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Deutsch-Polnisches-Haus

Innovationsimpulse durch ein grenzübergreifendes Städtenetz

©2004 Diplomarbeit 124 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Zusammenfassung:
Das Ziel der Arbeit ist es gewesen folgende Fragestellung zu beantworten:
Ist es möglich im deutsch- polnischen erweiterten Grenzraum durch ein grenzübergreifendes Städtenetz, das von Akteuren der Politik und Raumplanung als Konzept entwickelt wurde, eine Wirtschaftregion zu schaffen, die sich langfristig im Wettbewerb innerhalb Europas etablieren kann?
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit einem sehr aktuellen Thema, da das Konzept des Deutsch- Polnischen Hauses, das die Kooperation der Städte Berlin, Dresden, Stettin, Posen und Breslau thematisiert erst Ende 2003 im Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (BMVBW) entwickelt wurde und deren Umsetzung bis zum Jahre 2020 geplant ist.
Die Arbeit ist breit gefächert angelegt und daher für unterschiedliche Ansätze anwendbar, da die aktuelle Entwicklung im erweiterten deutsch- polnischen Grenzraum aus politischer, wirtschaftlicher und raumplanerischer Sicht behandelt wird.
In dieser Arbeit sind viele interessante Beiträge aus der praktischen Umsetzung der raumplanerischen Idee des BMVBW enthalten, die ich aufgrund eines 6-monatigen Praktikums im Referat für Grenzüberschreitende Europäische Raumplanung beobachten durfte. Ich habe zudem an zahlreichen deutsch- polnischen Workshops und Tagungen teilgenommen sowie Interviews mit relevanten Akteuren aus Politik, Wirtschaft und Raumplanung geführt - all diese Informationen sind in diese Arbeit geflossen und erhöhen dadurch ihren praktischen Wert.
Aus der wissenschaftlichen Sicht sind in diese Arbeit die Theorien der Neuen Ökonomischen Geographie, das Konzept der Städtenetze, die europäische Integrationspolitik sowie Ansätze der Standortforschung eingeflossen. Das wertvolle an dieser Arbeit sind zudem die verwendeten sehr aktuellen statistischen Angaben zum deutsch- polnischen Grenzraum, wie z.B. Bevölkerungs-, Wirtschafts- und Migrationsentwicklung, die vom Hamburger Weltwirtschaftsarchiv speziell im Auftrag vom BMVBW ermittelt wurden.
In dieser Arbeit werden zudem die Themen EUREK und INTERREG sowie die Euroregionen behandelt.
Die Arbeit ist sehr übersichtlich gegliedert und leicht verständlich geschrieben. Innerhalb jeden Kapitels ist eine kurze Einleitung sowie ein Zwischenfazit zu finden- so geht der rote Faden nicht verloren.

Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
AbbildungsverzeichnisIII
AbkürzungsverzeichnisIV
1.Einleitung1
1.1Problemstellung1
1.2Zielsetzung3
1.3Vorgehensweise und […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 8506
Weislo, Paulina: Deutsch-Polnisches-Haus - Innovationsimpulse durch ein
grenzübergreifendes Städtenetz
Hamburg: Diplomica GmbH, 2004
Zugl.: Freie Universität Berlin, Diplomarbeit, 2004
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Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2004
Printed in Germany

Lebenslauf
Paulina Weislo
Berlin
E-Mail: paulina.weislo@arcor.de
Geburtsdatum: 17.04.1980
Geburtsort: Lodz (Polen)
Staatsangehörigkeit: Deutsch
Schul- und Hochschulbildung
07.1992
- 06.1999
Humboldt Gymnasium: Abiturnote: 2,4
10.1999
10.2001
08.2004
- 08.2004
Freie Universität Berlin: Geographiestudium mit den Nebenfächern BWL
und Publizistik-/Kommunikationswissenschaften
Vordiplom, Note: 2,0
Diplomarbeit zum Thema: ,,Deutsch- Polnisches- Haus: Innovationsimpulse
durch ein grenzübergreifendes Städtenetz"
08.2002
- 04.2003
Auslandsstudium an der Wilfrid Laurier University
(Kanada)
Berufserfahrungen
1999
- 2003
Privater Nachhilfeunterricht in Mathe, Deutsch, Englisch und Latein
11.2001
- 07.2002
Tresenbedienung im Einsteinkaffee
Praktika/ Schulungen
08.2000
- 10.2000
Ausgrabung in der Eifel für das Museum Mainz
05.2003
- 07.2003
EDV ­ Kurse (Excel, Word, Webdesign) im Career Service FU Berlin
02.2004
- 08.2004
Diplomarbeit/ Praktikum im Bundesministerium für Verkehr, Bau- und
Wohnungswesen
Außeruniversitäre Aktivitäten
06.1999
- 07.1999
Mitwirken an einer Zeitschrift im Rahmen einer internationalen Kunst- und
Tanzwerkstatt
08.2002
- 04.2003
Voluntariat als Deutsch- Nachhilfelehrerin an der Wilfrid Laurier University
(Kanada)
Sprachkenntnisse
Stufe Sprache Ausbildungsstätte
4
Polnisch
Muttersprache
4
Englisch
Gymnasium, Kanada, Volkshochschule, Sprach- & Kulturbörse TU Berlin,
TOEFL
2
Spanisch
Sprach- & Kulturbörse TU Berlin
1
Russisch
Gymnasium
Stufen-Schlüssel: 1 = Grundkenntnisse; 2 = gute Kenntnisse; 3 = sehr gut in Wort und Schrift; 4 = verhandlungssicher
EDV- Kenntnisse
Microsoft Office (Word, Excel, PowerPoint, Outlook) FrontPage, Internet recherché
Hobbies
Lesen(Economist/ Wirtschaftswoche) , Reisen, Joggen, Kochen, Geigespielen

Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis III
Abkürzungsverzeichnis
IV
1. Einleitung
1.
1.1
Problemstellung
1.
1.2 Zielsetzung
3.
1.3 Vorgehensweise und angewandte Theorien
3.
1.4
Methodik
5.
1.5
Eingrenzung
der
Arbeit
6.
2. Grenzräume in der Theorie
und
Praxis 8.
2.1 Raumwirtschaftliche Theorieansätze zur Integration
8.
2.1.1
Neue
Ökonomische
Geographie
9.
2.1.2
Theorie
des
Endogenen
Wachstums
10.
2.1.3
Konfigurationsmodell
von
Krätke
11.
2.2 Wirtschaftliche Verflechtungen im deutsch- polnischen Grenzraum
12.
2.2.1
Der
deutsch-
polnische
Außenhandel
12.
2.2.2 Deutsche und polnische Direktinvestitionen im Grenzraum
15.
2.3
Zwischenfazit
18.
3. Aktuelle politische Initiativen im deutsch- polnischen Grenzraum
23.
3.1 Das EUREK
23.
3.1.1
Entstehung
und
Ziele
23.
3.1.2
Die
Leitbilder
24.
3.1.3
Weshalb
grenzübergeifend
kooperieren?
26.
3.2
Euroregionen
27.
3.3
Vergleich
der
Planungskonzepte
28.
3.4 Initiativen der Deutsch- Polnischen Regierungskommission
31.
3.4.1
Leitbilder
des
erweiterten
Grenzraums
32.
3.4.2
,,Das
Deutsch-
Polnische
Haus"
33.
3.4.3
Deutsch-
Polnische
Workshops
34.
3.4.4
,,Stettiner
Initiative
II"
35.
3.4.4.1 Die Oder als Identifikationsachse 37.
3.5.
Schwierigkeiten
bei
der
Umsetzung
39.
3.6
Zwischenfazit
41.
I

