Analyse von J2EE-Web-Frameworks hinsichtlich Ihrer Eignung in einem WCMS
					
	
		©2005
		Diplomarbeit
		
			
				147 Seiten
			
		
	
				
				
					
						
					
				
				
				
				
			Zusammenfassung
			
				Inhaltsangabe:Einleitung:	
Das Hauptziel vieler kommerzieller Websites ist sicher unter anderem der Verkauf von Produkten. Um dieses zu realisieren, sollen neue Kunden geworben und die Möglichkeiten des Internets voll ausgeschöpft werden.
In den letzten Jahren sind die Ansprüche der Benutzer stark gewachsen und sie erwarten auf der Website zunehmend eine individuelle Behandlung. Erfolgreiche E-Commerce-Sites gehen somit weit über die reine Präsentation des eigenen Angebots hinaus und verbinden die Shoppingangebote (Commerce) mit einem Angebot aus redaktionellen Inhalten zur Information und Unterhaltung des Kunden (Content) und verschiedensten Möglichkeiten der Kommunikation und Interaktion (Community). In dem E-Commerce Dreieck ContentCommunityCommerce wird der Content als der initiale Bestandteil der E-Business-Strategien angesehen. Und Content bedarf nicht nur eines Redaktionssystems für die Aktualisierung. Vielmehr wird die Website zunehmend in die Geschäftsprozesse der Unternehmen integriert, ein Content-Management-System wird somit fester Bestandteil der IT-Infrastruktur.
Content Management Anwendungen stellen für Unternehmen die Chance einer attraktiven und einfach zu pflegenden Präsenz im Internet dar. Web Content Management Systeme sind dabei die technologische Basis zum Aufbau dieser Anwendungen.
Das Content Management gewinnt durch die Flut an Informationen immer mehr an Bedeutung. Dabei geht es weniger um die bloße Bearbeitung, Darstellung und Veröffentlichung von Informationen, als vielmehr um die Zusammenführung von Inhalten unterschiedlichster Herkunft und Formate zur Ausgabe auf beliebigen Medien.
Ziel ist es, Inhalte beliebiger Art, welche mit den unterschiedlichsten Werkzeugen von einer Vielzahl von Mitarbeitern erstellt wurden, vom Arbeitsplatz abzuholen und ihrer geplanten Verwendung zuzuführen.
Der Content soll dabei möglichst automatisch aufbereitet und, wenn erforderlich, über verschiedene Medien verteilt und nutzbar gemacht werden.
Content Mangement sollte daher nicht als Marketing-Hype, sondern eher als langfristige und essentielle Investition aufgefasst werden.
Ein Web Content Management System, meist eine Web-Anwendung mit komplexer HTML-Präsentationsschicht, muss aufgrund der beschriebenen Anforderungen großen Ansprüchen auf Benutzerseite gerecht werden.
Dadurch steigen die Anforderungen an die im Backend verwendete Systemarchitektur, und auch die Ansprüche der damit verbundenen Entwicklung von solchen […]
	Das Hauptziel vieler kommerzieller Websites ist sicher unter anderem der Verkauf von Produkten. Um dieses zu realisieren, sollen neue Kunden geworben und die Möglichkeiten des Internets voll ausgeschöpft werden.
In den letzten Jahren sind die Ansprüche der Benutzer stark gewachsen und sie erwarten auf der Website zunehmend eine individuelle Behandlung. Erfolgreiche E-Commerce-Sites gehen somit weit über die reine Präsentation des eigenen Angebots hinaus und verbinden die Shoppingangebote (Commerce) mit einem Angebot aus redaktionellen Inhalten zur Information und Unterhaltung des Kunden (Content) und verschiedensten Möglichkeiten der Kommunikation und Interaktion (Community). In dem E-Commerce Dreieck ContentCommunityCommerce wird der Content als der initiale Bestandteil der E-Business-Strategien angesehen. Und Content bedarf nicht nur eines Redaktionssystems für die Aktualisierung. Vielmehr wird die Website zunehmend in die Geschäftsprozesse der Unternehmen integriert, ein Content-Management-System wird somit fester Bestandteil der IT-Infrastruktur.
Content Management Anwendungen stellen für Unternehmen die Chance einer attraktiven und einfach zu pflegenden Präsenz im Internet dar. Web Content Management Systeme sind dabei die technologische Basis zum Aufbau dieser Anwendungen.
Das Content Management gewinnt durch die Flut an Informationen immer mehr an Bedeutung. Dabei geht es weniger um die bloße Bearbeitung, Darstellung und Veröffentlichung von Informationen, als vielmehr um die Zusammenführung von Inhalten unterschiedlichster Herkunft und Formate zur Ausgabe auf beliebigen Medien.
Ziel ist es, Inhalte beliebiger Art, welche mit den unterschiedlichsten Werkzeugen von einer Vielzahl von Mitarbeitern erstellt wurden, vom Arbeitsplatz abzuholen und ihrer geplanten Verwendung zuzuführen.
Der Content soll dabei möglichst automatisch aufbereitet und, wenn erforderlich, über verschiedene Medien verteilt und nutzbar gemacht werden.
Content Mangement sollte daher nicht als Marketing-Hype, sondern eher als langfristige und essentielle Investition aufgefasst werden.
Ein Web Content Management System, meist eine Web-Anwendung mit komplexer HTML-Präsentationsschicht, muss aufgrund der beschriebenen Anforderungen großen Ansprüchen auf Benutzerseite gerecht werden.
Dadurch steigen die Anforderungen an die im Backend verwendete Systemarchitektur, und auch die Ansprüche der damit verbundenen Entwicklung von solchen […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
ID 8639 
Inselmann, Lars:  
Analyse von J2EE-Web-Frameworks hinsichtlich Ihrer Eignung in einem WCMS 
Hamburg: Diplomica GmbH, 2005  
Zugl.: Fachhochschule Flensburg, Diplomarbeit, 2005 
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Diplomica GmbH 
http://www.diplom.de, Hamburg 2005 
Printed in Germany
1.
Einleitung...1
1.1.
Motivation ...2
1.2.
Umfeld und Aufbau der Arbeit...3
1.2.1.
Das Unternehmen Web-Arts ...3
1.2.2.
Aufbau der Arbeit ...3
2.
Grundlagen des Webpublishing ...5
2.1.
Konzepte des Webpublishing ...5
2.2.
Content Management...6
2.3.
Herkömmliches Webpublishing...8
2.4.
Web Content Management ...10
2.4.1.
Grundanforderungen an ein WCMS...11
2.4.2.
Nutzen und Leistungen eines WCMS...11
3.
Technologien und Konzepte für Web-Applikationen...19
3.1.
Content Repository ...19
3.2.
Serverkonzepte...20
3.2.1.
J2EE Web-Application-Server ...21
3.3.
J2EE Web-Application...24
3.4.
XML basiertes Web Development ...25
3.5.
Java und XML ...26
3.5.1.
Content Management und XML ...27
3.5.2.
Serverside XML...29
3.6.
Web-Frameworks und das MVC Model 2 ...33
3.7.
Three-Tier-Anwendungen ...36
4.
Analyse ...39
4.1.
Ist-Analyse ...39
4.2.
Soll-Analyse...41
4.3.
Die Entwicklung mit einem Framework ...44
4.4.
Framework-Architekturen für Web-Applikationen ...46
4.4.1.
View Technologie...48
4.4.2.
XML-Pipelines ...48
4.4.3.
Aktionsgesteuerte Frameworks ...49
4.4.4.
Event- und Listener gesteuerte Frameworks...50
4.4.5.
Komponententechnologien bei Web-Frameworks ...50
4.5.
Analyse der Web-Frameworks...51
4.6.
Cocoon ...52
4.6.1.
Die Architektur von Cocoon ...53
4.6.2.
Untersuchung der Anforderungen...67
4.6.3.
Bewertung Cocoon...70
4.7.
JavaServer Faces ...71
4.7.1.
Die Architektur von JSF ...73
4.7.2.
Untersuchung der Anforderungen...83
4.7.3.
Bewertung JavaServer Faces...86
4.8.
StrutsCX...88
4.8.1.
Die Architektur von Struts und StrutsCX...89
4.8.2.
Untersuchung der Anforderungen... 101
4.8.3.
Bewertung von Struts und StrutsCX... 104
4.9.
Fazit der Untersuchung ... 106
5.
Erstellen einer Web-Applikation mit JSF und XML... 108
5.1.
Die ideale Architektur ... 109
5.2.
Konstruktion... 110
5.2.1.
Erstellung der Custom Components ... 112
5.2.2.
Erstellung der Custom Renderer... 118
5.2.3.
Sax-Events und XSLT ... 122
5.2.4.
Ergebnis und Ausblick ... 128
6.
Fazit ... 130
Einleitung 
Seite 1 
1. Einleitung 
Das  Hauptziel  vieler  kommerzieller  Websites  ist  sicher  unter  anderem  der  Verkauf  von 
Produkten.  Um  dieses  zu  realisieren,  sollen  neue  Kunden  geworben  und  die  Möglichkeiten 
des Internets voll ausgeschöpft werden.  
In den letzten Jahren sind die Ansprüche der Benutzer stark gewachsen und sie erwarten auf 
der  Website  zunehmend  eine  ,,individuelle"  Behandlung.  Erfolgreiche  E-Commerce-Sites 
gehen  somit  weit  über  die  reine  Präsentation  des  eigenen  Angebots  hinaus  und  verbinden 
die  Shoppingangebote  (Commerce)  mit  einem  Angebot  aus  redaktionellen  Inhalten  zur 
Information und Unterhaltung des Kunden (Content) und verschiedensten Möglichkeiten der 
Kommunikation  und  Interaktion  (Community).  In  dem  E-Commerce  Dreieck  ,,Content
CommunityCommerce"  wird  der  Content  als  der  initiale  Bestandteil  der  E-Business-
Strategien  angesehen.  Und  Content  bedarf  nicht  nur  eines  Redaktionssystems  für  die 
Aktualisierung.  Vielmehr  wird  die  Website  zunehmend  in  die  Geschäftsprozesse  der 
Unternehmen  integriert, ein  Content-Management-System  wird somit  fester Bestandteil  der 
IT-Infrastruktur. 
Content  Management  Anwendungen  stellen  für  Unternehmen  die  Chance  einer  attraktiven 
und einfach zu pflegenden Präsenz im Internet dar. Web Content Management Systeme sind 
dabei die technologische Basis zum Aufbau dieser Anwendungen. 
Das  Content  Management  gewinnt  durch  die  Flut  an  Informationen  immer  mehr  an 
Bedeutung.  Dabei  geht  es  weniger  um  die  bloße  Bearbeitung,  Darstellung  und 
Veröffentlichung  von  Informationen,  als  vielmehr  um  die  Zusammenführung  von  Inhalten 
unterschiedlichster Herkunft und Formate zur Ausgabe auf beliebigen Medien. 
Ziel ist es, Inhalte beliebiger Art, welche mit den unterschiedlichsten Werkzeugen von einer 
Vielzahl von Mitarbeitern erstellt wurden, vom Arbeitsplatz "abzuholen" und ihrer geplanten 
Verwendung zuzuführen.  
Der  Content  soll  dabei  möglichst  automatisch  aufbereitet  und,  wenn  erforderlich,  über 
verschiedene Medien verteilt und nutzbar gemacht werden. 
Content Mangement sollte daher nicht als Marketing-Hype, sondern eher als langfristige und 
essentielle Investition aufgefasst werden. 
Ein  Web  Content  Management  System,  meist  eine  Web-Anwendung  mit  komplexer  HTML-
Präsentationsschicht,  muss  aufgrund  der  beschriebenen  Anforderungen  großen  Ansprüchen 
auf Benutzerseite gerecht werden. 
Dadurch steigen  die Anforderungen an die  im Backend  verwendete Systemarchitektur,  und 
auch  die  Ansprüche  der  damit  verbundenen  Entwicklung  von  solchen  Enterprise  Web 
Anwendungen verändern sich damit grundlegend. 
Für die Entwicklung ist daher eine Software-Architektur hilfreich, die bereits eine robuste und 
skalierbare Basis bereitstellt, um mehrschichtige Applikation zu implementieren.  
Durch  die  ständig  steigende  Konkurrenz  spielt  auch  der  Zeitfaktor  eine  wesentliche  Rolle. 
Deshalb  ist  es  wichtig,  neue  Applikationen  allgemein  schneller  zu  produzieren.  Darüber 
hinaus sollen diese neuen Applikationen leicht erweitert und verbessert werden können.  
Aktuell stehen den Entwicklern eine Vielzahl  verschiedener  Konzepte  und Techniken  für die 
Realisierung einer Enterprise Web-Anwendung zur Verfügung.  
