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Sozialstrukturanalyse des Basketball Bundesligisten TBB Trier

©2004 Diplomarbeit 202 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Problemstellung:

Die Sportart Basketball erlebt seit Anfang der 90er Jahre einen enormen Boom. Nach dem Auftritt des amerikanischen „Dream Teams“ und dem überraschenden Gewinn der Europameisterschaft 1993 der Deutschen Nationalmannschaft, wird die Sportart Basketball in Deutschland, als Trendsportart mit Potenzial beschrieben. Viele Initiativen die Sportart in Deutschland populärer zu machen, wie z. B. „Streetball“, wecken zunehmend ein breites Interesse an ihr, was an den Mitgliederzuwächsen des DBB abzulesen ist. Durch eine enge Bindung an Amerika, z. B. durch die Ausstrahlung von NBA-Spielen im Deutschen Fernsehen aber auch durch zahlreiche Streetball-Events und Basketball-Camps hierzulande, werden insbesondere Personengruppen jüngerer Generation angesprochen. Die immer stärker professionalisierten Strukturen der BBL in Deutschland, sorgen zudem noch für attraktives Wettkampfgeschehen, was in den vergangenen Jahren immer mehr Zuschauer in den Sportarenen hierzulande begeistern konnte.
Durch die Fertigstellung der Arena Trier im Jahre 2003, konnte der Verein des TBB Trier in der vergangenen Saison (2003/2004) einen beträchtlichen Zuschauerzuwachs beobachten. Die durchschnittliche Zuschauerzahl ist von ca. 2.000 Zuschauern pro Heimspiel, auf über 4.000 Zuschauer angestiegen. Diese erfreuliche Publikumsentwicklung der „Moselstädter“ zu analysieren, war das Ziel dieser Arbeit. Die Ergebnisse sollen helfen darüber Aufschluss zu geben, wie sich das Trierer Publikum im Einzelnen zusammensetzt. Zentrale Punkte der Untersuchung, die mittels eines überwiegend geschlossenen Fragebogens erhoben wurden sind u. a.:
- Demographische Parameter (Alter, Geschlecht, Publikum etc.).
- Infrastrukturelle Rahmenbedingungen (Anfahrtsstrecke, Anfahrtsmittel etc.).
- Emotionale Anteilnahme (Regelkenntnisse, Spielbesuch etc.).
- Konsumverhalten, Mediennutzung und Medienberichterstattung.
- Beurteilung der Rahmenbedingungen in der Arena Trier.
- Sportaktivität und Stellenwert des Heimspieles des Publikums.
Die Freizeit und ihre Entwicklung, als immer wichtiger werdender Bestandteil der Gesellschaft in Deutschland, stellt die Basis für den Besuch von Sportveranstaltungen dar. Das quantitative Freizeitbudget ist in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen. Weiterhin wird konstatiert, dass diese Freizeit zu einem erheblichen Teil durch sportliches Engagement – ob passiv oder aktiv – gefüllt wird. Hierbei wird deutlich, dass Basketball durchaus […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 8659
Danic, Damir: Sozialstrukturanalyse des Basketball Bundesligisten TBB Trier
Hamburg: Diplomica GmbH, 2005
Zugl.: Deutsche Sporthochschule Köln, Diplomarbeit, 2004
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Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2005
Printed in Germany

Vorwort
VORWORT
Die vorliegende Arbeit mit dem Thema
STRUKTURANALYSE DES PUBLIKUMS DES BASKETBALL
BUNDESLIGISTEN TBB TRIER
stellt den Abschluss meines sportwissenschaftlichen Studiums mit dem Schwerpunkt
Sportökonomie und Sportmanagement an der Sporthochschule Köln dar.
Die Anregung zu diesem Thema erhielt ich von Herrn Bernd HAASENRITTER vom
TBB Trier, dem ich an dieser Stelle und für die angenehme Zusammenarbeit
während der gesamten Diplomarbeit besonderen Dank aussprechen möchte. Bei
Herrn Dr. Hans STOLLENWERK möchte ich mich für die Betreuung dieser
Diplomarbeit bedanken. Beim Sportdirektor von Rheinenergie Köln, Herrn Stephan
BAECK, bedanke ich mich für seine freundliche und informative Unterstützung
während des geführten Interviews. Meiner Freundin Meryem ACIL danke ich dafür,
dass sie mir stets als kritische und konstruktive Gesprächspartnerin zur Verfügung
stand und sich Zeit für eine intensive Korrektur genommen hat. Einen besonderen
Dank möchte ich Marc THIEß aussprechen, ohne den die Realisation der DVD nicht
möglich gewesen wäre. Weiterhin danke ich Jochen SCHIEBORN für die grafische
Unterstützung meiner Diplomarbeit.
Daneben möchte ich all denen danken, die mich während meiner Studienzeit
persönlich begleitet haben und in der Erstellung dieser Arbeit eine wertvolle Stütze
waren.
Nicht weil es alle so machen, sondern weil es mir sehr wichtig ist und viel bedeutet,
möchte ich an dieser Stelle meinen Eltern, Marija und
uro ANI, meinen ganz
besonderen Dank aussprechen. Während meines gesamten Studiums konnte ich
stets auf ihre Unterstützung und ihr Vertrauen zählen. Deshalb möchte ich ihnen
diese Arbeit widmen.
Köln,
03.11.2004
Damir
ani

1
Verzeichnisse _________________________________________________ 4
1.
Einleitung _______________________________________________ 9
2.
Sport und Freizeit________________________________________ 11
2.1.
Freizeitentwicklung in der Geschichte ____________________________ 12
2.2.
Freizeitentwicklung in Deutschland bis heute ______________________ 14
2.3.
Die Bedeutung des Sports in der Freizeit _________________________ 15
2.3.1. Der Zuschauersport _____________________________________ 20
3.
Basketball ______________________________________________ 23
3.1.
Basketball in der Antike und basketballähnliche Spiele ______________ 23
3.2.
Basketball seit 1891 ­ die Entwicklung in Deutschland und den USA ___ 25
3.3.
Die Strukturen der Basketball Bundesliga _________________________ 32
3.4.
Die Hallensituation in der Basketball Bundesliga ___________________ 35
3.4.1. Die Geschichte und aktuelle Situation des TBB Trier ___________ 47
4.
Das magische Dreieck: Medien ­ Wirtschaft ­ Sport ___________ 50
4.1.
Sport-Marketing _____________________________________________ 52
4.1.1. Besonderheiten des Sport-Marketing _______________________ 53
4.2.
Sponsoring im Sport _________________________________________ 59
4.3.
Massenmedien in Deutschland_________________________________ 64
4.3.1. Sport und Massenmedien ________________________________ 65
4.3.2. Sport im Fernsehen _____________________________________ 66
4.3.3. Sport in der Presse _____________________________________ 69
4.3.4. Sport im Hörfunk _______________________________________ 72
5.
Das Publikum bei Sportveranstaltungen _____________________ 73
5.1.
Motive und Typisierung von Sportzuschauern _____________________ 75
5.2.
Empirische Zuschaueruntersuchungen bei Basketballveranstalungen ___ 76
6.
Die empirische Untersuchung
_____________________________ 78
6.1.
Die Untersuchungsmethode ___________________________________ 79
6.1.1. Die repräsentative Stichprobe _____________________________ 80
Inhalt

2
6.1.2. Planung und Konzeption des Fragebogens __________________ 81
6.1.3. Durchführung der schriftlichen Befragung ____________________ 82
6.1.4. Aufbereitung der Daten __________________________________ 83
6.1.5. Angewandte statistische Verfahren _________________________ 83
7.
Darstellung und Interpretation der Ergebnisse
_____________ 84
7.1.
Demographische Struktur des Trierer Publikums in der Arena Trier ____ 85
7.1.1. Die Sympathien ________________________________________ 86
7.1.2. Die Altersstruktur _______________________________________ 89
7.1.3. Die Geschlechterverteilung _______________________________ 93
7.1.4. Die Ausbildungs- und Berufssituation _______________________ 96
7.2.
Die infrastrukturellen Rahmenbedingungen der Arena Trier __________ 103
7.2.1. Die zurückgelegte Entfernung des Publikums ________________ 103
7.2.2. Der Herkunftsort und Wohnort des Publikums _______________ 107
7.2.3. Die genutzten Anfahrtsmittel des Publikums _________________ 109
7.2.4. Die Bewertung der Rahmenbedingungen des Publikums _______ 110
7.3.
Die Fan-Intensität, Motivation und Stellenwert der Basketballbegegnung
des Publikums in der Arena Trier ______________________________ 114
7.3.1. Die personelle Konstellation______________________________118
7.3.2. Die besuchten Heim- und Auswärtsspiele ___________________ 118
7.3.3. Regelkenntnisse ______________________________________ 119
7.3.4. Sportliche Passivität und Aktivität des Publikums _____________ 120
7.3.5. Die Beziehung zum Basketball und zum Sport allgemein _______ 122
7.3.6. Die anderen sportlichen Veranstaltungen (Fußball / Handball) ___ 128
7.3.7. Stellenwert und emotionale Anteilnahme ___________________ 129
7.4.
Konsumverhalten, Mediennutzung und Medienberichterstattung im_______
Fokus der befragten Zuschauer in der Arena Trier _________________ 132
7.4.1. Die erworbenen Eintrittskarten ___________________________ 132
7.4.2. Fanartikelbestand _____________________________________ 137
7.4.3. Die Produkt- und Brancheninteressen______________________ 139
7.4.4. Meinung zu Sponsoren _________________________________ 145
7.4.5. Konsumausgaben und Ausgaben für Sportaktivitäten _________ 146
7.4.6. Mediennutzung und Bewertung der Medienberichterstattung ____ 150
Inhalt

3
7.5.
Einstellungen zu ausländischen Basketballspielern des Publikums____ 155
7.6.
Die Bewertung der Mannschaft und des Trainers des TBB Trier ______ 161
7.7.
Die Bewertung des TBB Trier Managements _____________________ 162
7.8.
Zusammenfassung _________________________________________ 164
8.
Ausblick ______________________________________________ 170
9.
Literaturliste ___________________________________________ 174
10. Anhang________________________________________________187
Verzeichnisse

4
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
ABA
American Basketball Association
Abb. Abbildung
ABL
American Basketball Leauge
ausr. ausreichend
ausverk. ausverkauft
BAA
Basketball Association of Amerika
BBL
1. Basketball Bundesliga
befr. befriedigend
best. bestimmte(r)
bspw. beispielsweise
bzw. beziehungsweise
Champ. Champagner
d. h.
das heißt
DBB
Deutscher Basketball Bund
DFB Deutscher
Fußballbund
DGF
Deutsche Gesellschaft für Freizeitforschung
DM Deutsche
Mark
DSB
Deutscher Sport Bund
dt. deutsch
etc. et
cetera
f. folgende
(Seite)
ff. fortfolgende
(Seiten)
FIBA Fédération
Internationale de Basketball Association
Geldanl. Geldanlagen
Heimw. Heimwerkerbedarf
IOC
International Olympic Committee
IVW Informationsgesellschaft
zur
Feststellung der Verbreitung
von Werbeträgern e. V.
k. A.
keine Angabe(n)
k. N.
keine Nennungen erfolgt
LEV. Leverkusen
Kat. Kategorie(n)
Verzeichnisse

