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Nachhaltiger Tourismus in Spanien

Analyse zur Hotelkette Paradores de Turismo de España S.A.

©2003 Diplomarbeit 130 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Zusammenfassung:
Der Tourismus gehört zu den wichtigsten wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Phänomenen des 20. Jahrhunderts und hat sich im Laufe der letzten 100 Jahre vom Luxusbedürfnis zum Massenbedürfnis entwickelt. Dementsprechend nehmen sowohl die positiven als auch die negativen Auswirkungen auf ökonomischer, ökologischer und soziokultureller Ebene zu. Die spanische Wirtschaft hängt stark von den Einnahmen aus dem Fremdenverkehrssektor ab und wird daher in hohem Maße mit den entsprechenden Vor- und Nachteilen konfrontiert.
Die vorliegende Arbeit versucht, anhand einer Untersuchung zur Hotelkette der Paradores und zu den politischen Rahmenbedingungen die Chancen für eine nachhaltige Entwicklung im spanischen Tourismus darzustellen. Hieraus leiten sich die wichtigsten Fragestellungen ab:
- Weshalb ist ein Umdenken in nachhaltige Tourismusformen notwendig?
- Welche Grundlagen bestehen für eine nachhaltige Entwicklung im spanischen Tourismus auf nationaler und internationaler Ebene sowie in der aktuellen Tourismus- und Umweltpolitik?
- Inwieweit harmonisieren die Paradores mit den politischen Richtlinien?
- Welche Möglichkeiten bietet die Hotelkette der Paradores für eine nachhaltige Entwicklung hinsichtlich ökologischer, ökonomischer, soziokultureller und individueller Aspekte?
- Welche Zielkonflikte können zwischen den verschiedenen Nachhaltigkeitsdimensionen auftreten?
- Wo liegen die Schlüssel zur Konfliktlösung?
Die Analyse orientiert sich an den Dimensionen einer Nachhaltigkeitsstrategie im Tourismus und an den bisherigen Erkenntnissen über Tourismusformen, die eng mit dem Nachhaltigkeitsgedanken verknüpft sind. Für die Untersuchung wurden zum einen die Pläne der spanischen Tourismus- und Umweltpolitik, Grundlagen zum Schutz von Natur und Kultur und zum anderen das Angebot der Paradores, die aktuelle Unternehmensstrategie, sowie die Entwicklung der Nachfrage ausgewertet.
Aus den Ergebnissen der Untersuchung wurden Lösungsvorschläge zur Realisierung eines nachhaltigen Tourismus ausgearbeitet.

Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
InhaltsverzeichnisI
Bibliografische Beschreibung und ReferatIV
VorwortV
AbkürzungsverzeichnisVI
TabellenverzeichnisVIII
AbbildungsverzeichnisIX
1.Einleitung einschließlich Ziel- und Fragestellung1
2.Materialgrundlage und methodologisches Vorgehen2
3.Nachhaltigkeit und […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 7919
Spitzer, Carmen: Nachhaltiger Tourismus in Spanien -
Analyse zur Hotelkette Paradores de Turismo de España S.A.
Hamburg: Diplomica GmbH, 2004
Zugl.: Hochschule Magdeburg-Stendal (FH), Diplomarbeit, 2003
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Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2004
Printed in Germany

Inhaltsverzeichnis
I
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis... I
Bibliografische Beschreibung und Referat... IV
Vorwort... V
Abkürzungsverzeichnis... VI
Tabellenverzeichnis...
VIII
Abbildungsverzeichnis... IX
1
Einleitung einschließlich Ziel- und Fragestellung...
1
2
Materialgrundlage und methodologisches Vorgehen...
2
3
Nachhaltigkeit und Tourismus... 3
3.1 Bereichsbestimmung...
3
3.1.1 ,,Nachhaltigkeit"...
3
3.1.1.1 Begriffserläuterung...
3
3.1.1.2 Allgemeine
Voraussetzungen...
3
3.1.2
Dimensionen einer Nachhaltigkeitsstrategie im Tourismus...
4
3.1.3 Terminologie... 5
3.2
Notwendigkeit nachhaltiger Tourismusformen...
9
3.2.1
Ökonomischer und soziokultureller Bereich...
9
3.2.2 Ökologischer
Bereich... 12
4
Grundlagen für eine nachhaltige Entwicklung im spanischen
Tourismus... 14
4.1
Schutz der Natur und Kultur...
14
4.1.1 Internationale
Ebene... 14
4.1.2 Nationale
Ebene... 16
4.2 Tourismuspolitik...
17
4.2.1
Gesamtplan für Qualität im Fremdenverkehr...
19
4.2.2 Qualitätssicherung... 21
4.3 Umweltpolitik...
22
4.3.1 Historischer
Überblick... 22

Inhaltsverzeichnis
II
4.3.2
Strategie der Nachhaltigen Entwicklung für Spanien...
24
4.4
Nachhaltigkeitsprojekte im spanischen Tourismus...
25
4.5 Zwischenfazit...
27
5
Einflussgrößen für eine nachhaltige Entwicklung bei den
Paradores... 32
5.1 Geschichte
und
Unternehmensphilosophie...
32
5.2 Produktgestaltung...
33
5.2.1 Geografische
Verteilung... 33
5.2.2
Hotelkategorie und Ausstattung...
35
5.2.3 Kulturtourismus... 38
5.2.4 Naturtourismus... 43
5.2.5
Sport und Wellness...
46
5.2.6 Gastronomie... 49
5.2.7 Parador-Routen... 52
5.2.7.1 Individuelle
Buchung... 52
5.2.7.2 Buchung über Ibero Tours...
53
5.3 Preisgestaltung...
55
5.3.1 Standardpreise... 55
5.3.2 Sonderprogramme... 57
5.4
Distributions- und Kommunikationspolitik...
59
5.4.1 Internetportal... 59
5.4.2
Vertretungen im In- und Ausland...
62
5.5 Aktuelle
Unternehmensstrategie...
64
5.5.1
Modernisierungen und Einrichtung neuer Hotels...
65
5.5.2 Umweltmanagement... 67
5.5.3 Neue
Technologien... 70
5.6
Entwicklung der Nachfrage...
72
5.6.1 Unternehmensergebnisse... 73
5.6.2 Wachstumspotenziale... 74
5.6.3
Reiseverhalten der Deutschen...
75

Inhaltsverzeichnis
III
6
Beispiel: Urlaub im Grünen Spanien... 77
6.1 Fall
A...
77
6.2 Fall
B...
78
6.3
Auswertung... 80
7
Zusammenfassung und Ergebnisse der Arbeit...
83
8
Lösungsvorschläge und offene Fragen...
87
Literaturverzeichnis... 89
Internetquellen... 90
Weitere Quellen... 91
Hinweise zu formalen Aspekten... 92
Eidesstattliche Erklärung... 93
Kurzer Lebenslauf... 94
Anhang... 95

Bibliografische Beschreibung und Referat
IV
Bibliografische Beschreibung und Referat
Nachhaltiger Tourismus in Spanien : Analyse zur Hotelkette Paradores de
Turismo de España S.A. ­ 2003. ­ 118 S.
Magdeburg, Hochschule Magdeburg-Stendal, Fachbereich Fachkommunikation.
Die vorliegende Arbeit versucht, anhand einer Untersuchung zur Hotelkette der
Paradores und zu den politischen Rahmenbedingungen die Chancen für eine
nachhaltige Entwicklung im spanischen Tourismus darzustellen. Die Analyse
orientiert sich an den Dimensionen einer Nachhaltigkeitsstrategie im Tourismus
und an den bisherigen Erkenntnissen über Tourismusformen, die eng mit dem
Nachhaltigkeitsgedanken verknüpft sind.
Für die Untersuchung wurden zum einen die Pläne der spanischen Tourismus-
und Umweltpolitik, Grundlagen zum Schutz von Natur und Kultur und zum
anderen das Angebot der Paradores, die aktuelle Unternehmensstrategie, sowie
die Entwicklung der Nachfrage ausgewertet.
Aus den Ergebnissen der Untersuchung wurden Lösungsvorschläge zur
Realisierung eines nachhaltigen Tourismus ausgearbeitet.