Die  J2EE-Spezifikation  schlägt  hierbei  Wege  vor,  wie  man  die  Applikationsfunktionalität 
unterteilen kann. Das Ziel dieser Vorgehensweise ist es, eine mehrschichtige Applikation zu 
erzeugen, dessen Einzelkomponenten besser handhabbar sind. Ein weiterer Vorteil ist, dass 
die Einzelkomponenten dadurch besser wartbar und erweiterbar werden.  
Einleitung 
Seite 2 
Die  Firma  Web  Arts  vertreibt  ein  WCMS,  welches  einige  architekturbedingte,  also  das 
Backend betreffende, Schwächen aufweist. Ziel ist es eine Basis zu finden die vorhandenen 
Mängel durch Einsatz neuer Konzepte zu beheben. 
Es  macht  hierbei  jedoch  nur  wenig  Sinn,  bereits  vorhandene  Funktionalitäten  neu  zu 
entwickeln. 
Es  existieren  eine  Reihe  von  Open-Source-Web-Frameworks  auf  J2EE-Basis,  die  den 
Entwickler  beim  strukturierten  Aufbau  und  bei  der  Entwicklung  von  komplexen  Web-
Applikationen mit einem robusten Rahmenwerk unterstützen. 
Das Ziel dieser Arbeit ist es zu untersuchen, ob sich Web-Frameworks als Basis für ein WCMS 
eignen. Es wird untersucht, ob sich mit dessen Vorgaben komplexe Web-Anwendungen wie 
etwa die eines Web Content Management Systems entwickeln lassen.  
Dabei  wird  auch  analysiert,  inwieweit  das  Framework  spezielle  Merkmale  eines  WCMS 
unterstützt. 
Neben  der  J2EE-Technologie  hat  sich  XML  im  Web  etabliert  und  ist  zu  einer  der  Kern-
Technologien mit vielen Vorteilen geworden. 
Es ist daher aus vielen Gründen sinnvoll eine Architektur anzustreben, die XML-Technologien 
grundlegend unterstützt.  
Der  Einsatz  von  XML  rechtfertigt  sich  jedoch  nicht  aus  sich  selbst  heraus.  Die  Arbeit  zeigt, 
dass  XML  für  viele  Bereiche  die  Rolle  eines  Integrators  übernimmt,  um  bestehende 
Techniken  und  Ideen  in  einem  Integrationsprozess  zum  wirtschaftlichen  und  technischen 
Erfolg zu führen.  
Vor allem für WCMS ist XML daher eine Kerntechnologie, die sich immer weiter in Richtung 
Integrations-Portale weiterentwickelt. 
1.1.
Motivation 
In dieser Arbeit werden Web-Frameworks betrachtet, die auf den Webtechnologien Java und 
XML basieren. Da ich mich  etwa durch eine GUI-Programmierung  nicht auf eine Plattform 
festlegen möchte, habe ich mich entschieden, bei der Firma Web Arts eine praxisorientierte, 
komplexe Aufgabe im Web-Umfeld zu bearbeiten.  
Mit Java als Plattform für Enterprise Web-Anwendungen begibt man sich, im Gegensatz zu 
anderen Programmiersprachen, nicht in die Abhängigkeit eines einzigen Herstellers. Ganz im 
Gedanken  von  XML  und  offenen  Standards  sollte  eine  Bindung  an  ein  bestimmtes  Produkt 
oder einen Hersteller vermieden werden. 
Java  hat  sich  in  den  letzten  Jahren  zur  beherrschenden  Programmiersprache  für  die 
serverseitige Programmierung entwickelt. 
Die, neben Microsofts ASP
1
-Lösungen, im Internet-Umfeld häufig anzutreffende Konstellation 
eines LAMP-Systems
2
 hat ihre Daseinsberechtigung, doch kommt man mit ihr schnell an die 
Grenzen,  wenn  komplexe  Systeme  mit  OO-Programmierung  und  beispielsweise  effizientem 
Caching, MVC-Architektur oder effizienter XML-Verarbeitung implementiert werden sollen. 
Ich  sehe  das  Internet  als  faszinierendes  Medium  mit  sich  extrem  schnell  entwickelnden 
Technologien  an,  welchem  allgemeinhin  eine  sehr  wichtige  Rolle  in  der  Informations-
Technologie  beigemessen  wird.  Den  schnellen  Wandel  und  die  stattfindenden 
Veränderungen im Web-Umfeld begreife ich als Anreiz, mich kontinuierlich mit der Materie zu 
beschäftigen.  Meine  Faszination  für  dieses  Medium  möchte  ich  mit  dieser  Arbeit  zum 
Ausdruck bringen. 
1
Active Server Pages, [@MS_ASP]
2
Linux, Apache, MySql, PHP
Einleitung 
Seite 3 
Danken möchte ich dem gesamten Web-Arts Team, insbesondere Tobias und Thorsten Barth 
sowie  Jens  Volgmann  für  die  Unterstützung  und  die  konstruktive  Zusammenarbeit.  Ebenso 
bedanke ich mich bei Herrn Prof. Dr. Knorr für die Betreuung der Arbeit. 
Außerdem danke ich Sven Haiges für seine fachliche Hilfe bei der Erstellung der Arbeit und 
meinen Eltern für die Finanzierung des Studiums. 
1.2.
Umfeld und Aufbau der Arbeit 
Dieses  Kapitel  gibt  Auskunft  über  den  Aufbau  und  die  Struktur  der  Arbeit,  wobei  zunächst 
das Umfeld beschrieben wird, in der die Arbeit verfasst wurde.  
1.2.1. 
Das Unternehmen Web-Arts 
Die  vorliegende  Diplomarbeit  wurde  für  und  in  Zusammenarbeit  mit  der  Firma  Web-Arts
3
verfasst. Web-Arts ist ein mittelständisches Unternehmen mit etwa 15 Mitarbeitern, die sich 
als  Kombination  einer  Internetagentur,  IT-Dienstleister  und  Unternehmensberatung 
verstehen.  Kompetenzfelder  liegen  neben  Usability-Engineering  und  E-Commerce  vor  allem 
im Content Management. 
So  entwickelt  Web-Arts  seit  1996  Content  Management  Lösungen,  wobei  in  der  aktuellen 
Version ein Enterprise-Content-Management-System auf Java-Basis vorliegt, welches speziell 
auf die Bedürfnisse mittelständischer Unternehmen zugeschnitten ist.  
Web-Arts  beschäftigt  erfahrene  IT-Berater  und  Software-Entwickler,  die  ausschließlich 
individuelle Tools und Anwendungen im Kundenauftrag erstellen. 
1.2.2. 
Aufbau der Arbeit 
Die  Arbeit  ist  in  sechs  Kapitel  gegliedert,  wobei  die  Kapitel  eins  bis  drei  die  notwendigen 
Grundlagen  vermitteln.  Die  Kapitel  vier  und  fünf  bauen  auf  diesen  auf  und  setzen  die 
vorangegangenen  Grundlagen  voraus,  um  die  dann  folgende  Analyse  und  die  Erstellung 
einer Web-Applikation auf Basis von J2EE nachvollziehen zu können. 
Kapitel 2, Grundlagen des Webpublishing  
Das zweite Kapitel beginnt mit einem einführenden und eher theoretischen Teil, der technik-
neutral  einen  Überblick  über  die  Grundlagen  und  die  Konzepte  des  Webpublishing  gibt.  Es 
wurde  versucht  die  ersten  Kapitel  frei  von  technischen  Details  und  konkreten 
Implementierungen zu schreiben.  
Das  Thema  Web  Content-Management  ist  dabei  jedoch  zu  komplex,  um  alle  relevanten 
Aspekte  zu  erläutern.  Aus  diesem  Grund  werden  einige  Teilbereiche  wie  beispielsweise  die 
Refinanzierung der Content-Kosten oder die Lizenzkosten eines WCMS nicht behandelt. Auch 
auf  rechtliche  Aspekte  in  Zusammenhang  mit  WCM-Systemen  wird  in  dieser  Arbeit  nicht 
weiter eingegangen. 
Es soll noch einmal darauf hingewiesen werden, dass die eigentliche Problemstellung erst in 
Kapitel  vier  beschrieben  wird.  Dieses  etwas  ungewöhnliche  Konzept  wurde  bewusst  so 
gewählt, um einen ausführlichen Einstieg in die komplexe Thematik zu ermöglichen. 
Kapitel 3, Technologien und Konzepte für Web-Applikationen 
Kapitel  drei  schließt  dann  mit  einer  Beschreibung  der  aktuellen  Webtechnologien  im  Java-
Umfeld an, die für ein professionelles Webpublishing eingesetzt werden können. Hier werden 
vor  allem  Konzepte  und  Technologien  aufgezeigt,  die  auf  Java  oder  XML  basieren.  Es  wird 
versucht  einen  Überblick  und  Verständnis  für  die  jeweiligen  Technologien  zu  geben,  ohne 
3
[@Warts]
Einleitung 
Seite 4 
dabei zu viele technischen Details zu verwenden. Da auf ein Glossar verzichtet wurde, ist ein 
gewisses  Wissen  über  Java  und  begleitende  Standards  wie  Servlets  oder  JSP  strotz  der 
einleitenden Kapitel dennoch hilfreich. 
Kapitel 4, Analyse 
Kapitel vier nimmt die eigentliche Problem-Analyse vor und legt darin die Anforderungen an 
die  benötigte  Software-Architektur  fest.  Aufgrund  dieser  Anforderungen  werden  dann  drei 
verschiedene  Web-Frameworks  untersucht,  wobei  das  Framework,  welches  am  besten  den 
Bedürfnissen  von  Web  Arts  gerecht  werden  kann,  im  folgenden  Kapitel  näher  untersucht 
wird. 
Kapitel 5, Erstellen einer Web-Applikation mit JSF und XML 
Das fünfte Kapitel beschäftigt sich schließlich mit der Konstruktion einer Web-Applikation auf 
Basis des modifizierten Web-Frameworks JavaServer Faves, um zu beweisen, dass auf Basis 
dieser Architektur ein WCMS entwickelt werden kann. 
Kapitel 6, Fazit 
Die Arbeit schließt mit einem Ausblick über die weitere Entwicklung des Systems und einem 
Resümee zu den untersuchten Frameworks und der Erstellung des Prototypen. 
Grundlagen des Webpublishing 
Seite 5 
2. Grundlagen des Webpublishing 
Dieses  Kapitel  beschreibt  die  Konzepte  und  Grundlagen  des  Webpublishing  und  zeigt  auf, 
welche Vorteile der Einsatz aktueller WCMS bietet.  
Weiterhin  werden  die  Ansprüche  der  Benutzer  an  ein  WCMS  aufgezeigt  und  untersucht  in 
wie weit die WCMS diesen Ansprüchen gerecht werden können. Auch wird in diesem Sinne 
die Frage geklärt, wann es sinnvoll oder sogar notwendig ist ein WCMS einzusetzen. 
2.1.
Konzepte des Webpublishing 
Mittlerweile  ist  der  große  Internethype  vorüber  und  Unternehmen,  die  ohne  ein  fundiertes 
Geschäftskonzept gegründet wurden, kämpfen oftmals mit Existenzproblemen
4
. 
Die  Zukunft  des  Geschäftserfolgs  im  Internet  orientiert  sich  daher  wieder  häufiger  an  der 
Professionalität  der  ,,Old  Economy",  die  sich  unter  anderem  durch  Werte  wie  Effektivität, 
Zuverlässigkeit und Struktur auszeichnet
5
.  
Um diese Werte auf einen Firmenauftritt im Internet zu übertragen, ist der Einsatz von Web-
Content-Management-Systemen  ein  sinnvoller  Weg,  da  sie  Struktur  und  eine  hohe 
Verfügbarkeit der essentiell wichtigen Informationen versprechen
6
. 
Der Erfolg einer Webseite hängt unter anderem von der Menge des qualitativ hochwertigen 
Contents  ab,  der  jedoch  zum  einen  auch  stets  präzise  aktualisiert  und  zum  anderen  zur 
rechten Zeit wieder aus dem Angebot genommen werden muss. 
Der  Content  einer  Webseite  kann  dabei  aus  den  verschiedensten  Elementen  bestehen,  im 
einfachsten  Fall  aus  Text.  Da  viele  Webseiten  nicht  mehr  nur  informieren,  sondern  auch 
multimedial  unterhalten  möchten,  nehmen  Rich  Content  und  interaktive  Elemente  eine 
wichtigere Rolle bei der Konzeption und Gestaltung von Websites ein.  
Die  Elemente  haben  jedoch  teilweise  gänzlich  unterschiedliche  Bedeutungen  und 
Konsequenzen für das Web Content Management. So muss beispielsweise mancher Content 
nie,  anderer  wiederum  eine  in  sehr  kurzen  Zeitintervallen  aktualisiert  werden.  Eine 
Klassifizierung  der  Inhalte  hat  Einfluss  darauf  wie  ein  WCMS  den  Content  technisch 
speichern und managen soll.  
