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Bereitstellung eines Portfoliomanagementsystems unter besonderer Berücksichtigung der Vorgehensmodelle des Softwareengineerings und der Datenmodellierung

©2001 Diplomarbeit 85 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Die HTCM ist eine Asset Management Gesellschaft mit ca. 35 Mitarbeitern. Sie ist eine 100 prozentige Tochter des Bankhauses HSBC Trinkaus & Burkhardt KgaA. Die Aufgabe der HTCM besteht in der Unterbreitung von Anlagevorschlägen für diverse Spezial- und Publikumsfonds. Diese Fonds werden zum größten Teil von der Internationalen Kapitalanlagegesellschaft (INKA) verwaltet. Ein kleinerer Teil wird von der Luxemburger Anlagegesellschaft (TLIM) verwaltet.
Die Internationale Kapitalanlagegesellschaft ist eine 60 %ige Tochtergesellschaft der HTCM. Die übrigen Gesellschafter der INKA sind die Apotheker und Ärztebank sowie das Bankhaus Dellbrügg mit je 20%. Die TLIM ist eine 100 prozentige Tochter der HTCM. Die INKA und TLIM dienen der HTCM als Kapitalanlagegesellschaft, während HSBC Trinkaus & Burkhardt die Depotbank für die von der INKA betreuten Mandate ist. Die Depotbank der TLIM ist Trinkaus Luxemburg, eine Tochtergesellschaft von HSBC Trinkaus & Burkhardt.
Die HTCM untergliedert sich in die vier Bereiche: Aktienportfoliomanagement, Rentenportfoliomanagement, Aktienanalyse und Quantitatives Research / IT. Mit einem Anteil von ca. 70 % Aktien am verwalteten Vermögen, ist das Aktienportfoliomanagement die wichtigste Abteilung. Mit 13 Aktienportfoliomanagern 5 Aktienanalysten, % Mitarbeitern im Bereich Quantitatives Resaerach / IT und 6 Mitarbeitern im Portfoliomanagement Renten drückt sich dieser Umstand auch in der Personalstärke aus.
Der Anlageprozess des Portfoliomanagement Aktien (PMA) verfolgt ein Branchenkonzept auf europäischer Ebene1. Die Aktienanalysten gewichten in Zusammenarbeit mit den Portfoliomanagern die einzelnen Branchen, wobei die Stoxx Brancheneinteilung Anwendung findet.
In einem zweiten Schritt werden die Einzeltitel innerhalb einer Branche gewichtet. Auf diese Art und Weise entstehen die HTCM Musterportfolios. Für die Verwaltung der Fonds dienen jedoch auch weitere Benchmarks, wie zum Beispiel: Dax, Mdax, Stoxx, Stoxx50, EuroStoxx50 oder auch Mischungen aus diversen Benchmarks.
Der hohen Zahl an Spezialfonds und damit auch der hohen Zahl an Kundenwünschen wird durch hohe Flexibilität Rechnung getragen. Die Portfoliomanager erhalten durch die Quantitative Gruppe weitere Unterstützung. Sei es durch Zeitreihenanalysen, Sicherungsmodellen oder Aktienauswahlkriterien. Durch die Eingruppierung in den Konzern und die hohen Anforderung an Aktienanalyse und Quantitatives Research ergibt sich eine Vielzahl an […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 8670
Vogel, Marc: Bereitstellung eines Portfoliomanagementsystems unter besonderer
Berücksichtigung der Vorgehensmodelle des Softwareengineerings und der
Datenmodellierung
Hamburg: Diplomica GmbH, 2005
Zugl.: FOM - Fachhochschule für Oekonomie und Management Essen, Diplomarbeit,
2001
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Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2005
Printed in Germany