Vorwort
V
Vorwort
Die Idee für die vorliegende Arbeit entwickelte sich im Laufe des Studiums auf
Grund meines zunehmenden Interesses für die spanische Sprache und Kultur und
nicht zuletzt wegen eines Auslandspraktikums in Madrid. Des Weiteren reise ich
selbst gerne und habe mich gefragt, wie sich Tourismus und der Erhalt einer
lebenswerten Umgebung vereinbaren lassen.
Ich habe mich neben der Vorstellung der Grundlagen für eine nachhaltige
Entwicklung im spanischen Tourismus für eine Analyse zur Hotelkette der
Paradores entschieden, da die ausgewählten Beispiele die aktuellen Chancen in
der Praxis verdeutlichen. Außerdem integriert das bisher noch wenig erforschte
Gebiet ,,Nachhaltiger Tourismus" eine Reihe von Feldern, von denen ich viele
während meines Studiums kennengelernt habe. Neben Inhalten aus Seminaren zu
Kultur und Wirtschaft, konnte ich auch Parallelen zu während des Studiums
ausgearbeiteten Themen erkennen, wie z.B. Seminararbeit zur ,,Übersetzung von
Hotelprospekten", Referat zum ,,Nationalpark Picos de Europa" oder Erstellung
einer Broschüre über Gran Canaria im EDV-Programm ,,PageMaker".
Mein Dank gilt allen, die mich bei der Materialbeschaffung und der Erstellung der
Arbeit in irgendeiner Weise unterstützt haben. Zum einen möchte ich dem
spanischen Fremdenverkehrsamt für die freundliche und großzügige
Bereitstellung von Materialien danken. Außerdem danke ich der Zentrale der
Paradores in Madrid für ihre Aufmerksamkeit und die rasche Zusendung von
Informationen sowie den Paradores von Gijón, Santillana, Fuente Dé, Cangas de
Onís und Vilalba für weitere Materialien. Ferner danke ich allen weiteren
Instituten, Organisationen, Dienststellen und Personen, deren Daten in die Arbeit
eingeflossen sind. Zum anderen möchte ich mich bei Prof. Dr. Melches für die
Betreuung und Unterstützung während des Studiums bedanken. Außerdem
möchte ich Dr. Borchardt für die Betreuung und hilfreichen Hinweise danken.
Mein Dank gilt auch meiner Familie, Freunden und Bekannten, die mich während
der Erstellung der Arbeit mit viel Geduld unterstützt und ermutigt haben.
Magdeburg,
im
Mai
2003
Carmen
Spitzer

Abkürzungsverzeichnis
VI
Abkürzungsverzeichnis
* Stern
(Hotelkategorie)
Abb. Abbildung
AENOR
Asociación Española de Normalización y Certificación
b Bett
BIC
Bien de Interés Cultural
Bsp. Beispiel
bzw. beziehungsweise
CSD
Commission on Sustainable Development
D Differenz
DZ Doppelzimmer
EEDS
Estrategia Española de Desarrollo Sostenible
EG Europäische
Gemeinschaft
EMAS
EU Eco-Management and Audit Scheme
EU Europäische
Union
g im
Grünen
GÜD
Grenzüberschreitendes Denkmal der UNESCO
h
in historisch bedeutsamer Umgebung
ha Hektar
HP Halbpension
Hrsg. Herausgeber
ICTE
Instituto para la Calidad Turística Española
ISDN
Integrated Services Digital Network
ISO
International Organization for Standardization
IYE
International Year of Ecotourism
k
an der Küste
k.A. keine
Angabe
Kap. Kapitel
KD
Kulturdenkmal der UNESCO
km Kilometer
Mio. Million(en)
mm Millimeter
MwSt Mehrwertsteuer
ND
Naturdenkmal der UNESCO

Abkürzungsverzeichnis
VII
NGO Non-Profit
Organisation
o.J. ohne
Jahresangabe
o.O. ohne
Ortsangabe
o.V. ohne
Verfasserangabe
ºC Grad
Celsius
OECD
Organisation for Economic Cooperation and Development
Parador
Paradores de Turismo de España S.A.
PICTE
Plan Integral de Calidad del Turismo Español
RSDI
Red Digital de Servicios Integrados
S. Seite
SCTA
Sistema de Calidad Turística Ambiental
SCTE
Sistema de Calidad Turística Española
Std. Stunden
Tab. Tabelle
Ü nur
Übernachtung
u.a. unter
anderem
ÜF Übernachtung
mit
Frühstück
UN(O)
United Nations (Organisation)
UNCED
United Nations Conference on Environment and Development
UNEP
United Nations Environment Programme
UNESCO
United Nations Educational, Scientific and Cultural Organization
v.a. vor
allem
vgl. vergleiche
WTO World-Tourism-Organization
WWF
World Wide Fund for Nature
z.B. zum
Beispiel

Tabellenverzeichnis
VIII
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1:
Hartes und sanftes Reisen...
95
Tabelle 2:
Klima in Madrid (Zentralspanien)...
95
Tabelle 3:
Klima in Asturien und Kantabrien (Nordspanien)...
96
Tabelle 4:
Klima in Extremadura (Südwestspanien)...
96
Tabelle 5:
Klima in Valencia und Murcia (Ostküste)...
97
Tabelle 6:
Klima auf den Kanarischen Inseln (westlich von
Marokko)...
97
Tabelle 7:
UNESCO-Liste des Welterbes (Spanien)...
98
Tabelle 8:
Spanische Nationalparks...
99
Tabelle 9:
Geografische Verteilung der Paradores... 100
Tabelle 10:
Übersicht aller Paradores... 101
Tabelle 11:
Ausstattung der Hotels... 103
Tabelle 12:
Parador-Routen... 104
Tabelle 13:
Sportmöglichkeiten... 106
Tabelle 14:
Vergleich der Standardpreise zwischen Sommer- und
Wintersaison... 107
Tabelle 15:
Preisunterschiede zwischen Buchung über Ibero Tours
und Direktbuchung... 109
Tabelle 16:
Vergleich zwischen Sonderprogrammen und
Standardpreisen... 110
Tabelle 17:
Vergleich zwischen ,,Semana de Ensueño" und
Standardpreis... 110
Tabelle 18:
Auslandsvertretungen der Paradores... 111

