis (USACE 2002) 
34 
7.2.4.1 
 Modellaufbau 
und 
Parameterbestimmung 
    35 
7.2.4.2 
 Allgemeine 
Wertung 
der 
Eignung 
     36 
7.3 
Spezielle Datenanforderungen für die eigene Modellbildung 
36       
7.3.1 
 Ableitung 
des 
digitalen 
Geländemodells 
    38 
7.3.2 
 Ableitung 
der 
Niederschlagsdaten 
     38 
7.3.3 
 Ableitung 
der 
Abfluss-Kurvennummern 
    39 
7.3.4   
Ableitung der Oberflächenrauhigkeitswerte und deren Verteilung   
40 
7.3.5 
 Ableitung 
des 
Versiegelungsgrades 
     40 
7.3.6   
Ableitung des potentiellen Speichervolumens 
40 
7.4 
Datenaufbereitung und eigene Modellanwendung   
41 
7.4.1   
Erstellung des Schemas und der topographischen Parameter 
43   
7.4.2 
 Abfluss- 
und 
Speichersimulation 
     44 
7.4.3 
 Erstellung 
der 
geometrischen 
Parameter 
    45 
7.4.4   
Hochwassersimulation und Ausweisung  
  hochwassergefährdeter 
Bereiche 
     47 
7.5 
 Ergebnisse 
und 
Ergebnisdiskussion 
     47  
7.5.1 
 Abflusssimulation 
       48 
7.5.2 
 Speichersimulation 
       52 
7.5.3 
 Flutsimulation 
        55 
7.5.4 
 Ergebnisdiskussion 
       59 
7.5.4.1 
 Aussagefähigkeit 
und 
optimierung 
     60 
  Aussagebegrenzung 
       62 
  Schlussfolgerung 
       64 
8 
Prozessbereich: Wassergebundene Stoffdynamik im hydrologischen  
    Subeinzugsgebiet des Cacaosees 
65 
8.1 
 Eutrophierung 
in 
den 
Tropen 
      66 
8.2 
 Feld- 
und 
Laboranalytik 
      67   
8.2.1 
 Kartierungen 
        67 
8.2.2 
 Messungen 
        68 
8.3 
 Ergebnisse 
und 
Ergebnisdiskussion 
     70 
8.3.1 
 pH-Wert 
        71 
8.3.2 
 Elektrische 
Leitfähigkeit 
      72 
8.3.3 
 Sauerstoff 
        73 
8.3.4 
 Stickstoff 
        75  
8.3.5 
 Phosphat 
        76 
8.3.6   
Calcium 
78  
8.3.7   
Sulfat   
79 
8.3.8 
 Magnesium 
        80 
8.3.9   
Eintragsquellen für wassergebundene Stoffe 
81  
8.3.10 
 Schlussfolgerungen 
       85 
9 
 Literaturverzeichnis 
       87  
10 
 Tabellenanhang 
       93  
II Abbildungsverzeichnis 
Abb. 01 
Geowissenschaftliche raumzeitliche Skalenniveaus 
  5  
Abb. 
02 Räumliche 
Einordnung        
8 
Abb. 
03 Relief 
und 
Gewässer 
       10 
Abb. 
04 Klima 
und 
Witterung 
       12 
Abb. 
05 Gesteinsformationen 
und 
Böden 
     14 
Abb. 06 
Aktuelle Vegetation und Landnutzung 
15 
Abb. 07 
Relief, Gewässer und gebaute Objekte 
16 
Abb. 08     
Flächenanteile der Landnutzungsarten 
18 
Abb. 
09 Verteilung 
der 
Landnutzungsarten 
     18 
Abb. 10 
Ausgesuchte Prozessgruppen   
21 
Abb. 11 
Ausgesuchte Stoff- und Energieflüsse 
21 
Abb. 12 
Wasserdynamik in hydrologischen Einzugsgebieten 
24  
Abb. 13 
Bodenarten des Feinbodens im Dreieckskoordinatensystem 
28 
Abb. 14 
Modifizierung der Form des hydrologischen Einzugsgebietes 
29       
Abb. 
15 Reliefdaten 
        38 
Abb. 
16 Niederschlagsereignis       38 
Abb. 17 
Verteilung der Oberflächenrauhigkeit 
40 
Abb. 
18 Speichergestalt        41 
Abb. 
19 Arbeitsalgorithmus 
       42 
Abb. 20 
Komponente des hydrologischen Einzugsgebietes  
44 
Abb. 
21 Meteorologische 
Komponente      45 
Abb. 22 
Komponente der Kontrollspezifikation  
45 
Abb. 23 
Graphische Darstellung des Preprozesses   
46 
Abb. 
24 Summenergebnisse 
für 
HSG_C 
     48 
Abb. 
25 Summenergebnisse 
für 
HSG_D 
     48 
Abb. 26 
Das Verhältnis von Niederschlag und Abfluss  
auf dicht und dünn besiedelten Flächen 
49 
Abb. 27 
Der Abfluss entlang des rechten Hauptabflussweges 
50 
Abb. 28 
Die Abflussdynamik im Zentrum   
51 
Abb. 
29 Zufluss 
und 
Abfluss 
des 
Cacaosees 
     52 
Abb. 
30 Speicherwirkung 
des 
Cacaosees 
     53 
Abb. 31 
Maximale Ausdehnung des Cacaosees 
54 
Abb. 
