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Die Figur des Märtyrers in den Dramen des Andreas Gryphius

©1999 Magisterarbeit 115 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Auf den folgenden Seiten soll erst ein allgemeines Bild des Märtyrers projektiert und dargestellt werden, um in einem zweiten Schritt diese allgemeingültigen Aussagen auf Gryphius` spezifische Märtyrerfiguren anzuwenden oder zu kontrastieren. Die vier untersuchten Dramen Leo Armenius, Catharina von Georgien, Carolus Stuardus und Aemilius Paulus Papinianus weisen jeweils eine Gemeinsamkeit auf: der Dramenheld ist zugleich Titelfigur und stirbt als Märtyrer – wie im einzelnen zu zeigen sein wird.
Dementsprechend gliedert sich diese Arbeit in drei Teile: einen allgemeinen Part zum Märtyrer, der Darstellung der Märtyrerfigur in Gryphius` vier Dramen (unter Berücksichtigung der Forschungsliteratur) und einer Ausarbeitung des Gryphschen Märtyrerbegriffs. Die einzelnen Tragödien sollen jeweils unter dem Aspekt des Märtyrertodes analysiert werden, um schließlich den für Gryphius eigenen Märtyrerbegriff zu konstruieren. In dieser Schlussbetrachtung soll verdeutlicht werden, inwiefern Gryphius einen von der Tradition unabhängigen Märtyrerbegriff entwickelt bzw. er sich an dem historischen Terminus orientiert.
Als Märtyrer wird eine Person bezeichnet, die sich für eine Idee bzw. ihre Überzeugung einsetzt, dafür Nachteile und Verfolgungen in Kauf und sogar den Tod auf sich nimmt. Charakteristisch für jeden Märtyrer ist seine „Standhaftigkeit, sein übermenschlicher Mut, ihre Seele bleibt von den Qualen des Leibes unangefochten, und sie gehen zur Folter, die zum unabdingbaren Bestandteil des Märtyrertodes wurde, wie zu einem Fest“. Der Begriff Märtyrer entstammt dem griechischen Wort Martyros, das mit Zeuge übersetzt werden kann. Mit dem Begriff des Zeugen wurden um das Jahr 100 vor allem Christen verbunden, die nach der Lehre Christi lebten. Im zweiten Jahrhundert nach Christi unterlag der Begriff Martyros dann einem Bedeutungswandel; er wurde präzisiert und die Konnotation bezog sich nun vor allem darauf, dass ein Märtyrer für seinen Glauben sterben musste.
In der Epoche des Barock entstanden zahlreiche Märtyrerstücke. Mit dieser Art von Dichtung sollten Menschen bekehrt werden, sie sollten sich wieder auf ihre christlichen Werte berufen und sich zu ihrem Glauben bekennen.
Gerade in Andreas Gryphius` Märtyrerdichtung wird der Tod des Dramenhelden nicht als negatives Moment des Lebens dargestellt. Es erscheint vielmehr so, als würde der Märtyrer in den Dramen als Sieger über den Tod hervorgehen. Der Held weiß, dass nach seinem Tode […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1. Allgemeines zum Begriff des Märtyrers
1.1. Der Märtyrer in der Barockliteratur
1.2. Gryphius` Leben und der Einfluß auf seine Märtyrerdramen
1.3. Das Jesuitendrama und der Einfluß auf Andreas Gryphius` Märtyrertragödien

2. Die Figur des Märtyrers in den Dramen des Andreas Gryphius
2.1. Die Figur des Märtyrers im Drama Leo Armenius
2.1.1. Der bisherige Forschungsstand
2.1.2. Leos Widersacher Michael Balbus
2.1.3. Die Rolle Theodosias in Bezug auf Leos Märtyrerende
2.1.4. Leo als Märtyrer
2.2. Die Figur des Märtyrers im Drama Catharina von Georgien
2.2.1. Der bisherige Forschungsstand
2.2.2. Die Angstmomente der Catharina von Georgien
2.2.3. Die Zeit- Ewigkeitsbehandlung im Hinblick auf Catharinas Märtyrerende
2.2.4. Catharina als Märtyrerin
2.3. Die Figur des Märtyrers im Drama Carolus Stuardus
2.3.1. Der bisherige Forschungsstand
2.3.2. Die Kronenbehandlung in Bezug auf Carolus` Märtyrerende
2.3.3. Der Nexus zwischen Christus und Carolus
2.3.4. Die Angstmomente des Carolus Stuardus
2.3.5. Der Aufbau des Dramas in Bezug auf Verschwörungs- und Rettungsaktionen
2.3.5.1. Der legitime Königsmord
2.3.5.2. Der illegitime Königsmord
2.3.5.3. Die Konsequenzen des Königsmordes
2.3.6. Carolus als Märtyrer
2.4. Die Figur des Märtyrers im Drama Aemilius Paulus Papinianus
2.4.1. Der bisherige Forschungsstand
2.4.2. Die Relevanz der Säkularisation in Bezug auf Papinians Märtyrerende
2.4.3. Die Prüfung Papinians oder der Rat zum verkehrten Stehen
2.4.4. Papinians irdischer Fall als Erhöhung
2.4.5. Papinian als Märtyrer

3. Der Märtyrerbegriff nach Andreas Gryphius

Literaturverzeichnis

Einleitung

Auf den folgenden Seiten soll erst ein allgemeines Bild des Märtyrers projektiert und dargestellt werden, um in einem zweiten Schritt diese allgemeingültigen Aussagen auf Gryphius` spezifische Märtyrerfiguren anzuwenden oder zu kontrastieren. Die vier unter-suchten Dramen Leo Armenius, Catharina von Georgien, Carolus Stuardus und Aemilius Paulus Papinianus weisen jeweils eine Gemeinsamkeit auf: der Dramenheld ist zugleich Titelfigur und stirbt als Märtyrer – wie im einzelnen zu zeigen sein wird. Dementsprechend gliedert sich diese Arbeit in drei Teile: einen allgemeinen Part zum Märtyrer, der Darstel-lung der Märtyrerfigur in Gryphius` vier Dramen (unter Berücksichtigung der Forschungs-literatur) und einer Ausarbeitung des Gryphschen Märtyrerbegriffs. Die einzelnen Tragö-dien sollen jeweils unter dem Aspekt des Märtyrertodes analysiert werden, um schließlich den für Gryphius eigenen Märtyrerbegriff zu konstruieren. In dieser Schlußbetrachtung soll verdeutlicht werden, inwiefern Gryphius einen von der Tradition unabhängigen Märtyrer-begriff entwickelt bzw. er sich an dem historischen Terminus orientiert.

