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Regionalanalyse des Fitnessmarktes Ostdeutschland

©2003 Diplomarbeit 124 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Betrachtet man die Fitness - Branche in Deutschland, so ist eine kontinuierliche Entwicklung vom Bodybuilding der 70er Jahre über den Aerobic – Boom der 80er und den Gesundheitstrend der 90er Jahre bis zum Thema Wellness des neuen Jahrtausends zu erkennen. Neben der Analyse der Vergangenheit dieser Branche rücken in den letzten Jahren häufiger Institutionen in den Vordergrund, welche sich an einer zukünftigen Prognose der Fitness – Branche versuchen. Gemeinsam ist allen Studien, dass die Entwicklung der Fitnesslandschaft als Ganzes gesehen wird und Prognosen für den gesamtdeutschen Markt abgegeben werden. Regionale Aspekte bzw. eine isolierte Diskussion des ostdeutschen Fitness - Marktes sowie eine Darstellung von Interdependenzen zwischen der Fitness - Branche und allgemeinen wirtschaftlichen und demographischen Aspekten wird in allen bekannten Untersuchungen nahezu vollständig außer Acht gelassen.
Diese Arbeit soll nun die Frage nach der Entwicklung, der Struktur und den Eckdaten des Fitness - Teil – Marktes Ostdeutschland beantworten und daraus Folgerungen bzw. Prognosen bzgl. der Wachstumsperspektive der östlichen Branche unter Beachtung wirtschaftlicher, gesellschaftlicher und demographischer Variablen ableiten.
Einerseits ergibt sich die Relevanz dieser Arbeit daraus, dass es gegenwärtig keine Untersuchung oder Erhebung gibt, die sich auch nur in Ausschnitten mit ostdeutschen Fitnessdaten beschäftigt. Allein der Deutsche Sport - Studio Verband ( DSSV ) als übergeordnete Institution erwähnte erstmals in den Eckdaten 2002 ostdeutsche Bundesländer im Zusammenhang mit der Anlagendichte. Diese Kennzahl ist allerdings die einzige, die im Moment in Bezug auf die östlichen Länder publiziert wurde.
Diese Abhandlung zeichnet das Bild der ostdeutschen Fitness – Branche deutlicher und stellt den Bezug zum Gesamtmarkt der BRD her.
Andererseits interessiert die Thematik der zunehmenden Konkurrenz der Marktteilnehmer und der immer problematischer werdenden, erfolgversprechenden Standortwahl. Die Ergebnisse dieser Arbeit sollen dazu beitragen, potentielle neue Standorte mit erfolgversprechender Zukunftsperspektive zu finden und daraus das Wachstumspotential des ostdeutschen Fitness – Marktes abzuleiten. Die Beschreibung des zukünftigen Potentials gerät ins Zentrum des Interesses, weil erstmals seit 1990 ein leichter Rückgang der Mitglieder- und Umsatzzahlen von 2001 auf 2002 statt fand. Gleichzeitig gibt es Stimmen, die von […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 7985
Schulz, André: Regionalanalyse des Fitnessmarktes Ostdeutschland
Hamburg: Diplomica GmbH, 2004
Zugl.: Deutsche Sporthochschule Köln, Diplomarbeit, 2003
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Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2004
Printed in Germany

1. Referent:
Herr Prof. Dr. Heinz ­ Dieter Horch,
Institut für Sportökonomie und Sportmanagement
2. Referent:
Herr Dr. Manfred Schubert,
Institut für Sportökonomie und Sportmanagement

Eidesstattliche Versicherung:
Ich versichere hierdurch an Eides statt, dass ich diese Arbeit selbständig und nur unter
Benutzung der angegebenen Quellen angefertigt habe. Wörtlich angegebene Textstellen, auch
Einzelsätze oder Teile davon, sind als Zitate kenntlich gemacht.

Inhaltsverzeichnis
I
- 1 -
I Inhaltsverzeichnis
II Abbildungsverzeichnis
III Tabellenverzeichnis
IV Abkürzungsverzeichnis
V Gespräche
1
Einleitung
11
2
Methode
14
3
Marketing
16
3.1 Umfeldanalyse...
17
3.2 Marktanalyse...
18
3.2.1 Marktabgrenzung / Marktsegmentierung... 20
3.2.2 Nachfrage- und Konsumentenanalyse... 23
3.2.3 Markt- und Absatzprognosen ... 24
4
Demographie und Wirtschaft der BRD im West ­ Ost ­ Vergleich
28
4.1 Demographische
Faktoren...
28
4.1.1 Bevölkerung...
28
4.1.2 Lebenserwartung...
30
4.1.3 Haushalte...32
4.2 Wirtschaftliche
Faktoren...
33
4.2.1 Bruttoinlandsprodukt...
33
4.2.2 Erwerbssituation...
34
4.2.3 Einkommen...
35
4.2.4 Konsum / Ausgaben / Sparquote...38
4.3
Regionalanalyse der Länder... 40
4.3.1 Theoretische
Grundlagen...
40
4.3.1.1 Indikatorsystem... 41
4.3.1.2 Typisierung der Kreise und Regionen... 43
4.3.2 Länderbetrachtung...
46

Inhaltsverzeichnis
I
- 2 -
4.3.2.1 Berlin / Brandenburg... 46
4.3.2.2 Mecklenburg ­ Vorpommern... 48
4.3.2.3 Sachsen... 50
4.3.2.4 Sachsen ­ Anhalt... 52
4.3.2.5 Thüringen... 54
4.3.3 Aspekte ausgewählter Großstädte und Kreise... 56
4.3.4 Dienstleistungsaspekte
in
Ostdeutschland...
58
4.3.5 Regionale Entwicklungsperspektiven / Umfeldprognose... 59
5 Die
Fitness
­
Branche 63
5.1
Eckdaten der gesamten BRD... 63
5.1.1 Anlagen ­ Zahlen... 63
5.1.2 Mitglieder...
64
5.1.3 Umsatz...
66
5.1.4 Fitness ­ Ketten... 67
5.1.5 Interdependenzanalyse...
67
5.1.6 Entwicklungsprognosen für den Gesamtmarkt... 72
5.2
Eckdaten der östlichen Bundesländer... 75
5.2.1 Entwicklungen der ostdeutschen Fitness ­ Branche... 76
5.2.2 Allgemeine
Strukturdaten...
78
5.2.3 Anlagenarten...
81
5.2.4 Standortfaktoren...
83
5.2.5 Regionale
Verteilung...
84
5.2.6 Quantitative
Entwicklungsprognose...
91
5.2.7 Standortempfehlungen...
96
6
Zusammenfassung / Fazit
100
7
Literaturverzeichnis
102
8
Anhang
107
Adressliste der Fitness - Anlagen