32 Hochwassergefährdete 
Bereiche 
im hydrologischen Subeinzugsgebiet des Cacaosees 
56 
Abb. 33 
Hochwassergefährdete Bereiche in der Ortschaft   
  Santa 
Maria 
del 
Rosario 
      56 
Abb. 34 
Überfluteter Bereich im Süden der Ortschaft Santa Maria del Rosario  
57 
Abb. 35 
Räumliche Ansicht der Ortschaft Santa Maria del Rosario   
  mit 
Blick 
nach 
Norden       58 
Abb. 36 
Räumliche Ansicht der Ortschaft Santa Maria del Rosario  
mit Blick nach Osten   
59 
Abb. 37 
Räumliche Ansicht der Ortschaft Santa Maria del Rosario  
  mit 
Blick 
nach 
Süden 
       59 
Abb. 
38 Kalibrierungsprozess 
       61 
Abb. 
39 Kalibrierungsbeispiel 
       62 
Abb. 40 
Niederschlagsverteilung am Fluss Itado 
63 
Abb. 
41 Lage 
der 
Probestandorte 
      68 
Abb. 
42 pH-Werte 
        72 
Abb. 
43 elektrische 
Leitfähigkeiten 
      73 
Abb. 
44 Sauerstoffgehalte 
       74 
Abb. 
45 Stickstoffgehalte 
       75 
Abb. 
46 Orthophosphatgehalte 
      77 
Abb. 
47 Calciumgehalte        78 
Abb. 
48 Sulfatgehalte 
        80 
Abb. 
49 Magnesiumgehalte 
       81 
III Photoverzeichnis 
Photo 
01 
Flusslauf 
mit 
Uferzone 
      19 
Photo 
02 
Forst 
         19 
Photo 
03 
Intensive 
Landnutzung 
      19 
Photo 
04 
Extensive 
Landnutzung 
      19 
Photo 
05 
Aufstauung 
        20 
Photo 
06 
Brandrodung 
        20 
Photo 
07 
Wasserbeprobung 
im 
Feld 
      69 
Photo 
08 
Photometrie 
und 
Titration 
      69 
Photo 
09 
Erosion 
durch 
Flussbegradigung 
     82 
Photo 
10 
Erosionsschutz 
durch 
Vegetation 
     82 
Photo 
11 
Erosion 
durch 
Ackerfeldbau 
      82 
Photo 12 
Erosionsschutz durch Terrassenfeldbau 
82 
Photo 
13 
Erosion 
durch 
Gartenbau 
      83 
Photo 14 
Streifenpflanzungen als Erosionsschutz 
83 
Photo 
15 
Eintrag 
von 
Siedlungsabwasser 
     83 
Photo 16 
Wassernutzung durch Nassreisfeldbau 
83 
Photo 17 
Stoffeintrag aus einem ehemaligen Steinbruch 
84 
Photo 18 
Stoffeintrag aus Brandrodungsflächen 
84 
Photo 19 
Stoffeintrag aus einem Müllfeld 
84 
IV Tabellenverzeichnis 
Tab. 
01 Offizielle 
Datensätze 
       6 
Tab. 02 
Parameter für die Kartierung  
7 
Tab. 
03 Modellkategorien 
       22 
Tab. 
04 Wasserhaushaltsgleichung 
      23   
Tab. 
05 Ausgewählte 
Berechnungsverfahren     25   
Tab. 
06 Hydrologische 
Bodengruppen      26  
Tab. 
07 Mindestinfiltrationsraten 
für 
Bodenarten 
    26 
Tab. 08 
Klassifikation der hydrologischen Bedingung 
26 
Tab. 09 
Mathematischer Aufbau des SCS_CN Models 
27 
Tab. 10  
Mathematische Grundlage des Kinematic Wave Models   
30 
Tab. 
11 Berechnung 
der 
Abflusskanalgestalt 
     31 
Tab. 12           Parameterforderungen für das Kinematic Wave Model 
32 
Tab. 13 
Mathematische Grundlage des Level Pool Models   
33 
Tab. 14 
Mathematischer Hintergrund der Steady Flow Analysis 
35 
Tab. 15 
Datenanforderungen für die Erkundung der Wasserdynamik 
37 
Tab. 
16 Korngrößenanalyse 
       39 
Tab. 17 
Ableitung der HSG´s nach deutschem und U.S. Klassifikationssystem 
39 
Tab. 
18 Ableitung 
der 
Speicherdaten 
      41 
Tab. 
19 Geländevorbearbeitungsprozess 
     43 
Tab. 
20 Arbeitsschritte 
des 
Preprozesses 
     46 
Tab. 
21 Nachweissubstanzen 
       69 
V Abkürzungsverzeichnis 
a   Jahr 
AK  
Abflusskanal 
BK  
Bodenkarte 
°C  
Grad 
Celsius 
Ca
2
Calcium 
CN  
Curve 
Number 
cm  
Zemtimeter 
DGM  
Digitales 
Geländemodell 
DHM  
Digitales 
Höhenmodell 
ESRI   
Enviromental System Research Institut 
EW 
Einwohner  
GK  
Geologische 
Karte 
h   Stunde 
H   Wasserstoff 
ha  
Hektar 
HEC   
Hydrologic Engineering Center 
HMS   
Hydrologic Modeling System  
HSG   
Hydrologic Soil Group 
kf 
Wasserdurchlässigkeit im wassergesättigten Boden 
km  
Kilometer 
km2  
Quadratkilometer 
l   Liter 
LF  
Leitfähigkeit 
m   Meter 
m3  
Kubikmeter 
Mg  
Magnesium 
mg  
Milligramm 
Mill.  
Million 
mm  
Millimeter 
n.Br.  
Nördliche 
Breite 
NH
4
Ammonium 
NN  
Normal 
Null 
NO
3
Nitrat 
NRSC   
Natural Resources Conservation Service 
O
2
Sauerstoff 
OH  
Hydroxid 
ö.L.  