1. Allgemeines zum Begriff des Märtyrers

Als Märtyrer wird eine Person bezeichnet, die sich für eine Idee bzw. ihre Überzeugung einsetzt, dafür Nachteile und Verfolgungen in Kauf und sogar den Tod auf sich nimmt.[1] Charakteristisch für jeden Märtyrer ist seine „Standhaftigkeit, sein übermenschlicher Mut, ihre Seele bleibt von den Qualen des Leibes unangefochten, und sie gehen zur Folter, die zum unabdingbaren Bestandteil des Märtyrertodes wurde, wie zu einem Fest“.[2] Der Begriff Märtyrer entstammt dem griechischen Wort Martyros, das mit Zeuge übersetzt werden kann.[3] Mit dem Begriff des Zeugen wurden um das Jahr 100 vor allem Christen verbunden, die nach der Lehre Christi lebten. Im zweiten Jahrhundert nach Christi unterlag der Begriff Martyros dann einem Bedeutungswandel; er wurde präzisiert und die Konnotation bezog sich nun vor allem darauf, daß ein Märtyrer für seinen Glauben sterben mußte. Im Christentum wird also derjenige Märtyrer genannt, der sich für sein Glaubensbekenntnis opfert. Dieser wird auch als Blutzeuge Christi bezeichnet. Genau wie Jesus stirbt der Blut-zeuge für seinen Glauben, genau wie er erträgt er schweres Leiden. Das Leiden Christi wiederholt sich folglich im Leiden der Christen. Demnach können Christen, die sich für ihren Glauben opfern auch als Nachahmer Christi bezeichnet werden. „Die Passion des Jüngers [ist also] mit der des Meisters vergleichbar.“[4] Die Seelen der Märtyrer, die für ihren Glauben gestorben sind, „liegen unter dem himmlischen Altar“[5], das bedeutet, sie sind bei Gott. „Das Martyrium erleiden bedeutet [...] unmittelbar zu Gott zu gelangen. [...] In dem Augenblick seines Sterbens erwirbt der Märtyrer das ewige Leben.“[6] Er tritt also nach seinem Tode in die himmlische Welt – das Paradies ein.

Die Größe und Stärke eines Märtyrers läßt sich schon zu dessen Lebzeiten erkennen. So sagt er allem Weltlichen ab, um nach seinem Tode Gott rein, das heißt ohne Sünde gegen-übertreten zu können. Das Leiden, das der Märtyrer auf sich nimmt, hat sündentilgende Kraft. Wenn ein Märtyrer aufgrund seines christlichen Glaubens verfolgt wird, und trotz-dem nicht von seinem Glauben abfällt, sondern gerade dann noch stärker an ihm festhält, so hat er „größeren Verdienst erworben als diejenigen, die erst zweifelten und zagten, ob sie [sich] in den Verhören [zu Jesus Christus] bekennen sollten, und sich dann nach an-fänglichem Schwanken doch zum Leiden entschlossen.“[7] Der Leidensweg eines Märtyrers führt erst zur Vollkommenheit. Denn das Leiden eines Märtyrers ist vergleichbar mit dem Leiden Jesu Christi. Ein Märtyrer wird um seines Glaubens willen verfolgt, und auch Jesus wurde um seines Glaubens willen verfolgt und ist für seinen Glauben gestorben. Der Märtyrer durchlebt und erleidet also das gleiche Schicksal wie Christus. „Der Tod des Märtyrers ist die höchste Stufe der Vollendung, die ein Christ erreichen kann“[8]. Sein Sterben kann somit als Opfer zu Ehren Gottes verstanden werden und hat sühnende Be-deutung. Martyrium und Passion korrelieren miteinander, denn bevor ein Märtyrer sich opfert, hat er selbst einen Leidensweg hinter sich. Ein echter Märtyrer ist aber nur der-jenige, der sich ohne Waffe, nur mit Worten für seinen Glauben einsetzt. „Dennoch stilisierte christliche Dichtung in Zeiten, die das Christentum mit der Waffe verbreiten oder verteidigen zu müssen glaubten, den Miles christianus, der im Kampf gegen Ungläubige fällt, gern als Märtyrer.“[9] Charakteristisch für einen Märtyrer ist es aber gewaltlos zu sterben.[10]

Die Entstehung des Märtyrertitels datiert Norbert Brox auf die Jahre zwischen 100 und 156 nach Christus.[11] Also in die Zeit, in der der Märtyrerbischof von Antiochien (Ignatius) und der Märtyrerbischof von Smyrna (Polykarp) gelebt haben. Ignatius hat sich wilden Tieren zum Fraß vorgeworfen und sich auf diese Weise geopfert; Polykarp (Schüler des Apostels Johannes) wurde auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Jedoch stiegen die Flammen nur um ihn herum auf und verzehrten seinen Leib nicht, so daß der Henker Polykarp den Gnadenstoß mit dem Dolch erteilen sollte. Doch bevor dies geschehen konnte, quoll Blut aus Polykarp hervor, daß das Feuer zum erlöschen brachte. Da wunderten sich viele Gottlose, wie anders Gläubige starben.[12]

Karl Holl zeigt auf, daß schon dem Propheten Merkmale eines Märtyrers zugesprochen wurden. Insbesondere berühmte alte Propheten wurden im Nachhinein als Märtyrer um-gedeutet und angesehen. So herrschte die Vorstellung vor, daß der Prophet für sein Zeug-nis sterben mußte. Aus den Evangelien geht hervor, daß schon zu Lebzeiten Jesu das Bild bestand, daß der Prophet den Tod erleiden muß.[13] Norbert Brox weist in diesem Zu-sammenhang darauf hin, daß der Glaube, daß der Prophet leiden und dann sterben muß im ersten Jahrhundert sehr ausgeprägt ist, und „eine Lehre jüdischen Ursprungs ist, auf der die Auffassungen des Neuen Testamentes fußen“[14]. Prophet und Märtyrer besaßen also häufig die gleiche Konnotation. Der Prophet wurde zum Märtyrer bzw. mit diesem gleichgesetzt. Wobei es durchaus Propheten gab, die Märtyrerschicksale erlebt haben, wie im Nachhinein deutlich wird. Aber nicht jeder Prophet implizierte den Begriff des Märtyrers bzw. konnte mit diesem identifiziert werden. Durch die vielen Märtyrer, die es im Laufe der Zeit gab, starb die Auffassung des ,prophetischen Märtyrers’ – der Prophet, der auch immer schon Märtyrer ist – immer mehr aus. Karl Holl spricht in diesem Zusammenhang davon, daß „die Masse den Wert des einzelnen niedergedrückt hat“[15].

Die umgekehrte Variante, in der der Märtyrer zum Propheten erkoren wird, ist auch vorzufinden. Das geschah, indem dem Märtyrer in seiner Todesstunde eine Art von Hellseherei zugesprochen wurde, die als biblische Prophetie ausgelegt wurde. Diese Idee entstammt der Stoa, die besagt, daß jeder Mensch in seiner Todesstunde Aussagen über sein eigenes Schicksal machen kann. „Durch die Lösung vom Leib wird diese im Menschen schlummernde Fähigkeit frei.“[16] Der erdachte ,Märtyrer-Prophet’ hat folglich keine prophetischen Eigenschaften entwickelt, sondern hat in seiner Todesstunde ganz natürliche Fähigkeiten eines gewöhnlichen Menschen. Die Schlußfolgerung, jeder Märtyrer ist auch ein Prophet, muß deshalb revidiert werden. Allerdings muß eingeräumt werden, daß Märtyrer und Prophet durchaus Gemeinsamkeiten besitzen. Sowohl der Märtyrer wie auch der Prophet treten sühnend für andere ein. Prophet und Märtyrer werden zum Fürsprecher des Volkes – zum Nationalhelden. Beide weisen eine Art Volks-frömmigkeit auf, und beide gelten als gerecht und von Gott auserwählt. Sowie den Prophe-ten Wunder begleiten, so wurde die gewaltsame Tötung des Märtyrers häufig durch Wun-der erschwert.[17] Durch die Parallelen, die Märtyrer und Prophet aufweisen, wird ver-ständlich, warum sie häufig miteinander identifiziert wurden.