5
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS
mind. mindestens
mitgef. mitgefahren
mglh. mangelhaft
Mio. Million(en)
Mrd. Milliarde(n)
NBA
National Basketball Association
NBL
National Basketball Leauge
org.
organisieren
ö. öffentlich
PKW Personenkraftwagen
Pers. Peson(en)
PR Public
Relation
priv. privat
REC RheinEnergie
Köln
S. Seite(n)
Sig. Signifikanz
sog. sogenannt(e/n)
SPSS
Statistical Package for Social Sciences
Tab. Tabelle
Telekomm. Telekommunikation
u. a.
unter anderem
u. ä.
und ähnliche
ungen. ungenügend
usw.
und so weiter
vgl. vergleiche
Y. M. C. A.
Young Men's Christian Association
z. B.
zum Beispiel
Verzeichnisse

6
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Nr.
Titel
Seite
Abb.
1: Dr.
James
NAISMITH
25
Abb. 2:
Urkunde der 1. Deutschen
Basketballmeisterschaft
27
Abb.
3: Die
Harlem
Globetrotters
28
Abb. 4:
Organisationsstrukturen der Basketball Bundesliga
35
Abb.
5: Hallenplan
der
Arena
Trier
42
Abb.
6: Arena
Trier
43
Abb. 7:
Zuschauerzahlen der BBL und des TBB Trier im Vergleich
49
Abb. 8:
Kommunikations-Mix des Taktischen Marketings
57
Abb. 9:
Die Marketing-Management-Methode des Sports
63
Abb. 10:
Beliebtestes Sportmedium in der deutschen Medienlandschaft
65
Abb.
11:
Sympathieverteilung
des
Publikums
86
Abb. 12:
Sympathieverteilung des deutschen Publikums
87
Abb. 13:
Sympathieverteilung des Publikums aus Luxemburg
88
Abb.
14:
Altersstruktur
der
Fans
89
Abb. 15:
Geschlechterverteilung des deutschen Publikums
94
Abb. 16:
Geschlechterverteilung der Zuschauer aus Luxemburg
95
Abb.
17:
Geschlechterverteilung
im
Vergleich
95
Abb. 18:
Bildungsprofil der deutschen
Fans 97
Abb.
19:
Bildungsniveau
im
Vergleich
99
Abb.
20:
Berufe
der
deutschen
Fans 100
Abb. 21:
Berufe der Zuschauer aus Luxemburg
101
Abb.
22:
Anfahrtsweg
der
deutschen
Fans
104
Abb. 23:
Anfahrtsweg der Zuschauer aus Luxemburg
106
Abb. 24:
Das Einzugsgebiet des TBB Trier
108
Abb.
25:
Die
genutzten
Anfahrtsmittel
109
Abb. 26:
Bewertung der Rahmenbedingungen
111
Abb. 27:
Bewertung der Rahmenbedingungen bezogen auf das Alter
114
Abb. 28:
Fans verschiedener Sportarten im Vergleich
115
Abb.
29:
Personelle
Konstellation
im
Vergleich
116
Abb. 30:
Personelle Konstellation bezogen auf das Alter
117
Abb. 31:
Die besuchten Heim- und
Auswärtsspiele
118
Verzeichnisse

7
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Nr.
Titel
Seite
Abb. 32:
Selbsteinschätzung der
Regelkenntnisse 119
Abb. 33:
Sportaktivität der Zuschauer
im
Vergleich
121
Abb. 34:
Präferenzen der Zuschauer bei Sportanbietern 125
Abb.
35:
Aktiv
ausgeübte
Sportarten 127
Abb. 36:
Die Eintracht Trier bzw. der MJC Trier
128
Abb.
37:
Erworbene
Eintrittskarten
133
Abb.
38:
Erworbene
Eintrittskarten
im
Vergleich
135
Abb.
39:
Bewertung
der
Eintrittskartenpreise
136
Abb.
40:
Fanartikelbesitz
138
Abb.
41:
Fanartikelbesitz
im
Vergleich
139
Abb. 42:
Produkt- und Brancheninteressen 140
Abb. 43:
Brancheninteresse bezogen auf das Geschlecht
142
Abb. 44:
Brancheninteresse bezogen auf das Alter
143
Abb. 45:
Interesse an einem Fanbuch, Jahrbuch oder Jubiläumsbuch
144
Abb. 46:
Monatliche Konsumausgaben
147
Abb. 47:
Monatliche Konsumausgaben bezogen auf das Alter
148
Abb. 48:
Jährliche Ausgaben für Sportaktivität(en) 149
Abb. 49:
Jährliche Ausgaben für Sportaktivität(en) bezogen auf das Alter
150
Abb. 50:
Das Zuschauerinteresse an ausgewählten Sportarten
152
Abb. 51:
Bewertung der Basketballpräsenz in den Medien
153
Abb. 52:
Die Mannschaft des TBB Trier Saison 2004/2005
156
Abb. 53:
Einstellung zu ausländischen
Spielern
159
Abb. 54:
Bewertung der Mannschaft und des Trainerstabes
161
Abb.
55:
Bewertung
des
Trierer
Managements
163
Verzeichnisse

8
TABELLENVERZEICHNIS
Nr.
Titel
Seite
Tab. 1:
Entwicklung der Mitgliederzahlen des DSB seit 1960
17
Tab. 2:
Eckdaten der Fitness-Anlagen
in
Deutschland
18
Tab. 3:
Die Hallensituation der BBL
44-46
Tab.
4: Brutto-Werbeumsätze
der
TV-Sender
67
Tab. 5:
Soziologische Analysen von Basketballzuschauern
76-77
Tab.
6: Darstellung
des
Signifikanzniveaus
84
Tab.
7: Altersgruppen
im
Vergleich 91
Tab. 8:
Berufliche Situation der Basketballzuschauer im Vergleich
102
Tab. 9:
Entfernungen vom Wohnort im Vergleich
105
Tab. 10:
Herkunft der Besucher nach Postleitzahlen
107
Tab. 11:
Sportaktivität bezogen auf das Alter
122
Tab. 12:
Beziehung zum Basketball bezogen auf Alter und Geschlecht
123
Tab.
13:
Vereinsmitgliedschaften
125
Tab. 14:
Stellenwert und emotionale Anteilnahme
130
Tab. 15:
Vergleich des Pro-Kopf-Einkommen (PKE) innerhalb der EU
134
Tab. 16:
Bekanntheitsgrad der
Trierer
Homepage 154
Tab. 17:
Einstellung zu ausländischen
Spielern
160
Verzeichnisse

9
1.
Einle itung
Die Sportlandschaft in Deutschland ist geprägt von einer zunehmenden Konkurrenz
zwischen den Anbietern von ,,Zuschauersportarten". Als Zuschauersport sollen alle
Sportarten oder Sportveranstaltungen verstanden werden, die über ein ­ zumindest
potentielles ­ überregionales und öffentliches Interesse verfügen. Hierunter fallen
Mannschaftssportarten (z. B. Basketball, Fußball, Handball,), Einzelsportarten (z. B.
Tennis, Golf, Reiten) oder Groß-Events (z. B. Städtemarathons, Fun- und
Trendsport-Events). Als Anbieter treten vor allem Vereine, Sportbetriebs-
gesellschaften, Spitzen- und Ligaverbände oder Vermarktungsagenturen auf. Diese
Gruppen werben mit ihrem jeweiligen Sportprodukt, um die Gunst der Zuschauer,
Medien und Sponsoren.
Die Sportart Basketball erlebt, seit Anfang der 90er Jahre einen enormen Boom.
Nach dem Auftritt des amerikanischen ,,Dream Teams" und dem überraschenden
Gewinn der Europameisterschaft 1993 der Deutschen Nationalmannschaft, wird die
Sportart Basketball in Deutschland, als Trendsportart mit Potenzial beschrieben.
Viele Initiativen, die Sportart in Deutschland populärer zu machen, wie z. B.
,,Streetball", wecken zunehmend ein breites Interesse an ihr, was an den Mitglieder-
zuwächsen des DBB abzulesen ist. Durch eine enge Bindung an Amerika, z. B.
durch die Ausstrahlung von NBA-Spielen im Deutschen Fernsehen aber auch durch
zahlreiche Streetball-Events und Basketball-Camps hierzulande, werden
insbesondere Personengruppen jüngerer Generation angesprochen. Die immer
stärker professionalisierten Strukturen der BBL in Deutschland, sorgen zudem noch
für attraktives Wettkampfgeschehen, was in den vergangenen Jahren immer mehr
Zuschauer in den Sportarenen begeistern konnte.
Durch die Fertigstellung der Arena Trier im Jahre 2003, konnte der Verein des TBB
Trier in der vergangenen Saison (2003/2004) einen beträchtlichen Zuschauer-
zuwachs beobachten. Die durchschnittliche Zuschauerzahl ist von ca. 2.000
Zuschauern pro Heimspiel, auf über 4.000 Zuschauer angestiegen. Diese erfreuliche
Publikumsentwicklung der ,,Moselstädter" zu analysieren, soll Ziel dieser Arbeit sein.
Die Ergebnisse sollen helfen darüber Aufschluss zu geben, wie sich das Trierer
Publikum im Einzelnen zusammensetzt.
1.
Einleitung

10
Zentrale Punkte der Untersuchung, die mittels eines überwiegend geschlossenen
Fragebogens erhoben wurden sind u. a.:
Demographische Parameter (Alter, Geschlecht, Publikum etc.)
Infrastrukturelle Rahmenbedingungen (Anfahrtsstrecke, Anfahrtsmittel etc.)
Emotionale Anteilnahme (Regelkenntnisse, Spielbesuch etc.)
Konsumverhalten, Mediennutzung und Medienberichterstattung
Beurteilung der Rahmenbedingungen in der Arena Trier
Sportaktivität und Stellenwert des Heimspieles des Publikums
Die Freizeit und ihre Entwicklung, als immer wichtiger werdender Bestandteil der
Gesellschaft in Deutschland, stellt die Basis für den Besuch von
Sportveranstaltungen dar. Das quantitative Freizeitbudget ist in den letzten Jahren
kontinuierlich angestiegen. Weiterhin wird konstatiert, dass diese Freizeit zu einem
erheblichen Teil durch sportliches Engagement ­ ob passiv oder aktiv ­ gefüllt wird.
Hierbei wird deutlich, dass Basketball durchaus einen Stellenwert in der
Freizeitplanung der deutschen Gesellschaft für sich mitbeansprucht.
Ein geschichtlicher Abriss und die Entwicklung des Basketballs in Deutschland im
Vergleich mit Amerika, sollen den Stellenwert des deutschen Basketballs in der
Landschaft des Zuschauersports beschreiben.
Die BBL hat sich 2001 vom Basketballverband gelöst und vermarktet sich seither
selbst. Die professionellen Strukturen der BBL bedürfen ebenso professionell
ausgearbeiteter Konzepte. Somit sehen sich die Verantwortlichen der Liga und
Vereine immer häufiger Marketingexperten der Sponsoren und Unternehmen
gegenüber. Die empirische Untersuchung stellt eine der wichtigsten
Voraussetzungen dar, Vermarktungskonzepte von Profivereinen mit repräsentativen
Untersuchungsergebnissen zu belegen und bei potenziellen Sponsoren zu
kommunizieren.
Nach einer kurzen Vereinshistorie des TBB Trier, rückt die empirische Untersuchung
des Publikums in den Mittelpunkt dieser Arbeit.
1.
Einleitung