Abbildungsverzeichnis
II
- 3 -
II Abbildungsverzeichnis
Abb. 1
: Marketing ­ Management; aus: Freyer, W.; Handbuch des Sport ­ Marketing;
2. Auflage; Forkel ­ verlag; Wiesbaden 1991; 56
Abb. 2
: Informationsbedarf der Absatzplanung; modifiziert nach: Wöhe, G.;
Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre; Verlag Franz Vahlen;
München 2000, 491
Abb. 3
: Gruppen von Segmentierungskriterien; aus: Hüttner, M. / von Ahsen, A.
Schwarting, U.: Marketing ­ Management: Allgemein ­ Sektoral ­
International; 2., ergänzte Auflage; R. Oldenbourg Verlag München 1999,110
Abb. 4
: Interdependenzanalyse; aus: Berekoven, L. / Eckert, W. / Ellenrieder, P.:
Marktforschung: Methodische Grundlagen und praktische Anwendung;
6., aktualisierte Auflage; Gabler Verlag 1993, 211
Abb. 5
: Detailmodell der Einflussfaktoren auf das Kaufverhalten; aus: Kotler, P.
Bliemel, F.: Marketing ­ Management: Analyse, Planung, Umsetzung und
Steuerung; 9., überarbeitete und aktualisierte Auflage; Schäffer ­ Poeschel
Verlag; Stuttgart 1999, 309
Abb. 6
: aus: Kastin, K. S.: Marktforschung mit einfachen Mitteln: Daten und
Informationen beschaffen, auswerten und interpretieren; 2. Auflage;
Deutscher Taschenbuch Verlag; München 1999, 252
Abb. 7
: Bevölkerungsentwicklung in Ostdeutschland bis zum Jahr 2009; modifiziert
nach: Landwehrkamp, A.: Publikationen des IWH: Wirtschaft im
Wandel 3 / 1997; Halle ( Saale ); 13
Abb. 8
: Altenquotient ,,60"; aus: Stat. Bundesamt Juli 2000: Bevölkerung:
Bevölkerungsentwicklung bis zum Jahr 2050; Ergebnisse der 9. koordinierten
Bevölkerungsvorausberechnung; Wiesbaden Juli 2000; 1
Abb. 9
: Zuwachsraten des Bruttoinlandsprodukts in jeweiligen Preisen in % zum
Vorjahr; aus: http//:www.vgrdl.de; Zugriff: 25.09.2003

Abbildungsverzeichnis
II
- 4 -
Abb. 10
: Erwerbstätige je 1000 Einwohner im Vergleich zum Bundesdurchschnitt in
%; modifiziert nach StLa MV; Statistisches Jahrbuch 2002, 434
Abb. 11
: Jährliche Veränderungen der Bruttolöhne / Gehälter je Arbeitnehmer in %;
aus: http//:www.statistik-bw.de; Zugriff: 26.05.2003
Abb. 12
: Jährliche Zuwächse des verfügbaren Einkommens je Einwohner in %; aus:
http//:www.vgrdl.de; Zugriff: 23.08.2003
Abb. 13
: private Konsumausgaben in jeweiligen Preisen je Einwohner 1995, 1998,
2001; aus: http//:www.statistik-bw.de; Zugriff: 26.05.2003 )
Abb. 14
: Clustereinteilung Ostdeutschland; aus: Barjak, F. / Franz, P. / Heimpold, G. /
Rosenfeld, M.T.W.: Regionalanalyse Ostdeutschland: Die wirtschaftliche
Situation der Länder, Kreise und kreisfreien Städte im Vergleich;
In: Publikationen des IWH: Wirtschaft im Wandel 2 / 2000; Halle ( Saale ),47
Abb. 15
: Raumkategorien in Berlin und Brandenburg; modifiziert nach:
http//:www.bbr-bund.de; Zugriff: 08.07.2003
Abb. 16
: Raumkategorien in Mecklenburg - Vorpommern; modifiziert nach:
http//:www.bbr-bund.de; Zugriff: 08.07.2003
Abb. 17
: Gebietskategorien Sachsen; modifiziert nach: http//:www.bbr-bund.de;
Zugriff: 08.07.2003-09-02
Abb. 18
: Raumkategorien in Sachsen ­ Anhalt; modifiziert nach:
http//:www.bbr-bund.de; Zugriff: 08.07.2003
Abb. 19
: Raumkategorien in Thüringen; modifiziert nach: http//:www.bbr-bund.de;
Zugriff: 08.07.2003

Abbildungsverzeichnis
II
- 5 -
Abb. 20
: Siedlungsstrukturelle Dynamik im Städtesystem; aus: Bundesamt für
Bauwesen und Raumordnung: Raumentwicklung und Raumordnung in
Deutschland: Kurzfassung des Raumordnungsberichts 2000;
Stegwiesenstrasse 6 ­ 10; 76646 Bruchsaal; 2000, 38
Abb. 21
: Wirtschaftliche Dynamik im Städtesystem; aus: Bundesamt für
Bauwesen und Raumordnung: Raumentwicklung und Raumordnung in
Deutschland: Kurzfassung des Raumordnungsberichts 2000;
Stegwiesenstrasse 6 ­ 10; 76646 Bruchsaal; 2000, 37
Abb. 22
: Anlagen - Entwicklung; aus: DSSV Eckdaten 2002; SSV Verlag; Hamburg
2002, 8
Abb. 23
: Anzahl der Fitness ­ Anlagen je 100.000 Einwohner; aus: DSSV Eckdaten
2002; SSV Verlag; Hamburg; 2002, 16
Abb. 24
: Sportlerbefragung ­ Motive: aus: N.N.: Fitnessfakten 2001; Bodylife
12 / 2001; 33
Abb. 25
: Umsatzentwicklung des gesamtdeutschen Fitness ­ Marktes in Mrd. ; aus:
DSSV Eckdaten 2002; SSV Verlag; Hamburg 2002, 12
Abb. 26
: Interdependenzen zwischen BIP - Wachstum in % und Anlagenwachstum
in % zum Vorjahr
Abb. 27
: Interdependenzen zwischen Wachstumsraten der Mitgliederzahlen, privaten
Konsumausgaben und Bruttolöhnen in % zum Vorjahr
Abb. 28
: Interdependenzen zwischen Wachstumsraten des verfügbarem Einkommens,
der Sparquote, Mitgliederzahlen und den Umsätzen in % zum Vorjahr
Abb. 29
: Entwicklung der Anlagenzahlen der östlichen Bundesländer von 1992 bis
Herbst 2003