Aus Märtyrerakten, das heißt Berichten von Zeitgenossen der Frühzeit, geht hervor, daß der Märtyrer im Diesseits immer etwas aus dem Jenseits bei sich trägt. Das heißt, aus dem Wissen um Jesus Christus schöpfen Märtyrer ihre Willens- und Widerstandskraft, sich für ihre Überzeugung einzusetzen und ihrem Glauben bis in den Tod treu zu bleiben und standzuhalten. „Sie wissen sich Christus näher gerückt und empfinden deutlich seine Ge-genwart; denn sie stehen mit ihm in unbehindertem trautem Verkehr. [...] [Das bedeutet] sie [werden] mit seinem Geist ausgerüstet [...], [verschmelzen] mit ihm zu einer Persön-lichkeit [...], so daß er in ihnen kämpft und siegt.“[18] Der Märtyrerbegriff unterliegt hierbei einem Wandel. Geht aus einigen Märtyrerakten noch hervor, daß der Märtyrer schon apriori eine metaphysische Gewißheit von Jesus besitzt, so spielt z.B. in den Märtyrerakten von Lyon der Verdienstgedanke eine entscheidenden Rolle.[19] Der Märtyrer wird erst nach-dem er eine Leistung vollbracht hat, z.B. indem er für das Volk und das Gute kämpft und sich gegen die Obrigkeit auflehnt, die Nähe Jesus spüren. „Jetzt gilt die Offenbarung als eine besondere Stufe der Begnadigung.“[20]

Aber nicht nur Christen werden als Märtyrer bezeichnet. Es gibt auch heidnische Märtyrer. Dabei handelt es sich vor allem um Opponenten, die sich gegen die Obrigkeit oder die Gewaltherrschaft auflehnen und ihr Leben für ihre Überzeugung hingeben. Epiktet (griechischer Philosoph, Stoiker und Kyniker; 50 bis 138 v. Chr.) ist z.B. einer der heid-nischen Märtyrer. Als Stoiker bewertet er weltliche Dinge, wie Reichtum, Armut, Not oder Krankheit neutral. Das heißt, sie sind für ihn wertlos und berühren ihn persönlich nicht. Mit dieser Lebensauffassung führt der Stoiker ein sehr bescheidenes Leben mit minimalen Ansprüchen. Der stoische „Philosoph ist im Auftrag des Zeus da, als dessen Wille und Weisheit die Erkenntnisse und Lehrsätze der stoischen Philosophie aufgefaßt werden.“[21] Der Philosoph hat die Aufgabe, den „unmündigen Menschen“ den „wahren Ort“ von Gut und Böse zu zeigen.[22] Vom Wesen her unterscheiden sich christliche und außerreligiöse Märtyrer jedoch nicht: beide kämpfen für ihre Ideale meistens ohne Waffe.[23] Elisabeth Frenzel greift zur Verdeutlichung ein Beispiel aus der Zeit vor Christi Geburt auf. Die Heldin der Antigone (441 v. Chr.) des Sophokles agiert trotz des Bewußtseins ihrer Ohnmacht und trotz des Verbotes des Machthabers nach Pietät und Humanität, bis sie schließlich für ihr Handeln mit dem Tod büßt.[24]

Der christliche Märtyrerbegriff ist unabhängig von dem heidnischen Begriff entstanden. Aufzeichnungen, die dies widerlegen wollen und eine Beeinflussung des heidnischen Märtyrerbegriffes auf den christlichen aufzeigen, müssen als hypothetisch angesehen werden, denn es sind keine überzeugenden Aufzeichnungen für die Übertragung des heidnischen Märtyrerbegriffes auf den christlichen vorzufinden. Frenzel, Brox und Bauer vertreten den Standpunkt, daß beide Märtyrerbegriffe unabhängig voneinander entstanden sein müssen: Bauer „lehnt die Annahme einer Abhängigkeit der christlichen Martyrien von den heidnischen ab und will durch den Vergleich nur zeigen, daß die beiden unabhängig voneinander aus analogen Voraussetzungen und durch gleichartige Interessen entstandenen Literaturzweige [...] eine gleichartige Entwicklung genommen haben.“[25] Parallelen heidnischer und christlicher Märtyrerschilderungen lassen sich also auf gleiche Situationen, die Heiden und Christen erlebt haben, zurückführen. Ein „literaturge-schichtlicher Zusammenhang zwischen heidnischer und christlicher Martyrienliteratur [...] ist [und bleibt] unbestreitbar.“[26]

1.1. Der Märtyrer in der Barockliteratur

In der Epoche des Barock entstanden zahlreiche Märtyrerstücke. Mit dieser Art von Dichtung sollten Menschen bekehrt werden, sie sollten sich wieder auf ihre christlichen Werte berufen und sich zu ihrem Glauben bekennen.

Gerade in Andreas Gryphius` Märtyrerdichtung wird der Tod des Dramenhelden nicht als negatives Moment des Lebens dargestellt. Es erscheint vielmehr so, als würde der Märtyrer in den Dramen als Sieger über den Tod hervorgehen. Der Held weiß, daß nach seinem Tode das ewige Leben beginnt. „Ja freylich! ja! Wir gehn zu Gott ins Leben ein. [...] Ade mit disem Kuß bis in die Ewigkeit.“[27] Der Tod führt somit nur den physischen Verfall des Menschen herbei, die Seele des Märtyrers tritt ins ewige Leben ein. Der Märtyrer trium-phiert über den Tod, der folglich besiegt und überwunden wird.

Im Mittelalter stand folgende Warnung und Belehrung an den Wänden der Kirchen: „Bedenkt, daß Ihr alle sterben müßt.“ Gleichzeitig stand an versteckter Stelle jedoch auch die Verkündigung des ewigen Lebens – des Triumphes über den Tod.[28] „Der >>Christus triumphans<< wird im Mittelalter für den Gläubigen zum Sieger über den Tod.“[29] Der Glaube an Jesus Christus wird somit zu diesem Zeitpunkt gestärkt. Auch in den Barock-dramen Andreas Gryphius` spielt der Glaube eine große Rolle. Denn erst durch den Glau-ben erscheinen moralische Werte wie Constantia, Frugalität und Aufrichtigkeit für den Märtyrer als die ,wahren’ und einzig richtigen Tugenden. Diese können als sogenannte ,ewige Werte’ bezeichnet werden. Denn diese ,guten Werte’ besiegen den Tod bzw. bestehen auch nach dem Tode weiter. Dem gegenüber stehen die rein weltlichen Dinge wie z.B. Reichtum, Macht und Ansehen. Diese irdischen Güter spielen in der metaphysischen Welt keine Rolle mehr, denn sie überwinden den Tod nicht, sondern scheiden mit dem Tod vom Menschen. Genau das hat der Märtyrer erkannt. Deshalb werden für diese Person ir-dische Dinge im Vergleich zu Güte und Nächstenliebe nichtig. Der Märtyrer weiß, daß er durch seine Tugenden das ewige Leben erlangt und ihn nach seinem Tode Glückseligkeit erwartet. Mors ultima - der Todestag - ist deshalb für den Märtyrer nicht der letzte Tag seines Lebens, vielmehr beginnt für ihn danach erst das ewige Leben. Mors ultima kann für den Märtyrer somit auch als ultima spes bezeichnet werden.

1.2. Gryphius` Leben und der Einfluß auf seine Märtyrerdramen

Andreas Gryphius (1616-1664) wird schon in seiner Jugend mit dem Elend und Leid des dreißigjährigen Krieges konfrontiert. Die Schrecken der Kriegsjahre prägen sein Leben und nehmen Einfluß auf seine Werke. So greift er unter anderem in seinen vier Dramen Leo Armenius, Catharina von Georgien, Carolus Stuardus und Aemilius Paulus Papinianus Vanitas-Vorstellungen auf.