2
Inhaltsverzeichnis
INHALTSVERZEICHNIS... 2
EINLEITUNG ... 4
1. DIE HSBC TRINKAUS CAPITAL MANAGEMENT GMBH (HTCM)... 4
1.1.
E
INGLIEDERUNG DER
HTCM
IN DEN
K
ONZERN
... 4
1.2.
I
NTERNER
A
UFBAU DER
HTCM... 4
1.3.
V
ORGEHEN BEI
A
NLAGEENTSCHEIDUNGEN
... 5
1.4.
I
N DER
HTCM
EINGESETZTE
S
YSTEME
... 5
2. PROBLEMATISIERUNG ... 6
2.1.
I
ST
-A
NALYSE
/
N
ACHTEILE DER EINGESETZTEN
S
YSTEME
... 6
2.2.
S
OLL
K
ONZEPT
/
A
NFORDERUNGEN AN EIN
P
ORTFOLIOMANAGEMENTSYSTEM
... 7
2.2.1. Allgemeine Anforderungen... 7
2.2.2. Spezielle Anforderungen des Aktienbereiches... 8
2.2.3. Nice to have... 8
3. KAUF VS. EIGENENTWICKLUNG... 8
3.1.
K
AUF EINES
S
YSTEMS
... 9
3.2.
E
IGENENTWICKLUNG EINER
S
OFTWARE
... 9
3.3.
E
NTSCHEIDUNG IM VORLIEGENDEN
F
ALL
... 9
4. VORGEHENSMODELLE DER SOFTWAREENTWICKLUNG...10
4.1.
A
NFORDERUNG AN
P
ROGRAMME
...10
4.2.
K
LASSISCHE
V
ORGEHENSMODELLE
...11
4.2.1. Phasenmodell ...12
4.2.2. Wasserfallmodell ...12
4.2.3. V-Modell ...14
4.3.
P
ROTOTYPING
...15
4.3.1. Prototypen Modell ...15
4.3.2. Evolutionäres Modell / Pilotprogramme ...17
4.3.3. Spiralmodell ...17
4.4.
G
ANZHEITLICHE
I
NFORMATIONSSYSTEME
...18
4.5.
I
M
P
ROJEKT ANGEWANDTES
M
ODELL
...19
5. RELATIONALES MODELL ...20
5.1.
T
HEORETISCHER
H
INTERGRUND RELATIONALES
M
ODELL
...20
5.2.
I
M
P
ROJEKT ERSTELLTES RELATIONALES
D
ATENMODELL
...24
5.2.1. Grafische Darstellung - Bestandsverwaltung ...24
5.2.2. Grundstruktur der Bestandsverwaltung...25
5.2.3. Branchenschemata...25
5.2.4. Future Positionen ...26
5.2.5. Grafische Darstellung ­ Orderbuch ...26
5.2.6. Orderbuch ...27
5.2.7. Wertpapieranalysedatenbank...27
5.2.8. Indexdatenbank...28
6. PHYSISCHE SPEICHERUNG...28
6.1.
R
EPLIKATE
...28
6.2.
E
INSATZ DER
R
EPLIKATE IM
M
ODELL
...29
6.3.
T
RENNUNG VON
D
ATEN UND
P
RÄSENTATION
...29
6.4.
E
INSATZ DER GETRENNTEN
D
ATENHALTUNG IM
M
ODELL
:...30
7. DATENSICHERHEIT / ~SCHUTZ ...30
7.1.
B
EGRIFFSDEFINITION
...30
7.2.
A
NWENDUNG AUF DAS
P
ROJEKT
...31
7.2.1. Speicherung der Daten ...31
7.2.2. Zugriffsschutz ...31

3
8. DATENMANAGEMENT ...32
8.1.
D
OKUMENTATION IM
F
ALLBEISPIEL
...32
8.1.1. Jackson Structured Programming ...32
8.1.2 Bezeichnung der Datenbankelemente ...33
8.2.
D
ATENAKTUALISIERUNG
...34
8.2.1. Benchmarkimport ...34
8.2.2. Reuters Update...36
8.2.3. Haussystemabgleich...37
8.2.4. Update der Indexdatenbank ...37
8.2.5. Update der Wertpapieranalyse Datenbank...38
8.3.
D
ARSTELLUNG DER
I
NFORMATIONEN
...38
8.3.1. Standardübersicht...39
8.3.2. Gewichtungen...41
8.3.3. Benchmarkwechsel ...42
8.3.4. Future Positionen ...43
8.3.5. What If Szenario ...45
8.4.
A
BBILDUNG VON
G
ESCHÄFTSPROZESSEN
...46
8.4.1. Käufe / Verkäufe ...46
8.4.2. Sammelorders...47
8.4.3. Orderweiterleitung ...49
8.4.4. Kapitalmaßnahmen von AGs...54
8.5.
K
ONTROLLFUNKTIONEN
...54
8.5.1. 5%-Regel...54
8.5.2. Haussystemabgleich...55
8.5.3. Brokerauswertung ...56
8.5.4. Aktienauswahl-Kontrolle...56
8.6.
W
EITERE
F
UNKTIONEN
...56
8.6.1. Muster Stoxx 35 Generierung...56
8.6.2. Darstellung des HTCM Universums...59
8.6.3. Schnittstellen zu weiteren Systemen...60
9. SYSTEMEINFÜHRUNG UND TEST...63
9.1.
T
HEORETISCHER
H
INTERGRUND
...63
9.2.
A
NWENDUNG IM
F
ALLBEISPIEL
...64
10. BEWERTUNG DES PROTOTYPEN...66
10.1.
E
RFÜLLEN DER
A
NFORDERUNGEN
...66
10.2.
S
TÄRKEN
/
S
CHWÄCHEN
...66
11. AUSBLICK...67
11.1.
E
RWEITERUNG DER
F
UNKTIONALITÄT
...67
11.2.
E
INSATZ EINER
M
IDDLEWARE
...68
11.3.
V
ERBESSERUNG DES
RDBMS
DURCH
E
INSATZ EINES
SQL
S
ERVERS
...68
11.3.1. Ausführungsgeschwindigkeit ...68
11.3.2. Transaktionen...68
11.3.3. Protokolle...69
EHRENWÖRTLICHE ERKLÄRUNG: ...69
ANHANG ...69
LITERATURHINWEISE ...70

