Probleme und Chancen für ein deutsches Produktionsunternehmen beim Eintritt in den polnischen Markt
Am Beispiel einer Baufirma
					
	
		©2003
		Diplomarbeit
		
			
				137 Seiten
			
		
	
				
				
					
						
					
				
				
				
				
			Zusammenfassung
			
				Inhaltsangabe:Einleitung:	
Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs wurden die osteuropäischen Staaten zunehmend für westliche Investoren attraktiver. Durch die EU-Erweiterung wird in vielen dieser Länder ein Investitionsboom erwartet, der große Herausforderungen an die Investoren sowie die Beitrittsländer stellt. Da Polen das bevölkerungsreichste und flächenmäßig größte Land unter den derzeitigen Beitrittskandidaten ist, werden dort die meisten Investitionen erwartet. Diese werden zunächst durch private Investoren und durch staatliche Aufbauhilfen, die von der Europäischen Union unterstützt werden, getätigt. Durch die Nähe zu Deutschland werden die meisten Investitionen auch aus diesem Land erwartet. Jedoch gibt es bisweilen immer noch Probleme beim Eintritt in den polnischen Markt, wie z. B. Korruption oder Rechtsunsicherheit, die auf den ersten Blick nicht klar erkennbar sind, auf die sich jedoch ein Unternehmen, das derzeit den polnischen Markt erobern möchte, im Voraus einstellen sollte.
Die Diplomarbeit erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit der aufgeführten Probleme vielmehr sind es nur Beispiele, die dem Autor wichtig erschienen. Auch sind diese Probleme einem ständigen dynamischen Prozess ausgesetzt und werden nach dem Beitritt Polens in die EU nach und nach verschwinden. Jedoch ist die Lösung dieser Probleme nicht so einfach wie mancher Politiker dies zu glauben vermag. Deshalb werden Unternehmen, die in naher Zukunft in Polen investieren wollen, auch mit solchen unvorhergesehenen Schwierigkeiten umgehen müssen. Die von der polnischen Regierung an die EU gemachten Zusagen, werden nicht in dem Tempo umzusetzen sein, wie man es sich wünschen würde. Die Staatsorgane in Polen sind auf die neuen Herausforderungen oft nicht genügen vorbereitet, was zu einer Verlangsamung der Umsetzung der von der EU verlangten Forderungen führen kann. Die von der EU geforderte Stärkung der Verwaltungskapazität ist oft auf lokaler Ebene noch nicht vollzogen, was zwangläufig die Umsetzung der EU-Kriterien behindern wird.
Die Probleme und Chancen eines deutschen Unternehmen auf dem polnischen Markt wurden in dieser Diplomarbeit aufgrund von Beispielen der Firma Schwenk untersucht und analysiert. Da die Firma Schwenk seit 1998 auf dem polnischen Markt mit vielen Beteiligungen tätig ist, hat sie eine Fülle von positiven und negativen Erfahrungen sammeln können, die der Autor in dieser Diplomarbeit umgesetzt hat. Ziel der Diplomarbeit ist, aufgrund der Erfahrungen […]
	Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs wurden die osteuropäischen Staaten zunehmend für westliche Investoren attraktiver. Durch die EU-Erweiterung wird in vielen dieser Länder ein Investitionsboom erwartet, der große Herausforderungen an die Investoren sowie die Beitrittsländer stellt. Da Polen das bevölkerungsreichste und flächenmäßig größte Land unter den derzeitigen Beitrittskandidaten ist, werden dort die meisten Investitionen erwartet. Diese werden zunächst durch private Investoren und durch staatliche Aufbauhilfen, die von der Europäischen Union unterstützt werden, getätigt. Durch die Nähe zu Deutschland werden die meisten Investitionen auch aus diesem Land erwartet. Jedoch gibt es bisweilen immer noch Probleme beim Eintritt in den polnischen Markt, wie z. B. Korruption oder Rechtsunsicherheit, die auf den ersten Blick nicht klar erkennbar sind, auf die sich jedoch ein Unternehmen, das derzeit den polnischen Markt erobern möchte, im Voraus einstellen sollte.
Die Diplomarbeit erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit der aufgeführten Probleme vielmehr sind es nur Beispiele, die dem Autor wichtig erschienen. Auch sind diese Probleme einem ständigen dynamischen Prozess ausgesetzt und werden nach dem Beitritt Polens in die EU nach und nach verschwinden. Jedoch ist die Lösung dieser Probleme nicht so einfach wie mancher Politiker dies zu glauben vermag. Deshalb werden Unternehmen, die in naher Zukunft in Polen investieren wollen, auch mit solchen unvorhergesehenen Schwierigkeiten umgehen müssen. Die von der polnischen Regierung an die EU gemachten Zusagen, werden nicht in dem Tempo umzusetzen sein, wie man es sich wünschen würde. Die Staatsorgane in Polen sind auf die neuen Herausforderungen oft nicht genügen vorbereitet, was zu einer Verlangsamung der Umsetzung der von der EU verlangten Forderungen führen kann. Die von der EU geforderte Stärkung der Verwaltungskapazität ist oft auf lokaler Ebene noch nicht vollzogen, was zwangläufig die Umsetzung der EU-Kriterien behindern wird.
Die Probleme und Chancen eines deutschen Unternehmen auf dem polnischen Markt wurden in dieser Diplomarbeit aufgrund von Beispielen der Firma Schwenk untersucht und analysiert. Da die Firma Schwenk seit 1998 auf dem polnischen Markt mit vielen Beteiligungen tätig ist, hat sie eine Fülle von positiven und negativen Erfahrungen sammeln können, die der Autor in dieser Diplomarbeit umgesetzt hat. Ziel der Diplomarbeit ist, aufgrund der Erfahrungen […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
ID 8439 
Wypych, Andreas: Probleme und Chancen für ein deutsches Produktionsunternehmen 
beim Eintritt in den Polnischen Markt - Am Beispiel einer Baufirma 
Hamburg: Diplomica GmbH, 2004  
Zugl.: Fachhochschule Nürtingen, Diplomarbeit, 2003 
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Diplomica GmbH 
http://www.diplom.de, Hamburg 2004 
Printed in Germany
I
Inhaltsverzeichnis
Seite 
1. 
Einleitung 
         1 
2.   
