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Alternative Wohnformen

Selbstbestimmtes Wohnen im Alter

©2004 Diplomarbeit 100 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Bereits heute verändert sich teilweise dramatisch die Situation auf den Wohnungsmärkten, welche im Kapitel 3 erläutert werden. Insbesondere erhöht sich in unserer Gesellschaft der Anteil der älteren Menschen erheblich. Die sozialstaatlichen Ressourcen werden durch die alternde Gesellschaft stärker strapaziert. Es ist davon auszugehen, dass das Risiko von sozialer Ungleichheit im Alter ansteigt. Die Entwicklungen aus der Individualisierung und der Pluralisierung verändern die Wohn- und Lebensbedingungen der Menschen. Es entstehen neue Lebensformen und Haushaltstypen, die die traditionellen Familienformen ablösen. Familiäre Netzwerke werden weniger, so dass die soziale Sicherheit abnimmt. Die Situation der älteren Menschen ist im Kapitel 4 beschrieben. Dabei ist auf die Vereinzelung, dem Lebensstil und dem Trend des freiwilligen Engagements eingegangen.
Steigende Kosten durch Fluktuation - aufgrund von nicht funktionierenden Nachbarschaften und sozialen Erosionserscheinungen - grundsätzlichen Vermarktungsproblemen bis hin zu Leerständen erhöhen den wirtschaftlichen Druck auf die Wohnungsunternehmen, wenn nicht markt- und zukunftsorientiert agiert wird. Eine Anpassung der Wohnungsbestände, besonders an das altersgerechte Leben und Wohnen, wird notwendig sein.
Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit alternativen Wohnformen; mit dem Schwerpunkt selbstbestimmtes Wohnen im Alter. Hierbei geht es um die Frage, inwieweit gemeinschaftliche Wohnformen Lösungsansätze bzw. eine Entschärfung der erwähnten Risiken in Portfolios von Wohnungsunternehmen sein können. Im 5. Kapitel sind die herkömmlichen Wohnformen, wie Service Wohnen, Betreutes Wohnen und Wohnen im Altenheim, den alternativen Wohnformen, zum Beispiel gemeinschaftliches Wohnen von Jung und Alt, auch mit den Erfahrungen im Ausland gegenübergestellt.
Daraus soll im 6. Kapitel die Bedeutung von alternativen Wohnformen für die Wohnungswirtschaft sowie die Vor- und Nachteile der Initiierung von Wohnprojekten durch Wohnungsunternehmen herausgebildet werden. Die Arbeit baut sich auf die folgenden Kernfragen auf:
- Wie sehen die gesellschaftlichen Veränderungen in der Gesellschaft insbesondere der älteren Menschen aus?
- Welche Wohnformen gibt es für ältere Menschen und wie sehen deren Bedürfnisse aus?
- Warum sollten Wohnungsunternehmen alternative Wohnformen initiieren?
- Welche Anforderungen werden in der Planung und Realisierungsphase von Wohnprojekten an die operativen […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 8680
Schönfeld, Jan Hendrik: Alternative Wohnformen - Selbstbestimmtes Wohnen im Alter
Hamburg: Diplomica GmbH, 2005
Zugl.: FWI Führungsakademie im Europäischen Bildungszentrum der Wohnungs- und
Immobilienwirtschaft, Diplomarbeit, 2004
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Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2005
Printed in Germany

Inhaltsverzeichnis
1. PROBLEMSTELLUNG UND VORGEHENSWEISE
3
2. METHODIK 4
3.
GESELLSCHAFTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN 7
3.1
Demographischer Wandel
7
3.2
Individualisierung und Pluralisierung
8
3.3
Auswirkungen auf den Wohnungsbedarf
10
3.4
Soziale Ungleichheit
11
4. SITUATION IM ALTER
12
4.1
Vereinzelung 12
4.2
Alte ­ Eine neue Generation
13
4.3
Freiwilliges Engagement
19
5. WOHNPROJEKT IM MIETWOHNUNGSBAU
24
5.1
Gemeinschaftliches Wohnen
25
5.2
Erfahrungen aus dem Ausland
34
5.3
Vergleich mit herkömmlichen Wohnformen
37
5.3.1 Service
Wohnen
37
5.3.2 Betreutes
Wohnen
41
5.3.3 Altenheim
44
6. HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN 45
6.1
Soziales Management
46
6.1.1
Gemeinschaftliches Wohnen als Marketinginstrument
47
6.1.2
Kosteneinsparungen durch das Gemeinschaftliche Wohnen
49
6.1.3
Gemeinschaftliches Wohnen als Stadtentwicklungskonzept
50
6.1.4
Planung und Realisierung eines Wohngruppenprojektes
51
6.2
Barrierefreie Wohnungsgrundrisse
63
6.3
Gruppenbildung 66
6.4
Wahl einer Rechtsform
69

2
6.4
Der rechtsfähige bürgerliche-rechtliche Verein
71
6.5
Finanzierungsmodelle 75
7. RESÜMEE 78
KONTAKTADRESSEN 80
ABBILDUNGSVERZEICHNIS 81
ANHANG
82
LITERATURVERZEICHNIS 93

1.
Problemstellung und Vorgehensweise
Bereits heute verändert sich teilweise dramatisch die Situation auf den Wohnungs-
märkten, welche im Kapitel 3 erläutert werden. Insbesondere erhöht sich in unserer
Gesellschaft der Anteil der älteren Menschen erheblich. Die sozialstaatlichen Ressour-
cen werden durch die alternde Gesellschaft stärker strapaziert. Es ist davon auszuge-
hen, dass das Risiko von sozialer Ungleichheit im Alter ansteigt. Die Entwicklungen
aus der Individualisierung und der Pluralisierung verändern die Wohn- und Lebensbe-
dingungen der Menschen. Es entstehen neue Lebensformen und Haushaltstypen, die
die traditionellen Familienformen ablösen. Familiäre Netzwerke werden weniger, so
dass die soziale Sicherheit abnimmt. Die Situation der älteren Menschen ist im Kapitel
4 beschrieben. Dabei ist auf die Vereinzelung, dem Lebensstil und dem Trend des
freiwilligen Engagements eingegangen.
Steigende Kosten durch Fluktuation - aufgrund von nicht funktionierenden Nachbar-
schaften und sozialen Erosionserscheinungen - grundsätzlichen Vermarktungsproble-
men bis hin zu Leerständen erhöhen den wirtschaftlichen Druck auf die Wohnungsun-
ternehmen, wenn nicht markt- und zukunftsorientiert agiert wird. Eine Anpassung der
Wohnungsbestände, besonders an das altersgerechte Leben und Wohnen, wird not-
wendig sein.
Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit alternativen Wohnformen; mit dem Schwer-
punkt selbstbestimmtes Wohnen im Alter. Hierbei geht es um die Frage, inwieweit ge-
meinschaftliche Wohnformen Lösungsansätze bzw. eine Entschärfung der erwähnten
Risiken in Portfolios von Wohnungsunternehmen sein können. Im 5. Kapitel sind die
herkömmlichen Wohnformen, wie Service Wohnen, Betreutes Wohnen und Wohnen im
Altenheim, den alternativen Wohnformen, zum Beispiel gemeinschaftliches Wohnen
von Jung und Alt, auch mit den Erfahrungen im Ausland gegenübergestellt.
Daraus soll im 6. Kapitel die Bedeutung von alternativen Wohnformen für die Woh-
nungswirtschaft sowie die Vor- und Nachteile der Initiierung von Wohnprojekten durch
Wohnungsunternehmen herausgebildet werden. Die Arbeit baut sich auf die folgenden
Kernfragen auf:
- Wie sehen die gesellschaftlichen Veränderungen in der Gesellschaft insbesondere
der älteren Menschen aus?
- Welche Wohnformen gibt es für ältere Menschen und wie sehen deren Bedürfnisse
aus?