Mit dem Tod kommt Gryphius schon sehr früh in Berührung. Sein Vater stirbt schon 1621, als Gryphius gerade fünf ist, seine Mutter sieben Jahre darauf.[30] Aber auch in seinem späteren Leben erfährt er immer wieder die Hinfälligkeit menschlichen Daseins: Von seinen sieben eigenen Kindern sterben sechs (alleine vier im jugendlichen Alter) nur sein Sohn Christian erreicht das Mannesalter. Die Hinfälligkeit des menschlichen Lebens prä-gen auch seine Dramen, in denen er immer wieder auf die Vergänglichkeit alles Irdischen hinweist. Schon in der Vorrede zu seinem ersten Trauerspiel Leo Armenius schreibt er dem Leser folgendes: „Indem unser gantzes Vatterland sich nuhmehr in seine eigene Aschen verscharret / und in einen Schawplatz der Eitelkeit verwandelt; bin ich geflissen dir die vergänglichkeit menschlicher sachen in gegenwertigem / und etlich folgenden Trawer-spielen vorzustellen.“[31] Der von persönlichen Schicksalsschlägen und von den Kriegs-jahren geprägte Gryphius erkennt, daß nichts bleibt wie es einmal war – alles dem Vergänglichkeitsprinzip unterworfen ist. Gerade das möchte Gryphius dem Rezipienten näherbringen und ihn davon abbringen, die Welt zu lieben.

Gryphius appelliert an die Leser – die Menschheit – wieder Gott näher zu kommen, indem er ihnen die Vergänglichkeit des Irdischen vor Augen hält und das Jenseits als ewiges und beständiges Glück beschreibt. Die äußeren Lebensumstände haben Gryphius selbst geprägt, aber auch seine Werke. Gryphius` Dramenhelden, die als Märtyrer sterben und erst im Jenseits das wahre Glück zu finden glauben, sind Gryphius aus der Seele ge-schrieben. Denn auch er sehnt sich schon zu seinen Lebzeiten nach dem Tode. Auf das Diesseits gerichtet sind Gryphius` Gedanken ziemlich düster und pessimistisch, doch auf die überirdische Welt bezogen wird Gryphius zum wahren Optimisten. Schließlich hofft er im Jenseits den wahren ,Seelenfrieden’ zu finden.

1.3. Das Jesuitendrama und der Einfluß auf Andreas Gryphius` Märtyrertragödien

Bevor auf die Beeinflussung des Jesuitendramas auf Gryphius selbst und seine Märtyrer-dramen im Besonderen eingegangen wird, sollte zuvor auf das Jesuitendrama im allge-meinen Bezug genommen werden. Das Jesuitendrama ist vom 16. bis 18. Jahrhundert eine bevorzugte Gattungserscheinung. Insbesondere im Zeitalter des Barock werden vermehrt Jesuitendramen auf der Bühne aufgeführt. Kennzeichen der Bühnenstücke sind der reli-giöse Bezug der Werke, die lateinische Sprache (für Laien werden Programmhefte in deutscher Übersetzung ausgeteilt) und der pädagogisch-didaktische Zweck.[32] Denn die Jesuitenstücke wurden häufig von Lehrern der Jesuitenschule verfaßt und von deren Schülern aufgeführt. Dabei wurden vor allem biblische Stoffe bearbeitet, aber auch Inhalte von Märtyrerakten sowie der gesamten Weltliteratur dienten als Textquelle. Besonders beliebt waren Textvorlagen, in denen auf die Hinfälligkeit des irdischen Daseins einge-gangen wurde und eine Erhöhung des Todes und Jenseits stattfand. Deshalb griff man häufig auf biblische Quellen wie die Makkabäer-Bücher, Esther oder die Geschichte des Abraham zurück.

Hinter dem Jesuitendrama steht ein moralischer Endzweck. Der katholische Glaube soll gefestigt werden und durch Schauder-und Grauenszenen soll vor bösen Taten abgeschreckt werden.[33] Der Stoff der Jesuitendramen wird oftmals auch als Textgrundlage dramatischer Werke verwendet, da das Jesuitentheater ein großes Spektrum an Stoffen aus der gesamten Weltliteratur behandelte und direkt auf die Quellen zurückging. Spätere Dramatiker griffen deshalb gerne bei der Behandlung ihrer eigenen Werke auf Jesuitendramen zurück.

Auch Gryphius wurde auf seinen Reisen durch Frankreich und Italien mit der lateinischen Jesuitenliteratur vertraut und wurde durch sie beeinflußt. Zahlreiche Jesuitendramen sind z.B. Märtyrerstücke. Auch Gryphius` „Tragödien sind [alle] Märtyrerdramen, mit Aus-nahme von Cardenio und Celinde.“[34] Dabei wählt er als Märtyrerfigur jedoch keine bib-lische Gestalt aus, sondern nimmt Stoffe und Personen aus der Geschichte. Selbst dabei orientiert Gryphius sich an den Jesuiten, denn auch in deren Stücke werden vielfach Stoffe aus dem Weltgeschehen – Staatsaktionen – behandelt. Daß Gryphius sich im Umfeld der Jesuiten bewegt, zeigt sich auch daran, daß die Figuren Papinian oder Leo Armenius bei den Jesuiten schon bekannte Persönlichkeiten waren, bevor Gryphius seine Stücke auf-führen ließ.[35] Willi Harring führt hierzu zwei Werke aus der Zeit vor Gryphius an, die den Leo Armenius-Stoff behandeln.[36]

Gryphius benutzt teilweise auch dieselben Quellen für seine Dramen wie die Jesuiten. Sowohl die Jesuiten wie auch Gryphius schöpften aus der Textvorlage der byzantinischen Historiker Cedrenus und Zonaras. Gryphius verwendete die Textquelle als Stoff für seinen Leo Armenius. Ganz in der Tradition der Jesuiten bewegt Gryphius sich auch, wenn er wie z.B. im Leo Armenius einen Geist auftreten läßt, der durch sein Erscheinen Einfluß auf die weitere Handlung des Stückes nimmt bzw. diese schon vorweg nimmt. Der Aufbau der einzelnen Dramen bei Gryphius weist auch Parallelen zum Jesuitendrama auf. Gryphius teilt seine Tragödien in fünf Abhandlungen, die wiederum in verschiedene Szenen unter-teilt sind, auf. Außerdem ist die Intention des Jesuitendramas dieselbe, die auch Gryphius in seinen Dramen anpreist: Durch die Dramen sollen die Rezipienten erfahren, daß Sterben kein Verlust, sondern sogar Gewinn ist, die wahre Vollkommenheit erst im metaphysi-schen Bereich zu erlangen ist und nicht im irdischen Dasein. „Die Zuschauer [...] sollen für die höheren Ideale der Menschheit begeisternde Anregung empfangen, sie sollen dem Erdenleben gram werden, weil sterben Gewinn ist.“[37] Damit weisen Gryphius` Dramen auch einen moralisch-didaktischen Zweck auf, denn Gryphius fordert von den Rezipienten sich wieder auf Gott zu berufen. Kaum ein Dramatiker vor Gryphius hatte bisher für seine Tragödien fast nur Märtyrerstoffe verwendet. Damit schlägt Gryphius im deutschen Drama eine etwas andere Richtung ein bzw. setzt neue Akzente.