Geschichte und Tätigkeiten des Schwenk-Konzern s   3 
 2.1 
Die 
Anfänge 
des 
Schwenk-Konzerns 
    3 
 2.2 
Auftritt 
auf 
den 
polnischen 
Markt 
     6 
2.3  Beteiligungen des Schwenk-Konzerns in Polen 
8 
 2.4 
Profitcenter 
in 
der 
GBT-Gruppe 
     10 
3. Organisatorische 
Maßnahmen 
in 
der 
GBT 
Gruppe 
   10 
3.1 Zentrale Verwaltung für alle Beteiligungen 
10 
3.1.1   Vorteile eines zentralen Verwaltungszentrums in Polen 
13 
 3.2 
Führungskonzept 
zur 
längerfristigen Steigerung des Wertes 
in 
der 
GBT-Gruppe 
       14 
3.2.1 
Führungskonzept 
der 
GBT-Gruppe 
   14 
3.2.2  Strategischen Ziele der GBT-Gruppe    
15 
3.2.3  Wie erreicht man 
hohe 
Produktqualität 
   16 
3.2.4  Wie erreicht man hohe 
Dienstleistungsqualität 
  16 
3.2.5  Ein wichtiges Ziel ist die Kostenführerschaft   
17 
3.3 Verband der Transportbeton-Produzenten 
   17 
4. 
Humankapital ist ein Schlüsselfaktor in der polnischen Wirtschaft 
18 
4.1   Prämiengehaltssystem in 
der 
GBT-Gruppe 
   18 
4.1.2 Vorteile eines Prämiengehaltssystems 
   19 
4.2   Personalbestand in der 
GBT-Gruppe 
    20
 4.3 
Gewerkschaftspolitik 
in 
Polen 
     23 
4.3.1 Gewerkschaftsgründung als Kündigungsschutz 
24
4.3.2 Einfluss der Gewerkschaften auf das Betriebsergebnis 
26
4.3.3 Innerbetriebliche Konflikte zwischen den Gewerkschaften 
 und 
der 
Geschäftsführung 
     27  
 4.4 
Arbeitslohn-Politik 
in 
Polen 
     28                          
4.4.1 Relative Arbeitskosten im Vergleich zu Produktivität   
29 
4.5   Chancen für die Arbeitgeber auf dem Polnischen Markt 
30 
II
 5.  
Qualitätssicherung 
in 
der 
Transportbetonbranche 
   32 
5.1  Das Qualitätsmanagement-System in der GBT-Gruppe 
32 
5.1.1 
Technologisches 
Zentrum 
der 
GBT-Gruppe 
  33 
5.1.2 Status und Möglichkeiten des CTB-Labors 
34 
5.1.3 Staatliche Stellen zur 
Qualitätsüberwachung 
  36 
5.1.4 
Schulungen 
beim 
CTB 
     37 
5.2  Personalstruktur bei der  CTB   
37 
5:2.1 Umfang der Befugnis und der Pflichten  
in 
den 
einzelnen 
Positionen     38 
5.2.2 
Qualitätskontrolle beim Produktionsprozess   
43 
  5.3 
Vorteile 
des 
CTB-Labors 
      45 
6. 
Vertriebsorganisation 
bei 
der 
GTB-Gruppe 
    45 
6.1  Absatz am Beispiel des Marktes in Warschaus 
45 
  6.2 
Vertriebskonzept 
der 
GBT-Gruppe 
    47 
6.2.1 Hauptpunkte des Vertriebskonzeptes in der GBT-Gruppe  48 
  6.3 
Bewertung 
des 
Vertriebskonzeptes 
    49 
6.4 Zukunftsaussichten für die Baubranche 
50 
7.  
Hindernisse für ausländische Investoren auf dem polnische Markt 
51 
  7.1 
Bürokratische 
Hürden 
für 
Unternehmen    51 
7.1.1 
Ungleiche 
Behandlung 
von 
In-und Ausländern in Polen 
53  
      7.2 Behinderung der freien Marktwirtschaft durch Korruption   
54  
7.2.1 Korruption in den staatlichen 
Betrieben 
   54 
7.2.2 Korruption auf allen Ebenen und ihre Formen   
55 
7.2.3 Versuche die Korruption im  
öffentlichen 
Sektor 
zu 
bekämpfen    56 
7.2.4 Fazit zur Korruption in Polen 
58 
7.3 Der Verkauf ohne Rechnung als Teil des Konkurrenzkampfes 
59 
7.4 Schlechte Zahlungsmoral gerade in schweren Rezessionszeiten  60 
7.4.1 Zahlungsschwierigkeiten und deren Folgen 
60 
III
8.   
Umweltschutz im Postkommunistischen 
Polen 
   61 
8.1 
Missstände 
in 
der 
Abfallbeseitigung 
    61 
8.2 Kosten des Umweltschutzes in Polen   
63 
  8.3  Umweltschutz bei der 
Produktion     65 
8.4 
Umweltschutzmaßnahmen 
in 
der 
GBT 
    66 
   8.5 
Umweltschutzpolitische Herausforderungen  
für 
Produktionsbetriebe 
in 
Polen     67 
8.6  Umweltschutz in naher Zukunft   
67 
9. 
Rechtliche Vorraussetzungen zur Gründung  
  einer 
Gesellschaft 
in 
Polen 
      68 
  9.1 
Rechtliche 
Wirtschaftsordnung 
in 
Polen    68 
9.2 Rechtsquellen des Gesellschaftsrechts  
69 
9.3 Aufhebung der Verordnung über Gesellschaften  
mit ausländischen Anteilen vom Jahr 1991 
71 
9.4 Gründung von Filialen 
74 
9.5 Die Gründung einer neuen Gesellschaft in Polen 
76 
9.6 Ordentliche und außerordentliche Gesellschaftsversammlung 
77 
9.7 Bedeutung der Gesellschaft mit ausländischer Beteiligung   
77 
IV
10. 
Steuerpolitik in Polen 
78 
10.1 Probleme und Lösungen im Bezug auf Steuern in der GBT  
78 
10.2 Einkommensteuer als wichtigste Einnahmequelle 
 für den Staatshaushalt 
79 
10.3 Umfassende Veränderungen an der Steuerverordnung 
81 
10.4 Ungerechte Verteilung der Steuerlast 
82 
10.4.1Willkürlichkeit der Steuerbeamten  
    bei der Festsetzung der Steuerlast  
82 
10.4.2 Korruption bei den Finanzbehörden 
83 
10.4.3 Regionale Nachteile für Unternehmen 
84 
10.4.4 Steuerermäßigung als versteckte Dumpingpolitik 
85 
 10.4.5 Fragwürdige Verbesserung des  
Gesetzgebers am Steuersystem 
86 
10.4.6 Einfluss der Steuernachlässe auf die Konjunktur 
86 
10.5  Wünschenswerte Verbesserungen an den Steuergesetzen  
88 
11.  
Endergebnis der Diplomarbeit 
89 
Anlagenverzeichnis  
93 
Literaturverzeichnis  
94 
V
Abkürzungsverzeichnis 
·  GBT   
Grupa Betonu towarowego 
·  t 
Tonnen 
·  Sp. z o.o.  