Abbildungsverzeichnis
IX
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1:
Die neuen Touristen... 112
Abbildung 2:
Vor- und nachgelagerte wirtschaftliche Aktivitäten... 113
Abbildung 3:
Zertifizierungsprozess... 114
Abbildung 4:
Hotelkategorie der Paradores nach Sternen (*)... 114
Abbildung 5:
Größe der Paradores nach Betten (b)... 115
Abbildung 6:
Paradores im Grünen (g), in historisch bedeutsamer
Umgebung (h) und an der Küste (k)... 115
Abbildung 7:
Paradores und deren Kombination von Lage im Grünen
(g), in historisch bedeutsamer Umgebung (h) und an der
Küste (k)... 116
Abbildung 8:
Anzahl der Paradores in modernen Gebäuden und in
Gebäuden mit anderen Baustilen... 116
Abbildung 9:
Differenz zwischen Preisen der Winter- und
Sommersaison und deren Verteilung auf Paradores... 117
Abbildung 10: Anzahl der Länder mit Auslandsvertretungen der
Paradores in Europa und in anderen Kontinenten... 117
Abbildung 11: Zertifizierte Paradores... 118

Einleitung einschließlich Ziel- und Fragestellung
1
1 Einleitung einschließlich Ziel- und Fragestellung
Der Tourismus gehört zu den wichtigsten wirtschaftlichen, sozialen und
kulturellen Phänomenen des 20. Jahrhunderts und hat sich im Laufe der letzten
100 Jahre vom Luxusbedürfnis zum Massenbedürfnis entwickelt.
Dementsprechend nehmen sowohl die positiven als auch die negativen
Auswirkungen auf ökonomischer, ökologischer und soziokultureller Ebene zu.
Die spanische Wirtschaft hängt stark von den Einnahmen aus dem
Fremdenverkehrssektor ab und wird daher in hohem Maße mit den
entsprechenden Vor- und Nachteilen konfrontiert.
Die vorliegende Arbeit beabsichtigt, anhand einer Analyse zur Hotelkette der
Paradores unter Berücksichtigung der politischen Rahmenbedingungen die
Chancen für eine nachhaltige Entwicklung im spanischen Tourismus darzustellen.
Hierauf basieren weiterführende Überlegungen zu Zielkonflikten, welche
zwischen den verschiedenen Nachhaltigkeitsdimensionen auftreten können.
Hieraus leiten sich die wichtigsten Fragen dieser Arbeit ab:
-
Weshalb ist ein Umdenken in nachhaltige Tourismusformen notwendig?
-
Welche Grundlagen bestehen für eine nachhaltige Entwicklung im
spanischen Tourismus auf nationaler und internationaler Ebene sowie in
der aktuellen Tourismus- und Umweltpolitik?
-
Inwieweit harmonisieren die Paradores mit den politischen Richtlinien?
-
Welche Möglichkeiten bietet die Hotelkette der Paradores für eine
nachhaltige Entwicklung hinsichtlich ökologischer, ökonomischer,
soziokultureller und individueller Aspekte?
-
Welche Zielkonflikte können zwischen den verschiedenen
Nachhaltigkeitsdimensionen auftreten?
-
Wo liegen die Schlüssel zur Konfliktlösung?

Materialgrundlage und methodologisches Vorgehen
2
2 Materialgrundlage und methodologisches Vorgehen
Zuerst stellt Kapitel 3 das Konzept der Nachhaltigkeit im allgemeinen und
insbesondere im Tourismus, die Realisierungsvoraussetzungen und die
Dimensionen einer Nachhaltigkeitsstrategie im Tourismus vor. Danach werden
dem nachhaltigen Tourismus verwandte Reisearten dargestellt und begründet,
weshalb ein Umdenken in andere Tourismusformen notwendig ist. Die
Grundlagen hierfür bilden in erster Linie der Nachhaltigkeitsbegriff der Vereinten
Nationen und die Ansätze von Opaschowski, Steinecke, Kirstges, des Öko-
Instituts, der Naturfreunde Internationale und des Umweltbundesamtes. Auf Basis
dieser theoretischen Ansätze wurden die in den folgenden Kapiteln verwendeten
Materialien ausgewertet.
Die Grundlagen für eine nachhaltige Entwicklung im spanischen Tourismus legt
Kapitel 4 anhand der Rahmenbedingungen zum Natur- und Kulturschutz sowie
der spanischen Tourismus- und Umweltpolitik dar. Verwendet wurden hierfür u.a.
Materialien der UNO und der spanischen Regierung.
Kapitel 5 stellt das Angebot der Paradores mit Produkt- und Preisgestaltung,
Distributions- und Kommunikationspolitik, die aktuelle Unternehmensstrategie
sowie die Entwicklung der Nachfrage vor und wertet die Inhalte aus. An
Beispielen werden lediglich die Möglichkeiten für eine nachhaltige Entwicklung
dargestellt, während die anschließenden Ausführungen zu möglichen
Zielkonflikten in allgemeiner Weise formuliert sind und auf Basis von Kapitel 3
und weiteren theoretischen Grundlagen zu nachhaltigen Tourismusformen
vorgenommen wurden. Ausgehend von zwei Fällen zeigt Kapitel 6, wie das
Angebot eines Parador-Urlaubes im Grünen Spanien für Deutsche nachhaltig
umgestaltet werden könnte. Neben diversen ergänzenden Quellen wurden in erster
Linie Materialien direkt von den Paradores verwendet, u.a. das Pressedossier
2001, Fachverzeichnis und Prospekte 2002, Nachrichten im Zeitraum vom 03.
April ­ 12. Dezember 2002 sowie die Website.
Kapitel 7 beantwortet die Fragen aus Kapitel 1, wobei das Zwischenfazit von
Kapitel 4.5 die erste Frage zur Tourismus- und Umweltpolitik ausführlich
beantwortet. Kapitel 8 schlägt Lösungen zur Entschärfung von Zielkonflikten vor.
Ergänzt wurde die gesamte Arbeit durch diverse Literatur, Zeitschriften- und
Zeitungsartikel und Internetseiten zu den jeweiligen Themen.

Nachhaltigkeit und Tourismus
3
3 Nachhaltigkeit und Tourismus
3.1 Bereichsbestimmung
3.1.1 ,,Nachhaltigkeit"
3.1.1.1 Begriffserläuterung
Die Bezeichnung ,,Nachhaltigkeit" leitet sich von der Benennung ,,Sustainable
Development" ab. Im Jahr 1992 prägte die UN-Weltkonferenz zu Umwelt und
Entwicklung in Rio de Janeiro den Begriff des ,,Sustainable Development" bzw.
der ,,Nachhaltigen Entwicklung" oder des ,,Desarrollo Sostenible", der besagt,
dass ,,die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt (werden), ohne zu riskieren, dass
künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können."
1
Demnach berücksichtigt eine nachhaltige Entwicklung die Befriedigung der
Bedürfnisse und den Wohlstand jetziger und zukünftiger Generationen mit dem
Ziel, die natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten. Das Ziel besteht nicht nur im
Erhalt einer intakten Umwelt, sondern auch im Erhalt bzw. der Schaffung einer
gesunden wirtschaftlichen und sozialen Umwelt.
3.1.1.2 Allgemeine Voraussetzungen
Zur Umsetzung der in Rio de Janeiro beschlossenen nachhaltigen Entwicklung ist
zum einen eine klare Zielformulierung für die Bereiche Wirtschaft, Umwelt und
Soziales und zum anderen eine Festlegung von Indikatoren zur Messung von Fort-
bzw. Rückschritten notwendig.
Die erste konkretere Zielfestlegung erfolgte 1992 in der Agenda 21, in der Ziele
für die Bereiche Umwelt, Wirtschaft, Soziales und Institutionelles aufgestellt
wurden. Mittlerweile haben auch Länder, Internationale Organisationen, als auch
NGOs, wissenschaftliche Institute und Unternehmen, wie z.B. die OECD, der
1
IÖW Institut für ökologische Wirtschaftsforschung ; imug Institut für Markt-Umwelt-
Gesellschaft (Hrsg.): Nachhaltigkeitsberichterstattung : Praxis glaubwürdiger Kommunikation
für zukunftsfähige Unternehmen, Berlin 2002, S. 13