Inhaltsverzeichnis
4. Kooperation in Form von Städtenetzen
45.
4.1
Regionale
Netzwerke
45.
4.2
Städtenetze
46.
4.2.1
Ziele
von
Städtenetzen
46.
4.2.2
Struktur
von
Städtenetzen
47.
4.2.3 Voraussetzungen für eine Vernetzung
48.
4.2.4
Kritik
von
Städtenetzen
49.
4.3.
Stärkung
der
ländlichen
Räume
49.
4.4
,,Saar
Lor
Lux"
52.
4.4.1
Ausgangsbedingungen
53.
4.4.2 Leitziele und Entwicklungspotentiale
54.
4.4.3
Das
Städtenetz
,,Quattropole"
56.
4.4.4
Das
,,Karlsruher
Ankommen"
57.
4.5 Zielsetzung eines deutsch- polnischen Städtenetzes
57.
4.6
Zwischenfazit
59.
5. Standort deutsch- polnischer
Grenzraum
63.
5.1
Traditionelle
Standortfaktoren
63.
5.1.1
Geographische
Lage
63.
5.1.2
Verkehrliche
Infrastruktur
63.
5.1.2.1 Paneuropäische Verkehrskorridore
66.
5.1.3 Sektorale Wirtschaftsstruktur
69.
5.1.4 Bevölkerungsdichte und Bruttoinlandsprodukt
70.
5.1.5
,,Weiche"
Standortfaktoren 73.
5
.2
INTERREG-
Projekte
74.
5.3
Zwischenfazit
77.
6. Zukunftsfähige Branchen im deutsch- polnischen Grenzraum
81.
6.1
Nahrungsmittelindustrie
81.
6.2
Tourismussektor
83.
6.3
Logistikbranche
85.
6.4 Zwischenfazit
87.
7. Fazit
89.
Literaturverzeichnis
V
Anhang
II

Abbildungsverzeichnis
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Räumliche Formen grenzüberschreitender
S.
11
Unternehmensbeziehungen
Abbildung 2. Standortverteilung deutscher Unternehmen
S. 16
mit Beteiligungen in Polen
Abbildung 3: Zentrensystem in Polen
S. 18
Abbildung 4: Wirtschaftliche Verflechtungen im
S. 22
deutsch- polnischen Grenzraum
Abbildung 5: Das ,,Deutsch- Polnische Haus"
S. 35
Abbildung 6: Region ,,Saar Lor Lux ,,
S. 55
Abbildung 7: Euroregionen an der deutsch- polnischen Grenze
Anhang 3
Abbildung 8: Deutsch- polnischer
Grenzraum
Anhang
4
Abbildung 9: Straßenverkehrsinfrastruktur
im
Anhang
5
deutsch- polnischen Grenzraum
Abbildung 10: Schienenverkehrsinfrastruktur im
Anhang 6
deutsch- polnischen Grenzraum
III

Abkürzungsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
ADI
ausländische
Direktinvestitionen
BBR
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
BIP
Bruttoinlandsprodukt
BMVBW
Bundesministerium für Verkehr-, Bau- und Wohnungswesen
BVWP Bundesverkehrswegeplan
bzw.
beziehungsweise
CADSES
Central Adriatic Danubian South- Eastern European Space
DL
Dienstleistungen
EU
Europäische Union
EUREK Europäisches
Raumordnungskonzept
F&E
Forschung und Entwicklung
HoFriWa
Hohensaaten- Friedrichsthaler- Wasserstraße
HWWA Hamburger
Weltwirtschaftsarchiv
IHK
Industrie und Handelskammer
KMU
Klein- und Mittlere Unternehmen
LKW
Lastkraftwagen
Mio.
Millionen
SWOT Strength-
Weakness-
Opportunities- Threats
u.a.
unter anderem
z.B.
zum Beispiel
IV

1. Einleitung
1. Einleitung
Vorwort
Bisher existiert auf dem europäischen Kontinent nur eine herausragende größere
geographische Zone weltwirtschaftlicher Integration- der Kernraum um die Städte
London, Paris, Mailand, München und Hamburg- dort haben sich hochwertige
globale Wirtschaftsfunktionen und Dienstleistungen angesiedelt und ist das
höchste Einkommen und eine sehr gut entwickelte Infrastruktur zu finden sind
(,,Blaue Banane"). Die süd-, ost- und nordeuropäischen Regionen stehen dabei
eher am Rande der Entwicklung.
Um der übermäßigen Konzentration von Wirtschaftskraft und Bevölkerung in der
,,Blauen Banane" entgegenzuwirken, verfolgen die Raumordnungsminister der
Mitgliedsstaaten zusammen mit der Europäischen Kommission die Schaffung
mehrerer dynamischer Zonen weltwirtschaftlicher Integration in Europa.
Der Prozess der Globalisierung zwingt die Länder Europas, sich auf die
endogenen Entwicklungspotentiale der Regionen zurückzubesinnen, die
Verflechtungen innerhalb dieser zu verstärken, um sich im regionalen Wettbewerb
zu behaupten.
1.1 Problemstellung
In diesem Kontext haben die Mitglieder der deutsch- polnischen
Regierungskommission eine gemeinsame Initiative zur Entwicklung einer
grenzübergreifenden Wirtschaftsregion initiiert, die sich im nächsten bis
übernächsten Jahrzehnt im Städtefünfeck Berlin, Dresden, Breslau, Posen und
Stettin etablieren soll. Mit dem Ziel die Wirtschaftsschwäche des deutsch-
polnischen Grenzraumes durch eine grenzübergreifende Zusammenarbeit zu
überwinden und die inneren Verflechtungen zwischen den Zentren zu stärken, um
diese neue mitteleuropäische Wirtschaftszone im regionalen Wettbewerb zu
positionieren. Wobei ein Raum über die vier an der deutsch- polnischen Grenze
existierenden Euroregionen hinaus betrachtet werden soll.
1