Spólka z ograniczona odpowiedzialnoci (ist mit einer GmbH  
in Deutschland zu vergleichen) 
·  CIB     
Computer-Integrationsberatung  
·  KG 
  Kommanditgesellschaft 
·  TBR 
  Transportring 
·  CTB 
  Centrum 
Technologie 
Budownictwa 
(Technologisches Zentrum für Bauwesen) 
·  KCZIDF  
Krajowe Centrum Zarzdzania i Doradztwa Finansowego 
 (Verwaltungs- und Finanzberatungszentrum) 
·  Zl 
  Zloty 
·  G. u. V  
 Gewinn und Verlust 
·  CF 
  Cash 
flow 
·  EN 
  Europäische 
Norm 
·  QM 
  Qualitätsmanagement 
·  MA 
  Mitarbeiter 
·  bzw. 
  beziehungsweise 
·  PN 
  Polnische 
Norm 
·  KER 
  Kosten 
Einzelrechnung 
·  PZU 
  Polski 
Zwizek ubezpieczeniowy (Polnische  
Versicherungsgesellschaft) 
·  Dz. U.   
Dziennik Ustaw (Gesetzblatt)  
·  Poz.    
 Position  
·  Art.     
Artikel 
·  Pkt.     
Punkt 
·  KSH 
Kodeks 
spólek Handlowych  
( Polnisches HGGB Handelsgesellschaftsgesetzbuch) 
VI
·  Wyd.     
wydawnictwo (Herausgeber) 
·  KRS 
  Krajowy 
Rejestr 
sadowy (Handelsregister) 
·  MWST  
Mehrwertsteuer 
·  z.t 
zum Teil   
·  O.V. 
  Ohne 
Verfasser 
·  Nr. 
  Nummer 
·  i.V.m. 
  in 
Verbindung 
mit 
·  EU 
  Europäische 
Union 
·  S. 
  Seite 
VII
Abbildungs- und Tabellenverzeichnis 
Seite 
Abbildungsverzeichnis 
Abbildung 1: Schulbildung der GBT-Mitarbeiter 
22  
Tabellenverzeichnis 
Tabelle: 1 Cashflow für die GBT-Gruppe 
  14 
Tabelle 2: Personalbestand in der GBT-Gruppe 
20 
Tabelle 3: Personalstruktur des CTB 
38 
Tabelle 4: Bemessungsgrundlage für Einkommenssteuer in Polen 2003 
81
Vorwort 
Ich danke der Firma Schwenk Transportbeton Polska Sp. 
z o.o. in Krakau und ganz besonders Herrn Robert Staab 
in dessen Auftrag ich die Diplomarbeit schreiben durfte, 
für die freundliche Unterstützung und die Möglichkeit, die 
Informationsbeschaffung Vorort zu tätigen. Zu diesem 
Zweck war ich drei Monate in Krakau beschäftigt um die 
Firma Schwenk Transportbeton Polska und ihre 
Beteiligungen näher kennen zulernen. Ich möchte mich an 
dieser Stelle auch bei allen Beteiligungen für Ihren 
freundlichen Empfang und die großzügige Unterstützung 
bei der Informationsbeschaffung bedanken.  
Ziel meiner Diplomarbeit ist zum einen die Anforderungen, 
die die Firma Schwenk Transportbetonbau an die 
Diplomarbeit gestellt hat, zu erfüllen und zum anderem 
aufzuzeigen, welche Probleme die Firma Schwenk auf 
dem polnischen Markt hat und mit welchen Methoden sie 
sich auf diesem Markt behaupten möchte. Ich habe mich 
bei der Bearbeitung der Diplomarbeit nicht nur auf die 
Firma Schwenk beschränkt, weil ich auch allgemeine 
Probleme und Chancen aufzeigen wollte, die zur Zeit auf 
dem polnischen Markt zu erwarten sind.  
Probleme und Chancen für ein deutsches Produktionsunternehmen beim 
Eintritt in den polnischen Markt am Beispiel einer Baufirma 
1
1. Einleitung 
Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs wurden die 
osteuropäischen Staaten zunehmend  für westliche 
Investoren attraktiver. Durch die EU-Erweiterung wird in 
vielen dieser Länder ein Investitionsboom erwartet, der 
große Herausforderungen an die Investoren sowie die 
Beitrittsländer stellt. Da Polen das bevölkerungsreichste 
und flächenmäßig größte Land unter den derzeitigen 
Beitrittskandidaten ist, werden dort die meisten 
Investitionen erwartet. Diese werden zunächst durch 
private Investoren und durch staatliche Aufbauhilfen, die 
von der Europäischen Union unterstützt werden, getätigt. 
Durch die Nähe zu Deutschland werden die meisten 
Investitionen auch aus diesem Land erwartet. Jedoch gibt 
es bisweilen immer noch Probleme beim Eintritt in den 
polnischen Markt, wie z. B. Korruption oder 
Rechtsunsicherheit, die auf den ersten Blick nicht klar 
erkennbar sind, auf die sich jedoch ein Unternehmen, das 
derzeit den polnischen Markt erobern möchte, im Voraus 
einstellen sollte. Die Diplomarbeit erhebt keinen Anspruch 
auf Vollständigkeit der aufgeführten Probleme vielmehr 
sind es nur Beispiele, die dem Autor wichtig erschienen. 
Auch sind diese Probleme einem ständigen dynamischen 
Prozess ausgesetzt und werden nach dem Beitritt Polens 
in die EU nach und nach verschwinden. Jedoch ist die 
Lösung dieser Probleme nicht so einfach wie mancher 
Politiker dies zu glauben vermag. Deshalb werden 
Unternehmen, die in naher Zukunft in Polen investieren 
wollen, auch mit solchen unvorhergesehenen 
Schwierigkeiten umgehen müssen. Die von der polnischen 
Regierung an die EU gemachten Zusagen, werden nicht in 
dem Tempo umzusetzen sein, wie man es sich wünschen 
Probleme und Chancen für ein deutsches Produktionsunternehmen beim 
Eintritt in den polnischen Markt am Beispiel einer Baufirma 
2
würde. Die Staatsorgane in Polen sind auf die neuen 
Herausforderungen oft nicht genügen vorbereitet, was zu 
einer Verlangsamung der Umsetzung der von der EU 
verlangten Forderungen führen kann. Die von der EU 
geforderte Stärkung der Verwaltungskapazität ist oft auf 
lokaler Ebene noch nicht vollzogen, was zwangläufig die 
Umsetzung der EU-Kriterien behindern wird. 
Die Probleme und Chancen eines deutschen 
Unternehmen auf dem polnischen Markt wurden in dieser 
Diplomarbeit aufgrund von Beispielen der Firma Schwenk 
untersucht und analysiert. Da die Firma Schwenk seit 
1998 auf dem polnischen Markt mit vielen Beteiligungen 
tätig ist, hat sie eine Fülle von positiven und negativen 
Erfahrungen sammeln können, die der Autor in dieser 
Diplomarbeit umgesetzt hat. Ziel der Diplomarbeit ist, 
aufgrund der Erfahrungen der Firma Schwenk die 
Problematik sowie die damit verbundenen 
Problemlösungen auf dem polnischen Markt darzustellen. 
