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Unterstützungsmanagement im Alter

Neue Wege des Case Management in der sozialen Arbeit

©2001 Diplomarbeit 80 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Die Erfahrungen aus der ambulanten Versorgung und Pflege vor allem älterer und alter Menschen und die damit verbundene sprunghafte Zunahme von privaten Pflegediensten in der Bundesrepublik haben gezeigt, dass unsere Sozialsysteme durchaus den Raum für Privatisierungen im Sozialsektor bieten. Auch die zunehmend zu beobachtenden Outsourcing-Bemühungen staatlicher Institutionen und die Übergabe ihrer Aufgaben an gemeinnützige und private Träger lassen vermuten, dass sich dieser Privatisierungstrend zukünftig noch weiter fortsetzen wird.
Im Rahmen dieser Diplomarbeit soll deshalb geklärt werden, ob - wie bereits in den USA oder in Großbritannien - auch in der Bundesrepublik eine freiberufliche Tätigkeit als Case Manager/-in denkbar ist und in wie weit diese eine Alternative zu einem Beschäftigungsverhältnis in öffentlichen Institutionen, freien Wohlfahrtsverbänden oder anderen Non-Profit-Organisationen im Gesundheits- bzw. Sozialsektor darstellt. Es soll untersucht werden, ob die Arbeit als Freiberufler den Sozialpädagogen und Sozialarbeitern realistische Zukunftsperspektiven hinsichtlich ihrer beruflichen Selbstverwirklichung und der eigenen finanziellen und sozialen Absicherung bietet. Nicht zuletzt soll auf die Frage eingegangen werden, welche Vor- bzw. Nachteile sich für die Adressaten unterstützender Sozialarbeit aus diesem veränderten Berufsbild ergeben.
Da mein Studienschwerpunkt der erwachsene und ältere Mensch ist, soll sich diese Betrachtung schwerpunktmäßig auf dieses Klientel als Adressaten der Unterstützungsleistung beziehen. Gleichwohl gibt es in der Sozialen Arbeit viele weitere Arbeitsfelder in denen Case Management Konzepte zum Einsatz kommen bzw. eingesetzt werden können.
Gang der Untersuchung:
Im zweiten Abschnitt dieser Arbeit soll auf die vielfältigen gesellschaftlichen Entwicklungen und Prozesse eingegangen werden, die die allgemein zu beobachtende, zunehmende Professionalisierung von sozialen Beratungs-, Unterstützungs- und Hilfeleistungen beeinflussen und vorantreiben. Hierbei soll der Schwerpunkt der Betrachtung auf den demographischen und soziologischen Entwicklungen in den Bereichen ältere und alte Menschen, sowie Frauen und Familien liegen.
In Abschnitt drei sollen dann die Begriffe Unterstützungs- bzw. Case Management genauer betrachtet werden. Es werden eine genauere Begriffsbestimmung und verschiedene Begriffsdefinitionen versucht, sowie die Ziele und Funktionen von Case Management benannt. […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 7695
Wessels, Olaf: Unterstützungsmanagement im Alter - Neue Wege des Case Management
in der sozialen Arbeit
Hamburg: Diplomica GmbH, 2004
Zugl.: Hochschule Bremen (FH), Fachhochschule, Diplomarbeit, 2001
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Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2004
Printed in Germany