4
- Warum sollten Wohnungsunternehmen alternative Wohnformen initiieren?
- Welche Anforderungen werden in der Planung und Realisierungsphase von Wohn-
projekten an die operativen Handlungen des Wohnungsunternehmens gestellt?
- Wie können Gruppen gebildet werden?
- Welche Rechtsformen eignen sich und wie können die Wohnprojekte finanziert
werden?
Es wurde ein vorhandenes Wohnprojekt des gemeinschaftlichen Wohnens im Miet-
wohnungsbestand eines größeren Wohnungsunternehmens, ein Wohnprojekt während
der Bauphase einer Wohnungsgenossenschaft und ein geplantes Projekt eines kom-
munalen Wohnungsunternehmens untersucht.
Aus den gewonnenen Erkenntnissen sind Handlungsempfehlungen für die Planung,
Realisierung und Steuerung von gemeinschaftlichen Wohnprojekten erarbeitet worden.
Neben der Erläuterung des gemeinschaftlichen Wohnens und den betriebswirtschaftli-
chen Vorteilen solcher Wohnprojekte sind im Wesentlichen die Planungs-, Realisie-
rungs- und Wohnpraxisphase dargestellt. Außerdem sind der Prozess der Gruppenbil-
dung sowie die Wahl der Rechtsformen und Finanzierungsmodelle weitere Aspekte im
6. Kapitel. Darüber hinaus ist die Notwendigkeit barrierefreier Wohnungsgrundrisse
beschrieben.
Bei der Umsetzung solcher Wohnprojekte müssen Wohnungsunternehmen mit neuen
Anforderungen umgehen können. Daher werden insbesondere die Aspekte der Zu-
sammenarbeit, Sicherstellung der Kontinuität und Entscheidungskompetenzen zwi-
schen den Wohngruppen und den Wohnungsunternehmen behandelt.
Am Ende wird im Resümee abgeleitet, welche Zukunft solche von Wohnungsunter-
nehmen initiierten Wohnprojekte haben könnten und es wird eine zusammenfassende
Kritik geäußert.
2. Methodik
Im Zeitraum Juli bis September 2004 wurden leitfadenorientierte Experteninterviews
mit rund 15 Gesprächspartnern durchgeführt.
Experten von Vereinen die das gemeinschaftliche Wohnen im Alter, selbstbestimmtes
Leben und generationenübergreifendes Wohnen als Ziel haben sowie Geschäftsfüh-

5
rungen und Vorstände von Wohnungsunternehmen, die solche Projekte unterstützen,
wurden interviewt.
Außerdem wurden Ansprechpartner im Niedersächsischen Ministerium für Soziales,
Frauen, Familie und Gesundheit und eine Expertin eines bundesweiten Beratungsfo-
rums für gemeinschaftliches Wohnen im Alter befragt.
Die Interviews dauerten meistens 1 ½ bis 2 Stunden und fanden stets in den Räum-
lichkeiten der Befragten statt. Der erste Kontakt wurde per e-mail, in der kurz das
Thema, die Problematik und der Interviewer vorgestellt wurde, aufgenommen.
Die Terminvereinbarung für das persönliche Interview wurde telefonisch vorgenom-
men.
Es wurden Gespräche mit dem Initiator, einer Bewohnerin und Mitinitiatoren des Wohn-
projektes für gemeinschaftliches Wohnen gemeinsam statt einsam e. V. geführt. Ein
Gespräch über dieses Wohnprojekt wurde ebenfalls beim dazugehörigen Wohnungs-
unternehmen NILEG Wohnen, Hannover, geführt. Darüber hinaus wurde mit dem
Vorstandsvorsitzenden und einer Mitarbeiterin der Wohnungsgenossenschaft Ostland,
Hannover, über ein geplantes Neubauprojekt gesprochen. Bei diesem Gespräch waren
eine Mitinitiatorin des Vereins für gemeinschaftliches Wohnen Wohnkonzept 12 e. V.
und eine zukünftige Bewohnerin der geplanten Wohngruppe anwesend. Bei einem
weiteren Gespräch wurde die Geschäftsführerin der Lüneburger Wohnungsbau GmbH,
Lüneburg, welche das gemeinschaftliches Wohnprojekt Mehr Leben e. V. in Lüneburg
plant, befragt.
Die Auswahl der Gesprächspartner berücksichtigt die Interessen der Wohnungsunter-
nehme. Sämtliche Gesprächspartner haben einen entsprechenden Erfahrungshorizont
bei der Umsetzung von gemeinschaftlichen Wohnprojekten in der Wohnungswirtschaft.
Die Wohnprojekte sind von Wohnungsunternehmen in Niedersachsen geplant sowie
umgesetzt worden. Jedoch kann der überwiegende Anteil der Ergebnisse aus den Be-
fragungen sicherlich auf die restlichen Bundesländer übertragen werden.
Art und Weise der Gesprächsabläufe
Für die Interviews wurde ein Leitfaden erarbeitet. Dieser Leitfaden enthielt Leitfragen,
die zielgerichtete Informationen aus dem individuellen Erfahrungshintergrund der Be-