Gryphius arbeitet in seinen Märtyrertragödien das Vergänglichkeitsmoment heraus. Der jeweilige Herrscher erfährt bei Gryphius den Fall, das heißt Gryphius` Trauerspiele weisen eine stringente Struktur auf, die sich auf die Formel: „Höchste Höhe, tiefster Fall“[38] bringen läßt. Aber auch der Held selbst wird erst durch sein Leiden – durch das Vanitas-Moment zum eigentlichen Helden. Denn Gryphius` Heldenfiguren sind gleichzeitig leiden-de Figuren. Die Titelfiguren sind in Gryphius` Märtyrerdramen nie die Figuren, die dem Tod trotzen und überleben, sondern diejenigen, die als Märtyrer – ohne Angst – dem Tod entgegengehen. Das bedeutet, die Titel- und Hauptfigur ist in Gryphius` vier Tragödien (Leo Armenius, Catharina von Georgien, Carolus Stuardus und Papinian) immer die leidende Gestalt – nie die agierende. Im Leo Armenius läßt sich die Diskrepanz zwischen agierender und leidender Figur sehr genau herausarbeiten. Während Leos Widersacher Michael Balbus den handelnden, aktiven Part verkörpert, beschränkt sich Leos Rolle hauptsächlich auf die des Leidenden. Erst durch die Tatkraft Michaels wird Leos Fall mög-lich. Dem ,aktiven’ Michael steht somit der ,passive’ Leo antithetisch gegenüber. In der Forschungsliteratur vertreten deshalb auch einige Literaten die Meinung, daß nicht Leo die eigentliche Hauptfigur sei, sondern Michael.[39] Das würde allerdings nicht in Gryphius` Konzept passen, denn – wie zuvor erwähnt – sind gerade die leidenden – und die später als Märtyrer endenden – Figuren – die wahren Helden. Durch ihren ,Opfertod’ als Märtyrer gewinnen sie an Stärke und Kraft. Damit bewegt sich Gryphius ganz auf den Spuren der Jesuiten. Auch diese verwenden häufig leidende Gestalten als Titelfiguren, während die eigentlich agierende Figur in den Hintergrund rückt. „So müßte z. B. die Tragödie S. Adrianus des Ludovicus Cellotius eher nach der Gattin des Adrianus Natalia betitelt sein, denn sie ist die eigentlich im Mittelpunkt der Handlung stehende Person, nicht Adrianus, dessen Heldentum aber genau wie wir es bei den Gryphiusschen Helden kennen, im Leiden besteht.“[40] Aber noch etwas zeichnet Gryphius` Helden aus: die constantia, die sich meist schon zu Beginn des Stückes erkennen läßt und bis zum Ende des Stückes ,beständig’ vorhanden bleibt. Gryphius selbst legt großen Wert auf das Constantia-Motiv. In der Vor-rede der Catharina von Georgien findet der Leser selbst noch einmal die Hauptkriterien der Gryphschen Märtyrertragödien. Gryphius schreibt dazu: „Die von mir begehrete Catharine trit nunmehr auff den Schauplatz unsers Vaterlandes / und stellet dir dar in ihrem Leib und Leiden ein vor dieser Zeit kaum erhöretes Beyspiel unaußsprechlicher Beständig-keit. [...] diß einige beklage ich; daß meine Feder zu schwach / so hohe Geduld / so hertzhafte Standhafftigkeit / so fertigen Schluß das Ewige dem Vergänglichen vorzuziehen.“[41]

2. Die Figur des Märtyrers in den Dramen des Andreas Gryphius

2.1. Die Figur des Märtyrers im Drama Leo Armenius

2.1.1. Der bisherige Forschungsstand

Gryphius` Erstling Leo Armenius entstand 1646/47 und wurde 1650 gedruckt. Es ist ein vom klassischen Drama der Niederlande und der christlichen Märtyrertragödie beein-flußtes Trauerspiel.[42] Die Figur des Leo Armenius wird in der Forschungsliteratur sehr widersprüchlich beurteilt. Steht für einige Sekundärliteraten durchaus fest, daß Leo Armenius eine Märtyrerfigur ist, wird Leo von anderen Forschern der Anspruch des Märtyrerheldens aberkannt.

Eberhard Mannack beispielsweise stellt Leos Märtyrerrolle in Frage, da Leo sich nach Mannack von Beginn bis zum Ende des Dramas mit Schuld belädt. Aus diesem Grund ist für Mannack ein angeblicher Wandel Leos vom ursprünglichen Tyrannen zum späteren Märtyrer auch nicht nachvollziehbar bzw. bleibt für Mannack reine Hypothese.[43] Mannack stellt heraus, daß Gryphius schon in seinem Erstlingswerk vor allem die menschlichen Ver-strickungen und das Vergänglichkeitsmoment herausarbeiten und aufzeigen wollte, Leo Armenius als Märtyrer sterben zu sehen, ist für Mannack allerdings undenkbar. Er weist aber darauf hin, daß in einigen Interpretationen des Leo Armenius zwar nicht Leo als Held des Stückes betrachtet wird, wohl aber sein Widersacher Michael Balbus, dessen ,Tyrannenmord’ dann als legitim gilt. Mannack selbst kann sich dieser Deutung jedoch nicht anschließen, da Andreas Gryphius ihr selbst widersprechen würde. Er wollte in seinem Werk nämlich Leo als Helden sterben sehen, wie er schon mit der Titulatur Leo Armenius oder Fürstenmord verdeutlicht. In allen vier Tragödien sind nämlich Gryphius` Helden immer seine Titelfiguren.

Marian Szyrocki führt selbst differenzierte Stellungnahmen verschiedener Autoren zur Frage Ist Leo Armenius ein Märtyrer ? an. Wie schon zuvor Mannack festgehalten hat, so erklärt auch Szyrocki, daß schon der Sekundärliterat Walter Mawick den eigentlichen Hel-den nicht in Leo Armenius sieht, sondern gerade in Michael Balbus. So steht auch für diesen Autoren fest, daß Michael, indem er Leo tötet, einen Tyrannenmord begeht und Leo folglich nicht als Märtyrer stirbt. In seinen Aufzeichnungen stellt Szyrocki noch die Auf-fassung eines weiteren Sekundärliteraten namens Henri Plard dar. Dieser stellt sich vor allem die Frage: Wie konnte Leo zugleich Tyrann und Märtyrer sein?[44], kommt aber letzt-lich zu der Auffassung, daß Leo als Märtyrer stirbt. Für Plard gibt es nämlich zwei Arten von Tyrannen. Der Regent, der auf legitime Weise zur Macht kam und derjenige, der durch List seine Herrschaft antrat. Da Leo durch die Armee zum Herrscher gewählt wurde, ist Leo für Plard ein legitimer Tyrann und kann deshalb auch als Märtyrer sterben.[45]

Für Szyrocki selbst steht jedoch fest, daß Leo kein Märtyrer ist. Auch kann nach Szyrocki weder Leo noch Michael als Held des Dramas bezeichnet werden, denn Leo wird im dritten Akt des Stückes von dem Geist Tarasius heimgesucht, der zu ihm spricht, daß Leos Tod Gottes Rache sei: „Was schlummertst du? Weil Gottes Rach erwacht. auf! treib die faule Ruh von deinem Hertzen auß/ dein Zepter wird zubrochen.“[46] Leo kann somit für Szyrocki weder Held des Stückes noch Märtyrer sein. Michael Balbus ist für ihn auch kein Held, da er die Nachfolge Leos antritt. Im letzten Aufzug des Dramas rufen die Ver-schwörer: „Der Keyser herrsch` und lebe![47] Dieser Satz drückt für ihn folgendes aus: „Wir fühlen, daß ein neuer Tyrann entstanden ist.“[48] Damit könnte nach Szyrocki das Trauer-spiel nur mit veränderten Namen wieder von vorne beginnen.[49] Er geht sogar noch einen Schritt weiter und schreibt, daß im Leo Armenius nichts anderes stattfindet als in der Ge-schichte – der Kampf um Krone und Zepter – der Kampf um Macht. Nur mit der Krone demonstriert man Macht „und nur dann ist man König, wenn man die Krone seinem Vor-gänger entreißen kann“[50]. Es ist immer wieder das gleiche Spiel – ein nie endender circulus vitiosus. Denn es wird immer wieder ein neuer Tyrann geboren, der den alten ablöst bzw. wurde der alte gestürzt, wartet schon der neue. Szyrocki bringt diesen Zusammenhang auf die simple Formel: so wird der „Henker zum Opfer“[51].