4
Einleitung
1. Die HSBC Trinkaus Capital Management GmbH (HTCM)
1.1. Eingliederung der HTCM in den Konzern
Die HTCM ist eine Asset
Management Gesellschaft mit ca.
35 Mitarbeitern.
Sie ist eine 100 prozentige
Tochter des Bankhauses HSBC
Trinkaus & Burkhardt KgaA.
Die Aufgabe der HTCM besteht
in
der
Unterbreitung
von
Anlagevorschlägen für diverse
Spezial- und Publikumsfonds.
Diese Fonds werden zum größten Teil von der Internationalen Kapitalanlage-
gesellschaft (INKA) verwaltet. Ein kleinerer Teil wird von der Luxemburger
Anlagegesellschaft (TLIM) verwaltet.
Die Internationale Kapitalanlagegesellschaft ist eine 60 %ige Tochtergesellschaft der
HTCM. Die übrigen Gesellschafter der INKA sind die Apotheker und Ärztebank
sowie das Bankhaus Dellbrügg mit je 20%. Die TLIM ist eine 100 prozentige
Tochter der HTCM.
Die INKA und TLIM dienen der HTCM als Kapitalanlagegesellschaft, während
HSBC Trinkaus & Burkhardt die Depotbank für die von der INKA betreuten
Mandate ist. Die Depotbank der TLIM ist Trinkaus Luxemburg, eine
Tochtergesellschaft von HSBC Trinkaus & Burkhardt.
1.2. Interner Aufbau der HTCM
Die HTCM untergliedert sich in die vier Bereiche: Aktienportfoliomanagement,
Rentenportfoliomanagement, Aktienanalyse und Quantitatives Research / IT.
Mit einem Anteil von ca. 70 % Aktien am verwalteten Vermögen, ist das
Aktienportfoliomanagement
die
wichtigste
Abteilung.
Mit
13
Aktienportfoliomanagern 5 Aktienanalysten, % Mitarbeitern im Bereich
Quantitatives Resaerach / IT und 6 Mitarbeitern im Portfoliomanagement Renten
drückt sich dieser Umstand auch in der Personalstärke aus.
INKA
HSBC TCM
Ärzte- und
Apothekerbank
Bankhaus
Dellbrügg
HSBC Trinkaus &
Burkhardt
100 %
60 %
20 %
20 %
TLIM
100 %

5
1.3. Vorgehen bei Anlageentscheidungen
Der Anlageprozess des Portfoliomanagement Aktien (PMA) verfolgt ein
Branchenkonzept auf europäischer Ebene
1
. Die Aktienanalysten gewichten in
Zusammenarbeit mit den Portfoliomanagern die einzelnen Branchen, wobei die
Stoxx Brancheneinteilung Anwendung findet.
In einem zweiten Schritt werden die Einzeltitel innerhalb einer Branche gewichtet.
Auf diese Art und Weise entstehen die HTCM Musterportfolios.
Für die Verwaltung der Fonds dienen jedoch auch weitere Benchmarks, wie zum
Beispiel: Dax, Mdax, Stoxx, Stoxx50, EuroStoxx50 oder auch Mischungen aus
diversen Benchmarks.
Der hohen Zahl an Spezialfonds und damit auch der hohen Zahl an Kundenwünschen
wird durch hohe Flexibilität Rechnung getragen.
1.4. In der HTCM eingesetzte Systeme
Die Portfoliomanager erhalten durch die Quantitative Gruppe weitere Unterstützung.
Sei es durch Zeitreihenanalysen, Sicherungsmodellen oder Aktienauswahlkriterien.
Durch die Eingruppierung in den Konzern und die hohen Anforderung an
Aktienanalyse und Quantitatives Research ergibt sich eine Vielzahl an verwendeten
Systemen. Das folgende Schaubild stellt den Informationsaustausch der HTCM die
Relevanz der einzelnen Systeme dar:
HSBC TCM
Reuters
Bloomberg
Quantec
GPAS
XC4
Barra
Cosmos
Internet
HSBC Trinkaus &
Burkhardt
INKA
Jaques Chahine
Finance
PRIMARK
Datastream
Ibes
Worldscope
Research
Homepages
E-Mail
Haus-
system,
Order-
fluß
Ku
rsi
nfo
rm
ati
on
en
Ne
ws
Fo
nd
sd
ate
n
E-Mail
Kursinformationen
News
Fo
nds
bes
tän
de,
Ve
rw
altu
ngs
date
n
Ord
erfl
E-M
ail
Risikobestimmung, Historische Kursinfos, Gewinnschätzungen, Bilanzdaten
1
Vergl. Kleeberg, Rehkugler; Handbuch Portfoliomanagement; Seite166 ff

