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Deutschland sucht den Superstar - Analyse der Erfolgsfaktoren

©2003 Bachelorarbeit 97 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
„Deutschland sucht den Superstar“ war eine neue Art von Sendung, die über Wochen sehr viele Zuschauer an sich binden konnte. Das Finale erreichte eine Einschaltquote über 40% in der Zielgruppe der 14 - 49 Jährigen, die die wesentliche Zielgruppe der Werbung ist. Insgesamt war die Sendung so erfolgreich, dass es RTL sogar gelang, die Preise für Werbezeiten zu erhöhen.
Aber nicht nur in Deutschland, sondern auch in England, USA, Polen, Südafrika, Australien, Frankreich, Libanon, Norwegen etc. war die Sendung bereits erfolgreich. „Deutschland sucht den Superstar“ geht zurück auf eine Idee von Simon Fuller und heißt im englischen Original „Pop Idol“. Das Konzept der Sendung umfasst eine integrierte Vermarktung verschiedenster Produkte und Dienstleistungen.
Die Produktionsfirma Fremantle Media, der Produktionsarm der RTL Group, erwarb die deutschen Rechte für die Sendung. Der Fernsehkonzern wiederum ist zu 90,2 Prozent im Besitz des Medienriesen Bertelsmann. Die Fremantle-Tochter Grundy Light Entertainment produzierte die Show. Der hauseigene Fernsehkanal RTL übernahm die Ausstrahlung und der Gewinner der Show erhielt einen Plattenvertrag von der Bertelsmann Music Group, BMG.
Die einzelnen Elemente der Show vereinen Starkult, Reality-Show und Massenspektakel miteinander. Die Kandidaten wurden ähnlich wie bei „Big Brother“ in einem Haus untergebracht und wurden zu beinahe allen Aktivitäten begleitet und gefilmt. Auch die Art und Weise des „Votings“, unter Einbeziehung der Zuschauer, erinnerte an das erfolgreiche Sendeformat „Big Brother“. Das Casting lehnte sich stark an die Sendung „Popstars“ an, welche auf RTL2 ausgestrahlt worden ist.
Für den wirtschaftlichen Erfolg sind neben den Einschaltquoten auch die anderen Produkte des integrierten Vermarktungskonzeptes mitentscheidend. Diese waren ebenfalls erfolgreich:
- Das Magazin auf VOX, RTL Group, konnte bis zu 22% Marktanteil in der Altersgruppe der 14 - 29 Jährigen erzielen.
- Die Zeitschrift, hergestellt von der Bertelsmann Tochter Mohn Media hatte eine Druckauflage von 355 000 Exemplaren.
- Das Lied der 10 Finalisten „We have a dream“, komponiert von Dieter Bohlen, stand 5 Wochen lang auf Platz 1 der deutschen Charts und bereits zwei Wochen nach dem Verkaufsstart wurden mehr als 400 000 CDs verkauft.
- Die CD der 10 Finalisten „United“, stand 6 Wochen lang auf Platz 1 der deutschen Charts, allein am ersten Tag konnten mehr als 100 000 Exemplare verkauft werden, […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Beschreibung der Fakten
2.1. Aufbau der Show
2.2. Die Jury
2.2.1. Dieter Bohlen
2.2.2. Shona Fraser
2.2.3. Thomas Bug
2.2.4. Thomas Stein
2.3. Die Moderatoren
2.3.1. Carsten Spengemann
2.3.2. Michelle Hunziker
2.4. Die Kandidaten
2.5. Ablauf der Show
2.5.1. Ratings der Kandidaten
2.6. Deutschland sucht den Superstar – Modifikation bereits vorhandener Ideen
2.7. Das Voting
2.8. Die Fanzeitschrift „Das offizielle Magazin zur Sendung“
2.9. Das Magazin zu „DsdS“ auf VOX
2.10. Das Internetangebot
2.11. Der Teletext
2.12. Die Tour
2.13. Die Musik
2.14. Die Sendung „Viva Interaktiv“
2.15. Die Programmplatzierung

3. Wirtschaftliche Erfolge
3.1. Definition Erfolg
3.2. Die Zuschauerquoten
3.2.1. Die Sendung „DsdS“ auf RTL
3.2.2. Das Magazin zu „DsdS“ auf VOX
3.3. Die Werbepreise
3.3.1. Die Sendung „DsdS“ auf RTL
3.3.2. Das Magazin zu „DsdS“ auf VOX
3.4. Das Voting
3.4.1. Die Sendung „DsdS“ auf RTL
3.4.2. Das Magazin zu „DsdS“ auf VOX
3.5. Die Eintrittspreise der Show
3.6. Der Teletext
3.7. Das Internetangebot
3.8. Die Fanzeitschrift „Das offizielle Magazin zur Sendung“
3.9. Die Merchandisingartikel
3.10. Die Tour
3.11. Der CD Verkauf
3.11.1 . Alexander Klaws
3.11.2. Daniel Küblböck
3.11.3. Vanessa Struhler
3.11.4. Die Finalisten von „DsdS“
3.11.5. Daniel Lopes
3.11.6. Juliette Schopmann
3.11.7. Gracia Baur
3.12. Zusammenfassung

4 . Was macht den Erfolg aus?
4.1. Theoretische Grundlagen
4.1.1. Zusammenfassung
4.2. Die Erfolgsfaktoren von „DsdS“
4.2.1. Programmplatzierung
4.2.2. Medienpräsenz
4.2.2.1. Die häufige Berichterstattung auf RTL
4.2.2.2. Die crossmediale Präsenz
4.2.3. Emotion
4.2.3.1. Auswahl der Kandidaten
4.2.3.2. Mittel der Stereotypisierung
4.2.3.3. Live – Ausstrahlung
4.2.3.4. Das Voting
4.2.3.5. Auswahl der Juroren
4.2.3.6. Die Musik
4.2.3.7. Das Casting
4.2.3.8. Die Show
4.2.3.9. Das Magazin und die Zeitschrift
4.2.4. Zusammenfassung
4.3. Wie erklären sich die Zuschauer den Erfolg?
4.3.1. Stichprobe
4.3.2. Zusammenfassung

5. Fazit

Anlagen

Literaturverzeichnis

1. Einleitung

„Deutschland sucht den Superstar“ war eine neue Art von Sendung, die über Wochen sehr viele Zuschauer an sich binden konnte. Das Finale erreichte eine Einschaltquote über 40 % in der Zielgruppe der 14 – 49 Jährigen, die die wesentliche Zielgruppe der Werbung ist. Insgesamt war die Sendung so erfolgreich, dass es RTL sogar gelang, die Preise für Werbezeiten zu erhöhen.

Aber nicht nur in Deutschland, sondern auch in England, USA, Polen, Südafrika, Australien, Frankreich, Libanon, Norwegen etc. war die Sendung bereits erfolgreich.

„Deutschland sucht den Superstar“ geht zurück auf eine Idee von Simon Fuller und heißt im englischen Original „Pop Idol“. Das Konzept der Sendung umfasst eine integrierte Vermarktung verschiedenster Produkte und Dienstleistungen.