Östliche 
Länge 
Pa  
Pascal 
PO
4
Phosphat 
RAS   
River Analysis System 
s 
 Sekunde 
SCS   
Soil Conservation Service 
SEZ  
Subeinzugsgebiet 
SO42-  
Sulfat 
t   Tonne 
TK  
Topographische 
Karte 
TrinkwV Trinkwasserverordnung 
%   Prozent 
µS  
Mikrosiemens  
USACE 
U.S. Army Corps of Engineers 
USDA   
U.S. Department of Agriculture 
VM  
Vereinigungsmenge 
w. L.   
Westliche Länge 
WHO   
World Health Organisation 
Kapitel 1 
Rahmen der Untersuchung 
1  
1 
Rahmen der Untersuchung  
Die vorliegende Arbeit entstand im Rahmen eines bilateralen Ausbildungsprogramms einer 
fachbezogenen Partnerschaft mit Entwicklungsländern des Deutschen Akademischen 
Austauschdienstes
(DAAD). Es wird seit 01.01.2003 zwischen dem Geographischen Institut 
der Universität Leipzig und der hydrologischen Abteilung der Fakultät für Geographie der 
Universität Habana durchgeführt. Das Ausbildungsprogramm leiten Prof. Dr. Hans 
Neumeister (Leipzig) und Prof. Dr. Iván Gonzáles Piedra (Habana) unter dem Fachbezug 
Geoökologie. Das Thema lautet ,,Nachhaltige Entwicklung, Bewirtschaftung und Schutz 
agrarisch, forstwirtschaftlich, wasserwirtschaftlich und touristisch genutzter Landschaften."  
Im Vorfeld wurde am 05.02.2002 von Seiten der Universität Habanas zwei deutschen 
Studenten das Angebot unterbreitet, ihre Abschlussarbeiten über ein hydrologisches 
Einzugsgebiet in Cuba anzufertigen. Als Untersuchungsgebiet wurde das hydrologische 
Einzugsgebiet des Flusses Cojímar im suburbanen Raum Habanas vorgeschlagen. In 
Zusammenarbeit mit der Universität Habana wurden Probleme benannt, die für eine 
Bearbeitung in Frage kommen. Darauf aufbauend ist ein Arbeitskonzept erstellt worden. Die 
notwendige Datengrundlage für die Bearbeitung wurde in einem dreimonatigen Aufenthalt in 
Habana während des Zeitraumes vom 29.11.2002 bis 28.02.2003 gelegt.  
Ein wesentliches Problem stellten behördliche Beschränkungen bei der Bereitstellung von 
Daten und Messwerten für Ausländer in Cuba dar. Da die offiziell verfügbaren Datensätze für 
die Untersuchungsziele ungenügend waren, sind in eigener Feldarbeit Messwerte ermittelt 
und über mathematische Modelle abgeleitet worden. Hierfür wurde von der Universität 
Habana ein mathematisch hydrologisches Modellsystem vorgeschlagen, deren 
Brauchbarkeit durch eine Anwendung geprüft werden sollte.  
Die Arbeit soll den Partnern des Lehrprojektes der Universität Habana Techniken und 
Methoden für Lehre und Ausbildung nach dem geoökologischen Ausbildungskonzept der 
Universität Leipzig vorführen. Die Aussagefähigkeiten und -grenzen des bereitgestellten 
hydrologischen Modellsystems für die Analyse hydrologischer Einzugsgebiete soll gezeigt 
werden. Die Ergebnisse sollen den zuständigen Behörden vertiefende Informationen über 
den Untersuchungsraum bereitstellen und nützliche Hinweise bei der aktuellen und 
zukünftigen Bewältigung von Nutzungskonflikten geben.   
Kapitel 2 
Problemstellung und Nutzungsleitbild 
2  
2 
Problemstellung und Nutzungsleitbild  
Durch die fast vollständige Abholzung in den letzten Jahrhunderten in der stadtnahen 
Umgebung von Habana und der hydrogeographischen Situation, dass der Untergrund 
überwiegend aus wasserdurchlässigen Kalksteinen aufgebaut ist, ergibt sich für die 
landwirtschaftliche Nutzung der Wasserressourcen eine prekäre Situation.  
Dies wird durch seltene extreme hydrometeorologische Ereignisse, die in den 
Sommermonaten und im Herbst auf Cuba ein Charakteristikum darstellen, in verheerender 
Weise verstärkt. Zu diesen Ereignissen zählen Hurrikane sowie Stark- und 
Dauerniederschläge.  
Wie in vielen Metropolen der Entwicklungsländer, ist das stetige Wachstum der Bevölkerung 
Habanas mit einer Zunahme des Flächendrucks korreliert, was zukünftig eine Verknappung 
der für die landwirtschaftliche Produktion zur Verfügung stehenden Fläche erwarten lässt.  
Die intensive landwirtschaftliche Nutzung zum Zwecke der Ernährungssicherung ist darum 
dringendes Problem.  
Dies verlangt einen optimalen Umgang mit den zur Verfügung stehenden Wasserressourcen 
ohne die Systemstabilität des Landschaftsraumes zu stören.  
Deshalb ist die Suche nach ressourcenschonenden und umweltverträglichen 
Nutzungsformen des Wassers in der Umgebung von Habana, die der Stabilität des 
Landschaftssystems nicht abträglich sind, notwendig.   
Die Forderung nach einer intensiven aber auch systemstabilen landwirtschaftlichen 
Bewirtschaftung des Wassers ist Grundlage für die Erarbeitung eines Leitbildes.   
Als Leitbild meiner Untersuchung habe ich die Schaffung bzw. Sicherung eines beständig 
stabilen Landschaftssystems durch angepasste Nutzungsformen der zur Verfügung 
stehenden Wasserressourcen gewählt, um die Leistungsfähigkeit des 
Landschaftshaushaltes als Lebensgrundlage für die Menschen dieses Raumes jetzt und in 
Zukunft zu erhalten. 
