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Präparation und Charakterisierung von klonalen, neuralen Zelllinien, welche das EGFP-Tau-Fusions-Protein stabil exprimieren

©2004 Bachelorarbeit 106 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Das Zytoskelett ist eine der wichtigsten Determinanten der neuronalen Zytoarchitektur. Wechselwirkungen zwischen dem neuronalen Membrankortex und den Filamenten des Zytoskeletts sind wahrscheinlich stark an der Entwicklung und Degeneration von Nervenzellen beteiligt.
Die Fusion von Proteinen mit Fluorophoren wie EGFP ist eine geeignete Methode, um die Verteilung dieser Proteine innerhalb der lebenden Zelle zu beobachten. Die Entwicklung von stabil transfizierten PC12-Zellen mit einem EGFP-Tau-Fusionskonstrukt ermöglicht es daher, die Expression und subzelluläre Verteilung von Tau in lebenden Zellen zu studieren.

Ziel des Projektes war es zunächst, klonale, also genetisch identische Zelllinien zu erhalten, welche konstitutiv das EGFP-Tau-Fusionsprotein überexprimieren. Dafür war es notwendig die Zellen durch Einzelzellverdünnnungsexperimente aus einem Gemisch unterschiedlicher Zelltypen zu isolieren. Die so erhaltenen Zellklone sollten durch protein-biochemische Methoden auf den Grad der Überexpression und das Vorhandensein vollständiger Fusionskonstrukte überprüft werden.
Immunfluoreszenzmikroskopische Beobachtungen der Ausgangskultur legten im Verlaufe des Projektes schließlich nahe, das Ziel des Projektes neu zu definieren. Nunmehr sollte der Nachweis geführt werden, ob Schwankungen in der Expression des EGFP-Tau-Fusionsproteins durch den Zellzyklus bedingt waren oder durch andere Faktoren beeinflusst wurden. Außerdem sollte überprüft werden, ob die Zellen der Ausgangskultur das Fusionskonstrukt funktionell korrekt und vollständig exprimieren. Weiterhin sollte untersucht werden, ob das EGFP-Tau-Fusionsprotein mit den Mikrotubuli assoziiert.

Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
Inhaltsverzeichnis6
Abkürzungsverzeichnis8
Einleitung11
1.Das Zytoskelett12
2.Die Mikrotubuli12
3.Das Protein Tau13
4.Neurodegenerative Erkrankungen15
5.Die PC12-Zelllinie17
6.Das „Enhanced Green Fluorescent Protein“ (EGFP)18
7.Fragestellung und Ziel der Arbeit19
Material und Methoden21
1.Materialen und Geräte21
1.1Chemikalien21
1.2Verwendete Zelllinien21
1.3Puffer, Medien, Lösungen22
1.3.1Zellkultur22
1.3.2Immunfluoreszenzmikroskopie24
1.3.3Biochemische Analysen27
1.4Antikörper und Chemikalien zur Färbung30
1.4.1Primäre Antikörper30
1.4.2Sekundäre Antikörper31
1.4.3Chemikalien zur […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 8496
Kaltwaßer, Bernd: Präparation und Charakterisierung von klonalen, neuralen Zelllinien,
welche das EGFP-Tau-Fusions-Protein stabil exprimieren
Hamburg: Diplomica GmbH, 2004
Zugl.: Universität Osnabrück, Bachelorarbeit, 2004
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http://www.diplom.de, Hamburg 2004
Printed in Germany

Studium
2004
Akademischer Grad:
Bachelor of Science ,,Biologie der Zelle"
Studiengänge:
2001 -
,,Biologie" (Diplom)
2004 -
,,Biologie der Zelle" (Master of Science)
Berufliche Entwicklung
2001
Prüfung zum staatlich anerkannten Rettungssanitäter
2001
Arbeit als Rettungssanitäter beim DRK Kreisverband Lingen e.V.
2000 - 2001
Zivildienst als Rettungshelfer beim DRK Kreisverband Lingen
e.V. ( Abteilung Rettungsdienst )
Fort­ und Weiterbildung
2004
Sprachkurs ,,Schwedisch" an der VHS Osnabrück
2003
Schulung zum Zoopädagogen im Zoo Osnabrück
Kenntnisse und Fertigkeiten
Soziales
Ehrenamtliche Mitarbeit als Rettungssanitäter im Rettungsdienst
des Landkreises Emsland
Mitarbeit in den Einsatzgruppen Wasserrettung / Sanitätsdienst
der DLRG Ortsgruppe Lingen e.V.
Mitarbeit in der DPSG Lingen
Sport
Teilnahme am Hochschulsportprogramm der Universität
Osnabrück
Mitglied der DLRG Lingen
Sprachen
Englisch: Präsentationssicher in Wort und Schrift
Französisch: vertiefte Kenntnisse in Wort und Schrift
Schwedisch: Grundkenntnisse in Wort und Schrift
Interessenschwerpunkte
Neurobiologie Anfertigung der Abschlussarbeit zum B.Sc. ,,Biologie der Zelle"
Thema: ,,Charakterisierung und Präparation von klonalen,
neuralen Zelllinien, welche das EGFP-Tau Fusionsprotein stabil
exprimieren"
Genetik
Erwerb vertiefter Kenntnisse genetischer Arbeitsmethoden im
Verlaufe des Studiums
!
"