1. Einleitung
Nun, da die EU- Osterweiterung seit dem 1. Mai. 2004 vollzogen ist, stellt sich die
Frage, in wieweit die Regionen, die zuvor durch die Grenze voneinander getrennt
waren, von den Potentialen, die die Integration mit sich bringt, profitieren können.
Welche neuen Möglichkeiten bieten sich zukünftig für die strukturschwachen
Grenzräume zwischen den Ländern der neuen und alten Europäischen Union - im
Folgenden insbesondere für den erweiterten deutsch- polnischen Raum entlang
der Oder und Neisse?
Können die Grenzregionen die Schwierigkeiten, mit denen sie durch ihre periphere
Lage innerhalb der Länder zu kämpfen hatten, jetzt, wo die Bedingungen für die
grenzübergreifende Zusammenarbeit verbessert worden sind, nutzen und zu
Plattformen der inter- und transnationalen Kooperation werden?
Die zentrale europäische Lage des deutsch- polnischen Grenzraumes und das
erwartete Wirtschaftswachstum Polens sowie der Wegfall von
Kooperationshemmnissen könnten es dem Grenzgebiet im Einzugsbereich der
Oder ermöglichen, wirtschaftliche Aktivitäten aus dem bisherigen Kernraum
Europas zu attrahieren und sich als ,,Europäische Region verstärkter
wirtschaftlicher Integration" zu etablieren.
Da sollten die starken Wirtschaftszentren des erweiterten Grenzraumes, in
Anlehnung an die Leitbilder des EUREK, die die verstärkte Beziehung von Stadt
und Land sowie eine polyzentrale Siedlungsstruktur befürworten, als Motoren für
ihr Umland fungieren.
Andererseits erscheint die jetzige Ausgangssituation des deutsch- polnischen
Grenzraumes zunächst wenig Erfolg versprechend; es herrscht eine hohe
Arbeitslosigkeit, die Abwanderungsraten aus den ländlichen Gebieten sind groß,
die Infrastruktur auf der polnischen Seite entspricht bei weitem noch nicht den
Erfordernissen eines funktionierenden Wirtschaftsaustausches. Außerdem hat der
Raum mit erheblichen Standortproblemen zu kämpfen, die sich durch das
negative Außenimage bei Investoren und die mentalen Barrieren der Bevölkerung
widerspiegeln.
2

1. Einleitung
Es besteht die Gefahr, dass die Region dem europäischen Wettbewerb nicht
standhalten könnte und wie bisher die Rolle eines Transitraumes einnehmen wird,
der im Prozess der Integration von wirtschaftlichen Aktivitäten übersprungen
würde.
1.2 Zielsetzung
Mit der Arbeit wird das Ziel verfolgt, wichtige aktuelle wirtschaftliche, politische und
raumplanerische Aktivitäten, innerhalb des erweiterten deutsch- polnischen
Grenzraumes aufzuzeichnen, möglichen Entwicklungspotentiale der Region
aufzuzeigen und folgende Kernfrage zu beantworten:
Ist es möglich im deutsch- polnischen erweiterten Grenzraum bis zum Jahre
2020 durch ein grenzübergreifendes Städtenetz, das von Akteuren der
Politik und Raumplanung als Konzept entwickelt wurde, eine
Wirtschaftsregion zu schaffen, die sich langfristig im Wettbewerb innerhalb
Europas etablieren kann?
Diese Fragestellung wird in den einzelnen Kapiteln unter ausgewählten Aspekten
untersucht.
1.3 Vorgehensweise und angewandte Theorien
Im Folgenden wird ein Einblick in den Aufbau der Arbeit gegeben und auf die
verwendete Theorie aus den Bereichen der Geographie, der Raumplanung und
der Standortlehre sowie die, in den einzelnen Kapiteln behandelten Fragen
eingegangen.
Im 2. Kapitel werden die Grenzregionen in der Theorie und Praxis behandelt. Es
wird die Frage geklärt, inwieweit sich aus den regionalökonomischen Theorien von
Paul Krugmann aus der Neuen Ökonomischen Geographie und der Theorie des
Endogenen Wachstums, Hypothesen über die räumlichen Folgen der Integration
3

1. Einleitung
des deutsch- polnischen Grenzraumes ableiten lassen und diese
Schlussfolgerungen über den weiteren Entwicklungsprozess geben können.
Des Weiteren wird anhand des Konfigurationsmodells von Stefan Krätke versucht,
mit Hilfe der Analyse von statistischen Daten zum deutsch- polnischen
Außenhandel und den getätigten ausländischen Direktinvestitionen, die
Verflechtungsbeziehung innerhalb des deutsch- polnischen Grenzraumes
aufzuzeigen.
Im 3. Kapitel wird zu Beginn auf das Europäische Raumordnungskonzept
(EUREK) eingegangen, das die Basis für grenzübergreifende europäische
Zusammenarbeit geschaffen hat. Daraufhin wird die kleinsträumige
Kooperationsform- die Euroregion- kurz beschrieben. Ebenso werden die
Raumentwicklungskonzepte der ostdeutschen Bundesländer und der
westpolnischen Wojewodschaften miteinander verglichen.
Abschließend werden die aktuellen politischen Initiativen, der deutsch- polnischen
Regierungskommission genannt, die sich mit der Entwicklung des deutsch-
polnischen Grenzraumes befassen. Hierzu zählen die ,,Leitbilder für den
erweiterten Grenzraum" und die daraus entstandenen politischen Initiativen das
,,Deutsch- Polnische- Haus" und die ,,Stettiner Initiative II". An dieser Stelle wird
auch die Frage erörtert, inwieweit Aktivitäten, die dem Top- Down- Prinzip
entsprungen sind, also von oben herab von der Politik entwickelt und erst später
den einzelnen regionalen Akteuren nahe gelegt wurden, wirklich den Aufbau einer
intraregionalen Kooperation im Städtefünfeck Berlin, Dresden, Stettin, Posen und
Breslau fördern oder, ob diese die Entwicklung von Kooperationsbeziehungen im
Gegenteil gar hemmen.
Das 4. Kapitel beschäftigt sich mit dem Konzept der Städtenetze. Die Entstehung
der Idee, regionaler Netze, wird kurz erläutert, um dann auf die Voraussetzungen,
Ziele und Strukturen von Städtenetzen einzugehen. Dabei wird ein Beispiel von
der deutsch- französisch- luxemburgisch- belgischen Grenze- die Großregion Saar
Lor Lux- dargestellt. Es wird der Frage nachgegangen, ob sich das Konzept des
Städtenetzes für die Entwicklung des deutsch- polnischen Grenzraums eignet.
4