6
fragten herausfilterten. Um spezifisches Wissen der Personen abzufragen, wurde die
offene Fragetechnik gewählt. Sämtliche Interviews entwickelten eine eigene Dynamik
zu einer Form des Gespräches und Diskussion, welche schwerpunktmäßig auf die per-
sönlichen Erlebnisse bzw. den beruflichen Tätigkeitsbereichen abzielten.
Somit ist die gewählte Methode geeignet, in kürzester Zeit im Rahmen der Bearbeitung
der Diplomarbeit qualitativ wertvolle Informationen von Personen mit konzentriertem
und speziellem Wissen zu erhalten. Im Gespräch konnte das Risiko von fehlerhaften
Interpretationen, wie bei schriftlichen Befragungen, durch direkte Verständnisfragen
minimiert werden.
Auswertung der Gespräche
Aus den Gesprächen resultieren fundierte und qualitätsvolle Informationen, die stets
praxisbezogen aus dem Nahbereich der behandelten Thematik hervorgehen. Die Aus-
sagen wurden weitgehend auf Diktiergerätkassetten aufgenommen und archiviert. Ne-
ben der Aufzeichnung durch das Diktiergerät wurden schriftliche Notizen- als Leitfaden
bzw. Orientierung bei der Auswertung der Aussagen - während des Gespräches ange-
fertigt.
Die Aussagen der Gesprächspartner wurden sprachlich sorgfältig angepasst, kursiv
gedruckt und in Anführungszeichen gesetzt. Außerdem sind Wiederholungen oder Ex-
kurse in den Aussagen mit dem Zeichen (...) in dieser Arbeit gekennzeichnet.
Die Informationen aus den Gesprächen dienen dieser Arbeit sowohl zur Formulierung
der These, als auch als Grundlage für die Erarbeitung von praxisorientierten Hand-
lungsempfehlungen.
Weiteres methodisches Vorgehen
Es wurden weitgehend praxisnahe Informationsquellen über die Thematik alternativen
Wohnens, insbesondere dem gemeinschaftlichen Wohnen herangezogen. Überwie-
gend wurden Quellen in Form von Literatur-, Dokumenten und Informationen aus den
Gesprächen bei den Vereinen des gemeinschaftlichen Wohnens, Wohnungsunterneh-
men, dem Forum für gemeinschaftlichen Wohnen im Alter e. V., dem Verband der
Wohnungswirtschaft Niedersachsen Bremen e. V. und dem Niedersächsischen Minis-
terium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit bevorzugt.

7
3.
Gesellschaftliche Rahmenbedingungen
3.1 Demographischer
Wandel
In voraussichtlich 50 Jahren wird in Deutschland die Bevölkerung zur Hälfte über 48
Jahre und ein Drittel 60 Jahre oder älter sein. Die Anzahl der unter 20-jährigen sinkt in
Deutschland von heute 17 Millionen auf 12 Millionen im Jahr 2050. Die geburtenstar-
ken Jahrgänge zwischen 1960 ­ 1970 werden ab ca. 2020 in das Seniorenalter über-
gehen. Der Anteil der Älteren nimmt folglich erheblich zu.
1
Der Anteil der 0- bis 19-
jährigen betrug 1996 21,6 %. Dieser Wert wird auf ca. 15 -18 % im Jahr 2050 sinken.
Auch ein hoher Wanderungssaldo kann diese Tendenz nicht aufhalten.
Der Anteil der 60-jährigen und älteren Bevölkerung betrug 1996 21,4 %. Dieser Wert
wird auf ca. 35 ­ 42 % im Jahr 2050 steigen.
Der Anteil der Hochbetagten (Alter 80 und mehr) lag im Jahr 1996 bei 3,2 Millionen
Menschen. Im Jahr 2050 wird der Anteil auf ca. 9,9 und 13,1 Millionen Menschen stei-
gen.
2
Abb.1
1
vgl. http://www.destatis.de/presse/deutsch/pm2003/p2300022.htm, Zugriff am 16.09.2004
2
Vgl. Birg, H.: Trends der Bevölkerungsentwicklung, Frankfurt am Main 2000, S. 37

8
Die Zahl der 80-jährigen wird sich fast verdreifachen. Das Durchschnittsalter der Be-
völkerung im Erwerbsalter wird deutlich ansteigen. Gründe für diese Entwicklung liegen
u. a. in der längeren Lebenserwartung. Das Statistische Bundesamt stellt in der 10.
Bevölkerungsvorausberechnung fest, dass ein heute 60-jähriger Mann im Durchschnitt
noch 19 Jahre lebt. Eine Frau im gleichen Alter kann mit durchschnittlich 23 weiteren
Jahren rechnen. Vor 100 Jahren standen einer 60-jährigen Frau lediglich noch 14 Jah-
re bevor.
Die längere Lebenszeit wird nach der mittleren Annahme in der o. g. Bevölkerungsvor-
ausberechnung im Jahr 2050 bei den Männern bei 81,1 Jahren und bei den Frauen bei
86,6 Jahren liegen.
Die deutsche Bevölkerung altert nicht nur, sondern sie schrumpft auch. Eine Frau in
Deutschland bekommt heute nur noch im Schnitt 1,4 Kinder. Eine zusammengefasste
Geburtenziffer von 1,4 Kindern pro Frau bedeutet, dass jede Elterngeneration nur zu
etwa zwei Dritteln durch Kinder ersetzt wird.
3
Diese niedrige Geburtenhäufigkeit führt
wiederum zu einer Abnahme von potentiellen Müttern.
Die Vereinbarkeit von Kinderer-
ziehung und Berufstätigkeit, die Wirtschaftslage und die Folgen der Individualisierung
sind u. a. entscheidende Faktoren für die geringe Geburtenhäufigkeit.
Die geringe Geburtenhäufigkeit und eine zunehmende Sterbefallrate ­ durch geburten-
starke Jahrgänge, die in höhere Altersgruppen wechseln ­ lassen die Bevölkerung
schrumpfen. Auch eine Zuwanderung kann diese Entwicklung nicht aufhalten.
Bei einer mittleren Lebenserwartung (80,1 Jahre/ Männer und 86,4 Jahre/ Frauen) und
einem mittleren Wanderungssaldo von 200.000 Menschen im Jahr geht das Statisti-
sche Bundesamt von einer Bevölkerungszahl im Jahr 2050 von ca. 75 Millionen Men-
schen aus. Bei einem ausgeglichenen Wanderungssaldo und einer im Vergleich zu
heute unveränderten Lebenserwartung, würden hingegen im Jahr 2050 in Deutschland
nur noch etwa 54 Millionen Menschen leben.
3.2
Individualisierung und Pluralisierung
Die Menschen in unserer Gesellschaft möchten ihr Leben individuell gestalten. Die
traditionelle Zugehörigkeit zu sozialen Klassen oder Schichten nimmt ab. Die festge-
fügten Großgruppen (Unter-, Mittel-, Oberschicht und die Elite), die sich scharf gegen-
3
Vgl. Statistisches Bundesamt, 10. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung, 2003, S. 10