Der Durchbruch vollzieht sich in der zerebralen Zirkusmanege der Tetrapoden.
Hier wird von den letzten Triumphen der Sippe berichtet.
In den Synapsen des warmblütigen Wirbeltieres knallen die ersten
Champagnerkorken.
Postmoderne Primaten erhalten am Ende den großen Überblick.
Und verzweifeln nicht: Das Universum sieht sich selbst im Weitwinkel.
Jostein Gaarder
Sr. Johannis

Die vorliegende Arbeit hätte ohne die Unterstützung vieler Menschen nicht geschrieben werden
können. Daher gilt mein Dank zunächst Herrn Prof. Dr. Brandt, für die Überlassung eines ebenso
interessanten wie reizvollen Themas. Ihm und Frau Dr. Monika Hundelt möchte ich auch für die
Bereitschaft diese Arbeit zu prüfen danken.
Den Mitarbeitern der Abteilung Neurobiologie ist es gelungen eine Arbeitsatmosphäre zu schaffen,
die wesentlich zum Gelingen des Projektes beigetragen hat. Außerordentliche Hilfsbereitschaft und
jederzeitige Unterstützung sind nur zwei Punkte, für die ich diesen Menschen Dank schulde.
Besonderes hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang die Bereitschaft Carina Weismanns, die
direkte Betreuung meines Projektes zu übernehmen.
Prof. Dr. Roland Brandt, Dr. Monika Hundelt, Carina Weissmann und Ursula Wempe gebührt
besonderer Dank und Respekt für die kritische Korrektur der vorliegenden Arbeit. Alle Fehler die sich
jetzt immer noch im Text befinden, liegen daher ausschließlich in meiner Verantwortung.
Zu erwähnen sind auch noch Jessica Koch und Ann-Theres Lüttkoff, die zeitgleich mit mir ihre
Bachelor-Arbeiten verfassten und mir oft hilfreich zur Seite standen.
Abschließend gilt noch ein besonderer Dank meinen Eltern und meiner Familie ohne deren
finanzielle und ideelle Unterstützung ein Studium der Biologie nicht durchzuführen wäre. Kathrin
Witzenberger möchte ich danken für all die Rücksichtnahme und Hilfe, die sie mir während des
Entstehens dieser Arbeit hat zuteil werden lassen. Durch sie ist die Strecke bis zum Mond nicht mehr
gar so weit.

6
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis ...6
Abkürzungsverzeichnis ...8
Einleitung ...11
1 Das
Zytoskelett ...12
2 Die
Mikrotubuli ...12
3 Das Protein Tau...13
4 Neurodegenerative
Erkrankungen...15
5 Die
PC12-Zelllinie ...17
6 Das ,,Enhanced Green Fluorescent Protein" (EGFP) ...18
7 Fragestellung und Ziel der Arbeit...19
Material und Methoden ...21
1 Materialen und Geräte ...21
1.1 Chemikalien ...21
1.2 Verwendete Zelllinien ...21
1.3 Puffer, Medien, Lösungen...22
1.3.1 Zellkultur... 22
1.3.2 Immunfluoreszenzmikroskopie... 24
1.3.3 Biochemische Analysen ... 27
1.4 Antikörper und Chemikalien zur Färbung ...30
1.4.1 Primäre
Antikörper ... 30
1.4.2 Sekundäre Antikörper... 31
1.4.3 Chemikalien
zur
Fluoreszenzfärbung... 31
1.5 Verbrauchswaren...31
1.5.1 Glaswaren ... 31
1.5.2 Plastikwaren ... 32
1.6 Geräte...32
1.7 Software...36
2 Methode ...37
2.1 Zellkultur ...37
2.1.1 Kultur
von PC-12 Zellen ... 37
2.1.2
Bechichtung von Zellkulturschalen mit Kollagen... 38
2.1.3 Auftauen
von Zellen ... 38
2.1.4 Zellzahlbestimmung
und
Vereinzelung von Zellen ... 39

Inhaltsverzeichnis
7
2.1.5 Synchronisation von Zellpopulationen mittels serumfreien Mediums ... 40
2.1.6 Zellsynchronisation
mittels Zugabe von Colchizin ... 41
2.2 Immunfluoreszenzmikroskopie ...41
2.2.1
Beschichtung von Deckgläschen mit Poly-L-Lysin ... 41
2.2.2
Standardfixierung von Zellen auf Deckgläschen... 42
2.2.3 Extraktionsfixierung
von Zellen auf Deckgläschen ... 42
2.2.4 Immunchemische
Färbung und Einbettung ... 43
2.2.5 Mikroskopische Auswertung ... 44
2.3 Protein-biochemische Untersuchungen...44
2.3.1 Präparation
von Zelllysaten... 44
2.3.2
Proteinbestimmung mittels der Bicinchoninsäure-Methode (,,BCA-Assay") ... 45
2.3.3 Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamid-Gelelektrophorese ( ,,SDS-PAGE" )... 46
2.3.4 Proteintransfer durch Elektroblot (,,Westernblot") ... 47
2.3.5 Immundetektion ... 48
2.3.6 Entfernung
gebundener Antikörper von einer PVDF-Membran ... 49
Ergebnis ...50
1 Immunfluoreszenzmikroskopische Untersuchungen der Dauerkultur ...50
2 Immunfluoreszenzmikroskopische Untersuchungen der Subklonierungskulturen ...58
3 Ergebnis der Zellsynchronisationsversuche ...60
3.1 Zellsynchronisation mittels serumfreien Mediums ...61
3.2 Zellsynchronisation mittels Kolchizin ...64
4 Protein-biochemische Analyse der Dauerkultur ...66
Diskussion ...71
1 Immunfluoreszenzmikroskopische Untersuchungen der Dauerkultur ...71
2 Immunfluoreszenzmikroskopische Untersuchungen der Subklonierungskulturen ...73
3 Zellsynchronisationsversuche ...75
3.1 Zellsynchronisationsversuche mittels serumfreien Mediums...75
3.2
Zellsynchronisation mittels Kolchizin
... 76
4 Protein-biochemische
Untersuchungen...78
5 Zusammenfassung ...80
6 Ausblick ...81
Anhang ...84
1 Auszählungsergebnisse im Rahmen der Dauerkultur ...84
2 Auszählungsergebnisse im Rahmen der Subklonierungsexperimente ...90
3 Auszählungsergebnisse im Rahmen der Zellsynchronisation mit serumfreien Medium 92
4 Auszählungsergebnisse im Rahmen des Zellsynchronisation mit Kolchizin ...94
Literaturverzeichnis ...96