Die Produktionsfirma Fremantle Media, der Produktionsarm der RTL Group, erwarb die deutschen Rechte für die Sendung. Der Fernsehkonzern wiederum ist zu 90,2 Prozent im Besitz des Medienriesen Bertelsmann. Die Fremantle-Tochter Grundy Light Entertainment produzierte die Show. Der hauseigene Fernsehkanal RTL übernahm die Ausstrahlung und der Gewinner der Show erhielt einen Plattenvertrag von der Bertelsmann Music Group, BMG.

Die einzelnen Elemente der Show vereinen Starkult, Reality-Show und Massenspektakel miteinander. Die Kandidaten wurden ähnlich wie bei „Big Brother“ in einem Haus untergebracht und wurden zu beinahe allen Aktivitäten begleitet und gefilmt. Auch die Art und Weise des „Votings“[1], unter Einbeziehung der Zuschauer, erinnerte an das erfolgreiche Sendeformat „Big Brother“. Das Casting lehnte sich stark an die Sendung „Popstars“ an, welche auf RTL2 ausgestrahlt worden ist.

Für den wirtschaftlichen Erfolg, sind neben den Einschaltquoten, auch die anderen Produkte des integrierten Vermarktungskonzeptes mitentscheidend. Diese waren ebenfalls erfolgreich:

- das Magazin auf VOX, RTL Group, konnte bis zu 22% Marktanteil in der Altersgruppe der 14 – 29 Jährigen erzielen
- die Zeitschrift, hergestellt von der Bertelsmann Tochter Mohn Media hatte eine Druckauflage von 355 000 Exemplaren
- das Lied der 10 Finalisten „We have a dream“, komponiert von

Dieter Bohlen, stand 5 Wochen lang auf Platz 1 der deutschen Charts und bereits zwei Wochen nach dem Verkaufsstart wurden mehr als 400 000 CD´- s verkauft.

- die CD der 10 Finalisten „United“, stand 6 Wochen lang auf Platz 1 der deutschen Charts, allein am ersten Tag konnten mehr als 100 000 Exemplare verkauft werden, inzwischen wurde die Millionen-Grenze überschritten.
- die Single „You drive me crazy“ des Kandidaten Daniel, der Dritter wurde, stand sechs Wochen auf dem ersten Platz der deutschen Charts
- die Single „Take me tonight“ des Gewinners Alexander, war 2 Wochen Spitze der deutschen Charts und wurde nahezu eine Million Mal verkauft
- eine DVD der schönsten Momente der Sendung wurde mit 500 000 Exemplaren auf den Markt gebracht
- Darüber hinaus konnten die üblichen Merchandisingartikel wie Handy-Klingeltöne, Bettwäsche, T-Shirts, Kissen und Tassen erfolgreich vermarktet werden.

In der Bachelorarbeit sollen exemplarisch einige der wesentlichen Faktoren dieses Erfolges untersucht werden. Die Arbeit ist in folgende Teile gegliedert:

1. Teil

A Beschreibung der Fakten

B wirtschaftliche Erfolge

2. Teil Was Macht den Erfolg aus?

A generelle Faktoren

B spezifische Faktoren

3. Teil Wie erklären sich die Zuschauer den Erfolg?

4. Teil Zusammenfassung und Bewertung

Als Quellen standen neben der zitierten Literatur, das Internet, die Sendungen „Deutschland sucht den Superstar“, Fernsehberichte, Zeitungsartikel und Media- und Marktforschungsdaten, sowie direkte Auskünfte der Sender und Firmen zur Verfügung.

2. Beschreibung der Fakten

2.1. Aufbau der Show

Am 09.11.02 startete die Show „Deutschland sucht den Superstar“. Zunächst wurden in zwei Casting-Shows eine Auswahl der Bewerber aus den Städten Köln, Hamburg, Berlin und München gezeigt. 10 000 Menschen bewarben sich insgesamt für „DsdS“[2]. Die Jury wählte 100 Kandidaten für die nächste Runde aus. In der dritten Runde reduzierte sich die Bewerberzahl auf 30 Kandidaten.

Jeweils 10 Kandidaten stellten sich in einer der nächsten drei Sendungen live dem Publikums Voting (abgestimmt werden konnte per Telefon, Handy oder SMS). Jeweils die 3 besten Teilnehmer aus einer Sendung kamen in die nächste Runde, also insgesamt 9 Kandidaten plus dem Zehntbesten (der beste aus den verbliebenen 21 Kandidaten). Die Ergebnisse der Telefon Votings wurden immer am gleichen Abend bekannt gegeben, unter dem Titel „Deutschland sucht den Superstar – die Entscheidung“.

Jeden Samstag (bis auf ein paar Ausnahmen, in denen RTL sich nicht gegen „Wetten, dass“ etc. stellen wollte) kamen nun die Mottoshows, in denen je ein Kandidat die Show verlassen musste.

Die Kandidaten traten live gegeneinander an. Jeder präsentierte ein selbst gewähltes Lied, das zum jeweiligen Motto passte. Die Jury saß weiterhin mit in der Show, auch wenn sie nicht mehr über das Ausscheiden bestimmen konnte. Sie äußerten sich aber zu jedem einzelnen Kandidaten und bewerteten die möglichen Erfolgsaussichten.

Der Kandidat, der die Show verlassen musste, wurde vom Publikum bestimmt. Angerufen wurde für den Favoriten, derjenige mit den wenigsten Anruferstimmen kam nicht in die nächste Runde.

In der letzten Show - Das Finale -, traten die zwei verbliebenen Kandidaten gegeneinander an, beide sangen drei Lieder, live. Wiederum wählten die Zuschauer per Telefon den Superstar Deutschlands. Der Gewinner erhielt einen Plattenvertrag mit BMG.

2.2. Die Jury

2.2.1. Dieter Bohlen

Dieter Bohlen ist einer der erfolgreichsten deutschen Komponisten und Produzenten. „Modern Talking“ (Dieter Bohlen und Thomas Anders) gelang es als einziger deutschen Gruppe, mit fünf Titeln in Folge auf Platz 1 der Single-Charts zu landen. Der Song „You’re my heart, you’re my soul“ verkaufte sich sechs Millionen Mal. Insgesamt wurden mehr als 42 Millionen Tonträger allein von Modern Talking verkauft, für mehr als 100 Millionen verkaufter Tonträger weltweit bekam Bohlen 1994 eine Auszeichnung, 1998 wurde er als erfolgreichster Künstler in Russland geehrt. Neben den eigenen Platten, solo und als Blue System, produziert(e) Bohlen Künstler wie u.a.Marianne Rosenberg, Bonnie Tyler, Touché und Nino de Angelo.[3]

Mit seinem autobiographischen Buch „Nichts als die Wahrheit“ gelangen ihm auch hohe Verkaufszahlen, kein anderes Sachbuch-Hardcover wurde 2002 so oft verkauft wie der Heyne-Titel „Nichts als die Wahrheit“, nämlich rund 500 000 Titel.[4]

Dieter Bohlen ist permanent in den Medien vertreten, er ist eine Person von medialem Interesse.