6
Alle diese Systeme verwenden proprietäre Benutzerschnittstellen. Ein Austausch von
Daten ist häufig nur über den kleinsten gemeinsamen Nenner möglich, was
üblicherweise auf ein Textfile hinausläuft.
Zur Vereinfachung der Vorgehensweise soll in einem ersten Schritt ein System
entwickelt oder angeschafft werden, welches zum einen die Portfoliomanager,
Aktienanalysten und das quantitative Team bei der täglichen Arbeit bestmöglich
unterstützt und zum anderen die Schnittstellenproblematik durch geeignete Import-
und Exportfunktionen mildert.
2. Problematisierung
2.1. Ist-Analyse / Nachteile der eingesetzten Systeme
Die Größe der HTCM, sowie die notwendige gegenseitige Vertretung der
Mitarbeiter, macht den Einsatz eines standardisierten Systems notwendig. Die
vorhandenen Systeme zeigen allesamt Schwächen. Im einzelnen sind dies:
Eingesetztes System Schwachpunkte
Haussystem
Das Haussystem hat relativ große Antwortzeiten: 5-15 s /
Seite, kombiniert mit einem unübersichtlichen Aufbau der
Informationen, Sortierkriterium sind die Wertpapierkenn-
nummern, und dem Fehlen von Aggregatfunktionen. Haupt-
problem ist jedoch die zeitverzögerte Verbuchung der
Bestände: 1-2 Tage bei inländischen und bis zu 3 Tage bei
ausländischen Aktien.
Excel Tabellen
Die Excel Tabellen, eine pro Fonds, werden durch häufige
Speichervorgänge leicht zerstört und sind häufig individuell
angepaßt d.h. nicht einheitlich aufgebaut. Hauptproblem der
Excel Tabellen ist die Anbindung an Reuters, welche nicht
mehr als 500 gleichzeitige Kurslinks (RIC) pro Arbeitsplatz-
rechner erlaubt. Rechnet man ca. 200 Links für die Reuters
Terminal Anwendung, Name, Historischer Schlußkurs,
Aktueller Kurs, Bid Kurs oder Ask Kurs zählen je als ein
RIC, so bleiben nur noch 300 RICs für die Excel Tabellen.
Aber auch in denen sind mehrere RICs pro Aktie nötig.
Daraus ergeben sich 50 ­ 75 Aktien die in den einzelnen

7
Fonds verwendet werden dürfen. Diese Zahl kann durch
gleichzeitiges Öffnen mehrerer Fonds leicht überschritten
werden,
was
zu
einem
Ausfall
der
gesamten
Datenaktualisierungen führt.
Risikomodule
Die vom Quantitativen Research eingesetzten Programme
verlangen, dass die auszuwertenden Portfolios in einem
proprietären Format vorliegen.
Neben der Buchführung des Haussystems und der Excel
Tabellen ist demnach ein drittes System separat zu pflegen.
Datenlieferanten
Die Datenlieferanten besitzen jeweils eine eigene Oberfläche,
die von den einzelnen Mitarbeitern zu erlernen ist. Da einige
der Datenlieferanten Terminalanwendungen verwenden, sind
die Einarbeitungszeiten in ein System recht lang.
Orderweiterleitung
Das zur Orderweiterleitung verwendete GPS-Order
Programm hat hohe Antwortzeiten, 10s ­ 30s pro Order, und
bietet keine Möglichkeit Orders zusammenzufassen.
2.2. Soll Konzept / Anforderungen an ein Portfoliomanagementsystem
Eine Analyse der täglichen Arbeit in Verbindung mit den Erfahrungen der
bestehenden Systeme führt zu den folgenden Anforderungen
2
:
2.2.1. Allgemeine Anforderungen
Kompatibilität / Schnittstellen zu bestehenden Systemen
-
GPS-Order; Orderrouting Software
-
Vega / Amis; Buchhaltungs- und Fondsverwaltungssoftware
-
Haussystem der Depotbank
Übernahme / Übergabe von Daten an oben genannte Systeme
Einfache Bedienbarkeit, Insbesondere Wertpapierkäufe / Verkäufe
Hohe Flexibilität, geringe Antwortzeiten
Trennen von Aktien und Rententeil des Fonds
Berücksichtigung von Zugriffsrechten
Automatische Beachtung der gesetzlichen Vorgaben für KAGs
Berücksichtigung von individuellen Investitionsrestriktionen

8
2.2.2. Spezielle Anforderungen des Aktienbereiches
Portfoliomodelling
-
Vergleich der Gewichtungen des Fonds mit denen der Benchmark
(Branchen und Einzelwerte)
-
Automatisches Anpassen der Fonds an diverse Benchmarks
(standardmäßige und eigene)
-
Verarbeitung von Sammelorders
Automatische Übernahme von Änderungen der Zusammensetzung von
Benchmarks (ggf. Importfilter für Drittanbieter)
Flexible graphische Auswertungen
Suche von Wertpapieren in Fonds
Darstellung von Kenndaten zu einzelnen Wertpapieren
Aggregieren der oben genannten Kenndaten für Branchen, Portfolios und
Benchmarks
Darstellung der Wertpapierkurse in Realtime (Reuters)
Einbindung von Ersatzlieferanten für o.g. Datenaktualisierungen
(Bloomberg, Datastream)
2.2.3. Nice to have
Verknüpfung zu Kursverläufen der Wertpapiere (Grafikdateien)
Anbindung an die Informationsdateien der Analysten
-
Einschätzung der Unternehmen mit Kenndaten
-
Modellentwicklung
3. Kauf vs. Eigenentwicklung
Die Kriterien die zur Entscheidung zwischen Kauf bzw. Eigenentwicklung führen
sind vielfältig. Eine Lösung im Markt zu finden die sowohl den Anforderungen des
Fachbereichs Rechnung trägt, als auch die bereichsübergreifenden Funktionen
unterstützt ist schwierig denn: ,,Die aktuelle IT-Infrastruktur ist geprägt durch
funktionale, auf einzelne Fachbereiche ausgerichtete Anwendungssysteme. Sie muss
2
Die Zusammenfassung der Anforderungen erfolgte in Absprache mit den Portfoliomanagern,
Aktienanalysten und den Mitarbeitern des quantitativen Researchs.