Die  verschiedenen  Elemente  des  Contents  können  in  so  genannte  Assets  kategorisiert 
werden,  die  zusammengesetzt  das  Gesamtbild  einer  Webseite  ergeben.  Im  Bereich  des  E-
Commerce spricht man von abstrakteren Assets wie Warenkörben, Sessions oder Trackings.  
Ziel ist es diese Assets möglichst effizient durch das WCMS verwalten zu lassen um diese so 
auf der Webseite zu platzieren und auch mehrfach verwenden zu können. 
Die  Assets  können  statischen,  dynamischen  oder  auch  semidynamischen  Inhalt  haben. 
Statische  Informationen  besitzen  einen  unveränderbaren  Zustand  und  haben  daher  eher 
dokumentarischen Charakter, wie beispielsweise die Publikation historischer Ereignisse.  
Dynamische  Informationen  erfordern  eine  Aktualisierung  in  regel-  oder  aber  auch  in 
unregelmäßigen  Abständen.  Sie  stellen  einen  erhöhten  Anspruch  an  die  Verarbeitung  und 
Verwaltung.  Hierunter  fallen  zum  Beispiel  die  Börsenkurse,  Bestandsdaten  aus  einer 
Lagerverwaltung oder Preise einer Online-Auktion. 
Die semidynamischen Informationen haben eher statischen Charakter, müssen jedoch unter 
bestimmten  Umständen  verändert  werden.  Als  Beispiel  sind  hier  die  Preislisten  für 
Verbrauchsgüter zu nennen. 
4
[@Content1]
5
[Cont2], Seite 13 
6
[Cont2], Seite 13 
Grundlagen des Webpublishing 
Seite 6 
Abbildung 1  Website mit statischen und dynamischen Inhalten
7
Die  unterschiedlichen  Assets  erfordern  Autoren  mit  unterschiedlichen  Qualifikationen  und 
anderen Tools. Der in Kapitel 2.3 behandelte Content-Lebenszyklus bleibt jedoch im Prinzip 
immer gleich
8
. 
2.2.
Content Management 
Dieser  Abschnitt  nimmt  eine  Abgrenzung  von  allgemeinen  Content  Management  Systemen 
vor und geht auf die strategische Bedeutung von Content Mangement im Allgemeinen ein. 
Content  ist  in  unserer  zunehmend  auf  die  Verarbeitung  von  Informationen  basierenden 
Ökonomie  extrem  wichtig.  Wir  sprechen  heute  von  Informationsgesellschaft  und 
Informationszeitalter,  viele  sehen  sich  mit  einer  massiven  Informationsüberflutung 
konfrontiert. Diese Entwicklung ist erst  durch den technischen Fortschritt der IuK
9
-Systeme 
möglich  geworden. Um die Informationsüberflutung zu bekämpfen, rät  Carsten Lienemann, 
Herausgeber des Werkes Informationslogistik eine ,,Bekämpfung mit den gleichen Waffen"
10
. 
Es  werden  Systeme  benötigt,  die  dem  Nutzer  genau  die  Informationen  liefern,  welche  er 
nachfragt. 
Die  Informationsüberflutung  kann  folglich  mit  einer  wirksamen  Filterung  eingedämmt 
werden, also durch Einbringung von Strukturinformation und einer gezielten Selektion. 
,,Content"  ist  heute  beinahe  überall  und  in  den  verschiedensten  Behältnissen  anzutreffen. 
Angefangen  bei  den  traditionellen  Printmedien  über  Radio  und  Fernsehen  bis  natürlich  zu 
den digitalen Medien.  
Sämtliche  Informationen  eines  Unternehmens  zählen  heute  zum  Content  und  stellen  damit 
das intellektuelle  und  ökonomische  Kapital einer  großen Anzahl  von Unternehmen  dar. Das 
Managen,  Auffindung  oder  Bereitstellen  in  optimalerweise  den  unterschiedlichsten 
7
Abbildung modifiziert nach [Cont1], Seite 52
8
[Cont1], Seite 39
9
Informations- und Kommunikationssysteme
10
[@InfoFlut]
Grundlagen des Webpublishing 
Seite 7 
Zielformaten kann über den Unternehmenserfolg entscheidend sein. Auch der Austausch mit 
anderen Systemen oder Applikationen ist extrem wichtig. Dieses haben auch die Anbieter im 
Content-Management-Markt  erkannt,  und  werben  mit  den  Vorzügen  ihrer  Systeme.  Viele 
Hersteller  haben  bereits  erste  Software-Lösungen  veröffentlicht,  lange  bevor  der  Internet-
Hype aufkam. Diese Produkte wurden daher oftmals nicht als WCM-Systeme vermarktet und 
sind teilweise bis heute historisch gewachsen. So unterschiedlich die einzelnen Systeme auch 
sein  mögen,  allen  ist  gemein,  dass  sie  der  Informationsflut  mit  einem  mehr  oder  weniger 
intelligenten Management Herr werden wollen. Grundlegend versteht man unter einem CMS 
ein System, das es dem Anwender ermöglicht, Dokumente zu erstellen und zu managen.  
Content  Management  ist  als  Begriff  etwas  verwirrend  und  anstatt  der  vollständigen 
Bezeichnung Web-Content-Management-System wird auch oft nur die Bezeichnung Content-
Management verwendet.  
Content  Management  allein  beschreibt  jedoch  nicht  die  Funktionalität  die  ein  Web  Content 
Management  bietet,  sondern  bildet  vielmehr  eine  Überkategorie  zu  verschiedenen 
Weiterentwicklungen  des  Dokumentenmanagement
11
.  Die  Grenzen  zum  Wissens-  und 
Dokumentenmanagement sind zunehmend schwerer auszumachen. 
Eine  der  zentralen  Eigenschaften  eines  CMS  ist  jedoch  die  Aufteilung  von  Dokumenten  in 
einzelne Inhaltsobjekte
12
. 
Der  Hauptunterschied  von  einem  CMS  zu  einem  klassischen  DMS
13
,  welches  sich  auf 
strukturierte Dokumente bezieht, ist, dass unter einem Dokument nicht mehr ein beliebiges 
binäres  Dokument  verstanden  wird,  sondern  ein  Dokument,  dessen  interne  Struktur  dem 
System mehr oder weniger bekannt ist. Auch haben CMS immer eine Generator- (vgl. Kapitel 
4.6, Cocoon) und Serverkomponente, mit der Dokumente erzeugt und dem User präsentiert 
werden können. Auch können daher Suchfunktionen oder ähnliches integriert werden.  
Aufbauend  auf  dem  generellen  Content-Management-Gedanken  haben  sich  das  WCM  und 
beispielsweise  das  MAM
14
  weiterentwickelt.  Bei  beiden  Arten  von  Systemen  steht  das 
Verwalten von Objekten zu einem besonderen Zweck im Vordergrund
15
. 
Eine zweite Richtung, aus der man den Begriff Content Management mittlerweile versteht, ist 
die  des Enterprise  Content Management. Damit  werden deutlich  mehr  Inhalte als  nur  Web 
Content adressiert, sondern beispielsweise auch Inhalte in Form von Dokumenten oder auch 
Rich  Media  Assets.  Somit  enthält  das  Enterprise  Content  Management  auch 
Dokumentenmanagement- und Media Asset Management- Funktionalitäten. Auch werden in 
dieser  Produktkategorie  Portale  unterstützt.  Außerdem  bieten  Enterprise  CM-Suiten  meist 
erweiterte  Workflowfähigkeiten  und  weitreichende  XML-Unterstützung,  so  dass  sich  diese 
Produkte darüber hinaus für sehr große und dynamische Web-Applikationen eignen
16
. 
Aus  dieser  Entwicklung  heraus  entsteht  momentan  ein  Bedürfnis  der  Content  Management 
System  Anbieter,  DMS-  und  MAM-Funktionen  in  ihr  CMS  zu  integrieren.  Dies  belegen 
Firmenzukäufe  oder  entsprechende  Kooperationen  von  CMS-Anbietern  mit  entsprechend 
spezialisierten Unternehmen
17
. 
11
[Cont2], Seite 55
12
[Cont2], Seite 55
13
Document Management System
14
Media Asset Management
15
[Cont2], Seite 56
16
[XML-Mag], Seite 21
17
[@InetManagement]
Grundlagen des Webpublishing 
Seite 8 
2.3.
Herkömmliches Webpublishing 
Der  Prozess  des  herkömmlichen  Webpublishings  wird  in  der  Abbildung  2  durch  das 
theoretische Modell des Content-Lebenszyklus dargestellt. 
Der Lebenszyklus beschreibt alle Zustände, die ein bestimmtes Asset durchläuft, bevor dieser 
auf der Webseite angezeigt wird. 
Der  erste  Abschnitt  des  Content-Lebenszyklus  beginnt  mit  einer  Idee  und  damit  der 
Erstellung des Contents
18
. Der folgende Schritt ist typischerweise die Vorlage der Inhalte zur 
Kontrolle  und  Freigabe  an  eine  höhere  Instanz.  Es  folgen  die  Freigabe  oder  aber  die 
Wiedervorlage  an  den  Autor,  der  etwaige  unkorrekte  Inhalte  vor  der  Veröffentlichung 
überarbeiten kann. Kann der Inhalt veröffentlicht werden, folgt am Ende die Publikation. 
Eine abschließende Archivierung bietet die  Möglichkeit bei Bedarf alte  Stände der Webseite 
einzusehen oder wiederherzustellen. Die Art der Archivierung kann in interne und öffentliche 
Archive mit Recherche-Möglichkeiten unterschieden werden. 
Abbildung 2  Der Content-Lebenszyklus
19
An  dem  eben  beschriebenen  Prozess  sind  typischerweise  eine  Vielzahl  von  verschiedenen 
Mitarbeitern beteiligt. So gibt es Texter, die Texte konzipieren und schreiben, Graphiker die 
Konzepte graphisch umsetzen oder Verantwortliche, die Inhalte kontrollieren und freigeben.  
Die  Webmaster  haben  jedoch  die  Hauptlast  im  althergebrachten  Webpublishing  zu  tragen, 
sie  administrieren  unter  anderem  die  Webserver  und  sind  auch  zumeist  für  die  Publikation 
von Content im Web verantwortlich. 
Somit  ist der Webmaster  in diesem  Szenario die  letzte Instanz, da er die Inhalte nicht  nur 
online stellen, sondern diese oftmals auch vorher in HTML aufbereiten muss.  
Die  Mehrzahl  der  am  Webpublishing-Prozess  beteiligten  Personen  verfügen  nicht  über  das 
hierzu notwendige Know-how. 
Daraus  folgt,  dass  die  Inhalte  nicht  von  denjenigen  publiziert  werden,  die  diese  erstellt, 
kontrolliert  oder  auch  freigegeben  haben.  Der  Webmaster  oder  das  Webteam  sind  oftmals 
überfordert  und  der  Webpublishing-Prozess  wird  verlangsamt,  da  eine  parallele  Verteilung 
der Aufgaben auf die Ressourcen nur schwer zu realisieren ist.  
18
Abbildung erweitert nach [Cont1], Seite 54
19
Abbildung erweitert nach [Cont1], Seite 56
Grundlagen des Webpublishing 
Seite 9 
Die  Konsequenz  ist,  dass  wichtige  Erfolgsfaktoren  wie  Qualität  und  die  Aktualität  der  zu 
publizierenden Inhalte vernachlässigt werden
20
. 
Abbildung 3  Herkömmliches Webpublishing
21
Um  die  Effizienz  zu  steigern  gibt  es  verschiedene  Ansätze  wie  etwa  die  Verwendung  von 
WYSIWYG-Editoren
22
,  die  sich  jedoch  bei  komplexen  Webseiten  nur  sehr  bedingt  als 
praxistauglich erweisen. 
Es  wurden  bereits  frühzeitig,  durch  Speicherung  des  Contents  in  einer  Datenbank,  erste 
Schritte unternommen um den Inhalt vom Design zu  trennen und  somit mehreren Autoren 
die Bearbeitung an der gleichen Webseite zu ermöglichen
23
. Dennoch erwies sich auch dieses 
Prinzip aufgrund der geringen Flexibilität als nicht praxistauglich
24
. 
Eine  aktuelle  Studie  belegt,  dass  Unternehmen,  die  noch  kein  CMS  nutzen,  oftmals  das 
Management und die Aktualisierung von Webseiten unterschätzen.  
Mehr  als  70%  der  befragten  Unternehmen  beschäftigen  mehr  als  zwei  Mitarbeiter,  die  mit 
der  Pflege  der  Web-Site  beschäftigt  sind.  7%  gaben  an,  dass  sie  Teams  mit  mehr  als  20 
Mitarbeitern für diese Aufgabe angestellt haben
25
. 