2.2.2. Shona Fraser

Shona Fraser, die 28 Jahre alt ist, stieg 1993 als Musikmoderatorin und Chefin der Musikredaktion beim größten Studentenradio Englands ins Musikbusiness ein. Es folgten zahlreiche Moderationen bei englischen, französischen und deutschen TV- und Radiosendern, außerdem arbeitete sie als Reporterin und Redakteurin in verschiedenen Bereichen und Ländern u.a. für die BBC und MTV. Seit Februar 1998 macht sie auch Beiträge und Sendungen für verschiedene deutsche Radiosender in Köln. Auf WDR 5 - Funkhaus Europa - hatte sie von November 1999 bis August 2002 ihre eigene Kolumne „What’s up Shona“.[5]

2.2.3. Thomas Bug

Der 32-jährige Thomas Bug begann seine Karriere bei Radio RPR 1. Nach einer Ausbildung zum Fotografen, währenddessen er weiterhin fürs Radio arbeitete, machte er ein Volontariat bei einem norddeutschen Sender. Im Laufe seiner Radiokarriere arbeitete Thomas Bug bei unterschiedlichen Sendern (N-JOY, hr3, Radio EINS). Aktuell moderiert er seine eigene Sendung bei Eins Live (WDR), wochentags von 13.00 bis 17.00 Uhr. Neben seiner Moderatorentätigkeit arbeitet Bug als Programmberater für diverse Sender und als Referent an der Deutschen Hörfunkakademie. Als Leiter seiner eigenen Agentur vermittelt er Radiomoderatoren und bildet diese auch aus.[6]

2.2.4. Thomas Stein

Thomas Stein wurde am 28. Februar 1949 in Stuttgart geboren. Nach einer kaufmännischen Lehre bei einem Zeitschriftenverlag war Stein Anfang der 70er-Jahre maßgeblich am Aufbau der Bücher-, Zeitungen- und Zeitschriftenkette Montanus beteiligt. Seine „musikalische Laufbahn“ begann 1975 als Marketing und Promotionleiter der damaligen EMI-Tochter Crystal Schallplatten GmbH. Als Musikredakteur begann er drei Jahre später beim ZDF, wo er Sendungen wie „Sparring“ oder „Disco“ mit Ilja Richter schuf. 1982 wurde Stein Geschäftsführer der Teldec Schallplatten GmbH in Hamburg. Seit 1988 arbeitet Stein bei Bertelsmann Music Group (BMG). Er begann als Geschäftsführer der BMG Ariola München GmbH und übernahm drei Jahre später die Verantwortung für alle BMG-Gesellschaften in Deutschland, Österreich und der Schweiz als Vorsitzender der Geschäftsleitung BMG Ariola Musik GmbH. Mehr als 20 Künstler der BMG Deutschland wurden in dieser Zeit international erfolgreich aufgebaut und vermarktet. Weltweit wurden über 150 Millionen Tonträger verkauft, es gab 220 Mal Platin in 35 Ländern. Stein hat großen persönlichen Anteil am Werdegang von vielen Top-Künstlern, z.B.: Peter Maffay, der im Laufe seiner Karriere über 30 Millionen verkaufte Tonträger vorweisen kann; Tic Tac Toe, der erfolgreichsten deutsch singenden Girlgroup (8 Mio. verkaufte Tonträger). Er nahm außerdem unter Vertrag:

N’ Sync (16 Mio. verkaufte Tonträger), eine der erfolgreichsten Boygroups, Lou Bega (12 Mio. verkaufte Tonträger) und den österreichischen Popstar Falco (25 Mio. verkaufte Tonträger), der 1998 ums Leben kam. Zudem entdeckte Stein die Dance/Pop-Band ATC (2,1 Mio. verkaufte Tonträger). Im Zuge einer europaweiten Umstrukturierung der BMG-Aktivitäten übernahm Thomas Stein Mitte 1997 den Vorsitz der neugegründeten Division „BMG Special Marketing Europe“, die europaweite Marketing-Konzepte plant und ausführt. Im Januar 1998 wurde Steins Aufgabenbereich um die Verantwortung für die Ost Europa-Aktivitäten der BMG erweitert. Von 1991 bis 2001 war Thomas M. Stein auch Vorsitzender des Bundesverbandes der Phonographischen Wirtschaft e.V. Der Verband vertritt die Interessen von etwa neunzig Prozent der deutschen Musikindustrie mit einem Umsatz von gut 2,2 Milliarden € (2001). Seit Juni 2001 ist Stein Präsident von BMG Europe. In dieser Funktion verantwortet er die gesamte Europäische Region von BMG.[7]

2.3. Die Moderatoren

2.3.1. Carsten Spengemann

Carsten Spengemann wurde am 6. September 1972 in Hamburg geboren. Sein Medizinstudium brach er 1994 ab, nachdem ihm eine Gastrolle in einem „Tatort“ angeboten wurde. Anschließend machte er eine Schauspielausbildung an der ‚Lee Strasberg School’ in New York. Im Fernsehen spielte er u.a. in „Suzanne“ (BBC/ZDF, 1998), „Polizeiruf 110“ (ARD/ 1999), „St. Angela“ (ARD/ 1999), „Unter uns“ (RTL, 1999) und von 1999 bis 2002 eine Hauptrolle als Mark Roloff in „Verbotene Liebe“ (ARD). Im Theater stand er u.a. in „Der Regenmacher“ auf der Bühne in Hamburg. Als Moderator arbeitete er für den WDR im „Studio 1“ sowie als Gastmoderator bei u.a. „Max TV“ (Pro Sieben) und „The Dome“ (RTL2).[8]

2.3.2. Michelle Hunziker

Michelle Hunziker wurde am 24. Januar 1977 in Lugano/Schweiz geboren. Als 17-jährige nahm der Mailänder Agent Riccardo Gay sie unter Vertrag. Mit 19 bekam sie 1998 ihr erstes Angebot als Moderatorin für die italienische Prime-Time-Comedy-Show „Paperissima Sprint“. Sie moderierte weitere Shows fürs italienische Fernsehen (Canale 5, Italia 1) und wurde dafür im April 2002 zweimal mit dem italienischen TV-Preis ausgezeichnet (‚Zelig’, ‚Scherzi a parte’). Michelle Hunziker nahm Schauspielunterricht bei Belitta Moreno in Los Angeles und spielte bisher in drei Kinofilmen mit: „Volgio stare sotto al letto“, „The protagonist“ und „Ancient warriors“ mit Daniel Baldwin. In Deutschland moderierte sie 1998 mit Thomas Gottschalk die „Goldene Kamera“, war als Laudatorin bei der „Bambi“-Verleihung und trat in mehreren Shows auf.[9]

2.4. Die Kandidaten

Stephanie Brauckmeyer, 22 Jahre alt, ist gelernte Werbekauffrau. Stephanie hatte schon einen Plattenvertrag mit ihrer damaligen Band. Sie begann früh mit dem Singen, zuerst im Schulchor, dann eine Gesangsausbildung und Auftritte auf zahlreichen regionalen Veranstaltungen.