9
durch eine optimierte Prozeßunterstützung, durch Informationsintegration und
Workflow-Systeme abgelöst werden."
3
Selbst wenn sich im Markt Branchenlösungen finden, ist eine starke Anpassung an
die Anforderungen der HTCM bzw. eine Anpassung der Geschäftsprozesse innerhalb
der HTCM nötig.
3.1. Kauf eines Systems
Auf der Seite des Kaufes ist festzustellen ob eine geeignete Standardsoftware am
Markt verfügbar ist und ob sie mit einem vertretbaren Aufwand an die speziellen
Arbeitsbedingungen angepasst werden kann.
Des weiteren ist der Preis der Standard-Software von Interesse. Bei den anvisierten
Systemen setzt sich der Preis aus Kosten für Hardware, Kosten für die Installation,
Kosten für die Softwarelizenzen und den Folgekosten zusammen.
Die Folgekosten bestehen aus Lizenzkosten, Kosten für Updates und
Wartungskosten.
Daneben sind die Kosten für die Softwarebetreuung durch interne Mitarbeiter nicht
zu vernachlässigen.
3.2. Eigenentwicklung einer Software
De wichtigsten Punkte bei der Eigenentwicklung sind eine Analyse bezüglich der
Realisierbarkeit sowie des damit verbundenen Arbeitsaufwandes und die
Verfügbarkeit geeigneter Mitarbeiter.
Die Fertigstellung des Datenbankkonzeptes und die Vergabe der Datenbank-
programmierung an externe, ist eine weitere interessante Art der Eigenentwicklung
4
.
3.3. Entscheidung im vorliegenden Fall
Das Angebot an Portfoliomanagementsystemen, welche sich zum Einsatz in einer
KAG eignen ist gering. Dennoch konnten einige Systeme näher untersucht werden.
Die angebotenen Systeme AMIS von Profidata und PMS von Much Net, vertrieben
über die GMO, scheitern bereits an den Hauptkriterien. Sie sind, unter anderem,
nicht in der Lage die Einzelwerte der Portfolios mit Einzelwerten verschiedener
Benchmarks abzugleichen
5
.
3
Computerwoche-Extra Nr. 4 vom 28.11.97 Seite 32
4
Vergl. Stahlknecht Hasenkamp; Einführung in die Wirtschaftsinformatik, S. 466 ff
5
Vergl. Prospektmaterial unter:
http://www.dstinternational.com/hi_products/
http://www.profidatagroup.com/

10
Das System Highportfolio 2 von DST International bietet eine ansprechende
graphische
Oberfläche
und
erfüllt
die
Anforderungen
an
ein
Portfoliomanagementsystem im vollen Umfang. Dies ist nicht verwunderlich
betrachtet man die ca. 50 Module die das Grundsystem ergänzen und an die
speziellen Bedürfnisse des jeweiligen Kunden anpassen.
Mit einer Mitarbeitergröße von 200 Mitarbeitern für die Entwicklung von
Highportfolio und ca. 2000 Mitarbeitern im Konzern scheinen auch die Fähigkeit für
schnelle Anpassungen des Programms bei Gesetzesänderungen und ein längeres
Überleben am Markt gesichert zu sein.
Bei einem Grundpreis von 1.000.000 DM, einem Installationspreis von ca. 300.000
DM und jährlichen Folgekosten für Software und Wartung von ebenfalls 300.000
DM erscheint die Überprüfung einer Eigenentwicklung sinnvoll.
Da geeignete Softwarepakete nicht zu akzeptablen Preisen im Markt verfügbar sind,
soll die Software selbst entwickelt werden.
Der Schwierigkeitsgrad der Aufgabenstellung, in Verbindung mit der Kompetenz der
verfügbaren Mitarbeiter, lassen das Projekt realisierbar erscheinen.
4. Vorgehensmodelle der Softwareentwicklung
4.1. Anforderung an Programme
Bei der Entwicklung von Programmen sollten einige wichtige Gesichtspunkte
beachtet werden:
6
1)
Das Programm soll zuverlässig sein
Nach dem Wirtschaftsinformatiklexikon versteht man unter der Zuverlässigkeit
eines Systems die Betriebssicherheit ,,gemessen als mittlere Zeit zwischen zwei
Fehlern"
7
. Für die Softwareentwicklung beschreibt die Zuverlässigleit eines
Programms, inwiefern es die erwarteten Ergebnisse liefert. Das Programm soll
die gestellten Aufgaben vollständig und fehlerfrei abarbeiten.
2)
Das Programm soll verständlich sein
Um die Einarbeitung weiterer Mitarbeiter oder die Wiedereinarbeitung des
Programmierers zu erleichtern soll das Programm übersichtlich strukturiert sein,
Variablen und Typnamen sollen selbsterklärend sein, da sie den größten Teil zur
Verständlichkeit beitragen.
6
Vgl. Kurbel; Programmierung und Softwaretechnik; S.83ff
7
Gabler Wirtschaftsinformatiklexikon Band II, S. 798