Abbildungsverzeichnis
II
- 6 -
Abb. 30
: Entwicklungen der Anlagenzahlen der östlichen Bundesländer von FJ 2001 -
H 2003
Abb. 31
: Clusteranteile der Anlagen nach Bundesländern in %
Abb. 32
: Mögliche Entwicklung der Anlagenzahlen der östlichen Bundesländer bis
2010

Tabellenverzeichnis
III
- 7 -
III Tabellenverzeichnis
Tab. 1
: Fläche, Bevölkerung und Verwaltungsgliederung; aus: http//:www.destatis.de
Statistisches Bundesamt; Zugriff: 01.05.2003
Tab. 2
: Haushaltssituation Ostdeutschland; modifiziert nach StaLA MV, Statistisches
Jahrbuch 2002, 436, 437
Tab. 3
: Sparquote der privaten Haushalte in Deutschland 1991 ­ 2001; modifiziert
nach: http//:www.vgrdl.de; Zugriff: 30.07.2003

Abkürzungsverzeichnis
IV
- 8 -
IV Abkürzungsverzeichnis
Abb.
Abbildung
BB
Brandenburg
BIP
Bruttoinlandsprodukt
BRD
Bundesrepublik
Deutschland
BW
Baden
-
Württemberg
bzgl.
bezüglich
bzw.
beziehungsweise
ca.
circa,
ungefähr
DSSV
Deutscher
Sport
Studio
Verband
dtv
Deutscher
Taschenbuch
Verlag
EU
Europäische
Union
FJ
Frühjahr
H
Herbst
IHRSA International
Health,
Racket & Sportsclub Association
Inkl.
inklusive
IWH
Institut
für
Wirtschaftsforschung
Jhdt.
Jahrhundert
Mio.
Millionen
Mrd.
Milliarden
MV
Mecklenburg
­
Vorpommern
o.V.
ohne
Verfasser
p.a.
per
anno
S
Sachsen
SA
Sachsen
-
Anhalt
StaLA
statistisches
Landesamt
Stat.
statistisch
Std.
Stunden
Tab.
Tabelle
TH
Thüringen
u.a.
unter
anderem
USA
Vereinigte
Staaten
von
Amerika
VDF
Verband
deutscher
Fitness-
und
Freizeitunternehmen

Abkürzungsverzeichnis
IV
- 9 -
Vgl.
vergleiche
Vgrdl
volkswirtschaftliche
Gesamtrechnungen
der
Länder
v.H.
von
Hundert
www
World
Wide
Web
z.B.
zum Beispiel
Km²
Quadratkilometer
Quadratmeter
&
und
%
Prozent
Euro
=
gleich

Gespräche
V
- 10 -
V
Gespräche zum Thema Fitnessanlagen in Ostdeutschland
02.07.2003 Herr Klaas Dannen: Mitarbeiter Deloitte & Touche; verantwortlich für die
Datenerhebung der Fitnessanlagen in Deutschland im Rahmen der
unternehmenseigenen Erhebung; telefonisch > ca. 15 min.
15.07.2003 Herr Klaas Dannen: Mitarbeiter Deloitte & Touche; verantwortlich für die
Datenerhebung der Fitnessanlagen in Deutschland im Rahmen der
unternehmenseigenen Erhebung; Thema: Zahlenabgleich der ostdeutschen
Fitnessanlagen; telefonisch > ca. 10 min.
04.08.2003 Frau Bohm; DeTe Medien; telefonisch > ca. 5 min.
05.08.2003 Herr Kromer; Verantwortlicher des Archivs beim Hans Müller Verlag,
Nürnberg ( Telefonbucharchiv ); telefonisch > ca. 10 min.
07.08.2003 Herr Haumann: Statistisches Bundesamt; Thema: Statistiken
umsatzsteuerpflichtiger Unternehmen; telefonisch > ca. 20 min.
28.08.2003
Frau Liebelt: Industrie und Handelskammer Berlin; Thema:
Unternehmensdatenbank der Handelskammern; telefonisch > ca. 10 min.
29.08.2003
Frau Harneit: Bundesministerium der Finanzen; Thema: Datenbank
umsatzsteuerpflichtiger Unternehmen; telefonisch > ca. 15 min.
08.09.2003 Herr Meier; Mitarbeiter des DSSV ­ verantwortlich für Adressenstatistik;
Thema: Datenerhebung beim DSSV; telefonisch > ca. 10 min

