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US-GAAP - der Fair Value als Leitlinie

©2003 Diplomarbeit 90 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Problemstellung:
„Accounting may be said to be standing at the crossroads, facing a choice between maintenance of its historical role and decreasing relevance, on the one hand; and expanding its role with attendant risk and potentially expanding relevance, on the other. The developments (…) suggest that American GAAP have already started down the path toward expansion and change.”
Vor dem Hintergrund dieses aus dem Jahre 1997 stammenden Zitates, ist in den letzten Jahren zweifelsohne eine deutliche Umbruchsphase auf dem Gebiet der internationalen Rechnungslegung zu beobachten. Die zunehmende Globalisierung der Güter- und Kapitalmärkte führt zu stetig wachsenden Informationsbedürfnissen der Rechnungslegungsadressaten. Diese, also hier in erster Linie die aktuellen und potentiellen Investoren als im Vordergrund stehende Adressaten sowie auch die Kreditgeber benötigen zur Unterstützung ihrer Anlageentscheidungen entscheidungsnützliche Informationen über den Wert und die wirtschaftliche Entwicklung des bilanzierenden Unternehmens. Der bisher in der Rechnungslegung dominierende Wertansatz der historischen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten (historical cost) vermag aber nur ein verzerrtes Bild über die tatsächliche Vermögens- und Ertragslage abzuliefern. Die maßgeblichen Kritikpunkte stellten dabei aus dem Jahresabschluss nicht erkennbare stille Reserven sowie meist nur unzureichende Informationen über künftig erwartete Zahlungsflüsse dar.
Die US-amerikanische Rechnungslegung nach US-GAAP nimmt hier die Vorreiterrolle auf dem Weg in eine neue Ära der Rechnungslegung ein. Momentan wird der beizulegende Zeitwert (Fair Value) als neuer Wertmaßstab für die Bewertung von Vermögensgegenständen und Schulden intensiv diskutiert. Fand dieser bereits schon seit Mitte der neunziger Jahre vereinzelt bei der Bewertung von finanziellen Vermögenswerten und Schulden Anwendung, so zeichnet sich in jüngerer Zeit verstärkt die Tendenz ab, den Fair Value auch für die Bewertung nicht-finanzieller Bilanzpositionen heranzuziehen. Die Bilanzierung soll somit konsequent und zeitnah an Marktwerten ausgerichtet werden. Auf diese Weise verspricht man sich, die Lücke zwischen Buchwerten und tatsächlich realisierbaren Werten zu verringern und stille Reserven sowie stille Lasten fortlaufend aufzudecken. Letztlich wird mit der Fair Value Bewertung also das Ziel angestrebt, dauerhaft die Vergleichbarkeit von Finanzdaten zu erhöhen und eine bessere, markt- und zeitnahe […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 8170
Schön, Dennis: US-GAAP - der Fair Value als Leitlinie
Hamburg: Diplomica GmbH, 2004
Zugl.: accadis. Bad Homburg School of International Business, Diplomarbeit, 2003
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Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2004
Printed in Germany

Inhaltsverzeichnis
Seite
1
Einleitung 1
1.1
Problemstellung 1
1.2
Gang der Untersuchung
3
2
Rechnungslegung nach US-GAAP
6
2.1
Einleitende Ausführungen
6
2.2
Der Begriff ,,US-GAAP"
6
2.3
Konzeptionelle Grundlagen
7
2.3.1
Zweck der Rechnungslegung
7
2.3.2
Grundprinzipien der Rechnungslegung
7
2.4
Bedeutung für deutsche Unternehmen
9
2.5
Zweck und Organisation des FASB
10
2.6
Die Rolle der SEC
11
2.7
Bestandteile der US-GAAP
12
2.8
Die Hierarchie der US-GAAP: Das ,,House of GAAP"
12
3
Der Fair Value als Teil der US-GAAP
15
3.1
Einleitende Ausführungen
15
3.2
Grundlagen des Fair Value Accounting
15
3.3
Begriff des Fair Value
16
3.3.1
Ausprägungsformen 18
3.3.2
3-Stufenkonzept 19
3.4
Konzepte des Fair Value Accounting
21
3.4.1
Das Imparitätische Fair Value Konzept
22
3.4.2
Das Full Fair Value Konzept
23
3.5
Fair Value Accounting nach US-GAAP
23
4
Aktuelle Änderungen der US-GAAP aufgrund des Fair Value Gedankens 26
4.1
Einleitende Ausführungen
26
4.2
Darstellung geänderter Bilanzierungssachverhalte
26
4.3
Der Fair Value bei der Bilanzierung von Wertpapieren
28
4.4
Der Fair Value bei langfristigen Vermögensgegenständen
32
4.5
Die Fair Value Behandlung am Beispiel des SFAS No. 141/142
34
4.5.1
Die neue Goodwillbilanzierung ­ Ausgangslage
34
4.5.2
Der Impairment Test (Impairment-Only-Approach)
36
4.5.3
Fallbeispiel 37