9
einander abgrenzten, bestehen nicht mehr. Diese 4 Großgruppen waren weitestge-
hend homogen und anonym. Lediglich die Traditionslinien sind noch zu erkennen. Die
möglichen Ursachen für diese Entwicklung sind u. a. der wachsende Wohlstand und
die zunehmende Bildung. Aber auch die Folgen der Globalisierung und die Migration
fördern durch den Kontakt mit verschiedenen Kulturen die Vielfalt der Selbstverwirkli-
chung der Menschen.
Die Einflüsse der etablierten Traditionen, Milieus und Werte schwächen sich ab. Die
Orientierung an einer Vielzahl von Wertvorstellungen, der Wahl einer Lebensform und
des Lebensstils fördern jedoch auch den Verlust von stabilen sozialen Bindungen; die
individuellen Menschen vereinzeln oder isolieren sich nicht, sondern knüpfen neue
Sozialbindungen. Sicherlich gibt es auch einen Verlust der Rücksicht auf andere, um
die eigenen egoistischen Bedürfnisse durchzusetzen. Die soziale und räumliche Mobili-
tät vieler Großstädter führt zu neuen Sehnsüchten nach sozialer Verbindlichkeit, Soli-
darität und Verantwortung, lokaler Identität und kultureller Verwurzelung sowie nostal-
gische Heimatgefühle.
4
Frauen lösen sich von dem klassischen Verständnis, die Hausfrau- und Mutterrolle zu
übernehmen. Im Zuge der gleichberechtigten Bildungschance nehmen Frauen an der
Möglichkeit der individuellen Lebensgestaltung teil. Somit wandeln sich die Familien-
und Lebensformen in unserer Gesellschaft. Dieses führt zum Nachteil des allgemein
angestrebten Lebensmodells: Familie. Es verliert zunehmend seine Bedeutung.
Im Zuge der Individualisierung und der Pluralisierung entwickeln sich neue Lebensfor-
men. Vor 40 ­ 50 Jahren bestand ein Haushalt, meistens eine konventionelle Familie,
aus 3 ­ 4 Personen (Vater, Mutter und Kind/er).
Diese soziale Konstellation löst sich zugunsten neuer Lebensformen, wie z. B. Alleinle-
bende, Alleinerziehende, nichteheliche Lebensgemeinschaften, gleichgeschlechtliche
Partnerschaften, kinderlose Lebensgemeinschaften, Patchworkfamilien, Mehrperso-
nenpartnerschaften oder Partnerschaften ohne gemeinsamen Haushalt (Living apart
together) auf.
5
Lebenslange Partnerschaften oder Gemeinschaften treten in dieser Entwicklung in den
Hintergrund. Die neuen Lebensformen sind meistens durch die ökonomischen und
4
Vgl. Barz, H. u. a.: Trendbibel für Marketing und Verkauf, Metropolitan Verlag, Regensburg, Berlin 2003,
S. 40 ff.
5
Vgl. Prahl, H.-W., Schroeter, K. R.: Soziologie des Alterns, Paderborn, 1996, S. 21 ff.

10
sozialen Freiheiten nur auf Zeit angelegt. Daraus kann sich eine generationenübergrei-
fende familiäre Hilfebeziehung nicht entwickeln. Besonders im Alter sind die Menschen
auf neue Hilfs- und Unterstützungsstrukturen angewiesen.
3.3
Auswirkungen auf den Wohnungsbedarf
Der Wohnraumbedarf wird durch die Alterstruktur der Bevölkerung, das Verhalten der
Bildung von Partnerschaften, die Geburtenrate und dem Familienstand wesentlich be-
einflusst.
In der Altersgruppe unter 20 Jahren leben mehr als zwei Drittel der Kinder und Jugend-
lichen im Haushalt ihrer Eltern. Der Geburtenrückgang bewirkt somit den Rückgang der
Haushalte mit 3 und mehr Personen. In der Altersgruppe 20 bis 30 Jahren sinkt der
Anteil der Unverheirateten bei ihren Eltern lebenden Kinder durch den Auszug aus dem
Elternhaus auf ein Viertel, im höheren Alter auf ein Zehntel. Die durchschnittliche
Haushaltsgröße nimmt somit weiter ab.
6
Der Wohnungsbedarf wird ­ demographisch betrachtet - stark abnehmen und sich auf
kleinere Haushalte verlagern. Hierbei ist das differenzierende Nachfrageverhalten zu
berücksichtigen. Nicht jede alleinstehende Person möchte oder kann in 1 ­ 2-
Zimmerwohnungen leben. Die durchschnittliche Wohnfläche (ca. 41 m²) pro Kopf wird
voraussichtlich weiter steigen.
7
Die wichtigsten demographischen Faktoren für das Haushaltsbildungs- und Auflö-
sungsverhalten sind daher Folgende:
8
- die Geburtenrate für erste, zweite, dritte und weitere Kinder, die vom Alter und
vom Jahrgang der Frauen abhängen,
- das Lösungsverhalten der Kinder von den Eltern und die Gründung eines eige-
nen Haushalts,
- die alters- und geschlechtsspezifischen Heirats- und Scheidungsraten,
- die alters- und geschlechtsspezifischen Wiederverheiratungsraten,
- die Häufigkeit von nichtehelichen Lebensgemeinschaften,
6
vgl. Birg, H.: Trends der Bevölkerungsentwicklung, Frankfurt am Main, 2000, S. 14/ 55
7
vgl. Grosskopf, W.: Skript Wohnungspolitik und Wohnungsmärkte, FWI- Studiengang 2002/ 2004
8
vgl. Birg, H.: Trends der Bevölkerungsentwicklung, Frankfurt am Main, 2000, S. 14/ 55

11
- die vom Alter, Geschlecht und Geburtsjahrgang abhängige räumliche Mobilität
(Zahl der Wohnortwechsel innerhalb Deutschlands, die in der Hochkonjunktur
stets größer ist als in der Rezession)
- die alters-, geschlechts- und jahrgangsspezifischen Mortalitätsraten [Sterblich-
keitsrate] sowie
- die Lebensgemeinschaften mit zwei Wohnungen.
Nach einer Haushaltsprognose des Bundesamtes für Bauwesen im Jahr 1999 wird die
durchschnittliche Haushaltsgröße von 1997 bis 2015 von 2,19 auf 2,09 Personen je
Haushalt zurückgehen.
3.4 Soziale
Ungleichheit
Das verhältnismäßige Risiko im Alter in Armut zu leben, ist gesunken. Durch Renten-
erhöhungen, dem Aufbau von Vermögen und der Zunahme von Erbschaften ist die
Altersarmut nicht mehr bedeutend.
9
Im Jahr 1996 waren nur 6,62 % der Empfänger von
Hilfe zum Lebensunterhalt über 65 Jahre.
10
Der Anteil der Empfänger von Hilfe zum
Lebensunterhalt über 65 Jahre an der deutschen Bevölkerung lag 1998 bei 1,4 %.
11
Das Nettogeldvermögen von Haushalten mit einem Haupteinkommensbezieher über
70 Jahre ist im Durchschnitt bei 32.130,-- .
12
Die heutigen älteren Menschen und die,
die in den nächsten Jahren in die Ruhestandsphase gehen, sind finanziell relativ gut
ausgestattet.
In Zukunft werden voraussichtlich die Beiträge für die Sozialversicherung steigen und
Leistungen gekürzt werden. Die Renten- und Pflegeversicherungen stehen vor einem
Umbruch, da unter anderen die demographische Entwicklung sowie die Massenar-
beitslosigkeit eine Lücke zwischen den Einnahmen und Ausgaben verursacht. Das
heißt, immer weniger Beitragszahler stehen immer mehr Rentnern gegenüber. Hinzu
kommt, dass die Pflegeversicherung in Zukunft aufgrund der demographischen Ent-
wicklung vor zunehmenden finanziellen Problemen steht. Die Zahl der pflegebedürfti-
gen Menschen wird von 2004 1,9 Millionen auf ca. 3,1 Millionen im Jahr 2030 stei-
gen.
13
Auch hier wird es zu einer Lücke zwischen Einnahmen und Ausgaben kommen.
9
vgl. Hradil, S.: Soziale Ungleichheit, Leske + Budrich, Opladen, 2001, 252 ff.
10
vgl. Dritter Bericht zur Lage der älteren Generation, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend, 2001, S. 199
11
vgl. Dritter Bericht zur Lage der älteren Generation, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend, 2001, S. 199 ff.
12
vgl. Vierter Bericht zur Lage der älteren Generation, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend, 2002, S. 90
13
vgl. ZDF, Frontal 21, Fernsehbericht Pflegenotstand in Deutschland, vom 07.09.2004, 21:00 Uhr

