Experimentelle Untersuchung unterschiedlicher offener und geschlossener Kühlwasserpumpenlaufräder konventioneller Bauart
					
	
		©1999
		Studienarbeit
		
			
				118 Seiten
			
		
	
				
				
					
						
					
				
				
				
				
			Zusammenfassung
			
				Inhaltsangabe:Zusammenfassung:	
Der Lehrstuhl für Strömungs- und Verdrängermaschinen der Technischen Universität Kaiserslautern wurde beauftragt, das Kühlsystem eines PKW zu untersuchen.
Dabei wurden u. a. Energieeinsparungspotentiale, welche sich aus der Optimierung einzelner Komponenten wie beispielsweise der Kühlwasserpumpe ergeben können, erforscht.
In dieser Arbeit wurde eine Auswahl geeigneter Laufräder für eine PKW-Kühlwasserpumpe hinsichtlich des Wirkungsgrads, der Förderhöhe, der Spaltempfindlichkeit und der Kavitationsneigung untersucht. Hierzu sind für jedes Laufrad verschiedene Kennlinien auf einem Pumpenprüfstand experimentell ermittelt worden.
Jedes Laufrad wurde sowohl in einer geschlossenen als auch in einer offenen Version getestet, um den Einfluss einer Deckscheibe auf die oben genannten Größen zu erfassen.
	
	
Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
1.Einleitung1
2.Theoretische Grundlagen2
2.1Kennlinien2
2.1.1Anlagenkennlinie
2.1.2Kennlinien von Kreiselpumpen3
2.1.2.1Drosselkurve4
2.1.2.2Drosselkurvenformen6
2.1.2.3Wirkungsgrad und Leistungsaufnahme8
2.1.3Betriebspunkt8
2.2Kreiselpumpen9
2.3Energieumsetzung im Laufrad10
2.3.1Geschwindigkeitsplan10
2.3.2Eulersche Strömungsmaschinen-Hauptgleichung11
2.3.3Der Einfluß der Endlichkeit der Schaufelzahl12
2.4Verluste in Kreiselpumpen14
2.4.1Innere Energieverluste14
2.4.1.1Schaufelverluste14
2.4.1.2Spaltverluste14
2.4.3Radreibungsverluste16
2.4.4Austauschverluste18
2.4.5Stoßverluste18
2.5Kavitation in Kreiselpumpen19
2.5.1Auswirkungen der Kavitation22
2.5.2Mechanismus des Blasenzerfalls23
2.5.3Der Einfluß von Gasabsorption auf die Kavitation23
2.6Die Kenngröße NPSH24
2.6.1Beginnende Kavitation und Förderhöhenabfall25
2.7Regelung von Kreiselpumpen28
2.7.1Drosselregelung29
2.7.2Drehzahlregelung30
2.7.3Bypassregelung32
2.8Laufradgeometrie32
2.8.1Spezifische Drehzahl nq32
2.8.2Diffusortheorie34
2.8.3Schaufelzahl37
2.8.4Einfluß der Saugkante38
2.8.5Schaufelwinkel39
2.8.6Schaufelform40
2.8.7Zusammenhang der Schaufelgeometriegrößen42
2.8.8Spalteinfluß43
2.9Aufgabe und Anforderungen der PKW-Kühlwasserpumpe43
3.Versuch47
3.1Anlaß und Zielsetzung der Versuche47
3.2Prüfstandsaufbau48
3.3Versuchsdurchführung51
4.Auswertung54
4.1Beschreibung und Interpretation der ermittelten Drosselkurven55
4.2Beschreibung und Interpretation der NPSH3-Verläufe60
4.3Vergleich der einzelnen Laufräder62
4.4Beurteilung der […]
	Der Lehrstuhl für Strömungs- und Verdrängermaschinen der Technischen Universität Kaiserslautern wurde beauftragt, das Kühlsystem eines PKW zu untersuchen.
Dabei wurden u. a. Energieeinsparungspotentiale, welche sich aus der Optimierung einzelner Komponenten wie beispielsweise der Kühlwasserpumpe ergeben können, erforscht.
In dieser Arbeit wurde eine Auswahl geeigneter Laufräder für eine PKW-Kühlwasserpumpe hinsichtlich des Wirkungsgrads, der Förderhöhe, der Spaltempfindlichkeit und der Kavitationsneigung untersucht. Hierzu sind für jedes Laufrad verschiedene Kennlinien auf einem Pumpenprüfstand experimentell ermittelt worden.
Jedes Laufrad wurde sowohl in einer geschlossenen als auch in einer offenen Version getestet, um den Einfluss einer Deckscheibe auf die oben genannten Größen zu erfassen.
Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
1.Einleitung1
2.Theoretische Grundlagen2
2.1Kennlinien2
2.1.1Anlagenkennlinie
2.1.2Kennlinien von Kreiselpumpen3
2.1.2.1Drosselkurve4
2.1.2.2Drosselkurvenformen6
2.1.2.3Wirkungsgrad und Leistungsaufnahme8
2.1.3Betriebspunkt8
2.2Kreiselpumpen9
2.3Energieumsetzung im Laufrad10
2.3.1Geschwindigkeitsplan10
2.3.2Eulersche Strömungsmaschinen-Hauptgleichung11
2.3.3Der Einfluß der Endlichkeit der Schaufelzahl12
2.4Verluste in Kreiselpumpen14
2.4.1Innere Energieverluste14
2.4.1.1Schaufelverluste14
2.4.1.2Spaltverluste14
2.4.3Radreibungsverluste16
2.4.4Austauschverluste18
2.4.5Stoßverluste18
2.5Kavitation in Kreiselpumpen19
2.5.1Auswirkungen der Kavitation22
2.5.2Mechanismus des Blasenzerfalls23
2.5.3Der Einfluß von Gasabsorption auf die Kavitation23
2.6Die Kenngröße NPSH24
2.6.1Beginnende Kavitation und Förderhöhenabfall25
2.7Regelung von Kreiselpumpen28
2.7.1Drosselregelung29
2.7.2Drehzahlregelung30
2.7.3Bypassregelung32
2.8Laufradgeometrie32
2.8.1Spezifische Drehzahl nq32
2.8.2Diffusortheorie34
2.8.3Schaufelzahl37
2.8.4Einfluß der Saugkante38
2.8.5Schaufelwinkel39
2.8.6Schaufelform40
2.8.7Zusammenhang der Schaufelgeometriegrößen42
2.8.8Spalteinfluß43
2.9Aufgabe und Anforderungen der PKW-Kühlwasserpumpe43
3.Versuch47
3.1Anlaß und Zielsetzung der Versuche47
3.2Prüfstandsaufbau48
3.3Versuchsdurchführung51
4.Auswertung54
4.1Beschreibung und Interpretation der ermittelten Drosselkurven55
4.2Beschreibung und Interpretation der NPSH3-Verläufe60
4.3Vergleich der einzelnen Laufräder62
4.4Beurteilung der […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
ID 7999 
Achilles, Peter: Experimentelle Untersuchung unterschiedlicher offener und geschlossener 
Kühlwasserpumpenlaufräder konventioneller Bauart 
Hamburg: Diplomica GmbH, 2004  
Zugl.: Universität Kaiserslautern, Studienarbeit, 1999 
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Diplomica GmbH 
http://www.diplom.de, Hamburg 2004 
Printed in Germany
Inhaltsverzeichnis 
1 Einleitung   
    1       
2 Theoretische Grundlagen                                                                                          2 
2.1 Kennlinien                                                                                                        2 
2.1.1 Anlagenkennlinie                                                                                    2 
2.1.2 Kennlinien von Kreiselpumpen                                                              3 
2.1.2.1 Drosselkurve                                                                                4    
2.1.2.2 Drosselkurvenformen                                                                   6 
2.1.2.3 Wirkungsgrad und Leistungsaufnahme                                       8 
2.1.3 Betriebspunkt                                                                                         8 
2.2 Kreiselpumpen                                                                                                 9 
2.3 Energieumsetzung im Laufrad                                                                      10 
2.3.1 Geschwindigkeitsplan                                                                          10 
2.3.2 Eulersche Strömungsmaschinen-Hauptgleichung                               11 
2.3.3 Der Einfluß der Endlichkeit der Schaufelzahl                                       12 
2.4 Verluste in Kreiselpumpen                                                                             14 
2.4.1 Innere Energieverluste                                                                         14 
2.4.1.1 Schaufelverluste                                                                         14 
2.4.1.2 Spaltverluste                                                                              14 
2.4.3 Radreibungsverluste                                                                            16 
2.4.4 Austauschverluste                                                                                18 
2.4.5 Stoßverluste                                                                                         18 
2.5 Kavitation in Kreiselpumpen                                                                          19 
2.5.1 Auswirkungen der Kavitation                                                               22 
2.5.2 Mechanismus des Blasenzerfalls                                                        23 
2.5.3 Der Einfluß von Gasabsorption auf die Kavitation                               23 
2.6 Die Kenngröße NPSH                                                                                    24 
2.6.1 Beginnende Kavitation und Förderhöhenabfall                                    25 
2.7 Regelung von Kreiselpumpen                                                                        28 
2.7.1 Drosselregelung                                                                                   29 
2.7.2 Drehzahlregelung                                                                                 30 
2.7.3 Bypassregelung                                                                                   32 
2.8 Laufradgeometrie                                                                                           32 
2.8.1 Spezifische Drehzahl n
q  
                                                                     32 
2.8.2 Diffusortheorie                                                                                     34 
2.8.3 Schaufelzahl                                                                                        37 
2.8.4 Einfluß der Saugkante                                                                         38 
2.8.5 Schaufelwinkel 
2                                                                                                                         
39 
2.8.6 Schaufelform                                                                                        40 
2.8.7 Zusammenhang der Schaufelgeometriegrößen                                  42 
2.8.8 Spalteinfluß                                                                                          43 
2.9 Aufgabe und Anforderungen der PKW-Kühlwasserpumpe                           43 
3 Versuch                                                                                                                   47 
3.1 Anlaß und Zielsetzung der Versuche                                                             47 
3.2 Prüfstandsaufbau                                                                                           48 
3.3 Versuchsdurchführung                                                                                   51 
4 Auswertung                                                                                                              54 
4.1 Beschreibung und Interpretation der ermittelten Drosselkurven                    55 
4.2 Beschreibung und Interpretation der NPSH
3
-Verläufe                                  60 
4.3 Vergleich der einzelnen Laufräder                                                                 62 
4.4 Beurteilung der Meßergebnisse                                                                     67 
5 Fehlerbetrachtung                                                                                                   69 
5.1 Systematische Fehler                                                                                    69 
5.2 Zufällige Fehler                                                                                              73 
5.3 Beurteilung der Glaubwürdigkeit der Meßergebnisse                                    75 
6 Zusammenfassung                                                                                                  77 
7 Literaturverzeichnis                                                                                                 79 
8 Anhang                                                                                                                    80 
Kapitel 1: Einleitung
1
1 Einleitung  
Die Entwicklung von Kraftfahrzeugen wird durch das Bestreben nach einem niedri-
gen Kraftstoffverbrauch sowie durch die zunehmend strenger werdenden gesetzli-
chen Beschränkungen bezüglich Abgasemissionen geprägt. Neben Maßnahmen zur 
Senkung des Kraftstoffverbrauchs am Motor selbst, versucht man auch den Energie-
bedarf der vom Motor angetriebenen Aggregate (Lichtmaschine, Ölpumpe, Kühlwas-
serpumpe, etc.) zu senken.  