5
Verfahren zur Bestimmung des Fair Value mit Hilfe eines Barwertkalküls 42
5.1
Einleitende Ausführungen
42
5.2
Dimensionen eines Barwertkalküls
42
5.3
SFAC No. 7 als konzeptionelle Basis
44
5.3.1
Bedeutung des SFAC No. 7 für die US-GAAP
44
5.3.2
Methodik der Barwertermittlung
44
5.3.2.1
Allgemeine Grundsätze
45
5.3.2.2
Einflussfaktoren der Barwertermittlung
45
5.3.2.3
Verfahren zur Risikoberücksichtigung
46
5.4
Verfahren des Barwertkalküls nach SFAC No. 7
47
5.4.1
Traditional Approach
47
5.4.2
Expected Cash Flow Approach
49
5.4.3
Die Verfahren im kritischen Vergleich
53
6
Kritische Würdigung der Fair Value Bewertung
57
6.1
Einleitende Ausführungen
57
6.2
Verfolgtes Ziel der Fair Value Bewertung
57
6.3
Spannungsfeld zwischen Relevanz und Verlässlichkeit
58
6.3.1
Rückgriff auf Barwertkalküle bei nicht vorhandenen Marktpreisen
58
6.3.2
Fair Value-basierte Konzeption des Impairment Test
60
6.3.3
Volatilität der Fair Values im Zeitablauf
61
6.4
Erfolgswirksamkeit von Fair Values
62
6.5
Kosten- und Zeitaufwand für die bilanzierenden Unternehmen
64
7
Zusammenfassung & Ausblick
66
Literaturverzeichnis 70
Anhang
78
Anhang 1
Beispiel zum Prinzip des ,,Lower of Cost or Market"
78
Anhang 2
Bedeutung des Goodwill in den Konzernabschlüssen 2000 der
DAX 30-Unternehmen
79

Abkürzungsverzeichnis
A
Abs. Absatz
AICPA
American Institute of Certified Public Accountants
AK Anschaffungskosten
APB Accounting
Principles
Board
APBO
Accounting Principles Board Opinion(s)
apl. außerplanmäßige(r)
ARB Accounting
Research
Bulletin(s)
AWV
Arbeitsgemeinschaft für wirtschaftliche Verwaltung
B
BB Betriebs-Berater
(Zeitschrift)
Bet. Beteiligung
BFuP
Betriebswirtschaftliche Forschung und Praxis (Zeitschrift)
BW Buchwert(e)
bzw. beziehungsweise
C
CA California
CAP
Committee on Accounting Procedures
CAPM
Capital Asset Pricing Model
CF Cash
Flow
CT Connecticut
D
DAX Deutscher
Aktienindex
DB
Der Betrieb (Zeitschrift)
DCF Discounted
Cash
Flow
d.h.
das heißt
E
EIFT
Emerging Issues Task Force
EK Eigenkapital
EU Europäische
Union
EUR Euro
EVA
Economic Value Added

F
F.
Framework for the Preparation and Presentation of Financial
Statements
FASB
Financial Accounting Standards Board
FIN FASB
Interpretation(s)
FMC
Fresenius Medical Care
Fn. Fußnote
FTB
FASB Technical Bulletin(s)
G
GAAP
Generally Accepted Accounting Principles
GoB
Grundsätze ordnungsgemäßer Buchführung
GW Goodwill
H
HGB Handelgesetzbuch
Hrsg. Herausgeber
I
IAS International
Accounting
Standards
IASB
International Accounting Standards Board
i.d.R.
in der Regel
IFRS
International Financial Reporting Standards
IOA Impairment-Only-Approach
IZF Interner
Zinsfuß
J
JÜ Jahresüberschuss
K
Kap. Kapitel
KapCoRiLiG
Kapitalgesellschaften- und Co-Richtlinie-Gesetz
KoR
Zeitschrift für kapitalmarktorientierte Rechnungslegung
KS Kansas
M
MDAX
Midcap-Aktienindex der deutschen Börse
mod. modifizierte(r)
M&A
Mergers and Acquisitions (Fachzeitschrift)
N
No. Number

ND Nutzungsdauer
NWP Niederstwertprinzip
NYSE
New York Stock Exchange
O
OCI
Other Comprehensive Income
P
p.a. per
anno
Prob. Probability
R
resp. respektive
ROCE
Return on Capital Employed
RU Reporting
Unit
RZM Risikozuschlagsmethode
S
S. Seite
SA Sachanlagen
SAB
Staff Accounting Bulletin(s)
SÄM Sicherheitsäquivalenzmethode
SEC
Securities and Exchange Commission
SFAC
Statement of Financial Accounting Concepts
SFAS
Statement of Financial Accounting Standards
SOP
Statement of Position
StuB
Steuern und Bilanzen (Fachzeitschrift)
T
TA Technische
Anlagen
Tz. Textziffer
U
u.a. unter
anderem
US United
States
USA
United States of America
US-GAAP
United States Generally Accepted Accounting Principles
V
VFE-Lage
Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
VG Vermögensgegenstände
vgl. vergleiche