Das Funktionieren von Landschaftsökosystemen ist auf dem ,,...organisierten 
Zusammenwirken der ihnen jeweils angehörenden Lebewesen..." angewiesen (H
ABER
1992). Der Mensch hat sich jedoch ,,...von diesem organisierten Zusammenwirken 
weitgehend entfernt und deshalb die Fähigkeit einer nachhaltigen Lebensweise verloren...". 
(G
RABAUM
 1996: 5). Deshalb halte ich die Forderung nach systemstabilen Nutzungsformen 
landschaftlicher Ressourcen für besser geeignet, da die nachhaltige Nutzung dieser 
Ressourcen praktisch nicht umsetzbar ist.  
Kapitel 2 
Problemstellung und Nutzungsleitbild 
3  
Die Hauptaufgabe landschaftsökologischer Untersuchungen besteht demnach in der 
,,...Erhaltung oder Wiederherstellung der Stabilität der Ökosysteme in der Landschaft, denn 
je höher die auf biotische Regulation und Regeneration beruhende Stabilität ist, desto 
geringer ist der zur Erhaltung des Zustandes und der Nutzungseignung erforderliche 
gesellschaftliche Aufwand an Arbeit, Energie und Material zur Kompensation von 
Störungen." (B
ASTIAN 
&
S
CHREIBER
 1994: 17).  
Hinzu kommen Konflikte durch unterschiedliche Wertvorstellungen und Nutzungsansprüche 
der verschiedenen Nutzergruppen an die jeweiligen Landschaftssysteme, die es zu 
berücksichtigen gilt. So erfordern die Verhältnisse und Dringlichkeiten Cubas andere 
Prioritäten als die für die Industrieländer definierten. Steht dort die Schaffung landschaftlicher 
Ästhetik, das Erholungspotential und der Freizeitwert von Landschaftsräumen im 
Vordergrund, hat für Cuba die Ernährungssicherung der Bevölkerung absoluten Vorrang. 
Kapitel 3    
Ziele, Aufgabenstellung und Aufbau der Arbeit 
         4 
3 
Ziele, Aufgabenstellung und Aufbau der Arbeit  
Anliegen der Arbeit ist einen Beitrag zur Ernährungssicherung der Bevölkerung in der 
Umgebung Habanas zu leisten. Deshalb sollen Vorschläge für einen intensiven und 
systemstabilen Umgang mit dem verfügbaren Wasser für die landwirtschaftliche Nutzung 
gegeben werden. Voraussetzung hierfür ist die Erkundung der Wasserdynamik und 
wassergebundenen Stoffdynamik im hydrologischen Einzugsgebiet. Hydrologische 
Einzugsgebiete sind sehr geeignete Bezugs- und Bilanzierungsräume. Aufbauend auf den 
gewonnenen Erkenntnissen können Aussagen über Eignungen für bestimmte 
Nutzungsformen des Wassers gegeben und die Folgen einer Inanspruchnahme der 
natürlichen Wasserressourcen durch den menschlichen Gebrauch abgeschätzt werden. 
Werden schädigende Eingriffe durch den Menschen erkannt und gemildert, sind die zur 
Verfügung stehenden Wasserressourcen landwirtschaftlich optimaler nutzbar. 
Entsprechend der Problemstellung ergeben sich drei Ziele:  
1  Der Schutz vor dem Wasser, was das Studium hydrologischer Extremereignisse 
erforderlich macht, da es Möglichkeiten aufzuzeigen gilt, Verheerungen und die damit 
verbundenen wirtschaftlichen Schäden durch Wasser einzudämmen.  
2  Der Schutz des Wassers an sich, da die verfügbare Menge und Qualität des 
verfügbaren Wassers bestimmende Faktoren für die landwirtschaftliche 
Nutzungseignung darstellen. 
3  Die Bereitstellung von Methoden, die unter den gegebenen wirtschaftlichen und 
sozialen Bedingungen anwendbar sind und brauchbare Ergebnisse liefern.  
Entsprechend der Zielstellungen Hochwasserschutz, Wasserschutz und Methodensuche 
lassen sich drei Aufgaben ableiten:  
zu 1 
Für den Hochwasserschutz ist die Suche nach Retentionsmöglichkeiten und die 
Ausweisung hochwassergefährdeter Bereiche als Aufgabe gewählt worden, was 
die quantitative Bilanzierung des Gebietswasserhaushaltes voraussetzt.  
zu 2 
Für den Wasserschutz ist die Bewertung des verfügbaren Wasserangebotes 
hinsichtlich seiner Qualität und der sich daraus ergebenden Nutzungseignung für 
die Landwirtschaft notwendig. Dafür müssen Wasserinhaltsstoffe bezüglich Anteil, 
Herkunft und Wirkung auf die Wasserqualität benannt und bewertet werden. 
zu 3 
Da für den Hochwasserschutz neue, innovative Methoden verwendet und geprüft 
werden und auch für den Wasserschutz die angewendeten Methoden in Bezug 
auf ihrer Eignung in Cuba gewertet werden, wird der dritten Zielstellung bei der 
Bearbeitung der beiden vorangegangenen Aufgaben Rechnung getragen. 
Deshalb gliedert sich die Bearbeitung der Aufgaben in zwei Abschnitte, der Untersuchung 
der  Wasserdynamik und der wassergebundenen Stoffdynamik im hydrologischen 
Einzugsgebiet, wobei der erste Abschnitt das Schwergewicht der vorliegenden Arbeit bildet.  