Nachhaltigkeit und Tourismus
4
WWF oder das Statistische Büro der Europäischen Gemeinschaften
Nachhaltigkeitsziele festgelegt. Das Konzept der Nachhaltigkeit fordert, bei der
Zielfestlegung alle Bereiche zu integrieren und Zielkonflikte zu vermeiden, so
dass kein Interessenfeld vernachlässigt wird.
Bei den sogenannten Nachhaltigkeitsindikatoren handelt es sich um ,,Messgrößen,
mit deren Hilfe der Zielerreichungsgrad quantitativ oder qualitativ überprüft
werden kann, beispielsweise, ob sich ein Land, eine Region oder ein Unternehmen
in Richtung Nachhaltigkeit entwickelt oder nicht. Um diese Aufgabe erfüllen zu
können, muss ein Indikatorensystem in der Lage sein, einen komplexen
Sachverhalt zu verdichten und anhand relevanter Messgrößen abzubilden."
2
Zusammengefasst bedeutet dies für die Realisierung des
Nachhaltigkeitsgedankens, dass zuerst ökologische, ökonomische und soziale
Teilziele festegelegt werden müssen. Danach müssen Indikatoren zur Messung
des Zielerreichungsgrades ausgewählt werden und nach dem Zusammentragen
aller Daten kann letztendlich eine Bewertung erfolgen.
3.1.2 Dimensionen einer Nachhaltigkeitsstrategie im Tourismus
In den letzten Jahren haben sich viele Konferenzen, Studien und Institutionen mit
dem Thema Nachhaltigkeit und Tourismus auseinandergesetzt und zur
Realisierung wurde eine Reihe von Prinzipien beschlossen. Der folgende
Abschnitt stellt die Dimensionen einer Nachhaltigkeitsstrategie im Tourismus vor,
die für die praktische Umsetzung erforderlich sind, da eine nachhaltige
Entwicklung eine integrative Sicht verfolgt:
,,- Ökologische Dimension: Intakte Natur- und Lebensräume sind und bleiben
Voraussetzung für den Tourismus. Dies erfordert Strategien zur Schonung
der Ressourcen und zur Reduktion der Emissionen. Der Tourismus muss
2
Öko-Institut - Institut für angewandte Ökologie e.V.(Hrsg.): Soziale und ökonomische
Nachhaltigkeitsindikatoren, Freiburg 1999, S. 7

Nachhaltigkeit und Tourismus
5
zur Erhaltung, Schutz und Wiederherstellung der Ökosysteme auf dieser
Erde beitragen.
-
Ökonomische Dimension: Der Tourismus muss in eine
sektorübergreifende, regionsspezifisch vernetzte Wirtschaft eingebettet
sein und einen maximalen Beitrag zur regionalen Wertschöpfung leisten.
-
Soziokulturelle Dimension: Die Tourismusentwicklung und ­planung
muss eine selbstbestimmte kulturelle Dynamik von Regionen ermöglichen
und zur sozialen Zufriedenheit beitragen. Touristen sind Gäste in der
Region, Regionen sind keine Museen. Regionen sind in erster Linie
Lebensraum für ihre Bewohner und nur in zweiter Linie
Dienstleistungsbetrieb für den Tourismus. Vom Tourismus werden zu
Recht positive Beiträge zu Arbeits- und Lebensbedingungen der Region
erwartet (z.B. Berufsstruktur, Infrastruktur).
-
Individuelle Dimension: Konsumentengewohnheiten haben einen großen
Einfluss auf das Tourismusgeschehen. Zur Umsetzung von Nachhaltigkeit
im Tourismus brauchen wir parallel auch die Entwicklung einer auf
Nachhaltigkeit ausgerichteten Kultur des Reisens."
3
Jeder dieser Bereiche sollte einen Beitrag gemäß der Leitlinien für eine
Nachhaltigkeitsstrategie im Bereich des Tourismus leisten, um das Konzept des
nachhaltigen Tourismus zu realisieren.
3.1.3 Terminologie
Das folgende Kapitel stellt Benennungen für Tourismusformen vor, die
Nachhaltigkeitsideen einbeziehen. Des Weiteren erfolgt eine Begriffsabgrenzung
und eine Erläuterung, weshalb die vorliegende Arbeit den Begriff des
,,Nachhaltigen Tourismus" verwendet, sowie Bezeichnungen in spanischer
Sprache.
3
Naturfreunde Internationale: Positionspapier der Naturfreunde Internationale über die Rolle des
Tourismus im Kontext einer Nachhaltigen Entwicklung für die siebente Konferenz der UN
Kommission für Nachhaltige Entwicklung (CSD). New York, 1999 :
http://www.eco-tour.org/info/w_10199_de-html, Abruf: 21.09.02

Nachhaltigkeit und Tourismus
6
Ende der 70er Jahre entstand aus der Kritik am Massentourismus (harten
Tourismus) und seinen ökologischen, sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen
Schattenseiten in der gesellschaftlichen, tourismuspolitischen Diskussion die
Forderung nach ,,Sanftem Tourismus", d.h. mehr Qualität statt Quantität und
Lebens- statt Konsumqualität bei den Reisenden.
4
Die damals gewünschten
Veränderungen wiesen v.a. im ökologischen und sozialen Bereich Parallelen zur
Nachhaltigkeit auf. So hieß es 1985 im Aufruf ,,Für einen sanften Tourismus"
u.a., dass sanfter Tourismus Teil jenes notwendigen gesellschaftlichen Wandels
sei, der für die Bewältigung der heutigen lebensbedrohlichen Krisen unverzichtbar
sei. Außerdem verlange er die volle Anwendung der bestehenden
Umweltschutzbedingungen und in vielen Fällen deren Verschärfung. Er bedeute
sofortigen Erschließungsstopp ­ zumindest als Denkpause ­ und, wo notwendig,
Rücknahme touristischer Erschließungen zur Wiederherstellung naturnaher
Ökosysteme. Er verlange die volle Anwendung des Verursacherprinzips auch bei
Schäden durch Tourismus. Gemeinnützige Organisationen und nicht-
profitorientierte Reiseveranstalter würden hierbei eine besondere Verantwortung
tragen.
5
Des Weiteren kann das touristische Verhalten bezüglich hartem und sanftem
Reisen differenziert werden. Unter ,,Hartem Reisen" ist u.a. Massentourismus,
wenig Zeit, schnelle Verkehrsmittel und ein importierter Lebensstil zu verstehen,
während zu ,,Sanftem Reisen" Einzel-, Familien- und Freundesreisen, viel Zeit,
spontane Entscheidungen und ein landesüblicher Lebensstil zählen.
6
In den folgenden Jahren prägte die Theorie eine Reihe von weiteren Benennungen
für Tourismusformen, die auf umwelt- und sozialverträglichen Ansätzen basieren,
wie z.B. ,,Stiller Tourismus", ,,Nicht-technisierter Fremdenverkehr", ,,Naturnaher
Tourismus", ,,Alternativer Tourismus" oder ,,Umweltfreundlicher
Fremdenverkehr".
7
Des Weiteren gelten ,,Qualitativer Fremdenverkehr",
4
Vgl. Bundesamt für Naturschutz: Sport und Tourismus : Jahr des Ökotourismus : Sanfter
Tourismus, http://www.bfn.de/03/031402_iyesanft.htm, Abruf: 23.09.02
5
Vgl. Kramer, Dieter: Sanfter Tourismus : Konzepte, Modelle, Probleme. In: S
TEINECKE
, Albrecht
(Hrsg.): Tourismus ­ Umwelt ­ Gesellschaft : Wege zu einem sozial- und umweltverträglichen
Reisen, Bielefeld 1992 (IFKA-Schriftenreihe, Bd.8), S. 37-38
6
Siehe Tab. 1
7
Vgl. Opaschowski, Horst W.: Ökologie von Freizeit und Tourismus, Opladen 1991, S.131