8
Abkürzungsverzeichnis
µg Mikrogramm
AG
Arbeitsgemeinschaft
AMCA
Aminomethyl-Cumarin-Acetat
APS
Ammoniumperoxodisulfat
A
-
Amyloidprotein
BCA
Bicinchoninacid
Bicinchoninsäure
BSA
bovine serum albumin
Rinderserumalbumin
CDKs
Cycline-dependant Kinases
cyklin-abhängige Kinasen
C-terminal
carboxyterminal
Cy
3
Indocarbocyanin
D
days
Tage
DAPI
4',6-Diamidino-2-phenylindol
DMEM
Dulbeccos modifiziertes Eagle Medium
DNA
Desoxyribonucleinacid
Desoxyribonukleinsäure
ECL
Enhanced Chemiluminescence
verstärkte Chemilumineszenz
EGF
Enhanced Green Fluorescent
verbessertes grün fluoreszierendes
EGFP
Enhanced Green Fluorescent Protein
verbessertes grün fluoreszierendes Protein
ELISA
Enzyme-linked Immunosorbent Assay
et al.
et alii
und andere

Abkürzungsverzeichnis
9
GFP
grün fluoreszierendes Protein
ggf.
gegebenenfalls
Gly
Glycin
H
hours
Stunden
HRP
horse-raddish-peroxidase
Meerettichperoxidase
IF
Immunofluoreszenz
kDa
Kilodalton
mAK
monoklonaler Antikörper
MAP
mikrotubuli-assoziiertes Protein
MAPs
mikrotubuli-assoziierte Proteine
Ml
Milliliter
mM
Millimolar
mRFP
monomers rot fluoreszierndes Protein
NFTs
Neurofibrillary tangles
Neurofinbrilläre Bündel
NGF
Nerve Growth Factor
Nerven-Wachstumsfaktor
Nm
Nanometer
NP-40
Nonidet P-40
N-terminal
aminoterminal
PAGE
Polyacrylamid-Gelelektrophorese
pAK
polyklonaler Antikörper
PBS
Phosphate buffered saline
Phosphat-gepufferte Salzlösung
Pc
polyclonal
polyklonal
PC12
Bezeichnung einer Zelllinie, welche aus
einem Phäochromocytom gewonnen wurde
PHFs
paired helical filaments
paarige helikale Filamente
PNS
peripheres Nervensystem

Abkürzungsverzeichnis
10
PVDF
Polyvinylidendifluorid
S
Serin
s.
siehe
s.S.
siehe Seite
SDS
Sodium-Dodecyl-Sulfate
Natriumdodecylsulfat
T
Threonin
TBS
Tris-buffered saline
Tris-gepufferte Salzlösung
TEMED
N,N,N',N'-Tetramethylethylethylendiamin
Tyr
Tyrosin
UV
ultraviolet
Wt
Wildtyp
z. B.
zum Beispiel
ZNS
zentrales Nervensystem
GFP
anti Green Fluorescent Protein
gegen grün fluoreszierendes Protein gerichtet

11
Einleitung
1. Das Zytoskelett
Ein Hauptmerkmal neuronaler Zellen ist ihre Organisation in ein somatodendritisches und
ein axonales Kompartiment. Das Zytoskelett ist maßgeblich an der Bildung dieser
morphologischen Besonderheit beteiligt. Seine Integrität ist nicht nur für die
Aufrechterhaltung der strukturellen Rahmenbedingungen der Zellpolarität, sondern auch für
das Überleben der gesamten Zelle von höchster Bedeutung (Übersichtsartikel: Brandt 2000).
Im Zytoskelett der Nervenzelle finden sich drei verschiedene fibrilläre Hauptkomponenten:
die Mikrotubuli, die Neurofilamente sowie die Mikrofilamente (Übersichtsartikel: Pollard
2003). Mikrotubuli werden in vivo aus 13 spezifisch angeordneten Protofilamenten gebildet,
welche wiederum aus mehreren linearen
- und
-Tubulinuntereinheiten bestehen. Sie sind
z.B am schnellen axonalen Transport beteiligt. Die Neurofilamente sind für Nervenzellen
spezifische, polymerisierte und äußerst stabile Strukturen, welche die Hauptstützelemente der
Zelle bilden. Ihre Monomere bestehen aus Proteinen unterschiedlicher Größe, die sich zu
helikalen Filamenten zusammensetzen. Mikrofilamente sind dynamische Strukturen, die aus
zwei helikal gewundenen Strängen aufgebaut sind, welche durch polare Aktinuntereinheiten
gebildet werden. Vor allem in Nähe der Zellmembran auftretend, dienen sie der Verankerung
von Proteinen, erlauben Zellbewegung und verleihen der Zelle Festigkeit (Übersichtsartikel:
Kandel et al. 2000).
2. Die Mikrotubuli
Mikrotubuli spielen eine Schlüsselrolle in der Ausbildung und Aufrechterhaltung von
Zellfortsätzen (Übersichtsartikel: Kinoshita et al. 2002) und sind während der Mitose
wesentlich an der Ausbildung des Spindelapparates beteiligt (Übersichtsartikel: Amos 2004).
Durch die polare Struktur der Tubulinheterodimere wird ein Plus- und ein Minusende des
Polymers gebildet, das sich in spezifischer Weise innerhalb der Zelle orientiert. Während am
Plusende, also in Richtung des
-Tubulinendes, Phasen von schneller Polymerisation und
Depolymerisation auftreten, ist in der Zelle das Minusende häufig am Centrosom verankert