Vol. Volume
W
WP Wertpapier(e)
WPg Die
Wirtschaftsprüfung
(Zeitschrift)
WpHG Wertpapierhandelsgesetz
Z
z.B. zum
Beispiel
ZfbF
Zeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung
z.T. zum
Teil

Abbildungsverzeichnis
Seite
Abb. 1:
Das ,,House of GAAP"
13
Abb. 2:
3-Stufenkonzept zur Ermittlung von Fair Values
20
Abb. 3:
Entwicklungsstand des Fair Value Accounting
25
Abb. 4:
Wertpapierkategorien nach SFAS No. 115
29
Abb. 5:
Struktur des Impairment Test nach SFAS No. 142
36
Abb. 6:
Fair Values der Reporting Units (RUs)
37
Abb. 7:
Aufteilung des erworbenen Goodwill
38
Abb. 8:
Ergebnis der ersten Stufe des Impairment Test
40
Abb. 9:
Ergebnis der zweiten Stufe des Impairment Test
41
Abb. 10: Traditional Approach
48
Abb. 11: Expected Cash Flow Approach (Sicherheitsäquivalenzmethode)
51
Abb. 12: Expected Cash Flow Approach (Risikozuschlagsmethode)
51
Abb. 13: Traditional- & Expected Cash Flow Approach im Vergleich
54

Tabellenverzeichnis
Seite
Tabelle 1: Standard Setting in den USA ­ SEC & FASB
11
Tabelle 2: Übersicht der SFAS mit Berücksichtigung des Fair Value
27
Tabelle 3: Bilanz zum 01.06.02 (vereinfacht)
30
Tabelle 4: Bilanz zum 31.12.02 (vereinfacht)
31
Tabelle 5: Mod. Bilanz zum 31.12.02 (vereinfacht)
31
Tabelle 6: Berechnungsbeispiel zum ,,erwarten Barwert"
55

Einleitung Seite
1
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
"Accounting may be said to be standing at the crossroads, facing a choice between
maintenance of its historical role and decreasing relevance, on the one hand; and
expanding its role with attendant risk and potentially expanding relevance, on the
other. The developments (...) suggest that American GAAP have already started
down the path toward expansion and change."
1
Vor dem Hintergrund dieses aus dem Jahre 1997 stammenden Zitates, ist in den
letzten Jahren zweifelsohne eine deutliche Umbruchsphase auf dem Gebiet der
internationalen Rechnungslegung zu beobachten.
2
Die zunehmende Globalisierung
der Güter- und Kapitalmärkte führt zu stetig wachsenden Informationsbedürfnissen
der Rechnungslegungsadressaten. Diese, also hier in erster Linie die aktuellen und
potentiellen Investoren als im Vordergrund stehende Adressaten sowie auch die
Kreditgeber benötigen zur Unterstützung ihrer Anlageentscheidungen entschei-
dungsnützliche Informationen über den Wert und die wirtschaftliche Entwicklung des
bilanzierenden Unternehmens. Der bisher in der Rechnungslegung dominierende
Wertansatz der historischen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten (historical cost)
vermag aber nur ein verzerrtes Bild über die tatsächliche Vermögens- und Ertrags-
lage abzuliefern.
3
Die maßgeblichen Kritikpunkte stellten dabei aus dem Jahresab-
schluss nicht erkennbare stille Reserven sowie meist nur unzureichende Informatio-
nen über künftig erwartete Zahlungsflüsse dar.
4
Die US-amerikanische Rechnungslegung nach US-GAAP nimmt hier die Vorreiter-
rolle auf dem Weg in eine neue Ära der Rechnungslegung ein. Momentan wird der
beizulegende Zeitwert (Fair Value) als neuer Wertmaßstab für die Bewertung von
Vermögensgegenständen und Schulden intensiv diskutiert. Fand dieser bereits
schon seit Mitte der neunziger Jahre vereinzelt bei der Bewertung von finanziellen
Vermögenswerten und Schulden Anwendung, so zeichnet sich in jüngerer Zeit ver-
stärkt die Tendenz ab, den Fair Value auch für die Bewertung nicht-finanzieller Bi-
lanzpositionen heranzuziehen.
5
Die Bilanzierung soll somit konsequent und zeitnah
an Marktwerten ausgerichtet werden. Auf diese Weise verspricht man sich, die Lü-
1
Siegel (1997), S. 89
2
Vgl. Baetge und Zülch (2001), S. 543
3
Vgl. Casabona (2002), S. 98
4
Vgl. Kley (2001), S. 2257
5
Vgl. Kümmel (2002), S. 17