Andrea Josten, 18 Jahre alt, ist gebbürtige Chilenin, wohnt in Ginsheim und ist Friseur-Azubi. Nach der Scheidung ihrer Eltern kam sie im Alter von 11 Jahren mit ihrer Mutter nach Deutschland.

Nektarios Bamiatzis, 27 Jahre alt, kommt aus Stuttgart. Der religiöse Grieche möchte eine Karriere als Sänger machen. Erfahrung hat er bereits als Gesangslehrer und Studiosänger gesammelt. Nach einigen Semestern Informatik brach er das Studium zu Gunsten der Musik ab.

Judith Lefeber, 21 Jahre alt, ist Studentin (Gesang, Musik und Schauspiel) aus Rheda-Wiedenbrück. Die aus Indien stammende hat schon im Alter von 6 Jahren angefangen zu singen und Klavierunterricht zu nehmen, später nahm sie auch Gesangsunterricht.

Daniel Lopes, 26 Jahre alt, ist von Beruf Sänger. Er tritt seit Jahren mit eigenen Songs und Coverversionen, solo oder mit Band in Clubs auf. Vor zwei Jahren hatte er bereits einen Plattenvertrag und nahm mit seinem Freund Julian als Duo Daniel & Julian den Titel „Kiss on my list“ auf. Die Platte war nur kurz im Handel und schaffte es nicht in die Charts. Der Plattenvertrag wurde aufgelöst.

Nicole Süßmilch, 22 Jahre alt, hat die Musik zu ihrem Lebensinhalt gemacht. Sie kann nicht nur auf mehrere mit den Puhdys aufgenommene Stücke zurückblicken, sondern ist mit der Gruppe auch schon des Öfteren aufgetreten. Nicole spielt E- und Akustik- Gitarre.

Gracia Baur, 19 Jahre alt, kommt aus München, wo sie eine Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau machte, bevor sie Kandidatin bei „DsdS“ wurde. Sie hatte schon diverse Auftritte vor größerem Publikum.

Vanessa Struhler, 17 Jahre alt, ist Schülerin aus Oberhausen, hat eine Gesangsausbildung und bringt diese bei Auftritten auf diversen Betriebsfeiern und anderen Feierlichkeiten zum Einsatz. Nebenbei hat sie auch schon bei Schönheitswettbewerben teilgenommen und einige davon gewonnen.

Daniel Küblböck, 17 Jahre alt, ist Auszubildender in einer Kinderpflegerschule und kommt aus Eggenfelden. Neben seiner Leidenschaft, dem Gitarre spielen, und dem Komponieren eigener Songs, liebt er Second-Hand-Klamotten und Krawatten.

Juliette Schopmann, 22 Jahre alt, ist Musical Darstellerin. Sie stand schon mit 10 Jahren auf der Bühne und hat seit dieser Zeit kontinuierlich an sich gearbeitet. Sie absolvierte eine professionelle Musicalausbildung und trat schon in mehreren Musicals auf.

Alexander Klaws, 19 Jahre alt, ist Schüler eines Berufskollegs und kommt aus Sendenhorst. Durch seine Schulband „Hamel Kamine“ und sein Mitwirken in der Hiltruper Big-Band „Kant Connection“ konnte Alexander schon einiges an Bühnenerfahrung sammeln. Seine Karriere unterstützt er zusätzlich durch Gesangsunterricht und Klavierspielen in einem Konservatorium.[10] Er erhielt als Gewinner 250 000 € Vorschuss auf seine zu erwartende CD – Umsätze.[11]

2.5. Ablauf der Show

Die ersten beiden Folgen der Sendung „Deutschland sucht den Superstar“ wurden am 09.11.02 und am 16.11.03 ausgestrahlt und beinhalteten Zusammenfassungen der Castings.

Von 100 Kandidaten wurde in der dritten Sendung am 23.11.02 nur 30 ausgewählt. Unter jeweils 10 Kandidaten wurden in den nächsten drei Live Shows, am 30.11.02, am 07.12.02 und am 14.12.02, die letzten zehn Kandidaten vom Publikum ausgewählt.

Die Show startete am 21.12.02 mit dem Motto „Mein Superstar“, unter welchem sich die Kandidaten, wie unter Aufbau der Show beschrieben, das Lied eigenständig aussuchen konnten und eine Woche Zeit hatten, dieses zu proben. Zum ersten Mal strahlte man die Show um 21:15 bis 22:15 aus. „Die Entscheidung“ lief ab 23:30. Die erste Kandidatin, die die Show verlassen musste, war Stefanie. Sie bekam nur 1,5% der Anruferstimmen. Gegen Ende dieser Live-Show wurde für die Zuschauer eine „Überraschung“ präsentiert. Der Juror und Komponist Dieter Bohlen hatte ein Lied komponiert, was mit den letzten 10 Kandidaten vorgetragen wurde. „We have a Dream“ war der Titel der Ballade.

Unter dem Motto „Love Songs“ am 28.12.02 hatten die letzten 9 Kandidaten erneut die Chance, ein eingeübtes Lied live zu präsentieren. Diesmal musste die 18-jährige

Andrea gehen, sie wurde mit 2,2% der Anruferstimmen gewählt.

Am 04.01.03 wurde um 19:15 „die große Casting-Show“ gesendet. Diesmal moderierten Michelle Hunziker und Dieter Bohlen. Inhalt der Spezial Folge, welche die erste von sieben war, bildeten verschiedene Top Ten der Bewerber. Kategorien waren „die schrillsten Outfits“, „die besten Ausreden“ und die „schrägsten Töne“. Unterbrochen wurden diese mit Ratespielen. Die Moderatoren Peer Kusmagk und Tamara Gräfin von Nayhauß, die das Magazin zur Show „DSDS“ moderieren, traten dabei gegeneinander an. Auf einer Videoleinwand wurden den beiden verschiedene Bewerber gezeigt, erraten werden musste, welches Lied der oder die Bewerber/in vorgetragen hatte. Die Lösung wurde jeweils mit dem originalen Musikvideo des Titels verglichen.

Nach der Unterbrechung um 20:15 von „Wer wird Millionär?“, wurde um 21:15 unter dem Motto „Hits 2002“ fortgesetzt. Zu Beginn der Sendung teilten die Moderatoren den Rücktritt der Kandidatin Judith Lefeber den Zuschauern mit. In einem Interview, das sofort nach der Verkündung des Ausstiegs gezeigt wurde, erklärt sie die Gründe. Sie könne dem Druck der Sendung nicht mehr standhalten und würde sich zu sehr verändern, begründete Judith. Die wenigsten Anruferstimmen mit 6,7% erhielt dieses Mal Nektarios.