1. Einleitung
Im 5. Kapitel wird versucht, anhand traditioneller Standortfaktoren die
Entwicklungspotentiale bzw.- hemmnisse des deutsch- polnischen Grenzraumes
zu definieren. Es wird auf die geographische Lage, die Infrastruktur, die Siedlungs-
sowie Wirtschaftsstruktur des deutsch- polnischen Grenzraumes eingegangen.
Zusätzlich werden auch die weichen Standortfaktoren, wie das Image der Region
und die Möglichkeit INTERREG- Mittel für die finanzielle Umsetzung von
gemeinsamen Projekten zu erhalten, behandelt.
Im 6. Kapitel wird vertiefend auf drei Branchen eingegangen, die das Potential
besitzen, der Region zu einem wirtschaftlichen Aufschwung und einer
gemeinsamen Identifikation zu verhelfen. Hierzu zählen die
Nahrungsmittelindustrie, der Tourismussektor und die Logistikbranche.
Abschließend wird die eingangs gestellte Fragestellung mit Hilfe einer kurzen
Rekapitulation der Kernaussagen aller Kapitel beantwortet und ein kurzer
Ausblick in die Zukunft gegeben.
1.4 Methodik
Die Arbeit stützt sich auf die zuvor genannten Theorien, einen analytischen und
einen empirischen Teil.
Analytisch wurden die Aktivitäten im deutsch- polnischen Grenzraum auf der
Ebene der Verwaltung im Bundesministerium für Verkehr, Bau- und
Wohnungswesen verfolgt. Die innerhalb eines Zeitraumes von 6 Monaten in
diesem Ministerium erarbeiteten Beiträge und Initiativen sind in die Arbeit ein-
geflossen.
Diese wurden empirisch durch die Teilnahme an vier deutsch- polnischen
Workshops, die sich mit dem Thema der Entwicklung des Grenzraumes entlang
der Oder beschäftigten, vertieft. Sie ermöglichten Einblicke in den
Kommunikationsprozess der in dem Raum tätigen Akteure. Zu den Teilnehmern
zählten Vertreter der deutschen und polnischen Ministerien sowie der
5

1. Einleitung
angrenzenden Wojewodschaften und Bundesländer als auch Personen, die im
Bereich der Wirtschaft oder Forschung im Grenzraum aktiv sind.
Zusätzliche Informationen über die Erfahrungen und Erwartungen der in der
Region agierenden Akteure aus Wirtschaft und Politik wurden anhand von
Experteninterviews oder der Teilnahme an internen Gesprächen innerhalb des
BMVBW gewonnen, die in die Ausarbeitung mit einbezogen wurden. Hierbei war
das Ziel, die Qualität der Aussagen an sich aufzunehmen, um sie in Form von
Zitaten in den Text mit einzuarbeiten.
Der Interviewleitfaden sowie die Liste der befragten Personen und der Teilnehmer
der Workshops sind im Anhang (Anhang 1; Anhang 2) der Arbeit beigefügt.
Die Literaturrecherche stützt sich auf aktuelles Material aus unterschiedlichen
Institutionen, die sich besonders mit der Integration von Grenzräumen
beschäftigen, u.a. Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung (IRS),
Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL), Hamburger
Weltwirtschaftsarchiv (HWWA), Leibnitz- Institut für Länderkunde Leipzig (IFL).
1.5 Eingrenzung der Arbeit
Die Abgrenzung des Untersuchungsraumes orientiert sich an der Initiative des
,,Deutsch- Polnischen Hauses", das auf den Leitbildern des erweiterten
Grenzraumes basiert. Es handelt sich hierbei weder um ein institutionalisiertes
Städtenetz, das über eine formelle Organisationsstruktur verfügt noch, sollte sich
die Kooperationsbeziehungen sowie Entwicklungsimpulse nur auf dieses Gebiet
beschränken. Die Eingrenzung dient mehr als ein Visualisierungsinstrument, das
den Rahmen für mögliche Formen der Zusammenarbeit zwischen den Städten
bildet. Die Oder soll als ein gemeinsames Bindeglied dienen.
Der im Titel der vorliegenden Arbeit verwendete Begriff ,,Deutsch- Polnisches
Haus" geht auf eine Initiative im Jahre 2003 zurück, innerhalb des deutsch-
polnischen Städtefünfecks Berlin, Dresden, Stettin, Posen und Breslau eine
gemeinsame Wirtschaftsregion zu etablieren. Über den Namen des Raumes ist
6

1. Einleitung
jedoch bisher kein Konsens gefunden worden. Der Arbeitstitel ist aus der
kartographischen Darstellung des Fünfecks hergeleitet worden, welches, wenn
man die Städte mit einer Linie verbindet ein Haus ergibt. Es existieren unter
anderem auch Bezeichnungen wie ,,Oderregion", ,,Verflechtungsraum entlang der
Oder" oder nur ,,Oderraum". Im weiteren Verlauf werden unterschiedliche
Bezeichnungen verwendet.
Der ebenso im Titel gewählte Begriff ,,Innovationspotentiale" bezieht sich weniger
auf das technologisch basierte Potential, das innerhalb des ,,Deutsch- Polnischen
Hauses" angestrebt wird, sondern eher auf die Chance, aufgrund einer
Städtekooperation die Innovation der politischen und wirtschaftlichen Akteure zu
mobilisieren, um die Region positiv zu entwickeln.
Die verwendeten statistischen Daten sind nicht immer kompatibel oder nur
teilweise vorhanden gewesen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die nationalen
Statistiken jeweils mit eigenen Erhebungs- und Abgrenzungsmethoden arbeiten,
wobei in vielen Fällen eine Vereinheitlichung vorhanden ist.
Aufgrund des Mangels an ausführlichen statistischen Daten kann nicht auf die
Verflechtungsbeziehungen aller Städte innerhalb des Deutsch- Polnischen Hauses
eingegangen werden.
Weder die Darstellung der Ist- Situation noch der Soll- Situation bezogen auf den
Verflechtungsgrad innerhalb des Städtefünfecks sollen das Ziel der Arbeit sein.
Vielmehr sollen die Bedingungen für eine funktionierende grenzübergreifende
Zusammenarbeit aus unterschiedlichen Blickwinkeln analysiert werden.
Innerhalb der Erstellungszeit dieser Arbeit haben vor dem Hintergrund des Beitritts
Polens zur EU eine Vielzahl von Veranstaltungen in Form von Workshops,
Podiumsdiskussionen, Ausstellungen und Seminaren unterschiedlichster
Institutionen mit verschiedenen Themenschwerpunkten stattgefunden, deren
Ergebnisse nur begrenzt mit erfasst werden konnten.
7

1. Einleitung
Insgesamt kann die Arbeit nur eine Einführung in das Thema der Entwicklung des
deutsch- polnischen Grenzraumes bis 2020 geben. Die tatsächlichen Prozesse,
die sich nun nach dem Beitritt innerhalb des Untersuchungsraumes abspielen
werden, sind nur bedingt prognostizierbar. Sie werden u.a. abhängen von dem
Engagement und dem Durchhaltevermögen der regionalen Akteure und dem
Zeitpunkt, wann die Übergangsfristen abgelaufen sein werden, als auch von den
wirtschaftlichen und politischen Bedingungen und Veränderungen, die Einfluss
haben auf ganz Europa.
8