Der Lehrstuhl für Strömungs- und Verdrängermaschinen der Universität Kaiserslau-
tern wurde beauftragt, das Kühlsystem eines PKW zu untersuchen. Dabei sollen 
unter Anderem auch einzelne Komponenten wie beispielsweise die Kühlwasserpum-
pe im Hinblick auf Energieeinsparungspotentiale untersucht werden. 
Ziel dieser Studienarbeit ist es, eine Auswahl geeigneter Laufräder für eine PKW-
Kühlwasserpumpe hinsichtlich des Wirkungsgrads, der Förderhöhe, der Spaltemp-
findlichkeit und der Kavitationsneigung zu untersuchen. Die Beurteilung der einzel-
nen Laufräder erfolgt aus experimentell auf einem Pumpenprüfstand ermittelten 
Kennlinien. Weiterhin soll der Einfluß einer Deckscheibe auf die oben genannten 
Größen erfaßt werden. 
Kapitel 2: Theoretische Grundlagen 
2
2 Theoretische Grundlagen 
2.1 Kennlinien 
2.1.1 Anlagenkennlinie 
Die Anlagenkennlinie, auch Rohrleitungskennlinie genannt, gibt den Zusammenhang 
zwischen der für den Fördervorgang erforderlichen Förderhöhe der Anlage H
A
 und 
dem Förderstrom Q wieder. Die Förderhöhe der Anlage H
A
 läßt sich wie folgt durch 
die Anlagendaten ausdrücken: 
H
z
z
p
p
g
c
c
g
p
g
A
a
e
a
e
a
e
ve a
=
-
+
-
+
-
+
(
)
,
2
2
2
Mit Q = c
a
A
a 
= c
e
A
e 
und 
p
v
/
 = 
c
a
²/2 läßt sich der Ausdruck wie folgt umwandeln: 
(
)
H
p
p
g
z
z
A
A
Q
g A
A
a
e
a
e
a
e
a
=
-
+
-
+
-
+
1
2
2
2
2
2
                                             (1)         (2)                   (3) 
mit                                              
Widerstandsbeiwert 
A      Strömungsquerschnitt 
Die ersten beiden Glieder der Gleichung berücksichtigen Niveau- und Druckunter-
schiede zwischen druck- und saugseitigem Behälter und sind bei stationärem För-
dervorgang unabhängig vom Förderstrom. Im dritten Term wurden durch Umformun-
gen die vom Volumenstrom Q abhängigen Ausdrücke wie Geschwindigkeitsänderun-
gen und Reibungsverluste zusammengefaßt. In Bild 2.1 ist der Einfluß der einzelnen 
Terme auf die Anlagenkennlinie qualitativ dargestellt: 
Kapitel 2: Theoretische Grundlagen 
3
Bild 2.1: Anlagenkennlinie 
2.1.2 Kennlinien von Kreiselpumpen 
Die Kennlinien von Strömungsarbeitsmaschinen stellen den Verlauf der Förderhöhe 
H (Drosselkurve), der Leistungsaufnahme P und des Wirkungsgrades 
 über dem 
Förderstrom Q bei konstanter Drehzahl dar (Bild 2.2). Bei Kreiselpumpen ist in der 
Darstellung des vollständigen Kennfeldes noch der Verlauf von NPSH
R
 über Q ent-
halten. Der NPSH
R
-Wert wird hier zunächst weggelassen, da auf diesen später noch 
ausführlich eingegangen wird. 
Kapitel 2: Theoretische Grundlagen 
4
Bild 2.2: Kennfeld einer radialen Kreiselpumpe 
2.1.2.1 Drosselkurve 
Aus der Eulerschen-Strömungsmaschinen-Hauptgleichung läßt sich die Gleichung 
für die theoretische Drosselkurve herleiten: 
H
u
g
u ctg
g b d
Q
u
g
n ctg
g b
Q
theo,
=
-
 =
-
2
2
2
2
2
2
2
2
2
2
40
45
50
55
60
65
70
75
80
85
90
Förderhöhe H
 [m]
20
30
40
50
60
70
80
90
Pumpenw
irkungsgrad 
[%][%][%][%]
10
12
14
16
18
20
22
24
26
28
30
0
20
40
60
80
100
120
140
160
Förderstrom Q [m³/h]
Leistung P [kW]
Kapitel 2: Theoretische Grundlagen 
5
mit 
H
theo,
Theoretische Förderhöhe bei unendlicher Schaufelzahl 
Q 
Förderstrom 
u
Umfangsgeschwindigkeit  
         Schaufelwinkel  
b   
Laufradbreite 
d 
Laufraddurchmesser 
n   Drehzahl 
Index 1          Laufradeintritt 
Index 2 
Laufradaustritt 
In der Theorie ergibt sich ein linearer Zusammenhang zwischen Förderhöhe H und 
Förderstrom Q (Eulersche Gerade). Die Steigung der Eulerschen Geraden ist ab-
hängig von der Laufradbreite b
2
, der Drehzahl n und dem Schaufelaustrittswinkel 
2
. 
In Bild 2.3 a sind die theoretischen Drosselkurven bei unterschiedlichen Austrittswin-
keln 
2
 dargestellt.  
a) b) 
Bild 2.3:  Theoretische Drosselkurven (Eulersche Geraden)  a) Einfluß des Schau-
felaustrittswinkels 
2
; b) Entstehung der tatsächlichen Drosselkurve  
Der prinzipielle Verlauf der tatsächlichen Drosselkurve läßt sich, von der Eulerschen 
Geraden ausgehend, durch schrittweises Berücksichtigen des Minderleistungsfaktors 
µ
, endliche Schaufelzahl, Reibungsverluste und Stoßverluste aufzeigen (Bild 2.3 b): 
Kapitel 2: Theoretische Grundlagen 
6
Endliche Schaufelzahl: Bei der Herleitung der theoretischen Drosselkurve H
theo,
wurde von einer unendlichen Schaufelzahl ausgegangen. Bei Annahme einer endli-
chen Schaufelzahl ergibt sich ein um den Minderleistungsfaktor 
µ
 reduzierter Verlauf 
der Drosselkurve H
theo
 (H
theo
=H
theo,
µ
). 