Gerhard Kaiser gelangt wiederum zu einer ganz anderen Interpretation. Er macht schon zu Beginn seiner Ausführungen den Rezipienten darauf aufmerksam, daß Gryphius` Leo Armenius noch den Zusatztitel Oder Fürstenmord trägt. Damit deutet Gryphius dem Leser schon mit dem Titel an, daß Kaiser Leo ermordet wird. Im 17. Jahrhundert, so Kaiser, er-fährt der Begriff des Tyrannenmordes einen Bedeutungswandel. Wurde der Tyrannenmord zuvor als legitim betrachtet, wird er im Zeitalter des Barock als unrechtmäßig angesehen. „Fürstenmord – auch Mord am schuldigen Fürsten – ist für den Juristen und strengen Lutheraner Gryphius ein Verbrechen gegen Gott und Natur.“[52] Derjenige, der Leo Armenius ermordet, kann somit für Gerhard Kaiser auch kein Held sein. Damit vertritt Kaiser die Auffassung Szyrockis, daß der Widersacher Leos (Michael Balbus) nicht als Held bezeichnet werden kann. Kaiser führt als Beispiel dazu insbesondere eine Szene des vierten Aktes an, in der der höllische Geist auf die Mitverschwörer Michaels trifft. Einer der Verschwörer preist dabei den höllischen Geist an und bezeichnet sich selbst als dessen Priester, worin wiederum eine Antithese zu erkennen ist. Der Verschwörer ist stolz darauf, daß er selbst „was heilig / stets entweyet: und was gesegnet ist vermaledeyet; [er spricht weiter zu dem Geist:] Wo ich dein Priester bin / der niemals unterließ mit solchen opffern dich zu ehren: Wo ich der Frawen Hertz warm auß den Brüsten rieß [...].“[53] Für Kaiser steht fest, daß, wer solche Mitverschwörer hat, die schreckliche Greueltaten verüben, selbst auch kein Held sein kann.

Die umgekehrte Variante, Leo Armenius als Märtyrer sterben zu lassen, bereitet Gerhard Kaiser auch Unbehagen. Kaiser gibt zwar zu, daß Leo die Hinrichtung Michaels wegen der bevorstehenden Christnacht verschiebt, diesem Entschluß aber nur auf Bitten seiner Ge-mahlin Theodosia zustimmt.[54] Nicht Leo repräsentiert somit nach Kaiser die gläubige Fi-gur, sondern die Kaiserin Theodosia. Gerhard Kaiser gesteht Leo wohl ein, daß er, bevor er stirbt, das Kreuz Jesu küßt, jedoch nicht, um sich Christus zuzukehren, sondern um zum Frieden in der Christnacht aufzurufen.[55] Leo steht für Gerhard Kaiser im Kontrast zu Märtyrern wie es etwa Catharina von Georgien oder Carolus Stuardus sind, denn für Kaiser ist die Märtyrergestalt („sowohl des Gryphius wie der gesamten zeitgenössischen Märtyrerdramatik [...] in seiner Richtung auf Gott unerschütterlich, von der Versuchung des Irdischen abgelöst, der Kaiser aber ist bis zum Tode ein schuldiger, im Irdischen verstrickter Mensch“[56] ). Gerhard Kaiser konstatiert das an folgenden Punkten: Sowohl die sich gegen Leo Verschworenen als auch der Geist Tarasius werfen Leo Tyrannei vor (der Geist prophezeit Leo, wie schon zuvor erwähnt, Gottes Rache). Der Vorgänger Leos (Michael I. Rhangabe) mußte seine Herrschaft nach einer Niederlage bei Versinikia an Leo Armenius abtreten.[57] Gerhard Kaiser wirft nun Leo vor, daß er seinen Vorgänger Michael I. auf eine Insel verbannt hat und dessen Sohn Theophilact beschneiden ließ.[58] Leo ist für Gerhard Kaiser illegitim Herrscher geworden. Kaiser hält zwar fest, daß Leo im Drama selbst keine Freveltaten mehr verübt, er sich sogar anfangs widersetzt, Michael Balbus hinrichten zu lassen, doch sein Verhalten nicht christlicher Überzeugung entspringt, sondern Leo eine „eigentümliche Willenslähmung“ erfährt.[59]

Bei Walter Benjamin wird es nicht ganz deutlich, ob er in seinem Werk Ursprung des deutschen Trauerspiels Gryphius` Leo Armenius eindeutig als Märtyrerdrama identifiziert. Er schreibt: „Leo Armenius, Carolus Stuardus, Papinian, [sind Werke] die ohnedies an Märtyrertragödien grenzen oder zu ihnen zählen.“[60] Für ihn scheint das Werk einen Grenzcharakter zu besitzen, das bedeutet, Leo mag vielleicht nicht dem standardmäßigen Märtyrer entsprechen, der schon vor seinem eigentlichen Tode typische Märtyrerkriterien wie Constantia-Motiv oder Unerschrockenheit und Bereitschaft jede Folter für seine Ideale auf sich zu nehmen, aufweist, jedoch wird er durch seine letzte Gestik vor dem Todesein-tritt (dem Kuß auf das Kreuz) zum Märtyrer. Er macht somit keine Entwicklung hin zum Märtyrer mit, sondern wird ganz abrupt zu diesem, so könnte Benjamin zu dem Begriff des Grenzcharakters gelangt sein bzw. ihm diesen zugestanden haben. Für Benjamin steht je-doch fest, daß Leo nur durch seine Frau Theodosia ermordet worden sein kann, denn ihret-wegen verschiebt Leo Michaels Exekution. Theodosia macht jedoch nach Leos Tod nicht sich für die Ermordung ihres Mannes verantwortlich, sondern sucht die Schuld ausschließ-lich bei den Verbrechern. So spricht sie zu dem Mörder: „So wird mit der zeit / dich auch die rache finden.“[61]

2.1.2. Leos Widersacher Michael Balbus

Die Eingangsszene leitet nicht Leo selbst, sondern sein Widersacher Michael Balbus ein. Dadurch besitzt das Drama selbst eine gewisse Struktur bzw. einen Aufbau, denn das, was Michael Balbus und seine Mitverschwörer in der Anfangsszene schwören, Rache an Leo, dem Tyrannen zu nehmen, machen sie am Ende wahr. Die Tragödie wird somit von Michael Balbus und seinen Verschwörern sowohl eingeleitet als auch beschlossen. Eingangs- und Schlußszene korrelieren folglich miteinander. In der ersten Szene des ersten Aktes sprechen Michael und seine Gefährten über den Tyrannen Leo, welche Greueltaten er verübt hat und wofür er büßen muß. „Daß Reich vnd Statt / so wil zu grunde gehen? Weil Leo sich in blut der Vnterthanen wäscht vnd seinen geldtdurst stets mit vnsern gütern lescht?“[62] Leo wird somit erst indirekt von seinem Widersacher Michael Balbus eingeführt, Leo selbst tritt erst in Szene I,2 auf. Der Rückblick Michaels auf Leos Missetaten geben hierbei Aufschluß über den Tyrannen Leo, im Drama selbst agiert Leo jedoch keineswegs als Tyrann. Von dem Tyrannen Leo erfährt der Rezipient also nur durch Erzählungen. Daraus läßt sich schließen, daß für Gryphius Leos Schandtaten eine untergeordnete Rolle spielen. In dem Drama scheint es Gryphius eher darauf anzukommen, Leos Vergangenheit (sein Tyrannendasein) ad acta zu legen und nicht wieder aufleben zu lassen.