11
Zudem konnte Stephan BAECK, ehemaliger Rekord-Nationalspieler und jetziger
Sportdirektor bei RheinEnergie Köln, für ein Experten-Interview gewonnen werden.
Dieser Arbeit liegt außerdem eine DVD bei, auf der das komplette Interview mit
Stephan BAECK als Film einsehbar ist. Zusätzlich soll die DVD die Arbeit mit einigen
visuellen Eindrücken der Arena Trier, der Sportart und der damit verbundenen
Faszination Basketball abrunden.
Die dieser Arbeit zugrunde liegende Befragung, bezieht sich ausschließlich auf die 1.
Herren Basketball Bundesliga. Daher ist der Fokus dieser Diplomarbeit auf die
Konstellation der BBL und des professionell betriebenen Basketballsports gelegt.
Kinder- Jugend-, Street-, Freizeit- und Frauenbasketball als Einzelphänomene zu
beleuchten, wäre daher zu weitgreifend und findet in dieser Arbeit nur am Rande
Erwähnung.
2.
Sp o rt und Fre ize it
Der Anteil der Freizeit scheint in unseren westlichen Industrienationen, im Vergleich
zur Arbeitszeit und der damit verbundenen Freizeitgestaltung, in den letzten
Jahrzehnten stetig anzusteigen. So ist nicht nur ein Anstieg der persönlichen
Sportaktivität zu beobachten - es kann insbesondere ein vermehrter passiver
Konsum sportlicher Wettkämpfe in Stadien, Arenen oder zu Hause vor den
Fernsehern, beobachtet werden.
Will man sich soziologisch mit den Effekten und Motiven von Sportkonsumenten
auseinandersetzen, wird zuvor die Freizeit, die als Voraussetzung für die Existenz
des Konsumgütermarktes gesehen werden kann, näher beleuchtet. Zunächst stellt
sich die Frage, wo das ,,Phänomen" Freizeit seine Ursprünge hat.
2.
Sport
und
Freizeit

12
2.1.
Fre ize ite ntwic klung in d e r G e sc hic hte
Bereits vor über 2000 Jahren war in der griechischen und römischen Antike, die
Differenzierung zwischen Polis, dem öffentlich-politischen Raum, und der Familie
bekannt. Die Arbeitswelt, einschließlich der Lohnarbeit, gehörte zum Notwendigen
und Nützlichen des Lebens und war dennoch lediglich den Sklaven vorbehalten. Als
,,Negotium" war die Arbeit der unteren Schichten zu verstehen, die ihren Herrschern
und Privilegierten somit erst die Muße, das ,,Otium", ermöglichten (OPASCHOWSKI
1996a, 99). Die Menschen der unteren Schichten arbeiteten zu jener Zeit nicht
zwangsläufig das gesamte Jahr.
Zahlreiche Tage im Jahr entfielen auf Feier- und Ruhetage. Die Lichtverhältnisse der
Jahreszeiten und die Kirche haben im Mittelalter maßgeblich die Länge, und damit
die Einteilung der Arbeitszeit und der übrig bleibenden Zeit, bestimmt. ANDREAE
vermutet den Ursprung der groben Zeiteinteilung von jeweils acht Stunden Schlaf,
Arbeit und Freizeit bereits in dieser Epoche (1970, 16). Zur persönlichen Verfügung
stand diese freie Zeit jedoch nicht, sondern war für Kirche oder Familie vorgesehen
und vermutlich auch streng reglementiert. Durch das stärker ausgeprägte
Rollenbewusstsein und den damit verbundenen Pflichten und Aufgaben der
damaligen Bevölkerungsschichten, konnte der Einzelne die Verwendung seiner
freien Zeit, noch nicht autonom bestimmen (vgl. ANDREAE 1970).
Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass die Etymologie des Begriffes ,,Freizeit"
bis ins Mittelalter um 1350 zurückreicht (vgl. KRUG/SCHMIDT 1998). Die derzeit
spätmittelhochdeutsche Vorform ,,frey zeyt", stand semantisch für die Fehdezeit oder
Friedenszeit, für die eine Obrigkeit und das damalige Sittengesetz sorgen sollten
(AGRICOLA 2001, 82). Die ,,frey zeiyt" war damals eine gesellschaftliche Größe und
ermöglichte das Stattfinden von Markttagen. In einem der ersten deutschen
Wörterbücher von MAALER aus dem Jahre 1561 steht geschrieben:
,,Freye zeyt daran einer thun mag nach seim willen und gefallen" (vgl. NAHRSTEDT
1988).
2.
Sport
und
Freizeit

13
Damit war wohl erstmalig ein erhöhter Freizeitanspruch des Individuums schriftlich
dokumentiert. Mit der Reformation im 16. Jahrhundert durch LUTHER, erfuhr die
Arbeit - und damit auch sukzessive die Freizeit - eine neue Definition mit neuem
Stellenwert. Das Verhältnis des Menschen zu und mit Gott wurde neu interpretiert, so
dass sich die protestantische Kirche nun von der katholischen abspalten sollte. Die
Arbeit erhielt durch die Kirche einen neuen Stellenwert, der die Menschen im
Glauben ließ, mit der Arbeit ihren Dienst für Gott zu verrichten (vgl. NAHRSTEDT
1968). TOKARSKI beschreibt den Lebenssinn der Menschen damals so: ,,Leistung
als Vorbedingung zur Aufnahme in den Himmel, Arbeit als Läuterung" (1985, 30). Die
Kirche bezeichnete zu dieser Zeit Muße als Anfang aller Laster - die Muße wurde
somit zunächst zum Müßiggang abgewertet.
Die Länge der arbeitsfreien Zeit wurde letztendlich durch eine ,,methodisch-rationale
Lebensreglementierung" in der Phase der Reformationszeit abgelöst (WEBER 1965,
30). Die Trennung von Wohn- und Arbeitsplatz hatte eine Etablierung der ,,öffentlich
verpflichteten Zeit" einerseits und ,,privater, freier Zeit" andererseits, zur Folge
(SCHULZE 1992, 7). Die Gesellschaft hatte einen der ersten und entscheidenden
Schritte auf dem Weg zur Arbeitsgesellschaft unternommen.
In der Epoche der Aufklärung des 18. Jahrhunderts, als sich die Gesellschaft immer
mehr gegen die bisherige Abhängigkeit von der Kirche stemmte, forderte der
Philosoph ROUSSEAU in seinem Roman ,,Emile", mehr individuelle Handlungs- und
Entscheidungsmöglichkeiten sowie eine Mündigkeit für die Menschen. Daran
geknüpft formuliert er ein pädagogisches Postulat, die eine Erziehung auf eine
,,temps de liberté" (dt. = Zeit der Freiheit) zur Folge hat. Im Zuge dieser sich
verändernden Wertebestimmungen, wurde aus ,,frey zeiyt" das zusammenhängende
Wort ,,Freizeit" (NAHRSTEDT 1988, 33).
Während der Industrialisierung Mitte des 19. Jahrhunderts, wurden die
Arbeitsbedingungen zunächst zunehmend schlechter. Damit wurde auch die Arbeits-
zeit zunehmend länger. Die Landflucht brachte ein Überangebot an Arbeitskräften in
den Städten mit sich, was sich negativ auf die Löhne und Arbeitszeit auswirkte.
2.
Sport
und
Freizeit

14
Das Existenzminimum konnte nur bei einer Arbeitszeit von ca. 14-16 Stunden pro
Tag erreicht werden ­ es kann von der damals verbleibenden Zeit, noch lange nicht
von Freizeit im Sinne heutiger Definitionen gesprochen werden. Zudem
argumentierten die Industriellen damals, die Arbeitgeber erwiesen dem Menschen
und damit der Gesellschaft einen Dienst. Weiter würden sie den Menschen vor dem
Schicksal bewahren, die freie Zeit für nichts anderes, als für Schlechtigkeiten zu
vergeuden (vgl. ANDREAE 1970). Erst 1839 traten Regelungen zur
Arbeitszeitverkürzung von Kindern, Jugendlichen und Frauen in Kraft. Vielleicht
können die Jahre 1918/1919 als gewisses Schlüsselmoment der Freizeitentwicklung
bezeichnet werden. In dieser Zeit konnten die Arbeiter nämlich den entscheidenden
Durchbruch des Acht-Stunden-Tages durchsetzen. Damit war eine Umverteilung des
Verhältnisses von Arbeit zu Freizeit eingeleitet (vgl. OPASCHOWSKI 1988).
2.2.
Fre ize ite ntwic klung in De utsc hla nd b is he ute
Das nun veränderte Freizeitbewusstsein ist nach KRUG und SCHMIDT auf die
Prozesse der Industrialisierung zurückzuführen (vgl. 1998). Hier konnte sich dadurch
eine ,,Industrialisierung von Raum und Zeit" entwickeln (FROMME 1985, 16). Es
dauert noch weit bis ins 20. Jahrhundert hinein, bis sich schließlich das
gesamtgesellschaftliche Konstrukt Freizeit, zu einer zentralen Kategorie
herauskristallisieren konnte. Tatsächlich hat der Kampf um weniger Arbeitszeit und
mehr Freizeit im letzten Jahrhundert zum Anstieg, der zur persönlichen Verfügung
stehender Zeit, geführt. In ganz Europa waren die Menschen in den Jahren der
Nachkriegszeit hauptsächlich mit dem Wiederaufbau des zerstörten Heimatlandes
beschäftigt. In diesen Jahren stand die Familie noch im Mittelpunkt, der noch
größtenteils erholungsorientierten Freizeitgestaltung (DIGEL 1986, 31).
In den 60er und 70er Jahren kann von einer Zunahme der Konsumorientierung
gesprochen werden, die sich seither in der Gesellschaft zunehmend auf den
Medienbereich ausdehnt. In den 70er Jahren stieg, u. a. durch die Einführung der 35
Stunden-Woche der IG Metall, der Anteil der Freizeit stark an. Die Gesellschaft der
70er kann jedoch weiterhin als Arbeitsgesellschaft charakterisiert werden, da die
Arbeit primär als ökonomische Basis für den Konsum von Wohlstandsgütern diente
(OPASCHOWSKI 1997, 29).
2.
Sport
und
Freizeit

15
Die erlebnisorientierte Freizeitgestaltung erhält erst in den 80er und 90er Jahren
Einzug in unserer Gesellschaft. In den 90er Jahren überholt die Freizeit die
Arbeitszeit - damit geht auch ein gesteigertes Sportinteresse, in Form der
bewegungsaktiven Erholung und des viel zitierten ,,Wellness-Booms" einher (vgl.
OPASCHOWSKI 1996a, 21 ff.). Doch die sozialpolitischen und konsumbedingten
Fortschritte sowie der Wertewandel der Gesellschaft bedeuteten, damals wie heute,
nicht bedingungslos einen synonymen Anstieg der frei disponierbaren Zeit.
Der ,,Netto-Zeitvorsprung" wird durch einen höheren Erholungsbedarf, durch längere
Wegstrecken zum Arbeitsplatz, durch Eigenarbeiten an Haus und Wohnung und
nicht zuletzt durch die anspruchsvolle Beziehungsarbeit zunehmend neutralisiert
(AGRICOLA 1990, 12). Der damit verbleibende ,,Netto-Zeit-Gewinn" sieht sich einer
scheinbar endlosen Angebotspalette von Kino-Welten, Einkaufs- und Fitness-
Zentren, Vereinen und sportlichen Events gegenüber.
Die Bedeutung des Sports in der Gesellschaft, ob aktiv betrieben oder passiv erlebt,
reicht zurück, bis weit in die Antike und kann damit durchaus als ,,traditionelles
Gesellschafts-Konsumgut" bezeichnet werden, das auch heute einen relativ stabilen
gesellschaftlichen Stellenwert in der Bevölkerung besitzt.
2.3.
Die Be d e utung d e s Sp o rts in d e r Fre ize it
Die subjektive Wertschätzung der Freizeit und die damit aufgewendete freie Zeit der
Menschen, haben in den vergangenen Jahrzehnten einen enormen Anstieg erfahren
(vgl. TOKARSKI 2001). Die angesprochene Arbeitszeitverkürzung hat zu einem
erhöhten Freizeitbudget geführt. Ein Anstieg ist durchaus auch bei den heutigen
Anforderungen im Berufs- und Arbeitsleben feststellbar - der Alltag wird zunehmend
facettenreicher und damit auch komplexer. Das Bedürfnis bzw. Streben der
Menschen nach Erholung und Abwechslung in der Freizeit steigt damit zunehmend.
Ebenso kann konstatiert werden, dass das emotionale Freizeitempfinden gestiegen
ist, d. h. bei der Wahl von Freizeitaktivitäten muss zunehmend die Frage nach den
individuellen Präferenzen geklärt werden (vgl. THEMATA 2003).
2.
Sport
und
Freizeit