2. Grenzräume in der Theorie und Praxis
2. Grenzräume in der Theorie und Praxis
Grenzregionen und Grenzeffekte wecken ein großes Interesse in der Politik- und
Wirtschaftsforschung. Dieses wird hervorgerufen durch die Annahme, dass ihre
spezifische geographische Lage eine bestimmte Ausprägung in der
wirtschaftlichen Anpassung im Prozess der Integration zur Folge hat. Hier sollte
der schnellste und direkteste Einfluss des Integrationsprozesses zu spüren sein.
Ob diese Regionen im Laufe der Integration durch ihre Lage profitieren oder
verlieren, bleibt in der Diskussion umstritten. (Lammers K., Seite 1, 2002)
,, Die gemeinsame Grenze ist das Bindeglied und sollte nicht als trennendes, sondern als
türöffnendes und verbindendes Element gewertet werden." (Albert B., 13.08.2004, Berlin)
2.1 Raumwirtschaftliche Theorieansätze zur Integration
Es gibt noch keine allgemein gültige Theorie zur Analyse von Integrationseffekten
in Grenzregionen, nur traditionelle Standorttheorien und Ansätze aus der Neuen
Ökonomischen Geographie, die Implikationen für die Auswirkungen von
Integration bieten.
Nationale Grenzen beeinflussen wirtschaftliche Aktivitäten durch Einschränkungen
im Handel und der Faktormobilität. Ökonomische Theorien implizieren, dass der
Abbau von Zöllen und nichttarifären Grenzhemmnissen zu einem Ausbau von
grenzüberschreitenden wirtschaftlichen Beziehungen führt.
Grenzen sind Nahtstellen unterschiedlicher Kompetenzbereiche mit einer
differenzierten politischen Prioritätensetzung. Die Länder beiderseits der Grenze
können sich durch verschiedene Merkmale, wie z.B. den Staatsaufbau, die
Verwaltungsstrukturen, Planungs-, Rechts-, Wirtschafts- und Sozialsysteme sowie
die kulturellen Traditionen und die Sprache von einander unterscheiden.
Allgemein haben Grenzräume eine geringere Dichte von Unternehmen
vorzuweisen als zentrale Regionen, da sich diese abseits von Marktnetzwerken
befinden. (HWWA, Seite 9, 2004)
9

2. Grenzräume in der Theorie und Praxis
Nach einer Grenzöffnung können sich Firmen an zentralen Standorten im
Integrationsraum ansiedeln, denen sich dadurch neue Absatzchancen bieten,
dass sie Produkte, für die zuvor der eigene Markt zu klein war, im Ausland
verkaufen können. Gleichzeitig verliert der heimische Markt für die Standortwahl in
Relation zum gesamten erreichbaren Marktgebiet an Gewicht. Es findet eine
räumliche Umverteilung von ökonomischen Aktivitäten und der Bevölkerung statt.
Wobei eine gegebene Arbeitnehmerfreizügigkeit eine Vorraussetzung dafür ist.
Traditionellen Standorttheorien zufolge , verlagern Firmen also ihre Standorte im
Zuge des Abbaus von Handelshemmnissen aufgrund der geringen
Transportkosten und der Nähe zu neuen Märkten in zentrale Grenzregionen des
Integrationsraumes, was eine zunehmende Verschmelzung von Regionen zu
landesübergreifenden Wirtschaftsräumen fördern würde.
Um die Entwicklung im deutsch- polnischen Grenzraum analysieren zu können
ist es wichtig, abgesehen von den politischen Entwicklungen, die Bedeutung der
Osterweiterung als einen raumwirtschaftlichen Transformationsprozess zu
betrachten. Im Bereich der Theorie der Transformation gibt es dazu zwei
raumwirtschaftliche Theorieansätze, deren Kernaussagen im Folgenden
dargestellt werden sollen. Die Neue Ökonomische Geographie und die Theorie
des Endogenen Wachstums .
2.1.1 Neue Ökonomische Geographie
Paul Krugmann entwickelte 1991 ein Gleichgewichtsmodell, das aufzeigt, unter
welchen Prämissen eine divergente räumliche Struktur zwischen zwei Staaten
entsteht, die einem Integrationsprozess ausgesetzt sind.
Wenn es freien Handel und Freizügigkeit für Arbeitskräfte und Unternehmen gibt,
kann es unter bestimmten Bedingungen zu einer Konzentration von Industrie in
einem der beiden Staaten kommen, während in dem anderen Staat nur die
landwirtschaftliche Produktion verbleibt; ob es zu einer solchen Kern- Peripherie-
Struktur kommt, hängt ab vom wechselwirkenden Zusammenspiel von
zentripetalen und zentrifugalen Kräften. Die zentripetale Kraft basiert auf dem
10

2. Grenzräume in der Theorie und Praxis
Wunsch der Firmen, dort zu produzieren, wo es einen großen Absatzmarkt gibt.
Die zentrifugale Kraft dagegen beruht auf dem Willen, die Peripherie zu beliefern,
ohne jedoch die Produktionsstätte zu verlagern. Das entscheidende Kriterium stellt
hier die Entfernung (sprich die Transportkosten) dar.
In diesem Beispiel hat man sich auf den Industrie- und Agrarsektor eingeschränkt,
würde man mehrere Branchen mit einer unvollkommenen Konkurrenz mit
einbeziehen, wären viele verschiedene räumliche Strukturen möglich.
2.1.2 Theorie des Endogenen Wachstums
Während in der Neuen Ökonomischen Geographie explizit die
Raumüberwindungskosten und damit die unmittelbare räumliche Dimension eine
zentrale Rolle spielt, ist dies bei der Theorie des Endogenen Wachstums nicht der
Fall. Hier ist es von Bedeutung, ob und inwieweit es zwischen Ländern zu
Konvergenz- oder Divergenzprozessen kommt. Danach konvergieren zwei
Staaten in ihrer ökonomischen Entwicklung, wenn in ihnen mit gleicher
Technologie produziert wird und das gleiche Sparverhalten vorherrscht.
Inwieweit es in der ,,alten Union" in Europa im Laufe der Integrationsprozesse zu
Konvergenz oder Divergenz gekommen ist, ist Gegenstand vieler Studien
gewesen. Diese kamen überwiegend zu dem Ergebnis, dass in Westeuropa
Konvergenzprozesse stattgefunden haben. Länder mit niedrigeren Pro- Kopf-
Einkommen sind dabei schneller gewachsen als reiche.
Das Wachstum und die Konvergenz werden insbesondere durch folgende zwei
Faktoren beschleunigt: Grad der Außenhandelsverflechtungen und Höhe der
Direktinvestitionen
1
. Es besteht kein Zweifel, dass die engen
Außenhandelsverflechtungen zwischen Ost- und Westeuropa sowie der starke
Zufluss von ausländischem Kapital derzeit den Aufholprozess Osteuropas
begünstigen. An dieser Stelle seien auch die Förderungen aus den Strukturfonds
1
Unter die Ausländischen Direktinvestitionen (ADI) fällt die Gründung von Zweigbetrieben, die
Akquisition von Unternehmen, sowie die Kapitalbeteiligung von ausländischen Unternehmen an
Unternehmen im Gastland in Form von Joint Ventures
11