Reibungsverluste: Verluste, die durch Kanalreibung des Fluidstromes in Laufrad 
und Gehäuse entstehen. 
Stoßverluste: Bei Abweichung des Förderstroms Q vom Auslegungswert Q
stoßfrei
entstehen durch die schräge Anströmung der Laufradschaufeln sogenannte Stoßver-
luste.  
Die tatsächliche Drosselkurve H ergibt sich durch Subtraktion der beiden Verlustli-
nien (Reibungsverluste und Stoßverluste) von der theoretischen Drosselkurve H
theo
.  
2.1.2.2 Drosselkurvenformen 
Die Form einer Drosselkurve stellt ein hauptsächliches Unterscheidungsmerkmal dar. 
Unterschieden wird zwischen stabilen und instabilen Drosselkurven.  
Stabile Drosselkurve: Kennlinie fällt von der Nullförderhöhe, d.h. bei Q=0 (Null-
durchsatz), als größter Förderhöhe mit zunehmendem Förderstrom stetig ab (Bild 2.4 
a). Hieraus ergibt sich eine eindeutige Zuordnung zwischen Förderhöhe H und För-
derstrom Q, weshalb die Pumpe im gesamten Betriebsfeld stabil arbeitet.  
Instabile oder labile Drosselkurve: Bei der instabilen Kennlinie ist eine eindeutige 
Zuordnung zwischen Förderhöhe und Förderstrom nicht gegeben, eine bestimmte 
Förderhöhe ist bei verschiedenen Förderströmen möglich (Bild 2.4 b, c). Es bestehen 
zwei prinzipielle Arten instabiler Drosselkurven: 
-Kennlinie steigt ab der Nullförderhöhe mit wachsendem Förderstrom zuerst an und    
fällt dann wieder ab (Bild 2.4 b). 
Kapitel 2: Theoretische Grundlagen 
7
-Kennlinie fällt von der Nullförderhöhe mit steigendem Förderstrom zunächst ab, 
steigt im Bereich mittlerer Volumenströme jedoch an und fällt schließlich endgültig ab 
(Bild 2.4 c). 
a)                                            b)                                        c)   
Bild 2.4: Formen von Drosselkurven 
Bei instabilen Drosselkurven ist zwischen zwei Arbeitsbereichen zu unterscheiden: 
-Stabiler Bereich: Die Zuordnung zwischen Förderhöhe und Förderstrom ist wie bei 
den stabilen Kennlinien eindeutig.  
-Instabiler Bereich: Mehrdeutige Zuordnung zwischen Förderhöhe und Förderstrom. 
In Bild 2.4 b ist eine zweideutige, in Bild 2.4 c sogar dreideutige Zuordnung zwischen 
Förderhöhe und Durchsatz im instabilen Bereich möglich. 
Der Betrieb einer Pumpe im labilen Kennlinienbereich kann aufgrund des wechseln-
den Betriebspunktes zu starken Schwingungen führen. Der labile Kennlinienast muß 
unter Umständen durch besondere Maßnahmen an der Pumpe vermieden, bzw. der 
Betrieb im instabilen Bereich durch geeignete Zusatzeinrichtungen in der Anlage 
(Bypass, Druckschalter u.a.) ausgeschlossen werden.  
Kapitel 2: Theoretische Grundlagen 
8
2.1.2.3 Wirkungsgrad und Leistungsaufnahme 
Der Wirkungsgrad 
einer Pumpe gibt das Verhältnis zwischen Förderleistung P
Q 
und 
der über die Welle aufgenommenen Leistung P (Leistungsbedarf) wieder: 
=
=
P
P
g H Q
P
Q
Über den Wirkungsgrad einer Pumpe läßt sich eine Aussage über die Güte der E-
nergieumwandlung machen. Aufgrund der vom Förderstrom abhängigen Verluste 
ändert sich der Wirkungsgrad mit dem Durchsatz. Die Verläufe von Wirkungsgrad 
und Leistungsbedarf waren bereits in Bild 2.2 für eine Kreiselpumpe mit einer typi-
schen Drosselkurve zu ersehen. 
2.1.3 Betriebspunkt 
Wird die Anlagenkennlinie zusammen mit der Pumpenkennlinie (Drosselkurve) in 
einem gemeinsamen Diagramm aufgetragen, erhält man in der Regel einen Schnitt-
punkt zwischen beiden Kurven. Dieser Schnittpunkt ist der Betriebspunkt der Anlage 
(Bild 2.5). Kreiselpumpen stellen sich selbständig auf den Betriebspunkt ein. Wird der 
Pumpenbetrieb durch eine Störung in einen Bereich verlagert, in dem die Anlagen-
kennlinie höher als die Pumpenkennlinie liegt, so verbraucht die Anlage mehr Ener-
gie, als die Strömungsmaschine erzeugt. Als Folge tritt eine Strömungsverzögerung 
auf, bis der Betriebspunkt wieder erreicht ist. Umgekehrt resultiert eine beschleunigte 
Strömung auf den Betriebspunkt, wenn die Pumpe in einem Bereich arbeitet, in dem 
sich die Pumpenkennlinie oberhalb der Anlagenkennlinie befindet, da die Pumpe 
mehr Energie erzeugt, als eigentlich von der Anlage benötigt wird.  
Kapitel 2: Theoretische Grundlagen 
9
Bild 2.5: Betriebspunkt (BP) einer Kreiselpumpe 
Der Betriebspunkt ist also durch einen stabilen Arbeitszustand gekennzeichnet  
solange die Drosselkurve stabil ist (
2.1.2.2 Drosselkurvenformen) oder bei einer 
instabilen Drosselkurve sich der Betriebspunkt auf dem stabilen Bereich einstellt. 