- 11 -
1 Einleitung
Betrachtet man die Fitness - Branche in Deutschland, so ist eine kontinuierliche Entwicklung
vom Bodybuilding der 70er Jahre über den Aerobic ­ Boom der 80er und den
Gesundheitstrend der 90er Jahre bis zum Thema Wellness des neuen Jahrtausends zu
erkennen. Neben der Analyse der Vergangenheit dieser Branche rücken in den letzten Jahren
häufiger Institutionen in den Vordergrund, welche sich an einer zukünftigen Prognose der
Fitness ­ Branche versuchen. Gemeinsam ist allen Studien, dass die Entwicklung der
Fitnesslandschaft als Ganzes gesehen wird und Prognosen für den gesamtdeutschen Markt
abgegeben werden. Regionale Aspekte bzw. eine isolierte Diskussion des ostdeutschen
Fitness - Marktes sowie eine Darstellung von Interdependenzen zwischen der Fitness -
Branche und allgemeinen wirtschaftlichen und demographischen Aspekten wird in allen
bekannten Untersuchungen nahezu vollständig außer Acht gelassen.
Diese Arbeit soll nun die Frage nach der Entwicklung, der Struktur und den Eckdaten des
Fitness - Teil ­ Marktes Ostdeutschland beantworten und daraus Folgerungen bzw. Prognosen
bzgl. der Wachstumsperspektive der östlichen Branche unter Beachtung wirtschaftlicher,
gesellschaftlicher und demographischer Variablen ableiten.
Einerseits ergibt sich die Relevanz dieser Arbeit daraus, dass es gegenwärtig keine
Untersuchung oder Erhebung gibt, die sich auch nur in Ausschnitten mit ostdeutschen
Fitnessdaten beschäftigt. Allein der Deutsche Sport - Studio Verband ( DSSV ) als
übergeordnete Institution erwähnte erstmals in den Eckdaten 2002 ostdeutsche Bundesländer
im Zusammenhang mit der Anlagendichte. Diese Kennzahl ist allerdings die einzige, die im
Moment in Bezug auf die östlichen Länder publiziert wurde.
Diese Abhandlung zeichnet das Bild der ostdeutschen Fitness ­ Branche deutlicher und stellt
den Bezug zum Gesamtmarkt der BRD her.
Andererseits interessiert die Thematik der zunehmenden Konkurrenz der Marktteilnehmer
und der immer problematischer werdenden, erfolgversprechenden Standortwahl. Die
Ergebnisse dieser Arbeit sollen dazu beitragen, potentielle neue Standorte mit
erfolgversprechender Zukunftsperspektive zu finden und daraus das Wachstumspotential des
ostdeutschen Fitness ­ Marktes abzuleiten. Die Beschreibung des zukünftigen Potentials gerät
ins Zentrum des Interesses, weil erstmals seit 1990 ein leichter Rückgang der Mitglieder- und
Umsatzzahlen von 2001 auf 2002 statt fand. Gleichzeitig gibt es Stimmen, die von Sättigung

- 12 -
und Konsolidierung der Branche sprechen. Eine Steigerung der Anlagen- und
Mitgliederzahlen wird vor allem durch Fitness ­ Ketten wie 24Hours, Fitness Company,
Elixia oder Future Sports geplant, die ihren Anteil an der Gesamtzahl der Anlagen in
Deutschland weiter ausbauen wollen.
Ungebrochen optimistisch zeigen sich weiterhin Zukunftsforscher, die bereits die Ablösung
der Informationstechnologie von Platz 1 der weltweiten Wachstumsmotoren durch das Thema
Gesundheit prognostizieren.
Aus diesen Ansätzen wird ersichtlich, dass eine Darstellung der Perspektiven und der
zukünftigen Entwicklung der Branche problematisch erscheint. Da alle im folgenden
aufgeführten Institutionen von einer weiter wachsenden Fitness ­ Branche sprechen, stellt
sich die Frage, welche Standorte in Deutschland durch ein entsprechend wirtschaftsstarkes
Umfeld diese Expansion ermöglichen könnten. Diese Arbeit gibt, in Bezug auf den
ostdeutschen Markt, eine Antwort darauf.
Bezogen auf die Eckdaten der ostdeutschen Fitness ­ Landschaft gibt es aktuell nur den
DSSV und den Verband deutscher Fitness- und Freizeitunternehmen ( VDF ), welche am
Rande ihrer Erhebungen einzelne Zahlen bzgl. der östlichen Bundesländer erwähnen. Gezielte
und ausschließliche Untersuchungen der ostdeutschen Branchen ­ Kennzahlen liefern
allerdings beide Institutionen nicht.
An einer Prognose der Gesamtentwicklung der Fitness - Branche versuchen sich nun
verschiedene Institutionen. Gegenwärtig werden für 2002 vom Deutschen Sport - Studio
Verband 5,08 Mio. Mitglieder ausgewiesen. Auf den deutschen Markt bezogen sieht die
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte & Touche aus Düsseldorf bereits für 2005 einen
Mitgliederbestand zwischen 6,3 und 6,8 Mio. in den Fitnessanlagen. Dieses Unternehmen
arbeitet gegenwärtig an einer umfassenden Markterhebung aller Fitnessanlagen in
Deutschland und versucht darüber weitere detaillierte Prognosen für die Entwicklung des
Marktes zu geben.
Weiterhin beschäftigt sich die International Health, Racket & Sportsclub Association
( IHRSA ) mit Datenerhebungen von Fitnessanlagen in der ganzen Welt. Im Zuge dessen
werden einzelne Länder analysiert, mit anderen verglichen und auch Wachstumsprognosen
abgegeben. Allerdings befindet sich hier der Schwerpunkt im übergeordneten
Ländervergleich.

- 13 -
Der Deutsche Sport ­ Studio ­ Verband ( DSSV ) legt in regelmäßigen Abständen Eckdaten
der Branche vor und gibt Entwicklungstendenzen an.
Zu Beginn dieser Abhandlung sollen die Grundlagen, Voraussetzungen und
Gestaltungsprinzipien einer Marktanalyse aufgezeigt werden. Unter Bezug auf verschiedene
Umfelddeterminanten werden die Besonderheiten einer Marktsegmentierung über eine
Clusteranalyse herausgearbeitet. Weiterhin werden die determinierenden Variablen der
Nachfrage und des Konsums näher untersucht. Zusätzlich erfolgt eine theoretische
Betrachtung der Absatz- und Konkurrenzanalyse. Diese Diskussion besitzt besondere
Relevanz, da durch die Fokussierung auf die beeinflussenden Variablen des Konsums die
Voraussetzungen für die spätere Clusteranalyse der Regionen Ostdeutschlands erfolgt.
Im folgenden Abschnitt des vierten Kapitels folgt dann eine Untersuchung Ostdeutschlands
nach den vorher als relevant erachteten wirtschaftlichen und demographischen Faktoren. Des
weiteren bildet hier eine Clusteranalyse des Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle die
Grundlage für die weiteren Marktbetrachtungen der ostdeutschen Fitnesslandschaft. Im
weiteren Verlauf wird diese Studie durch eigene Parameter ergänzt und abgerundet. Es wird
dabei nicht nur auf regionale Aspekte der Bundesländer insgesamt eingegangen, sondern es
werden auch einzelne Städte, Kreise und kreisfreie Städte untersucht. Weiterhin wird
analysiert, inwieweit allgemeine wirtschaftliche Faktoren auch die Zukunftsperspektiven des
Sportmarktes beeinflussen können und welche Folgerungen daraus zu ziehen sind.
Im fünften Kapitel wird zunächst die gesamtdeutsche Fitnessbranche betrachtet. Anschließend
erfolgt die Analyse des ostdeutschen Fitness - Marktes unter Berücksichtigung der vorher
herausgearbeiteten wirtschaftlichen und demographischen Unterschiede. Durch Kombination
und Darstellung von Interdependenzen aller vorliegenden Variablen sollen dann Ansätze für
mögliche Standortempfehlungen gegeben werden.
Die abschließende Beurteilung als quantitative Entwicklungsprognose des Gesamtmarktes
Ostdeutschland und dessen Wachstumspotential soll möglichst unter Einbeziehung aller
regionalen Wirtschaftsdaten und unter Beachtung von Besonderheiten der Fitness ­ Branche
erfolgen. Es werden gezielt einzelne Regionen aufgegriffen, um Marktsättigungstendenzen
oder Nischen darzustellen. Als Konsequenz daraus werden gezielte Standortempfehlungen
unter Beachtung vorher herausgearbeiteter Parameter gegeben. Zuletzt erfolgt eine
Zahlenprognose der Fitness ­ Anlagen in den östlichen Bundesländern bis 2010.