Kapitel 4 
Bearbeitungsebenen und Datenanforderungen 
5  
4 Bearbeitungsebenen 
und 
Datenanforderungen 
Bei der Untersuchung von Landschaften ist zu beachten, dass sie in unterschiedlichen 
räumlichen und zeitlichen Größen betrachtet und klassifiziert werden können. Als Folge 
ändert sich je nach verwendetem Maßstab die Kennzeichnung der Landschaftselemente und 
inhalte. Betrachtungsmaßstäbe können durch Verfahren der Aggregation zu gröberen oder 
Disaggregation zu feineren Auflösungen wechseln. Erstes Verfahren wird als upscalling, 
zweites als downscalling beschrieben (S
CHWARZ
 1999: 171). Diese sind durch die 
geowissenschaftlichen Arbeitsweisen des bottom-up-approach der landschaftsräumlichen 
Ordnung und des top-down-approach der landschaftsräumlichen Gliederung definiert 
(S
TEINHARDT
 1999: 53). Disaggregation steigert den Detaillierungsgrad der zu betrachtenden 
Sachverhalte zu Lasten der Überblickbarkeit.    
Um bei der Fülle der zu betrachtenden Sachverhalte den Überblick zu bewahren, ist die 
,,Wahl problemadäquater Hierarchiestufen" (N
EUMEISTER 
1989: 119) notwendig. Dabei steht 
ein aufgabenentsprechender raumzeitlich definierter Fokusbereich im Mittelpunkt der 
Betrachtung (siehe Abb. 01). Der Charakter des Fokusbereiches wird zum einen durch die 
Abläufe im untergeordneten Prozessbereich bestimmt und zum anderen durch die Vorgänge 
eines übergeordneten Steuerbereiches gelenkt (nach O´N
EILL
 1988 in N
EUMEISTER
 1989: 
119). In der vorliegenden Arbeit wird diesem Prinzip gefolgt. 
Abb. 01: 
Geowissenschaftliche raumzeitliche Skalenniveaus (N
EUMEISTER
 2003) 
Der Betrachtungsmaßstab des Fokusbereiches der vorliegenden Arbeit bewegt sich räumlich im Mikro- bis 
Mesoskalenbeereich und betrachtet zeitliche Größenordnung von Tagen bis Monaten. Der Charakter des 
Fokusbereiches gründet sich auf die in ihm stattfindenden Prozessabläufe. Der definierte raum-zeitliche 
Skalenbereich ist für die Prozessbetrachtung der Einzugsgebietshydrologie und Wasserbilanzierung geeignet 
(D
YCK 
&
P
ESCHKE
 1983) 
Kapitel 4 
Bearbeitungsebenen und Datenanforderungen 
6  
Für die Bearbeitung standen offizielle topographische und thematische Datensätzen zur 
Verfügung (siehe Tab. 01). 
Tab. 01: 
Offizielle Datensätze 
Datensatz mit räumlich-zeitlicher Gültigkeit 
Eignungsbereich 
Topographische Karten 
TK 1: 50 000 Provincia de la Habana,  Jaruco (1999) 
TK 1: 25 000 Arroyo Naranjo, Cuatro Caminos, Ciudad de la Habana (1999) 
Pedologische Karte 
BK 1: 25 000 Arroyo Naranjo, Cuatro Caminos, Ciudad de la Habana (1984)  
Geologische Karte  
TK 1: 50 000 Provincia de la Habana,  Jaruco (2003) 
Klimastation  144 Casablanca 
Gemittelte Temperatur, gemittelter Niederschlag  (1940 - 2000) 
Bewölkung, Sonnentage, bewölkte Tage, Gewittertage, Nebeltage (1967 - 1988) 
Pluvimeterstationen 
144 Casablanca, 166 Paraiso (1963 - 2000) 
185 Guadalupe, 217 Villa Maria (1964 - 2000) 
247 Arroyo de las Vegas, 278 Cojimar, 281 Guanabacoa,  
285 Santa Maria del Rosario, 288 Cuatro Caminos (1966 - 2000) 
362 Bacuranao (1971 - 2000) 
Erkundung von 
Steuer- und Fokusbereich 
sowie ergänzende 
Informationen für 
die Prozessbereiche 
Wasserdynamik und 
wassergebundene 
Stoffdynamik 
Pluvigraphenstation  
247 Arroyo de las Vegas (01.01.2000 - 31.12.2002) 
Prozessbereich 
Wasserdynamik
Bis auf die Aufzeichnungen einer Pluvigraphenstation reicht  der raumzeitliche Detailgrad der 
offiziell verfügbaren Datensätze nicht aus, um die unterhalb des Fokusbereiches 
ablaufenden Prozessstrukturen zu betrachten. Deshalb wurden durch eigene 
Feldforschungen selbst Messungen durchgeführt oder in Verbindung mit offiziellen Daten 
über geeignete Algorithmen abgeleitet.  
Von dem dreimonatigen Aufenthalt in Habana wurde etwa die Hälfte der Zeit für die 
Feldforschungen verwandt. Durch fehlende Transportmöglichkeiten und behördlichen 
Auflagen bezüglich der Aufenthaltsdauer musste hierfür ein täglicher An- und Abfahrtsweg 
mit dem Fahrrad von jeweils 25 km absolviert werden. Dies und die klimatischen 
Bedingungen, unter denen die Feldarbeiten verrichtet wurden, erfordert ein gewisses Maß an 
körperlicher Kondition, ohne die ein solches Vorhaben nicht möglich ist.  
Kapitel 4 
Bearbeitungsebenen und Datenanforderungen 
7  
Ein Großteil der durchgeführten Arbeiten im Feld waren Kartierung von Gewässer-, Ufer- und 
Talräumen. Die sich daraus ergebenden Erkenntnisse ermöglichten die Analyse der 
Wasserdynamik und der wassergebundenen Stoffdynamik.   