Befindet sich der Betriebspunkt auf dem labilen Ast der Drosselkurve, kann sich ein 
instabiler Betriebsbereich einstellen, bzw. der Betriebspunkt pendelt innerhalb eines 
Hysteresebereichs. Die dabei u. U. auftretenden Druckstöße führen zu einer geringe-
ren Wirtschaftlichkeit, Schwingungen, starker Geräuschentwicklung und im 
schlimmsten Fall zu Beschädigungen an der Maschine oder Anlage.  
2.2 Kreiselpumpen
Für die Flüssigkeitsförderung werden heutzutage überwiegend Kreiselpumpen, ins-
besondere Radialpumpen eingesetzt. Bei Radialpumpen erfolgt der Druckaufbau 
unter dem Einfluß eines kontinuierlichen Strömungsvorganges, indem mechanische 
Arbeit über ein mit Schaufeln besetztes rotierendes Laufrad auf das Fördermedium 
übertragen wird. Die Energieübertragung hat eine Erhöhung des Druckes und der 
Geschwindigkeit des Fördermediums zur Folge. Die überschüssige Geschwindig-
keitsenergie am Laufradaustritt läßt sich durch eine allmähliche Strömungsverzöge-
rung ebenfalls in Druckenergie umwandeln. Die Verzögerung der Strömung ge-
schieht in einem stehenden, ebenfalls mit Schaufeln besetzten Rad, dem Leitrad, 
oder in einem schaufellosem Ringraum bzw. in einem Spiralgehäuse.  
Kapitel 2: Theoretische Grundlagen 
10
2.3 Energieumsetzung im Laufrad 
In Kreiselpumpen findet die Energieumsetzung von mechanischer Energie in Strö-
mungsenergie durch Umlenkung der Strömung an den rotierenden Schaufeln statt.  
2.3.1 Geschwindigkeitsplan 
Die Strömungskinematik im Laufrad läßt sich mit Hilfe von Geschwindigkeitsplänen 
beschreiben. Geschwindigkeitspläne werden insbesondere für die Strömungs-
verhältnisse am Laufradein- und austritt erstellt, also vor und nach der 
Energieübertragung durch das Laufrad. In Bild 2.6 sind die Geschwindigkeits-
verhältnisse für das abgebildete Kreiselpumpenlaufrad (Strömung verläuft von innen 
nach außen) dargestellt.  
Bild 2.6: Geschwindigkeitsverhältnisse im Laufrad [1] 
Es werden drei Geschwindigkeiten unterschieden: 
a) Absolutgeschwindigkeit c: Strömungsgeschwindigkeit des Fluides in bezug auf 
ein ruhendes Koordinatensystem. 
b) Umfangsgeschwindigkeit u: Drehgeschwindigkeit des rotierenden Laufrades. 
Sie ergibt sich aus dem Radius r und der Winkelgeschwindigkeit 
(
u = r
). 
Kapitel 2: Theoretische Grundlagen 
11
c) Relativgeschwindigkeit w: Geschwindigkeit des strömenden Fluides bzw. eines 
Fluidteilchens gegenüber dem sich drehenden Laufrad. 
Die Geschwindigkeiten am Laufradeintritt werden mit dem Index 1 gekennzeichnet, 
am Laufradaustritt mit Index 2. 
Die Relativgeschwindigkeit stimmt bei Annahme einer unendlich hohen Schaufelzahl 
mit der Schaufelrichtung überein. Die Absolutgeschwindigkeit c ist die geometrische 
Summe aus Umfangsgeschwindigkeit u und Relativgeschwindigkeit w: 
= +
c u w
Der Winkel zwischen der Relativgeschwindigkeit w und Umfangsgeschwindigkeit u 
wird mit 
 bezeichnet, der Winkel zwischen Absolutgeschwindigkeit c und 
Umfangsgeschwindigkeit u mit 
. Die Absolutgeschwindigkeit c und die 
Relativgeschwindigkeit w werden folgendermaßen in ihre Komponenten zerlegt: 
a)  in die Umfangskomponenten c
u
 und w
u
b)  in die Meridiankomponenten c
m
 und w
m
2.3.2 Eulersche Strömungsmaschinen-Hauptgleichung 
Mit der von LEONHARD EULER 1754 aufgestellten allgemeinen Strömungs-
maschinen-Hauptgleichung läßt sich der Energieumsatz einer idealisierten Strömung 
im Laufrad einer Strömungsmaschine wie folgt berechnen:  
Y
c u c u
theo
u
u
,
=
 - 
2
2
1
1
mit  
Y
theo,
spezifische theoretische Stutzenarbeit bei Annahme einer unendlich 
hohen Schaufelzahl, bzw. schaufelkongruenter Strömung 
Kapitel 2: Theoretische Grundlagen 
12
Die Gleichung ist nur bei folgenden Einschränkungen gültig: 
a) Inkompressibles Fördermedium 
b) Reibungsfreie Strömung 
c) Schaufelkongruenter Strömungsverlauf 
d) Vernachlässigung der Schwerkraft 
e) Stationäre Strömung 
2.3.3 Der Einfluß der Endlichkeit der Schaufelzahl 
Die Arbeitsübertragung der Schaufeln auf das Fördermedium ist nur möglich, wenn 
von diesen Druckkräfte auf die das Laufrad durchströmende Flüssigkeit ausgeübt 
werden. Das setzt aber voraus, daß der Druck auf der Schaufelvorderseite (-druck-
seite) größer sein muß als auf der Schaufelrückseite (-saugseite). Der 
Druckunterschied zwischen den Schaufelseiten bewirkt, daß in einem Schaufelkanal, 
der durch die Vorder- und Rückseite benachbarter Schaufeln begrenzt ist, der Druck 
nicht nur entlang einer Stromlinie, sondern auch quer dazu ändert. Verfolgt man die 
Druckzunahme im Schaufelkanal längs einer Stromlinie, so gilt in jedem Punkt die 
Energiegleichung der Relativströmung: 
                                            p/
+
(
w² - u²)/2 = konst                                Gleichung 2.1 
mit  
u = Umfangsgeschwindigkeit 
w = Relativgeschwindigkeit 
Längs eines zum Laufradumfang konzentrischen Kreises (Parallelkreis) ist u²/2 
konstant, damit wird Gl. (2.1) zu: 
p/
 + w²/2 = konst 
Kapitel 2: Theoretische Grundlagen 
13
Danach muß bei einer Zunahme des Druckes p die Relativgeschwindigkeit w entlang 
eines Parallelkreises abnehmen. Aus diesem Grund ist bei gleicher 
Umfangsgeschwindigkeit die Relativgeschwindigkeit auf der Schaufelvorderseite 
kleiner als auf der Rückseite (Bild 2.7). 