11
3)
Das Programm soll leicht zu ändern sein
Teile des Programms sollen Änderbar sein, ohne das das Programm als ganzes
geändert werden muß. Dies ist umso wichtiger, wenn eine Vorgehensweise
gewählt wird, welche Prorammänderungen als festen Bestandteil der
Softwareerstellung beinhaltet (vergl. 4.3. Prototyping).
4)
Das Programm soll portabel sein
Das Programm soll bei einer Änderung der Hardwarearchitektur auch auf der
neuen Hardware laufen.
Im vorliegenden Fall kommt als Hardwareupgrade lediglich eine neue Intel
Pentium / AMD Athlon Generation in Frage. Bei Neuentwicklungen sind diese
Hersteller stets um Abwärtskompatibilität bemüht.
Die Softwareportabilität beschränkt sich im Fallbeispiel auf den Gesichtspunkt
des Wechsels des Datenbankmanagementsystems. In Punkt 11.3. Verbesserung
des RDBMS durch Einsatz eines SQL Servers, wird hierauf gesondert
eingegangen.
5)
Das Programm soll einen hohen Benutzerkomfort aufweisen
Eine intuitive Bedienbarkeit und klare Benutzerführung sind wichtige Punkte für
die Akzeptanz eines Programms seitens der Anwender. Das Programm soll sich
so verhalten wie es der Benutzer, nicht zwangsläufig der Programmierer, von ihm
erwartet. Darüber hinaus soll eine Online Hilfe existieren.
All diese Eigenschaften verringern Einarbeitungszeit und Schulungsaufwand.
6)
Das Programm soll effektiv arbeiten
,,Unter dem Benutzerkomfort erwartet man von einem Programm auch, dass es
auf Eingaben schnell reagiert und den Benutzer nicht minutenlang am Bildschirm
warten lässt, bis sein Verarbeitungswunsch erledigt ist"
8
. Effizienz wird
heutzutage hauptsächlich als Ausführungsgeschwindigkeit betrachtet. Die
effektive Nutzung des Speichers ist aufgrund der stark gefallenen Speicherpreise
in den Hintergrund getreten
9
.
4.2. Klassische Vorgehensmodelle
Für den Einsatz der klassischen Modelle gelten folgende Voraussetzungen:
1)
Das zugrunde liegende Problem ist bekannt
8
Kurbel; Programmierung und Softwaretechnik; S.84
9
Vergl. Stahlknecht, Hasenkamp; Einführung in die Wirtschaftsinformatik, S.153

12
2)
Die Funktionen die das Programm aufweisen soll sind klar abgegrenzt und
spezifiziert
4.2.1. Phasenmodell
Beim Phasenmodell oder sequentiellem Modell wird die
Softwareentwicklung in einzelne Phasen zerlegt. Diese Phasen
stellen die jeweiligen Schwerpunkte der Arbeit dar
10
.
Der Zeitrahmen und der Zuständigkeitsbereich für die einzelnen
Phasen kann aufgrund von Erfahrungswerten festgelegt werden.
Die einzelnen Phasen werden der Reihe nach bearbeitet.
Phasenübergreifende Aktivitäten werden nicht abgebildet. Ist
eine Phase abgeschlossen, geht man zur nächsten über.
Rücksprünge in frühere Phasen finden nicht statt.
Der Hauptnachteil des Phasenmodells liegt darin, dass nach der
Erörterung der Problemstellung kein Kontakt mehr mit dem
Endanwender aufgenommen wird.
Durch die Zergliederung der Gesamtaufgabe in kleinere
Teilaufgaben, ist jedoch eine Abschätzung der Entwicklungszeit und des finanziellen
Aufwandes eines Projekts möglich, wenn erste Erfahrungen vorliegen.
4.2.2. Wasserfallmodell
Bei dem Wasserfallmodell wird die Softwareentwicklung in einzelne Stufen
unterteilt. Die Ergebnisse einer Stufe fließen wie bei einem Wasserfall in die nächste
Stufe mit ein.
10
Vergl. Gabler; Wirtschaftsinformatiklexikon; S.757
Problementstehung
und -formulierung
Analyse
Programmierung
Test
Systemeinführung
Wartung

13
Die folgende Grafik stellt das Wasserfallmodell schematisch dar
11
:
Für das Wasserfallmodell gelten die folgenden Grundsätze:
·
Das Modell orientiert sich am Top-Down Entwurf. Jede Phase des
Wasserfallmodells ist vollständig abzuschließen bevor die nächste begonnen
wird.
·
Zur Kontrolle werden zwischen den einzelnen Stufen Rückkopplungs-
schleifen eingesetzt. Rückkopplungen über mehrere Stufen sind zu
vermeiden, da sie zu der mehrfachen Bearbeitung einzelner Stufen führen,
was sich negativ auf Entwicklungskosten und ­dauer auswirkt.
·
Der Abschluß einer Phase ist zu dokumentieren.
·
Eine Mitwirkung der Endnutzer ist, abgesehen von der Definitionsphase,
nicht vorgesehen.
,,Das Wasserfallmodell eignet sich vor allem bei kleineren Software Systemen mit
geringer Komplexität ... und geringem Neuigkeitsgrad"
12
. Der kontrollierbare
Prozeßablauf und die strukturierte Vorgehensweise haben dem Wasserfallmodell
gerade in der Industrie und bei Behörden erfolgreich werden lassen. Es weist jedoch
auch Schwachpunkte auf:
·
Die vollständige und sequentielle Abarbeitung der einzelnen Stufen des
Wasserfallmodells führt zu einer unflexiblen Vorgehensweise.
11
Lehrbuch der Softwaretechnik, Helmut Balzert, Spektrum der Wissenschaft 1998, Seite 99
12
Gabler; Wirtschaftsinformatiklexikon; S.757 / S.766
System-
Anforderungen
Software-
Anforderungen
Analyse
Entwurf
Codierung
Testen
Betrieb