Am 11.01.03 unter dem Motto „Musical“ bekam Nicole Süßmilch eine zweite Chance. Da die Kandidatin Judith Lefeber die Show freiwillig verließ, rückte Nicole als elftbeste der Casting Ausscheidungen nach. Sie sang ab diesem Zeitpunkt den Part von Judith in dem Lied „We have a dream“. Daniel Lopes musste mit 6,4% der Anruferstimmen die Show verlassen.

Das Motto „80er Jahre“ kündigte die Sendung am 18.01.03 an. Nicole Süßmilch schied mit 6% der Anruferstimmen aus.

Am 25.01.02 wurde die zweite Spezial Folge, unter dem Titel „Auf dem Weg nach oben“ um 19:10 ausgestrahlt. Die Vorbereitungen der Kandidaten, d.h. das Proben der Lieder, für die „Big Band“ Show waren Inhalt. Die Show fiel dieses Mal aus, da „Wetten, dass?“ auf ZDF live gesendet wurde und die Kandidaten mit Dieter Bohlen mit dem Lied „We have a dream“ auftraten. Daniel Lopes war ab der „Wetten, dass?“ Sendung nicht mehr als Sänger von „United“ vertreten.

Mit 12% der Anruferstimmen verließ die Kandidatin Gracia Baur unter dem Motto „Big Band“ die Show. Zum ersten Mal wurde der instrumentale Teil der Lieder von einer Big Band live gespielt. Nach der Zuschauerstimmenverkündung in dieser Sendung brach der Kandidat Daniel Küblböck weinend zusammen und musste von einer Redakteurin aus dem Studio gebracht werden. Die Moderatorin Michelle Hunziker stotterte: „Ich mach da nicht mehr mit.“ Die Sendeleitung reagierte prompt und zeigte den Einspielfilm „Gracias schönste Momente“. In sämtlichen Sendungszusammenfassungen wurde Hunzikers Kommentar herausgeschnitten.

Das Motto „Disco“ begleitete die nächste Sendung am 08.02.03. Vanessa Struhler verlor mit 10,6% der Anruferstimmen.

Am 15.02.03 und am 22.02.03 wurde jeweils eine Spezial Folge gesendet. Die erste Spezial Folge beinhaltete die Echo-Verleihung, da die letzten drei Kandidaten dort anwesend waren. Die zweite, am 22.02.03 thematisierte unter dem Motto „Heroes of Music Show“ die Sendung vom 08.02.03 „Disco“ noch einmal.

Das Motto „Filmmusik“ kündigte die vorletzte Show am 01.03.03 an. Diesmal sangen alle Kandidaten jeweils zwei Lieder. Daniel Küblböck verlor mit 27,5% der Anrufer.

Das Finale bestritten Alexander Klaws und Juliette Schopmann. Jeder der beiden interpretierte diesmal drei Lieder, unter anderem sangen beide den von Dieter Bohlen komponierten Song „Take me tonight“.

Mit 70,1% Stimmen der Anrufer gewann Alexander Klaws und wurde zum „Superstar“ gekürt. Ausschnitte der nachfolgenden Feier wurden in einer Live-Schaltung gesendet.

Die Spezial Folge „Celebration live“ wurde am 15.03.03 gezeigt. Der neue „Superstar“ Alexander wünschte sich noch einmal Titel von den anderen Kandidaten, die ihm besonders gut gefielen. Er selber trug das Gewinnerlied „Take me tonight“ vor.

In der Spezial Folge „United Live“ am 22.03.03.stellten die letzten neun Kandidaten (ohne Daniel Lopes) ihr neues Album „United“ live vor.

„Der Superstar“ war der Titel für die letzte Spezial Folge und Ausstrahlung am 29.03.03 und zeigte die Zusammenfassung der schönsten Momente Alexanders der gesamten Sendung. Auch der Videodreh zu seiner aktuellen Single „Take me tonight“ wurde gezeigt, neben seinen Verpflichtungen, die sich in seiner Rolle als Superstar nun ergaben.

2.5.1. Ratings der Kandidaten

Folgende Ratings erzielten die Kandidaten im Laufe der Sendungen laut RTL Television.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

(Angaben in Prozent, Quelle: RTL Television)

2.6. Deutschland sucht den Superstar – Modifikation bereits vorhandener Ideen

„Deutschland sucht den Superstar“ verbindet einzelne, bereits vorhandene Ideen bzw. Sendungsformate miteinander in einer Sendung. Im Folgenden soll beleuchtet werden, welche schon vorhandenen Elemente eine Rolle gespielt haben.

Das Element der Musikshow ist das offensichtlichste in der Sendung „Deutschland sucht den Superstar“. Die Kandidaten mussten ihren Gesang während der gesamten Show unter Beweis stellen, um weiter kommen zu können. Die Auswahl der Lieder lag beim Kandidaten selber, da die Jury nicht nur die Interpretation des Liedes beurteilte, sondern auch, wie gut der jeweilige Song zu dem Kandidaten passt. Verschiedene Musikrichtungen wurden in Form der Mottoshows gesichert.

(„Mein Superstar“ (21.12.02); „Lovesongs“ (28.12.02); „Hits 2002“ (04.01.03); „Musicals“ (11.01.03); „80er Jahre“ (18.01.03); „Big Band“ (01.02.03); „Disco“ (08.02.03)¸ „Filmmusik“ (01.03.03))

Ein weiteres Element der Sendung ist das der Talkshow. Die Moderatoren Michelle Hunziker und Carsten Spengemann stellen den Kandidaten Fragen, die fast ausschließlich die Gefühlslage betreffen.

Beispiel:

Michelle Hunziker fragt die Kandidatin Vanessa, nachdem sie eine weniger erfreuliche Leistung bot und anschließend von Thomas Stein hören musste, dass sie nicht das Zeug zum Superstar hat: “Wie fühlst Du Dich, nachdem Thomas Dich so schlecht gemacht hat?“[12] Die beiden Moderatoren nehmen hierbei die Rolle des Talkshowmoderators ein, der gezielt die Gefühle des Kandidaten anspricht und somit auch Gefühlsausbrüche in Kauf nimmt.[13] Umgangsformen zwischen dem Moderator und dem Kandidaten suggerieren zusätzlich Alltagsnähe, z.B. das Duzen als Anrede.

Das nächste Element der Sendung „Deutschland sucht den Superstar“ ist das der Bloßstellungsshow. Während des Castings wurden mehrere „Anwärter“ mit vernichtenden Sätzen der Jury kommentiert. So geriet das Prinzip des Talentwettbewerbs zur gnadenlosen Bloßstellung der Talentlosigkeit. Dieter Bohlen tat sein übriges und kommentierte diese mit Sätzen wie „Du, das klingt mehr wie Schweine im Weltall“ oder “Du hast so ´ne Allerwelts-Klein-Puschi-Stimme“[14]

„Mit dem Begriff Bloßstellungsshow ist vor allem der respektlose und unbarmherzige Umgang mit Kandidaten gemeint, die ihren Fernsehauftritt eigentlich zur Selbstdarstellung nutzen wollten. […] Bloßstellung basiert auf dem Prinzip der Schadenfreude“.[15]

Gameshow-Elemente sind in der Show „Deutschland sucht den Superstar“ ebenfalls erkennbar. Die Regeln des „Spiels“ sind einfach und durchschaubar: Jeder Kandidat, der es in die letzte Runde der Show geschafft hat, wählt ein Lied für die Sendung, das er live vor Publikum vorträgt. Am Ende jeder Sendung kann der Zuschauer per Telefon abstimmen. Der Kandidat, der die wenigsten Anruferstimmen erhält, muss die Show verlassen.