12
Die Menschen müssen ­ wenn sie ihren jetzigen Lebensstandard beibehalten möchten
­ verstärkt sich selbst vorsorgen sowie auf geringere soziale Leistungen vom Staat
einstellen. Diese Entwicklung kann in der Zukunft die heute relativ gute finanzielle Aus-
stattung von Senioren gefährden und die ökonomische und soziale Altersarmut steigen
lassen. Weitere Gründe für eine neue Altersarmut sind die relativ hohe Arbeitslosen-
quote, die Zunahme von alleinstehenden Menschen, die hohe Anzahl der Pflegebe-
dürftigen, deren Kosten nur zum Teil durch die Pflegeversicherung gedeckt sind, und
die Schwierigkeit von älteren erwerbslosen Personen, einen neuen Arbeitsplatz zu be-
kommen.
4.
Situation im Alter
4.1 Vereinzelung
In der gesellschaftspolitischen Diskussion in Deutschland wird über eine zukünftige
Single-Gesellschaft diskutiert. Der Anteil der Singles - die seit mindestens 5 Jahre al-
leine im Privathaushalt und ohne feste Partnerschaft sowie kinderlos leben - an der
Gesamtbevölkerung liegt bei 2,9 %.
14
Der Single-Anteil der 25- bis 35-Jährigen erhöht
sich bis zum Jahr 2010 auf 30 % und die Altersgruppe der 35- bis 45-Jährigen auf 24
Prozent.
15
Es ist jedoch nicht zu erwarten, dass unsere Gesellschaft nur noch aus al-
leinstehenden Menschen besteht.
16
Dennoch ist die gesellschaftliche Gruppe beson-
ders im Alter nicht zu unterschätzen. Im Zusammenhang der Individualisierung ist die-
se Lebensführung frei wählbar geworden und sie kann durch bestimmte Lebensum-
stände entstehen. Sie ist meist kein freiwilliger Zustand. Viele Menschen finden keinen
geeigneten Partner für die Gründung einer Familie und Lebensgemeinschaft. Außer-
dem sind die Anforderungen auf dem Arbeitsmarkt gestiegen, die eine höhere Mobili-
tätsbereitschaft verlangt und soziale Beziehungen nicht auf Dauer stabil aufgebaut
werden können. Singles verfügen über keine familiären Netzwerke, die sie im Alter und
bei Pflegebedürftigkeit unterstützen. Sie sind, wenn sie so lange wie möglich in der
eigenen Wohnung leben möchten, auf professionelle ambulante Pflege angewiesen.
Die Singles verfügen meistens über ein relativ gutes soziales Netz, welches im Alter
jedoch im Gegensatz zur Familie immer kleiner wird. Die alleinstehenden älteren Frau-
en verfügen allerdings über ein gutes Selbsthilfepotenzial, welches aus der hohen Be-
14
vgl. Vaskovics, Laszlo A.: ifb-Forschungsbericht Nr. 4, Älter werden als Single, Bamberg, 2000, S. 101
15
vgl. Opaschowski, H. W.: Wir werden es erleben, Darmstadt 2002, S. 172
16
vgl. Hradil, S.: Die Single-Gesellschaft, München, 1995, S. 136

13
reitschaft für soziale Tätigkeiten ablesbar ist. Sie sind besonders ehrenamtlich enga-
giert.
17
Der Anteil der alleinstehenden Frauen im Alter wird durch die höhere Lebenserwartung
bedeutender sein. Zurzeit sind etwa zwei Drittel der über 60-jährigen und drei Viertel
der 75-jährigen lebenden Menschen Frauen.
18
Die meisten Frauen leben in Einperso-
nenhaushalten und sind eher auf die Unterstützung der familiären und sozialen Netz-
werke ­ falls vorhanden ­ angewiesen. Daraus ist abzuleiten, dass vorwiegend Frauen
die zukünftigen Formen des Wohnen im Alters nachfragen könnten.
4.2
Alte ­ Eine neue Generation
Die zukünftigen Alten werden nicht so sein, wie die heutigen Alten angesehen werden.
,,Ich habe früher schon überlebt. Ich kann es jetzt wieder schaffen.
Ich habe schon manches durchgemacht. Ich kann es noch mal schaffen.
Mit Unwettern, Bären, Wölfen und Weißen wurde ich fertig. Ich kann auch mit dem Al-
ter fertig werden.
Wie schlimm es auch kam, ich ging noch immer mit den Schafen hinaus.
Ich mache weiter, egal, wie alt ich bin."
19
Dieser Vers wurde vom Sozialwissenschaftler Austin Lyman mit älteren Navajo-
Indianern Mantras aufgezeichnet. Die Menschen die in 10, 20 oder 30 Jahren in den
Ruhestand gehen, werden ebenso selbstbewusst und lebensfroh weiterleben wollen,
wie sie es bereits tun. Die Gesellschaft muss sich auf eine neue Generation ,Alter' ein-
stellen.
Der Wertewandel macht sich auch bei den über 50-jährigen Menschen in unserer Ge-
sellschaft bemerkbar. Das Marketing spricht heute bereits von ,silver living', ,best ager'
oder Generation 50 Plus.
17
vgl. Vaskovics, L. A., Rost, H., Engel, S. u. a. :Älterwerden als Single, ifb-Forschungsbericht Nr. 4,
Bamberg, 2000, S. 103
18
vgl. Backes, G. M., Clemens, W.: Lebensphase Alter, Einführung in die sozialwissenschaftliche Alters-
forschung, Weinheim, München, 1998, S. 181
19
Lyman, A., Edwards, M.: poetry: Life Review for Frail American Indian Elderly, in: Journal of Geron-
tological Social Work, 1989, 14, S. 75 ­ 91. In: Schirrmacher, F.: Das Methusalem-Komplott, Blessing,
München, 2002, S. 34