Einleitung Seite
2
cke zwischen Buchwerten und tatsächlich realisierbaren Werten zu verringern und
stille Reserven sowie stille Lasten fortlaufend aufzudecken.
6
Letztlich wird mit der
Fair Value Bewertung also das Ziel angestrebt, dauerhaft die Vergleichbarkeit von
Finanzdaten zu erhöhen und eine bessere, markt- und zeitnahe Information des
Bilanzlesers zu gewährleisten.
Diese sich momentan abzeichnende Entwicklung findet jedoch nicht nur in den USA
statt, sondern nimmt auch zunehmend Einzug in die International Financial Repor-
ting Standards (IFRS)
7
. Auch deutsche Unternehmen werden von den Veränderun-
gen nachhaltig betroffen sein. So ist es deutschen Mutterunternehmen bereits heute
möglich, unter Inanspruchnahme des mit dem Kapitalaufnahmeerleichterungsgesetz
von 1998 in das deutsche Handelsgesetz gelangten § 292a HGB einen befreienden
Konzernabschluss nach US-GAAP oder IAS/IFRS aufzustellen.
8
Darüber hinaus
werden gemäß der IAS-Verordnung vom Juli 2002 alle kapitalmarktorientierten Un-
ternehmen innerhalb der Europäischen Union ab dem Jahre 2005 dazu verpflichtet
sein, ihre Konzernabschlüsse nach IAS/IFRS aufzustellen.
9
Vor diesem Hintergrund soll mit der vorliegenden Arbeit die aktuelle Diskussion um
den Fair Value als neuem Wertmaßstab in der internationalen Rechnungslegung
einer kritischen Betrachtung unterzogen werden. Aufgrund der Vorreiterrolle der
amerikanischen Rechnungslegung nach US-GAAP werden sich die Ausführungen
auf dieses Rechnungslegungssystem beschränken. Untersucht wird also die Hin-
wendung der US-GAAP in den letzten Jahren zur Fair Value Bewertung und die sich
daraus ergebenden zentralen Veränderungen sowohl für die bilanzierenden Unter-
nehmen als auch für die Abschlussadressaten. Neben der Analyse von speziellen
Rechnungslegungsstandards, die aufgrund des Fair Value Gedankens geändert
bzw. neu verlautbart worden sind, so beispielsweise der Impairment-Only-Approach
im Rahmen der Goodwillbilanzierung, stellt die Problematik einer zuverlässigen Fair
Value Ermittlung einen weiteren Schwerpunkt dar.
Grundsätzlich entspricht der Fair Value einer Bilanzposition ihrem Marktpreis. Je-
doch liegen nicht für alle Bilanzpositionen verlässliche Marktpreise vor. In diesen
Fällen müssen mit Hilfe anerkannter Bewertungsverfahren zuverlässige Schätzwer-
te berechnet werden. Basierend auf dieser Tatsache hat das Financial Accounting
6
Vgl. Jones und Stanwick (1999), S. 104
7
Vormals International Accounting Standards (IAS)
8
Vgl. Wollmert (2000), S. 729 ff.
9
Vgl. Muff und Schneider (2002), S. 4

Einleitung Seite
3
Standard Board (FASB) im Februar 2000 mit dem Statement of Financial Accoun-
ting Concepts No. 7 ,,Using Cash Flow Information and Present Value in Accounting
Measurements" einen ersten konzeptionellen Standard zur Ermittlung von Fair Va-
lues mit Hilfe von Barwerten erlassen.
10
Besonders im Hinblick auf eine in Zukunft
möglicherweise vollständig auf Fair Values aufbauenden Bewertungskonzeption
(Full Fair Value Accounting) gilt es somit kritisch zu prüfen, inwieweit dieses Con-
cept Statement schon zur Ermittlung von Fair Values herangezogen werden kann
und in welchem Maße so ein Fair Value ­ als hypothetischer Marktwert ­ für die
Abschlussadressaten einen relevanten und verlässlichen Wertansatz liefern kann.
Mit der vorliegenden Arbeit wird das Ziel verfolgt, den gegenwärtigen Stellenwert
des Fair Value in den US-GAAP und die sich künftig möglicherweise abzeichnende
Konzeption eines Full Fair Value Model ­ und der damit verbundenen Verpflichtung
einer umfassenden Bewertung von Vermögensgegenständen und Schulden zum
Fair Value ­ einer kritischen Analyse zu unterziehen. Insgesamt soll somit ein Bei-
trag zu der international kontrovers geführten Diskussion über eine Fair Value Be-
wertung geleistet werden.
1.2
Gang der Untersuchung
Die in dieser Arbeit vorzunehmende Untersuchung setzt sich im Grunde aus drei
Teilen zusammen ­ einem theoretisch deskriptiven Grundlagenteil in Kapitel drei,
einem hierauf aufbauenden Anwendungs-/Analyseteil in den Kapiteln vier und fünf
sowie einer abschließenden kritischen Würdigung der untersuchten Thematik im
Kapitel sechs. Das Kapitel zwei liefert vor dem Hintergrund eines profunden Ver-
ständnisses der in den Folgekapiteln stattfindenden Untersuchung, ein wichtiges
Fundament. Nachfolgend werden die Kapitelschwerpunkte im Einzelnen kurz skiz-
ziert.
In Kapitel zwei erfolgt zunächst eine kurze Einführung in die amerikanische Rech-
nungslegung nach US-GAAP. Hierbei werden in erster Linie die Grundprinzipien, die
wichtigsten Institutionen sowie der konzeptionelle Aufbau dargestellt. Die Bedeutung
der US-GAAP für deutsche Unternehmen wird ebenfalls kurz beleuchtet.
In Kapitel drei setzt die eigentliche Untersuchung an. Zunächst wird eine kurze Ein-
führung in das Fair Value Accounting vorgenommen. Darauf aufbauend wird der
Wertmaßstab des Fair Value einer eingehenden Analyse unterzogen. Neben einer
10
Vgl. FASB (2000), SFAC No. 7