Inhalt
2
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis ...2
Abbildungsverzeichnis ...4
1 Einleitung ...5
2 Gesellschaftliche
Entwicklungen in der Bundesrepublik ...8
2.1 Die Entwicklung unserer Bevölkerung...8
2.1.1 Geburtenhäufigkeit...9
2.1.2 Bevölkerungsstruktur
und Altersverteilung...10
2.1.3 Aus- und Zuwanderungen...13
2.1.4 Familien- und Hauhaltsstrukturen ...15
2.1.5 Einstellung und Wertorientierung in unserer Gesellschaft...18
2.1.6 Frauen zwischen Erwerbstätigkeit und Familienarbeit ...19
2.2 Die Konsequenzen dieser Entwicklung ...20
3 Was ist Unterstützungs- bzw. Case Management ...21
3.1 Begriffsbestimmung...21
3.2 Definition ...22
3.3 Warum brauchen Menschen einen Unterstützungsmanager ? ...25
3.3.1 Externe
Behinderungen ...25
3.3.2 Eigenes
Unvermögen...25
3.3.3 Interne
Hemmungen ...25
3.4 Ziele und Funktionen von Unterstützungs- oder Case Management...26
3.4.1 Der Unterstützungsmanager als ,,Anwalt" des Klienten...27
3.4.2 Der
Unterstützungsmanager als ,,Vermittler"...28
3.4.3 Der
Unterstützungsmanager als ,,Torwächter" ...29
3.5 Case Management Konzepte und ihre Klassifizierung ...31
3.6 Die verschiedenen Stadien des Unterstützungsmanagements ...34
3.6.1 Stadium 1: Verpflichtung oder Engagement...35
3.6.2 Stadium 2: Einschätzung oder Assessment...35
3.6.3 Stadium
3: Planung...37
3.6.4 Stadium 4: Erschließung der Ressourcen...37
3.6.5 Stadium
5:
Koordination...37
3.6.6 Stadium 6: Entpflichtung oder Disengagement ...38

Inhalt
3
4 Der Sozialpädagoge als selbstständiger Unterstützungsmanager...39
4.1 Berufliche Selbstständigkeit versus Anstellung in einer Organisation ...39
4.1.1 Anstellung
oder
Selbstständigkeit ­ eine Gegenüberstellung ...40
4.2 Der Unterstützungsmanager als freiberuflicher Dienstleister ...42
4.2.1 Das Arbeitsfeld und die Zielgruppe der Unterstützungsleistung...44
4.2.2 Aufgaben des Unterstützungsmanagers ...45
4.2.3 Zusätzliche
Qualifikationen
des Unterstützungsmanagers...48
4.3 Die Finanzierung der freiberuflichen Unterstützungsleistung ...51
4.3.1 Die Privatisierung sozialer Dienstleistungen ...52
4.3.2 Die Berufsbetreuung als Vorbild eines Finanzierungskonzeptes für
freiberufliches Unterstützungsmanagement...54
4.4 Rechtsformen für Freiberufler im Sozialsektor ...56
4.5 Der Hausarzt als Ansprechpartner bei gesundheitlichen Problemen und
psychosozialen Krisen...57
4.5.1 Kooperation
des
Hausarztes mit anderen Berufsgruppen...59
4.6 Unterschiedliche Kooperationsmodelle ...60
4.6.1 Der Unterstützungsmanager als Angestellter des Hausarztes...60
4.6.2 Der Unterstützungsmanager als selbstständiger Partner des
Hausarztes...63
4.6.3 Die Kooperation des Unterstützungsmanagers mit anderen
Berufsgruppen und Institutionen ...64
4.6.4 Gegenüberstellung
der
einzelnen Modelle...67
5 Zusammenfassung ...69
6 Resümee...73
7 Literaturverzeichnis...76

Abbildungen
4
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Die Bevölkerung in der BRD ...8
Abbildung 2: Bevölkerungszu- und Abnahme ...9
Abbildung 3: Die Lebenserwartung Neugeborener ...10
Abbildung 4: Weitere Lebenserwartung über 60 ...11
Abbildung 5: Altenquotient ...12
Abbildung 6: Die Alterspyramide 1910 und 1999 ...12
Abbildung 7: Wanderungssaldo ...13
Abbildung 8: Privathaushalte und Haushaltsgrößen ...15
Abbildung 9: Mehrpersonenhaushalte in der BRD ...16
Abbildung 10: Einpersonenhaushalte nach Alter ...17
Abbildung 11: Familien nach Typen...18
Abbildung 12: Nichteheliche Lebensgemeinschaften...19
Abbildung 13: Schaubild Case Management ...24
Abbildung 14: Der Unterstützungsmanager als ,,Anwalt" ...27
Abbildung 15: Der Unterstützungsmanager als ,,Vermittler"...29
Abbildung 16: Der Unterstützungsmanager als ,,Torwächter" ...30
Abbildung 17: Die Stadien des Case Managements nach Moxley und Lowy ...34
Abbildung 18: Die Stadien des Case Managements nach Ballew und Mink ...34
Abbildung 19: Die Stadien des Case Managements nach Wissert ...35
Abbildung 20: Schema Assessment ...36
Abbildung 21: Die sechs Stadien des Unterstützungsprozesses nach Ballew
und Mink ...38
Abbildung 22: Der Unterstützungsmanager als Angestellter des Hausarztes...61
Abbildung 23: Der Unterstützungsmanager als selbstständiger Partner des
Hausarztes...63
Abbildung 24: Kooperation mit anderen Berufsgruppen und Institutionen...66