„Leichte Durchschaubarkeit der „Spielregeln“ des Geschehens ist elementare Voraussetzung für den Publikumserfolg.“[16]

Die Kandidaten waren darüber hinaus alle zusammen in einem Haus untergebracht und wurden bei nahezu allen Aktivitäten mit der Kamera begleitet. Dies erinnert stark an Big Brother, Reality-TV, was ein weiteres Element der Show „Deutschland sucht den Superstar“ darstellt. Auch das Voting lehnt sich an Big Brother an.

Die Aufnahmen der Kandidaten wurden vielfältig verwendet. Das Magazin zu

„Deutschland sucht den Superstar“ auf VOX zeigte den Blick hinter die Kulissen, viele Beiträge über die Superstars liefen während dem Ausstrahlungszeitraum der Show auf RTL, ob bei den Mittagsnachrichten „Punkt 12“, „Explosiv“ oder auch den Hauptnachrichten um 19:10.

Vor dem Auftritt jedes Kandidaten wurde eine Zusammenfassung desjenigen der letzen Woche gezeigt. Dies hat Doku-Soap-Charakter, da hinter die Kulisse geschaut wird.[17] Der Zuschauer bekam einen Eindruck der Aktivitäten des Kandidaten der letzten Woche, welche Schwierigkeiten er beim Einüben des Liedes hatte, welche Choreographie einstudiert worden ist, usw. Zusätzliche Aktivitäten wie der Auftritt mit der amerikanischen Band „O-Town“ wurden als Zusammenfassungen in der Sendung gezeigt.

Da die Show über mehrere Wochen (vom 08.11.02 – 29.03.03) ausgestrahlt wurde, kann von einer „seriellen Form, […] die additive Ablaufart, die Reihung von Einzelfolgen mit gleichem Setting und einem festen Personalbestand, zu dem wechselnde Nebenfiguren hinzutreten können.“[18] gesprochen werden.

Die Relevanz des Seriencharakters kann als Mittel zur Bindung des Zuschauers betrachtet werden, denn

„[…] nur wenn die Sendung in regelmäßigem, möglichst häufigem Rhythmus wiederkehrt, etabliert sie sich im Bewusstsein des Zuschauers als feste Einrichtung“[19]

Somit stellt die Verbindung vieler bekannte Elemente einen großen Reiz für den Zuschauer dar.

Resümierend bleibt festzuhalten:

„Wir sind den Dingen gegenüber gleichgültig, die unserer Erfahrung entweder zu fern oder zu vertraut sind. Eine relativ leichte Veränderung in einem vertrauten

Reizmuster hat etwas einmalig Pikantes“[20]

Dieses Rezept hat im vorliegenden Fall offensichtlich Anwendung gefunden.

2.7. Das Voting

Die Zuschauer hatten die Möglichkeit per Telefon, Handy oder SMS ihren Favoriten am Ende der Show zu wählen. Der Anruf kostete 0,49 € die Minute. Als Gewinn wurde jeweils ein Ford Ka ausgesetzt.

2.8. Die Fanzeitschrift „Das offizielle Magazin zur Sendung“

Es existieren 4 Ausgaben der Zeitschrift „Deutschland sucht den Superstar“, das offizielle Magazin zur Show“. Während der Sendung auf RTL und dem Magazin auf VOX wurden vor oder nach den Werbeblocks Verweise auf die Zeitschrift gesendet.

Die ersten drei Ausgaben (13.01., 03.02., 24.02.03) waren inhaltlich ähnlich gestaltet, wohin gegen die vierte Ausgabe (17.03.03) die zusammenfassende Zeitschrift bildete, welche vom Casting bis zum Finale alle Geschichten und Bilder rund um die Sendung enthielt.

Beispiel Ausgabe 3, Februar/ März 2003 für den Preis von 2,50 €: Das Heft hat 66 Seiten, wovon ca. 20 Seiten mit Werbung belegt sind. Geworben wird vor allen Dingen für Klingeltöne und Logos fürs Handy. Der Hit der Superstars „We have a dream“ kann als Klingelton angefordert werden. Die Kosten des Anrufs zum Bestellen betragen 1,86 € die Minute.

Sticker und Poster gibt es als Extra-Beilage in diesem Heft. Auf den Stickern sind die Jurymitglieder abgebildet und ihre besten Kommentare zu den Kandidaten, z.B.: „Du hast alles, was wir hier nicht brauchen: Stimme, Rhythmik, alles Käse“. Die Poster zeigen jeweils die letzten Kandidaten: Daniel, Julliette und Alex. Home-Stories der schon ausgeschiedenen Kandidaten sind Inhalt, ebenso wie Tipps zum Stylen und Singen. Die Tagebücher der Kandidaten werden auch veröffentlicht. Ein Bericht über Modern Talking und das neue Lied „TV makes the superstar“ findet man ferner in der

Zeitschrift. Für die anderen Künstler, die bei BMG unter Vertrag stehen, wird in diesem Heft gleichfalls geworben, (B3, A Touch of Class, etc.) da das Fanmagazin von Mohn Media, Bertelsmann produziert wird.

Darüber hinaus sind zwei Gewinnspiele Inhalt des Magazins.

Das Umfeld der Kandidaten, d.h. die Tanz –und Gesangslehrer werden vorgestellt, aber auch die Stylisten und Visagisten.

2.9. Das Magazin zu „DsdS“ auf VOX

Das Magazin zu „Deutschland sucht den Superstar“ auf VOX, RTL Group, zeigte die Welt hinter den Kulissen der Show. Die Sendung lief seit dem 02.12.2002 um 20:15 bis 21:15. Das Magazin wurde ebenfalls von einer weiblichen und einem männlichem Moderator/ in präsentiert.

Peer Kusmagk, spielt die Rolle des Ben Bachmann in der RTL – Serie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“. Als Moderator präsentierte er das 3sat-Magazin „Kulturzeit“, die Trendsportsendung „X-Stream“ und das Fußball-Jugendmagazin „Fujuma“ bei DSF, das Computerspielmagazin „Trash Bytes“ bei Sun TV und die Live-Fußball-Bundesliga-Show „90 LIVE“ bei NEUN LIVE.[21]

Tamara Gräfin von Nayhauß moderiert bei RTL das Formel-1-Magazin „Formel Exclusiv“, in dem sie die Fahrer und die jeweiligen Städte, in denen die Rennen stattfinden, vorstellt.[22]

Nachdem nun schon 3 Folgen von „Deutschland sucht den Superstar“ auf RTL gezeigt worden sind, startete das Magazin zu der Sendung. Aufmerksam darauf wurde man bei der Hauptsendung. Während der Hauptsendung wurde in jeder Werbepause ein Verweis auf das Magazin gesendet.