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der herkömmliche Weg des Webpublishing mit 
seinem zentralisierten Prozess für komplexe Websites nicht tragfähig ist. 
Da die Anforderungen von Nutzern an Funktionalität und Services von Web-Präsenzen, sowie 
die Aktualität und Qualität von abgebildeten Inhalten sehr hoch sind und weiterhin steigen, 
sind neue Konzepte erforderlich. 
20
[Cont1], Seite 57
21
Abbildung erweitert nach [Cont1], Seite 58
22 
What you see is what you get
23
[Cont1], Seite 54
24
[Cont1], Seite 58
25 
http://www.tridion.com
Grundlagen des Webpublishing 
Seite 10 
Es  wird  daher  eine  Unterstützung  für  eine  dezentralisierte  und  koordinierte  Arbeit  von 
Mitarbeitern  mit gänzlich  unterschiedlichen Qualifikationen benötigt, die  über die  Methoden 
des herkömmlichen Webpublishing-Prozesses weit hinausgehen. 
2.4.
Web Content Management 
Das  Content  Management  ist  ein  Prozess  und  aus  IT-Sicht  gesehen  eine  funktional 
bestimmbare Aufgabe. 
Bei  WCM  Systemen  hingegen  handelt  es  sich  um  Software,  die  die  im  vorigen  Kapitel 
beschriebenen Probleme des herkömmlichen Webpublishings in einer bestimmten Weise mit 
programmtechnischen Mitteln zu lösen hilft. 
Generell  versuchen  WCM  Systeme  das  Modell  des  Content  Lebenszyklus  (vgl.  Kapitel  2.3, 
Herkömmliches Webpublishing) zu automatisieren und so einen Mehrwert für Unternehmen 
und die Webprojekte zu schaffen.  
WCMS  sind  jedoch  keine  einfachen  Softwareprodukte,  sondern  durch  ihre  verschiedensten 
Aufgaben meist sehr komplexe Systeme.  
Es ist daher nicht verwunderlich, dass es keine offizielle Definition von WMCS gibt und auch 
die Hersteller mit sehr unterschiedlichen Merkmalen für ihre Systeme werben.  
Abbildung 4  WCMS Begriffsbestimmung
26
Wie  die  obige  Abbildung  veranschaulicht,  setzt  sich  ein  WCMS  rein  begrifflich  aus  drei 
Bausteinen zusammen. 
Das Web beinhaltet alle drei möglichen Anwendungsformen, Internet, Intranet und Extranet, 
da überall Content verwaltet werden muss. 
Der Content einer Website besteht aus der Gesamtheit aller digitalen Assets (vgl. Kapitel 2.1, 
Konzepte des Webpublishing). Dabei  werden die  Assets,  wie bereits beschrieben,  nicht nur 
gesammelt, sondern vom WCMS auch strukturiert und dargestellt.  
Mit  Management  wird  die  Verwaltung  und  Abbildung  des  Workflows  (vgl.  Kapitel  2.4.2.2, 
WCMS-Workflow  und  Prozesse)  bezeichnet,  wodurch  die  einzelnen  Arbeitsschritte  und 
Berechtigungskonzepte für einzelne Benutzer oder Benutzergruppen abgebildet werden. 
Eine  einheitliche  Definition  zu  finden  ist  auch  deshalb  so  schwer,  weil  der  Begriff  ,,Web 
Content Management" mit den Ansprüchen der Benutzer gewachsen ist. Viele Produkte sind 
aus  einem  Projekt  entstanden  und  bedienen  aus  diesem  Grund  die  unterschiedlichsten 
Anforderungen.  
Dennoch gibt es einige minimale Anforderungen, die ein WCMS erfüllen sollte. 
26
Abbildung erweitert nach [Cont1], Seite 70
Grundlagen des Webpublishing 
Seite 11 
2.4.1. 
Grundanforderungen an ein WCMS 
In  diesem  und  den  nachfolgenden  Kapiteln  werden  die  Grundanforderungen  an  ein  WCMS 
ermittelt,  wobei  bewusst  zwischen  den  Anforderungen  aus  Benutzersicht  und  den 
Anforderungen aus Entwicklersicht
27
 getrennt wird. Im Folgenden werden ausschließlich die 
Ansprüche des Benutzers berücksichtigt. 
Die  minimale  Anforderung,  die  ein  WCMS  erfüllen  sollte,  ist  die  Trennung  des  Inhalts  von 
Design  und  Logik.  Im  besten  Fall  sind  auch  Design  und  Logik  autonom,  so  dass  jeder  der 
drei Bestandteile geändert werden kann, ohne die anderen zu beeinflussen. 
Die Umfrage, die in der folgenden Abbildung dargestellt ist, zeigt grundlegende Erwartungen 
an ein WCMS. 
Abbildung 5  Erwartungen an ein WCMS ( META Group) 
Das  folgende  Kapitel  soll  die  Frage  beantworten,  ob  ein  WCMS  diese  Erwartungen  erfüllen 
kann. 
2.4.2. 
Nutzen und Leistungen eines WCMS 
Die  bereits  angesprochene  Trennung  von  Inhalt  und  Layout  bietet  den  Vorteil,  dass  der 
Prozess der Contenterstellung unabhängig von der Website-Programmierung ist. 
So  kann  auch  ein  gleich  bleibendes  Design  eingehalten  werden,  da  durchgängig  mit  vorab 
definierten Templates (vgl. Kapitel 2.4.2.1, Templates) gearbeitet wird.  
Durch  Trennung  von  Inhalt  und  Design  wird  eine  Abstraktion  der  eigentlichen  Information 
von  ihrer  Darstellung  erreicht.  Erst  dieses  grundlegende  Prinzip  ermöglicht  die  Einführung 
eines  Workflows  (vgl.  Kapitel  2.4.2.2,  WCMS-Workflow  und  Prozesse)  und  die  Cross-Media 
Nutzung  der  Inhalte,  so  dass  bereits  angelegter  Content  in  den  verschiedensten 
Ausgabeformaten wiederverwendet werden kann. 
WCMS  sind  darauf  ausgelegt,  vor  allem  technisch  weniger  versierten  Anwendern  einen 
einfachen Einstieg zum Publishing-Prozess zu ermöglichen und die zu erledigenden Aufgaben 
auf die vorhandenen Ressourcen zu verteilen. 
27
Die Anforderungen an die Software-Architektur eines WCMS stellen den Kern dieser Arbeit dar und 
werden ab Kapitel 4 aufgezeigt
Grundlagen des Webpublishing 
Seite 12 
Der  Content  kann  beispielsweise  direkt  von  dem  zuständigen  Redakteur  ins  Netz  gestellt 
werden.  Eine  Vielzahl  von  Mitarbeitern  kann  Zugang  zum  System  erhalten,  so  dass  der 
Content  beispielsweise  direkt  von  den  Autoren  publiziert  werden  kann,  ohne  dass  der 
Webmaster hier eingreifen muss. 
Weiterhin  bieten  WCMS  Authoring-Möglichkeiten  um  sich  immer  wiederholende  Tasks  zu 
automatisieren.  Das  System  kann  so  leidige  Routineaufgaben  wie  das  interne  Linkchecking 
oder  Pflegen  der  Navigation  übernehmen.  Aufwändige  Testphasen  können  so  reduziert 
werden. 
Um  sehr  weit  reichend  automatisierte  Websites  zu  erstellen,  bieten  die  meisten  WCMS  die 
Möglichkeit,  Meta-Informationen  zu  erfassen  und  zu  speichern.  Dadurch  kann  der  Content 
klassifiziert  und  einem  Autor  zugeordnet  oder  es  können  auch  Publikationszeiträume 
verwaltet  werden.  Die  Klassifizierung  des  Inhalts  ist  unerlässlich  für  ein  effizientes 
Informationsmanagement. 
Ein  WCMS  unterstützt  die  dezentrale  Bearbeitung  der  Website,  indem  mit  einem  Client  auf 
die Funktionen des WCMS zugegriffen und diese ausgeführt werden können.  
Ein  zentral  angelegtes  Repository  (vgl.  Kapitel  3.1,  Content  Repository)  kann  den  Content 
speichern  und  managen,  wodurch  ein  gemeinsamer  Zugriff  mehrerer  Personen  auf  die 
gleichen Daten gewährleistet wird. 
Weiterhin  ermöglicht  ein  WCMS  die  Vergabe  von  Benutzerrechten,  was  in  Kapitel  2.4.2.2, 
Workflow und Prozesse erläutert wird. 
Abbildung 6  Webpublishing mit einem WCMS
28
Zusammenfassend  kann  festgestellt  werden,  dass  WCMS  mit  ihren  angesprochenen 
Funktionen  die  technische  Unterstützung  liefern  Content  schneller  zu  veröffentlichen,  als 
dieses  im  herkömmlichen  Publishing-Prozess  möglich  ist.  Die  Aktualisierungszeiträume 
werden kürzer, die Webseiten damit effektiver aktuell gehalten. 
28
Abbildung erweitert nach [Cont1], Seite 60
Grundlagen des Webpublishing 
Seite 13 
Die  Haupterwartung  an  ein  WCMS  (vgl.  Abbildung  5),  also  das  schnellere  Updaten  von 
Informationen kann bei professionellem und gut geplantem Einsatz einer solchen Umgebung 
umfassend erfüllt werden. 
Die Erwartungen an ein WCMS, welche aus der Abbildung 5 ersichtlich sind, werden trotz der 
Vorzüge, nicht allein durch den Einsatz eines solchen Systems erfüllt, und sollten daher nicht 
als ,,Allheilmittel des Internet" verstanden werden. 
So können beispielsweise die Erwartungen an ein WCMS, dass der eigene Webauftritt stets 
aktuell oder qualitativ hochwertig ist, nicht allein durch das WCMS gelöst werden, sondern ist 
letztendlich immer Aufgabe derjenigen, die die Site betreuen. 
Abbildung 7  Die Komponenten eines WCMS
29
Zum  erfolgreichen  Betrieb  einer  funktionsfähigen  Website  ist  jedoch  nicht  zwangsläufig  ein 
WCMS  notwendig.  Eine  Site  kann  ohne  Probleme,  ein  gewisses  Maß  an  Fachwissen  und 
Professionalität  vorausgesetzt,  leicht  implementiert  und  auch  gewartet  werden
30
.  Einige 
Situationen machen den Einsatz eines WCMS jedoch erforderlich.  
Hier sind zum einen Sites zu nennen bei denen der Content sehr oft aktualisiert wird. So sind 
etwa  Newsticker
31
  oder  Nachrichtenseiten  gute  Beispiele  für  den  sinnvollen  Einsatz  eines 
WCMS. Durch eine manuelle Verarbeitung ohne ein WCMS würden wichtige Vorteile verloren 
gehen, die das Internet bietet. So erfordern diese Sites die zentrale Einstellung und spätere 
Modifizierung  des  Contents.  Auch  müssen  die  Übersichtsseiten  bei  jedem  neuen  News-
Eintrag automatisch geändert werden.  
Ebenfalls  ist  es  mit  einem  WCMS  einfach,  interessierten  Benutzern  automatisch  über  neu 
eingestellte News-Beträge zu informieren. 
Größere  Webseiten  erfordern  häufig  die  Wiederherstellung  von  älteren  Zuständen  der  Site. 
Nach  einem  Update  mit  fehlerhaftem  Content  soll  wieder  die  alte,  funktionsfähige  Website 
dargestellt  werden.  Dieses,  verbunden  mit  Staging
32
-Mechanismen  und  der  Möglichkeit  mit 
Inhalten zu experimentieren, bieten die meisten WCMS
33
. 
29
Abbildung nach [Cont1], Seite 201
30
Vorausgesetzt, die Site verfügt nur über wenige Seiten
31 
etwa der bekannte Heise-Online-Ticker, [@heise]
32
[@Staging]
33
[Cont2], Seite 34
Grundlagen des Webpublishing 
Seite 14 
Sollten  große  Mengen  an  Content  bereitgestellt  werden,  kann  dieses  ebenfalls  den  Einsatz 
eines  WCMS  erforderlich  machen.  Das  ist  dadurch  begründet,  dass  mit  einem  WCMS  die 
allgemeine Wartung, aber auch die Indexierung, Verlinkung oder  die  Speicherung  von  sehr 
großen Informationsbeständen durch eine fast vollständige Automatisierung stark erleichtert 
wird. Der Prozess könnte in etwa so aussehen, dass der Autor beim Einstellen eines neuen 
Betrags diesen einer Kategorie zuordnen muss. Das WCMS stellt den Artikel daraufhin in die 
entsprechende  Kategorie  ein,  aktualisiert  das  Inhaltsverzeichnis  und  übergibt  der 
Suchfunktion  die  passenden  Schlagworte.  Auch  könnte  ein  WCMS  den  neu  eingestellten 
Beitrag an ein vorgegebenes Design mittels eines Templates (vgl. Kapitel 2.4.2.1, Templates) 
anpassen. 