14
·
,,Es besteht die Gefahr, dass die Dokumentation wichtiger wird als das
eigentliche System."
13
4.2.3. V-Modell
Das V-Modell erweitert das Wasserfall Modell um die Qualitätssicherung.
,,Verifikation und Validierung der Teilprodukte sind Bestandteil des V-Modells"
14
.
Wobei man unter Verifikation den mathematische Beweis der Richtigkeit eines
Programms versteht
15
. Es soll sichergestellt werden, dass das Endprodukt korrekt
funktioniert.
16
Anforderungs-
definition
Grobentwurf
Feinentwurf
Modul-
implementation
Modultest
Integrationstest
Systemtest
Abnahmetest
Testfälle
Testfälle
Testfälle
Anwendungsszenarien
Validierung
Verifikation
Unter der Validierung eines Programms hingegen versteht man die ,,Richtigkeit der
Transformation eines Modells"
17
. Es wird überprüft ob das zur Programmerstellung
verwendete Modell den Anforderungen entspricht.
Das V-Modell unterteilt sich in vier Teilmodelle, dem Submodell Software
Erstellung (SWE), dem Submodell Qualitätssicherung (QS), dem Submodell
Konfigurationsmanagement (KM) und dem Submodell Projektmanagement.
GRAFIK
18
Damit deckt das Modell den gesamten, für die Softwareerstellung benötigten Bereich
ab. Das V-Modell ist ,,gut geeignet für große Projekte, insbesondere für eingebettete
Systeme"
19
.
13
Lehrbuch der Softwaretechnik, Helmut Balzert, Spektrum der Wissenschaft 1998, Seite 101
14
Lehrbuch der Softwaretechnik, Helmut Balzert, Spektrum der Wissenschaft 1998, Seite 101
15
vergl. Wirtschaftsinformatik Lexikon, Gabler,Seite 732
16
Lehrbuch der Softwaretechnik, Helmut Balzert, Spektrum der Wissenschaft 1998, Seite 101
17
Wirtschaftsinformatik Lexikon, Gabler,Seite 729
18
Wirtschaftsinformatik Lexikon, Gabler,Seite 753
19
Lehrbuch der Softwaretechnik, Helmut Balzert, Spektrum der Wissenschaft 1998, Seite 113

15
4.3. Prototyping
Mit der Trendwende weg vom Großrechner hin zu Client Server Architekturen und
dem gleichzeitigen Trend zum verstärkten Einsatz der Computer veränderte sich die
Anforderungen an die Systementwicklung.
Der Endnutzer der Computerprogramme rückt immer mehr in den Mittelpunkt der
Softwareentwicklung. Programme sollen sich dem Benutzer anpassen und nicht
umgekehrt.
Für die tägliche Praxis bedeutet dies, das Arbeitsabläufe analysiert und der Computer
als Hilfsmittel hinzugezogen wird.
Der Einsatz der Computer führt gleichzeitig zu Änderungen des bisherigen
Arbeitsablaufes und ist es nicht immer möglich den Funktionsumfang eines
Programms im vornherein komplett zu bestimmen.
Beim Einsatz des Prototyping geht man davon aus, ,,dass in der Definitionsphase alle
Anforderungen des Auftraggebers ermittelt werden. Unklare Anforderungen können
durch Prototypen noch geklärt werden. Anschließend wird das Produkt in voller
Breite entwickelt"
20
Die darauf folgende komplette Programmierung der Systeme erfolgt ohne weitere
Koordination mit dem Endanwender. Unklare Definitionen wie auch Änderungen der
Anforderungen während des oft jahrelang dauernden Herstellungsprozesses
gefährden das Ergebnis.
Die nun vorgestellten Modelle dienen zur Erstellung von Systemen deren
Spezifikation sich während der Softwareerstellung ändern kann. Sie unterscheiden
sich im Umfang den die Änderungen annehmen können und in der Art und Weise
wie die Produktionssysteme in Betrieb genommen werden.
4.3.1. Prototypen Modell
Beim Prototypen Modell wird ein Teil des Programms sehr schnell entwickelt. Diese
Vorgehensweise wird daher auch als Rapid Prototyping bezeichnet. Welcher Teil des
Programms zuerst entwickelt wird hängt sehr von der Aufgabenstellung ab.
20
. Lehrbuch der Softwaretechnik, Helmut Balzert, Spektrum der Wissenschaft 1998, Seite 120