Darüber hinaus wurden in dieser Diplomarbeit 
allgemeingültige Probleme behandelt, um eine große 
Anzahl von zukünftigen Investoren anzusprechen. Die 
Ursachen für viele Probleme auf dem polnischen Markt 
und die daraus resultierenden Wirkungen wurden - soweit 
es die Recherchen zuließen  analysiert, um dem Leser 
einen Gesamtüberblick zu vermitteln und bei ihm ein 
Verständnis für diese Problematik zu wecken.  
Probleme und Chancen für ein deutsches Produktionsunternehmen beim 
Eintritt in den polnischen Markt am Beispiel einer Baufirma 
3
2.  
Geschichte und Tätigkeiten des 
Schwenk-Konzerns 
2.1 
Die Anfänge des Schwenk-Konzerns 
Durch die starke Nachfrage nach Zement hat sich Eduard 
Schwenk 1847 dazu entschlossen, das Unternehmen 
Schwenk zu gründen, um die Produktion von Zement, der 
zur damaligen Zeit für den Festungs- und Eisenbahnbau 
benötigt wurde, aufzunehmen. Begonnen wurde mit der 
Produktion in einer ehemaligen Klostermühle in Söflingen, 
die der Firmengründer 1846 erworben hatte. Bedingt 
durch die starke Nachfrage für den Eisenbahnbau aus der 
Schweiz und aus Bayern, wo der Schwenk Zement wegen 
seiner hohen Qualität vorgeschrieben war, expandierte 
das Unternehmen. So wurden 1854 und 1857 weitere 
Produktionsstätten in Betrieb genommen und eigene Öfen 
zur Zement-Produktion entwickelt. Nach dem Tod des 
Firmengründers übernimmt 1869 seine Witwe Marie 
Schwenk die Führung des Unternehmens. Im Jahr 1872 
werden weitere Grundstücke für die Zement-Produktion 
erworben und das Unternehmen baut seine Produktion 
zielstrebig aus. Innerhalb von 3 Jahren wurde die 
Versandmenge von 1.449 t auf 5.400 t erhöht. Der Sohn 
des Firmengründers Carl Schwenk, der 1874 in das Unter-
nehmen eintrat, wird 1878 Teilhaber des Unternehmens 
Schwenk. Unter seiner Regie wird 1875 das erste 
Qualitätslabor eingerichtet. Der erste ,,Kunststein", der von 
Firma Schwenk entwickelt wurde, wird 1876 der 
Öffentlichkeit vorgestellt. Auch technologische Fortschritte 
bei der Zement-Produktion gelangen der Firma Schwenk 
als sie 1882 den neuen Bertina-Ofen in Blaubeuren in 
Probleme und Chancen für ein deutsches Produktionsunternehmen beim 
Eintritt in den polnischen Markt am Beispiel einer Baufirma 
4
Betrieb nimmt. Das Unternehmen zeichnete sich vor allem 
dadurch aus, dass es immer bestrebt war, die bei der 
Produktion verwendete Technologie ständig weiter zu 
entwickeln. So wurde 1893 ein Ringofen von Willhelm 
Berina in Betrieb gesetzt, der die Wettbewerbsfähigkeit 
des Unternehmens verbesserte. Auch die ständige 
Qualitätsverbesserung der Produkte und die Moderni-
sierung der Produktionsstätten sowie eine starke Bindung 
an den Kunden, der unter anderem durch eine starke 
Expansion an unterschiedlichen Standorten durchgeführt 
wurde, sicherte dem Schwenk-Konzern eine Führungs-
position in der deutschen Großindustrie und bewahrte den 
Konzern auch in schwierigeren Zeiten vor einem Unter-
gang. Als im Jahr 1913 Dr. Carl Schwenk in das 
Unternehmen eintrat, betrug die Zementproduktion 60.000 
Tonnen. Nach dem ersten Weltkrieg und der darauf 
folgenden Krise in der Weimarer Republik führten Vater 
und Sohn das Unternehmen gemeinsam. 1923, nach dem 
Zusammenbruch der Währung, wurde sogar Notgeld 
ausgegeben. 
Die Modernisierung der Produktionsstätten zeigt ihre 
Wirkung und das Voranschreiten bei der Produktion von 
Betonwaren bringt den Schwenk-Konzern 1937 auf seinen 
Höhepunkt. Nach dem Zweiten Weltkrieg beginnt 1948 der 
Wiederaufbau des Unternehmens. Als 1953 Dr. Eberhard 
Schleicher, der Schwiegersohn von Dr. Carl Schwenk, in 
das Unternehmen eintrat, befand sich das Unternehmen in 
der vierten Generation. Als 1966 Dr. Eberhard Schleicher 
persönlich haftender Gesellschafter des Unternehmens 
Schwenk wird, führte er eine Umstrukturierung der 
Unternehmensbereiche durch. 1972 wird die E. Schwenk 
Baustoff KG gegründet und die Unternehmensbereiche 
werden verselbständigt. Nach dem Tod von Dr. Carl 
Probleme und Chancen für ein deutsches Produktionsunternehmen beim 
Eintritt in den polnischen Markt am Beispiel einer Baufirma 
5
Schwenk, steht ab 1978 Dr. Eberhard Schleicher alleine 
an der Spitze des Schwenk-Konzerns. Unter seiner 
Leitung wird 1980 der Baustoffring TBR 
Transportbetonring gegründet, der unter dem Dach von E. 
Schwenk Transportbeton zahlreiche Transportbeton
Gesellschaften in Deutschland zusammenführt. Das 
Unternehmen setzt seine Expansionspolitik fort. 1985 
erfolgt der Einstieg in die Baustoff-Dämmtechnik. 1986 
wird die Sparte Putztechnik auf den Weg gebracht. Im 
selben Jahr findet die Übernahme der Woermann 
Betonchemie, die auf dem Gebiet Beton- und Bautechnik 
tätig ist, statt. Nach der Wiedervereinigung 1990 erwirbt 
Schwenk die Zementwerke Bernburg, die nach einem 
kompletten Neubau im Jahr 1994 als modernstes 
Zementwerk Europas in Betrieb genommen werden. 
Damit zeigt das Unternehmen Schwenk sein Engagement 
in den neuen Bundesländern. Als 1997 das 
Familienunternehmen Schwenk sein 150-jähriges 
Jubiläum feiert, führt Dr. Eberhart Schleicher mit seinem 
Sohn Eduard Schleicher, der seit Mitte der 80er Jahre im 
Unternehmen tätig ist, das Unternehmen Schwenk, das 
schon in der fünften Generation in der Baubranche tätig 
ist, in das 21. Jahrhundert. Das Unternehmen hat seine 
Standorte in ganz Deutschland verteilt; die 
Hauptverwaltung befindet sich in Ulm an der Donau. Die 
Expansionspolitik des Schwenk-Konzerns erstreckt sich 
auch auf das Ausland mit Beteiligungen u.a. in der 
Schweiz, den Niederlanden, Ungarn, Polen, der Tschechei 
und Rumänien.