- 14 -
2 Methode
Diese Diplomarbeit legt im deskriptiven Theorieteil das Fundament für eine Marktanalyse im
Kontext des Marketing.
Im weiteren Verlauf fungiert die Sekundäranalyse über die Medien Literatur und Internet als
Mittel zur Herausarbeitung ökonomischer und demographischer Umweltaspekte, welche den
Untersuchungsrahmen für die spätere Diskussion des ostdeutschen Fitness ­ Marktes bilden.
Kern dieses Abschnitts ist eine Cluster ­ Analyse des Instituts für Wirtschaftsforschung in
Halle, welche alle Landkreise der östlichen Bundesländer über ein Indikatorsystem
verschiedener Variablen in Regionen unterschiedlicher wirtschaftlicher Voraussetzungen
unterteilt.
Im Analysekapitel der Fitness ­ Branche erfolgt zunächst eine Diskussion von Daten und
Fakten des gesamtdeutschen Marktes. Hier wird mittels einer Interdependenzanalyse
dargestellt, welche ökonomischen Faktoren in direkter Abhängigkeit zu ausgewählten
Wachstumszahlen der Fitnessindustrie stehen. Dies soll die Grundlage bilden, um später über
die gemeinsame Darstellung ausschließlich ostdeutscher Werte und Daten Zukunftsprognosen
der östlichen Bundesländer abzugeben. Im Detail werden Korrelationen zwischen folgenden
Variablen untersucht:
BIP in jeweiligen Preisen in % zum Vorjahr
Private Konsumausgaben in jeweiligen Preisen in % zum Vorjahr
Verfügbares Einkommen pro Einwohner in % zum Vorjahr
Sparquote der privaten Haushalte in % gegenüber dem Vorjahr
Bruttolöhne und Gehälter je Arbeitnehmer in % zum Vorjahr
Anlagenzahlen der Fitness ­ Branche seit 1990
Mitgliederzahlen der Fitness ­ Branche seit 1990
Umsätze pro Mitglied in Fitnessanlagen seit 1990
Im zweiten Teil der Analyse des ostdeutschen Fitnessmarktes fungiert eine Sekundärerhebung
einer selbst recherchierten Zahl von Fitnessanlagen als Grundlage der weiteren Betrachtung.
Hier wurden Adressen von Fitness ­ Clubs aus dem Internet und hauptsächlich aus den gelben
Seiten zusammengetragen. Diese zeitaufwendige Erfassung dient als Ausgangspunkt für die
spätere regionale Darstellung von Anlagendichten in wirtschaftsstarken Landkreisen. Die
Kombination von regionalen Anlagenverteilungen mit der Identifikation wirtschaftsstarker
Regionen führt dann zur Darstellung von Standortpotentialen in den Landkreisen der

- 15 -
östlichen Bundesländer. Über standortbeeinflussende Variablen wird dann eine quantitative
Entwicklungsprognose für die Zahl der zukünftigen Fitness ­ Anlagen gegeben. Diese
orientieren sich an den durchschnittlichen Wachstumswerten ökonomischer Faktoren und den
durchschnittlichen Wachstumsraten des Fitness ­ Marktes Ostdeutschland seit 1992. Über
eine Angleichung der prozentualen Zuwächse der Branchenzahlen an die Wachstumszahlen
der Wirtschaft wird dann eine Prognose der Fitness ­ Anlagenzahl bis 2010 gegeben.
Abschließend soll hier bemerkt werden, dass die Relevanz dieser Diplomarbeit gleichzeitig
das Problem der Thematik war. Die Recherche von Datenmaterial, welches entweder direkt
den ostdeutschen Fitness ­ Markt betraf oder zumindest umfangreich genug war, um daraus
Daten abzuleiten, erwies sich als äußerst kompliziert. Da weder bei den statistischen
Bundesämtern, den Handelskammern und Finanzverwaltungen noch bei Branchen ­
Institutionen wie dem DSSV oder dem VDF detaillierte Zahlen zu ostdeutschen Anlagen
vorlagen, mussten die Daten aus verschiedenen Quellen zusammengetragen werden. Hier
dienten vor allem das Internet sowie verschiedene Telefonverzeichnisse zur Erhebung der
Anlagenadressen. Da aber einerseits u.a. die Gelben Seiten nicht Anspruch auf lückenlose
Erfassung von Adressmaterial erheben, können die ermittelten Anlagenzahlen durchaus eine
gewisse Fehlerquote beinhalten. Andererseits ist aber davon auszugehen, dass nahezu alle
existierenden Fitness ­ Unternehmen aus Wettbewerbsgründen daran interessiert sein dürften,
in Branchen- und Telefonbüchern registriert zu sein.
Des weiteren stellte sich heraus, dass die abgeleiteten Zahlen und Durchschnittswerte der
ostdeutschen Branche sehr nahe an den publizierten Zahlen des DSSV lagen und damit als
durchaus wissenschaftlich fundiert gelten können.