Nachhaltigkeit und Tourismus
7
,,Anderes Reisen", ,,Angepasster Tourismus", ,,Öko-Tourismus" und ,,Tourismus
mit Einsicht" als Synonyme für den Begriff des ,,Sanften Tourismus".
8
Ein häufiger verwendeter Begriff ist der ,,Umweltverträgliche" bzw.
,,Umweltfreundliche Tourismus", der sich durch möglichst geringe Eingriffe in
den Naturhaushalt, geringen Landschaftsverbrauch, geringe Veränderung des
Landschaftsbildes und weitgehende Erhaltung einer naturnahen Kulturlandschaft
auszeichnet.
9
Er hat einen Tourismus zum Ziel, der die Umwelt nicht belastet und
die Umweltqualität erhält und weist somit im ökologischen Bereich Parallelen zur
Nachhaltigkeit auf.
Der Begriff des Ökotourismus hat durch das Internationale Jahr des Ökotourismus
2002 (IYE) wieder an Bedeutung gewonnen. Er stellt die Weiterentwicklung der
Idee des umweltverträglichen bzw. umweltfreundlichen Tourismus dar und wird
von wissenschaftlicher und NGO-Seite als ,,Ökologisch verantwortlicher
Tourismus" bezeichnet. In der Entwicklungszusammenarbeit wird er als
Instrument zur Förderung der Regionalentwicklung und des
Schutzgebietsmanagements angesehen und hat somit zur Gründung von
Schutzgebieten beigetragen mit der Aussicht auf eine touristische Wertschöpfung.
Die Gesellschaft für technische Zusammenarbeit definierte ihn im Jahre 2001 als
nachhaltigen Tourismus in sensiblen Gebieten; der zur Finanzierung des Schutzes
der Natur beitrage.
10
Der Begriff des ,,Integrativen Tourismus" kommt dem des ,,Nachhaltigen
Tourismus" am nächsten, da sich seine generellen Ziele an den Postulaten einer
nachhaltigen Entwicklung orientieren. So umfasst er ökologische
Rücksichtnahme, Erhaltung der ökonomischen Grundlagen der am Tourismus
teilhabenden Bevölkerung, kulturelle und soziale Verantwortung sowie
informierte Partizipation der Bevölkerung.
11
Wie schon in Kapitel 3.1.2.erwähnt,
berücksichtigt die Nachhaltigkeitsstrategie im Tourismus, ähnlich wie beim
8
Vgl. Kirstges, Torsten: Sanfter Tourismus : Chancen und Probleme der Realisierung eines
ökologieorientierten und sozialverträglichen Tourismus durch deutsche Reiseveranstalter,
München 1995, S. 12
9
Vgl. Bundesamt für Naturschutz: Sport und Tourismus : Jahr des Ökotourismus :
Umweltverträglicher / umweltfreundlicher Tourismus,
http://www.bfn.de/03/031402_iyeumwelt.htm, Abruf: 23.09.02
10
Vgl. Bundesamt für Naturschutz: Sport und Tourismus : Jahr des Ökotourismus : Ökologischer
Tourismus, Naturtourismus, http://www.bfn.de/03/031402_iyeoeko.htm, Abruf: 23.09.02
11
Vgl. Institut für integrativen Tourismus und Freizeitforschung: Integrativer Tourismus : Eine
Abgrenzung. In: Naturfreunde Internationale: Links, http://www.nfi.at/iitf/link_de.htm, Abruf:
28.09.02

Nachhaltigkeit und Tourismus
8
integrativen Tourismus, ökonomische, soziale, kulturelle und individuelle
Bereiche.
Bisher besteht noch keine einheitliche Vorstellung, was unter nachhaltigem
Tourismus zu verstehen ist, da vor allen Dingen die soziale und ökonomische
Dimension noch weitgehend unerforscht ist und erst wenige Erkenntnisse zu
angemessenen Indikatoren und Zielen einer nachhaltigen Entwicklung im
Tourismus bestehen.
12
Diese Arbeit verwendet den Begriff des ,,Nachhaltigen
Tourismus", da die Untersuchungen auf Grundlage des Nachhaltigkeitsgedankens
erfolgen, und laut einer Definition aus dem Jahre 1999 des Forums Umwelt und
Entwicklung ist nachhaltiger Tourismus ,,von den Grundsätzen der Erklärung von
Rio über Umwelt und Entwicklung und den Empfehlungen der Agenda 21
geleitet. Er muss soziale, kulturelle, ökologische und wirtschaftliche
Verträglichkeitskriterien erfüllen. Nachhaltiger Tourismus ist langfristig, d.h. in
Bezug auf heutige wie auf zukünftige Generationen, ethisch und sozial gerecht
und kulturell angepasst, ökologisch tragfähig, sowie wirtschaftlich sinnvoll und
ergiebig."
13
In der spanischen Sprache ist die Bezeichnung ,,Turismo Sostenible" das
Äquivalent zu nachhaltigem Tourismus. Des Weiteren gibt es den Begriff des
,,Ecoturismo", der jedoch nicht mit dem deutschen Ökotourismus verglichen
werden kann, da im spanischen Sprachgebrauch mit ihm ein bloßer Ausflug ins
Grüne gemeint sein kann.
14
,,Turismo Rural" bedeutet im weitesten Sinne ,,Ferien
auf dem Bauernhof" oder ,,Ferien auf dem Land", doch die Konzepte variieren
von Land zu Land. So geht er in Spanien über die Vorstellung von Ferien auf dem
Land hinaus weiter in Richtung Nachhaltigkeit auf soziokultureller Ebene, da er
als "Tourismus in der Natur mit integriertem Freizeitangebot, der auf Reisende
mit dem Wunsch nach Kontakt mit der ursprünglichen Umgebung und den
Einheimischen ausgerichtet ist"
15
bezeichnet wird.
12
Vgl. Umweltbundesamt (Hrsg.): Umwelt und Tourismus : Daten, Fakten, Perspektiven. Berlin
2002, S. 137
13
Bundesamt für Naturschutz: Sport und Tourismus : Jahr des Ökotourismus : Nachhaltiger
Tourismus, http://www.bfn.de/03/031402_iyenachhaltig.htm, Abruf: 23.09.02
14
Vgl. Bundesamt für Naturschutz: Sport und Tourismus : Jahr des Ökotourismus : Ökologischer
Tourismus, Naturtourismus, http://www.bfn.de/03/031402_iyeoeko.htm, Abruf: 23.09.02
15
Valdés Peláez, Luis ; Ruiz Vega, Agustín V.: Turismo y promoción de destinos turísticos:
implicaciones empresariales, Gijón 1996, S. 63. Eigene Übertragung