Einleitung
12
(Doxsey 2002; Howard & Hyman 2003). Die hochdynamischen Mikrotubuli finden sich
sowohl in sich entwickelnden, als auch in reifen Axonen. Die höhere Stabilität in reifen
Axonen wird dabei durch so genannte mikrotubuli-assoziierte Proteine (MAPs) gewährleistet.
Das Vorkommen und die Verteilung von MAPs ist dabei innerhalb der verschiedenen
Kompartimente unterschiedlich. So kommt zum Beispiel das MAP Tau, welches an vielen
neurodegenerativen Erkrankungen beteiligt ist, in der intakten Zelle hauptsächlich im Axon
vor (Kandel et al. 2000). Die MAPs erfüllen auch weitergehende Aufgaben. So verknüpfen
sie die Mikrotubuli zum Beispiel mit der Plasmamembran oder den Neurofilamenten.
3. Das Protein Tau
Das Protein Tau ist ein niedermolekulares mikrotubuli-assoziiertes Phosphoprotein,
welches 1975 auch im Menschen entdeckt wurde (Weingarten et al. 1975; Cleveland et al.
1977). Im zentralen Nervensystem (ZNS) lassen sich insgesamt sechs verschiedene
Tauisoformen nachweisen. Diese stammen alle vom gleichen Gen ab, dessen Sequenz auf
dem Locus 17q21 liegt. Sie werden durch alternatives Spleißen der Exons 2, 3 und 10
posttranslationell modifiziert. Eine detaillierte Übersicht der verschiedenen Isoformen findet
sich in Abbildung 1.1. Es ist eine hochmolekulare Isoform bekannt, welche nur im peripheren
Nervensystem (PNS) exprimiert wird.
Abbildung 1.1: Schematische Darstellung des humanen Tau-Gens und der sechs im ZNS
vorkommenden Tau-Isoformen. Human-Tau enthält insgesamt 16 Exons, das Exon 0, welches Teil
des Promotors ist, eingeschlossen. Die Exons E6 und E8 werden im humanen ZNS nicht transkribiert.
Das Exon E4a wird nur im PNS transkribiert und ist Bestandteil der hochmolekularen Tauisoform. Mit R1
bis R4 sind die Wiederholungssequenzen innerhalb der mikrotubulibindenden Domäne bezeichnet. Die
relativen Größen der Exons und Introns sind nicht maßstabsgerecht. Darstellung nach: Lee, Goedert,
Trojanowski 2001.

Einleitung
13
Das Molekulargewicht der niedermolekularen Isoformen liegt zwischen 50 und 70kDa,
jenes der hochmolekulare Isoform bei etwa 120kDa (Kosik et al. 1989, Goedert et al 1989,
Goedert et al. 1991; Andreadis et al. 1992). Im embryonalen Hirn ist nur die kürzeste Isoform
nachweisbar, während im adulten Hirn alle Isoformen zu finden sind (Lee et al. 2001) Für die
Funktion der Tauproteine sind unter anderem die mikrotubulibindende Domäne, die
prolinreiche sowie die carboxyterminale Region von Bedeutung. Ihre Position ist in
Abbildung 1.2 skizziert. In der C-terminalen Hälfte sind drei oder vier sich unvollständig
wiederholende Sequenzen mit einer Länge von 31 ­ 32 Aminosäuren nachweisbar (Lee et al.
1989).
Die zweite Sequenz (R2) wird dabei durch das Exon 10 codiert, welches nicht in allen
Isoformen vorhanden ist (Lee et al. 1989). Mit einer Zunahme der Anzahl der
Sequenzwiederholungen nimmt auch die Bindungsaffinität gegenüber Mikrotubuli zu (Butner
& Kirschner 1991; Goode & Feinstein 1994; Goode et al. 2000). Die prolinreiche Region ist
essentiell für eine de novo Assemblierung von Mikrotubuli. Die Bindung von Tau an
Mikrotubuli wird durch diese Region verstärkt (Brandt & Lee 1993; Gustke et al. 1994;
Goode et al. 1997). Sie enthält nicht nur eine weitere Bindestelle für Mikrotubuli, sondern
bietet auch mehrere Angriffspunkte für Kinasen (Trinczek et al. 1995).
Obwohl Tau auch in Astrozyten und Oligodendrozyten vorkommt, ist es doch
hauptsächlich in Neuronen zu finden (Couchie et al. 1985; Papasozomenos & Binder 1987;
LoPresti et al. 1995). Innerhalb der Neurone ist Tau im axonalen Kompartiment angereichert
(Binder et al. 1985; Brion et al. 1988).
Abbildung 1.2: Funktionelle Regionen der Primärstruktur des Tauproteins. Es ist möglich
bestimmte Eigenschaften des Proteins spezifischen Regionen zuzuordnen. Die Schemazeichnug
bezieht sich hier auf das humane Wildtyp-Tau mit 441 Aminosäuren. Die eingezeichneten Domänen
sind nicht maßstabsgerecht. Darstellung nach: Fath 2002.