Inhalt des Magazins waren Zusammenfassungen und besondere Highlights der Castings. Diese bildeten z.B. die Top Ten der schlechtesten Bewerber. Die besten Sprüche Dieter Bohlen´s wurden ebenfalls in Form einer Top Ten Liste präsentiert. Ratespiele, die mit Prominenten durchgeführt wurden, waren ein weiterer Teil des Magazins. So traten zwei Prominente gegeneinander an, man zeigte ihnen 30 Bewerber und ihren Vortrag im Schnelldurchlauf. Anschließend musste von jedem die eingespielte Stimme zu dem jeweiligen Gesicht zugeordnet werden. So verband

man das Element des Spiels mit dem der Zusammenfassung und schaffte zusätzliche Attraktivität durch die eingeladenen Prominenten, die ihr Können im Gedächtnistest beweisen mussten.

Zu dem Zeitpunkt der Showausstrahlung auf RTL, zeigte das Magazin Hintergrundgeschichten zu den letzten zehn Kandidaten. z.B. die Sendung vom 21.03.2003 um 20:15[23] Themen waren unter anderem die Schwangerschaft der Kandidatin Andrea, ein Tag im Leben des Superstars Alexander, Daniel Küblböck´s Videodreh seiner ersten CD „You drive me crazy“ oder die lustigsten Casting-Szenen aus Norwegen.

2.10. Das Internetangebot

Die Zuschauer wurden in jeder Sendung von den Moderatoren auf die Internetseite aufmerksam gemacht, d.h. dass die Internetadresse eingeblendet wurde und zusätzlich von den Moderatoren vorgelesen worden ist.

Die Internetseite der Show „DsdS“ wurde in Form einer Aktionswoche eingeführt. Ab Montag, den 27.01.03 erreichte man die Seite unter www.RTLmusik.de. Erste Highlights für die Fans bildeten den Abruf der persönlichen Horoskope der Kandidaten, „Best of Bohlen“[24] eCards[25], die an Freunde versendet werden konnten und „DsdS“ – Screensaver[26]. „We have a dream“ – CD´- s und handsignierte Fanartikel wurden darüber hinaus verlost.

Die offizielle Webadresse von „DsdS“ lautet www.RTLmusik.de. Diese Seite umfasst zunächst allgemeine Angebote über Musik bzw. alle, die in Verbindung mit RTL stehen, z.B. die „70er Jahre Show“ oder „Top of the Pops“. Weitere Angebote bilden Musik News, Votings, Fantests und Videos von weiteren Stars, die man sich

anschauen kann. Über ein Banner[27] von „Deutschland sucht den Superstar“ wird man

zur eigentlichen Seite der Stars weitergeleitet. Direkt erreichen kann man diese über www.deutschlandsuchtdensuperstar.de. Unter der Webadresse www.rtl.de wird man auch zu dieser weitergeleitet, sowie über www.vox.de.

Werbepartner der Internetseite sind ebay[28] und electronica 24[29]. Bei jedem Öffnen

einer neuen Seite erscheint ein Banner von ebay oder electronica 24.

Für die Erfolgsserie von RTL „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ wird außerdem die ganze Zeit mittels eines Banners Werbung gemacht.

Unterteilt ist die Seite in:

- “Home”
- „News & Storys”
- „Show Info“
- „Casting“;
- „Video – Lounge“
- „Galerien“;
- „Community & Chat”
- “Fun Area”
- “Stars & Charts”
- “Shop”
- “Archiv”

Die Fans der Show werden auf dieser Internetseite ähnlich dem Magazin und der Zeitschrift mit allen Hintergrundinformationen versorgt. Themen bilden z.B. (Stand: 09.07.03): Alexander´s Bänderriss und Shona Fraser´s Geburtstag; unter den jeweiligen Artikeln erscheint direkt die Möglichkeit Genesungs- bzw. Geburtstagswünsche zu senden.

Außerdem wird die Möglichkeit geboten ein kostenpflichtiges Video, was auch als „Video on Demand“ bezeichnet wird, runterzuladen. Zu diesem Angebot werden

verschiedene Möglichkeiten der Bezahlung angeboten:

- Eine kostenpflichtige Nummer, die per Telefon oder Handy erreicht werden kann. Modem – Usern empfiehlt man vom Handy aus anzurufen, da der Dienst nur funktioniert, wenn der User gleichzeitig online bleibt. Der Anruf kostet 0,49 €, dabei wird ein Pin mitgeteilt, womit das Video für 24 Stunden frei geschaltet werden kann.
- Die Abrechnung per Telekom – Rechnung, dazu wird nur die Telekom

Kundennummer benötigt. Auch dieser Dienst kostet 0,49 € und das Video

wird 24 Stunden zur Verfügung gestellt.

- Das Video wird einem 5 Tage zur Verfügung gestellt, dieser Dienst kostet 1,99 €.

Die Musikvideos der Kandidaten (wie z.B. Alexander „Take me tonight“) werden kostenlos angeboten.

Unter der Rubrik „Show – Info“ erfährt man alles über die Jury – Mitglieder und die Moderatoren, aber auch die Show international (zu jedem Land ist ein jeweiliger Hyperlink eingefügt). VIVA Interaktiv erscheint direkt in der Rubrikenleiste.[30]

Unter der Rubrik „Casting“ ist die Möglichkeit gegeben Bilder von den verschiedenen Casting – Städten zu sehen, ein Forum für Leute, die sich über die Castings austauschen wollen, stehen zur Verfügung. Die Kandidatin Gracia war als Reporterin auf den gerade laufenden Castings unterwegs, wozu man sich wieder ein kostenpflichtiges Video anschauen kann.

Verschiedene Live – Chats mit den Kandidaten der Sendung, ob einzeln oder alle zusammen, wurden während der gesamten Sendezeit angeboten.

Sämtliche Sendungen und Chats kann man sich unter der Rubrik „Video-Lounge“ kostenpflichtig anschauen, die Bezahlungsbedingungen entsprechen denen von „Video on Demand“.

Die Website zu diesem Format wurde von der Nunet AG konzipiert und realisiert. Außerdem ist diese Firma für die tägliche Berichterstattung im Netz verantwortlich.