Nachhaltigkeit und Tourismus
9
3.2 Notwendigkeit nachhaltiger Tourismusformen
Kapitel 3.2.1 und 3.2.2 stellen die Hauptaspekte im ökonomischen,
soziokulturellen und ökologischen Bereich vor, welche die Notwendigkeit
nachhaltiger Tourismusformen verdeutlichen. Nach dem Darlegen der
Problemfelder wird auf die positiven Auswirkungen und die Chancen des
Tourismus in den jeweiligen Bereichen eingegangen, um zu verdeutlichen
weshalb ein Umdenken in Richtung mehr Nachhaltigkeit unabdingbar ist. Hierbei
sollen sowohl die positiven Seiten und Potenziale als auch die negativen und
verbesserungsbedürftigen Seiten des Tourismus erkennbar werden, welche die
Dringlichkeit von Nachhaltigkeitsansätzen untermauern.
3.2.1 Ökonomischer und soziokultureller Bereich
Begünstigt durch die starke ökonomische Dynamik und den
Profiterwartungsdruck, aber auch durch seine Massenhaftigkeit führt der
Tourismus zu sozialen und kulturellen Zerrüttungen und Schwierigkeiten in den
Zielregionen.
16
Viele Tourismuskritiker befürchten eine Reihe von langfristig
erkennbaren negativen wirtschaftlichen Konsequenzen, die durch herkömmliche
Tourismusformen verursacht werden und hierzu zählen folgende ökonomische
und soziokulturelle Probleme:
- Vielfach entstehen nur Saisonarbeitsplätze; auf Einheimische entfallen die
weniger qualifizierten Tätigkeiten, während dispositive Aufgaben von
zugereisten Ortsfremden übernommen werden.
-
Touristische Monostrukturen entstehen, die zu gefährlichen, da einseitigen
Abhängigkeiten führen.
-
Tourismusinduzierte Inflation: Das Preisniveau in den Tourismuszentren
erhöht sich, so dass viele Güter für Einheimische, die nicht an der durch
den Tourismus ausgelösten Einkommensentwicklung teilhaben können,
unerschwinglich werden. Grundstücks- und Immobilienpreise steigen
rapide an.
16
Vgl. Kramer, Sanfter Tourismus : Konzepte, Modelle, Probleme, a.a.O., S. 36-37

Nachhaltigkeit und Tourismus
10
-
Landflucht wird gefördert: V.a. Jugendliche wandern aus agrarischem
Hinterland in die touristischen Zentren ab.
-
Vorurteile werden durch die Oberflächlichkeit der touristischen
Begegnung verfestigt.
-
Oftmals wird die Kultur kommerzialisiert. So werden religiöse
Zeremonien zu Gunsten fotografierender Urlauber aus ihrem überlieferten
Kontext gerissen.
-
Konsumverhalten der Touristen weckt bei Einheimischen den Wunsch
nach Nachahmung und Bettelei, Kriminalität, Prostitution und
Alkoholismus steigen an.
17
Hier zeigt sich, dass im ökonomischen und soziokulturellen Bereich viele
Probleme für die stark vom Tourismus abhängigen Länder entstehen, die einen
dringenden Handlungsbedarf in Richtung mehr Nachhaltigkeit rechtfertigen.
Weitere Gründe, jedoch Wünschenswertere als im vorherigen Abschnitt, die für
ein Umdenken aus ökonomischer Perspektive sprechen, bestehen zum einen in der
großen Bedeutung des Tourismus für die Wirtschaft und in der Entwicklung der
touristischen Nachfrage.
Die Tourismusindustrie ist der weltweit größte Wirtschaftszweig und ist somit
von großer Bedeutung für die Weltwirtschaft. Nach Angaben der World Trade
Organization sei der Tourismus im Jahre 2000 um ca 7,4% gewachsen, des
Weiteren gebe es in der Branche 245 Millionen Arbeitsplätze und sei mit 5
Billionen US-Dollar Umsatz an der Weltwirtschaft beteiligt.
18
In hohem Maße hängt v.a. die Wirtschaft Spaniens vom Tourismus ab, da das
Land an weltweit vierter Stelle der Deviseneinnahmen durch den Tourismus und
an zweiter Stelle der Besucherzahlen steht. Die Welttourismusorganisation
schätzt, dass die Besucherzahl im Jahre 2020 mit 71 Millionen 40% mehr als 1999
sein wird.
19
Ein weiterer ökonomischer Gesichtspunkt ist die Entwicklung der touristischen
Nachfrage, denn erst daraus lässt sich erkennen, ob Nachhaltigkeit im Tourismus
17
Vgl. Kirstges, Sanfter Tourismus, a.a.O., S. 10-11
18
Vgl. International Trade Centre: Tourism. In: International Trade Forum (2002), Nr. 4,
http://www.tradeforum.org/news/fullstory.php/aid/302/Tourism.html, Abruf: 30.09.02
19
Vgl. o.V.: Medio Ambiente, turismo y cultura, tres factores del desarrollo sostenible. In:
Seminario "Turismo y cultura en la sociedad del ocio y del conocimiento. Patrimonio, medio
ambiente y nuevas tecnologías en la industria hotelera" (Santander, 22. ­ 26. Juli 2002), S. 10

Nachhaltigkeit und Tourismus
11
überhaupt wirtschaftlich tragbar ist, d.h. ob die Nachfrage ausreicht, um
zumindest die Kosten decken zu können.
Die touristische Nachfrage wird durch Veränderungen in der Wertestruktur einer
Gesellschaft über das Konsumverhalten verursacht. Der Wertepluralismus und die
Vielfalt von Lebensstilen spiegelt sich in der Bedürfnisstruktur der Touristen. So
sind die ,,Neuen Touristen"
20
multioptional agierende Kunden mit vielschichtigen
und komplexen Lebensstilen.
21
Die Eigenschaften der umweltsensiblen,
qualitätsbewussten, lernfähigen ,,Neuen Touristen" mit ihrem Bedürfnis nach
Kultur und Bildung harmonisieren sehr gut mit nachhaltigen Tourismusformen
und sprechen für Wachstumschancen in diesem Bereich. Schon Prognosen in der
Vergangenheit wiesen Trends auf, die in Richtung mehr Nachhaltigkeit auf
Nachfragerebene hindeuteten:
- Trend zum naturnahen Reisen: Intakte Umwelt: Zunahme des sanften
Tourismus.
-
Von der Masse zur Zielgruppe: Trend zur Spezialisierung des Angebots,
Urlaub mit Gleichgesinnten, Bedeutungszunahme regionaler
Reiseangebote.
-
Anspruchsvolles Reisen: Vor dem Hintergrund wachsender
Reiseerfahrung werden Urlaubsmotive wie Kultur und Entspannung
wichtiger als Sport und Betriebsamkeit.
-
Urlaubserleben in intakter Landschaft: Die Urlauber werden künftig
großen Wert auf die Umweltqualität in den Ferienregionen legen.
22
Hieraus wird ersichtlich, dass auch aus ökonomischer Perspektive eine Änderung
im Tourismusbereich lohnenswert erscheint.
20
Siehe Abb.1
21
Vgl. Umweltbundesamt (Hrsg.): Umwelt und Tourismus : Daten, Fakten, Perspektiven. Berlin
2002, S. 59-60
22
Vgl. Steinecke, Albrecht: "Demokratisierung des Reisens" vs. zunehmende Belastung von
Natur, Kultur, und Gesellschaft durch den Tourismus. In: S
TEINECKE
, Albrecht (Hrsg.):
Tourismus ­ Umwelt ­ Gesellschaft : Wege zu einem sozial- und umweltverträglichen Reisen,
Bielefeld 1992 (IFKA-Schriftenreihe, Bd.8), S. 12-13