Einleitung
5
1 Einleitung
Die Begriffe Case Management und Unterstützungsmanagement sind viel
zitierte Schlagworte, die in der aktuellen Diskussion um die Neu- bzw.
Umstrukturierung unserer Gesundheits- und Sozialsysteme zunehmend an
Bedeutung gewinnen.
Angesichts der stetig steigenden Kosten im Sozial- und Gesundheitswesen und
demgegenüber der notorisch leeren Kassen der öffentlichen Hand sucht man
nach neuen Wegen, den Sozialstaat umzubauen, um ihn auch für die Zukunft
arbeitsfähig zu halten. Unsere sozialen Sicherungssysteme sollen durch den
gezielt gesteuerten Einsatz der vorhandenen materiellen und finanziellen
Ressourcen bei gleichbleibender Qualität für die betroffenen
Bevölkerungsgruppen effizienter und kostengünstiger arbeiten.
Diese Ressourcen-Steuerung kann und soll zukünftig verstärkt durch
sogenannte Case Manager erfolgen, die z.B. für öffentliche Institutionen,
Wohlfahrtsverbände bzw. im sozialen Bereich angesiedelte Non-Profit-
Organisationen arbeiten. Ihre Aufgabe wird es sein, die Bedarfe und
Bedürfnisse der Adressaten gesundheitlicher oder sozialer Dienstleistungen
einerseits und die Vorgaben und Erwartungen von Politik und Gesellschaft in
Bezug auf die damit verbundenen Kosten andererseits, zu einer für alle
Beteiligten akzeptablen Synthese zu führen.
Aber es sind nicht nur finanzielle Aspekte die bei der Umstrukturierung unserer
Sozial- und Gesundheitssysteme eine Rolle spielen. Auch die einschneidenden
demographischen, sozialen und soziologischen Veränderungen denen unsere
Gesellschaft in den nächsten Jahrzehnten unterworfen sein wird zwingen uns
dazu, unsere sozialen Sicherungssysteme der veränderten Situation
anzupassen.
Dies hat auch Auswirkungen auf die Soziale Arbeit im Allgemeinen. In vielen
Bereichen muss über eine Neu- bzw. Umstrukturierung der vorhandenen
Unterstützungs- und Hilfesysteme nachgedacht und es müssen neue,
effektivere Konzepte für die soziale Arbeit in der Bundesrepublik entwickelt
werden. Ein denkbarer Schritt kann hier der Weg in eine mögliche
Selbstständigkeit der im sozialen Bereich beschäftigten Berufsgruppen sein.
Die Erfahrungen aus der ambulanten Versorgung und Pflege vor allem älterer
und alter Menschen und die damit verbundene sprunghafte Zunahme von
privaten Pflegediensten in der Bundesrepublik haben gezeigt, dass unsere
Sozialsysteme durchaus den Raum für Privatisierungen im Sozialsektor bieten.
Auch die zunehmend zu beobachtenden Outsourcing-Bemühungen staatlicher
Institutionen und die Übergabe ihrer Aufgaben an gemeinnützige und private
Träger lassen vermuten, dass sich dieser Privatisierungstrend zukünftig noch
weiter fortsetzen wird.