16
Emotionen können ebenso, als eine der stärksten Verbindungen zwischen den
Sporttreibenden und den Zuschauern in den Stadien, beschrieben werden. Ein
großer Teil der Bevölkerung wendet damit immer mehr Einkommen für
Freizeitaktivitäten auf, wobei DIGEL hierbei argumentiert, dass sich der Sportkonsum
als gewichtiger Wachstumsfaktor erweise (1986, 31).
Um weitere Gründe für die Zuwendung steigender Sportkonsumenten verdeutlichen
zu können, scheint eine nähere Betrachtung der Sportlandschaft in Deutschland
sinnvoll.
Von den 50er bis zu den 70er Jahren dominierten traditionelle Sportarten, wie
Turnen, Leichtathletik, Fußball oder Handball, die Sportangebote der Vereine. Der
Sport spielte gesellschaftlich betrachtet, eine eher untergeordnete Rolle - wurde aber
auch schon liebevoll als ,,schönste Nebensache der Welt" beschrieben
(OPASCHOWSKI 1996b, 6). Hauptsächlich in Vereinen organisiert, präsentierten
sich ausschließlich die jüngeren Männer in der deutschen Sportlandschaft. Weiterhin
zeichneten sich die Vereine, durch ein Höchstmaß an Ehrenamtlichkeit aus (vgl.
WOPP 1995).
In dieser Zeit verband die Sporttreibenden gleiches Werteempfinden:
Wettkampfgedanke
schweißtreibender Umgang mit dem eigenen Körper
strenge Regeln und
die Forderung nach Disziplin im Sport (HEINEMANN 1999, 15)
Der Sport charakterisierte sich klar in einem zweigeteilten Pyramidenmodell,
bestehend aus dem Hochleistungssport als Spitze und dem Breitensport als Basis
(vgl. DIGEL 1986). Immer mehr erfuhr die Gesellschaft einen Wertewandel im
Freizeitsektor, der die starren Normen der Sportlandschaft aufweichte und zu einem
zunehmenden Wandlungsprozess führte. In den 80er Jahren erlebte Deutschland
einen ,,Sportboom". Der Grund für diese starke Expansion im Freizeitsektor, kann
hauptsächlich im Wandel der gesellschaftlichen Werte begründet werden.
2.
Sport
und
Freizeit

17
Der intensive Wunsch nach mehr Selbstbestimmung, die Emanzipation der Frau, die
zeitlich-räumliche Ungebundenheit und das vermehrte Streben nach
gesundheitlichen bzw. ästhetischen Aspekten in der Freizeit, wachsen insbesondere
in den bisher sportabstinenten Gesellschaftsgruppen (vgl. RITTNER 1986).
Unterstützend wirkte zusätzlich, die immer stärker werdende Mediatisierung des
Sports, die in den 60er und 70er Jahren ihren Entwicklungsanfang fand.
Mit der Einführung des dualen Rundfunksystems kann in den 80er Jahren der
endgültige ,,Sportboom" erklärt werden. Der Sport konnte durch das Fernsehen einen
immer stärkeren Stellenwert im sozial-wirtschaftlichen Gefüge unserer Gesellschaft
erreichen (HARTMANN-TEWS 1996, 15). Diese beiden Aspekte führten zu einer
Darstellungsplattform für Sportlerpersönlichkeiten und Sporttrends, mit einer
scheinbar unerschöpflichen Vielfalt (vgl. AGRICOLA 1987).
Von der zunehmenden Sportaktivität der Menschen in Deutschland, profitierten
vorerst die Vereine und damit der Dachverband des Deutschen Sportbundes (DSB).
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(Tabelle nach Daten der THEMATA Services GmbH
2003, 90 und NICOLAI 2001, 14 / eigene Darstellung)
Zu den Angaben der Mitgliederzahlen des DSB sei angemerkt, dass bereits
Vereinsstudien in den 70er Jahren zeigten, dass nur 49 Prozent der Mitglieder
wirklich aktiv sind.
2.
Sport
und
Freizeit

18
Es kann durchaus festgestellt werden, dass sich der DSB nachweislich wenig
bemüht, seine Statistiken nach aktiven und inaktiven Mitgliedern zu unterteilen und
weiterhin Mehrfachmitgliedschaften zu berücksichtigen. Bis heute verfolgt der DSB
diese Praxis zur Veröffentlichung von Mitgliederzahlen (vgl. OPASCHOWSKI 2001).
Zu Beginn der 90er Jahre hatte der DSB mit rückläufigen Mitgliederzahlen zu
kämpfen. Im Gegenzug können ein stetiger Anstieg und sogar eine weitere
Diversifikation (z. B. Lady-Fitness) Mitgliedern in Fitness-Studios und Fitness-
Zentren in Deutschland beobachtet werden (vgl. OPASCHOWSKI 2001).
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3
(THEMATA ­ Freizeit- und Erlebniswelten Services GmbH 2003, 87 / eigene Darstellung)
Der moderne Körperkult löst den schweißtreibenden Sport in vielen Bereichen ab.
Die ,,Fitness- und Wellness-Bewegung" ist schon lange keine Mode-Erscheinung
mehr, sondern ein fester Bestandteil unseres Alltages und prägt auch das Freizeitbild
unserer gesamten westlichen Gesellschaft. Die klassische Organisationsform des
Vereins als alleinige Gesinnungsgemeinschaft mit Werten wie Leistungsorientierung,
Geselligkeit oder Wettkampfstreben, wird zunehmend durch ein Kunden- und
Dienstleistungsverhältnis abgelöst.
Der Leistungsgedanke muss immer mehr dem Motiv Spaß weichen, das ein
Hauptmotiv der heutigen Sporttreibenden darstellt.
2.
Sport
und
Freizeit

19
Körperliche Fitness, Geselligkeit und die Förderung der Gesundheit sind weitere
Beweggründe der großen Masse an Freizeit- und Breitensportlern in Deutschland.
Stressabbau und Entspannung, neben dem Figurideal und dem Ausgleich von
Bewegungsmangel am Arbeitsplatz, vervollständigen die Beweggründe der sportlich
Aktiven (THEMATA 2003, 88).
Die sportliche Aktivität der Menschen in Deutschland ist unabstreitbar angestiegen
und gleichzeitig in verschiedene organisatorische Subsysteme zerfallen, d. h. es gibt
heutzutage fast ebenso viele unorganisierte, wie organisierte Sportler (vgl.
OPASCHOWSKI 1996b). Die Vereine haben schon längst ihre alleinige Position als
Sportanbieter der Gesellschaft verloren und müssen sich auf dem neuartigen
Sportanbietermarkt behaupten. Die große Krise der Vereine aus den 90er Jahren, als
exorbitante Mitgliederabgänge gemeldet wurden, scheint gebannt. Die derzeit 27
Mio. Mitgliedschaften in über 87.000 Turn- und Sportvereinen der Bundesrepublik
Deutschland, können wieder eine steigende Tendenz erkennen lassen (THEMATA
2003, 90). Dazu mussten die Vereine stärker um ihre Mitglieder kämpfen, d. h.
gegebenenfalls neue Sportangebote und Abteilungen (z. B. verstärkt Aqua-Jogging,
Rückengymnastik etc.) nach den Kundenvorstellungen und aktuellen Trends
ausrichten, um weiterhin auf dem Markt bestehen zu können.
Zahlreiche kommerziell ausgerichtete Sportanbieter drängen sich auf dem
Sportmarkt. Ständig neue Sportformen, wie z. B. Spinning, werden konzipiert,
traditionelle Sportarten werden modifiziert, wie z. B. Streetball, und der breiten
Masse angepriesen. Abenteuer und Erlebnis sind die weiteren Attribute, die in der
Ausgestaltung der neuen Sportformen ausschlaggebend sind. Nichts scheint daher
mehr unmöglich - sogar in den flachsten Regionen dieser Erde ist das Skifahren in
gigantischen Ski-Hallen möglich. Fun- und Trendsportarten aller Art gewinnen
ständig an Beliebtheit und fesseln, wenn auch manchmal nur für kurze Zeit, die
sporttreibenden Konsumenten.
Die Sporttreibenden sind jedoch nicht die einzigen Konsumenten im Sektor Freizeit.
Bereits OPASCHOWSKI separierte diese Zielgruppe bereits 2001. Er unterscheidet
insgesamt fünf verschiedene ,,Sportlertypen":
2.
Sport
und
Freizeit

20
Gelegenheitssportler
Aktivsportler
Leistungssportler
Sportinteressierte
Nicht-Sportinteressierte (OPASCHOWSKI 2001, 161)
Zu den regelmäßig aktiv Sporttreibenden (in der Sportwissenschaft mind. einmal pro
Woche) gehören die Aktiv- und Leistungssportler, die mit einer Größe von 19 Prozent
der Bevölkerung beschrieben und der traditionellen Definition der Sporttreibenden
zugeordnet werden können. Nur 15 Prozent der Deutschen treiben gelegentlich
Sport. Fast ein Drittel der Bevölkerung (31 %) sind Sportinteressierte und knapp über
ein Drittel (35 %) ist weder an passivem Sportkonsum, noch an aktiver körperlicher
Betätigung interessiert. Insgesamt sind damit 65 Prozent der Bevölkerung in
irgendeiner Weise an Sport interessiert (vgl. OPASCHOWSKI 2001. 161 ff.). Die
Konkurrenzsituation auf dem Freizeitmarkt bedingt einen ständigen Prozess der
Neuentwicklung von Konzepten und Formen für den Sektor Sport, die an die
Bedürfnisse der Konsumenten angepasst werden müssen. Dazu gehören
gleichermaßen Erlebnisbäder, wie mittlerweile gigantische Events mit abwechslungs-
reichen Rahmenprogrammen. Durch die erhöhte Nachfrage kann nicht nur von
einem Anstieg der Quantität, sondern auch von einer verbesserten Qualität der
Sportveranstaltungen gesprochen werden. Die Vielzahl moderner und
multifunktioneller Arenen und Stadien, ermöglichen somit zahlreichen Besuchern
einen höheren und komfortableren Erlebniswert.
2.3.1.
De r Zusc ha ue rsp o rt
,,Das Leben schlechthin, ist zum Erlebnisprojekt geworden." (SCHULZE 1992, 13)
SCHULZE formulierte diesen Satz und beschrieb mit ihm eine ganze
Erlebnisgesellschaft.
2.
Sport
und
Freizeit