Bild 2.7: Geschwindigkeitsverteilung der Relativströmung in den Schaufelkanälen 
Aufgrund des auf der Schaufelvorderseite herrschenden Überdrucks wird der an die 
Schaufelsaugseite grenzende Stromfaden und damit die gesamte Strömung 
abgedrängt. Die Ablenkung der Strömung  am Ein- und Austritt des Schaufelkanals 
hat eine verminderte Dralländerung zur Folge und äußert sich in einer geringeren 
Leistung (Minderleistung). Es sei darauf hingewiesen, daß es sich bei der 
Minderleistung nicht um einen Energieverlust im Sinne einer 
Wirkungsgradverschlechterung handelt, sondern das Laufrad lediglich das Medium 
weniger ablenkt als es den Schaufelwinkeln entspricht.  Bei einem Laufrad mit 
unendlicher Schaufelzahl wären die beschriebenen Druck- und 
Geschwindigkeitsunterschiede unendlich klein. Die Strömung würde dann exakt der 
Schaufelkontur folgen. Da aber aus fertigungstechnischen Gründen Laufräder nur bis 
zu einer bestimmten Schaufelzahl herstellbar sind und außerdem der freie 
Strömungsquerschnitt am Eintritt aufgrund der endlichen Schaufeldicke zu stark 
eingeengt würde, kompensiert man diesen Leistungsverlust durch Überhöhung der 
Schaufelwinkel am Ein- und Austritt.  
Kapitel 2: Theoretische Grundlagen 
14
2.4 Verluste in Kreiselpumpen 
Bei den Verlusten der Kreiselpumpen wird zwischen äußeren und inneren Verlusten 
unterschieden. Unter den äußeren Energieverlusten versteht man die mechanischen 
Verluste, die beispielsweise durch Reibung in den Lagerstellen oder Dichtungen ent-
stehen.  
2.4.1 Innere Energieverluste 
2.4.1.1 Schaufelverluste 
Innere Verluste sind im Wesentlichen solche, die durch Reibung, Querschnitts- und 
Richtungsänderungen in den Schaufelkanälen entstehen. Diese werden unter dem 
Begriff Schaufel- oder Schauflungsverluste zusammengefaßt. Die Schaufelverluste 
sind von der Gestaltung der strömungsführenden Flächen und deren relativen Rau-
higkeiten abhängig. 
2.4.1.2 Spaltverluste  
Unterschieden wird zwischen Laufrädern mit (gedecktes Laufrad) und ohne Deck-
scheibe (ungedecktes Laufrad). Bei gedeckten Laufrädern erfolgt die Drosselung 
durch kreisringförmige Spalte, bei ungedeckten Laufrädern folgt der Spalt der Form 
der Schaufel. Durch Spaltverluste wird der nutzbare Volumenstrom der Pumpe ver-
mindert. Außerdem können durch den Spaltstrom die Strömungsverhältnisse im 
Laufrad maßgeblich verändert werden. 
Spaltverluste bei Laufrädern mit Deckscheibe 
Aufgrund des höheren Druckniveaus hinter dem Laufrad gegenüber dem Eintritt 
gelangt ein Teil der geförderten Flüssigkeit über den ringförmigen Dichtspalt wieder 
zurück auf die Saugseite (Bild 2.8). Dadurch wird der nutzbare Volumenstrom ver-
Kapitel 2: Theoretische Grundlagen 
15
mindert, was bei der Dimensionierung der Kanalquerschnitte beachtet werden muß. 
Ist Q
La 
der durch das Laufrad strömende Volumenstrom und Q
Sp
 der über den Spalt 
von der Druckseite zur Saugseite zurückfließende Anteil, so ergibt sich für den tat-
sächlichen Förderstrom Q: 
Q Q
Q
La
Sp
=
-
Da der Förderdruck im Spalt abgebaut wird (man spricht deswegen auch von einem 
Drosselspalt), wird mit dem Spaltstrom ein Teil der erzeugten Druckenergie dissipiert.  
Weiterhin hat der Spaltstrom einen Einfluß auf den Verlauf der Hauptströmung. Der 
mit einer gewissen Umfangskomponente quer zur Hauptströmung gerichtete Spalt-
strom hat eine Ablösung der Grenzschicht von der äußeren Radwand zur Folge, 
wodurch sich der Wirkungsgrad verschlechtert. Außerdem erhält die Hauptströmung 
durch die Umfangskomponente des eintretenden Spaltstromes einen Drall in Dreh-
richtung des Laufrades, der gemäß dem ersten Hauptsatz der Strömungsmaschinen-
theorie die spezifische Schaufelarbeit reduziert.  
Bild 2.8: Spaltverluststrom 
Kapitel 2: Theoretische Grundlagen 
16
Spaltverluste bei Laufrädern ohne Deckscheibe 
Durch Verzicht auf eine Deckscheibe entsteht ein halboffenes Laufrad mit seitlichem 
Spalt zwischen Schaufel und saugseitiger Gehäusewand. Hier entsteht der Spaltver-
lust durch den Druckunterschied zwischen Schaufelvorder- und Schaufelrückseite. 