Nachhaltigkeit und Tourismus
12
3.2.2 Ökologischer Bereich
Ein weiteres großes Problem ist die Umweltzerstörung durch den Tourismus. Für
die meisten Menschen ist sie ein einleuchtender Grund für ein Umdenken, da die
Umweltbelastungen, wie z.B. durch den hohen Energieverbrauch globale
Auswirkungen haben und somit die Probleme nicht allein in den touristischen
Regionen auftreten, sondern auch indirekt die Herkunftsländer betreffen.
Die ökologischen Hauptprobleme sind zum einen die Zersiedelung der Landschaft
zu Erholungszwecken mit gleichzeitiger Umwandlung von Naturlandschaft in
Freizeitgelände und zum anderen der Anstieg der direkten permanenten
ökologischen Belastung durch das Verhalten der Urlauber (Abfälle, Abwasser,
Abgase, Zertreten und Überfahren von Pflanzen und Tieren, Lärm, etc.).
23
Zusammengefasst gibt es sieben Umweltsünden in Freizeit und Tourismus:
- Landschaftsverschmutzung
- Wasserverschmutzung
- Luftverschmutzung
- Pflanzengefährdung
- Tiergefährdung
- Landschaftszerstörung
- Landschaftszersiedelung
24
Des Weiteren muss die Mehrdimensionalität der Umweltbelastungen
berücksichtigt werden, da die Belastungen nicht nur mit der Nutzung der Güter
und Dienstleistungen selbst entstehen, sondern auch indirekt mit den vor- und
nachgelagerten wirtschaftlichen Aktiviäten bei einer Reise
25
, wie z.B. durch
Herstellung, Vertrieb und Entsorgung von Gütern. Hier bestehen also neben der
eigentlichen Reise weitere Möglichkeiten zu mehr Nachhaltigkeit.
Neben all den zahlreichen negativen Auswirkungen des Tourismus auf die
Umwelt, gibt es auch positive Wirkungszusammenhänge, die gleichzeitig
Potenziale im Bereich des nachhaltigen Tourismus darstellen.
In der Tourismusbranche gilt intakte Natur als einer der wichtigsten
Produktionsfaktoren, da die Urlauber unbeschädigte Landschaften, saubere
Strände und sauberes Wasser erwarten. Positive Effekte sind der Schutz von
23
Vgl. Kirstges, Sanfter Tourismus, a.a.O., S. 11
24
Vgl. Opaschowski, Ökologie von Freizeit und Tourismus, a.a.O., S. 53
25
Siehe Abb. 2

Nachhaltigkeit und Tourismus
13
Ökosystemen, die Erhaltung ästhetischer Erscheinungsformen der Landschaft
oder die Stützung traditioneller, relativ naturverträglicher Wirtschaftsformen.
Oftmals wird die Einrichtung von Nationalparks und Schutzgebieten zur
Überlebenssicherung gefährdeter Tier- und Pflanzenarten letztlich mit dem
Argument durchgesetzt, als attraktives Touristenziel zu gelten und zur Steigerung
der wirtschaftlichen Beiträge der Region beizutragen. Aus diesem Grund wurde
auch eine Reihe von gefährdeten Tierarten vor dem Aussterben gerettet, da ihre
Besichtigung in freier Wildbahn für eine bestimmte Form des Tourismus sehr
attraktiv ist.
26
26
Vgl. Umweltbundesamt (Hrsg.), Umwelt und Tourismus : Daten, Fakten, Perspektiven, a.a.O.,
S. 9-10

Grundlagen für eine nachhaltige Entwicklung im spanischen Tourismus
14
4 Grundlagen für eine nachhaltige Entwicklung im spanischen
Tourismus
4.1 Schutz der Natur und Kultur
4.1.1 Internationale Ebene
Spanien ist eines der europäischen Länder mit einem sehr reichen und noch gut
erhaltenem kulturellen Erbe und einem Mosaik aus unterschiedlichen
Landschaften. In den vergangenen Jahren wurden viele Maßnahmen im Bereich
der Erhaltung dieses Erbes sowohl auf internationaler als auch auf nationaler
Ebene ergriffen.
Der Schutz der Zeugnisse vergangener Kulturen und einzigartiger
Naturlandschaften ist eine der Aufgaben der Völkergemeinschaft. Daher beschloss
die UNESCO im Jahre 1972 das internationale ,,Übereinkommen zum Schutz des
Kultur- und Naturerbes der Welt".
27
Laut Artikel 1 zählen demnach zum ,,Kulturerbe":
1. Denkmäler: Werke der Architektur, Großplastik und Monumentmalerei,
archäologische Objekte, Inschriften und Höhlen, die aus geschichtlichen,
künstlerischen oder wissenschaftlichen Gründen von außergewöhnlichem
universellen Wert sind.
2. Ensembles: Gebäude- oder Gebäudegruppen, die wegen ihrer Architektur,
Geschlossenheit oder Stellung in der Landschaft aus geschichtlichen,
künstlerischen oder wissenschaftlichen Gründen von außergewöhnlichem
universellem Wert sind.
3. Stätten: Werke von Menschenhand oder Werke von Natur und Mensch
sowie Gebiete einschließlich archäologischer Stätten, die aus
geschichtlichen, ästhetischen, ethnologischen oder anthropologischen
Gründen von außergewöhnlichem universellem Wert sind.
27
Vgl. UNESCO: Die UNESCO-Liste des Welterbes (Stand: Juni 2002),
http://www.unesco.de/c_arbeitsgebiete/welterbeliste.htm, Abruf: 21.09.02

Grundlagen für eine nachhaltige Entwicklung im spanischen Tourismus
15
Laut Artikel 2 zählen zum ,,Naturerbe":
1. Naturgebilde aus physikalischen und biologischen Erscheinungsformen,
die aus ästhetischen oder wissenschaftlichen Gründen von
außergewöhnlichem universellem Wert sind.
2. Geologische und physiographische Erscheinungsformen und abgegrenzte
Gebiete, die den Lebensraum für bedrohte Tiere und Pflanzen bilden,
welche aus wissenschaftlichen Gründen oder ihrer Erhaltung wegen von
außergewöhnlichem universellem Wert sind.
3. Naturstätten oder abgegrenzte Naturgebiete, die aus wissenschaftlichen
Gründen oder ihrer Erhaltung oder natürlichen Schönheit wegen von
außergewöhnlichem universellem Wert sind.
28
Voraussetzung für die Aufnahme in die Welterbeliste ist, dass der Vorschlag des
Unterzeichnerstaates bestimmte Kriterien, wie z.B. Einzigartigkeit, Authentizität
oder Integrität erfüllt und ob ein Erhaltungsplan vorliegt. Mit der Aufnahme in die
Liste des Welterbes verpflichtet sich der jeweilige Staat zu fortdauernden
Schutzmaßnahmen, wobei auch weitere Unterzeichnerstaaten Beiträge leisten.
Mittlerweile haben 172 Staaten dieses Übereinkommen unterzeichnet und
insgesamt stehen 563 Kulturdenkmäler, 144 Naturdenkmäler und 23 Natur-und
Kulturdenkmäler auf der Welterbeliste.
29
Spanien gehört mit 37 Denkmälern
30
zu
den Ländern mit den meisten Denkmälern, trotz dass es erst am 04.05.1982
beigetreten ist.
31
28
Vgl. UNESCO: Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt. In: 17.
Tagung der Generalkonferenz der Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung,
Wissenschaft und Kultur (Paris 17. Oktober ­ 21. November 1972),
http://www.unesco.de/c_bibliothek/welterbekonvention.htm, Abruf: 21.09.02
29
Vgl. UNESCO: Die UNESCO-Liste des Welterbes (Stand: Juni 2002),
http://www.unesco.de/c_arbeitsgebiete/welterbeliste.htm, Abruf: 21.09.02
30
Siehe Tab. 7
31
Vgl. UNESCO: Ratification Status : Spain; http://whc.unesco.org/nwhc/pages/doc/main.htm,
Abruf: 21.09.02