16
Soll die Machbarkeit überprüft werden wird zuerst ein Kernmodell entwickelt und
realisiert man spricht dann von einem vertikalen Prototypen. Steht hingegen die
Interaktion mit dem Endanwender und eine Änderung von Arbeitsabläufen im
Vordergrund der Entwicklung, so wird zuerst eine Bildschirmmaske mit nur wenigen
realisierten, aber vielen angedachten Bedienelementen entworfen diese Art Prototyp
nennt man horizontaler Prototyp
21
.
Die zu entwickelnde Software wird in überschaubare Teile zerlegt, die als
Entwicklungsschritte für den Prototypen dienen. Nachdem ein Teil des Prototypen
entwickelt, getestet und in Betrieb genommen ist wird das Programm um weitere
Funktionen ergänzt. Auch diese werden zügig umgesetzt.
Vorteile des Prototyping:
·
Kurze Entwicklungs- und Implementierungsdauer für den Prototypen
·
Der Auftraggeber nimmt die Software Stück für Stück in Betrieb.
Dadurch werden die jeweiligen Teile intensiver genutzt als bei der
Inbetriebnahme eines kompletten Systems, Fehler werden früher entdeckt.
Nachteile des Prototyping
·
Geringe Akzeptanz der Anwender, da nur ,,Stückwerk" eingeführt wird.
·
Eventuell häufige Änderungen in der Benutzerführung.
21
Lehrbuch der Softwaretechnik, Helmut Balzert, Spektrum der Wissenschaft 1998, Seite 116
Datenhaltung
Systemsoftware
Anwendung
Netzanbindung
Datenhaltung
Horizontaler
Prototyp
Horizontaler
Prototyp
Vertikaler
Prototyp
Vertikaler
Prototyp

17
Definieren
Version X
Entwerfen
Version X
Implement.
Version X
Einsetzen
Version X
Partielles
Modell
Partielle
Architektur
Produkt
Version X
Wünsche
Änderungen
Änderungen
Nullversion
X:= 0
X:= X+1
4.3.2. Evolutionäres Modell / Pilotprogramme
Das evolutionäre Modell ist eine Weiterentwicklung des Prototyping. Aufgrund der
Anforderungen des Auftraggebers zuerst ein Kernmodell der Software entwickelt
und beim Anwender installiert.
Aus der täglichen Arbeit mit
dem Kernmodell erstellt der
Anwender ein Profil mit den
Verbesserungsvorschlägen, die
in der nächsten Version der
Software zu implementieren
sind.
Die Software wird schrittweise
entwickelt, wobei jeder Schritt
aus
einem
lauffähigem
Programm
besteht
22
.
Es
handelt
sich
um
eine
schrittweise
Vergrößerung
eines vertikalen Prototypen.
Die Vorteile des evolutionären
Modells liegen in der raschen
Verfügbarkeit eines Programms für den Auftraggeber, der raschen Übernahme von
Arbeitsablaufänderungen in die nächste Softwareversion und der Möglichkeit das
endgültige Programm in überschaubaren Entwicklungsschritten zu erstellen.
Dem steht die Gefahr gegenüber, dass der Prototyp nicht flexibel genug ist um
verändert zu werden, oder dass sich Kernanforderungen an die Software ändern und
so ein komplettes Redesign derselben notwendig wird.
4.3.3. Spiralmodell
Das Spiralmodell kann als Grundlage für das Prototyping verwendet werden. Zu
Beginn der Entwicklung werden die Entwicklungsziele, Risiken und Restriktionen
bestimmt. Danach finden eine Risikoanalyse mit anschließender Bewertung der
Alternativen statt. In einem nächsten Schritt werden die Spezifikationen des
22
Lehrbuch der Softwaretechnik, Helmut Balzert, Spektrum der Wissenschaft 1998, Seite 121

18
Prototypen festgelegt. Die folgenden Schritte bis zur Erstellung des Prototypen sind
mit der vorgehensweise des Wasserfallmodells identisch.
Ist der Prototyp erstellt werden die Entwicklungsziele, Risiken und Restriktionen der
nächsten Entwicklungsstufe bestimmt Von nun an folgt eine Wiederholung der oben
beschriebenen Vorgehensweise. Die Verfeinerung findet solange statt, bis das
Produkt den endgültigen Anforderungen genügt oder eine Alternative den Vorzug
findet
23
.
4.4. Ganzheitliche Informationssysteme
Die schematische Darstellung der in der HTCM eingesetzten Informationssysteme in
1.4 bestätigt die Kernaussage, dass in vielen Fachbereichen speziell auf einzelne
Funktionen der Fachbereiche zugeschnittene Software eingesetzt wird (vergl. 3. Kauf
vs. Eigenentwicklung.). Dies führt zu der Frage, ob bei einer Eigenentwicklung nicht
,,alle simultan zusammenwirkenden betrieblichen Aufgaben auf der Basis der
23
Wirtschaftsinformatik Lexikon, Gabler,Seite 758

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2001
ISBN (eBook)
9783832486709
ISBN (Paperback)
9783838686707
DOI
10.3239/9783832486709
Dateigröße
1018 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
FOM Essen, Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, Hochschulleitung Essen früher Fachhochschule – Wirtschaftsinformatik
Erscheinungsdatum
2005 (März)
Note
1,7
Schlagworte
fonds benchmark asset management
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Titel: Bereitstellung eines Portfoliomanagementsystems unter besonderer Berücksichtigung der Vorgehensmodelle des Softwareengineerings und der Datenmodellierung
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