Möglicherweise agiert Gryphius` Dramengestalt Leo gerade nicht als Tyrann, um sein Le-ben als Märtyrer beschließen zu können. Die vergangenen Greueltaten des Kaisers erfährt der Rezipient von Michael Balbus und dessen Gefährten, sie werden dem Leser vor allem aufgezählt, um ein Motiv für die spätere Ermordung des Kaisers zu schaffen. Im Gegen-satz zu Michael, der vom Anfang bis zum Ende auf Leos Tod bedacht ist, plädiert Leo nicht von Anfang an auf Michaels Tod. Leo weiß, wie sehr Michael ihn zuvor unterstützt hat. Selbst als Leos Vetraute ihm berichten, daß Michael Leo schaden möchte, versucht Leo noch seine Hinrichtung zu verhindern, denn er weiß, daß Michael viele Anhänger hat, die Leo dann zum Feind hätte. Leo: „Ich würde vieler haß vnd feindschafft auff mich laden.“[63]

2.1.3. Die Rolle Theodosias in Bezug auf Leos Märtyrerende

Theodosia, die Gattin Leos, die von Anfang bis zum Ende des Dramas als gläubige Christin auftritt, ist nicht ganz unschuldig an der Ermordung ihres Mannes. Nur ihretwegen läßt Leo die geplante Hinrichtung von Michael Balbus aufschieben. Sie möchte nicht, daß Michael ausgerechnet am Festtage der Geburt Christi verbrannt wird. Schon in Szene II,5 versucht Theodosia als Gläubige ihren Ehegemahl davon abzubringen, Michael überhaupt töten zu lassen. Sie spricht davon, daß Gnade walten zu lassen häufig dazu führt, daß ein Mensch sich ändert. „Man kan die schlange selbst durch gütte so bewegen / daß sie die grause gifft pflegt von sich abzulegen.“[64] Leo hingegen weiß, daß Michael sich nicht än-dern wird. „Man dämpfft der flammen macht / man segelt gegen wind / [...] diß kan man vnd noch mehr / nur dis ist vnerhört / die kunst verkenn`t sich hier; kein wissen hat gelehrt wie ein verstockter geist den hochmuth auffgeblasen / vnd Kronen sucht verhetz`t / zu hei-len von dem rasen.“[65] Er verspricht Theodosia jedoch, die Hinrichtung erst nach dem Hei-ligen Abend vollziehen zu lassen. „Es sey denn / wie du wilt Princessin!“[66]

Hätte Theodosia somit nicht darauf bestanden, Michaels Tod hinauszuschieben, hätte dieser gar keine Zeit mehr dazu gehabt, seine Gefährten zu benachrichtigen und die Ver-schwörung gegen Leo voranzutreiben. Leo selbst sieht jedoch schon in Szene II,6 die Ge-fahr, die sich darin verbirgt, Michaels Tod länger zu verzögern. „Du wirst die stunde noch / du wirst die gunst verfluchen vnd schelten was wir thun / auf dein so hoch ersuchen.“[67] Auch hierin gibt Gryphius mit Leos Sätzen eine Vorausdeutung auf das Ende des Dramas, denn die Prophezeiung Leos, daß Theodosia ihr Ersuchen noch einmal bereuen wird, tritt am Schluß des Stückes tatsächlich ein. So fragt sie sich in V,1, ob sie womöglich die Ver-antwortung an dem Anschlag auf ihren Mann trägt: „Hat vnser linde-seyn die heisse flam entzündet?“[68] Die gläubige Theodosia wirft auch den Verschwörern vor, daß sie keine Christen sein können, wenn sie ihren Mann am Heiligen Abend töten. „Wer jtzund zweifeln kan ob jhr noch Christen seyd; Schaw in dem Tempel an den gantz zustückten Leib der auf dem Creutze lieget. An welchen JESUS hat der Höllen obgesieget.“[69]

2.1.4. Leo als Märtyrer

Zu Beginn des Dramas steht für den Rezipienten noch nicht fest, daß Leo eines Märtyrer-todes sterben wird. Es zeigt sich auch noch nicht im Laufe der Entwicklung innerhalb der Tragödie. Vielmehr wird sein Märtyrerschicksal erst durch seine Geste in V,1, im Sterben das Kreuz zu küssen, besiegelt. Sein Märtyrertod gilt gerade deshalb in der Sekundärlitera-tur als umstritten, weil Leo eben nicht, wie in Gryphius` weiteren Dramen, eine stetige Entwicklung zum Märtyrer hin durchläuft bzw. zuvor gerade keine Kennzeichen eines Märtyrers aufweist. Für einen Märtyrertod spricht, daß es in einem äußeren christlichen Rahmen spielt. Es beginnt einen Tag vor dem Heiligen Abend. Auch ist Theodosia, des Kaisers Gemahlin, eine gläubige Christin, die gerade aus diesem Grund darauf besteht, die Exekution Michaels bis nach dem Christusfest aufzuschieben. Sie versucht sogar das Gute im Menschen zu suchen und bittet ihren Mann anfangs darum, Michael frei zu lassen, sie glaubt, daß ein Mensch sich wandeln kann, wenn ihm Gnade widerfährt. „Ein Pflaster heilt offt mehr / denn viel mit flam` vnd messern.“[70] Doch Leo läßt sich von ihr nicht zur Be-gnadigung überreden, er weiß, daß Michael sich nicht ändern würde.

Doch weist schon Gryphius selbst in seiner Vorrede an den großgünstigen Leser darauf hin, daß Leo eines Märtyrertodes sterben wird: „Daß der sterbende Keyser / bey vor Augen schwebender todes gefahr ein Creutz ergriffen ist vnlaugbar: daß es aber eben dasselbe ge-wesen / an welchem vnser Erlöser sich geopffert / saget der Geschichtschreiber nicht / [...] [wir] haben [...] der Dichtkunst / an selbige sich zu machen / nachgegeben / die sonsten auff diesem Schawplatz jhr wenig freyheit nehmen dürffen.“[71] Das bedeutet, Gryphius schreibt selbst, daß Leos Kreuz, das Leo ergreift, bei einem Historiker bzw. Geschichts-schreiber zwar nicht unbedingt dasselbe gewesen ist, wie das, an dem Jesus gekreuzigt wurde, Gryphius sich aber als Dichter die Freiheit herausnehmen kann, es als dieses zu beschreiben. Gryphius schreibt somit zwar nicht explizit, daß Leo als Märtyrer stirbt, aber durch Leos Kuß auf das Kreuz bekommt die Szene einen symbolischen Charakter. Der spätere Vergleich mit dem Tod des Christkindes deutet erst recht auf einen Märtyrertod hin. „Wie man durch jedes glied die stumpfen Dolchen zwang / wie JESUS letzte gaben.“[72] Leos Märtyrerdasein entsteht somit in dem Moment, indem er das Kreuz küßt, an dem Jesus starb. Durch diese Verbindung zwischen Jesus und Leos Tod erschafft Gryphius die Märtyrerrolle Leos. Gryphius hat somit die exogenen Umstände (Theodosia als gläubige Christin darzustellen und das Drama einen Tag vor Heilig Abend spielen zu lassen) schon so konzipiert, daß Leo bereits bevor er zum eigentlichen Märtyrer wird, in einer christ-lichen Umgebung lebt und herrscht. Leo kann jedoch nicht als typischer Märtyrer, wie es z.B. Catharina von Georgien ist, bezeichnet werden. Ihm fehlt noch die Märtyrerhaltung, die Hingabe zum Glauben, wie sie Catharina besitzt. Bei ihm wird noch kein innerer Kampf, dem Irdischen das Ewige vorzuziehen, sichtbar. Aber ihn trifft sein Tod auch eher unvorbereitet und unerwartet, er hat nicht die Zeit, die Catharina hat, sich auf ihren Tod vorzubereiten, weil er hinterlistig hintergangen und ermordet wird.