14
Altersphasen
Die zukünftigen Senioren befinden sich in einer Phase, in der sich viele komplexe Le-
bensstile entwickeln. Durch die bessere medizinische Versorgung als noch vor 50 ­ 60
Jahren verschiebt sich das aktive Leben immer mehr nach hinten. Somit verlängert
sich die Lebensphase ,,Alter" und umfasst zurzeit ca. 20 ­ 30 Jahre. Im Jahr 1960 ka-
men auf 1 Million Menschen ca. 2,2 Personen, die das Lebensjahr 100 erreichten. Be-
reits 1990 kamen auf 1 Million Menschen schon ca. 40 100 ­jährige.
20
Die Unterstellung, dass ein Mensch mit 60, 65, 70 oder 75 Jahren nicht mehr in der
Lage sein soll, intellektuelle oder körperliche Leistungen im Berufsalltag zu erbringen,
ist zu vermeiden. Das Bild älterer Menschen wird in unserer Gesellschaft immer noch
negativ dargestellt. Sie gelten oft ,, (...) als einsam, krank, gebrechlich, anfällig, abhän-
gig, vergesslich, hilfsbedürftig, intolerant, konservativ, verbittert und isoliert."
21
Die Pflegebedürftigkeit und Sensibilität für Krankheiten setzt in der Regel erst nach
dem 75. Lebensjahr stärker ein. Die Abhängigkeit von externer Hilfe und die Phase mit
körperlichen Schwächen tritt später ein.
22
Traditionell wurde stets das Leben in drei Abschnitte eingeteilt:
1. Lebensabschnitt der Jugend: Kindheit, Schule, Ausbildung,
2. Lebensabschnitt der Erwachsenen: Beruf, Familie,
3. Lebensabschnitt der Alten: Ruhestand und Pflegefall.
Diese Dreiteilung wird in Zukunft keine Bedeutung mehr finden. Die Grenzen werden
fließender, so dass z. B. Personen ab dem 50. Lebensjahr als Jungsenioren (50plus),
Senioren (65plus) und Alte bzw. Hochaltrige (80plus) bezeichnet werden können.
Medizinische Fortschritte, verändertes Gesundheitsbewusstsein, mehr Bildung sowie
ein höherer Lebensstandard sorgen dafür, dass der Mensch mindestens 1/3 seines
20
vgl. Kannisto, V.: The Advancing Frontier of Survival, Max-Planck-Institut Rostock, 1996. In: Schirrma-
cher, F.: Das Methusalem-Komplott, Blessing, München, 2002, S. 149
21
vgl. Braun, J., Bischoff, S.: Bürgerschaftliches Engagement älterer Menschen: Motive und Aktivitäten;
Engagementförderung in Kommunen; Paradigmenwechsel in der offenen Altenarbeit, Stuttgart, Berlin,
Köln, Kohlhammer, 1999, S. 28
22
vgl. Pohlmann, S.: Das Altern der Gesellschaft als globale Herausforderung ­Deutsche Impulse, Stutt-
gart, Berlin, Köln, Kohlhammer, 2001, S. 152

15
Lebens als 'älterer Mensch' leben wird. Im Vergleich zu früheren Generationen werden
sie chronologisch älter, aber in ihrer subjektiven Befindlichkeit fühlen sie sich jünger.
23
Die Lebensphase ,,Alter" wird in der Literatur in die dritte und vierte Lebensphase unter-
teilt.
Die alten Alten befinden sich in der vierten Lebensphase, in der eine Zunahme ge-
sundheitlicher Probleme und eine Pflegebedürftigkeit häufiger auftreten. Die Aktivität
nimmt ab.
24
Diese Darstellung birgt Gefahren zu sagen, dass ,,man behauptete, im dritten Lebens-
alter seien die Menschen grundsätzlich ,,kompetent", im vierten Lebensalter hingegen
grundsätzlich ,,inkompetent"."
25
In der vierten Lebensphase nehmen lediglich die sozialen und gesundheitlichen Risi-
ken zu. Eine Polarisierung dieser Begriffe sollte vermieden werden.
Die dritte Lebensphase wird als aktive und erlebnisorientierte Zeit verstanden.
26
In der dritten Lebensphase können die Menschen auch als junge Alte genannt werden.
Sie treten aus dem Erwerbsleben aus und außerdem verfügen sie über einen guten
Gesundheitszustand sowie ausreichende finanzielle Ressourcen. Diese Altersgruppe
möchte ihr Leben aktiv, selbstbestimmt und mitverantwortlich gestalten. Die Kaufkraft
der über 50-jährigen wird zwischen 90 und 150 Milliarden Euro geschätzt. Die Unter-
nehmen der Gesundheits-, Banken-, Versicherungs-, Tourismus- und Konsumgüter-
branche stellen sich bereits heute auf die neue Generation ,Alter' ein.
27
In der Touris-
musbranche wird von Woopies (well-off-older-people) gesprochen. Noch 1972 sind ca.
38 % der über 60-jährigen verreist, im Jahr 2003 sind es ca. 70 % der Zielgruppe ge-
wesen.
28
23
vgl. Schroeter, K. R., Prahl, H.-W.: Soziologisches Grundwissen für Altenhilfeberufe, Weinheim- Basel
1999, S. 121
24
vgl. BFSFJ, Dritter Bericht zur Lage der älteren Generation, Berlin, 2001, S. 66
25
BFSFJ, Dritter Bericht zur Lage der älteren Generation, Berlin, 2001, S. 66
26
vgl. Pohlmann, S.: Das Altern der Gesellschaft als globale Herausforderung ­Deutsche Impulse, Stutt
gart, Berlin, Köln, Kohlhammer, 2001, S. 152
27
vgl. Bilen, S.: Handelsblatt, Die Wirtschaft entdeckt die Alten, Presseschau, 29.06.2004
28
vgl. Handelsblatt, Gewinnerbranchen im Seniorenmarkt, Presseschau, 29.06.2004