2. Grenzräume in der Theorie und Praxis
erwähnt, die die neuen Beitrittsländer bei der Entwicklung ihrer Wirtschaft in
hohem Maße unterstützen. (Tkaczynski J.W., Seite 36ff, 2003)
2.1.3 Konfigurationsmodell von Krätke
Stefan Krätke hat diverse empirische Untersuchungen über grenzüberschreitende
wirtschaftliche Kooperationen im erweiterten deutsch- polnischen Grenzraum
durchgeführt. Bei der Analyse von den wirtschaftlichen Verflechtungsbeziehungen
innerhalb von Grenzräumen hat er drei Typen von Vernetzungen definiert (Typ A,
B und C).
Zu den möglichen ökonomischen Verflechtungstypen zwischen zwei Regionen
zählen z.B. Güterströme, Dienstleistungen und Direktinvestitionen. Diese geben,
je nachdem in welchem Ausmaß sie stattfinden, Auskunft über die Strategie der
regionalen Politik gegenüber Fremdkapital sowie über die Standortqualität eines
Raumes. Die Art der wirtschaftlichen Verflechtungen bestimmt die Struktur der
Transaktionen und Interaktionen in einem Raum. Die Herkunft und das Ziel der
Ströme lassen ein Muster erkennen, das von ökonomischen Gesichtspunkten
bestimmt wird. (Sulicki B., Seite 12ff, 2003)
Abbildung 1: Räumliche Formen grenzüberschreitender Unternehmensbeziehungen
Quelle: Krätke S., Seite 775, 2003
12

2. Grenzräume in der Theorie und Praxis
Bei Krätke fallen unter den Typ A weiträumige transnationale
Unternehmensbeziehungen zwischen den wirtschaftsstarken Zentren beiderseits
der Grenze. Hiervon profitiert die Grenzregion kaum, da sie völlig von den
transferierten Investitionen übersprungen wird. Im Gegenteil, sie muss das
anwachsende transnationale Transportvolumen, das durch sie hindurch geht,
bewältigen.
Der Typ B umfasst supra- regionale grenzübergreifende Beziehungen, wobei hier
punktuell ein Teil der Grenzregion durch den Wirtschaftsaustausch mit einem
wirtschaftlichen Zentrum des anderen Landes gefördert wird, während der
verbleibende Teil übersprungen wird.
Beim Typ C agiert der Grenzraum als eine integrierte Wirtschaftsregion, innerhalb
der regionalinterne Unternehmensbeziehungen stattfinden. Diese Art von
grenzübergreifenden wirtschaftlichen Verflechtungen innerhalb des Grenzraums
stärkt die Integration des Raumes am meistens und ist von den regionalen
Akteuren und Politkern erwünscht, da sie eine nachhaltige Entwicklung des
Raumes ermöglichen. (Krätke S., Seite 775, 2003)
2. 2 Wirtschaftliche Verflechtungen im deutsch- polnischen Grenzraum
Nun besteht die Frage, welche Erkenntnisse man anhand der Neuen
Ökonomischen Geographie, der Theorie des Endogenen Wachstums und dem
Konfigurationsmodell von Krätke in Bezug auf die Integration des deutsch-
polnischen Grenzraums ziehen kann. Wie bereits erwähnt, eignen sich die
Angaben über die deutsch- polnischen Außenhandelsbeziehungen und die
ausländischen Direktinvestitionen am besten, um auf den Verflechtungsgrad
innerhalb der Grenzregion schließen zu können.
2.2.1 Der deutsch- polnische Außenhandel
In Bezug auf den angenommen Anstieg des Handels bei dem Wegfall von
Grenzhemmnissen ist ein Anstieg des Handelvolumens in den deutschen
13

2. Grenzräume in der Theorie und Praxis
Ländern und den Wojewodschaften entlang der Grenze zu erkennen, allerdings
nicht in allen polnischen Grenzwojewodschaften.
So haben sich z.B. die brandenburgischen Exporte nach Polen von 1990 bis 2001
vervierfacht. Auch der Export aus Sachsen nach Polen stieg von 3,8% der
Gesamtexporte des Bundeslandes 1992, auf 4,2% im Jahre 2000. Die Exporte
Berlins nach Polen machten 1992 rund 2,5% der Gesamtexporte der Stadt aus; im
Jahre 2000 ist der Anteil auf 3,4% gestiegen.
Auf der polnischen Seite führen bei dem Export nach Deutschland die
Wojewodschaft Großpolen, deren Exporte nach Deutschland 50% der
Gesamtexporte der polnischen Grenzwojewodschaften ausmachen und die
Wojewodschaft Niederschlesien, die besonders in den Jahren ab 1999 ein stetiges
Wachstum an Exporten nach Deutschland verzeichnen konnte.
Betrachtet man die Importe der deutschen Bundesländer aus Polen, fällt auf, dass
sich diese im untersuchten Zeitraum von 1992 bis 2000 moderst entwickelt haben.
Eine Ausnahme bildet hier Sachsen, dass ab 1999 einen sprunghaften Anstieg der
polnischen Importe verzeichnen kann.
Wie zuvor bei den Exporten nach Deutschland dominieren auch bei den Importen
aus Deutschland die Wojewodschaften Großpolen und Niederschlesien. Die
Wojewodschaft Niederschleisein konnte sogar zwischen 1992 und 2001 einen
Anstieg an deutschen Importen verzeichnen, der bei über 40% liegt. Im Lebuser
Land sowie Westpommern ist der Anteil an Importen aus Deutschland zwischen
1992 und 2000 dagegen um 15% bzw. 10% gesunken. (HWWA. Seite 35f, 2003)
Zwei aneinander grenzende Regionen- Mecklenburg Vorpommern und
Westpommern fallen durch das niedrigste Niveau der Warenumsätze im deutsch-
polnischen Außenhandel auf.
Über einen längeren Zeitraum dominierte der Austausch von human- und
kapitalintensiven High- Tech- Produkten aus Deutschland und rohstoffintensiven
Produkten wie Metallen, Holz und Papier sowie arbeitsintensiven Low- Tech-
14