1
1
 Siehe Anlage 1: Auszug aus dem Werbeprospekt der Firma Schwenk GmbH: S. 98 
Probleme und Chancen für ein deutsches Produktionsunternehmen beim 
Eintritt in den polnischen Markt am Beispiel einer Baufirma 
6
2.2  
Auftritt auf dem polnischen Markt 
Um die Interessen des deutschen Schwenk-Konzerns auf 
dem polnischen Markt zu repräsentieren, wurde im August 
1998 die Beteiligungsgesellschaft E. Schwenk Transport-
beton Polska Sp. z o.o. mit Sitz in Kraków gegründet. 
Ab diesem Zeitpunkt begann man in ganz Polen Beteili-
gungen zu gründen an der die Schwenk Transportbeton 
Beteiligung GmbH in Ulm und Schwenk Transportbeton 
Polska Sp. z o.o. in Kraków beteiligt sind. Diese beteiligten 
Betriebe wurden zu einem Beteiligungsring zusammenge-
schlossen, der GBT-Gruppe (Grupa betonu towarowego w 
Polsce) 
Nach aussagen von Frau Hanna Ostrapowicz, vom 
Verwaltungszentrum in Poznan, hatte die GBT-Gruppe im 
Jahr 2002 einen Gesamtumsatz von 29.333.971 Zloty.  
Die GBT-Gruppe ist in Polen ein Abbild des TBR (Trans-
portbetonring) in Deutschland. 
Ziel der GBT-Gruppe ist, sicherzustellen, dass jedes be-
teiligte Unternehmen der GBT-Gruppe auf dem polnischen 
Markt die Möglichkeiten besitzt, die höchsten Qualitätsan-
forderungen bei der Produktion von Transportbeton zu ge-
währleisten, um die Nachfrage auf dem polnischen Markt 
befriedigen zu können.  
Probleme und Chancen für ein deutsches Produktionsunternehmen beim 
Eintritt in den polnischen Markt am Beispiel einer Baufirma 
7
Um diese Anforderungen erfüllen zu können, wurden alle 
beteiligten Unternehmen mit folgenden Einrichtungen 
ausgestattet: 
· 
Computergesteuerte Prozesse bei der Produktion 
von Transportbeton, die dafür sorgen, dass immer 
die gleichbleibende Qualität des Produktes erhalten 
bleibt und die genaue Nachvollziehbarkeit der 
eingegangenen Rohstoffe bzw. Fertigprodukte 
gewährleistet ist; 
· 
Heizungen, um die Produktion auch bei niedrigen 
Temperaturen zu gewährleisten; 
· 
Recyclinganlagen zur Wiederverwertung von 
Produktionsresten.  
Mit diesen zusätzlichen Anlagen ausgerüstete Unter-
nehmen konnten schon am 08.09.1999 die Produktion in 
Polen aufnehmen. 
Hergestellt werden alle Arten von Beton mit allen be-
kannten Qualifizierungsnormen. Die Herstellung erfolgt 
sowohl aufgrund von eigener Rezepturen mit der vollen 
Dokumentation der Qualitätsüberprüfung als auch auf-
grund der Rezepturen, die von den Auftraggebern vorge-
geben werden. 
Auf Wunsch des Kunden können alle speziellen Beton-
arten hergestellt werden, wie z. B. für den Spezialtiefbau, 
den Tunnelbau, den Verkehrswegebau und die Umwelt-
technik, Hochfestbeton mit extremer Standfestigkeit; 
Beton, der unter Wasser abbindet, Spritzbeton, Normal-, 
Leicht- und Schwerbeton, Stahlfaser- und Porenleicht-
Probleme und Chancen für ein deutsches Produktionsunternehmen beim 
Eintritt in den polnischen Markt am Beispiel einer Baufirma 
8
beton, Fließestrich und Werkstoffmörtel sowie eine Palette 
von weiteren Betonprodukten, die in der Baubranche Ver-
wendung finden.  
Zusätzlich werden dem Kunden auch Betonpumpen und 
Hilfswerkzeuge zur Verfügung gestellt, damit der Trans-
portbeton rasch seine optimale Wirkung erreichen kann.   
Auch die technische Bedienung und eine Rundum-
Beratung sowie die genaue Qualitätskontrolle in eigens 
dafür ausgewählten Laboratorien garantieren einen vollen 
Service von der Projektplanung bis zu Beendigung des 
Auftrags.
2
2.3  
Beteiligungen des Schwenk-Konzerns in Polen 
Seit 1998 hat die Firma Schwenk diverse Beteiligungen in 
Polen. Diese Beteiligungen sind deshalb entstanden, weil 
man im Jahre 1998 auf dem polnischen Markt nur mit 
polnischen Partnern eine Firma gründen konnte. Auch 
eine 100 % Beteiligung an dem polnischem Unternehmen 
war für einen ausländischen Kapitalgeber rechtlich nicht 
möglich.  
Die Firma Schwenk Transportbeton GmbH in Ulm hat eine 
99,9 % Beteiligung an Schwenk Transportbeton Polska, 
die die Interessen der Firma Schwenk auf den polnischen 
Markt vertritt. Alle weiteren beteiligten Unternehmen in 
Polen haben die Firma Schwenk Transportbetonbau 
Polska als Ansprechpartner, auch wenn sie 100 %ige 
Beteiligungen der Schwenk GmbH Ulm sind. 
Die Gründe für ein solches Modell von Beteiligungen sind 
zum einen finanzieller Art. Man wickelt alle finanziellen 
Transaktionen direkt von Deutschland mit den jeweiligen 
2
 GBT; 
http://www.gbt.pl
; 06.05.2003  Uhr15:32 
Probleme und Chancen für ein deutsches Produktionsunternehmen beim 
Eintritt in den polnischen Markt am Beispiel einer Baufirma 
9
beteiligten Unternehmen ab. Zum anderen lassen sich 
Management Aktivitäten der einzelnen Beteiligungen 
besser direkt von Polen aus steuern. Deshalb wurde die 
Firma Schwenk Transportbeton Polska gegründet. 
Die einzelnen Beteiligungen sind strategisch in ganz Polen 
verteilt, so dass eine optimale Marktversorgung gewähr-
leistet ist.
3
Beteiligte Unternehmen, die 
Transportbeton
 herstellen, 
sind:
4
 Czesto-Bet Sp. z o.o. in Czestochowa, Insbet Sp. z 
o.o. in Warschawa, Serwis Beton TBR Sp. z o.o. in 
Pszcolki bei Gdansk, Mostobet Sp. z o.o. in 
Swietochlowice, Wpri-Bet Sp. z o.o. in Wroclaw, Dombet 
Sp. z o.o. in Katowice, Resbet Sp. z o.o. in Rzeszow, 
Bydgo Bet Sp. z o.o. in Bydgoszcz, Drogrem GBT Sp. z 
o.o. in Poznan, Galicja Beton Sp. z o.o. in Kraków. 