Einleitung Seite
4
grundlegenden Definition des Fair Value nach US-GAAP werden anschließend die
verschiedenen auf nicht vollkommenen und nicht vollständigen Märkten bestehen-
den Ausprägungsformen des Fair Value für Vermögensgegenstände und Schulden
erläutert. Darüber hinaus wird mit dem Stufenkonzept ein hierarchischer, dreistufiger
Prozess vorgestellt, anhand dessen die Standardsetter eine Ermittlung des Fair Va-
lue vorschreiben. Des Weiteren wird aufgezeigt, welche generellen Konzeptionen
des Fair Value Accounting überhaupt im Schrifttum diskutiert werden. Abschließend
wird der bisherige Stand des Fair Value Accounting nach US-GAAP entsprechend
dieser Konzeptionen subsumiert.
Kapitel vier überführt die Untersuchung in einen Anwendungsteil. Nach einer kurzen
schematischen Darstellung von Bilanzierungs- bzw. Bewertungssachverhalten, die
in der jüngeren Vergangenheit bis heute aufgrund des Fair Value Gedankens geän-
dert oder auch diesbezüglich erst verlautbart worden sind, werden daraus drei kon-
krete Sachverhalte tiefergehend auf den Wertmaßstab des Fair Value hin unter-
sucht. Im Mittelpunkt werden hier die Behandlung von Wertpapieren, die Bewertung
von langfristigen Vermögensgegenständen sowie die Neuregelung der Goodwillbi-
lanzierung stehen. Letztgenannter Punkt wird aufgrund der damit verbundenen Bri-
sanz und Aktualität einen Schwerpunkt in diesem Kapitel einnehmen.
In Kapitel fünf wird der Anwendungsteil fortgesetzt. Schwerpunkt wird hier die im
vorherigen Kapitel ausgeblendete Problematik der Fair Value Bestimmung von
Vermögensgegenständen und Schulden einnehmen, für die keine Marktpreise he-
rangezogen werden können. Vor diesem Hintergrund wird dargestellt, wie die Fair
Values für solche Bilanzpositionen mit Hilfe eines Barwertkalküls als hypothetische
Marktpreise ermittelt werden können. Dazu werden eingangs kurz die Dimensionen
eines Barwertkalküls aufgezeigt und anschließend das SFAC No. 7 als konzeptio-
nelle Basis für die Barwertermittlung diskutiert. Hierauf aufbauend werden dann die
beiden im SFAC No. 7 vom FASB kodifizierten Verfahren ­ der Traditional Approach
und der Expected Cash Flow Approach ­ einer eingehenden Untersuchung unter-
zogen. Abschließend werden diese Verfahren verglichen und kritisch gewürdigt.
Kapitel sechs widmet sich, aufbauend aus den Ergebnissen der vorherigen Kapitel,
einer abschließenden kritischen Würdigung der Fair Value Bewertung. Eingangs
wird das mit der Fair Value Bewertung von Bilanzpositionen verfolgte Ziel erneut
kurz dargestellt. Im Anschluss daran werden die im Verlauf der Arbeit bereits ange-
deuteten Problemfelder konkretisiert und entsprechend diskutiert. Lösungsmöglich-
keiten bzw. Empfehlungen, wie vor dem Hintergrund einer in Zukunft möglicherwei-

Einleitung Seite
5
se umfassenden Fair Value Konzeption in den US-GAAP zu einer Problembehe-
bung beigetragen werden kann, werden dabei mit in die Betrachtung einfließen.
In Kapitel sieben werden schließlich die im Rahmen dieser Arbeit gewonnenen Er-
kenntnisse und Ergebnisse zusammenfassend dargestellt. Darüber hinaus erfolgt
ein kurzer Ausblick auf die mögliche Weiterentwicklung der Fair Value Bewertung in
der internationalen Rechnungslegung.