Grundlagen für eine nachhaltige Entwicklung im spanischen Tourismus
16
4.1.2 Nationale Ebene
Das folgende Kapitel legt zuerst die Rahmenbedingungen zum Schutz der Kultur
und anschließend der Natur in Spanien dar.
Der weite Kulturbegriff wurde erstmals auf der Mexiko-Konferenz im Jahre 1982
von der UNESCO definiert und im Jahre 2001 von der 31. Generalkonferenz
bekräftigt, indem ,,Kultur als Gesamtheit der unverwechselbaren geistigen,
materiellen, intellektuellen und emotionalen Eigenschaften angesehen werden
sollte, die eine Gesellschaft oder eine soziale Gruppe kennzeichnen, und dass sie
über Kunst und Literatur hinaus auch Lebensformen, Formen des
Zusammenlebens, Wertesysteme, Traditionen und Überzeugungen umfasst".
32
Zum Schutz der spanischen Kultur ist die Abteilung ,,Dirección General de Bellas
Artes y Bienes Culturales" des Kultusministeriums zuständig, welche die Leitung
der Museen, den Schutz des Kulturerbes und die Förderung der schönen Künste
übernimmt, u.a. beschäftigt sie sich mit der Registrierung sowie mit der
Durchführung von Schutz- und Renovierungsprojekten. Zum spanischen
Kulturerbe zählen v.a. Güter mit außergewöhnlich historischem, künstlerischem,
paläonthologischem, archäologischem, ethnografischem, wissenschaftlichem oder
technischem Wert. Diese Güter werden in das Register für Kulturgüter
eingetragen, wobei besonders schutzbedürftige Güter als ,,BIC" ausgewiesen
werden.
33
Der Naturschutz in Spanien wurde in Zeiten der Zentralregierung vernachlässigt
und hat sich seit der politischen Umstrukturierung verbessert. So wurde am
27.03.1989 ein Gesetz zum Schutz von Naturräumen und von wilden Pflanzen
und Tieren erlassen.
34
Der Naturschutz ist in die Zuständigkeit der
Autonomieregionen übergegangen und viele Regionen haben neue Schutzgebiete
ausgewiesen, auch in Kooperation mit regionalen privaten
Naturschutzgesellschaften.
35
32
Fuchs, Max: Dialog zwischen den Kulturen: Kulturtheoretische und ­politische Anmerkungen.
In: unesco heute online (2002), Nr. 3, http://www.unesco-heute.de/302/kulturdialog.htm Abruf:
23.09.02
33
Vgl. Ministerio de Cultura, Educación y Deporte: Patrimonio Histórico : Normas y Niveles de
Protección, http://www.mcu.es/bbaa/index.htm, Abruf: 29.09.02
34
Vgl. Jordano Fraga, Jesús: La protección del derecho a un medio ambiente adecuado, Barcelona
1995, S. 95
35
Vgl. Cabo, Roberto: Reiseführer Natur : Spanien, München 2001, S. 20

Grundlagen für eine nachhaltige Entwicklung im spanischen Tourismus
17
In Spanien werden viele große Flächen naturnah erhalten, indem verbliebene
Waldflächen belassen und extensive Bewirtschaftungsformen, wie z.B.
Beweidung, unterstützt werden. Außerdem gibt es mehr als 400 unter Naturschutz
stehende Gebiete mit einer Fläche von insgesamt über 2,5 Millionen ha.
36
Die
Schutzgebiete sind kategorisiert in Naturschutzgebiete (Reserva Integral oder
Reserva Natural), in Naturparks (Parque Natural), die jedoch strengeren
Schutzbestimmungen als in Deutschland unterliegen, in kleine einbegrenzte
Flächen (Paraje Natural) sowie in Nationalparks (Parque Nacional), die im
nächsten Abschnitt näher erläutert werden. Des Weiteren gibt es staatliche
Jagdschutzgebiete (Coto oder Reserva Nacional de Caza).
37
Die spanischen Nationalparks müssen internationalen Kriterien genügen und
gehören zu den Musterbeispielen des spanischen Naturerbes. Es gibt 13
Nationalparks
38
, von denen sich sieben auf der Halbinsel und sechs auf den
spanischen Inseln mit einer Gesamtfläche von 323.673,8 ha befinden.
39
Die
Nationalparkidee stammt aus den USA, wo 1878 der Yellowstone-Park gegründet
wurde. In Spanien wurde am 22.07.1918 der erste Nationalpark ,,Montaña de
Covadonga" bzw. ,,Peña Santa" in den Picos de Europa gegründet. Seit 1995 leitet
der vom Umweltministerium abhängige ,,Organismo Autónomo Parques
Nacionales" die Nationalparks mit dem Ziel der allgemeinen Verbesserung des
Schutzes.
40
4.2 Tourismuspolitik
Seit einigen Jahrzehnten zählt der Fremdenverkehr zu den wichtigsten
Wirtschaftszweigen Spaniens. Nach anfänglich extrem hohem Wachstum, steckte
die Branche im Jahre 1989 in einer tiefen Krise. Die Regierung übertrug deshalb
die Angelegenheiten für Tourismuspolitik bei den wichtigsten
36
Vgl. Turespaña (Hrsg.): Die Natur in Spanien. Madrid o.J., S. 3
37
Vgl. Cabo, Reiseführer Natur, a.a.O., S. 20
38
Siehe Tab. 8
39
Vgl. Ministerio de Medio Ambiente: Parques Nacionales : La Red de Parques Nacionales,
http://www.mma.es/parques/lared/index.htm, Abruf: 12.10.02
40
Vgl. Ministerio de Medio Ambiente: Parques Nacionales : Organismo Autónomo Parques
Nacionales, http://www.mma.es/parques/oapn/index.htm, Abruf: 12.10.02

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2003
ISBN (eBook)
9783832479190
ISBN (Paperback)
9783838679198
DOI
10.3239/9783832479190
Dateigröße
630 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Hochschule Magdeburg-Stendal; Standort Magdeburg – Fachübersetzen, Fachkommunikation
Erscheinungsdatum
2004 (April)
Note
1,3
Schlagworte
nachhaltigkeit umweltmanagement qualitätstourismus kultur natur
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