21
Die Wirtschaft hat sich von einer Agrargesellschaft, über die Industriegesellschaft zu
einer Dienstleistungsgesellschaft entwickelt. Diese Dienstleistungsgesellschaft
erfährt mit der zunehmenden Erlebniskonzentration einen Höhepunkt in unserer
heutigen Lebensform. Mit einer Mischung aus Show, Spektakel, Sponsoren und
Entertainment versuchen die Organisatoren von Sportveranstaltungen, ein Maximum
an Zuschauern in die Stadien und Arenen zu locken. Mit diesem Hintergrund gilt es
für die Verantwortlichen der Veranstaltungen zu klären, welche Veranstaltungen aus
welchen Beweggründen besucht werden. Die Meinung der Zuschauer wird zur
Optimierung von Veranstaltungen immer bedeutungsvoller.
Jedes Jahr besuchen mehr als 250 Millionen Besucher (AGRICOLA 1999, 110)
Stadtfeste und Kultur-Events. Rund 170 Millionen Menschen besuchen alljährlich
Volksfeste (THEMATA 2003, 111) ­ das weltweit größte Volksfest ist das Münchener
Oktoberfest, bei dem knapp sechs Mio. Menschen jährlich 16 Tage lang feiern. Top-
Sportveranstaltungen stehen als bevorzugte Freizeit-Events der deutschen
Bevölkerung gleich an zweiter Stelle und dokumentieren damit eindrucksvoll, den
hohen Stellenwert von Sportveranstaltungen in unserer Gesellschaft. Auf den
weiteren Rängen können Schützenfeste, Rock- und Popfestivals, Ausstellungen und
Veranstaltungen der Güte Love-Parade wiedergefunden werden (THEMATA 2003,
112). Bereits 1987 konnte die DGF jährlich insgesamt 470 Mio. Sportzuschauer in
Stadien und Arenen ermitteln (STOLLENWERK 1996, 32; KLEIN 1996, 56).
Die Beweggründe der Besucher von Sportveranstaltungen sind jedoch sehr
unterschiedlich. Die in der anfänglichen Geschichte von Zuschaueruntersuchungen
konstatierte Meinung von unsportlichen Zuschauern bei Sportveranstaltungen, wurde
in den letzten Jahren eindeutig dementiert. ,,Es besteht sehr wohl eine enge
Verbindung zwischen sportlicher Betätigung und dem Besuch einer
Sportveranstaltung" (STOLLENWERK 1996, 115). Die Bindung an einen Verein ist
bei Zuschauern von Sportveranstaltungen, ebenso nicht zufällig. Die Besucher des
VIP-Bereiches kommen nicht selten zu Sportveranstaltungen, um geschäftliche
Gespräche zu führen oder Kundenkontakte zu pflegen.
2.
Sport
und
Freizeit

22
Einige Zuschauer sind sicherlich zum ersten Mal bei einer sportlichen
Großveranstaltung anwesend und sind vermutlich sekundär am sportlichen Ereignis,
als am geselligen Zusammentreffen mit Freunden interessiert. Das Interesse an der
Sportart selbst, ist jedoch ausschlaggebend für den Besuch einer Sportveranstaltung
(vgl. STOLLENWERK 1996). Die weiteren entscheidenden Beweggründe für den
Besuch von Sportveranstaltungen sind Spaß, Ablenkung und Unterhaltung.
Weiterhin kann durch den beschriebenen Wertewandel in unserer Gesellschaft, ein
steigendes Bedürfnis an Sportveranstaltungen festgestellt werden.
Sportgroßveranstaltungen präsentieren sich in attraktiver Form mit Showelementen,
Spannungsgehalt der Wettkämpfe und Gemeinschaftsleben. Dies beschreibt
gleichzeitig den Ausdruck und die Philosophie eines ganzen Gesellschafts- und
Konsumstiles (vgl. KLEIN 1996). Sportveranstaltungen werden durch die
Verzahnung, des kommerziell ausgerichteten Sportereignisses mit Show- und
Unterhaltungselementen, immer stärker zu professionell organisierten Groß-Events.
Dies gilt auch immer stärker für die Basketball Bundesliga, die durch Showelemente
vor, während und nach der sportlichen Darbietung, Basketball auf dem Spielfeld
präsentiert. Vor Anpfiff des Spiels werden interaktive Basketball-Spiele, meist mit
Kindern und Jugendlichen aus dem Publikum in Szene gesetzt, wobei der einzelne
Zuschauer die Möglichkeit hat, Sachpreise zu gewinnen. Die Zuschauer werden so
auf das anstehende Hauptereignis eingestimmt. Während den Auszeiten und in der
Halbzeitpause animieren ,,Cheerleader" die Zuschauer mit choreographischen Tanz-
und Showelementen. Weiterhin präsentieren aufsteigende Pop-Sänger ihre neueste
Single-Auskopplung, während ein weiterer Zuschauer aus dem Publikum ausgesucht
wird, der mit einem Wurf über das ganze Spielfeld ein Auto des lokalen Sponsors
gewinnen kann.
Ein ganzheitliches Gesamterlebnis zu schaffen, das Spannung, Show und
Unterhaltung in Einklang bringt, ist das Ziel der Vereinsverantwortlichen bei
derartigen Sportgroßveranstaltungen.
2.
Sport
und
Freizeit

23
3. Ba ske tb a ll
Vor kurzem sind die Olympischen Spiele in Athen beendet worden. Außer 1972 in
München (Goldmedaille: UdSSR), 1980 in Moskau (Goldmedaille: Jugoslawien) und
1988 in Soul (Goldmedaille: UdSSR) gewannen die Amerikaner stets das olympische
Basketballturnier. Seit bei den Olympischen Spielen in Barcelona 1992 das ,,Dream
Team" (die NBA Profis aus den USA waren damals erstmalig teilnahmeberechtigt)
um ,,Magic" Earvin JOHNSON und Michael ,,Air" JORDAN die Welt mit traumhaftem
Basketball verzauberte, genießt das olympische Basketballturnier besondere
Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. In Athen 2004 konnte das ,,Dream Team IV"
lediglich Bronze gewinnen (Goldmedaille: Argentinien). Bereits nach dem knappen
Sieg der ,,US-Boys" beim Freundschaftsspiel in Köln, August diesen Jahres gegen
die deutsche Nationalmannschaft, konnte kein gravierender Klassenunterschied
festgestellt werden. In Barcelona konnte das ,,Dream Team" scheinbar spielerisch
und unbedrängt ihre ganze Spielstärke und Professionalität gegenüber der restlichen
,,Basketball-Welt" demonstrieren. Der Klassenunterschied zu den restlichen
Kontinenten ist geschwunden - die anderen Mannschaften haben in Sachen
Spielverständnis, Athletik, Strategie und vor allem an Spielwitz aufgeholt. Die
Basketball-Nationen sind weiter zusammengerückt und das Niveau der Spielstärke
ist nahezu angeglichen.
Was ist so faszinierend an der Sportart mit dem Leder in orange, das Massen in
Amerika und Europa in die Hallen und Arenen zieht? Wie konnte sich eine Sportart,
die noch relativ neu ist (1891 erfunden), derartig schnell über dem Globus ausbreiten
und den Akteuren damit einen Prominentenstatus, vergleichbar mit Schauspielern
und Pop-Stars (zumindest in den USA) aus Hollywood, verleiht?
3.1.
Ba ske tb a ll in d e r A ntike und b a ske tb a llä hnlic he Sp ie le
Die Spielidee des Basketballs, einen Ball durch einen erhöhten Ring oder auf einen
Korb zu werfen, lässt sich in der Geschichte weit zurückverfolgen.
3.
Basketball

24
Etwa 800-1500 n. Chr. übten die Azteken, Mayas und Inkas Ballspiele mit zwei
Mannschaften aus, bei denen ein schwerer Kautschukball mit dem Rücken, der
Hüfte, dem Knie oder dem Gesäß gespielt werden durfte. Das Ziel dieses
basketballähnlichen Spiels bestand darin, den Ball in die gegnerische Spielhälfte
zurückzuspielen bzw. den Ball durch einen senkrecht stehenden, steinernen Ring, in
sechs Meter Höhe zu befördern. Auch die Normannen haben ähnliche Spiele
betrieben, mit demselben Ziel, einen Ball durch einen Ring zu werfen (vgl.
HAGEDORN 1985). SMITH beschreibt das ,,rubber ball game" (800 n. Chr.), wovon
in Arizona und Mexiko Überreste der Spielfelder gefunden wurden, wie folgt:
,,It is a combination of our modern games of basketball, volleyball, soccer, and jai-
alai. It was played in a high-walled paved court (usually 100 to 125 feet long and 20
to 50 feet wide)... the floor plans of which were in the shape of an I ...the game had
its key the knocking of a solid, five-pound rubber ball, five to eight inches in diameter,
through stone hoops set vertically in the center of each of the two long walls. The
main objective of the play does not seem to have been to gain ground... but to score.
Since the inner diameter of the stone hoop varied from six to twelve inches, making a
goal was no easy task" (1983, 22).
Da in der Nähe dieser alten Spielfelder Tempel standen, gehen einige
Wissenschaftler davon aus, dass dem "Ur-Basketball" eine kultische und rituelle
Bedeutung zukam. Weiter waren die Spielfelder mit Schnitzereien und heiligen
Objekten geschmückt. Der Ball und der Ring wurden angeblich als Heiligtümer
verehrt (vgl. SMITH 1983). Auch die Indianer, die alten Griechen und die Römer
kannten einige Ballspiele, die deutlich an moderne Ballsportarten, wie z. B.
Basketball, erinnern (vgl. KRÄNZLE / BRINKE 1996). Nach Berichten von VIETH und
LAUDONNIÈRE (16. Jh.) spielten Einwohner des heutigen Florida folgendes
Ballspiel: ein auf einem hohen Pfahl befestigtes Binsengeflecht sollte mit einem Ball
getroffen werden (HAGEDORN 1985, 22).
Ob nun kultisch oder rituell ­ diese geschilderten Überlieferungen beschreiben
lediglich Ansätze des heutigen Basketballs bzw. Ansätze die auf einige
Ballsportarten zurückführbar sind.
3.
Basketball

25
Abb. 1: Dr. James NAISMITH, Erfinder des
Basketballspiels 1891 (Photo SMITH / WINDERMAN /
BOYER 2002, 560)
3.2.
Ba ske tb a ll se it 1891 ­ d ie Entwic klung in De utsc hla nd und d e n USA
Im Jahre 1891 erteilte Dr. Luther Halsey
GULIK, seines Zeichens Schuldirektor am
College in Springfield / Massachusetts, Dr.
James NAISMITH den Auftrag, ein
Hallenspiel zu entwickeln. In den Winter-
monaten beobachtete der Theologe und
Pädagoge NAISMITH, den Unmut der
Studenten bei körperlicher Betätigung in
der Turnhalle ­ im Sommer wurde draußen
enthusiastisch American Football und
Baseball gespielt. Die Order lautete, ein
Spiel zu entwickeln, das ein Pendant zum
rauen und aggressiven Football darstellen
sollte (vgl. KRÄNZLE / BRINKE 1996). Da
das College in Springfield einer
internationalen Sporthochschule
der
Y. M. C. A. (dt. = christlicher Verein junger Männer) angehörte, dauerte es nicht
lange bis die neue Sportart ,,Basket-Ball" (vorerst 1892 von NAISMITHs
Klassensprecher aus der Taufe gehoben) in Europa und dem Rest der Welt bekannt
wurde. Bereits 1893 wurde dadurch Basketball in Frankreich, 1894 in England, 1909
in Russland, 1913 in Portugal, 1916 in Bulgarien, 1919 in Albanien und
Griechenland, 1921 in Spanien, 1927 in Finnland und 1934 in Deutschland offiziell
gespielt (vgl. KRÄNZLE / BRINKE 1996, 10 ff.). Die Begeisterung und Euphorie über
das neuartige Spiel, war damals in den USA, vor allem bei den Studenten, sehr groß.
Der Turnvater von Braunschweig, August HERMANN, wurde durch seinen Sohn, der
in Boston/USA Sportdirektor an einem Gymnasium war, auf das neue Spiel
aufmerksam gemacht. Im Jahre 1896 wird dadurch Basketball erstmalig in
Deutschland gespielt jedoch in abgewandelter Form. HERMANN kann das neue
Spiel dadurch nicht etablieren und fand kaum Anhänger (STRÖHER 2004, 522).
Währenddessen wird 1898 in Trenton/New Jersey die erste Liga (NBL) mit sechs
Mannschaften gegründet (SMITH, WINDERMAN, SCHMITT BOYER 2001, 560).
3.
Basketball