Sollten ein große Anzahl von Autoren an einem oder mehreren Dokumenten arbeiten, stellt 
das  WCMS  nach  außen  die  letzte  fertige  Version  dar.  Innerhalb  des  Systems  stellt  eine 
Versionskontrolle  sicher,  dass  ein  Dokument  gleichzeitig  nur  von  einem  Autor  bearbeitet 
werden  kann.  Die  meisten  WCMS  bringen  ein  für  Webseiten  spezialisiertes 
Dokumentenmanagement mit eben diesen Funktionalitäten mit
34
. 
Ein  typisches  Szenario  für  den  Einsatz  eines  WCMS  ist  eine  unterschiedliche  Sicht  auf  den 
gleichen  Datenbestand.  Bei  komplexen  Preislisten  kann  es  beispielsweise  erforderlich  sein, 
dem Endkunden andere Preise zu präsentieren als Großkunden. Das Management hingegen 
möchte eine Statistik mit den Verkaufszahlen bekommen. 
Dieses  lässt  sich  recht  einfach  mit  einem  WCMS  umsetzen,  da  jedem  Kunden  spezifische 
Rechte  zugeordnet  werden  können  (vgl.  Kapitel  2.4.2.2,  WCMS-Workflow  und  Prozesse). 
Dadurch,  dass  sich  der  User  an  der  Webseite  anmeldet  und  dadurch  dem  System  bekannt 
wird,  bekommt  er  genau  die  für  ihn  bestimmten  Informationen  zu  sehen.  Besonders  für 
Autoren ist eine intelligente Rechtevergabe mittels des WCMS wichtig, da beispielsweise ein 
normaler  FTP-Server  keine  spezialisierten  Zugriffsrechte  vergeben  kann.  Häufig  geht  die 
Vergabe von Zugriffsrechten so weit, dass eine weitgehende Personalisierung erreicht wird. 
Ebenso  stellt  die  bereits  im  Rahmen  des  Web-Publishing-Prozesses  erläuterte,  oftmals  nur 
geringe  Fachkenntnis  der  Autoren  einen  der  wichtigsten  Gründe  für  die  Implementierung 
eines  WCMS  dar.  So  können  Formulare  Autoren  mit  geringen  IT-Kenntnissen  viele 
Entscheidungen abnehmen, da das System das Layout oder die Formatierungen anhand von 
Templates  zuordnet.  Bilder  oder  Graphiken  können  aus  einer  vom  System  verwalteten 
Datenbank gewählt werden, welche durch die Bildredaktion betreut wird. So kann auch etwa 
der Verwendung von urheberrechtlich geschützten Bildern vorgebeugt werden.  
Grundsätzlich können alle hier vorgestellten Szenarien auch ohne ein WCMS gelöst werden. 
Doch  der  daraus  resultierende  Aufwand  ist  im  Verhältnis  zum  Nutzen  oftmals  zu  groß. 
Manuelle  Arbeitsprozesse  sind  sehr  viel  fehleranfälliger  und  können,  im  Gegensatz  zu  den 
automatisierten Abläufen eines WCMS, später nicht mehr nachvollzogen werden. 
2.4.2.1. 
Templates 
Werden  Webapplikationen  ohne  WCMS  und  ohne  Templates  mit  serverseitigen 
Skriptsprachen  wie  beispielsweise  JSP,  ASP  oder  PHP  erstellt,  so  wird  typischerweise  der 
Inhalt mit der Darstellung vermischt. Eine Arbeitsteilung ist dementsprechend nur schwer zu 
realisieren,  da  der  Arbeitsprozess  Redakteure,  Designer  und  Programmierer  mit  einbezieht, 
die  alle  an  dem  gleichen  Dokument  arbeiten.  Das  Dokument  besteht  meist  aus  den 
statischen Texten, den HTML-Tags und beispielsweise den JSP-Tags. Der Inhalt, das Layout 
und die Programmlogik sind daher stark miteinander verschmolzen.  
34
[Cont2], Seite 30
Grundlagen des Webpublishing 
Seite 15 
Hieraus  resultieren  Probleme  bei  der  Wartung,  da  sich  statische  Texte  auf  den  JSP-Seiten 
befinden, kann der Redakteur nicht mehr seine Aufgaben ausführen. Denn es gehört nicht zu 
seinem Arbeitsgebiet, solche Änderungen auf den dynamischen Seiten durchzuführen.  
Der  Designer  hat  das  Problem,  dass  die  entstandenen  JSP
35
-Seiten  nur  von  wenigen 
grafischen  Tools  unterstützt  werden,  weil  JSPs  neben  HTML  Scriptingelemente,  Direktiven 
und  Aktionen  beinhalten
36
.  Bei  dem  jetzigen  Prozessablauf,  würde  der  Designer  seine 
Änderungen in HTML-Templates, das er als letztes dem Entwickler geliefert hat, einarbeiten 
und diesem wieder zusenden.  
Die  Template-Erstellung  und  -Verwaltung  mit  einem  WCMS  bietet  Möglichkeiten  die  eben 
beschriebenen Probleme grundlegend zu umgehen. 
Generell  kann  mit  einem  Template  das  gesamte  Erscheinungsbild  einer  Webseite  durch 
auswechseln  einer  einzigen  Vorlage  geändert  werden.  Hierbei  werden  weder  die 
Funktionalität der Seite beeinflusst noch müssen Inhalte neu verfasst werden. In Templates 
wird die Struktur des Contents und die Darstellung festgelegt und von einander getrennt. 
Ein WCMS sollte die Möglichkeit bieten eine einzelne Webseite aus  mehreren  Templates zu 
generieren, mehrere Webseiten bilden dann die gesamte Website. Eine zentrale Verwaltung 
und Änderung von immer wiederkehrenden Bestandteilen einer Site wie Header oder Footer 
kann so realisiert werden. 
Abbildung 8  Zusammensetzung einer Seite aus einzelnen Templates und Inhalten
37
Die  Templates  sollten  eine  große  Flexibilität  des  Layouts  erlauben.  Bei  den  Systemen  der 
meisten  Hersteller  können  die  Templates  daher  in  HTML  verfasst,  und  meist  ohne  die  an 
Anfang dieses Kapitels genannten Tags der Skriptsprachen, sondern mit speziellen Tags des 
WCMS  versehen  werden.  Die  Tags  werden  von  der  Engine  des  WCMS  geparst  und 
verarbeitet. 
Dieses bietet den Vorteil, dass das  Layout der Templates  von Designern entwickelt  werden 
kann,  welche  sich  nicht  mit  dem  WCMS  auskennen  müssen.  In  den  Bereichen  der  Site, 
welche Funktionalität erfordern, können die entsprechenden Tags eingefügt werden. 
35
[@JSP]
36
[Servlets], Seite 229
37
Abbildung nach [Cont2], Seite 22
Grundlagen des Webpublishing 
Seite 16 
Ist ein funktionierendes Template erstellt, so muss dieses mit Inhalten gefüllt werden, da in 
dem  Template  lediglich  der  strukturelle  Aufbau  der  Seite  definiert  ist.  Die  Inhalte  können 
meist über Webformulare eingegeben werden. 
Mit  Templates  ist  es  möglich  an  zentraler  Stelle  im  System  das  Design  der  Site  zu 
modifizieren, so dass auch ein Site-Relaunch mit Templates einfach zu realisieren ist. 
2.4.2.2. 
WCMS-Workflow und Prozesse 
Ein  WCMS  bietet  oftmals  viele  Mechanismen  und  unterstützende  Funktionen  zur 
Automatisierung  des  Workflows  über  den  kompletten  Publishing-Prozess,  von  der  Planung 
des Inhalts bis hin zur Veröffentlichung. 
Dieser  Abschnitt  geht  ausführlicher  auf  die  Workflowkomponente  eines  WCMS  ein  arbeitet 
seine Stärken heraus. 
Die  bereits  beschriebene  Trennung  von  Layout  und  Inhalt  bringt  auch  für  den  Workflow 
innerhalb eines WCMS entscheidende Vorteile. Der Content wird separiert in seine einzelnen 
Assets  im  Content  Repository  (vgl.  Kapitel  3.1,  Content  Repository)  gespeichert,  auf  die 
dadurch einzeln über den Workflow zugegriffen werden kann
38
.  
Enthält eine Website beispielsweise zwei Texte, zwei Graphiken und das Template, welches 
für die Darstellung der Bestandteile zuständig ist, so kann für jede einzelne Komponente ein 
Workflow definiert werden
39
. Die Texte werden etwa von einem Redakteur und das Template 
von  einem  Webdesigner  betreut.  Die  Graphiken  stammen  beispielsweise  aus  einem 
Bildarchiv.  
Bei der herkömmlichen Methode des Webpublishing sind alle Komponenten fest miteinander 
verbunden  und  die  Site  müsste  an  jeden  einzelnen  Mitarbeiter  seriell  zur  Bearbeitung 
weitergereicht werden. Ein Workflow, der nach Zuständigkeiten separiert wird, ist so nicht zu 
realisieren. 
Die Workflowkomponente eines WCMS automatisiert die Arbeitsschritte nicht nur, sie werden 
überdies  überwacht  und  an  die  für  den  jeweils  nächsten  Arbeitsschritt  zuständigen 
Mitarbeiter  werden  Nachrichten  versendet.  Der  Workflow  ist  Voraussetzungen  für 
dezentrales, aufgabenbezogenes Arbeiten in großen Teams an einer Website.
Um einzelne Prozesse effektiv zu gestalten, benötigt jeder am Prozess beteiligte Mitarbeiter 
einen abgegrenzten Aufgabenbereich. Dieses kann auf den ersten Blick schwierig scheinen, 
da  beispielsweise  die  Aufgaben  eines  Graphikers  sehr  weitgehend  aufgegliedert  werden 
können. Dementsprechend kann zwischen Shopdesignern, Webdesignern oder Designern für 
Bildelemente  des  Contents  unterschieden  werden.  Um  diese  Fülle  an  Aufgaben  in  einem 
WCMS  abzubilden,  greifen  die  meisten  Lösungen  auf  ein  Rechtekonzept  zurück.  Einige 
WCMS  verfügen  über  eine  sehr  detaillierte  Rechteverwaltung  und  können  für  jedes  Objekt 
einer Website, also für jedes Bild oder jeden Text einzelne Rechte vergeben. Diese komplexe 
Rechtevergabe  ist  zwar  sehr  mächtig,  zeigt  aber  durch  die  hohe  Wartungsintensität 
Nachteile. 
Die meisten WCMS unterstützen ein Rechtekonzept auf Nutzerebene, welches der einfachste 
Weg  ist,  um  alle  Benutzer  zu  erfassen  und  die  jeweils  benötigten  Berechtigungen  zu 
verteilen. Doch dieses Konzept wird sehr schnell unflexibel und ist bei größeren Teams nicht 
mehr  praktikabel,  da  sich  dann  die  Aufgabenbereiche  bereits  überlappen  können.  Jeder 
Benutzer muss hier manuell registriert und mit Rechten versehen werden. Da der Workflow 
38
Auf die Assets kann meist auch über die Oberfläche des WCMS zugegriffen werden
39
[Cont1], Seite 223
Grundlagen des Webpublishing 
Seite 17 
nur  einen  Mitarbeiter  ansprechen  kann,  kann  es  sein,  dass  bei  Abwesenheit  einige 
Aufgabenbereiche nicht bearbeitet werden. 
Mehr Flexibilität bietet ein Workflow, bei dem Gruppen gebildet werden können. Es können 
so  nämlich  alle  Redakteure  zu  einer  Gruppe  mit  den  gleichen  Lese-  oder  Schreibrechten 
zusammengefasst  werden.  Einer  Gruppe  werden  einzelne  Personen  zugeordnet,  die  somit 
zunächst  alle  Rechte  der  Gruppe  bekommen.  Auf  Nutzerebene  können  diese  Rechte 
verfeinert bzw. abgestuft werden. Ein auf Gruppen und Nutzern basierendes Rechtekonzept 
hat  den  großen  Vorteil,  dass  im  Workflow  nun  eine  komplette  Gruppe  adressiert  werden 
kann.  Ist  ein  Mitarbeiter  hier  nicht  anwesend,  wird  die  Benachrichtigung  trotzdem 
weitergeleitet. 