- 16 -
3 Marketing
In diesem Kapitel erfolgt eine Diskussion allgemeiner Aspekte des Marketing, speziell der
Analysephase. Abstrahiert wird dabei von theoretischen Inhalten auf die später relevant
werdenden Faktoren in Bezug auf die Fitness ­ Branche.
Zunächst soll hier eine Begriffbestimmung des Marketing erfolgen. Die klassische Definition
umfasst Planung, Kontrolle und Koordination verschiedener, auf zukünftige Märkte
ausgerichteter, Unternehmensaktivitäten. Besondere Aufmerksamkeit wird hier auf die
dauerhafte Befriedigung der Bedürfnisse der Kunden gelegt, um die Ziele des Unternehmens
nachhaltig zu erreichen. Als Arbeitsbegriff formuliert beinhaltet Marketing die
,,marktorientierte Führung des gesamten Unternehmens oder marktorientiertes
Entscheidungsverhalten" ( Meffert 1998, 7 ).
Nach Kotler / Bliemel wird Marketing als Prozess gesehen, durch welchen Wünsche und
Bedürfnisse befriedigt werden, indem Produkte erzeugt, angeboten oder ausgetauscht werden.
Dies geschieht vor dem Hintergrund des bestehenden Wirtschafts- und Sozialgefüges ( vgl.
Kotler / Bliemel 1999, 8 ). Dieser Prozess besteht weiterhin aus der Analyse der
Marketingchancen, der Definition von Zielmärkten, einer Strategieentwicklung, der Planung
der Durchführung und der Organisation und Durchführung der eigentlichen
Marketingaktivitäten ( vgl. Kotler / Bliemel 1999, 131 ).
In den folgenden Abschnitten erfolgt die Aufbereitung der Marketingaspekte ausschließlich
über die Analysephase. Herausgegriffen werden hier vor allem die nachfrageorientierte
Marktanalyse und die Untersuchung des Marketingumfeldes. Um eine Übersicht über
verschiedene Aufgaben und Funktionen der Marketing - Analysephase zu erhalten, wird im
folgenden eine modifizierte Darstellung von Freyer gezeigt:
( Abb. 1
: modifiziert nach: Freyer 1991, 56 )
I. ANALYSEPHASE: Daten sammeln und aufbereiten
Umfeldanalyse
Mikro- und Makro ­ Umwelt
Boom- und Hemmfaktoren der
Zukunft
Marktanalyse
Konsumenten- Konkurrenz-
(Nachfrage-)- (Angebots-)-
analyse analyse
Sport - ,,Betriebs" ­ Analyse
Marketingbezogene Betriebs-
Analyse
Stärken ­ Schwächen ­ Profile
Leistungsangebot
Betriebsziele
Interpretation der Daten ( Strategische Analyse )
Chancen ­ Risiken
Stärken ­ Schwächen Lebenszyklus Portfolioanalyse

- 17 -
Die Analyse - Phase ist durch eine genaue Informationsbeschaffung gekennzeichnet, die im
wesentlichen drei große Bereiche umfasst:
i)
das gesellschaftliche Umfeld ( z.B. wirtschaftliche und politische Lage )
ii)
die Marktgegebenheiten ( Konkurrenzbeziehungen und Nachfragestruktur )
iii)
die betrieblichen Möglichkeiten und Ziele.
( vgl. Freyer 1991, 56 ).
Es soll hier erwähnt werden, dass im folgenden nur die Theorie der Umfeld- und
Marktanalyse näher erläutert werden. Eine Betriebsanalyse besitzt für den weiteren Verlauf
der Arbeit keine Relevanz und wird daher nicht bearbeitet.
3.1 Umfeldanalyse
Das nähere Umfeld oder auch die weitläufigere komplette Umwelt ( vgl. Mackensen / von
Hollander 1983, 1022, 1027 ) als solche ist innerhalb verschiedener Perspektiven für das
Unternehmen und letztlich auch für das komplette Marketing ­ Management von Bedeutung:
a)
Umwelt bietet die Möglichkeit des Absatzes von Produkten und
Dienstleistungen
b)
Die Umwelt wendet sich mit Anforderungen an das Unternehmen
c)
Die Umwelt setzt rechtliche Rahmenbedingungen für das Handeln des
Unternehmens
( vgl. Staehle 1994, 595 ).
Es lässt sich an dieser Stelle differenzieren nach der überbetrieblichen Umweltsituation, der
Makroumwelt, und der zwischenbetrieblichen Situation, der Mikroumwelt ( vgl. Bieberstein
2001, 67 ).
Makroumwelt
Die Makroumwelt hat folgende Bestandteile:
-
Ökonomische Umwelt ( nach Kotler / Bliemel 1999, 270 zusätzlich
differenziert in demographisch und volkswirtschaftlich )
- soziokulturelle
Faktoren
-
rechtliche und politische Faktoren
- technologische
Faktoren
- ökologische
Faktoren
( vgl. Meffert 1998, 28 ).

- 18 -
Aus Relevanzgründen werden hier nur die ersten beiden Bereiche erläutert.
Zu den demographischen Einflüssen zählen u.a. Faktoren wie Wachstum der Bevölkerung,
Rückgang der Geburtenziffern, überalternde Bevölkerung, Zunahme der Singlehaushalte,
Bevölkerungsverlagerungen und Wanderungen oder Bildungsveränderungen der Menschen.
Volkswirtschaftliche Komponenten sind z.B. Aspekte der Einkommensstruktur der
Bevölkerung oder Sparquoten ( vgl. Bieberstein 2001, 67 ­ 69 ).
Soziokulturelle Elemente beinhalten u.a. Interaktionen zwischen Mitmenschen, Verhältnisse
von Institutionen oder der Gesellschaft zu den Menschen und Wertewandel. ( vgl. Kotler /
Bliemel 1999, 271 ­ 303 ).
Mikroumwelt
Im Rahmen der zwischenbetrieblichen Betrachtung erfolgt eine Fokussierung auf die
Marktteilnehmer des Absatz- und Beschaffungsbereichs. Für Dienstleistungsunternehmen, die
in der Folge schwerpunktmäßig betrachtet werden, hat eine Untersuchung der
Absatzbeziehungen zu Konsumenten und Konkurrenten besondere Bedeutung ( vgl.
Bieberstein, 2001, 83 ). Bezogen auf die Thematik der Arbeit ist an dieser Stelle nur die
Kundensituation von Bedeutung. Das Hauptaugenmerk sollte auf das Potential und die
zugehörigen Bestimmungsfaktoren der Nachfrage gelegt werden.
Die auf die Nachfrage bezogenen Marktgrößen sind:
a) Marktpotential
b) Absatzpotential
c) Marktvolumen
d) Marktanteil
( vgl. Bieberstein 2001, 84 ).
Eine tiefergehende Darstellung der Thematik erfolgt im Kapitel der Marktanalyse unter
,,Nachfrage / Konsumentenanalyse" und ,,Markt- und Absatzprognosen".
3.2 Marktanalyse
Ausgangspunkt des Marketingmanagements ist der Informationsbedarf eines Unternehmens.
Den Kern bildet hier vor allem die Beschaffung und Weiterverarbeitung der Informationen
bzgl. der relevanten Märkte.
Diesen Aspekt leistet zunächst die Marktforschung im allgemeinen. Differenziert wird nach
Beschaffungsmarktforschung und Absatzmarktforschung. Der Beschaffungsmarkt ist der