16
Der Ruhestand gewinnt ein neues Ansehen. Die jungen Alten möchten ihren Lebensstil
und -wandel weiterhin führen und nicht die Lebensphase irgendwie durchleben bzw.
erleben.
29
Lebensstilgruppen
In der Gesellschaft vollzieht sich ein Wertewandel von den materialistischen hin zu den
postmaterialistischen Werten. Die Selbstverwirklichung, Selbstentfaltung und persönli-
che Lebensqualität stehen den materiellen Werten gegenüber. Dabei werden insbe-
sondere die sehr persönlichen Ziele verfolgt.
30
Die Menschen haben eine große Frei-
heit in der Ausgestaltung ihres Alltags. Das Bestreben, seinen sehr persönlichen Le-
bensstil zu entwickeln, ist sehr hoch. Aus diesen Entwicklungen ergeben sich Lebens-
stilgruppen.
In der Literatur finden sich zahlreiche Definitionen über den Begriff Lebensstil. Ein Le-
bensstil könnte ein relativ stabiles Muster einer Organisation des individuellen Alltags-
lebens sein.
31
Der Begriff Lebensstil lässt sich auch als ,, (...) eine typische unverwech-
selbare Struktur von im Alltagsleben sichtbaren Verhaltensweisen bei Individuen oder
Gruppen von Individuen (...)" beschreiben.
32
Menschen lehnen sich bei der Gestaltung ihres Lebens an Muster, Vorbilder und Mit-
menschen. Durch die Ähnlichkeiten und Gemeinsamkeiten formieren sich Lebensstil-
gruppierungen.
33
Für Menschen werden ihre Lebensstile zunehmend wichtiger, sie
gestalten ihr Leben umso bewusster und sind meistens auch auf die Außenwirkung
ihres Stils bedacht.
Anhand von Merkmalen des Freizeitverhaltens, Musikgeschmacks, Lektürengewohn-
heiten, Fernsehinteressen, Kleidungsstils, Lebensziele und des persönlichen Alltags
sind Gruppierungen von ähnlichen Lebensstilen zu erkennen.
34
Ein Lebensstil kann jedoch nicht in allen gesellschaftlichen Gruppierungen und Schich-
ten frei gewählt werden. Die soziale Herkunft ausgedrückt durch das Einkommen, das
Geschlecht, die Bildung und auch das Alter wirken sich auf den individuell gelebten
Lebensstil aus.
35
29
vgl. Schroeter, K. R.: Altersstrukturwandel als ungeplanter Prozess, Opladen 2000, S. 91 ff.
30
vgl. Hradil, S. Soziale Ungleichheit in Deutschland, Leske und Budrich, Opladen, 2001, S. 423
31
vgl. Zapf, W. u. a.: Individualisierung und Sicherheit, Beck, München, 1987, S. 14
32
vgl. Gluchowski, P.: Freizeit und Lebensstile, Erkrath, 1988, S. 12
33
vgl. Hradil, S. Soziale Ungleichheit in Deutschland, Leske und Budrich, Opladen, 2001, S. 437
34
vgl. Hradil, S. Soziale Ungleichheit in Deutschland, Leske und Budrich, Opladen, 2001, S. 439
35
vgl. Spellerberg, A.: Soziale Differenzierung durch Lebensstile, Berlin, Sigma, S. 173 ff.

17
In Anlehnung zu Schneider und Spellerberg sind im Folgenden insbesondere die sozia-
len Charaktere berücksichtigt worden.
Hochkulturell Interessierte, sozial Engagierte
11% der westdeutschen Bevölkerung
Streben nach politischem Engagement, Hilfsbereitschaft, aktiv, familienorientiert, Ein-
satz für Hilfebedürftige, der Musikgeschmack ist Rock-, Pop-, Opernmusik, klassische
Literatur, qualitativ höhere Kleidung, Interesse für Weiterbildung, und künstlerische
Aktivitäten, mittleres bis höheres Alter, überdurchschnittlich gebildet, beruflich erfolg-
reich, gut verdienend.
Arbeits- und Erlebnisorientierte, vielseitige Aktive
9% der westdeutschen Bevölkerung
Lebensziele sind Abwechslung, Führungspositionen, politisches Engagement, gutes
Aussehen, Kleidungsstil ist elegant und jugendlich, die Freizeit wird mit Theaterbesu-
chen, Weiterbildung, Freunden, der Musikgeschmack ist Rock-, Pop-, Opernmusik,
künstlerische Aktivitäten, Alltagsleben genussvoll und zwanglos, jung, gut gebildet,
beruflich erfolgreich, gut verdienend, meistens Singles.
Expressive Vielseitige
12 % der westdeutschen Bevölkerung
Streben nach vielfältigen Zielen zugleich, familien-, arbeits-, genuß- und sozialorien-
tiert, Musikgeschmack Schlager-, Popmusik, Fernsehen, Bücher aller Art, mittleres
Alter, mittlere bis höhere Bildungsabschlüsse, durchschnittliches Einkommen, in der
Familie lebend.
Sachlich-pragmatische Qualitätsbewusste
12 % der westdeutschen Bevölkerung
Politisches Engagement, Führungspositionen, arbeitsorientiert, in der Freizeit Weiter-
bildung, Computer, Kultur, Freunde, mittlere und höhere Bildungsabschlüsse, über-
durchschnittliches Einkommen, verheiratet, in der Familie lebend.

18
Hedonistische Freizeitorientierte
6 % der westdeutschen Bevölkerung
Kaum sozial engagiert, arbeits-, genussorientiert und selbstbestimmt, abwechslungs-
reiches Leben, Anerkennung durch andere, Moderne Unterhaltungsmusik, Action- und
Horrorfilme, Sport und Shows im Fernsehen, Sachbücher und Comics, jugendlicher
und praktischer Kleidungsstil, Freunde, Computer, jung, oft männlich, gutverdienend,
geringe Bildung, ledig und kinderlos
Häusliche mit Interesse für leichte Unterhaltung
10 % der westdeutschen Bevölkerung
Keine hervorstehenden Ziele, einfaches Leben für die Familie, häuslich orientiert, älte-
re Menschen, Bevorzugung leichter Unterhaltung, Schlager- und Marschmusik, Hei-
matfilme, Serien und Shows im Fernsehen, Unterhaltungs- und Arztromane, oft weib-
lich, niedrige Bildung, mittleres Einkommen, selten Erwerbstätige.
Einfach Lebende, arbeitsorientierte Häusliche
13 % der westdeutschen Bevölkerung
Haben intensive Lebensziele, familienorientiert, einfach, arbeitsorientiert, Schlager-,
Action-, Horrorfilme, keine Opern, Freizeit mit Familien und Garten, Kleidung ist prak-
tisch und bequem, niedrige Bildung, verheiratet mit Kindern, geringes Einkommen.
Sicherheitsorientierte, sozial Eingebundene mit Vorlieben für volkstümliche Kul-
tur und Mode
11% der westdeutschen Bevölkerung
Soziale Ziele, Hilfsbereitschaft, sicherheitsorientiert, sparsam, einfach, familien-, sozial,
arbeits- und genussorientiert, Musikgeschmack Schlager und Märsche, Shows, Hei-
matfilme und Serien, Informationssendungen, Kleidung ist höherwertig, elegant, prak-
tisch und bequem, häuslich, meistens weiblich, selten erwerbstätig, geringes Einkom-
men.
Traditionelle, zurückgezogen Lebende
16 % der westdeutschen Bevölkerung
Einfach und sicherheits- und familienorientiert, Musikgeschmack Schlager, Marschmu-
sik, TV-Serien, Heimatfilme, Shows, in der Freizeit wird ferngesehen, alte Menschen,