Als dritte Möglichkeit erlaubt ein WCMS die Zuordnung von Rollen mit dem Vorteil, dass so 
die  Rechte  innerhalb  einer  Gruppe  festgelegt  werden  können.  Es  ist  denkbar,  dass 
beispielsweise der Leiter der Kreativ-Abteilung die gleichen Aufgaben hat wie der Leiter der 
Entwicklungsabteilung. Beide haben die gleiche Rolle und damit die gleichen Rechte, jedoch 
einmal  bezogen  auf  die  Graphiken  und  Templates  und  einmal  auf  Skripte  und  Server,  die 
vom  WCMS  verwaltet  werden.  Über  eine  Gruppe  können  die  Zuständigkeitsbereiche 
zugeordnet werden, über die Rolle die Aufgaben und Rechte innerhalb der Gruppe. 
Eine  Automatisierung  des  Webpublishing-Prozesses  und  damit  ein  Workflow  kann  bei 
größeren  Projekten  nur  erreicht  werden,  wenn  eine  durchdachte  Nutzerverwaltung  mit 
Gruppen und Rollen eingesetzt wird. 
Sobald in größeren Teams an einer Website gearbeitet wird, sind neben dem Rechtekonzept 
Freigabeverfahren  notwendig  um  den  Workflow  aufrecht  zu  erhalten  und  die  inhaltliche 
Qualität  der  Website  zu  sichern.  Der  Freigabezyklus  setzt  den  Content-Lebenszyklus  (vgl. 
Kapitel 2.3, Herkömmliches Webpublishing) um.  
Den einzelnen Phasen von der Kontrolle bis zur Publikation werden hier den entsprechenden 
Instanzen  zugeordnet.  Zusätzlich  wird  auf  das  Rechtekonzept  zugegriffen,  um  die 
Verantwortlichkeiten einzubeziehen.  
Durch das Freigabeverfahren ist es beispielsweise möglich, dass eingestellter Content durch 
einen ,,Chefredakteur" freigegeben  werden  muss, mit  dem Ziel eine Qualitätssicherung und 
Überprüfung der zu veröffentlichten Inhalte zu gewährleisten. Das WCMS startet dazu einen 
Prozess,  in  dem  die  nächste  Instanz  ermittelt  wird  und  informiert  diese  über  die  Vorlage 
eines  neuen  Assets.  Der  nun  zuständige  Mitarbeiter  muss  den  Asset  jetzt  freigeben. 
Nachdem  dieses  erfolgt  ist,  erhält  der  Autor  eine  Nachricht,  und  das  WCMS  publiziert  den 
neuen Content.  
Der Ablauf des  Freigabezyklus ist  von dem WCMS abhängig. Ideal  wäre es einen Workflow 
mit mehreren Instanzen  durchzuführen,  beispielsweise  eine zweite Qualitätssicherung einer 
übergeordneten Instanz.  
Es  kann  eine  Einteilung  in  eine  lineare  und  eine  parallele  Freigaben  erfolgen.  Bei  einer 
linearen  Freigabe  wird  eine  Kette  von  Personen  nacheinander  befragt,  ob  ein  bestimmtes 
Dokument  freigegeben  werden  darf.  Die  Reihenfolge  ist  fest  definiert,  sollte  hier  ein 
Freigabeberechtigter nicht anwesend sein bleibt der Prozess so lange stehen, bis die Person 
wieder  zur  Verfügung  steht.  Um  diesen  Problemen  vorzubeugen  bieten  einige  Systeme  die 
Möglichkeit eine maximale Zeitdauer für die Freigabe festzulegen, ist diese abgelaufen wird 
ein  Ereignis  ausgelöst,  also  zum  Beispiel  der  Freigabeberechtigte  wird  übersprungen.  Auch 
ist es denkbar eine Vertretung mit der Freigabe zu betrauen. Bei diesen Aktivitäten besteht 
jedoch  die  Gefahr,  dass  Eingriffe  von  außen  notwendig  werden  und  der  Workflow  so 
unterbrochen wird. 
Grundlagen des Webpublishing 
Seite 18 
Eine flexiblere Lösung sind parallele Freigaben, bei der verschiedene Routen erstellt werden 
können,  welche  zur  Erfüllung  einer  Freigabe  notwendig  sind
40
.  Bei  diesem  Konzept  ist  es 
etwa  möglich  mehrere  verschiedene  Freigabeberechtigte  anzugeben,  wobei  dann  die 
Freigabe eines Berechtigten reicht, um diese abzuschließen.  
Abschließend sollen die verschiedenen Arten des Workflows aufgegriffen werden. So gibt es 
einen objektorientierten, statischen und einen frei definierbaren Workflow
41
. 
Im objektorientierten, statischen Workflow existieren zu jeder Webseite Meta-Informationen 
über den Autor und die Instanz der Freigabe. Dieser Workflow eignet sich für eine Freigabe, 
in  der  lediglich  eine  einzige  Person  das  Dokument  überprüft.  Es  können  hier  keine  neuen 
Phasen  des  Workflow  definiert  werden.  Vielmehr  ist  nur  die  vom  WCMS  vorgegebene 
Variante  verwendbar,  mit  dem  Vorteil,  dass  ein  klar  überschaubarer  Freigabemechanismus 
vorliegt. 
In  umfassenderen  Projekten  ist  oft  ein  Ablauf  der  Freigabe  über  mehrere  Instanzen 
notwendig.  Ein  freidefinierbarer  Workflow  erfüllt  die  Anforderung,  es  können  sogar 
komplette  Gruppen  als  Freigabeinstanz  festgelegt  werden.  Die  Definition  sollte  unabhängig 
von  einzelnen  Objekten  geschehen.  Viele  WCMS  bieten  die  Möglichkeit  über  ein  grafisches 
Tool den Workflow frei zu definieren. 
Da  ein  Workflow  kein  statischer  Prozess  ist,  werden  flexible  Rechte-  und  Freigabekonzepte 
benötigt, um den hier beschriebenen Ansprüchen gerecht zu werden. 
40
[Cont2], Seite 44
41
[Cont1], Seite 77
Technologien und Konzepte für Web-Applikationen 
Seite 19 
3. Technologien und Konzepte für Web-Applikationen 
Die folgenden Kapitel geben einen Überblick über aktuelle Technologien, die benötigt werden 
um auf Java-basierend komplexe Web-Applikationen zu implementieren. Damit bilden diese 
Kapitel  die  Grundlage  für  die  Analyse  und  die  weitere  Untersuchung  der  Web-Frameworks 
(vgl. Kapitel 4, Analyse). 
3.1.
Content Repository 
Als  Content  Repository  wird  die  zentrale  Speicherung  des  Contents  innerhalb  eines  WCMS 
bezeichnet,  wobei jedoch nicht spezifiziert  wird, in welcher  Form der Content abgelegt und 
gespeichert wird
42
. 
Der  Vorteil  einer  zentralen  Speicherung  liegt  im  konsistenten  Datenstamm,  der  von  allen 
Mitarbeitern  genutzt  werden  kann.  Auch  die  Datensicherung  und  die  Administration  des 
Systems werden durch die zentrale Speicherung stark vereinfacht. 
Generell  ist  zwischen  zwei  Modellen  der  Speicherung  zu  unterscheiden.  Zum  einen  können 
die  Dateien  im  Dateisystem  des  Applikations-Servers  (vgl.  Kapitel  3.2.1,  J2EE  Application-
Server)  oder  des  Web-Servers  abgelegt  werden,  der  sich  dann  um  die  Verwaltung  des 
Contents  kümmert.  Jede  Seite,  die  über  das  Web  abgerufen  wird,  hat  ihre  eigene  URL, 
welche  im  Prinzip  den  Pfad  auf  dem  Webserver  angibt,  auf  dem  sie  gespeichert  ist.  Ein 
Vorteil  dieser  Methode  ist,  dass  die  Dateien  in  einem  Dateisystem  einfach  editiert  werden 
können.  
Dieses  Vorgehen  ist  für  komplexe  Web-Anwendungen  jedoch  nur  bedingt  geeignet,  da  die 
Informationen  innerhalb  der  Dateien  unstrukturiert  sind.  Die  fehlende  inhaltliche 
Strukturierung  erschwert  einen  direkten  Zugriff  auf  bestimmte  Informationen  wie  etwa  die 
Abfrage  nach  einer  Überschrift.  Um  dieses  dennoch  bei  Flatfile-basierter  Speicherung  zu 
ermöglichen, müssten diese Daten über Meta-Informationen als Platzhalter in die Dokumente 
eingefügt werden. Ebenso ist im Dateisystem keine effiziente Suche möglich
43
. 
Eine andere Möglichkeit um Informationen zu Strukturieren, ist die Speicherung der Contents 
in  einer  Datenbank.  Dadurch  wird  erreicht,  dass  der  Content  teilweise  oder  vollständig 
mehrfach  auf  einer  Seite  verwendet  werden  kann.  Durch  die  Datenbank-basierte 
Speicherung  kann  auf  einzelne  Content-Bestandteile  wie  Überschrift,  Teaser  oder  etwa 
Fließtext  zurückgegriffen  werden,  welche  an  unterschiedlichen  Stellen  der  Site  benötigt 
werden. Auch ist so eine Suche über die Strukturelemente möglich
44
. 
Damit bei der dynamische Generierung von Webseiten aus Templates und dem Content nicht 
für  jeden  Abruf  einer  Seite  ein  dynamischer  Prozess  abläuft,  der  die  Performance  belastet, 
wurden Mechanismen wie das Caching entwickelt. 
Web-Applikationen greifen jedoch häufig nicht direkt auf Datenbanken zu, sondern sind von 
diesen  durch  eine  Persistenzschicht
45
  getrennt.  Greifen  die  Objekte  der  Web-Applikation 
direkt  auf  die  Datenbank  zu,  so  müssen  sie  schon  bei  kleinsten  Änderungen,  wie  zum 
Beispiel der Umbenennung von  Spalten  oder  Tabellen, angepasst  werden. Zudem  gestaltet 
sich  das  Austauschen  der  verwendeten  Datenbank  als  schwierig,  da  in  unterschiedlichen 
Klassen Quellcode angepasst werden muss.  
42
[Cont1], Seite 204
43
[Cont1], Seite 206
44
[Cont1], Seite 207
45
[@Persistenz]
Technologien und Konzepte für Web-Applikationen 
Seite 20 
In  der  Persistenzschicht,  zwischen  Web-Applikation  und  Datenbank  eingefügt,  werden  alle 
datenbankrelevanten  Details  durch  eine  oder  mehrere  Klassen  gegenüber  der  Web-
Applikation gekapselt.  
Bei der Entwicklung einer Web-Applikation kommt man somit nicht mehr mit der Datenbank 
in  Berührung,  sondern  programmiert  nun  gegen  die  jeweilige  Persistenzschicht,  die 
beispielsweise aus EJBs
46
 bestehen kann. 
Ziel  eines  jeden  Modells  ist  es,  den  Content  zentral  und  getrennt  von  ihrer  endgültigen 
Darstellung  im  Web  zu  verwalten  und  über  einen  Workflow  dezentral  den  Mitarbeitern 
rechteabhängig nutzbar zu machen. 
3.2.
Serverkonzepte 
Technologisch gesehen basieren alle WCMS auf dem Client-Server-Modell. Die Skalierbarkeit 
und Verteilbarkeit eines WCMS richtet sich dabei nach dem gewählten Serverkonzept. 
In Bezug auf WCM-Systeme gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Umsetzung, die sich vor 
allem hinsichtlich der auszuführenden Web-Anwendung unterscheiden. 
Das  Ein-Server-Konzept  ist  eher  für  Low-End-WCMS
47
  geeignet,  da  sich  hier  die  WCMS-
Anwendung sowie alle WCMS-Funktionsbereiche auf einem Web-Server befinden
48
. 
Die  auf  einem  solchem  Server  ablaufenden  WCM-Systeme  bieten  oftmals  keine 
workflowunterstützenden Mechanismen wie diese auf High-End-Systemen verfügbar sind. 
Der  Zugriff  der  Redakteure  auf  das  WCMS  erfolgt  hier  im  Produktivsystem,  welches  durch 
einen  Authentifizierungs-Mechanismus  geschützt  wird,  was  ein  gewisses  Sicherheitsrisiko 
darstellt. Die Redakteure arbeiten somit direkt auf der Produktivdatenbank, welche auch für 
die  Generierung  der  Seite  benutzt  wird,  was  sich  bei  intensiven  Bearbeitungsprozessen 
negativ auf die Performance des gesamten Systems auswirken kann. 
Viele professionelle
49
 WCM-Systeme trennen bestimmte Funktionsbereiche physisch auf dem 
Web-Server. Es findet eine Unterteilung in einen internen und einen externen Bereich statt, 
wobei  im  internen  Bereich  zusätzlich  zur  Anwendungskomponente  weitere  Bereiche  wie 
Qualitätssicherung und Freigabe realisiert sind. 