Für die Kartierungen wurden im Vorfeld Kartierblätter mit Parametern erarbeitet, mit deren 
Hilfe der Charakter und das Inventar des Gewässer-, Ufer- und Talbereiche aufgenommen 
wurde (siehe Tab. 02). Dafür sind auf Basis der TK 1: 25 000 die Flussläufe in 
Kartierabschnitte zu 500 m Länge aufgeteilt worden (nach DVWK-Materialien 3/1997 in 
B
ARSCH 
et al 2000: 211).   
Weiterhin wurden Photographien und Skizzen von der Gewässerzone sowie den Ufer- und 
Talraumbereichen angefertigt und häufig auftretenden Pflanzen gesammelt, die an der  
Fakultät für Biologie der Universität Habana bestimmt wurden.   
Tab. 02: Parameter für die Kartierung (nach DVWK-Materialen 3/1997 in B
ARSCH 
et al 2000: 210-222) 
Kartierabschnitt Parameter 
Gewässerbereich 
Linienführung, Breitenvarianz, Strömung & Tiefe, Totholz und Sturzbäume,  
Sohlenverbauung, Sohlenstrukturelemente, Sohlensubstrat, Niedrigwasser 
und Wassercharakterisierung 
Uferbereich /-
seite
Charakter, Versiegelung, Erosions- und Akkumulationsbereich, Struktur  
Verbau- und Sicherungsmaßnahmen, Bauwerke, Substrat und Vegetation 
Talraumbereich / 
-seite
Erosions- und Akkumulationsbereich, Rückstaubereiche, Reliefinventar, Nutzung, 
Dämme, Gebäude, Substrat, Überschwemmungsbereich und Vegetation
Die durch die Feldarbeiten gewonnenen und in Verbindung mit offiziellen Datensätzen 
abgeleiteten Daten und Messwerte werden in den einzelnen Kapiteln der Arbeit erläutert. Die 
Gesamtheit aller offiziellen Daten sowie eigenen primären und sekundären Messwerten 
bilden die Datengrundlage der vorliegenden Arbeit. 
Kapitel 5 
Steuerbereich: Das hydrologischen Einzugsgebiet des Flusses Cojímar 
         8 
5 
Steuerbereich:  Das hydrologische Einzugsgebiet  
des Flusses Cojímar 
Das hydrologische Einzugsgebiet des Flusses Cojímar befindet sich im suburbanen Raum 
östlich der tropischen Metropole Habana. Es handelt sich um eine dicht besiedelte und 
landwirtschaftlich intensiv genutzte Kulturlandschaft, die seit Jahrhunderten vom Menschen 
geprägt wird. Es (siehe Abb.02).  
Abb. 02: 
Räumliche Einordnung  
(Zusammengestellt nach M
ICROSOFT 
E
NCARTA 
P
ROFESSIONAL
 2003 und A
LEXANDER 
W
ELTATLAS
 1999: 85)    
Cuba ist die größte der westindischen Inseln zwischen dem nördlichem Wendekreis und 20° n. Br. sowie 85° 
und 75° w. L. auf dem Globus gelegen. Die Hauptinsel hat eine Länge von 1300 km bei einer durchschnittlichen 
Breite von 100 km. Die Landwirtschaft ist durch Zuckerrohr, Tabak, Kaffee und Zitrusfrüchte als Exportgüter 
geprägt. Der Nassreisanbau ist vor allem für den lokalen Markt bestimmt. Als natürliche Ressourcen werden 
Kobalt und Nickel abgebaut. Das Untersuchungsgebiet liegt östlich der tropischen Metropole Habana in den 
Grenzen des Verwaltungsbezirkes der Hauptstadt.
Habana ist mit 2.19 Mill Einwohnern die Hauptstadt des Inselstaates Cuba, auf der 
insgesamt 11,22 Mill Menschen auf einer Fläche von 114.525 km
2 
leben (M
ICROSOFT 
E
NCARTA 
P
ROFESSIONAL
 2003). Die heute auf der Verfassung von 1976 als sozialistische 
Republik mit Einheitsparteisystem regierte Insel wurde von Christoph Columbus auf seiner 
ersten Reise nach Westen am 27. Oktober 1492 entdeckt (D
ER 
B
ROCKHAUS 
M
ULTIMEDIAL 
P
REMIUM
 2004).  
Kapitel 5 
Steuerbereich: Das hydrologischen Einzugsgebiet des Flusses Cojímar 
         9 
Das Einzugsgebiet des Flusses Cojímar kann wegen der Entfernung zum Meer als 
küstennahes Gebiet angesprochen werden. Da Cuba an die 5750 km Küstenlänge besitzt, 
stellen küstennahe Gebiete häufige Landschaften auf Cuba dar (N
EUMEISTER 
&
P
ERES
-
P
EREIAS
 1992: 29).  
Von den 642 Flüssen der Insel münden 632 in das Meer, von denen 87,4 % zwischen 5 km
2
und 200 km
2
 große Gebiete entwässern. Dies entspricht 561 hydrologischen 
Einzugsgebieten (M
ORA
 1976 in G
ONZÁLES
-P
IEDRA
 2003). Der Untersuchungsraum ist mit 
seiner Größe von 56,4 km
2 
repräsentativ für viele Küstengebiete Cubas.  
Das hydrologische Einzugsgebiet grenzt nördlich an den Atlantik, an dessen Mündung die 
Ortschaft Cojímar auf 23° 10´ n. Br. sowie 82° 18´ w. L. gelegen ist. Die benachbarten 
hydrologischen Einzugsgebiete sind ebenfalls nach den entwässernden Hauptflüssen 
benannt. Östlich befindet sich das hydrologische Einzugsgebiet des Flusses Bacuranao, 
südlich des Almendares und westlich des Cuyamó. Administrativ ist das Gebiet auf die 
Verwaltungsgemeinden Cotorro, Guanabacoa, Habana del Este und San Miguel del Padrón 
aufgeteilt, die alle der Verwaltungsprovinz Ciudad de la Habana unterstellt sind (S
UÁREZ
-
S
ARRIA
  1998: 6). 