- 19 -
Produktion vorgelagert. Der Absatzmarkt beinhaltet eine Verwertung der erstellten
Leistungen des Betriebes und alle Tätigkeiten, die zu einer Abgabe der erstellten Leistung in
den Markt führen ( vgl. Schneck 1994, 4, 79 ).
Betrachtet man die Methoden der Marktforschung, so wird zwischen Primär- und
Sekundärforschung unterschieden. Die Primärforschung beinhaltet experimentelle und nicht
experimentelle Befragungen und Beobachtungen. Die sekundäre Forschung untersucht
Quellen und Material für Marketingentscheidungen aus der Distanz, im Sinne einer Studie
,,vom Schreibtisch" aus. ( vgl. Hüttner / von Ahsen / Schwarting 1999, 48 ).
Den Informationsbedarf eines Unternehmens im Rahmen der Marktforschung zeigt die
folgende Abbildung; die relevanten Variablen für diese Abhandlung sind in der Schriftgröße
herausgehoben. Die Diagonalpfeile zeigen die Interdependenzen, welche im weiteren Verlauf
untersucht werden:
( Abb. 2
: Informationsbedarf der Absatzplanung; modifiziert nach: Wöhe 2000, 491 )
Informationsbedarf
Unternehmensexterne Informationen
( Umwelt )
Unternehmensinterne
Informationen
Marktinformationen
Marktteilnehmer
Wirkungsweisen der
Marketinginstrumente
Eigenes
Unternehmen
Konsumenten
Konkurrenten
Absatzmittler
( Handel )
Produktpolitik
Preispolitik
Kommunikations-
politik
Verkaufspolitik
Kombinierte
Instrumenteneinsätze
Rahmen-
bedingungen
Ökonomisch
( demographisch +
volkswirtschaftlich )
Politisch +
rechtlich
technologisch
Sozio - kulturell
ökologisch
Zielsystem
Rechnungswesen
Absatz
Produktion

- 20 -
Ausgangspunkt für die weiteren Überlegungen sollen die praktischen Anwendungsgebiete der
Marktforschung und damit auch der Marktanalyse sein:
a)
Marktabgrenzung / Marktsegmentierung
b) Nachfrageanalyse
/
Konsumentenanalyse
c) Markt-
und
Absatzprognosen
( vgl. Wöhe 2000, 504, 509, 512 )
3.2.1 Marktabgrenzung / Marktsegmentierung
Erste Überlegungen der Analyse beschäftigen sich mit der Abgrenzung des Marktes nach
räumlichen, zeitlichen, produktbezogenen ( sachlichen ) und personellen Aspekten. Das
Ergebnis der Recherche sind Erkenntnisse über das Marktvolumen ( vgl. Freyer 1988, 18 ).
Beim Konzept der Marktsegmentierung werden Kunden bzw. die nachfragende Bevölkerung
nach ausgesuchten Kriterien sortiert und gruppiert, um unternehmerische Teilentscheidungen
besser an gewählte Kundenschichten anpassen zu können. Die Marktsegmentierung stellt
somit die unmittelbare Voraussetzung einer folgenden Marketingstrategie für eine
zielgruppenspezifische Kontaktierung des Unternehmens dar ( vgl. Zentes 1996, 270; Freyer
1991, 113 ). Die Marktsegmentierung / Markterfassung kann dann nach verschiedenen
Kriterien gegliedert werden, durch die Zielgruppen homogen definiert werden:
( Abb. 3
: Gruppen von Segmentierungskriterien; aus: Hüttner / von Ahsen / Schwarting
1999, 110 )
Soziographische
Merkmale
z.B. Beruf
Einkommen
Geographische
Merkmale
z.B. Wohnort
Bundesland
Besitz- und
Konsummerkmale
z.B. Kauffrequenz
Markentreue
Markenwahl
Preisverhalten
Segmentierungskriterien
Demographische
Merkmale
z.B. Alter
Geschlecht
Region
Einkommen
Psychologische
Persönlichkeits-
merkmale
z.B. Intelligenz
Selbstbewusstsein
Meinungen
Produktbezogene
psychologische
Merkmale
z.B. Wahrnehmungen
Motive
Einstellungen