Einleitung
6
Im Rahmen dieser Diplomarbeit soll deshalb geklärt werden, ob - wie bereits in
den USA oder in Großbritannien - auch in der Bundesrepublik eine
freiberufliche Tätigkeit als Case Manager/-in denkbar ist und in wie weit diese
eine Alternative zu einem Beschäftigungsverhältnis in öffentlichen Institutionen,
freien Wohlfahrtsverbänden oder anderen Non-Profit-Organisationen im
Gesundheits- bzw. Sozialsektor darstellt. Es soll untersucht werden, ob die
Arbeit als Freiberufler den Sozialpädagogen und Sozialarbeitern realistische
Zukunftsperspektiven hinsichtlich ihrer beruflichen Selbstverwirklichung und der
eigenen finanziellen und sozialen Absicherung bietet. Nicht zuletzt soll auf die
Frage eingegangen werden, welche Vor- bzw. Nachteile sich für die Adressaten
unterstützender Sozialarbeit aus diesem veränderten Berufsbild ergeben.
Da mein Studienschwerpunkt der erwachsene und ältere Mensch ist, soll sich
diese Betrachtung schwerpunktmäßig auf dieses Klientel als Adressaten der
Unterstützungsleistung beziehen. Gleichwohl gibt es in der Sozialen Arbeit viele
weitere Arbeitsfelder in denen Case Management Konzepte zum Einsatz
kommen bzw. eingesetzt werden können.
1
Nachfolgend erläutere ich den genaueren Aufbau dieser Diplomarbeit:
Im zweiten Abschnitt dieser Arbeit soll auf die vielfältigen gesellschaftlichen
Entwicklungen und Prozesse eingegangen werden, die die allgemein zu
beobachtende, zunehmende Professionalisierung von sozialen Beratungs-,
Unterstützungs- und Hilfeleistungen beeinflussen und vorantreiben. Hierbei soll
der Schwerpunkt der Betrachtung auf den demographischen und
soziologischen Entwicklungen in den Bereichen ältere und alte Menschen,
sowie Frauen und Familien liegen.
In Abschnitt drei sollen dann die Begriffe Unterstützungs- bzw. Case
Management genauer betrachtet werden. Es werden eine genauere
Begriffsbestimmung und verschiedene Begriffsdefinitionen versucht, sowie die
Ziele und Funktionen von Case Management benannt. Zudem werden die
Adressaten bzw. die Zielgruppen von Case Management Konzepten bestimmt.
Weitergehend werden verschiedene Case Management Konzepte aufgelistet
und anhand der Bereiche in denen sie eingesetzt werden klassifiziert und
unterschieden. Diesen Abschnitt abschließend wird das Arbeitsverhältnis
zwischen Case Manager und Klient genauer betrachtet und die verschiedenen
Phasen des Unterstützungsprozesses werden beschrieben.
Im vierten Abschnitt dieser Diplomarbeit soll dann ein Ausblick auf eine
mögliche freiberufliche Tätigkeit des Sozialpädagogen als selbstständiger Case
Manager gewagt werden. Es soll geklärt werden, ob sich hier ein neues
Berufsprofil für zukünftige Sozialarbeiter und Sozialpädagogen erschließt, in wie
weit sich die freiberufliche Tätigkeit des Case Managers von einem
Anstellungsverhältnis unterscheidet und welche Vor- und Nachteile sich für
Helfer und Hilfeempfänger aus dieser Selbstständigkeit ergeben.
1
vgl. Abschnitt 3.5. Case Management Konzepte und ihre Klassifizierung, S. 31-33.