Mitbeteiligte Unternehmen, die reine 
Baufirmen
 sind, sind 
die Firma Budus S.A in Katowice, Resbud Sp.z o.o.in 
Rzeszów und Drogrem Michalczak Sp. z o.o. in Poznan. 
Mitbeteiligungen, die 
Pflastersteine
 herstellen, sind die 
Firma MTM-Bruket Sp. z o.o. in  Pszczólki, Mostostal 
Zabrze Z.P. Budlocum Sp. z o.o. in Swietochlowice, 
Unipol Sp.z o.o. in Bydgoszcz. Solche mitbeteiligte Unter-
nehmen sind oft gleichzeitig Großkunden, die mit Ver-
ünstigungen rechnen können, wie z. B. längeren 
Zahlungsziele für Rechnungen, Mitentscheidung bei 
Managementfragen sowie einer Beteiligung am Gewinn.   
Die Schwenk GmbH Ulm hat auch diverse Beteiligungen 
an Unternehmen, die Dienstleistungsarbeiten durchführen. 
Zum einen sind das Firmen, die 
Betonpumpen
 zu Ver-
fügung stellen, wie die Firma Pumpy do Betonu Sp. z o.o. 
in Kraków und Katowice, die eine Mitbeteiligung an 
3
 Siehe Anlage 2: Standorte der GBT-Gruppe in Polen: S. 99 
4
 Siehe Anlage 3: Beteiligungen der GBT-Gruppe in Polen: S. 100 
Probleme und Chancen für ein deutsches Produktionsunternehmen beim 
Eintritt in den polnischen Markt am Beispiel einer Baufirma 
10
Betonpumpa Sp. z o.o. in Warschau hat. Zum anderen 
sind es Laboratorien, wie die Firma  BARG Laboratorium 
Budowlane Sp. z o.o. in Katowice und CTB pszy 
Politechnice Rzeszowskiej Sp. z o.o. Rzeszów, die für die 
Erforschung von neuen Rezepturen und für die Qualitäts-
sicherung verantwortlich sind. Zu der GBT-Gruppe gehört 
auch eine Beteiligung an der Firma KCZIDF Sp. z o.o. in 
Poznan (Krajowe Centrum Zarzadzania i Doradztwa 
Finansowego Sp. z o.o.), die für die Verwaltung aller zur 
GBT gehörenden Beteiligungen zuständig ist.  
2.4 
Profitcenter in der GBT-Gruppe 
Alle beteiligten Unternehmen werden als Profitcenter 
geführt. D. h. jedes beteiligte Unternehmen arbeitet 
selbständig und muss in der Lage sein, sich selbst zu 
finanzieren. Dies soll die Effektivität erhöhen und das 
jeweilige Management soll motiviert werden, den größt-
möglichen Gewinn aus seinem Unternehmen zu schöpfen. 
3.   
Organisatorische Maßnahmen in der 
GBT Gruppe  
3.1  
Zentrale Verwaltung für alle Beteiligungen  
Die GBT-Gruppe (Grupa betonu Towarowego) wird in 
Polen zentral vom Verwaltungszentrum KCZIDF (Krajowe 
Zentrum Zarzadzania i Doradztwa Finansowego Sp. z 
o.o.) in Poznan verwaltet. Dieses Zentrum bedient alle 
derzeitigen und ehemaligen Beteiligungen des Schwenk-
Konzerns bei denen der Schwenk-Konzern über 50 % 
Beteiligung besitzt. Bei einer Beteiligung von unter 50 % 
muss die Erlaubnis der anderen Beteiligten eingeholt 
Probleme und Chancen für ein deutsches Produktionsunternehmen beim 
Eintritt in den polnischen Markt am Beispiel einer Baufirma 
11
werden. Das Verwaltungszentrum in Poznan bedient die 
Beteiligungen des Schwenk-Konzerns hinsichtlich  Buch-
haltung, Personalabrechnung und Steuerabrechnung. Als 
Zusatzleistung bietet das Verwaltungszentrum auch die 
Konsultation mit einem Rechtsanwalt zwecks rechtlicher 
Beratung sowie die erste Selektion von Bewerbern für 
Beteiligung. Frau Hanna Ostrapowicz, die im Vorstand des 
Verwaltungszentrums in Poznan  ist, sagte, dass die 
KCZiDF praktisch ein Abbild des Verwaltungszentrum in 
Landsberg (Deutschland) ist. Das Verwaltungszentrum in  
Landsberg bedient in Deutschland Firmen der 
Baubranche, speziell Kieselwerke, Transportbeton-
Produzenten und Transportbetonpumpen-Anbieter. Der 
Schwenk-Konzern in Deutschland gehört ebenfalls zu 
seinen Kunden und deshalb lag es nahe, dasselbe 
System in Polen einzuführen.  
Das Verwaltungszentrum in Poznan ist ein selbständig 
arbeitendes Profitcenter mit einer 80 %igen Beteiligung 
von Schwenktransportbeton Deutschland und einer 20 
%igen Beteiligung von Schwenk Transportbeton Polska. 
Es stellt seine Leistungen den einzelnen Beteiligungen der 
GBT-Gruppe in Rechnung. Vorteile eines solchen 
zentralen Systems sind z. B. , dass alle Informationen der 
GBT-Gruppe in einem Haus bearbeitet werden. Das hat 
wiederum den Vorteil, dass alle Daten nicht nach außen 
gelangen müssen und dass die Daten alle zentral 
aufbewahrt werden, was einen raschen Überblick über die 
Geschäftstätigkeiten in den einzelnen Beteiligungen 
zulässt. Weitere Gründe für die Schaffung einer zentralen 
Verwaltung waren unter anderem die spezifischen 
Bedürfnisse des Schwenk-Konzerns. Alle zu 
bearbeitenden Daten aus Poznan werden zu einem 
vereinbarten Termin in die Schwenk-Hauptzentrale nach 
Probleme und Chancen für ein deutsches Produktionsunternehmen beim 
Eintritt in den polnischen Markt am Beispiel einer Baufirma 
12
Ulm übermittelt. Um die Informationen über die 
Geschäftsabläufe der GBT-Gruppe aus Polen in der 
Hauptzentrale in Ulm bearbeiten und bewerten zu können, 
musste ein einheitliches Informationssystem geschaffen 
werden. Dies ist der deutsche Kontenrahmenplan mit dem 
im Verwaltungszentrum in Poznan und in Landsberg die 
Buchhaltung geführt wird. Diese Methode führt jedoch 
auch dazu, dass das Verwaltungszentrum in Poznan die 
doppelte Arbeit hat, weil es die Buchhaltung nach dem 
deutschen und nach dem polnischem System zu führen 
hat. Auch die Aufteilung der einzelnen Kosten nach 
Kostenarten, wie es der Schwenk-Konzern verlangt, war in 
Polen nicht üblich und ist somit auch eine neue 
Herausforderung für das Verwaltungszentrum. Auch 
werden die offenen Posten der einzelnen Beteiligungen 
einer permanenten Kontrolle unterzogen und die 
Beteiligungen regelmäßig über den aktuellen Kontostand 
informiert. Bei Überschreitung der Summe der offenen 
Posten von über 200.000 Zloty werden die Beteiligungen 
sofort informiert. Falls eine Beteiligung in einem Monat 
ungewöhnlich hohe Kosten aufweist, wird sie sofort vom 
Verwaltungszentrum darauf hingewiesen, damit sie 
schnell reagieren kann.  