- 21 -
Ein erster Ansatz besteht in der Relevanz der einzelnen Kriterien für eine potentielle
Kaufentscheidung des Kunden. Weiterhin sollten die Kriterien messbar sein, um Kunden nach
Segmenten zu gruppieren. In Bezug auf konkrete Konzepte und Pläne des Marketing ist des
weiteren die Zugänglichkeit und die zeitliche Stabilität der Variablen von Bedeutung ( vgl.
Hüttner / von Ahsen / Schwarting 1999, 110 ­ 111 ).
Nachdem die Segmentierung mit den Bearbeitungskategorien
i)
Ermittlung der Variablen und Marktsegmentierung
ii)
Entwicklung der Segmentprofile
begonnen wurde, folgen nun die Zielmarktfestlegung mit
i) einer
Attraktivitätsabschätzung jedes Segmentes und
ii)
der Auswahl der Zielsegmente
sowie die Positionierung, mit
i)
der Erarbeitung von Konzepten für jedes Zielsegment und
ii)
der Auswahl des Konzeptes, Entwicklung und Signalisierung
( Der Aspekt der Differenzierung und Positionierung beinhaltet u.a. die
Differenzierungsmöglichkeiten eines bestimmten Unternehmens im Rahmen des
Wettbewerbs mit dem Ziel der Entwicklung einer Marketingstrategie. Da aber in
dieser Abhandlung kein bestimmtes Unternehmen den Untersuchungsausgangspunkt
bildet, besitzt dieser Aspekt keine weitere Relevanz für die Arbeit und wird deswegen
nicht weiter untersucht. )
Im Rahmen der Zielmarktbestimmung werden folgende Aspekte relevant:
a)
Wachstum / Größe des Segmentes
Es stellt sich hier die Frage nach der richtigen Größe des Segmentes, welches
zusätzlich Wachstumspotential vorzuweisen hat. In der Regel wählen Unternehmen
Bereiche mit großem Volumen ( vgl. Kotler / Bliemel 1999, 456, 457 ).
b) Einordnung
des
Segmentes
Hier werden fünf Aspekte betrachtet, die Einfluss auf die Rentabilität und die
Attraktivität des gewählten Segmentes besitzen:
- die
Konkurrenzsituation
- Käufer
-
potentielle neue Konkurrenten
-
Zulieferer
- Substitutionsprodukte
( vgl. Kotler / Bliemel 1999, 457 ).

- 22 -
c)
Zielsetzungen / Ressourcen
Fokussiert wird vor allem auf den Einklang der Wachstums- und Ressourcenmerkmale
des Segmentes in Bezug auf die Unternehmensziele ( vgl. Kotler / Bliemel 1999,
457 ).
Nach dieser Definition der Zielmärkte wird dann ein Verfahren festgelegt, welches die
wichtigsten Segmente ermitteln lässt. Verfahren, mit denen die wichtigsten
Marktsegmente offengelegt werden können, umfassen in der Regel drei Phasen:
i) Datenerhebung
Es werden hier durch Interviews oder Fragebogen Daten über Bekanntheit von
Marken, Verwendungsprofile von Produkten und auch psychographische oder
demographische Profile ermittelt.
ii) Analyse
Zunächst wird die Faktoranalyse verwendet, um korrelierende Daten, welche
denselben Einflussfaktor besitzen, auszuschließen. Darauf folgt die
Clusteranalyse, die eine Gruppe spezifizierter unterschiedlicher Kennzeichen
ermittelt. Es entstehen verschiedene Cluster, die in sich homogen sind und sich
zu anderen abgrenzen lassen.
iii) Profilerstellung
Die Cluster werden dann durch verschiedene Merkmale charakterisiert und
nach dem prägnantesten Aspekt gekennzeichnet.
( vgl. Kotler / Bliemel 1999, 434; Schneck 1994, 134 ).
Clusteranalyse
Clusteranalyse bedeutet allgemein, eine heterogene Gruppe von Konsumenten in homogene,
an bestimmten Merkmalen wiedererkennbare, Cluster einzuteilen ( vgl. Schneck 1994, 134 ).
In Erweiterung der drei Phasen des Verfahrensablaufs könnte nach Schneck ( 1994, 134 )
auch folgende Stufeneinteilung vorgenommen werden:
Festlegung der Konsumentenmerkmale
Ermittlung der Ausprägungen der Merkmale der Personen
Ermittlung von Ähnlichkeiten und Unterschieden anhand der
Ausprägungen
Bildung von Clustern
Beschreibung der Cluster

- 23 -
Durch diese Bildung der Cluster lassen sich dann u.a. ,,Käufertypologien" ermitteln ( vgl.
Weis 1999, 172 ).
Die Clusteranalyse gehört zu den Interdependenzanalysen der multivariaten Analyseverfahren
( vgl. Berekoven / Eckert / Ellenrieder 1993, 212 ). Diese bilden auch den Hintergrund der
weiteren Untersuchungen. Im Rahmen der Interdependenzanalysen, zu denen auch die
Clusteranalyse gehört, werden Abhängigkeiten ohne Richtungszusammenhänge analysiert,
z. B.:
( Abb. 4
: Interdependenzanalyse; aus: Berekoven / Eckert / Ellenrieder 1993, 211 )
Solche Zusammenhänge können entwickelt werden, es muss jedoch darauf verwiesen werden,
dass diese Interdependenzen vorher einer Plausibilitätsprüfung unterzogen werden müssen
( vgl. Berekoven / Eckert / Ellenrieder 1993, 211 ).
Fragestellungen bezogen auf die Thematik der Arbeit könnten z. B. lauten: Welche
Zusammenhänge bestehen zwischen Einkommen, Alter und Wohnort bei potentiellen
Fitnesskunden und welchen Einfluss haben sie auf die Nachfrage ?
3.2.2 Nachfrage-
und
Konsumentenanalyse
Der Ausgangspunkt jedes Marketingkonzeptes ist, den Wünschen und Bedürfnissen der
Kunden gerecht zu werden und diese zu befriedigen. Voraussetzung dafür ist aber die
Kenntnis der unterschiedlichen Wahrnehmungen und Verhaltensweisen potentieller
Nachfrager. Die Verhaltensforschung beschäftigt sich u.a. mit dieser Vielfalt der
Einflussfaktoren auf die Kaufentscheidung der Kunden ( vgl. Kotler / Bliemel 1999, 307 ).
Im dessen Rahmen wird zwischen Nachfrager- und Anbieterverhalten differenziert. Zum
Komplex des Käuferverhaltens wird dann die Analyse des Konsumentenverhaltens gerechnet.
Untersuchungen des Konsumentenverhaltens beschäftigen sich vor allem mit der
,,Beschreibung, Erklärung und Prognose von ( privaten ) Kaufentscheidungsprozessen"
( Wöhe 2000, 505 ).
Weiterhin sind Kaufentscheidungen noch von verschiedensten Faktoren abhängig.
Sparneigung
Einkommen
Vermögen

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2003
ISBN (eBook)
9783832479855
ISBN (Paperback)
9783838679853
DOI
10.3239/9783832479855
Dateigröße
2 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Deutsche Sporthochschule Köln – Geistes- und Sozialwissenschaften, Sportökonomie und Sportmanagement
Erscheinungsdatum
2004 (Mai)
Note
2,3
Schlagworte
fitnessbranche analyse bundesländer eckdaten anlagenverteilung
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Titel: Regionalanalyse des Fitnessmarktes Ostdeutschland
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