Der  externe  Bereich  wird  durch  den  Produktionsbereich  dargestellt,  der  typischerweise  auf 
einem weiteren Webserver liegt
50
. 
Weiterhin  ist  es  sinnvoll,  getrennte  Datenbanken  für  den  Verwaltungs-  und 
Produktionsbereich  einzusetzen,  um  so  eine  erhöhte  Ausfallsicherheit  und  Performance  zu 
garantieren.  
Bei  komplexeren  Webanwendungen  sollte  nicht  auf  eine  die  Trennung  von  Webserver  und 
Anwendungen  verzichten  werden,  wobei  diese  Anwendungen  meist  auf  einem  Web-
Applikation-Server ausgeführt werden (vgl. Kapitel 3.2.1, J2EE-Web-Application-Server). 
46
[@EJB]
47
Beispielsweise Typo3, PHP-Nuke, Postnuke, Mambo, ...
48
[@ServerKonz]
49
Oftmals High-End WCMS wie Vignette, Documentum, Interwoven ...
50
[@ServerKonz]
Technologien und Konzepte für Web-Applikationen 
Seite 21 
3.2.1. 
J2EE Web-Application-Server 
Web  Application  Server  sind  Plattformen,  auf  denen  E-Business-Anwendungen  installiert
51
werden.  Das  Wort  "Application"  soll  verdeutlichen,  dass  der  Server  nicht  mehr  nur  HTML-
Seiten verwaltet, sondern auch unternehmenskritische Anwendungen ablaufen lassen kann. 
Im  Gegensatz  zu  normalen  Webservern
52
  kann  ein  Web-Applikations-Server  logische 
Zusammenhänge abbilden und bietet somit die Möglichkeit zur Erstellung individueller Web-
Applikationen. 
Ein  J2EE  Web-Application-Server  kann  in  zwei  Komponenten  eingeteilt  werden,  einen 
eigentlichen  Java  Application-Server,  der  die  Servlet  Container
53
  und  möglicherweise  die 
EJB
54
 Container-Funktionalität umfasst, sowie einen Web-Server. 
Der  Web-Server  ist  dafür  zuständig,  die  Requests  mit  statischen  HTML-Seiten  aus  dem 
HTML-Speicher zu beantworten. Als Web-Server werden meist die Komponenten eingesetzt, 
die auch freistehend benutzt
55
 und oftmals gegen andere ausgewechselt werden können. 
Abbildung 9  Web-Application-Server
56
Der  Web-Server  leitet  außerdem  die  serverseitigen  Includes  an  einen  Servlet-Container
57
weiter.  Ein  Servlet  Container  ist  ein  Programm,  das  Requests  für  Servlets  und  JavaServer 
Pages behandelt und somit die Laufzeit-Umgebung für die Servlets
58
 darstellt. 
51
Deployment
52
Beispielsweise dem Apache HTTP-Server
53
Servlet Engine
54
Enterprise Java Beans, Für unternehmenskritische Anwendungen fehlen den ,,normalen" Java Beans 
Schlüsseleigenschaften wie etwa Transaktionsdienste, Namensdienste und Sicherheitsdienste. Werden 
Java Beans hiermit angereichert, spricht man von Enterprise Java Beans, [@EJB] 
56
Abbildung nach [@J2EE-Server], Seite 24
57
er wird auch oftmals als Servlet Engine bezeichnet
58
[@Servlet]
Technologien und Konzepte für Web-Applikationen 
Seite 22 
In  Verbindung  mit  einem  J2EE  Application  Server  übersetzt  der  Servlet  Container  die 
Protokolle  des  Internet  in  Objekte,  die  das  Servlet  versteht.  Außerdem  ermöglicht  es  dem 
Servlet, eine Antwort zu senden. Der Servlet Container verwaltet die Servlets während ihres 
gesamten Lebens-Zyklus
59
. 
Servlet  Container  verbessern  unter  anderem  die  Servlet  Ausführungszeit,  da  der  Container 
alle  seine  Servlets  innerhalb  einer  einzigen  Java  Virtuellen  Maschine
60
  ausführt.  Dadurch 
können  die  Servlets  auf  gemeinsam  genutzte  Daten  zugreifen,  während  die  JVM  private 
Daten  effektiv  voreinander  schützt.  Im  Gegensatz  dazu  wird  bei  herkömmlichen  CGI
61
  für 
jede  HTTP-Anfrage ein  neuer Prozess gestartet.  Ist ein CGI-Programm  mit der Behandlung 
einer  Anfrage  fertig,  so  endet  das  Programm.  Hingegen  bleiben  die  Servlets  auch  nach 
Abschluss  der  Antwort  im  Speicher,  so  dass  sich  leicht  beliebig  komplexe  Daten  zwischen 
mehreren Anfragen speichern lassen
62
. 
Viele  Web  Application  Server  unterstützen  neben  einem  Servlet  Container  noch  einen 
weiteren Container für die Aufnahme von Enterprise Java Beans. Enterprise Java Beans sind 
Java  Beans  mit  erweiterter  Funktionalität,  besonders  Transaktionseigenschaften,  Persistenz 
und Sicherheit. Diese Funktionalität wird von dem EJB Container zur Verfügung gestellt. 
EJBs  werden  häufig  eingesetzt,  um  die  Backend-Logik  zu  entwickeln.  Auch  können  mit 
Enterprise JavaBeans Prozesse und Geschäftsobjekte zur Verfügung gestellt werden. 
Für  die  Erstellung  von  Web-Applikationen  sieht  J2EE  eine  Drei-Schichten-Architektur  (vgl. 
Kapitel 3.7, Three-Tier-Anwendungen) vor, wobei der Schwerpunkt auf der Spezifikation des 
mittleren Tier und der in ihr enthaltenen Container liegt.  
Ein Java-basierter Application-Server kann daher, unter Verwendung der J2EE
63
, als Middle-
Tier, also als Anwendungsschicht im Three-Tier Modell verstanden werden.  
Als  Kern  des  Systems,  losgelöst  von  der  Speicherung  und  der  Präsentation,  enthält  die 
Middle-Tier somit die komplette Anwendungslogik, welche durch den Web-Application-Server 
umgesetzt wird. 
59
[@J2EE-Server]
60
[@Java_VM]
61
Common Gateway Interface, [@CGI]
62
[Servlets], Seite 29
63
Java-2-Plattform Enterprise Edition J2EE
Technologien und Konzepte für Web-Applikationen 
Seite 23 
Abbildung 10  Aufbau des Three-Tier Modelles
64
Auf Grundlage der J2EE Spezifikation konkurrieren unterschiedliche Firmen, die ihre Produkte 
nach J2EE bei Sun lizenziert haben, wobei IBM und BEA im Bereich der Application-Server als 
Marktführer gelten
65
. 
Als  Basis  für  ein  WCMS  sind  Web-Application-Server  vor  allem  wegen  der 
Integrationsmöglichkeiten von Applikations-Servern gut geeignet.  
Das  WCMS  kann  die  vorhandenen  Schnittstellen  nutzen  und  auch  selber  einheitliche 
Interfaces  zu  anderen  Applikationen  und  deren  Daten  bereitstellen
66
.  Über  diese 
Schnittstellen  kann  auch  das  Management  von  Transaktionen  realisiert  werden,  welches 
jedoch nicht zwingend Bestandteil eines WCMS ist. 
Web-Applikationsserver  sind  als  Basis  für  ein  WCMS  vor  allem  dann  sinnvoll,  wenn 
beispielsweise  Legacy-Systeme  in  das  WCMS  integriert  werden  sollen.  Viele  kommerzielle 
WCMS-Hersteller setzen daher als Basis einen Applikations-Server voraus
67
. 
64
[@J2EE-Server], Seite 12
65
[@StrutsOra], Seite 19
66
[Cont1], Seite 248
67
[Cont1], Seite 73
Technologien und Konzepte für Web-Applikationen 
Seite 24 
Abschließend  ist  festzuhalten,  dass  die  Application-Server  ein  Ausführungsumfeld  für 
Geschäftslogik  im  Three-Tier-Modell  der  Middle-Tier  zur  Verfügung  stellen  und  die 
Komplexität  der  verteilten  Umgebung  verbergen.  Da  so  eine  Zentralisierung  der 
Geschäftslogik  erreicht  wird,  ist  die  Web-Applikation  einfach  zu  administrieren.  Der  Einsatz 
eines  Web-Application-Servers  hat  weiterhin  den  Vorteil,  dass  unterschiedliche  Frontends
68
gemeinsam dieselbe Geschäftslogik nutzen können. 
Für die Aufrechterhaltung der Performance bieten Application-Server oftmals unter anderem 
Load-Balancing  und  Clustering,  um  bei  einer  großen  Last  kurze  Antwortzeiten  sicher  zu 
stellen. 
3.3.
J2EE Web-Application 
Eine  Webanwendung  ist  nicht  ein  einzelnes  Servlet,  das  HTML  Text  ausgibt,  oder  eine 
einzelne  JSP  Seite.  Eine  Web-Applikation  ist  vielmehr  eine  interaktive  Applikation,  auf  die 
über das Internet zugegriffen werden kann und die auf einem Web-Application-Server (vgl. 
Kapitel 3.2.1, J2EE-Web-Application-Server) betrieben werden kann.  
Generell  ist  eine  Web-Applikation  eine  verteilte  Mehrbenutzer-Anwendung  mit  der  Aufgabe 
den  Benutzern  Informationen,  die  von  Servern  zur  Verfügung  gestellt  werden,  innerhalb 
einer einheitlichen Oberfläche in einem Browser über das WWW zur Verfügung zu stellen
69
. 
Eine  Web-Applikation  behandelt  daher  eingehende  Anfragen,  ruft  Methoden  auf  und  stellt 
die Daten für die HTML Darstellung zur Verfügung.  
Web-Applikationen  bestehen  typischerweise  aus  mehreren  statischen  und  dynamischen 
Seiten.  In  ihr  kommen  jedoch  oft  Daten  ganz  verschiedener  Quellen  zusammen.  Sie 
beinhaltet  also  HTML-Seiten  sowie  dynamische  Elemente  wie  beispielsweise  JSPs,  Servlets 
sowie  eventuell  .jar-Files,  die  die  kompilierten  Java-Klassen  enthalten.  Auch  Graphiken, 
Plugin-Elemente  wie  Flash,  Java-Applets  oder  auch  Active-X-Elementen
70
  sind  in  aktuellen 
Web-Applikationen oftmals enthalten (vgl. Kapitel 2.4, Web Content Management). 
Die  J2EE-Spezifikation  legt  fest,  dass  eine  Web-Applikation  eine  vorgegebene 
Verzeichnisstruktur  besitzen  muss
71
.  So  müssen  beispielsweise  alle  Applikationen 
beispielsweise standardmäßig im Verzeichnis ,,webapps" abgelegt werden
72
. 
Zu  den  beiden  Basistechnologien  Servlet  und  EJB  ist  in  der  J2EE,  wie  bereits  im  vorigen 
Kapitel  beschrieben,  ein  so  genannter  Container  spezifiziert.  Die  J2EE-Architektur  basiert 
daher  auf  einem  ,,Component-Container"  Ansatz,  wobei  die  Container  einen  Schutzwall  um 
die  Komponenten  bilden  und  Systemabhängigkeiten  durch  Programmierschnittstellen 
verbergen.  Generell  wird  die  Komplexität  verteilter  Anwendungen  aufgrund  des  Container 
Konzepts  versteckt,  so  dass  die  Entwickler  sich  auf  die  eigentliche  Problemstellung  der 
Applikation konzentrieren können
73
.  
Dieser  Ansatz  macht  es  einfacher,  komplexe  J2EE-Anwendungen  zu  entwickeln,  weil  die 
Geschäftslogik  in  wiederverwendbaren  Komponenten  je  Container  aufgeteilt  ist.  Diese 
68
Applets, Java-Anwendungen
69
[@StrutsOra]
70
[Ja-Mag2], Seite 70
71
[Cocoon], Seite 186
72
[Cocoon], Seite 186
73
[@J2EE_CMS]
Technologien und Konzepte für Web-Applikationen 
Seite 25 
Container  werden  in  einem  J2EE-Application-Server  (vgl.  Kapitel  3.2.1,  J2EE  Web-
Application-Server) verwaltet.  
Ein Vorteil der J2EE-Architektur liegt darin, dass J2EE-Anwendungen durch die Vorgaben der 
Spezifikation  auf  jedem  J2EE-zertifizierten  Applikationsserver  lauffähig  sind,  wodurch  die 
J2EE-Anwendungen damit die Anforderung der Plattformunabhängigkeit erfüllen. 
Durch ihr Vorhandensein auf  einem  Application-Server  sind J2EE-Web-Applikationen zentral 
konfigurierbar.  Zusätzlich  können  Informationen  über  das  Benutzerverhalten  gesammelt 
werden, was etwa bei Web-Shops einen großen Mehrwert darstellen kann. 