Einleitung
14
Der Phosphorylierungsgrad von Tau ist abhängig von der Lage in der Zelle. Mit
zunehmender Nähe zum Soma nimmt der Phosphorylierungsgrad zu (Mandel & Baker 1996).
Auch Zellstress beeinflusst den Phosphorylierungszustand von Tau (Goedert et al. 1997;
Jenkins et al. 2000).
Der Phosphorylierungszustand des Tau beeinflusst dessen Eigenschaften. Eine erhöhte
Phosphorylierung von Tau kann zur Schwächung oder Verhinderung der Tau-Mikrotubuli-
Bindung, zu einer schlechteren Mikrotubuli-Assemblierung und zur Instabilität der
Mikrotubuli führen. (Lindwall & Cole 1984; Drechsel et al. 1986; Drubin & Kirschner 1986;
Hagestedt et al. 1989; Biernat et al. 1993; Brandt et al. 1994; Trinczek et al. 1995).
Ein weiterer Faktor, der den Phosphorylierungszustand von Tau beeinflusst, ist das Alter.
Fötale Tauproteine sind wesentlich stärker phosphoryliert, als adulte (Madhumalti et al.
1994). Daher lässt sich vermuten, dass die Funktionen von Tau während der Entwicklung der
Zelle nicht nur durch seine Isoform, sondern auch durch seinen Phosphorylierungszustand
reguliert werden.
Neuere Experimente mit Tau-Knock-out Mäusen liefern teils widersprüchliche Ergebnisse.
Sie lassen insgesamt allerdings vermuten, dass einige Funktionen von Tau, wie z. B sein
stabilisierender Einfluss auf Mikrotubuli, bei Fehlen von Tau durch eine Überexpression
anderer MAPs von diesen übernommen werden könnten. Auch wenn es Hinweise darauf gibt,
dass sich in vitro beobachtetete Eigenschaften von MAPs von den in vivo ­ Funktionen
unterscheiden, so scheint MAP1B in diesem Zusammenhang eine Schlüsselrolle
zuzukommen. (Barlow et al. 1994; Harada et al. 1994; Dawson et al. 2001; Takei et al. 2001)
Es sind noch weitere Funktionen von Tau bekannt. So wurde zum Beispiel nachgewiesen,
dass die aminoterminale Domäne mit dem Membrankortex interagieren kann. (Brandt et al.
1995). Außerdem scheint Tau über Mittlerproteine mit dem Aktin-Zytoskelett interagieren zu
können (Cunningham et al. 1997). Zudem könnte Tau durch die Beeinflussung von
spezifischen Signalkaskaden die Form der Zelle verändern und auch an der Entwicklung und
Erhaltung der neuronalen Polarität beteiligt sein (Lee et al. 1998; Sontag et al.1999; Liao et al.
1998).

Einleitung
15
4 Neurodegenerative Erkrankungen
Eine Vielzahl von neurodegenerativen Erkrankungen ist unter anderem durch
charakteristische Veränderungen am Protein Tau gekennzeichnet. Eine Übersicht findet sich
in der Tabelle 1.1.
Im weiteren Verlauf sollen einige typische Phänomene am Beispiel der
Erkrankung Morbus Alzheimer beschrieben werden.
Die so genannte Alzheimersche-Erkrankung wurde nach Alois Alzheimer (1864-1915),
welcher die Krankheit im Jahre 1906 erstmals wissenschaftlich beschrieben hat, benannt
(Alzheimer 1906). Das Krankheitsbild ist gekennzeichnet durch Störungen des Denk- und
Urteilsvermögens sowie Gedächtnis- und Orientierungsverluste, die die Bewältigung eines
normalen Alltagslebens immer weiter erschweren.
Histologische Veränderungen, die während der Alzheimer-Krankheit auftreten, sind vor
allem das Auftreten von extrazellulären Plaques, bestehend aus aggregierten Peptiden des
-
Amyloidproteins (A
), und von intrazellulären neurofibrillären Bündel (,,neurofibrillary
tangles" NFTs) aus paarigen helikalen Filamenten (,,paired helical filaments" PHFs), die
wiederum aus Tau aufgebaut sind.
Neurodegenerative Erkrankung, die mit der Bildung von Alzheimerfibrillen assoziiert ist:
Morbus Alzheimer (sporadische / familiäre Form)
Amyotrophe Lateralsklerose
Erkrankung mit argyrophilen Körperchen
Corticobasale Degeneration
Pugilistica Demenz
Diffuse Alzheimerfibrillen mit Kalzifizierung
Trisomie 21 / Down-Syndrom
Mit dem Chromosom 17 assoziierte frontotemporale Demenz mit Parkinson (FTDP-17)
Gerstmann-Straussler-Schenker-Krankheit
Hallervorden-Spatz-Krankheit
Creutzfeld-Jakob-Krankheit
Multiple Systematrophie
Niemann-Pick-Krankheit (Typ C)
Morbus Pick
Prion-Protein-Erkrankung
Progressive supranukleäre Blickparese
Subakute sklerotisierende Panencephalitis
Tabelle 1.1: Beispielhafte Aufzählung einiger neurodegenrativer Erkrankungen, die mit der
Bildung von neurofibrillären Bündeln (,,Alzheimer-Fibrillen") einhergehen.