Einleitung
7
Weiterhin werden die konkreten Aufgaben, die dem Case Manager im Umgang
mit älteren und alten Menschen als Adressaten seiner Unterstützungsleistung
zukommen, genauer benannt. Auch der Frage der Finanzierung einer
freiberuflichen Tätigkeit im Sozialsektor soll in diesem Abschnitt nachgegangen
werden. Hierzu wird ein sich am Beispiel der Berufsbetreuung orientierendes
Finanzierungskonzept diskutiert. Zudem soll geklärt werden, welche Rechtsform
als im Sozialsektor tätiger Freiberufler sinnvoller Weise zu wählen ist.
Darüber hinaus soll die Kooperation des selbstständigen Case Managers mit
anderen im Sozial- oder Gesundheitssektor lokalisierten Freiberuflern diskutiert
werden. Hierzu werden von mir drei mögliche Kooperationsmodelle des
Sozialpädagogen als Case Manager mit anderen Professionen, z.B. den
Allgemeinmedizinern, Hausärzten, Berufsbetreuern oder Psychologen
entwickelt, beispielhaft vorgestellt und deren Vor- bzw. Nachteile für die
Beteiligten gegenüber gestellt und abschließend bewertet.
Der fünfte Abschnitt fasst die im Rahmen dieser Diplomarbeit gemachten
Beobachtungen und Überlegungen bzw. die erzielten Ergebnisse noch einmal
kurz zusammen.
Im sechsten und damit diese Arbeit abschließenden Abschnitt erfolgen dann die
Gesamtbewertung und die Beurteilung der untersuchten Sachverhalte, sowie
ein Ausblick auf zukünftige Perspektiven, die sich durch die Einführung von
Case Management Konzepten im bundesdeutschen Sozial- und
Gesundheitssektor, für freiberuflich arbeitende Sozialarbeiter und
Sozialpädagogen ergeben könnten.

Gesellschaftliche Entwicklungen
8
2 Gesellschaftliche Entwicklungen in der Bundesrepublik
Im Laufe der Jahrzehnte ist eine Gesellschaft vielen unterschiedlichen
Veränderungen unterworfen. Innere und äußere Faktoren wirken auf sie ein und
bewirken demographische und soziologische Veränderungen.
Auch unsere industrielle Gesellschaft ist solchen Einflüssen ausgesetzt. Sie
wirken sich u.a. auf Bereiche wie Politik, Bevölkerungsstruktur, Altersverteilung,
Familie und Haushalt, persönliche Einstellung und Wertorientierung der
Menschen aus. Als Reaktion auf diese Veränderungen der
Gesellschaftsstrukturen müssen die sozialen Sicherungssysteme unserer
Gesellschaft regelmäßig auf ihre Wirksamkeit hin überprüft und der veränderten
Situation entsprechend modifiziert bzw. angepasst werden.
In den folgenden Abschnitten sollen einige der soziologischen und
demographischen Veränderungen denen unsere Gesellschaft ausgesetzt ist
und die daraus resultierenden Folgen für unsere sozialen Sicherungssysteme
genauer betrachtet werden.
2.1 Die Entwicklung unserer Bevölkerung
2
In der Bundesrepublik leben zur Zeit etwa 82 Millionen Menschen, dies
entspricht einer Bevölkerungsdichte von 230 Personen je Quadratkilometer.
Die Bevölkerung in Deutschland
nach Altersgruppen (in 1000 Personen)
Alter von ...
bis unter ...
Jahre
Stand
01.01.1998
unter 20
17.487
20 - 30
9.640
30 - 50
25.968
50 - 65
15.554
20 - 65 zusammen
51.162
65 und mehr
13.336
Insgesamt
81.985
Abbildung 1: Die Bevölkerung in der BRD
2
Die in diesem Abschnitt gemachten Angaben und Zahlen sind weitestgehend dem aktuellen
Mikrozensus (Stand 06/2000),
sowie
der 9. Koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung des
Statistischen Bundesamtes in Wiesbaden entnommen.

Gesellschaftliche Entwicklungen
9
Nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes wird diese Zahl in den
nächsten Jahrzehnten drastisch abnehmen, so dass es in 50 Jahren nur noch
zwischen 65 und 70 Millionen Menschen sein könnten.
Diese Entwicklung
unserer Bevölkerung wird von unterschiedlichen Einflüssen geprägt: Geburten
und Sterbefälle bestimmen die Einwohnerzahl ebenso wie die
Wanderungsbewegungen, die über die Grenzen der Bundesrepublik hinweg
stattfinden.
Am Altersaufbau der Bevölkerung lässt sich ablesen, wie sich das Verhältnis
der jüngeren zur älteren Generation entwickelt. Wie in den meisten
Industrieländern ist auch die Bundesrepublik heute durch eine verhältnismäßig
schwach vertretene junge Generation gekennzeichnet. Die Lebenserwartung
wächst, und dadurch verschiebt sich die Altersstruktur ständig zugunsten der
älteren Menschen. Bereits heute leben in Deutschland mehr 65 jährige oder
ältere Menschen als 15 jährige und jüngere.
Die Entwicklung der Geburten, aber auch der Eheschließungen und -
Scheidungen spiegelt die Einstellung der Gesellschaft zur Familie und zu
Kindern wider und haben Einfluss auf die Haushaltsgröße, die in der
Bundesrepublik tendenziell seit Jahren abnimmt.
2.1.1 Geburtenhäufigkeit
Seit Jahren werden in der Bundesrepublik weniger Kinder geboren, als zur
langfristigen Erhaltung der Bevölkerung notwendig wäre. Nach dem
,,Babyboom" in den 60er Jahren ging die Geburtenzahl bis Mitte der 70er Jahre
stark zurück.
Abbildung 2: Bevölkerungszu- und Abnahme