26
Bereits hier erkannten die amerikanischen Organisatoren, das große Potenzial der
Sportart und versuchten die Strukturen weiter zu professionalisieren. Als 1925 von
amerikanischen Geschäftsleuten der erste Versuch unternommen wurde, die
Sportart in einem landesweiten Wettbewerb zu organisieren (ABL = American
Basketball League), dauerte es nur noch zwei Jahre bis Abe SAPERSTEIN die heute
weltberühmten ,,Harlem Globetrotters" gründete. Das als Show- und
Unterhaltungsmannschaft gegründete Team, konnte trotz der Rassenprobleme mit
farbigen Spielern in der gesamten USA Massen begeistern und zwar deutlich mehr
als die Basketballliga (SMITH, WINDERMAN, SCHMITT BOYER 2001, 560).
Bereits 1937 startete in der NBL die erste nationale Meisterschaft mit 13
Mannschaften aus dem Osten und Westen der USA. Nach zehn Jahren Bestand
wurde die NBL 1946 zur BAA (Basketball Association of Amerika), der direkte
Vorläufer der NBA. Die Philadelphia Warriors konnten 1947 als erste
gesamtnationale Meistermannschaft gekürt werden. Viele weitere Ligen gab es in
den frühen Jahren der Basketball Geschichte Amerikas, die auch zum Teil parallel
existierten, bis sie schließlich 1949 zur heutigen NBA verschmelzen sollten (SMITH,
WINDERMAN, SCHMITT BOYER 2001, 560).
Anlässlich der Olympischen Spiele 1904 in St. Louis (USA) wird Basketball erstmalig
als Präsentationssportart vorgeführt. In Paris findet 1917 erstmalig ein internationales
Basketballturnier mit über 600 Mannschaften statt, das die USA gewinnen konnte.
Nachdem 1921 die Sportart erstmalig als ,,Basketball" (zusammengeschriebenes
Wort) erschien, konnte 1924 Basketball bei den Olympischen Spielen in Paris offiziell
präsentiert werden und hier viele Freunde gewinnen. Dank der 1932 in Genf
gegründeten FIBB (Fédération Internationale de Basketball ­ heute FIBA), wurde der
,,Stein" von den Verantwortlichen der Y. M. C. A. ,,ins Rollen" gebracht. Basketball
wurde vom IOC anerkannt und 1936 erstmalig in einem offiziellen olympischen
Turnier ausgetragen (STRÖHER 2004, 523 ff.).
Hermann NIEBUHR aus Bad Kreuznach unterrichtete am Robert College der
Amerikaner in Istanbul (Türkei). Dort lernt er 1930 Basketball kennen und lieben.
3.
Basketball

27
Abb. 2: Urkunde zur 1. Deutschen
Basketball Meisterschaft (Photo BÜKER
1999, 71)
Nach seiner Rückkehr versucht er 1933, die
Sportart Basketball in Deutschland zu etablieren.
Bereits damals konnte er an Universitäten in
München, Breslau, Gera, Wünsdorf und Bad
Kreuznach, auf seinen ,,Missionars-Reisen" durch
Deutschland, Studenten von der Faszination
Basketball überzeugen. Er gründet 1935 die erste
Basketball-Abteilung beim VFL 1848 Bad
Kreuznach. Dies kann als Startschuss der
Organisation des Basketballs in Deutschland
gewertet werden kann (STRÖHER 2004, 524).
Nachdem Basketball vom IOC anerkannt wurde,
straffte das NS-Regime zur Teilnahme am
Olympischen Turnier 1936 die landeseigenen
Strukturen. Basketball wurde im Reichsbund für Leibesübungen aufgenommen, so
dass sich der Luftwaffensportverein (LSV) Spandau im April, 1939 die erste nationale
Meisterschaft gegen den VFL 1848 Bad Kreuznach sichern konnte ­ 17 Gaumeister
gingen dem Meistertitel voran. Während des Zweiten Weltkrieges fand in
Deutschland keine Weiterentwicklung statt. Erst 1947 ermittelten die deutschen
Verantwortlichen innerhalb von zwei Tagen ihren ersten Nachkriegsmeister, den
MTSV Schwabing München, aus einem Teilnehmerfeld von acht Mannschaften.
Auch die zweite Meisterschaft nach dem Krieg, konnte sich unter vier teilnehmenden
Mannschaften der Endrunde, das Team aus München noch einmal sichern (BÜKER
1999, 14).
Die bereits seit Jahren in professionell organisierten Ligen spielenden Amerikaner,
finden Ende der 40er und Anfang der 50er Jahre in den Minneapolis Lakers ein
dominierendes Team, das sich bis 1954 fünf Meisterschaften erspielen konnte
(1949/50, 1952-1954). In dieser Zeit sind es stets die Mannschaften aus Los Angeles
und New York, die das Finale unter sich ausspielten. Ganze neun Jahre (1937-1946)
waren die amerikanischen Profis in der NBL organisiert als die BAA gegründet
wurde. Diese konnte dann 1949 zur heutigen NBA umfirmiert werden. Erst 1950 gab
der erste afroamerikanische Spieler (Earl LLOYD) sein Debüt auf dem Parkett. Das
,,All-Star-Game" (1951) wurde ebenfalls in den 50er Jahren ins Leben gerufen.
3.
Basketball

28
Abb. 3: 1951 sehen 75.000 Zuschauer die Harlem
Globetrotters in Berlin (Photo BÜKER 1999, 18)
Es trafen Auswahlmannschaften aus dem Osten und Westen Amerikas aufeinander
(SMITH, WINDERMAN, SCHMITT BOYER 2001, 561).
Nachdem 1948 der erste Basketballbund in
Hessen gegründet wurde, gelang es den
Verantwortlichen um Dr. Siegfried REINER (1.
Präsident des DBB) 1949 den DBB zu gründen.
Die 50er Jahre sollten dann die Dekade der
Mannschaften aus Heidelberg werden: 1951-
1953 (Turnerbund) und 1957-1962 (USC) kam
der Deutsche Meister im Basketball neun Mal
aus Heidelberg. Die Mannschaften konnten sich
in der Endrunde immer wieder erfolgreich gegen
den FC Bayern, ATV Düsseldorf und den BC Stuttgart-Degerloch durchsetzen. Als
1951 die Harlem Globetrotters im Berliner Olympiastadion sage und schreibe 75.000
Zuschauer begeisterten, war die Sportart Basketball auch in Deutschland kein
Fremdwort mehr (BÜKET 1999, 75).
Ende der 50er Jahre begann, die bis dato glorreichste Dekade, der berühmten
Boston Celtics. Von 1959 bis 1966 und 1968 bis 1969 war der Champion in der NBA
stets, die ursprünglich von irischen Einwanderern gegründete Mannschaft. Immer
wieder konnten sich die Boston Celtics gegen die Los Angeles Lakers, St. Louis
Hawks und San Francisco Warriors durchsetzen. Ende der 60er Jahre entsteht,
neben der NBA, die zweite professionelle Basketballliga ABA (1967). Die ABA zählte
11 Mannschaften, als die NBA 12 Mannschaften in sich vereinigte. Die ABA konnte
sich jedoch, wegen mangelnden Zuschauerzuspruchs, nur neun Jahre behaupten.
Vier Mannschaften übernimmt die NBA schließlich aus der ABA und zählt im Jahre
1976 damit 22 Teams (SMITH, WINDERMAN, SCHMITT BOYER 2001, 562).
Nach den letzten sechs Meisterschaftstiteln der Heidelberger Mannschaft, konnte in
den 60er Jahren die Alemannia aus Aachen zwei (1963/1964) und der MTV Gießen,
drei (1965/1967/1968) Deutsche Meisterschaften gewinnen und ihre spielerische
Dominanz in diesem Jahrzehnt unter Beweis stellen.
3.
Basketball

29
Schließlich wird in der Sporthochschule Köln 1964 die Herren Basketball Bundesliga,
aus jeweils 10 Mannschaften (Nord und Süd) bestehend, gegründet (STRÖHER
2004, 531).
In den 70er Jahren konnten jeweils zwei Mal die New York Knicks (1970/1973) und
die Celtics aus Boston (1974/1976) die begehrte Trophäe, der nationalen
Meisterschaft gewinnen. Die Teams der NBA waren in diesem Jahrzehnt nahezu
ausgeglichen stark. Zu Beginn der 80er Jahre zählt die NBA, nach dem Beitritt der
Dallas Mavericks, 23 Mannschaften, die in einem Franchising-Verhältnis mit der NBA
gemeinsam den Ligabetrieb bestreiten (SMITH, WINDERMAN, SCHMITT BOYER
2001, 563).
Bereits in den 70er Jahren konnte der Rekordmeister Leverkusen fünf Meistertitel
(1970-1972/1976/1979) gewinnen und sich immer wieder erfolgreich gegen den MTV
Gießen, den USC Heidelberg und den SSV Hagen durchsetzen. Zu Beginn der
Saison 1971 wurden die beiden Gruppen der Bundesliga um jeweils zwei
Mannschaften verkleinert, um dann 1974 die Einführung der 1. Bundesliga und die
zweigeteilte 2. Bundesliga einzuführen (Nord und Süd). Ein Jahr danach versuchen
amerikanische Manager, fünf US-Profi-Teams in Europa (Deutschland, Belgien,
Schweiz, Spanien und Israel) zu installieren. Ein Projekt, das 500.000 US Dollar
kostete, sich aber nach kurzer Zeit als totales Verlustgeschäft wieder auflöste
(STRÖHER 2004, 534).
Die Los Angeles Lakers dominierten die NBA der 80er Jahre mit fünf
Meisterschaftstiteln (1980/1982/ 1985/1987/1988) und setzten sich in den Finalserien
immer wieder gegen die Boston Celtics erfolgreich durch. Die Celtics konnten sich in
diesem Jahrzehnt noch drei Meister-Trophäen (1981/1984/1986) erspielen. Zum
Ende des Jahrzehnts werden noch zwei weitere Teams in die NBA aufgenommen,
womit die Liga nunmehr aus insgesamt 27 Mannschaften bestand (SMITH,
WINDERMAN, SCHMITT BOYER 2001, 564).
3.
Basketball