2. Grenzräume in der Theorie und Praxis
Produkten aus Polen. Heute wird der Außenhandel durch die Nachfrage nach
hochwertigen Investitionsgütern dominiert, die für die Produktion von Halb- und
Fertigwaren benötigt werden. Bei den Importen aus Polen ist ein Zuwachs bei
Kraftwagen (-teilen), Möbeln, Bekleidung und Nahrungsmitteln zu verzeichnen.
Der Anteil an Fertigwaren beläuft sich auf 30%, den gleichen Anteil erreichen
Halbfabrikate wie Eisen- und Stahlerzeugnisse. Bei den deutschen Exporten nach
Polen machen Maschinen und chemische Erzeugnisse einen zunehmenden Anteil
aus, ebenso Kraftwagen und Textilien. Besonders in der Automobilfertigung zeigt
sich eine intra- industrielle Arbeitsteilung zwischen Polen und Deutschland.
(Sulicki B, Seite 45, 2003)
Dabei ist der Lohnveredelungsverkehr im Vergleich zu anderen Grenzregionen mit
sehr unterschiedlichen Lohnniveaus, wie z.B. an der amerikanisch- mexikanischen
Grenze, im deutsch- polnischen Bereich nicht so stark ausgeprägt.
Anhand der Daten kann man leider nicht ablesen, welche Handelsbeziehungen
zwischen den einzelnen deutschen Bundesländern und den polnischen
Wojewodschaften entlang der Grenze stattfinden. Es wird nur erfasst, wie hoch
der Export- bzw. Import-Anteil des polnischen Grenzraums mit Deutschland und
umgekehrt des deutschen Grenzraums mit Polen ist, nicht der interne Austausch
zwischen den Grenzregionen.
Bekannt ist allerdings, dass Unternehmen aus den Bundesländern Nordrhein-
Westfalen, Niedersachsen, Bayern und Baden- Württemberg die hochwertigen
Produkte aus Polen abnehmen und somit den höchsten Verflechtungsgrad
aufweisen. Sie allein haben einen Anteil von 58% am gesamten deutsch-
polnischen Außenhandel. (Sulicki B., Seite 45, 2003) Diese wirtschaftlichen
Verflechtungen spielen sich insbesondere zwischen Westdeutschland und den
Zentren Polens wie Warschau und Lodz- im Grenzraum besonders mit Posen ab.
Dies belegt die Tatsache, dass die gegenwärtigen Verflechtungen innerhalb des
deutsch- polnischen Grenzraumes weniger ausgeprägt sind, sie finden eher
weiträumig statt und überspringen das ostdeutsche Gebiet von den
wirtschaftlichen Aktivitäten.
15

2. Grenzräume in der Theorie und Praxis
Die wirtschaftlichen Entwicklungsprozesse im Grenzraum sind differenziert zu
betrachten. Auf beiden Seiten ist zwischen 1995 und 2000 ein Wachstum zu
verzeichnen, wobei dieses auf der polnischen Seite sehr dynamisch von statten
ging und dem Trend der polnischen Wirtschaft folgte, in der das BIP in dem oben
genannten Zeitraum um mehr als 40% gestiegen ist. Auf der deutschen Seite war
dieses Wachstum deutlich geringer und verzeichnete einen Anstieg des BIP von
nur 16%. (HWWA, Seite 28, 2003)
Das Wachstum in den Grenzwojewodschaften ist vor allem auf die hohe Dichte
an selbständigen Unternehmen zurückzuführen, die besonders im Handel und im
Dienstleistungsbereich tätig sind. Diese stark kleinteilige Unternehmensstruktur
der westpolnischen Gebiete ist allerdings zugleich ein Grund dafür, weshalb der
Export hier keinen bedeutenden Stellenwert hat. 95% der Privatunternehmen in
den polnischen Wojewodschaften im Grenzraum arbeiten mit weniger als 5
Angestellten. In Stettin und Breslau ist die höchste Dichte an Selbstständigen zu
finden, die sich mit ihren Produkten und Dienstleistungen eher an den regionalen
Markt richten.
Eine andere Gruppe bilden die Personen, die vom Grenzhandel leben, der
unmittelbar an der Grenze stattfindet. Diese sind auf die lokale Nachfrage der
deutschen Konsumenten ausgerichtet und bieten auf den so genannten
,,Polenmärkten" ihre Produkte und Dienstleistungen zu deutlich niedrigeren
Preisen als in Deutschland an. Somit profitieren diese Räume aufgrund des
deutlichen Preisunterschiedes an der Nähe zu den deutschen Kunden.
2.2.2 Deutsche und polnische Direktinvestitionen im Grenzraum
Rege Investitionstätigkeiten der Wirtschaft sind ein erforderlicher Faktor für einen
wirtschaftstarken Standort. In diesem Zusammenhang spielt das Verhalten der
Akteure aus der Wirtschaft und Politik eine entscheidende Rolle. (Bundesamt für
Bauwesen und Raumordnung, Seite 26, 2000)
ADI anzuziehen, ist für die regionale Entwicklung ein wichtiger Teil politischer
Strategien. Ein Schwerpunkt liegt hier darin, Problemregionen für ausländische
16

2. Grenzräume in der Theorie und Praxis
Investoren attraktiver zu machen, von denen man sich die Schaffung von neuen
Arbeitsplätzen und den Transfer von Know- How sowie das Einbringen
hochmoderner Produktionstechniken und Arbeitsmethoden verspricht. Die Nutzen
ausländischer Direktinvestitionen wären in den am stärksten benachteiligten
Regionen am höchsten. Die komparativen Vorteile, die Investitionen in solchen
Regionen für multinationale Unternehmen haben, sind jedoch nicht ausreichend,
um diese dazu zu bewegen, sich gerade dort anzusiedeln. Tatsache ist, dass die
städtischen Räume das Hauptziel von Investitionen sind und somit die räumlichen
Disparitäten wachsen.
Die eingeschränkte Verfügbarkeit statistischer Daten erschwert in diesem Fall den
genauen Vergleich der getätigten ADI im deutsch- polnischen Grenzraum. Die
staatliche Agentur für Auslandsinvestitionen (PAIZ) und das Polnische Hauptamt
für Statistik (GUS) bieten keine zuverlässigen Daten, da Unternehmen, die in eine
Wojewodschaft investieren, gleichzeitig den Sitz der Gesellschaft in den
Agglomerationen haben. Auch die deutschen Statistiken unterscheiden nicht
zwischen dem tatsächlichen Unternehmensstandort und dem offiziell gemeldeten
Gesellschaftssitz. So ist, z.B. das hohe Absorptionsniveau der ausländischen
Investitionen in Berlin zum Teil mit Vorsicht zu interpretieren, da die Hauptaktivität
vieler in Berlin ansässiger Unternehmen de facto in einer anderen Region
stattfindet. (HWWA, Seite 40ff, 2003)
Insgesamt sind die ADI zwischen 2000 und 2002 in Polen und Deutschland
zurückgegangen. Der Anteil der deutschen Direktinvestitionen aus den jeweiligen
angrenzenden Bundesländern am Gesamtvolumen der deutschen
Direktinvestitionen in Polen war 2001 in Brandenburg am höchsten bei 27,6%, in
Berlin bei nur 3,4%. Insgesamt tätigten die im Grenzraum liegenden
Bundesländer 2001 im östlichen Nachbarland 31% der deutschen
Direktinvestitionen. (HWWA, Seite 51, 2003)
Im Zeitraum 1999 - 2001 ist der Anteil der polnischen Grenzregionen an den
deutschen Direktinvestitionen in Polen von 37,1% auf 32% zurückgegangen, was
17