Rechnungslegung nach US-GAAP
Seite 6
2
Rechnungslegung nach US-GAAP
2.1 Einleitende
Ausführungen
Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, die Hinwendung der US-GAAP in den letzten
Jahren zur Fair Value Bewertung zu untersuchen. Bevor jedoch eine eingehendere
Analyse erfolgt, wird zunächst im Rahmen dieses Kapitels eine kurze Einführung in
die amerikanische Rechnungslegung nach US-GAAP vorgenommen. Dabei werden
primär die wesentlichen Prinzipien, die normensetzenden Institutionen sowie der
grundsätzliche Aufbau der US-GAAP beleuchtet. Im Hinblick auf den weitergehen-
den Verlauf der Untersuchung stellt dieses Kapitel somit ein wichtiges Fundament
dar, auf das sich die späteren Ausführungen noch des Öfteren beziehen werden.
2.2 Der
Begriff
,,US-GAAP"
Der Begriff ,,US-GAAP" (United States Generally Accepted Accounting Principles)
bezeichnet im Allgemeinen die Rechnungslegungsnormen und ­verfahrensweisen,
nach denen Unternehmen in den USA ihre geprüften Jahres- und Konzernabschlüs-
se erstellen.
11
Hierbei muss jedoch berücksichtigt werden, dass eine international
anerkannte offizielle Definition nicht existiert. Vielfach findet man sich widerspre-
chende Definitionen und Abgrenzungen. Für diese Arbeit soll nachfolgend kurz auf-
gezeigt werden, wie der Begriff jeweils im amerikanischen und im deutschen
Sprachverständnis verankert ist.
Im amerikanischen Sprachgebrauch werden GAAP ­ sowohl historisch als auch in
ihrer heutigen Form ­ als ,,Verfahrensweisen, Praktiken und Methoden verstanden,
die die Rechungslegungspraxis zu einer bestimmten Zeit widerspiegeln."
12
In Bezug
auf die Generalnorm der US-amerikanischen Rechnungslegung, die verlangt, dass
ein Jahresabschluss die wirtschaftlichen Verhältnisse des Unternehmens angemes-
sen und realitätsgetreu darzustellen hat (Grundsatz der ,,fair presentation" bzw. ,,true
and fair view"), bezeichnen die US-GAAP die Summe all jener Rechnungslegungs-
praktiken, die in den USA als der ,,fair presentation" dienliche Verfahrensweisen
allgemein akzeptiert sind.
13
Im deutschen Sprachgebrauch verwendet man den Beg-
riff US-GAAP gemeinhin als Oberbegriff für die amerikanische Rechnungslegung. Er
stellt also das Pendant zu den Begriffen ,,HGB" bzw. ,,deutsche GoB"
14
dar.
11
Vgl. Hütten (2002), S. 3-4
12
Hütten (2002), S. 4
13
Vgl. Baetge und Roß (2000), S. 32-33
14
Vgl. zu den GoB ausführlich Baetge, Kirsch und Thiele (2002), S. 92-118

Rechnungslegung nach US-GAAP
Seite 7
2.3 Konzeptionelle
Grundlagen
Grundlage des Rechtsverständnisses der amerikanischen Rechnungslegung bildet
die angelsächsische Tradition des Gewohnheitsrechts (common law), welches auf
dem Fallrecht (case law) basiert.
15
Hierin unterscheidet sich das amerikanische von
dem in detaillierten Gesetzen festgeschrieben deutschen Recht (code law). In den
USA gibt es weiterhin keine dem deutschen HGB, Aktien- und GmbH-Gesetz ent-
sprechenden Gesetze, die für das ganze Land einheitlich anzuwenden sind. Dies
erklärt sich aus der US-Verfassung, nach der das Gesellschaftsrecht in die Gesetz-
gebungshoheiten der einzelnen Bundesstaaten fällt.
16
Daher besitzt auch jeder Bun-
desstaat im Grunde sein eigenes Unternehmensrecht (company law).
2.3.1 Zweck
der
Rechnungslegung
Nach dem Statement of Financial Accounting Concepts (SFAC) No. 1
17
lässt sich
der Zweck der Rechnungslegung darin beschreiben, Investoren und Kapitalgebern
sowie anderen Lesern des Jahresabschlusses entscheidungsrelevante Informatio-
nen über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage (VFE-Lage) zu liefern, die die-
sen beim Treffen von Investitions- und Kreditentscheidungen von Nutzen sein könn-
ten. Eine Information wird nach diesem SFAC dann als nützlich angesehen, wenn
sie den Interessierten dabei hilft, die Beträge, Zeitpunkte und Wahrscheinlichkeiten
künftiger Mittelzuflüsse und -abflüsse des Unternehmens abzuschätzen.
Anhand dieses grundlegenden Zweckes wird deutlich, dass die amerikanische
Rechnungslegung ­ anders als die deutsche HGB-Rechnungslegung, mit der
gleichzeitig verschiedene Ziele
18
verfolgt werden ­ ausschließlich auf die Informati-
onsfunktion (decision usefulness) ausgelegt ist. US-GAAP Abschlüsse besitzen
somit weder eine Ausschüttungsbemessungs- noch eine Steuerbemessungsfunkti-
on.
19
2.3.2 Grundprinzipien der Rechnungslegung
In Anbetracht der zuvor geschilderten Divergenz zwischen dem deutschen und dem
amerikanischen Rechnungslegungssystem überrascht die Tatsache, dass durchaus
Ähnlichkeiten zwischen den Grundprinzipien der Rechnungslegung nach GoB/HGB
und derjenigen nach US-GAAP bestehen. Die nachfolgenden Rechnungslegungs-
15
Vgl. Pellens (2001), S. 23-24 und S. 26
16
Vgl. Schildbach (2002), S. 5-7
17
"Objectives of Financial Accounting by Business Enterprises". Zu den SFAC vgl. Kap. 2.7 und 2.8
18
Zahlungsbemessungsfunktion (primär) & Informationsfunktion (sekundär)
19
Vgl. Haller (2000), S. 10-11