5.1 
Relief und Gewässer 
Der Fluss Cojímar entspringt in der Gemeinde San Miguel de Padrón (L
OPEZ
-S
ANCHEZ
 1991: 
26) und besitzt auf 22 km Länge einen verzweigten Lauftyp. Der ursprünglich mäandrierende 
Lauf wurde durch den Menschen vielerorts verändert. Mit seinen zwei Nebenflüssen, dem 
Cambute und Dionisia erstreckt sich das gesamte Abflussnetz auf 85 km Länge. Sein 
baumartig verzweigter Gewässernetztyp (W
ILHELM
 1997: 26) weist kaum eine Abhängigkeit 
vom Relief und geologischem Untergrund auf und fällt stellenweise in der regenarmen Zeit 
des Jahres trocken (siehe Abb. 03).  
Der Fluss entwässert nach Norden in den Atlantik durch einen Canyon, der an einer 
tektonischen Verwerfung angelegt wurde. Der Canyon setzt sich submarin in den Atlantik 
fort, was zum einen auf die beständige Hebung und zum anderen auf einen niedrigeren 
Meeresspiegel im Pleistozän zurückzuführen ist, als große Wassermengen zu dieser Zeit in 
Inlandseismassen gebunden waren.  
Für die aktuelle Wasserdynamik ist von Bedeutung, dass der Abfluss in die Bucht durch den 
Canyon als Engpass gebündelt wird. Er kann bei extremen Niederschlagsereignissen eine 
Barriere für das abfließende Wasser darstellen, was zu Rückstaueffekten führen und 
Überflutungen der landeinwärts gelegenen Flächen bedingen kann. Auch wassergebunde 
Stoffe werden durch den Canyon konzentriert in die Bucht geleitet, wo sie sich anreichern 
können. Dies kann je nach Stoffart die Stabilität des Landschaftssystems im 
Mündungsbereich stören.  
Kapitel 5 
Steuerbereich: Das hydrologischen Einzugsgebiet des Flusses Cojímar 
        10 
Außer marin abrasierten Terrassenstufen und dem Canyon ist das Relief wenig differenziert. 
Die Hänge sind schwach geneigt mit 0 bis 1° im Unter- und Mittellauf sowie 3 bis 5° im 
Oberlauf. Es steigt sanft nach Süden auf 130 m über NN an und verdankt Flachmuldentälern 
seinen schwachwelligen Charakter.  
Im oberen Mittellauf und Oberlauf sind mehrere Stauseen angelegt worden, um die 
Verweildauer des schnell abfließenden Niederschlagswassers von der Insel zu erhöhen. Sie 
werden zur Bewässerung während der Trockenzeit, zum Fischfang und zu 
Erholungszwecken genutzt.  Durch die geschaffene Erosionsbasis besitzen die Stauseen 
neben wasserspeichernder Funktion auch Senkenfunktion für wassergebundene Stoffe.  
Gerade in den entwaldeten, reliefstärkeren Bereichen des Oberlaufes werden 
Sedimentationsprozesse in den Seen gefördert, was die Wasserspeicherfunktion über die 
Zeit mindern kann. Die intensiven tropischen Niederschläge können den 
Verlandungsprozess fördern (H
EITFELD 
1991: 296). Auch die Wasserqualität kann durch die 
Anreicherung gelöster Stoffe beeinträchtigt werden.   
Abb. 03:          Relief und Gewässer 
          (Zusammengestellt nach TK 1: 50 000 Blatt Provincia de la Habana und Jaruco 1999)  
Das Einzugsgebiet des Flusses Cojímar besitzt eine Fläche von 56,4 km
2
, die von der oberirdischen 
Wasserscheide eingegrenzt wird. Im oberen Mittellauf und Oberlauf wurden durch Aufstauungen 
Wasserspeicher angelegt. Im Mündungsbereich ist der Canyon zu erkennen, über den der Fluss in den Atlantik 
entwässert. Sonst ist die Oberfläche flach mit einer Reliefenergie von 130 m. Der rot markierte Bereich ist das 
hydrologische Subeinzugsgebiet des Cacaosees, welches als Untersuchungsgebiet gewählt wurde. Es befindet 
sich im Oberlauf des Gesamteinzugsgebietes und weist mit seinen Hügeln gut 50 % der gesamten Reliefenergie 
auf. Mit seinen Quellen besitzt es eintragende Funktionen von Wasser und wassergebundenen Stoffen in die 
Gebiete des Mittel- und Unterlaufes sowie des Mündungsbereiches. 
Kapitel 5 
Steuerbereich: Das hydrologischen Einzugsgebiet des Flusses Cojímar 
        11 
5.2 
Klima und Witterung  
Cuba liegt in den sommerfeuchten äußeren Tropen, deren Klima von der passatischen 
Trockenzeit beherrscht wird (W
EISCHET
 1995: 266). Da in der winterlichen Trockenperiode 
die monatlichen Niederschlagssummen unter 60 mm fallen, ist es effektiv als Aw-Klimat zu 
klassifizieren (K
ÖPPEN
 1936 in H
ENDL 
&
L
IEDKE
 1997: 406).  