In Hinblick auf CM Systeme bietet die J2EE Plattform weitere Vorteile, da sie umfangreiche 
Integrationsmöglichgkeiten  mit  anderen  Systemen  aufgrund  der  Vielzahl  an  verwendeten 
Technologien unterstützt. Wie bereits beschrieben sind solche Integrationsmöglichkeiten mit 
bestehenden  Systemen  für  das  Content  Management  sehr  wichtig,  um  sämtlichen  in  der 
Unternehmung existierenden Content zu verwalten
74
. 
3.4.
XML basiertes Web Development 
Dieses  und  die  folgenden  Kapitel  sind  nicht  als  Einleitung  in  die  XML-Technoligie
75
  zu 
verstehen.  Ebenso  werden  keine  technischen  Details  vermittelt,  vielmehr  werden  Konzepte 
und die Vorteile im Umgang mit XML und der Webentwicklung aufgezeigt. 
XML
76
 ist ein vom W3C definierter Standard, um Markup Sprachen zu definieren. HTML kennt 
nur eine  fest definierte und damit begrenzte Anzahl  von Elementen, die  von den Browsern 
oftmals  unterschiedlich  oder  auch  unvollständig  interpretiert  werden.  Demgegenüber 
definieren  XML-Dokumente  ihre  eigenen  Tags  durch  eine  DTD
77
  oder  ein  XML-Schema, 
wodurch die Flexibilität von XML begründet wird. 
Anders als  in  HTML gibt  XML-Markup  somit  lediglich eine Struktur  vor,  ohne  das Aussehen 
von Seiten zu bestimmen. 
Die Idee hinter XML basiertem Web-Development ist der Einsatz von offenen XML Standards 
und die klare Trennung von Inhalt und Layout
78
. 
Der  Inhalt  wird  in  einer  strukturierten  Form  abgelegt  oder  aus  Datenbankabfragen 
dynamisch gewonnen. Ein nachfolgender Prozess wandelt die Daten aus den XML-Quellen in 
ein  Web  Format  wie  etwa  HTML  um  (vgl.  Kapitel  3.5.2,  Serverside  XML)  und  ist  dadurch 
Cross-Browser-fähig.  Selbst  Formulare  können  on-the-fly  aus  XML  Beschreibungen 
gewonnen werden (vgl. Kapitel 4.6, Cocoon). 
XSP
79
 (vgl. Kapitel 4.6.1.6, XSP und Logicsheets) ist beispielsweise ein XML-Dialekt, der die 
Möglichkeit  bietet,  Java-Code  in  XML-Dokumente  einzubinden  und  diese  so  dynamisch  zu 
gestalten.  In  der  XSP-Seite  kann  anstatt  von  HTML  Markup  eine  Abstraktion  in  Form  von 
selbstdefinierten  Tags  verwendet  werden.  Diese  Tags  können  später  an  zentraler  Stelle  in 
HTML, WML oder PDF umgewandelt werden. 
Ein  weiterer  Vorteil  von  XML-basiertem  Webdevelopment  ist,  dass  eine  Aufteilung  der 
Arbeiten im Team ermöglicht wird, da XML den Inhalt von der Präsentation trennt. 
74
[@J2EE_CMS]
75
Hierzu empfiehlt sich weiterführende Literatur wie [XML2]
76
eXtensible Mark-up Language
77
Document Type Definition
78
[@XML_Web_Vorteil]
79
eXtensible Server Pages
Technologien und Konzepte für Web-Applikationen 
Seite 26 
Mit XML können überdies einige typische Probleme des Web-Publishings wie etwa ein starres 
Layout  und  der  daraus  resultierende  Änderungsaufwand,  adressiert  werden.  Ein  weiterer 
Vorteil  ist  das  Multichanneling,  also  die  intelligente  Verzahnung  aller  Vertriebskanäle.  Beim 
Content  Management  wird  XML  mittlerweile  als  Schlüsseltechnologie  angesehen,  was  im 
Kapitel 3.5.1 beschrieben wird.  
Auch die Probleme der Web-Entwicklung wie unübersichtliche ServerPage-Anwendungen und 
problematische  Kompetenzabgrenzungen  können  mit  dem  Einsatz  von  XML  gelöst  werden. 
XML  ist  letztendlich  deshalb  so  wichtig,  weil  es  zu  einem  verlässlichen  Teil  der  Web-
Anwendung wird. Das ist dadurch zu begründen, dass sich XML sich im Hintergrund um die 
zugewiesenen Aufgaben kümmert, wodurch dem Entwickler Freiraum für wichtige Dinge, wie 
etwa der komplexen Businesslogik geschaffen wird
80
. 
Ein Nachteil der XML basierten Web-Entwicklung ist, dass durch XML relativ viel Overhead an 
Daten  entsteht,  da  mit  XML  im  ASCII-Format  vorliegt.  Dieses  kann  jedoch  durch 
Kompression  umgangen  werden,  was  jedoch  im  Gegenzug  dann  wieder  Rechenleistung 
benötigt. 
Zusammenfassend  bietet  XML  im  Zusammenhang  mit  webbasierter  Entwicklung  viele 
Vorteile,  da  es  ein  einfaches  Format  darstellt,  welches  leicht  zu  implementieren  ist.  Dieses 
resultiert unter anderem daraus, dass XML selbstbeschreibend und erweiterbar ist. 
Das folgende Kapitel zeigt, weshalb Java und XML zusammen eine ideale Lösung darstellen 
um webbasierte Enterprise-Anwendungen zu erstellen. 
3.5.
Java und XML 
Das MVC-Pattern (vgl. Kapitel 3.6, Web-Frameworks und das MVC Model 2) führt eine klare 
Trennung  zwischen  Präsentation  und  Anwendung  ein,  was  aber  auch  die  Möglichkeit 
eröffnet, die einzelnen Bestandteile in unterschiedlichen Technologien zu implementieren.  
Teile der Anwendung können so beispielsweise in XML beschrieben werden, wogegen andere 
in einer Programmiersprache wie Java erstellt werden.  
Der gemischte Einsatz von Java und XML kann die Vorteile beider Technologien miteinander 
kombinieren.  Die  Symbiose  von  Java  und  XML  bietet  für  XML  die  Möglichkeiten,  die  eine 
statische Auszeichnungssprache wie beispielsweise HTML
81
 selbst nicht leisten kann. So sind 
in  Verbindung  mit  Java  dynamische  Veränderungen,  Kommunikation  und  Austausch,  sowie 
die Anbindung von unterschiedlichen Ressourcen leicht zu verwirklichen. 
Servlets oder JavaServer Pages können zusammen mit XML Parser und XSLT Prozessoren zu 
einem  Framework  kombiniert  werden,  mit  dem  anschließend  Web  Anwendungen  erstellt 
werden können.  
Ein  fertiges  Framework  stellt  Apache  Cocoon  (vgl.  Kapitel  4.6,  Cocoon)  dar,  welches  auf 
XML-Basis als Java-Servlet realisiert ist. 
Cocoon basiert daher vollkommen auf Java und XML Standards und bietet unter anderem die 
Möglichkeit,  beliebige  Inhalte,  die  im  XML-Format    vorliegen  als  HTML  oder  als  PDF  zu 
publishen. 
Cocoon nutzt weiterhin XSP
82
 (vgl. Kapitel 4.6.1.6, XSP und Logicsheets), was analog zu JSP 
eine Technologie ist, um mit Java dynamisch erzeugte Teile in ein Dokument einzufügen.  
Auch in anderen Bereichen ergänzen sich XML und Java, denn beide sind portierbar. So stellt 
XML  plattformunabhängige  Daten  zur  Verfügung  und  Java  ermöglicht  eine 
plattformunabhängige Verarbeitung.  
80
[JavaXML1], Seiten 4-5
81
[@HTML]
82
[@XSP]
Technologien und Konzepte für Web-Applikationen 
Seite 27 
Mit XML und Java lässt sich Enterprise Software mit offenen Standards erstellen, womit eine 
Interoperabilität  der  unterschiedlichen  Daten  aus  unterschiedlichen  Geschäftsprozessen 
gewährleistet werden kann. 
Sowohl Java als auch XML eignen sich hervorragend um Web-Applikationen zu erstellen, da 
Java  bereits  seit  Jahren  eine  Unterstützung  für  Sockets,  HTTP  und  beispielsweise  HTML 
liefert
83
. 
Laut  David  Brownell,  dem  Entwickler  von  Sax,  liefern  Java  und  XML  zusammen  die  besten 
Werkzeuge  zur  Erstellung  von  Three-Tier-Anwendungen  (vgl.  Kapitel  3.7,  Three-Tier-
Anwendungen),  wobei  XML  in  der  mittleren  Schicht  meist  zum  Austausch  oder  zur 
Serialisierung von Daten verwendet wird
84
. 
Die  Integration  von  XML  in  Software-Anwendungen  wird  dadurch  erleichtert,  dass 
Standardkomponenten, beispielsweise XML-Parser, zur Verfügung stehen und nicht erst neu 
entwickelt  werden  müssen.  Auch  sind  die  Mehrheit  der  XML-Tools  in  Java  geschrieben
85
. 
Zusammenfassend  kann  gesagt  werden,  dass  Java  der  XML-Basis  die  Erweiterungen  der 
Transformationsfunktionalität  und  die  Serverfunktionalität  zur  Netzkommunikation  bietet. 
Java  bietet  XML  weiterhin  die  Intergration  in  eine  umfassende  Infrastruktur  wie  J2EE  und 
deren Ressourcen sowie eine Dynamik mittels JSP oder Template-Engines (vgl. Kapitel 4.4.1, 
View Technologie). 
3.5.1. 
Content Management und XML 
Der  Markt  für  Content  Management  Lösungen  ist  eines  der  wichtigsten  Anwendungsfelder 
für  XML-Technologien,  viele  Produkte  nutzen  die  format-  und  plattformunabhängigen 
Ausgabemöglichkeiten, die XML, als allgemein akzeptierter Standard bietet
86
. 
Die  in  Kapitel  2.4.2  beschriebenen  Leistungen  eines  WCMS  werden  nun  noch  einmal 
aufgegriffen  und  es  wird  geprüft,  welche  Möglichkeiten  diesbezüglich  der  Einsatz  von  XML 
bringt
87
.  
Wie  bereits  in  Kapitel  2.4.1  erläutert,  ist  eine  der  Grundanforderungen  an  ein  WCMS  die 
Trennung von Inhalt, Design und Logik. Dieses ist ein Konzept, das von XML voll unterstützt 
wird (vgl. Kapitel 3.4, XML basiertes Web Development).  
Durch den  Einsatz  von XML  kann der Inhalt zusätzlich  mit Metadaten  oder  mit Semantiken 
verbunden  und  in  eine  für  den  Menschen  lesbare  Form  in  XML  gebracht  werden.  Das 
Verknüpfen  von  Inhalten  mit  Metadaten  ermöglicht  eine  bessere  Verwaltung  von 
Informationen. 
Die  Darstellung  dieser  Inhalte  kann  beispielsweise  durch  Extensible  Stylesheets  formuliert 
werden. 
Für  die  Trennung  der  Logik  gibt  es  verschiedene  Ansätze,  beispielsweise  XSP  (vgl.  Kapitel 
4.6, Cocoon). 
Ein  weiterer  Vorteil  der  auf  XML  basierenden  WCM-Systeme  ist,  dass  diese  leicht  einen 
flexiblen Im-  und  Export von Inhalten gewährleisten  können. XML hat den Datenaustausch 
zwischen  Applikationen  standardisiert  und  es  lassen  sich  daher  flexible  Import-  oder 
Exportfilter  programmieren.  Unter  der  Voraussetzng,  das  die  Anwendungen  über  ein  XML-
Interface verfügen, ist es ohne Bedeutung für welche Applikation Daten aufbereitet werden 
oder aus welcher Quelle Inhalte übernommen werden sollen. 
83
[@XML_Technologien]
84
[JavaXML2]
85
[@XML_Standard]
86
[XML-Mag], Seite 17
87
Die hier aufgeführten Aspekte sind als generelle Angaben zu verstehen und beziehen sich nicht auf 
spezielle WCM Systeme, die auf einem XML-Framework basieren.
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Originalausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2005
- ISBN (eBook)
- 9783832486396
- ISBN (Paperback)
- 9783838686394
- DOI
- 10.3239/9783832486396
- Dateigröße
- 3.2 MB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- Fachhochschule Flensburg – Wirtschaftsinformatik
- Erscheinungsdatum
- 2005 (März)
- Note
- 1,0
- Schlagworte
- java content management sax-events data-binding struts cocoon
- Produktsicherheit
- Diplom.de
 
					