Die Daten der verschiedenen Beteiligungen werden über 
eine spezielle Software nach Poznan übermittelt. Diese 
Software stellt die Verwaltungszentrale in Poznan den 
einzelnen Beteiligungen zur Verfügung, was eine rasche 
und standardisierte Datenübermittlung zufolge hat. 
Danach werden die Daten einer Firma komplett von einer 
einzigen Buchhalterin bearbeitet. D. h. es wird laufend 
Buchhaltung geführt und periodisch eine Gewinn- und 
Verlust-Rechnung und Bilanz erstellt. Dies ist besonders 
bei Rückfragen von Vorteil, weil nur eine Person als 
Probleme und Chancen für ein deutsches Produktionsunternehmen beim 
Eintritt in den polnischen Markt am Beispiel einer Baufirma 
13
Ansprechpartner dient. Zum Schluss wird ein Bericht an 
die leitende Buchhalterin geleitet, die dann die endgültige 
Überprüfung vornimmt. Einmal im Jahr prüft ein 
Wirtschaftsprüfer komplett eine Beteiligung nach den 
deutschen und polnischen Vorschriften. Die Auswahl 
welche Unternehmen geprüft wird, wird vom Schwenk-
Konzern bestimmt. Zum Beispiel wurden im Jahr 2003 alle 
100 %igen Beteiligung des Schwenk-Konzerns einer 
Prüfung unterzogen. 
3.1.1   Vorteile eines zentralen Verwaltungszentrums 
in Polen 
Durch ihre Erfahrung mit der deutschen Buchhaltung und 
der Möglichkeit auch zusätzliche Leistungen anzubieten, 
wie die Information über offene Posten eines Kunden, 
versucht das Verwaltungszentrum in Poznan auch Kunden 
anderer Branchen zu gewinnen. - speziell Kunden die Ihre 
Buchführung nach deutschen Vorschriften bearbeitet 
haben möchten. Dies gestaltet sich jedoch schwierig, weil 
Firmen ihre Daten nicht gerne in fremde Hände abgeben - 
besonders für Firmen, die in Konkurrenz zu dem 
Schwenk-Konzern stehen. Für deutsche Firmen, die in 
Polen ansässig sind, ist eine solche externe zentrale 
Verwaltung oft vorteilhafter und billiger, weil diese die 
Erfahrungen und Möglichkeiten besitzt, die deutsche und 
polnische Buchhaltung zu realisieren, während die 
herkömmlichen Verwaltungsbüros auf dem polnischen 
Markt diese Möglichkeit nicht haben. 
Probleme und Chancen für ein deutsches Produktionsunternehmen beim 
Eintritt in den polnischen Markt am Beispiel einer Baufirma 
14
3.2  
Führungskonzept zur längerfristigen 
Steigerung des Wertes in der GBT-Gruppe 
3.2.1   Führungskonzept der GBT-Gruppe 
Der Konzern Schwenk Transportbeton hat ein 
Unternehmens- und Führungskonzept entwickelt (Future 
Value), mit dem das Unternehmen eine langfristige 
Steigerung des Wertes der GBT-Gruppe durch die 
Erzeugung eines kontinuierlichen positiven Cashflow 
erklären möchte. Der Cashflow ist der Umsatz abzüglich 
der gesamten Kosten (Materialkosten, Fixkosten und 
variable Kosten) plus Abschreibungen in der laufenden 
Periode. Ein Cashflow ist die angemessene Verzinsung 
des eingesetzten Kapitals. In der GBT-Gruppe sollte jede 
Beteiligung einen Cashflow von 15 Prozent erwirtschaften.  
Tabelle 1: Cashflow für die GBT-Gruppe 
Der Cashflow errechnet sich folgender maßen:  
  Zins für risikolose Geldanlage 6,5 % 
+ 
               Risikozuschlag 2,3 % 
+ 
                Währungsrisiko 3% 
11,8 % für die GBT 
Angemessener Cashflow 15 % 
Probleme und Chancen für ein deutsches Produktionsunternehmen beim 
Eintritt in den polnischen Markt am Beispiel einer Baufirma 
15
Dieser Cashflow sollte anhand klar definierter 
Ziele
erreicht werden und daraus sollten die notwendigen 
Handlungen
 abgeleitet werden.
5
3.2.2   Strategische Ziele der GBT-Gruppe 
Die strategischen Ziele der GBT-Gruppe sind: 
· 
Beste Marktkenntnisse von Kunden, Wettbewerbern 
und Lieferanten  
· 
Hohe Produktqualität 
· 
Hohe Dienstleistungsqualität (Beratung, 
Lieferzuverlässigkeit, Nebenleistungen, 
Kundenwünsche, Rechnungslegung, 
Reklamationsbearbeitung) 
gemessen am Anspruch des Kostenführers 
· 
Marktanteil in Polen mittelfristig 5 Prozent 
· 
Erwirtschaftung des definierten Cashflow 
Im Hinblick auf diese Ziele sollten folgende Handlungen 
durchgeführt werden: 
Beste 
Marktkenntnis
se sollten durch den ständigen 
Kontakt mit 
Kunden, Wettbewerbern und Lieferanten
sichergestellt werden.  
Es sollte eine Kundendatei geführt werden; Kunden-
kontakte sollten ständig gepflegt werden und eine 
Objektliste sollte sicherstellen, dass bei Rückfragen alle 
verfügbaren Daten eines bearbeiteten Objektes schnell 
abgerufen werden können. 
5
 Kennziffern (Benchmarks) in der Gruppe GBT 
Probleme und Chancen für ein deutsches Produktionsunternehmen beim 
Eintritt in den polnischen Markt am Beispiel einer Baufirma 
16
Wichtige Informationen über die 
Wettbewerber
 sind: 
1.     Wo befinden sich unsere Konkurrenten auf unserem 
Markt 
2.     welche  technische  Ausstattung  und  personelles 
Know-how haben sie 
  3.     wie sind ihre Preise 
4.     welchen Kundenstamm hat unsere Konkurrenz 
5. 
wer sind ihre Lieferanten. 
Bei den 
Lieferanten
 ist es wichtig zu erfahren, wer kann 
uns qualitativ die besten Produkte für Zement, Sand / Kies 
und Ersatzteile liefern und wie sind die Preise.      