Da diese räumlich durch einen Spalt miteinander verbunden sind, findet die Spalt-
strömung über die Schaufelkante statt (Bild 2.9). Die Umströmung der Schaufelkante, 
welche sich über die gesamte Schaufellänge erstreckt, hat eine Verringerung der 
spezifischen Schaufelarbeit und des Wirkungsgrades zur Folge.  
Bild 2.9: Spaltströmung beim ungedeckten Laufrad 
2.4.3 Radreibungsverluste 
Die Seitenflächen des rotierenden Laufrades üben Reibungskräfte auf die in den 
Radseitenräumen befindliche Flüssigkeit aus. Hierdurch wird Bewegungsenergie auf 
die Flüssigkeit übertragen, die durch Reibung an der Gehäusewand dissipiert. Findet 
im Radseitenraum eine Strömung z.B. aufgrund einer Druckentlastungsbohrung oder 
Dichtspaltes statt, hat dies u. a. Einflüsse auf die im Radseitenraum produzierten 
Verluste, weshalb zwischen Radreibungsverlusten bei durchflossenem und nicht 
durchflossenem Radseitenraum unterschieden wird. 
Kapitel 2: Theoretische Grundlagen 
17
Radreibungsverlust bei einem Radseitenraum ohne Durchfluß 
Ist im Radseitenraum kein nennenswerter Durchfluß vorhanden, wie dies in Seiten-
raum 
 in Bild 2.8 der Fall ist, rotiert das Fluid im Seitenraum wie ein fester Körper mit 
der Winkelgeschwindigkeit 
Fl
. Bei gleicher Größe und Beschaffenheit der Oberflä-
che von Radscheibe und Gehäuse, wird die ,,Fluidscheibe" ungefähr mit halber Win-
kelgeschwindigkeit des Laufrades rotieren, also 
Fl 
0,5
. Die dabei entstehenden 
Reibungsverluste sind zum Produkt 
³d
2
5
 direkt proportional und steigen damit bei 
Vergrößerung des Laufraddurchmessers d
2
 erheblich an. Der Abstand der Radschei-
be zur Gehäusewand ist für die Größe der Reibungsverluste mit entscheidend. Bei 
sehr engem Abstand nimmt die Radreibung infolge des hohen Schergefälles zu. 
Sehr weite Abstände begünstigen die Ausbildung einer ausgeprägten Sekundärströ-
mung im Radseitenraum. Die Sekundärströmung entsteht dadurch, daß die an das 
Laufrad angrenzende Fluidschicht, die Grenzschicht, nahezu mit Laufradwinkelge-
schwindigkeit 
 rotiert und infolge der hohen Fliehkräfte das Fluid radial nach außen 
verdrängt wird. Die nach außen verdrängte Fluidschicht strömt entlang der Gehäu-
sewand zur Drehachse zurück (Bild 2.10). Die Radscheibe muß dabei die durch 
Reibung verlorengegangene Bewegungsenergie der Zwischenraumströmung ständig 
ersetzen, wodurch die Radreibungsverluste bei zu weiten Abständen ebenfalls zu-
nehmen.  
Bild 2.10: Sekundärströmung im Radseitenraum 
Kapitel 2: Theoretische Grundlagen 
18
Radreibungsverlust bei einem Radseitenraum mit Durchfluß 
Im Radseitenraum 
des in Bild 2.8 dargestellten Laufrades liegt ein Durchfluß von 
außen nach innen in Form eines Spaltstroms vor. Dieser tritt außen mit einer be-
stimmten Umfangskomponente c
u
 in den Radseitenraum ein. Auf dem Weg nach 
innen vergrößert sich nach dem Drallsatz die Winkelgeschwindigkeit 
Fl
. Bei starken 
Spaltströmungen und glatten Gehäusewänden kann diese sogar die Winkelge-
schwindigkeit 
 des Laufrades übersteigen. Die im Seitenraum 
durch Reibung in 
Wärme umgewandelte Energie, wird nur zum Teil von der Radreibungsarbeit gelie-
fert; den anderen Teil liefert die Drallenergie des in den Seitenraum eintretenden 
Spaltverluststromes. Wegen der gegenseitigen Beeinflussung der Spaltverluste und 
Radreibungsverluste empfiehlt sich eine gemeinsame Betrachtung beider.  
2.4.4 Austauschverluste 
Bei verzögerter Strömung im Raum hinter dem Laufrad (Austrittsraum) kann ein 
Flüssigkeitsaustausch zwischen dem Austrittsraum und den Laufschaufelkanälen 
auftreten, der folgende Ursache hat: Die Strömungsverzögerung im Austrittsraum hat 
einen Anstieg des statischen Druckes zur Folge. Infolge der Haftbedingung haben 
die Fluidteilchen in der Randschicht eine geringere kinetische Energie gegenüber 
dem Fluid in der Kanalmitte und können somit schlechter gegen den steigenden 
Druck anströmen. Sie werden deshalb zurück ins Laufrad gedrückt und dort von 
Neuem beschleunigt. Die durch diese Sekundärströmung verursachten Austausch-
verluste treten hauptsächlich im Teillastgebiet auf, während sie bei Nenn- und Über-
last praktisch keinen Einfluß haben. Ihre rechnerische Erfassung ist bis heute noch 
nicht möglich, weshalb sie meistens nicht berücksichtigt werden.     