Einleitung
16
Entnommen aus: Trojanowski & Lee 1999
Diese pathologischen Veränderungen sind zunächst im entorhinalen Kortex nachweisbar,
breiten sich aber im Verlaufe der Erkrankung auch auf den Hippokampus und den Isokortex
aus. Auffällig ist auch eine Verringerung der synaptischen Dichte, sowie ein Neuronenverlust
in bestimmten Hirnarealen (Braak et al. 1993).
Tau weist in NFTs ungewöhnliche posttranslationelle Veränderungen auf. Unter anderem
ist schon frühzeitig eine verstärkte Phosphorylierung nachweisbar (Buee et al. 2000).
Während Tau normalerweise einen Phosphatgehalt von rund 1,9mol Phosphat pro mol Protein
aufweist, beträgt dieser Wert im hyperphosphorylierten Tau das Drei- bis Vierfache
(Kennessey & Yen 1993). Hyperphosphoryliertes Tau ist im gesamten Neuron gleichmäßig
verteilt (Braak & Braak 1991). Die Phosphorylierung von Tau führt zu einer graduellen oder
totalen Abnahme der Mikrotubulibindefähigkeit und hat somit ebenfalls Auswirkungen auf
die Interaktionsfähigkeit mit der Membran, sowie mit anderen Proteinen. (Illenberger et al.
1998; Takahashi et al. 2003) Die verstärkte Phosphorylierung von Tau lässt sich nicht auf
eine einzelne Kinase zurückführen, vielmehr könnte sowohl eine Zunahme von
Kinaseaktivitäten als auch eine Abnahme von Phosphataseaktivitäten hierfür verantwortlich
sein (Trojanowski & Lee 1995). Dabei sind die Auswirkungen auf die Neubildung von
Mikrotubuli stärker als der Einfluss auf das Wachstum bestehender Mikrotubuli (Brandt et al.
1994; Léger et al. 1997; Maas et al. 2000; Eidenmüller et al. 2000).
Noch ist unbekannt, ob die Veränderungen von Tau in Tauopathien lediglich ein Teil des
Krankheitsverlaufs sind und somit nur einen unspezifischen Seiteneffekt darstellen, oder ob
sie für die Neurodegeneration ursächlich sind. Auch der genaue Mechanismus, wie Tau den
Krankheitsverlauf auslösen bzw. beeinflussen könnte, ist nicht bekannt. Eine Hypothese
(,,loss of function") besagt, dass Tau durch bestimmte Ereignisse, wie z.B. Mutationen,
Veränderungen des Phosphorylierungszustandes oder andere Ereignisse, nicht mehr in der
Lage ist an Mikrotubuli zu binden. Die Mikrotubuli werden durch das fehlende Tau nicht
länger stabilisiert und beginnen zu depolymerisieren. Dadurch kommt es zu Störungen im
axonalen Transport, was schließlich in einer Degeneration des Neurons mündet. Kernpunkt
dieser Theorie ist die Voraussetzung, dass Tau für die Stabilität der Mikrotubuli unverzichtbar
ist (Shahani & Brandt 2002). Dies ist auf Grund verschiedener experimenteller Evidenzen
aber sehr fraglich So konnte z. B. bei Tau-Knock-out-Mäusen beobachtet werden, dass sich
diese, trotz des fehlenden Taus normal entwickeln. Nur in kleineren Axonen war die

Einleitung
17
Mikrotubulistabilität verringert. Außerdem wurde nachgewiesen, das Tau in der Nähe des
distalen Axons angereichert wird. Hier sind die Mikrotubuli aber am dynamischsten. (Black et
al. 1996; Kempf et al. 1996; Mandell & Banker 1996; Harada et al. 1994).
Einen anderen Ansatz verfolgt die Hypothese, dass Tau nicht etwa seine Funktion verlöre,
sondern toxisch wirkt (,,toxic gain of function"). Möglicherweise wird dieser toxische Effekt
durch eine Störung des axonalen Transports bzw. anderer essentieller Funktionen vermittelt
oder aber direkt durch Veränderungen des Proteins Tau, wie z. B. Hyperphosphorylierung
verursacht. Auch wenn bisher nur wenige experimentelle Evidenzen über das
Aggregationsverhalten von hyperphosphoryliertem Tau vorliegen, gibt es doch Hinweise
darauf, dass die Konzentration von Tau in diesem Zusammmenhang ein kritischer Faktor ist.
Während eine fünf- bis zehnfach erhöhte Taukonzentration zu mehr Tauaggregaten führt, als
normal, so ist dies bei einer nur zweifach erhöhten Konzentration nicht der Fall. (Götz et al.
1995; Goedert et al. 1996; Brion et al. 1999; Ishihara et al. 1999; Schneider et al. 1999). Eine
Hyperphosphorylierung von Tau könnte zu einer Zunahme des Anteils von freiem Tau führen
(Brandt 2001). Denkbar wäre auch ein direkter toxischer Effekt durch die
Hyperphosphorylierung. Dem widerspricht allerdings die Beobachtung, dass sich die
Hyperphosphorylierung in bisherigen Experimenten eher neutral oder hemmend auf die Tau-
Aggregation auswirkte (Goedert et al. 1996, Schneider et al. 1999). Außerdem ließ sich bisher
auch kein Zusammenhang zwischen Bildung von NFTs einerseits und Phosphorylierung von
Tau andererseits erkennen. Unter Umständen wäre es daher möglich, dass der Körper durch
eine Aggregation des Giftstoffes Tau versucht dessen toxische Wirkung einzugrenzen.
Therapieansätze, die auf eine Verhinderung der Entstehung von NFTs zielen, würden dann
einen verstärkten Zelltod verursachen. (Brandt 2001).
5 Die PC12-Zelllinie
Bei der PC12-Zelllinie handelt es sich um Zellen, die aus einem Tumor des
Nebennierenmarks der Ratte isoliert wurden. Bei dem Phäochromocytom mutierten die
chromaffinen Zellen der Nebenniere. Die Zelllinie wurde 1976 erstmals beschrieben und
weist einen homogenen, nahezu diploiden Chromosomensatz mit insgesamt 40 Chromosomen
auf. Werden PC12-Zellen mit bestimmten Stoffen, wie zum Beispiel dem Wachstumsfaktor
,,Nerve Growth Factor" (NGF) behandelt, so zeigen sie Eigenschaften, wie sie für
sympathische Neurone typisch sind. Sie bilden neuritenähnliche Fortsätze und verhalten sich