30
In den 80er Jahren konnte der BSC Saturn Köln vier Mal (1981/1982/1987/1988) die
begehrte Trophäe des Deutschen Meisters feiern und sich gegen den MTV Gießen,
den USC Bayreuth und Bayer Leverkusen durchsetzen ­ Bayer konnte zwei
Meistertitel (1985/1986) gewinnen. Durch den Wechsel der ersten Deutschen 1985,
Detlef SCHREMPF und Uwe BLAB, in die US-Profiliga NBA, kann der DBB erstmalig
die 100.000er Mitgliedergrenze überschreiten (STRÖHER 2004, 538). Zwei Jahre
später wandert Christian WELP ebenfalls nach Amerika aus.
Die 90er Jahre werden in der NBA von einem Mann dominiert: Michael ,,Air"
JORDAN führt die Chicago Bulls zu sechs Meisterschaften (1991-1993/1996-1998).
Weder die Los Angeles Lakers, die Phoenix Suns noch die Utah Jazz oder die
Seattle Supersonics, können den weltbesten Basketballspieler in seinem Siegeszug
aufhalten. Die NBA verkauft 1993 und 1994 zwei weitere Lizenzen, um 1999
zunächst mit 29 Mannschaften drei Monate aufgrund eines Spielerstreikes
auszusetzen. Dieser wurde durch exorbitante Gehälterzahlungen für Neuzugänge
hervorgerufen. Die ersten drei Meisterschaften zwischen 2000 und 2003 gewannen
die Los Angeles Lakers, so dass der Ruf einer neuen Dynastie laut wurde. Ein Jahr
später gewannen jedoch die San Antonio Spurs die Meisterschaft und machten diese
Träume der Lakers vorerst zunichte. In der vergangenen Saison 2004 gewannen die
Detroit Pistons gegen die LA Lakers die amerikanische Meisterschaft. In der
nächsten Saison spielen 30 Mannschaften, aufgeteilt in sechs neu gestalteten
Divisions (= dt. Gruppen), um die Meisterschaft (SMITH, WINDERMAN, SCHMITT
BOYER 2001, 565).
Die Neunziger Jahre sollten für den deutschen Basketball bis heute, das glanzvollste
Jahrzehnt werden. Sechs Titel in Folge konnte die Mannschaft aus Leverkusen
(1990-1996) gewinnen ­ danach konnten die Opel Skyliners aus Frankfurt 2004 die
Serie von sieben Meisterschaftstiteln der Berliner ,,Albatrosse" (1997-2003) brechen.
Als 1993 die Deutsche Nationalmannschaft im Münchener Olympiastadion
überraschend gegen Russland den Europameistertitel gewinnen kann, bricht in
Deutschland endgültig der vielzitierte ,,Basketball-Boom" aus.
3.
Basketball

31
Stephan BAECK jetziger Sportdirektor bei RheinEnergie Köln, ehemaliger
Rekordnationalspieler und Europameister von 1993, beschreibt die Euphorie in
Deutschland damals mit folgenden Worten:
,,Danach war erst einmal Freude pur bei allen Leuten. Überall, wo man hinkam,
wurde sich mit einem gefreut. Das war natürlich ein Riesenschritt." (siehe Interview
im Anhang)
Auf zahlreichen Streetball-Turnieren wird überall auf Deutschlands Straßen,
Basketball gespielt.
,,So eine Bewegung, wie die Streetball-Bewegung damals, hilft dem Basketball in der
Halle ungemein"
weiß dazu Stephan BAECK zu berichten (siehe Interview im Anhang).
Umstrukturierungen des Ligabetriebes in Deutschland wurden eingeläutet: 1995 wird
Jean-Marc BOSMANNs Klage vor dem Europäischen Gerichtshof stattgegeben, was
eine Änderung des Ausländerparagraphen in Europa zur Folge hat. Für die Spielzeit
1996 sind nun alle Angehörigen der EU- bzw. EWG-Staaten, wie deutsche Spieler zu
behandeln. Der DBB unterzeichnet 1999 den ,,Jahrhundertvertrag" mit der BBL, der
ihr alle Veranstaltungs- und Vermarktungsrechte für die kommenden 10 Jahre
überschreibt. Seit damals vermarktet und organisiert sich die BBL selbst und kann
sich stetig wachsender Zuschauerzahlen erfreuen (vgl. STRÖHER 2004, 537 ff.). Zur
vergangenen Saison hat sich die BBL um zwei Mannschaften erweitert und kann sich
nun in nahezu jedem Bundesland mit mind. einer Top-Mannschaft präsentieren (vgl.
STRÖHER 2004, 539 ff.).
3.
Basketball

32
3.3.
Die Strukture n d e r Ba ske tb a ll Bund e slig a
Die Sportart Basketball befindet sich in Deutschland seit Beginn der 90er Jahre im
Vormarsch. Der Weg der BBL zu eigenständiger Vermarktung, wurde bereits 1997
durch die entscheidende Satzungsänderung des DBB gelegt. Der
Kooperationsvertrag zwischen der BBL und dem DBB, zur Zwischenschaltung der
Gesellschaft der BBL mbH als Ligaleitungs- und Vermarktungsgesellschaft, hat einen
eigenständigen Ligabetrieb möglich gemacht. Ein grundlegendes Problem der
angestrebten Neuordnung damals, war die Koexistenz der gemeinwohlorientierten
Stellung des DBB einerseits und die gewinnorientierte Position der BBL andererseits
(BARTHOW 1999, 5). Kurz vor Beginn der ersten regulären Spielzeit der BBL 1999,
unterzeichneten die BBL und DBB den ,,Jahrhundertvertrag", der neben der
10jährigen Abtretung aller Vermarktungsrechte an die BBL, dem DBB eine jährliche
,,Amateurausgleichsgabe" von umgerechnet 300.000 Euro sichert (STRÖHER 2004,
544).
Der DBB organisiert sich in 16 Landesverbänden, in über 2.100 Vereinen bundesweit
und beherbergt in knapp 12.000 Mannschaften aktuell knapp 200.000 Mitglieder.
Damit nimmt, die 1949 in Düsseldorf gegründete Dachorganisation des deutschen
Basketballs, eine entscheidende Rolle in der Europäischen Basketball-Landschaft
ein. Der DBB vermarktet, seit Abgabe der Rechte für die Basketball Bundesliga, alle
Deutschen Nationalmannschaften bei internationalen Wettbewerben und unterstützt
den Leistungssport im Basketball. Weiterhin ist der DBB Förderer von Freizeit-,
Breiten- und Jugendsport in den Bereichen ,,Street- und Beachbasketball".
Auf Bundesebene ist der Deutsche Basketballbund dem Deutschen Sportbund
angeschlossen und zudem Mitglied der FIBA sowie des Nationalen Olympischen
Komitees. Der DBB organisiert den Ligabetrieb der Amateurvereine von
Kreisklassen, Landesligen usw. Durch Auf- und Abstieg werden, die gegeneinander
antretenden Vereine, in den Ligen stets neu gemischt, wobei eine strikte Trennung
der Amateurklassen vom Profibereich erfolgt. Die BBL ist eine Lizenzliga und
untersteht in diesem Status dem DBB, d. h. ein Verein der BBL wird durch eine
Lizenz des DBB Mitglied der BBL.
3.
Basketball

33
Die einzelnen Spieler der BBL müssen hierbei nicht mehr, wie bei den
Amateurvereinen DBB-Mitglied werden, da die Vereine offizielle Mitglieder sind. Der
DBB spricht eine persönliche Teilnahmeberechtigung für die Spieler aus, die an
einen Arbeitsvertrag des Vereins geknüpft ist. Für die Erteilung einer Vereinslizenz
der BBL, gelten folgende Voraussetzungen:
Die sportliche Voraussetzung: Aufstiegsmannschaft aus einer der
zweiten Bundesligen (2. Bundesliga Nord bzw. Süd)
Ordnungstechnische und verwaltungsmäßige Einrichtungen müssen
nachgewiesen
werden
Die wi
rtschaftliche Leistungsfähigkeit muss belegt werden
Die Aufgaben der BBL sind Akquisition neuer Ligasponsoren und -Partnern,
Vermarktung der Fernsehrechte sowie Öffentlichkeitsarbeit und Event-Marketing
(BARTHOW 1999, 9). Die einzelnen Vereine haben jeweils einen Sitz in der BBL und
damit auch ein Stimmrecht in der Gesellschafterversammlung (Beteiligung zu 74 %).
Der DBB stellt einen Vertreter und die 2. Basketball Bundesliga entsendet zwei
Vertreter in das Organ der BBL, das sich die Bundesligaordnung als Aufgabe
gemacht hat. Außerdem verantwortet die Gesellschafterversammlung als
Hauptorgan der BBL:
Die Rechte-Vergabe an die Medien
Die Festlegung von Werberichtlinien der Liga
Die Festlegung des Strafenkataloges des BBL-Spielbetriebes
Die Änderungen von Regelungen und Verträgen des Spielbetriebes der Liga
Die Ausschreibungen für den jeweiligen Spielbetrieb
Die Regelung der Teilnahme von Bundesligavereinen an europäischen
Vereinswettbewerben
Die Änderung und Regelung des Lizenzvereines
Die fachliche Führung und Verwaltung des Ligabüros (vgl. BARTHOW 1999)
3.
Basketball

34
Mit den veränderten Vermarktungsgrundlagen, haben sich auch die Rahmen-
bedingungen in der BBL erheblich verändert. Zur Qualitätssicherung der
Austragungsorte, wird in den Statuten der BBL seit der vergangenen Saison
2003/2004, eine Mindestkapazität des Hallenfassungsvermögens von 3.000
Zuschauerplätzen sowie die Bereitstellung von Presse- und TV-Produktions-Räumen
gefordert. Angestrebt wird zudem eine Ausstattung der Hallen und Arenen mit
Tribünen an allen vier Seiten des Spielfeldes, das auf seinem Parkettboden
ausschließlich Basketball Feld-Markierungen enthalten muss. Diese Bemühungen
der Vereine finden im anschließenden Kapitel bei der Beschreibung der
Hallensituation weitere Ausführungen.
Unterstützend sollen Synergieeffekte durch einen gleichzeitigen Spielbeginn mit der
NBA genutzt werden. Die Angleichung der Spielabschnitte (Spielzeit: vier Viertel à 10
Min.) ist eine neu geschaffene Parallele des großen Vorbildes aus Nordamerika.
Seit vergangener Saison spielen 16 Mannschaften (vorher 14) in der BBL um den
Titel des Deutschen Meisters und damit um Platzierungen zur Teilnahme an den
europäischen Wettbewerben. In der regulären Saison bestreiten die Mannschaften
jeweils ein Hin- und ein Rückspiel gegen die anderen Mannschaften in der Liga.
Danach entscheiden die Platzierungen über eine Spielberechtigung in den Play-Offs
(Tabellenplätze 1-8), die bis zum Final in Spielserien der best-of-five (drei Siege
determinieren ein Weiterkommen bzw. den Sieg des Finales) ausgespielt werden
müssen. Die beiden letzten Tabellenplatzierten der BBL steigen automatisch in die 2.
Bundesligen ab. Im Gegenzug steigen jeweils die Erstplatzierten der 2. Bundesliga
Nord und Süd in die erste deutsche Spielklasse im Basketball auf.
3.
Basketball

35
Abb. 4: Organisationsstrukturen der Basketball Bundesliga
Beteiligung: 26 %
Beteiligung: 74 %
(aus: BASKETBALL BUNDESLIGA ONLINE 2004)
3.4.
Die Ha lle nsitua tio n in d e r Ba ske tb a ll Bund e slig a
Neben den Wettbewerbsgesichtspunkten, unter denen die Vereine auf neue bzw.
modernisierte Hallen angewiesen sind, führen vor allem die gestellten
Lizenzauflagen in Verbindung mit Hallenstandards vermehrt zum Bau neuer
Großsporthallen in der BBL. Die Liga hat sich darauf geeinigt, dass mit der
kommenden Spielzeit 2004/2005, ,,schulturnähnliche" Spielstätten aus der Liga
verbannt werden, d. h. Vereine die keine TV-taugliche Spielhalle für mind. 3.000
Zuschauer bereitstellen können, werden die Lizenz für die BBL nicht bekommen.
BBL mbH
Geschäftsführung
Gesellschafterversammlung
DBB
Beirat
Die 16 To p - Ve re ine d e r BBL 2004/ 2005 ­ d e r
Lig a ve re in
3.
Basketball