3.2.3   Wie erreicht man hohe Produktqualität 
Eine hohe Produktqualität erreicht man durch: 
· 
hohe Qualität der Rohstoffe 
· 
technisch einwandfreie Mischanlagen 
· 
kontinuerliche Qualitätsüberwachung durch eigene 
Labors 
· 
die ständige Verbesserung der Produkte, um den 
Ansprüchen der Kunden gerecht zu werden 
· 
einen hohen Ausbildungsgrad der Mitarbeiter  
3.2.4   Wie erreicht man hohe Dienstleistungsqualität 
Eine Dienstleitungsqualität erreicht man durch: 
· 
Höflichkeit 
· 
Gute Beratung 
Probleme und Chancen für ein deutsches Produktionsunternehmen beim 
Eintritt in den polnischen Markt am Beispiel einer Baufirma 
17
· 
Beachtung von Kundenwünschen 
· 
Lieferzuverlässigkeit 
· 
Nebenleistungen 
· 
Saubere Rechnungslegung 
· 
Schnelle und faire Reklamationsbearbeitung 
3.2.5   Ein wichtiges Ziel ist die Kostenführerschaft 
Gemessen an den Leistungsansprüchen der GBT-Gruppe 
muss die günstigste Kostenstruktur erreicht werden.  
Wenn die oben genannten Ziele umgesetzt werden, sollte 
die GBT-Gruppe 5 Prozent Marktanteil erreichen und den 
gewünschten Cashflow von 15 Prozent erwirtschaften. 
3.3  
Verband der Transportbeton-Produzenten 
Die Firma Schwenk ist im Verband der Transportbeton-
Produzenten in Polen (Stowarzyszenie Producentow 
Betonu Towarowego w Polsce), der seinen Sitz ebenfalls 
in Kraków hat. 
Nach Meinung des Verbandsvorsitzenden, Dr. Zdzislaw 
Kohutek, sind die Ziele des Verbandes, den Verbands-
mitgliedern neue Gesetze und Auflagen, speziell die von 
der EU geforderten, näher zu bringen. Z. B. verlangt die 
EU, dass der in Polen hergestellte Beton die EU-Norm EN 
2061 besitzt. Der Verband hat nun die Aufgabe, diese 
Vorschrift ins polnische zu übersetzen und die Mitarbeiter 
der Qualitätslaboratorien, die Rezepturen zu Betonher-
stellung entwickeln, hinsichtlich dieser neuen Norm zu 
schulen. Da es bisher in Polen keine einheitliche Norm für 
die Betonherstellung gab, tun sich besonders ältere 
Probleme und Chancen für ein deutsches Produktionsunternehmen beim 
Eintritt in den polnischen Markt am Beispiel einer Baufirma 
18
Produzenten und kleinere Betriebe mit diesen neuen 
Vorschriften schwer.  
Die Betonhersteller versuchen durch den Verband auch 
Ihre Marketingstrategie zu verbessern, in dem sie sich 
durch ein Gütezeichen, das nur den Verbandsmitgliedern 
zusteht, von anderen Betonherstellern unterscheiden. 
Dieses Gütezeichen soll, wie auch in Deutschland, dem 
Kunden den Kauf von Qualitätsbeton erleichtern. 
Durch die Mitgliedschaft in einem starken Verband 
versuchen die Mitglieder auch auf die Politik und 
Gesetzgebung Einfluss zu nehmen. So sollte z. B. erreicht 
werden, dass in Polen das zulässige Gesamtgewicht für 
die Betonmischer nicht niedriger ist als in Deutschland, 
weil viele Betonproduzenten ihre Betonmischer in 
Deutschland kaufen. 
Da ein Verband für Betonproduzenten etwas Neues in 
Polen ist, liegt es nahe, dass viel Arbeit nötig ist, um die 
Betonhersteller von der Wichtigkeit einer Mitgliedschaft zu 
überzeugen.  
4.  
Humankapital ist ein Schlüsselfaktor in 
der polnischen Wirtschaft 
4.1  
Prämiengehaltssystem in der GBT-Gruppe
6
Die GBT-Gruppe hat ein Prämiengehaltssystem ent-
wickelt. Das Gehalt besteht aus einem festen Anteil von 
maximal 80 % und einer Prämie von mindestens 20 %.  
6
 Gehaltsystem der GBT Gruppe 
Probleme und Chancen für ein deutsches Produktionsunternehmen beim 
Eintritt in den polnischen Markt am Beispiel einer Baufirma 
19
Ein Grund für das Prämiensystem war einen leistungs-
gerechterer Lohn zu schaffen. Man wollte damit die 
Motivation der Mitarbeiter - besonders der Vertriebsmit-
arbeiter - stärken und auch alle Mitarbeiter dazu bewegen, 
sparsam mit den Unternehmensressourcen umzugehen, 
um die Kosten zu senken. Alle Mitarbeiter, auch die, die 
nicht direkt am Verkauf der Produkte tätig sind, sollen von 
höheren Umsatzzahlen profitieren und bei einer Umsatz-
flaute mit Gehaltkürzungen zu rechnen haben. 
Die 20 %ige Prämie setzt sich folgendermaßen zusam-
men: 
· 
25 %, wenn die Fixkosten im Unternehmen im Ge-
schäftsjahr weniger als 10 % bzw. je nach 
Unternehmen wenige als 15 % vom Nettoumsatz 
betragen;   
· 
25 %, wenn die Außenstände, die älter als 360 Tage 
sind, im Geschäftsjahr weniger als 5 % vom Brutto-
umsatz betragen; 
· 
25 %, wenn pro Mitarbeiter im Unternehmen (ohne 
Mischer- und Pumpenfahrer) mindestens 5.000 m³ 
Beton pro Geschäftsjahr produziert werden; 
· 
25 % werden individuell festgelegt. 
 4.1.2   Vorteile eines Prämiengehaltssystems 
Ein Prämiengehaltssystem ist nur in einem Unternehmen 
gerechtfertigt, in dem es eine flache Hierarchie gibt und in 
dem jeder einzelne Mitarbeiter eine gewisse Mitbe-
stimmung hat, um falls nötig auch auf die Missstände im 
Unternehmen aufmerksam zumachen.   
Details
- Seiten
 - Erscheinungsform
 - Originalausgabe
 - Erscheinungsjahr
 - 2003
 - ISBN (eBook)
 - 9783832484392
 - ISBN (Paperback)
 - 9783838684390
 - DOI
 - 10.3239/9783832484392
 - Dateigröße
 - 6.6 MB
 - Sprache
 - Deutsch
 - Institution / Hochschule
 - Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen; Standort Nürtingen – Betriebswirtschaft
 - Erscheinungsdatum
 - 2004 (November)
 - Note
 - 1,7
 - Schlagworte
 - osteuropa polnischer markt eu-erweiterung europäische union investoren
 - Produktsicherheit
 - Diplom.de