Einleitung
18
postmitotisch. Wird das NGF wieder abgesetzt, so degenerieren die Zellfortsätze. PC12-
Zellen sind in der Lage die Neurotransmitter Adrenalin und Dopamin zu synthetisieren und zu
speichern (Greene & Tischler 1976).
6 Das ,,Enhanced Green Fluorescent Protein" (EGFP)
Beim Protein EGFP handelt es sich um eine Variante des grün fluoreszierenden Proteins
GFP. Das 238 Aminosäuren lange GFP verfügt über ein Molekulargewicht von 27kDa
(Shimomura 1979; Prasher et al. 1994). GFP stammt aus der biolumineszenten Qualle
Aequorea victoria
. Die Biolumineszenz der Qualle ist auf eine Interaktion zweier Proteine,
des Aequorin und des GFP zurückzuführen (Shimomura et al. 1962). Für die grüne
Lumineszenz ist Aequorin nicht essenziell, stattdessen kann gereinigtes GFP auch durch
Bestrahlung mit UV-Licht zur Fluoreszenz angeregt werden. Da GFP auch ohne weitere
Kofaktoren oder Substrate fluoresziert, kann es auch zur Visualisierung in artfremden Zellen
genutzt werden (Chalfie et al. 1994).
Im Jahre 1996 gelang es, die rekombinante Struktur des Wildtyp-GFPs zu charakterisieren.
Die zylinderförmige Anordnug von elf außen liegenden
-Faltblättern (,,
-sheets") und einer
innen liegenden
-Helix wird von kurzen helikalen Segmenten an den Enden des Zylinders
geschützt. Diese zylinderförmige Struktur des GFP, wie sie in Abbildung 1.3 dargestellt ist,
wurde als ,,
-can Faltblattstruktur" bezeichnet. Sie schützt einerseits das Chromophor vor
äußeren Einflüssen wie Enzymen oder biochemischen Änderungen in der Wirtszelle,
andererseits schützt sie die Wirtszelle vor schädigenden Interaktionen, die vom Chromophor
ausgehen könnten (Yang et al. 1996).
EGFP ist durch die Mutation S65T charakterisiert. Die Mutation verursacht nicht nur eine
um den Faktor dreißig erhöhte Lumineszenz, sondern führt zusätzlich zu einem einzelnen
Anregungsoptimum bei einer Wellenlänge um 488nm (Heim et al. 1995).

Einleitung
19
Abbildung 1.3:
-can-Struktur des GFP. A: zweidimensionale Struktur des GFP. Als blaue Pfeile
dargestellt sind die
-Faltblätter, rot dargestellt sind einzelne Komponenten des Fluorophores. B: ein
dreidimensionales Faltungsschema des GFP. Die außen liegenden
-Faltblätter sind grün, das innen
liegende fluorophore Element rot dargestellt. Quelle: Palm 2002.
7 Fragestellung und Ziel der Arbeit
Das Zytoskelett ist eine der wichtigsten Determinanten der neuronalen Zytoarchitektur.
Wechselwirkungen zwischen dem neuronalen Membrankortex und den Filamenten des
Zytoskeletts sind wahrscheinlich stark an der Entwicklung und Degeneration von
Nervenzellen beteiligt.
Die Fusion von Proteinen mit Fluorophoren wie EGFP ist eine geeignete Methode, um die
Verteilung dieser Proteine innerhalb der lebenden Zelle zu beobachten. Die Entwicklung von
stabil transfizierten PC12-Zellen mit einem EGFP-Tau-Fusionskonstrukt ermöglicht es daher,
die Expression und subzelluläre Verteilung von Tau in lebenden Zellen zu studieren.
Ziel des Projektes war es zunächst, klonale, also genetisch identische Zelllinien zu
erhalten, welche konstitutiv das EGFP-Tau-Fusionsprotein überexprimieren. Dafür war es
notwendig die Zellen durch Einzelzellverdünnnungsexperimente aus einem Gemisch
unterschiedlicher Zelltypen zu isolieren. Die so erhaltenen Zellklone sollten durch protein-
biochemische Methoden auf den Grad der Überexpression und das Vorhandensein
vollständiger Fusionskonstrukte überprüft werden.
A B

Einleitung
20
Immunfluoreszenzmikroskopische Beobachtungen der Ausgangskultur legten im Verlaufe
des Projektes schließlich nahe, das Ziel des Projektes neu zu definieren. Nunmehr sollte der
Nachweis geführt werden, ob Schwankungen in der Expression des EGFP-Tau-
Fusionsproteins durch den Zellzyklus bedingt waren oder durch andere Faktoren beeinflusst
wurden. Außerdem sollte überprüft werden, ob die Zellen der Ausgangskultur das
Fusionskonstrukt funktionell korrekt und vollständig exprimieren. Weiterhin sollte untersucht
werden, ob das EGFP-Tau-Fusionsprotein mit den Mikrotubuli assoziiert.