Die mittlere Jahrestemperatur des Landes liegt bei 25,4 °C und es fallen durchschnittlich 
1375 mm Niederschlag (G
ONZÁLES
-P
IEDRA
 2003). Die speziellen Klima- und 
Witterungsverhältnisse des Untersuchungsraumes sind in Abbildung 04 wiedergegeben. Die 
jährliche Niederschlagsverteilung ist in eine ausgeprägte Trockenzeit von November bis 
März und einer Regenzeit zwischen April und Oktober gegliedert, in der 4/5 des 
Jahresniederschlages fallen. Der maritim beeinflusste Jahresgang der Temperatur ist mit 
einer Oszillation von 6 - 8 °C dagegen relativ ausgeglichen (Í
ÑIGUEZ
-R
OJAS 
&
M
ATEO
-
R
ODRÍGUEZ 
1980:
40). Obwohl im Jahresmittel genügend Niederschlag auftritt, ist die 
Verteilung für die landwirtschaftliche Nutzung ungünstig, wohingegen die Temperaturen eine 
ganzjährige Pflanzenproduktion ermöglichen.  
Die Witterung wird maßgeblich durch die Passatzirkulation bestimmt, die mit dem 
Sonnenstand variiert. In den Wintermonaten wächst mit dem nach Süden wandernden 
Sonnenstand die Stärke der Passatwinde und es kommt zur Ausbildung einer stabilen 
Luftschichtung. Diese äquatorwärts ansteigende Inversionsschicht stellt eine Barriere für 
hochreichende Konvektionsvorgänge dar und bedingt trockene Witterung. In den 
Sommermonaten entfernen sich die Hochruckgebiete mit dem Sonnenstand von der 
äquatorialen Tiefdruckrinne. Dadurch wird das Druckgefälle während der Trockenzeit 
gemindert, was die Passatwinde abschwächen lässt. Die Winde sind nicht mehr stabil 
geschichtet, weshalb konvektive Vorgänge häufige, stellenweise intensive Niederschläge 
bedingen (S
CHULTZ
 1995: 381).  
Dies wird durch Hurrikanereignisse, die in den Sommermonaten und im Herbst für Cuba 
charakteristisch sind, in verheerender Weise verstärkt. Hurrikane sind tropische 
Wirbelstürme in Orkanstärke, die von massiven Niederschlägen begleitet werden. Sie sind 
auf Ozeane und angrenzende Gebiete beschränkt, die sich mindestens 4 Breitengrade über 
dem Äquator befinden, da eine gewisse Corioliskraft erforderlich ist (L
AUER 
1993: 140) und 
wo die Wassertemperaturen nie unter 26,5°C fallen (S
CHÖNWIESE 
1994: 190). Auf den 
Ozeanen sind die Wirbel stabil, brechen jedoch über dem Land aufgrund von 
Reibungsverlusten an der Erdoberfläche zusammen. Die latente Wärmeströmung wird 
unterbunden und die Luftmassen werden zum Aufsteigen gezwungen. Dies führt zur 
Abkühlung der feuchten Luftmassen woraus meist massive Niederschläge resultieren.  
Kapitel 5 
Steuerbereich: Das hydrologischen Einzugsgebiet des Flusses Cojímar 
        12 
Auf Cuba wurden in der Zeit von 1786 bis 1985 108 Hurrikane beobachtet, von denen 22 als 
katastrophal beschrieben wurden (N
EUMEISTER 
&
B
ATISTA
-S
ILVA
 1989: 1).  
Ein solch katastrophales Ereignis ereignete sich 1982 in dem 30 km
2
 großen hydrologischen 
Einzugsgebiet des Flusses Itado, welches etwa 10 km östlich des Cojímars gelegen ist. 
Dabei fielen in 24 Stunden vom 18. bis 19.06. stellenweise über 700 mm Niederschlag, was 
etwa der Hälfte der mittleren Jahresbilanz dieses Gebietes entspricht. Der Abfluss des Itado, 
der im jährlichen Mittel bei 3 m
3
/s liegt, erhöhte sich zeitweilig auf 3000 m
3
/s, was zur 
Überflutung des gesamten Mündungsbereiche mit beträchtlichen Schäden an Hab und Gut 
führte. Als Grund wird neben der hohen Niederschlagsmenge die starke Entwaldung des 
Gebietes angesehen (N
EUMEISTER 
&
P
ERES
-P
EREIRAS
 1992: 36-39). 
Abb. 04: 
Klima und Witterung   
Die offiziellen Niederschlagsdaten von 9 Niederschlagsstationen wurden in eigener Arbeit auf das 
Untersuchungsgebiet interpoliert (nach T
HIESSEN
 1911 in B
AHR 
&
V
OGTLE
 1999: 158). Man erkennt eine 
deutliche Zunahme der Niederschläge in Entfernung zur Küste. Dies ist durch die vom Meer kommenden 
feuchten Luftmassen bedingt, die durch das ansteigende Relief zum Aufsteigen gezwungen werden und 
abkühlen. Die datailierten Datenreihen der Klimastation Casablanca wurde in ein Niederschlags-Temperatur-
Diagramm und ein Witterungsdiagramm umgesetzt. Sowohl die mittleren Niederschläge als auch die jährlichen 
Durchschnittstemperaturen liegen unter dem Landesmittel. Die Jahreszeiten werden nicht durch den 
ausgeglichenen Temperaturgang, sondern durch die Verteilung der Niederschläge gegliedert. Die 
Niederschlagsspitzen der zweigipfligen Regenzeit entsprechend den Sonnenhöchstständen und liegen in den 
Monaten Juni und September. Die Trockenzeit in den Monaten November bis März gründet auf den stärkeren 
Passateinfluss. Das Witterungsdiagramm zeigt eine Häufung von Gewitterereignissen in den Sommer- und 
Herbstmonaten. Dies ist die Zeit des Auftretens von Hurrikanereignissen. 
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Originalausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2004
- ISBN (eBook)
- 9783832486679
- ISBN (Paperback)
- 9783838686677
- Dateigröße
- 4.9 MB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- Universität Leipzig – Physik und Geowissenschaften
- Note
- 1,1
- Schlagworte
- landschaftsökologie abflußmodellierung hochwasserschutz wasserqualität erosion
- Produktsicherheit
- Diplom.de
 
					