2.4.5 Stoßverluste 
Bei tangentialer Anströmung der Laufradschaufeln treten bei Annahme unendlich 
dünner Schaufeln keine Stoßverluste auf. Werden die Laufradschaufeln auf der 
Kapitel 2: Theoretische Grundlagen 
19
Saugseite angeströmt (Bild 2.11 c), so wird der der Strömung zur Verfügung stehen-
de Querschnitt beim Eintritt in den Schaufelkanal kleiner. Als Folge tritt eine be-
schleunigte Strömung am Laufradeintritt auf; man spricht hier auch von einem Be-
schleunigungsstoß. Umgekehrt wird bei einer Schaufelanströmung auf der Drucksei-
te (Bild 2.11 a) aufgrund des größer werdenden Querschnitts die Strömung verzögert 
(Verzögerungsstoß). Die abrupten Geschwindigkeitsänderungen im Eintrittsbereich 
können zu einer Ablösung der Strömung von den Schaufelwänden führen, was in 
Strömungsverlusten resultiert. Die Größe der Stoßverluste hängen in erster Linie 
davon ab, ob es tatsächlich zu einer Ablösung kommt. Da bei verzögerter Strömung 
eine Ablösung viel wahrscheinlicher ist als bei beschleunigter Strömung, bewirken 
Verzögerungsstöße meist einen stärkeren Wirkungsgradabfall als Verdichtungsstö-
ße.     
Bild 2.11: Strömungsverhältnisse an den Laufradschaufeln 
2.5 Kavitation in Kreiselpumpen 
Unter Kavitation versteht man die Ausbildung mit anschließendem Zusammenbre-
chen örtlicher Dampfgebiete (Dampfblasen) in der Flüssigkeitsströmung. Diese 
Dampfblasen bilden sich, sobald an irgendeiner Stelle in der Strömung der statische 
Druck den temperaturabhängigen Dampfdruck erreicht oder unterschreitet. Bei-
spielsweise entstehen in Pumpen bei der Umströmung der Laufschaufel-
Eintrittsprofile (ähnlich wie bei einem Tragflügel) örtliche Übergeschwindigkeiten und 
daraus resultierend Zonen, in denen der statische Druck niedriger ist als im Saug-
stutzen. Die gebildeten Dampfblasen werden in der Strömung mitgeführt und implo-
dieren schlagartig an der Stelle, wo der örtliche Druck den Dampfdruck wieder über-
Kapitel 2: Theoretische Grundlagen 
20
steigt.  
In Bild 2.12 ist der Druckverlauf im Auslegepunkt eines Laufrades längs der Schau-
feln qualitativ dargestellt. Erkennbar ist der unter dem Eintrittsdruck p
0
 liegende 
Druck p
min
.  
Bild 2.12: Druckverlauf längs Schaufeln  
Liegt p
min
 wie in Bild 2.13 a oberhalb des Dampfdruckes p
D
, so treten an keiner Stelle 
Dampfblasen auf.  Wird der Druck am Laufradeintritt auf p
0
II
 gesenkt (Bild 2.13 b), so 
daß p
min
 gerade gleich p
D
 ist, dann entstehen erste Dampfbläschen an der Stelle, an 
der p
min
 vorliegt. Diese fallen jedoch sofort wieder zusammen, da im weiteren Verlauf 
der Strömung der Druck wieder ansteigt. Dieser Zustand wird mit ,,beginnender Kavi-
tation" bezeichnet. Bei weiterer Absenkung des Eintrittsdruckes auf p
0
III
 dehnt sich 
das mit Dampfblasen gefüllte Gebiet aus (Bild 2.13 c). Die Distanz zwischen dem 
Entstehungsort der Dampfblasen bis zu der Stelle, an der sie wieder zusammenfal-
len, wird als Blasenschlepplänge l
Bl
 bezeichnet. Da nach den Gesetzen der Thermo-
dynamik der Dampfdruck erst unterschritten werden kann, wenn die gesamte Flüs-
sigkeit verdampft ist, wird der tiefer liegende Teil der Druckverlaufskurve ,,abgeschnit-
ten".   
Kapitel 2: Theoretische Grundlagen 
21
       a)                                                  b)                                                   c)                
Bild 2.13: Entstehung der Dampfblasen  
Bisher wurden nur die Druckverläufe entlang der Schaufeln besprochen, welche sich 
bei einer Strömung im Bereich Q
Aus
 einstellen. Der Volumenstrom durch eine Pumpe 
die im Auslegungspunkt betrieben wird (Q = Q
Ausl
), ist nicht zu verwechseln mit dem 
Volumenstrom bei stoßfreiem Eintritt der Strömung in das Laufrad (Q = Q
Stoßfrei
). Die 
besten Wirkungsgrade bei Kreiselpumpen ergeben sich bei einem Volumenstrom 
Q
Ausl 
Q
Stoßfrei
. Da sich die Anströmung der Schaufeln bei Abweichung von Q
Ausl
ändert, stellen sich an den Schaufeln auch andere Druckverteilungen ein. Im Ausle-
gungspunkt einer Pumpe (Q=Q
Ausl
) ist die geringste Druckabsenkung an den um-
strömten Schaufeln zu erwarten (Bild 2.14). Bei einer Abweichung des Förderstroms 
Q in Richtung Teillast (Q<Q
Ausl
) nimmt die Druckabsenkung auf der Saugseite der 
Schaufel zu. Bei Überlast (Q>Q
Ausl
)
dagegen wechselt die Stelle minimalen Druckes 
auf die Druckseite über. Auf der Saugseite entsteht zwar ebenfalls ein Druckmini-
mum, das allerdings höher liegt.  
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Originalausgabe
- Erscheinungsjahr
- 1999
- ISBN (eBook)
- 9783832479992
- ISBN (Paperback)
- 9783838679990
- DOI
- 10.3239/9783832479992
- Dateigröße
- 2.4 MB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau – Maschinenbau
- Erscheinungsdatum
- 2004 (Mai)
- Note
- 1,3
- Schlagworte
- npsh kavitation förderhöhe pumpenkennlinie spaltverluste
- Produktsicherheit
- Diplom.de
 
					