36
Seit diesem Beschluss der BBL, der ohne Zweifel potenzielle Vermarktungschancen
für die Clubs mit sich bringt, stoßen manche Vereine, u. a. wegen der eigenen
Hallensituation, an ihre wirtschaftlichen Grenzen. So mussten gleich zwei Vereine
(Mitteldeutscher Basketballverein und Brand Hagen) in der vergangenen Saison
Insolvenz anmelden. Durch die freundliche Unterstützung der Erstligavereine,
konnten die folgenden Informationen der einzelnen Hallen zusammengetragen
werden.
Die Max-Schmeling-Halle in Berlin ist derzeit, mit einer Maximalkapazität bei
Basketballspielen von 8.845 (7491 Sitzplätze / 1354 Stehplätze) Zuschauerplätzen,
die größte und regelmäßig für den Spielbetrieb genutzte Arena der BBL. Sie wurde
innerhalb von drei Jahren 1997 zur Olympiabewerbung 2000 fertiggestellt und
überzeugt durch ihre ästhetische Architektur und durch die verkehrsgünstige Lage
auf dem Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark im zentrumsnahen Stadtteil Prenzlauer
Berg. Die 102,5 Mio. Euro Investitionskosten wurden komplett von der Stadt Berlin
übernommen, die damit auch als Betreibergesellschaft in Form der Velomax Berlin
Hallenbetriebs GmbH für das Management zuständig ist. Die Multifunktionsarena
bietet äußerst flexible Nutzungsmöglichkeiten für Veranstaltungen jedweder Art von
Sport-Events, Rhythmische Sportgymnastik, Formationstanzen, Konzerte, Shows
oder Gala-Abende bis hin zu Messen und Personalversammlungen. Trotz dieser
optimalen Bedingungen, kann die Max-Schmeling-Halle jedoch keine Business Seats
bzw. einzeln separierte VIP-Logen anbieten. Im ,,Hospitality Programm" ist lediglich
eine Großraum-VIP-Loge für 200 Personen vorhanden. Die Kartenpreise staffeln sich
in neun Preis-Kategorien zwischen 6,50 und 27,00 Euro. In nahezu allen Kategorien
sind Studenten- bzw. Schüler- und Behindertenermäßigungen möglich.
Die Bonner Hardtberghalle ist seit 1996 Austragungsstätte der Bonner Telekom
Baskets und wird von der Stadt Bonn als Betreibergesellschaft verwaltet. Die 1990
fertiggestellte Halle, bietet insgesamt 3.824 Zuschauern (3.500 Sitzplätze / 324
Stehplätze) die Möglichkeit, ausschließlich bei Sportveranstaltungen (Judo,
Tischtennis etc.) beizuwohnen. Die Einzelticketpreise gliedern sich in fünf
Preiskategorien von 5,00 bis 22,00 Euro ­ Jugend-/Behinderten- bzw.
Studentenermäßigungen sind in nahezu allen Kategorien möglich.
3.
Basketball

37
Auch die Hardtberghalle kann keine Business Seats bzw. VIP-Logen anbieten. Da
das Bonner Basketballteam durch den sportlichen Erfolg der letzten Jahre auch auf
europäischer Ebene mitspielen will und damit auch die europäischen
Rahmenbedingungen erfüllen muss (hier: Hallenkapazität von 5.000 Zuschauer-
plätzen in der Euroleauge), wurde zu Beginn diesen Jahres die Genehmigung des
Stadtrates Bonn zum Neubau einer reinen und knapp 13 Mio. Euro teuren
Basketballarena erteilt. Die Stadt Bonn übernimmt hierbei Kosten in Höhe von 1.6
Mio. Euro und hat den Telekom Baskets zusätzlich das Grundstück (Wert: 1.4 Mio.
Euro) als Schenkung zur Verfügung stellt. Die restliche Summe wollen die Bonner
Baskets selbst über Kredite, Sponsorengelder und durch eine seit Beginn des Jahres
laufenden Spendenaktion auf der vereinseigenen Homepage, aufbringen.
Eine der ältesten Hallen in der BBL, die Wilhelm-Dopatka Halle, beherbergt die
Leverkusener Bayer Giants. In der insgesamt 3.500 Zuschauer (2.500 Sitzplätze /
1.000 Stehplätze) fassenden Halle, kostet der Eintritt bei Basketballspielen zwischen
6,00 und 13,50 Euro. Außer den üblichen Ermäßigungen in fast allen vier
Preiskategorien, werden bei den Spielen in der Wilhelm-Dopatka Halle zusätzlich
zwei Familienkarten-Systeme (á 15,- bzw. 23,- ) angeboten. Die 1974 für
umgerechnet 4,2 Mio. Euro fertiggestellte Rundsporthalle, wird außer durch
Spitzenbasketball der ,,Riesen vom Rhein", von der Betreibergesellschaft Sportpark
Leverkusen durch vielfältige Veranstaltungen ausgelastet. Hier finden
traditionsgemäß Profi-Boxkämpfe, Skate-Events, Pop-Konzerte, Europameister-
schaften im Kickboxen sowie Firmenpräsentationen und -Events statt. Jedoch kann
die von außen nostalgisch wirkende Halle, aufgrund der veralteten Architektur, keine
Business Seats bzw. separierte VIP-Logen anbieten.
Das Forum in Bamberg wurde 2001 fertiggestellt und fasst 3.996 Zuschauer
(Sitzplätze 3.656 / 340 Stehplätze). Die Forum Bamberg Betriebs GmbH bietet in der
Multifunktionshalle jeglichen Komfort und technischen Standard zur Ausrichtung von
Pop-Konzerten, Tagungen, oder Firmenveranstaltungen. Die Einzelticketpreise sind
in sechs Preiskategorien zwischen 13,00 und 31,40 Euro, vergleichsweise teurer.
Dies kann durch die hohen Baukosten, und vor allem durch das Fehlen
zahlungskräftiger Sponsoren dieses Hallenprojektes, erklärt werden.
3.
Basketball

38
Diese müssen nun von den Zuschauern abgetragen werden. Auch im Bamberger
Forum sind VIP-Logen bzw. Business Seats nicht vorhanden.
Die Stadthalle-Ost in Gießen fasst insgesamt 3.100 Zuschauer (1.800 Sitzplätze /
1.300 Stehplätze) und gehört zu den älteren Sporthallen in der BBL. Hier werden
ausschließlich Sportveranstaltungen aus der Region veranstaltet. Die Sport-
management und Marketing GmbH der Gießen 46ers, mietet die Sporthalle bei der
Stadt Gießen an, und gestaltet die Einzelticketpreise in vier Preiskategorien
zwischen 5,00 und 18,00 Euro. In nahezu allen Kategorien sind Studenten- bzw.
Schüler- und Behindertenermäßigungen möglich. In Gießen haben Kinder bis sieben
Jahre freien Eintritt. Die Giessener Stadthalle-Ost bietet keine VIP-Logen bzw.
Business Seats an.
Die zweitgrößte Arena in der BBL, haben seit 2001 die Braunschweiger ,,Korbjäger".
Die knapp 30 Mio. Euro teure Multifunktionsarena in Braunschweig, bietet bis zu
6.880 Zuschauern ausschließlich Sitzplätze. Bei Basketballspielen werden die
Einzeltickets in sechs Kategorien zwischen 6,00 und 37,00 Euro verkauft. In der
Volkswagenhalle in Braunschweig sind die üblichen Ermäßigungen möglich, wobei
Kinder unter sieben Jahren vom Eintritt befreit sind. Die Stadt Braunschweig ist
Betreibergesellschaft und stellt modernste Technik für Pop-Konzerte, Messen und
weitere Großveranstaltungen zur Verfügung. Zusätzlich wird von der Hauseignen
Vermarktungsgesellschaft ein kompetenter Event-Full-Service angeboten.
Die s.Oliver-Arena in Würzburg wurde 1970 gebaut und fasst insgesamt genau 3.000
Zuschauer (2.400 Sitzplätze / 600 Stehplätze). Die ehemalige Carl-Diem-Halle wird
gelegentlich auch für Pop-Konzerte und andere Veranstaltungen gebucht und kann
neben den gängigen Restaurationsangeboten ebenfalls keine VIP-Logen bzw.
Business Seats anbieten. Die Eintrittskarten während der Spiele der Würzbug X-
Rays kosten zwischen 5,00 und 16,00 Euro und werden in drei Preiskategorien
angeboten. Die Stadt Würzburg ist Eigentümer der s.Oliver-Arena und hat vor
einigen Jahren eine Sanierung der Halle vorgenommen.
3.
Basketball

39
Die Frankfurter Ballsporthalle wurde 1988 fertiggestellt und war bereits Schauplatz
zahlreicher sportlicher Großereignisse wie Handball- und Basketballländerspiele,
ATP-Tennis-Turniere sowie Weltmeisterschaften im Kickboxen. Seit 1996 wird die
Halle immer stärker für Messen, Kongresse, Pop-Konzerte und Ausstellungen
genutzt. Die Ballsporthalle bietet ebenso ausschließlich Sitzplätze (5.000) sowie eine
kleinere Halle (ca. 430 qm), die zu einer Großraum VIP-Loge umfunktioniert werden
kann. Zusätzlich kann ein weiterer Raum (ca. 80 qm) zur Verfügung gestellt werden.
Die Ticketpreise bei den Spielen der Opel Skyliners, sind in drei Preiskategorien
zwischen 5,00 und 16,00 Euro gestaffelt und können durch die üblichen
Ermäßigungsformen (Student, Schüler etc.) herabgesetzt werden.
Im Juni 2005 wird die neue knapp 9 Mio. Euro teure Oldenburger Sportarena
eröffnet. Die Arena wird ausschließlich Sitzplätze (3.000) anbieten. Darüber hinaus
wird es einen großräumigen VIP-Bereich für 300 Personen und zusätzlich separierte
VIP-Logen für insgesamt 120 Personen geben. Die neue Sportarena wird von der
bisherigen Weser-Ems Halle Oldenburg GmbH betrieben und verwaltet.
Derzeit spielen die EWE Baskets aus Oldenburg in der 1984 errichteten Messehalle.
Die 2,5 Mio. Euro teure Halle richtet zahlreiche Pop-Konzerte, Galen, Messen und
TV-Produktionen, wie bspw. ,,Wetten, dass...?" aus. Bei den Basketballspielen in der
Messehalle finden insgesamt 4.000 Zuschauer Platz (3.500 Sitzplätze / 500
Stehplätze) und können sich ebenso in einer Großraum-VIP-Loge (300 Pers.)
bewirten lassen. Die Ticketpreise werden in vier Preiskategorien zwischen 4,00 und
18,00 Euro mit den gängigen Ermäßigungsmodalitäten angeboten.
Die Kölnarena ist die größte und modernste Multifunktionsarena in Deutschland. Sie
wurde 1998 für umgerechnet 150 Mio. Euro mit privaten Mitteln und durch
Sponsoren errichtet und kann bei Veranstaltungen bis zu 20.000 Personen
beherbergen. In der Kölnarena sind jegliche Veranstaltungsformen von Sport-Events
über Kongresse, Messen, Großsportveranstaltungen, Pop-Konzerte etc. realisierbar.
Die Kölnarena Management GmbH ist Betreibergesellschaft und in privater Hand.
Bei den Top-Begegnungen der RheinEnergie Köln, kümmert sich das Arena-
Servicepersonal um die Zuschauer. Die Kölnarena bietet ausschließlich Sitzplätze
(Basketball: 18.500) in sechs Preiskategorien zwischen 8,00 und 54,00 Euro an.
3.
Basketball

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2004
ISBN (eBook)
9783832486594
ISBN (Paperback)
9783838686592
Dateigröße
2.2 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Deutsche Sporthochschule Köln – Sportwissenschaften
Note
1,7
Schlagworte
zuschauer motiv sportzuschauer medien typisierung
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Titel: Sozialstrukturanalyse des Basketball Bundesligisten TBB Trier
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