21
Material und Methoden
1 Materialien und Geräte
1.1 Chemikalien
Alle verwendeten Chemikalien wurden, soweit nicht anders vermerkt, von den Firmen
Merck KGaA (Darmstadt), Carl Roth GmbH & Co. KG (Karlsruhe), Sigma-Aldrich
Laborchemikalien GmbH (Seelze); Mallinckrodt Baker Deutschland, Griesheim oder Riedel-
de Haen (ein Geschäftsbereich der Honeywell Seelze GmbH, Seelze) bezogen. Die im
Rahmen der Zellkultur verwendeten Produkte stammten von der Invitrogen GmbH
(Karlsruhe). Die Herstellung von Reinstwasser wurde durch das Milli Q ­ System (Millipore
GmbH, Schwalbach) gewährleistet. Flüssiger Stickstoff wurde von der Firma Air Liquide
GmbH (Düsseldorf) bezogen.
1.2 Verwendete Zelllinien
PC12 Zelllinie mit folgenden Konstrukten:
PC12-Zellklon ,,IVC4":
PC12-Zelllinie mit EGFP-human-wt-Tau441
Fusionsprotein stabil transfiziert.
Hergestellt von Carina Weissmann, AG R. Brandt
PC12-Zellklon ,,ID2":
PC12-Zelllinie mit EGFP- human-wt-Tau441
Fusionsprotein stabil transfiziert.
Hergestellt von Carina Weissmann, AG R. Brandt
PC12-Zellklon ,,IIC6":
PC12-Zelllinie mit EGFP- human-wt-Tau441
Fusionsprotein stabil transfiziert.
Hergestellt von Carina Weissmann, AG R. Brandt

Material und Methoden
22
PC12-Zellklon "IVD2":
PC12-Zelllinie mit EGFP- human-wt-Tau441
Fusionsprotein stabil transfiziert.
Hergestellt von Carina Weissmann, AG R. Brandt
1.3 Puffer, Medien, Lösungen
1.3.1 Zellkultur
a) Medien
Die Lagerung der zubereiteten Medien erfolgte bei 4°C. Folgende Einzelkomponenten
wurden bei ­20°C gelagert: fetales Kälberserum (PAA Laboratories GmbH, Cölbe),
Pferdeserum (Biochrom AG, Berlin), Glutamin (PAA, Sigma), Penicillin- /
Streptomycinlösung (Invitrogen, PAA).
DMEM (Sigma) wurde bei einer Temperatur von 4°C gelagert.
Fetales Kälberserum und Pferdeserum wurden vor der Zubereitung des Mediums zunächst
für eine Stunde bei 56°C hitzeinaktiviert. Vor Gebrauch wurden die Medien im Wasserbad
auf 37°C erwärmt.
DMEM ,,all inclusive":
DMEM, mit:
Fetalem Kälberserum 10% (v/v)
Pferdeserum
5% (v/v)
Glutamin-Lösung (0,2M) 1% (v/v)
Penicillin- /Streptomycin-
lösung (100x;
10.000U Penicillin,
10mg/ml Streptomycin) 1% (v/v)
DMEM "serumfree":
DMEM, mit:
Glutamin-Lösung (0,2M) 1% (v/v)
Penicillin- /Streptomycin-
Lösung (100x) 1% (v/v)

Material und Methoden
23
DMEM "pure":
Reines Dulbeccos Modifiziertes Eagle
Medium High Glucose
b) Sonstige Lösungen
Fungizone
/ Amphotericin B ­ Lösung:
250 UG/ml (Invitrogen)
Geneticin Selektionsmarker- bzw.
G418-Stammlösung:
Reinstwasser, mit
Geneticin,
aktives G418-Sulfat
(Invitrogen)
50 mg/ml
Kollagenlösung:
Reinstwasser, mit
Essigsäure, 99-100%
(Baker)
20mM
Kollagen-Stocklösung
aus einer Präparation
von Mausschwänzen,
0,2mg/ml
0,5% (v/v)
Phosphatgepufferte Salzlösung
(,,Phosphate Buffered Saline / PBS")
Zehnfach konzentrierte Stocklösung.
Reinstwasser mit
Natriumchlorid 80g/l
Kaliumchlorid 2g/l
KH2PO4 2g/l
Na2HPO4 · 2H2O
14,4g/l
Trypanblau-Lösung
Reinstwasser, mit
Trypanblau (Sigma)
0,4%
Trypsin-Lösung

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2004
ISBN (eBook)
9783832484965
ISBN (Paperback)
9783838684963
Dateigröße
2.7 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Universität Osnabrück – Biologie / Chemie
Note
1,5
Schlagworte
alzheimer erkrankungen mikrotubuli protein pc-12 zellinie neurodegeneration
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Titel: Präparation und Charakterisierung von klonalen, neuralen Zelllinien, welche das EGFP-Tau-Fusions-Protein stabil exprimieren
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