19
geringe Bildung, häufig weiblich, niedrige Einkommen, selten erwerbstätig, meistens
Verlust des Partners durch Tod, viele Ausländer.
36
Es ist zu erkennen, dass die meisten Lebensstilgruppen aktiv ein individuelles Leben
gestalten und über ein relativ gutes Einkommen verfügen. Außerdem sind ca. ¾ der
westdeutschen Bevölkerung nach dieser Charakterisierung familien- und sozialorien-
tiert.
Über 35 % der Ruheständler (ab 65 Jahren) verbinden mit dem Begriff Leistung im
sozialen Bereich sich zu engagieren.
37
Besonders ist anzumerken, dass die Menschen
ab dem 50. Lebensjahr ,, (...) etwas tun und leisten [möchten], was Sinn hat und Spaß
macht. Ich brauche eine Aufgabe in meinem Leben und möchte selber etwas schaffen
und gestalten." Über 56 % der 50-jährigen und 59 % der über 65-jährigen haben diese
Einstellung und haben somit eine überdurchschnittliche Motivation auf Leistung.
38
4.3 Freiwilliges
Engagement
Die neuen Älteren suchen nach sinnvollen neuen Rollen, die sie im nachberuflichen
Viertel ihrer Lebenszeit einnehmen möchten. Durch die Verlängerung der Lebenszeit
und dem relativ frühen Eintritt ins Rentenalter lässt sie nach neuen Aktivitätsfeldern
suchen. Außerdem lässt auch das hohe Bildungsniveau und die bessere Gesundheits-
versorgung das Interesse für gesellschaftliche und politische Beteiligungen steigen.
Die Individualisierung, Auflösung der traditionellen Milieus und der Wertewandel mit
der Orientierung an der Selbstverwirklichung haben einen erheblichen Einfluss auf En-
gagementinteresse und ­bereitschaft. Die früheren Engagementmotive Pflicht- und
Akzeptanzwerte werden durch diese Entwicklung durch Selbstentfaltungswerte ersetzt.
Nun ist zu vermuten, dass das Engagement darunter leidet. Es entsteht ein neues Eh-
renamt, welches durch sozialer Gesinnung, persönlicher Betroffenheit, Selbstverwirkli-
chungsmotiven geprägt ist. Starre Strukturen mit Verpflichtungscharakter werden ver-
36
vgl. Schneider, N.; Spellerberg, A.: Lebensstile, Wohnbedürfnisse und räumliche Mobilität, Leske und
Budrich, Opladen, 1999, S. 107 ff.
37
vgl. Opaschwoski, Horst W., Deutschland 2010, Wie wir morgen arbeiten und leben ­ Voraussagen der
Wissenschaft zur Zukunft unserer Gesellschaft, B.A.T. Freizeit-Forschungsinstitut GmbH, Hamburg, 2001,
S. 342
38
vgl. Opaschwoski, Horst W., Deutschland 2010, Wie wir morgen arbeiten und leben ­ Voraussagen der
Wissenschaft zur Zukunft unserer Gesellschaft, B.A.T. Freizeit-Forschungsinstitut GmbH, Hamburg, 2001,
S. 341

20
mieden und es wird sich von Fall zu Fall engagiert.
39
Die ehrenamtlichen Aufgaben
müssen folgende Eigenschaften erfüllen:
· Raum für Kreativität und Spontaneität,
· Variabel gestaltbarer inhaltlicher und zeitlicher Umfang der Aufgabe,
· Anspruch auf offene und auf Verständigung ausgelegte Kommunikation inner-
halb der Gruppe.
40
Die Verwirklichung der eigenen Ideen steht somit im Vordergrund. Man möchte sich
freiwillig engagieren und die Lebenszufriedenheit sowie gesellschaftliche Anerkennung
steigern. Die Älteren organisieren sich selbst und suchen nach neuen Formen des En-
gagements.
Mögliches Potential für gemeinschaftliches Wohnen
Das Beteiligungspotential des freiwilligen Engagement liegt in Deutschland in der Al-
terskohorte 40 bis unter 60 Lebensjahren bei 22,1 % und bei der Alterskohorte 60 bis
unter 70 Lebensjahren liegt der Anteil bei 21,8 %.
41
Betrachtet man das Engagement anhand von Tätigkeitsbereichen (siehe folgende Ab-
bildung), dann ist festzustellen, dass die meisten Engagierten mit 80 % Seniorenorga-
nisationen bevorzugen. An zweiter Stelle mit 75 % engagieren sie sich in Seniorenver-
tretungen und mit 66 % ist das Engagement im Deutschen Roten Kreuz beliebt. Am
Interessantesten ist die Zustimmung mit rund 64 % der Älteren an Selbsthilfegruppen
und -initiativen. Dieser Wert könnte als Potential für gemeinschaftliche Wohngruppen
auf dem Prinzip der Selbsthilfe herangezogen werden. Insbesondere die hoch enga-
gierten im Alter der 60 bis 64-Jährigen mit Abitur und Studium sowie höheren Einkom-
men erfreuen sich dieser Möglichkeit des Engagements.
42
39
vgl. Braun, J., Bischoff, S.: Bürgerschaftliches Engagement älterer Menschen: Motive und Aktivitäten;
Engagementförderung in Kommunen; Paradigmenwechsel in der offenen Altenarbeit, [Hrsg.: BFSFJ],
Stuttgart, Berlin, Köln, Kohlhammer, 1999, S. 106
40
vgl. Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, Alter in Bewe-
gung: Projekte ­ Initiativen ­ Modelle, Düsseldorf, 1996, S. 94
41
vgl. Beher, K.: Das Ehrenamt in empirischen Studien ­ ein sekundäranalytischer Vergleich, [Hrsg.: Bun-
desministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend], Stuttgart, Berlin, Köln, Kohlhammer, 2002, S.
32
42
vgl. Braun, J., Bischoff, S.: Bürgerschaftliches Engagement älterer Menschen: Motive und Aktivitäten;
Engagementförderung in Kommunen; Paradigmenwechsel in der offenen Altenarbeit, [Hrsg.: Bundesmi-
nisterium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend], Stuttgart, Berlin, Köln, Kohlhammer, 1999, S. 119

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2004
ISBN (eBook)
9783832486808
ISBN (Paperback)
9783838686806
DOI
10.3239/9783832486808
Dateigröße
674 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
EBZ Business School (ehem. Europäisches Bildungszentrum der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft) – Wohnungs- und Immobilienwirtschaft
Erscheinungsdatum
2005 (April)
Note
2,0
Schlagworte
wohnprojekt mietwohnungsbau wohnungswirtschaft immobilienwirtschaft
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