Gesellschaftliche Entwicklungen
10
1999 wurden in der Bundesrepublik etwa 770.000 Kinder geboren. Um aber
unsere derzeitige Bevölkerungszahl auch zukünftig zu erhalten, müssten 1000
Frauen im Durchschnitt etwa 2100 Kinder gebären. In den letzten Jahrzehnten
schwankt diese Zahl aber nur zwischen 1300 und 1500 Kinder pro 1000
Frauen. Bleibt dieses Geburtenniveau auf Dauer so niedrig, so hat dies eine
sinkende und alternde Bevölkerung zur Folge.
2.1.2 Bevölkerungsstruktur und Altersverteilung
In den letzten Jahrzehnten ist eine zunehmende Verschiebung der
Altersstruktur in der Bundesrepublik zu beobachten. Die Lebenserwartung der
Menschen ist in diesem Jahrhundert drastisch gestiegen. Ein Kind, das heute
im früheren Bundesgebiet geboren wird, hat eine über 30 Jahre höhere
Lebenserwartung als ein Kind, das vor hundert Jahren zur Welt kam. Dass so
viele Menschen ein höheres Alter erreichen, ist im Wesentlichen auf den
Rückgang der Säuglings- und Kindersterblichkeit zurück zu führen. Von 1000
neugeborenen Kindern sterben heute nur etwa 5 im ersten Lebensjahr,
während dies vor hundert Jahren noch nahezu 200 Kinder waren.
Die Lebenserwartung Neugeborener
1901/10 - 1932/34:
Deutsches Reich
1949/51 ­ 1996/98:
Alte Bundesrepublik
Abbildung 3: Die Lebenserwartung Neugeborener
Die verbesserten allgemeinen Lebensumstände und der medizinische
Fortschritt haben aber auch für die älteren Menschen in der Bundesrepublik
eine erhöhte Lebenserwartung zur Folge.

Gesellschaftliche Entwicklungen
11
Heute kann ein 60 Jahre alter Mann im Durchschnitt damit rechen, dass er noch
ca. 19 Jahre lebt, eine 60jährige Frau kann sogar auf etwa 23 Jahre hoffen.
Nach dem Stand von 1997 hatte ein im früheren Bundesgebiet geborener
Junge eine Lebenserwartung von 74,4 Jahren, bei einem Mädchen waren es
sogar 80,5 Jahre.
Die weitere Lebenserwartung von Menschen mit 60 Jahren
1901/10 - 1932/34:
Deutsches Reich
1949/51 ­ 1996/98:
Alte Bundesrepublik
Abbildung 4: Weitere Lebenserwartung über 60
Der Altenquotient gibt das Verhältnis von Menschen im sogenannten
Erwerbsalter ­ also zwischen 20 und 59 Jahren - und Menschen im Rentenalter
- ab dem 60. Lebensjahr - wieder. Diese Abgrenzung zwischen Erwerbs- und
Rentenalter orientiert sich am derzeitigen durchschnittlichen
,,Rentenzugangsalter" von 60 Jahren. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich
auch der Altenquotient enorm verschoben. Noch vor wenigen Jahren standen
100 Menschen im Erwerbsalter etwa 36 Personen im Rentenalter gegenüber.
Heute sind es bereits 40 und im Jahr 2050 könnte der Altenquotient sogar bei
80 liegen.