2. Grenzräume in der Theorie und Praxis
auf einen leichten Rückgang der Attraktivität dieser Regionen für deutsche
Unternehmer im Vergleich zu den übrigen polnischen Wojewodschaften hindeutet.
In demselben Zeitraum betrug der Anteil der Wojewodschaft Großpolen 14,6%,
und Niederschlesien 13,5% an dem Gesamtvolumen der deutschen
Direktinvestitionen in Polen. Die Wojewodschaften Westpommern und Lebuser
Land konnten nur 2,5% bzw. 1,4% der deutschen Direktinvestitionen in Polen für
sich verzeichnen. (HWWA, Seite 51, 2003) Insgesamt gelangen 19% der
ausländischen Direktinvestitionen in Polen in die grenznahen Wojewodschaften.
Da die Daten über die polnischen Direktinvestitionen in den deutschen
Bundesländern rudimentär sind, können darüber keine Aussagen gemacht
werden. (HWWA, Seite 45, 2003)
Es ist jedoch klar, dass sich der Transfer, wie im Bereich des Außenhandels
zwischen den großen Zentren Polens und den westdeutschen Regionen abspielt.
Abbildung 2: Standortverteilung deutscher Unternehmen mit Beteiligungen in Polen
Dies belegt auch eine Studie, über die
Standortverteilung der Beteiligung und
Niederlassung deutscher Unternehmen in
Polen, von Krätke. Dieser fand heraus,
dass deutsch- polnische
Wirtschaftsverflechtungen weiträumig
stattfinden. Von den 833 in Polen tätigen
deutschen Unternehmen, die in der
Untersuchung erfasst wurden, stammten
95% aus den alten Bundesländern, 4,5%
aus Ostdeutschland, davon alleine 23
Unternehmen aus Berlin.
Quelle: Krätke S., 2001
18

2. Grenzräume in der Theorie und Praxis
Umgekehrt fließen nur 10% der polnischen Investitionen nach Berlin. Nordrhein-
Westfalen erhält 50% und Hessen 38% der Investitionen.
Dass die ostdeutschen Unternehmen im Verhältnis zu den westlichen
Bundesländern in so geringem Maße im Ausland tätig sind, ist darauf
zurückzuführen, dass nach 1989 die alten Produktionsnetze zerschlagen wurden
und Investoren aus dem Westen die vorhandenen Infrastrukturen übernahmen. Es
entstanden vorwiegend extern- kontrollierte Betriebe, die die Entwicklung eigener
Entscheidungs- und Entwicklungskompetenz nicht ermöglichten. Unter anderem
sind die ostdeutschen Betriebe deswegen heute nicht in der Lage regionale
Netzwerke aktiv aufzubauen, um Investitionsmöglichkeiten zu nutzen. Ihnen
fehlen die jahrelangen Erfahrungen der westlichen Bundesländer. (HWWA, Seite
14, 2003) Zudem leiden die ostdeutschen Klein- und Mittelständischen
Unternehmen (KMU) unter Kapitalmangel, der ihnen die Suche nach geeigneten
Partnern und die Möglichkeit im Ausland zu investieren, erschwert. Ihnen fehlt
nicht nur eine ausgeprägte Vernetzung untereinander sondern auch die
Kooperationsbereitschaft, nach außen tätig zu werden, sowie der Innovationsgeist,
Neues einzugehen.
Das Forschungs- und Entwicklungspotential wurde im Osten Deutschlands häufig
nur suboptimal oder radikal abgebaut, ohne, dass im Umfeld der Standorte inner-
und überbetriebliche Möglichkeiten bestanden, durch Kooperationen das
verbleibende Kerngeschäft zu stabilisieren. (Richter G., Seite 37f, 2003) Viele
brandenburgische Unternehmen sind im Besitz ausländischer oder westdeutscher
Unternehmen und führen lediglich Auftragsarbeiten durch.
Das Konzept der westeuropäischen Unternehmen hingegen funktioniert nach dem
,,Two- Winner- Prinzip", d.h. sie bauen strategische
,,Wertschöpfungspartnerschaften" mit Partnern aus Mittel- und Osteuropa auf,
indem sie diese Unternehmen in die globalen Produktionsnetze europäischer
Unternehmen einbinden. Hierbei werden die Unternehmen aus den neuen
Beitrittsländern als vollwertige Partner akzeptiert, da diese auch Produzenten von
Gütern mit mittlerem und hohem Technologiegehalt sind.
Das Konzept der ostdeutschen Grenzregionen baut hingegen verstärkt auf der
Strategie der funktionalen Arbeitsteilung zwischen den westlichen und östlichen
19

2. Grenzräume in der Theorie und Praxis
Wirtschaftsstandorten, wobei die arbeitsintensiven Bereiche an
Niedriglohnstandorte der Beitrittsländer ausgelagert werden. Diese Strategien, die
nur einseitig auf Lohnkostenvorteile setzen, sind kaum zukunftsfähig und bringen
der Region insgesamt, außer einigen neuen Arbeitsplätzen, keine nachhaltige
Entwicklung. (Krätke S., Seite 771, 2001) Sie bremsen eher die Kooperation mit
den polnischen Partnern.
Abbildung 3: Zentrensystem in Polen
Insgesamt konzentrieren sich in
den neuen Beitrittsländern die ADI
auf die Hauptstadtregionen, in
Polen ermöglicht die polyzentrale
Sieldungsstruktur allerdings, dass
sich hier gleich drei
wirtschaftstarke Städte ausbilden
konnten, die von den Investitionen
aus dem Ausland profitieren, z.B.
Warschau, Posen und Lodz
(Europäische Komission, Seite 99,
2004)
Quelle: Buchholz H.; Grimm F.,1994
2.3 Zwischenfazit
Anhand der Neuen Ökonomischen Geographie und der Theorie des Endogenen
Wachstums kann auf die Frage, was mit dem deutsch- polnischen Grenzraum
während dem Integrationsprozess passiert, keine klare Antwort geben werden. Je
nach der Ausgangslage und der Ausprägung der zentripetalen und zentrifugalen
Kräfte können Abkoppelungs- oder Aufholprozesse stattfinden, sich Räume mit
hoher oder niedriger Wirtschaftsdichte herausbilden. Damit wäre die Vorstellung,
20

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2004
ISBN (eBook)
9783832485061
ISBN (Paperback)
9783838685069
Dateigröße
1.7 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Freie Universität Berlin – Geowissenschaften, Geographische Wissenschaften
Note
2,0
Schlagworte
grenzeffekt städtenetz eu-osterweiterung integration
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