Rechnungslegung nach US-GAAP
Seite 8
grundsätze ergeben sich aus dem SFAC No. 2
20
, der in hierarchischer Form all die-
jenigen Merkmale aufführt, die eine Information besitzen muss, um der in Kap. 2.3.1
beschriebenen Primärfunktion der ,,decision usefulness" zu entsprechen:
21
1. Entscheidungsrelevanz (relevance); Wesentlichkeit (materiality): Inhalte sind im
Zweifel dann zu berücksichtigen, wenn sie Entscheidungen eines Bilanzlesers
beeinflussen könnten. Dies setzt zum einen die rechtzeitige Verfügbarkeit der
Information voraus (timeliness) und zum anderen sollte sie dem Adressaten hel-
fen, Vorhersagen zu treffen (predictive value) sowie in der Vergangenheit getrof-
fene Aussagen zu bestätigen oder zu revidieren (feedback value);
22
2. Zuverlässigkeit (reliability): Die Darstellungen müssen objektiv quantifizierbar
(representational faithfulness), neutral (neutrality) und für den Leser nachvoll-
ziehbar sein (verifiability);
3. Vergleichbarkeit (comparability); Vollständigkeit (completeness): Bilanzkontinui-
tät und Bilanzvollständigkeit;
4. Verständlichkeit (understandability): Übersichtlichkeit und Verständlichkeit für
sachverständige Dritte;
5. Wirtschaftlichkeit (Benefits > Costs): Auf Informationsvermittlung kann verzichtet
werden, wenn die Ermittlungskosten den Bereitstellungsnutzen übersteigen.
Neben diesen in SFAC No. 2 aus der Entscheidungsnützlichkeit abgeleiten Prinzi-
pien kennen die US-GAAP weitere zentrale Grundsätze der Rechnungslegung:
1. Grundsatz der Fair Presentation: Wahrheitsgemäße Darstellung der VFE-Lage
eines Unternehmens (true and fair view) ­ Generalnorm der amerikanischen
Rechnungslegung;
2. Grundsatz der wirtschaftlichen Betrachtungsweise (substance over form): Nicht
die rechtliche Form, sondern der wirtschaftliche Gehalt ist maßgeblich;
3. Grundsatz der Unternehmensfortführung (going concern): Fortführungsfiktion;
4. Grundsatz der Erfolgszurechnung (accrual principle): Gewinnermittlung auf Ba-
sis periodisierter Aufwendungen und Erträge.
23
20
"Qualitative Characteristics of Financial Accounting"
21
Zu den Prinzipien vgl. Grünberger (2002), S. 5-7; Hütten (2002), S. 9-12; Schildbach (2002), S. 18
22
Vgl. Haller (2000), S. 12
23
Wie in Deutschland besteht dieses Prinzip aus den beiden Unterprinzipien Realisationsprinzip (rea-
lization bzw. revenue recognition principle) und dem Prinzip der sachlichen Abgrenzung (matching
principle). Jedoch sind die Anforderungen, die an die Realisation gestellt werden, z.T. anders als im
deutschen System, so dass nach US-GAAP manche Gewinne ausgewiesen werden, die nach
deutschem Recht allenfalls später anerkannt werden, z.B. bei langfristigen Herstellungsverträgen
(percentage-of-completion-method).