[...]


[1] Duden: Das große Wörterbuch der deutschen Sprache, S. 2206.

[2] Elisabeth Frenzel: Motive der Weltliteratur, S. 487.

[3] Elisabeth Frenzel: Motive der Weltliteratur, vgl. S. 484.

[4] Eduard Lohse: Märtyrer und Gottesknecht, S. 203.

[5] Die Bibel: vgl. Die Offenbarung des Johannes, 6, 9-11.

[6] Eduard Lohse: Märtyrer und Gottesknecht, S. 205.

[7] Eduard Lohes: Märtyrer und Gottesknecht, S. 205.

[8] Eduard Lohse: Märtyrer und Gottesknecht, S. 206.

[9] Elisabeth Frenzel: Motive der Weltliteratur, S.484.

[10] Elisabeth Frenzel: Motive der Weltliteratur, vgl. S.485.

[11] Norbert Brox: Zeuge und Märtyrer, vgl. S. 236

[12] Georg Hahn: Die Kirche der Märtyrer und Katakomben, vgl. S. 168-178.

[13] Die Bibel, vgl. Matthäus 23, 30f. S. 33.

[14] Norbert Brox: Zeuge und Märtyrer, S. 168.

[15] Karl Holl: Gesammelte Aufsätze zur Kirchengeschichte, S. 84.

[16] Norbert Brox: Zeuge und Märtyrer, S. 168.

[17] Norbert Brox: Zeuge und Märtyrer, vgl. S. 169.

[18] Karl Holl: Gesammelte Aufsätze zur Kirchengeschichte, S. 73.

[19] Karl Holl: Gesammelte Aufsätze zur Kirchengeschichte, vgl. S. 74.

[20] Karl Holl: Gesammelte Aufsätze zur Kirchengeschichte, S. 74.

[21] Norbert Brox: Zeuge und Märtyrer, S. 179.

[22] Norbert Brox: Zeuge und Märtyrer, vgl. S. 179.

[23] Elisabeth Frenzel: Motive der Weltliteratur, vgl. S. 485.

[24] Elisabeth Frenzel: Motive der Weltliteratur, vgl. S. 485.

[25] Norbert Brox: Zeuge und Märtyrer, S. 176.

[26] Norbert Brox: Zeuge und Märtyrer, S. 184.

[27] Andreas Gryphius: Catharina von Georgien, S. 98/100.

[28] Friedrich-Wilhelm Wentzlaff-Eggebert: Der triumphierende und besiegte Tod in der Wort- und Bildkunst

des Barock, vgl. S. 3.

[29] Friedrich-Wilhelm Wentzlaff-Eggebert: Der triumphierende und besiegte Tod in der Wort- und Bildkunst

des Barock , S. 3.

[30] Conrad Wiedemann: Andreas Gryphius, S. 436 ff.. In: Deutsche Dichter des 17. Jahrhunderts.

[31] Andreas Gryphius: Leo Armenius, S. 4.

[32] Gero von Wilpert: Sachwörterbuch der Literatur, vgl. S. 425.

[33] Gero von Wilpert: Sachwörterbuch der Literatur, vgl. S. 425.

[34] Willi Harring: Andreas Gryphius und das Drama der Jesuiten, S. 11.

[35] Willi Harring: Andreas Gryphius und das Drama der Jesuiten, vgl. S. 15.

[36] Willi Harring führt dazu Luxemburg 1630 (Backer 7,299) und des Joseph Simon 1645 an.

[37] Willi Harring: Andreas Gryphius und das Drama der Jesuiten, S. 24.

[38] Willi Harring: Andreas Gryphius und das Drama der Jesuiten, S. 10.

[39] Willi Harring: Andreas Gryphius und das Drama der Jesuiten, vgl. S. 11.

[40] Willi Harring: Andreas Gryphius und das Drama der Jesuiten, S. 18.

[41] Andreas Gryphius: Catharina von Georgien, S. 5.

[42] Martin Bircher: Deutsche Schriftsteller im Portrait, vgl. S. 79.

[43] Eberhard Mannack: Andreas Gryphius, vgl. S. 41.

[44] Marian Szyrocki. Andreas Gryphius. Sein Leben und sein Werk, vgl. S. 79.

[45] Marian Szyrocki. Andreas Gryphius. Sein Leben und sein Werk, vgl. S. 80.

[46] Andreas Gryphius: Leo Armenius, S. 59.

[47] Andreas Gryphius: Leo Armenius, S. 106.

[48] Marian Szyrocki: Andreas Gryphius. Sein Leben und sein Werk, S. 83.

[49] Marian Szyrocki: Andreas Gryphius. Sein Leben und sein Werk, vgl. S. 83.

[50] Marian Szyrocki: Andreas Gryphius. Sein Leben und sein Werk, . S. 84.

[51] Marian Szyrocki: Andreas Gryphius. Sein Leben und sein Werk, . S. 84.

[52] Gerhard Kaiser: Die Dramen des Andreas Gryphius, S. 8.

[53] Andreas Gryphius: Leo Armenius, S. 76.

[54] Gerhard Kaiser: Die Dramen des Andreas Gryphius, vgl. S. 11.

[55] Gerhard Kaiser: Die Dramen des Andreas Gryphius, vgl. S. 11.

[56] Gerhard Kaiser: Die Dramen des Andreas Gryphius, S. 11.

[57] Andreas Gryphius: Leo Armenius, vgl. Anm. S. 11 u. S. 107.

[58] Gerhard Kaiser: Die Dramen des Andreas Gryphius, vgl. S. 11.

[59] Gerhard Kaiser: Die Dramen des Andreas Gryphius, S. 12.

[60] Walter Benjamin: Ursprung des deutschen Trauerspiels, S. 64.

[61] Andreas Gryphius: Leo Armenius, S. 103.

[62] Andreas Gryphius: Leo Armenius, S. 10.

[63] Andreas Gryphius: Leo Armenius, S. 15.

[64] Andreas Gryphius: Leo Armenius, S. 49.

[65] Andreas Gryphius: Leo Armenius, S. 50.

[66] Andreas Gryphius: Leo Armenius, S. 54.

[67] Andreas Gryphius: Leo Armenius, S. 54.

[68] Andreas Gryphius: Leo Armenius, S. 93.

[69] Andreas Gryphius: Leo Armenius, S. 100.

[70] Andreas Gryphius: Leo Armenius, S. 48.

[71] Andreas Gryphius: Leo Armenius, S. 5.

[72] Andreas Gryphius: Leo Armenius, S. 95.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
1999
ISBN (eBook)
9783832484040
ISBN (Paperback)
9783838684048
DOI
10.3239/9783832484040
Dateigröße
705 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Ruhr-Universität Bochum – Philologie
Erscheinungsdatum
2005 (März)
Note
2,3
Schlagworte
barockliteratur angstmoment drama säkularisation jesuit
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Titel: Die Figur des Märtyrers in den Dramen des Andreas Gryphius
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