Die Redakteure begleiten die Kandidaten und liefern den Fans die neuesten Geschichten, Bilder und Videos rund um die Show und ihre Protagonisten.[31]

RTL NewMedia GmbH[32], eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von RTL, realisiert alle digitalen und interaktiven Angebote sowie die Telefonmehrwertdienste für die Sender RTL Television, RTL II, Super RTL und VOX. Über RTL Enterprises verantwortet RTL NewMedia das Merchandising- und Lizenzgeschäft aller RTL-Sender in Deutschland und vermarktet über die IP NEWMEDIA, ein Joint Venture mit IP Deutschland, alle Online- und Teletextangebote. Zentraler Umsatzfaktor für massenattraktive Online Angebote bleibt die Werbung und auch in diesem Geschäftsbereich wird auf die Synergie gesetzt. So realisierten sie in Kooperation mit

Vodafone einen mobilen Infodienst, der die Fans per SMS und MMS mit News und Fotos rund um die Uhr versorgt. Sämtliche Lieder der Finalisten können als Klingelton für das Handy bestellt werden. Der Anruf zur Bestellung kostet 1,86 € pro Minute. Innerhalb von ca. 64 Sekunden, das entspricht ca. 1,99 €, wird eine Zahlenkombination durchgesagt, der in ein Bestellformular eingetragen werden muss, um den Klingelton auf ein Handy zugesendet zu bekommen. Vodafone – Kunden haben die Möglichkeit auf der internen Internetseite die Klingeltöne schon ab 1,29 € zu erhalten. Das Bestellen von Handy – Logos hat die gleichen Bedingungen. Das Wallpaper[33] kann kostenlos runter geladen werden.

Verschiedene Spiele sorgen außerdem für Abwechslung. z.B. das Musikquiz oder „Dalli Klick“, bei dem Prominente erraten werden müssen.

Unter der Rubrik „Stars & Charts“ erhält der User die Möglichkeit seine eigene CD zusammenzustellen, unter sieben Themengebieten kann er 13 Songtitel auswählen und das Cover aussuchen. Ein persönlicher Gruß kann ebenfalls ausgewählt werden, falls es ein Geschenk sein soll. Für 19,90 €, zuzüglich 2,50 € Versandkosten kann die CD erworben werden.

Die Top 30 der Single- und Album- Charts können abgerufen werden.

Unter der Rubrik „Shop“ kann alles rund um die Sendung bestellt werden. Sämtliche CD´- s, DVD´ - s, Mützen, T-Shirts, Kissen, Tassen und Teddybären, die mit dem

„Deutschland sucht den Superstar“ Logo ausgestattet sind, können hier erworben

[...]


[1] Abstimmung

[2] Abkürzung für Deutschland sucht den Superstar

[3] vgl. http://www.deutschlandsuchtdensuperstar.rtl.de/236.php, verfügbar am 12.05.03

[4] vgl. http://www.buchreport.de/Jahresbestseller/aufmacher.html, verfügbar am 12.05.03

[5] vgl. http://www.deutschlandsuchtdensuperstar.rtl.de/237.php, verfügbar am 12.05.03

[6] vgl. http://www.deutschlandsuchtdensuperstar.rtl.de/238.php, verfügbar am 12.05.03

[7] vgl. http://deutschlandsuchtdensuperstar.rtl.de/239.php, verfügbar am 12.05.03

[8] vgl. http://deutschlandsuchtdensuperstar.rtl.de/233.php, verfügbar am 12.05.03

[9] vgl. http://www.deutschlandsuchtdensuperstar.rtl.de/232.php, verfügbar am 12.05.03

[10] Quelle: RTL Television, Stand: 09.04.03

[11] vgl. http://www.neue-oz.de/etc/, verfügbar am 09.03.03

[12] vgl. Sendung vom 08.02.2003

[13] vgl. Bleicher, Joan Kristin: Fernsehen als Mythos: Poetik eines narrativen Erkenntnissystems. Opladen/ Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 1999, S. 210

[14] vgl. Sendung vom 16.11.2002

[15] Bleicher, S. 214

[16] Hunziker, Peter: Medien, Kommunikation und Gesellschaft: Einführung in die Soziologie der Massenkommunikation. 2. Auflage. Darmstadt:

Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1996, S.64

[17] vgl. Bleicher, S. 171

[18] Bleicher, S. 190

[19] Fromm, Bettina: Privatgespräche vor Millionen: Fernsehauftritte aus psychologischer und soziologischer Perspektive. Konstanz: UVK Medien, 1999, S. 25

[20] Zubayr, Camille: Der treue Zuschauer?: Zur Programmanbindung im deutschen Fernsehen. München: Reinhard Fischer Verlag, 1996, S. 18

[21] vgl. http://www.vox.de/start.html, verfügbar am 06.05.03

[22] vgl. http://www.vox.de/start.html, verfügbar am 06.05.03

[23] vgl. http://www.deutschlandsuchtsdensuperstar.rtl.de/764.php, verfügbar am 02.06.03

[24] die besten Sprüche von Dieter Bohlen

[25] elektronische Grußkarten

[26] Bildschirmschoner auf dem Computer

[27] Banner (Kurzform für „Werbebanner“): Graphisch gestaltete, rechteckige Werbefläche im World Wide Web, die zumindest mit einem Hyperlink (Hyperlink: Querverweis in HTML Dokumenten, die zur vernetzten Struktur des World Wide Web beitragen und die Navigation zwischen den einzelnen Dokumenten per Mausklick innerhalb eines Browsers ermöglichen. Hyperlinks bilden die Basis für die nicht-lineare Organisation und elektronische Wiedergabe von Informationen, die in zusammenhängenden Kontexten miteinander verknüpft sind.) auf das Web-Angebot des Werbetreibenden hinterlegt ist und auf einer Webseite mit redaktionellen Inhalten platziert wird. Üblich sind neben statischen Werbebannern auch animierte Banner als Animated GlFs.( Animated GIF: Standardformat für animierte Banner.) Das GlF-Format erlaubt das Abspeichern mehrerer Graphiken innerhalb einer Datei. Diese werden nacheinander angezeigt und erzeugen so einen Animationseffekt nach der Art des Daumenkinos. Animierte GIFs können von Browsern ohne zusätzliche Plug-lns dargestellt werden und bilden daher das Standardformat für animierte Werbebanner. Aufgabe des Banners ist es, Aufmerksamkeit zu erregen, den Internet-Nutzer von dem ursprünglichen Seiteninhalt abzulenken und zu einer Interaktion (Klick) zu bewegen. vgl. http://www.amonn.net/faq.html, verfügbar am 07.07.03

[28] ebay ist die größte Auktionsinternetseite Deutschlands

[29] electronica 24 bietet sämtliche elektrische Geräte für den Hausgebrauch zu einem günstigen Preis an

[30] siehe auch 2.13. VIVA Interaktiv

[31] vgl. http://www.nunet.de/news/news6.php, verfügbar am 07.07.03

[32] wurde 2000 gegründet

[33] Hintergrundbild auf dem Computer

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2003
ISBN (eBook)
9783832477400
ISBN (Paperback)
9783838677408
DOI
10.3239/9783832477400
Dateigröße
1.2 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Hochschule Mittweida (FH) – Medien
Erscheinungsdatum
2004 (Februar)
Note
1,0
Schlagworte
show musik dsds kandidaten jury
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Titel: Deutschland sucht den Superstar - Analyse der Erfolgsfaktoren
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