Rechnungslegung nach US-GAAP
Seite 9
Abschließend sei noch erwähnt, dass ein dem deutschen Recht entsprechendes
Vorsichtsprinzip (prudence) im System der US-amerikanischen Rechnungslegung
aufgrund der Fokussierung auf den Anleger- und nicht den Gläubigerschutz nur eine
untergeordnete Rolle spielt. Somit kommt es nicht zu einer bewussten Unterbewer-
tung von Vermögensgegenständen oder Überbewertung von Schulden.
24
2.4
Bedeutung für deutsche Unternehmen
Die zunehmende Internationalisierung und Globalisierung der Kapitalmärkte hat in
den letzten Jahren dazu geführt, dass auch immer mehr deutsche Unternehmen
internationale Rechnungslegungsstandards bei der Erstellung ihrer Jahresabschlüs-
se zu berücksichtigen haben. War 1993 die damalige Daimler Benz AG mit ihrem
Listing an der New York Stock Exchange (NSYE) und der damit verbundenen Er-
stellung eines US-GAAP Abschlusses ein Exot in der deutschen Bilanzierungsland-
schaft, so ist heute der reine HGB-Konzernabschluss aus der Berichterstattung der
DAX- und MDAX-Unternehmen weitgehend verschwunden.
25
Maßgeblich beein-
flusst wurde diese Entwicklung von dem im April 1998 in Kraft getretenen Kapital-
aufnahmeerleichterungsgesetz (KapAEG), welches deutschen Unternehmen die
Kapitalbeschaffung auf ausländischen Kapitalmärkten erleichtern soll. Im Rahmen
dieses Gesetzes wurde der § 292a in das HGB eingefügt, der es börsennotierten
Mutterunternehmen in Deutschland ermöglicht, erstmals einen befreienden Kon-
zernabschluss und Konzernlagebericht nach international anerkannten Rechnungs-
legungsstandards (US-GAAP oder IAS/IFRS) vorzunehmen.
26
Die anfängliche Be-
schränkung auf börsennotierte Mutterunternehmen ist inzwischen durch das im
März 2000 in Kraft getretene Kapitalgesellschaften- und Co-Richtlinie-Gesetz (Kap-
CoRiLiG) auch auf solche Mutterunternehmen erweitert worden, die einen ,,organi-
sierten Markt"
27
in Anspruch nehmen.
Die Inanspruchnahme der Befreiungsklausel nach § 292a HGB ist vom deutschen
Gesetzgeber zeitlich auf den 31.12.2004 begrenzt worden.
28
Dies lässt sich auf die
bevorstehende Harmonisierung/Internationalisierung der Rechnungslegungsvor-
schriften zurückführen, wonach alle kapitalmarktorientierten Gesellschaften inner-
24
Vgl. Hütten (2002), S. 12
25
Vgl. Keßler und Reuter (2003), S. VI
26
Zum befreienden Konzernabschluss nach § 292a HGB vgl. Förschle, Glaum und Mandler (1998),
S. 2281-2288; Wollmert und Oser (2000), S. 729-735
27
Im Sinne des § 2 Abs. 5 des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG)
28
Vgl. Windmöller (2002)

Rechnungslegung nach US-GAAP
Seite 10
halb der EU ab dem Jahr 2005 verpflichtet sind, ihre Konzernabschlüsse nach den
International Financial Reporting Standards (IFRS, vormals IAS) aufzustellen.
29
2.5
Zweck und Organisation des FASB
Wesen der amerikanischen Rechnungslegung ist, dass eine privatwirtschaftlich or-
ganisierte Institution diese durch den Erlass von Standards normiert. Zwischen 1938
und 1959 übernahm diese Rolle das Committee on Accounting Procedures (CAP),
im Anschluss das Accounting Principles Board (APB) und seit 1973 schließlich das
Financial Accounting Standards Board (FASB).
30
Die amerikanische Börsenauf-
sichtsbehörde Securities and Exchange Commission (SEC) stellte 1973 die Autorität
des privatwirtschaftlichen Standardsetters dadurch sicher, dass die vom FASB er-
lassenen Statements of Financial Accounting Standards (SFAS
31
) den sog. ,,sub-
stantial authoritative support" genießen.
32
Somit haben diese Rechnungslegungs-
normen, in denen die Bilanzierung diverser Sachverhalte detailliert vorgeschrieben
wird, für alle Unternehmen, die der SEC unterstellt sind, verbindlichen Charakter.
33
Die zentrale Aufgabe des FASB liegt in der stetigen Verbesserung und Etablierung
von Rechnungslegungsstandards. Hauptaugenmerk hat das FASB im Rahmen die-
ser Aufgabe darauf,
den Nutzen von Finanzberichten zu verbessern, indem wesentliche Sachverhalte
hervorgehoben werden (z.B. die Bewertung zum Fair Value) und insbesondere
die Vergleichbarkeit von Finanzberichten gefördert wird;
Änderungen im wirtschaftlichen Umfeld zu beobachten und somit Aktualität zu
gewährleisten;
Unverzüglich auf Mängel der Finanzberichterstattung zu reagieren, die durch
neue bzw. aktualisierte Standards behoben werden können;
die internationale Vereinheitlichung von Rechnungslegungsstandards bei gleich-
zeitiger Qualitätssteigerung zu fördern.
34
29
Vgl. Nestler (2002)
30
Vgl. Bruns (2003), S. 5-9
31
Bis heute wurden 150 SFAS erlassen (http://www.fasb.org/st)
32
Vgl. Hütten (2002), S. 6
33
Es sei bemerkt, dass das FASB durch die Ankündigung der SEC quasi als der offizielle Standard-
setter in den USA anzusehen ist, dennoch ist es nicht die einzige Institution, die Rechnungsle-
gungsstandards herausgibt. Darüber hinaus existieren noch Verlautbarungen des American Institu-
te of Certified Public Accountants (AICPA), vergleichbar mit dem Institut der Wirtschaftsprüfer in
Deutschland und Verlautbarungen der SEC selbst.
34
http://www.fasb.org/facts

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2003
ISBN (eBook)
9783832481704
ISBN (Paperback)
9783838681702
DOI
10.3239/9783832481704
Dateigröße
676 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
accadis Hochschule Bad Homburg – unbekannt
Erscheinungsdatum
2004 (August)
Note
1,2
Schlagworte
impairment-text safc barwertkalkül traditional approach expected cash flow
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Titel: US-GAAP - der Fair Value als Leitlinie
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