Gesellschaftliche Entwicklungen
12
Altenquotient ,,60"
60-Jährige und Ältere je 100 Personen im Alter von 20 bis unter 60 Jahren
Quotient
Quotient
Abbildung 5: Altenquotient
Ein Blick auf die Alterspyramide zeigt - im Vergleich zum Beginn dieses
Jahrhunderts - einen deutlichen Rückgang der Kinder- und Jugendgeneration
bei einem relativen Anwachsen der mittleren Generation.
Altersaufbau der Bevölkerung in Deutschland
Abbildung 6: Die Alterspyramide 1910 und 1999
Diese in anderen Industrieländern ebenfalls zu beobachtenden Entwicklungen
führen in der Bundesrepublik langfristig zu einer Zunahme der Generation im
Alter über 60 Jahre. Man spricht in diesem Zusammenhang von der ,,alternden"
oder ,,ergrauten" Gesellschaft.

Gesellschaftliche Entwicklungen
13
Bereits heute liegt der Anteil der über 60 Jährigen mit 22% der
Gesamtbevölkerung über dem der unter 20 Jährigen mit nur noch 21 %. Der
Anteil der Menschen im mittleren Lebensabschnitt, also zwischen 20 und 60
Jahren, liegt heute bei rund 56%. Zudem liegt seit 1972 die Geburtenrate in der
Bundesrepublik unter der Sterbeziffer und der Anteil der Hochaltrigen, gemeint
sind Menschen im Alter von über 80 Jahren, hat in den letzten Jahrzehnten
überproportional zugenommen. Ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung liegt
gegenwärtig bei ca. 4%, während es um die Jahrhundertwende nur etwa 0,5%
waren. Nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes wird sich der Anteil
der Hochaltrigen bis zum Jahr 2050 auf ca.12 % der Gesamtbevölkerung noch
weiter erhöhen. Der Anteil der unter 20 Jährigen wird sich bis zum Jahr 2050
auf etwa 16% verringert haben, während die Gruppe über 60 Jahren
(hochaltrige Personen sind hier eingeschlossen) auf etwa 37% anwachsen wird.
Die Menschen im mittleren Alter stellen dann ca. 47% der Gesamtbevölkerung,
womit sich der Altersaufbau der Bevölkerung zwischen 1950 und 2050 bei
nahezu gleicher Bevölkerungszahl umgekehrt haben wird.
2.1.3 Aus- und Zuwanderungen
Neben Geburten und Sterbefällen beeinflusst auch die Migration - dies sind die
Zu- und Fortzüge aus dem bzw. in das Ausland - die Bevölkerungszahl und den
Altersaufbau der Bevölkerung in der Bundesrepublik. In den 50er und 60er
Jahren standen bei der Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte ökonomische
Gründe im Vordergrund. Nach dem Anwerbestopp Anfang der 70er Jahre
prägten die Familiennachzüge dieser Arbeitskräfte das Wanderungsgeschehen.
In den 80er und 90er haben die politischen Entwicklungen in Europa zu einem
starken Zustrom von deutschstämmigen Aussiedlern aus Osteuropa,
Asylbewerbern und Bürgerkriegsflüchtlingen nach Deutschland geführt.
Wanderungssaldo über die deutschen Grenzen
Abbildung 7: Wanderungssaldo
Die Immigration von ausländischen Arbeitskräften und Aussiedlern bleibt nicht
ohne Folgen für unsere Bevölkerungsstruktur.

Gesellschaftliche Entwicklungen
14
Die wachsende Zahl ausländischer Mitbürger bringt vielfältige neue kulturelle
und religiöse Einflüsse mit sich, die eine zunehmende Heterogenität unserer
Bevölkerung zur Folge haben. Ihre dauerhafte und zufriedenstellende
Integration erfordert viel Toleranz und eine zum Teil erhebliche
Anpassungsleistung aller Beteiligten. Es gilt Verständnis für andere kulturell
begründete Auffassungen von Religion, Familie, Leben im Alter, etc.
aufzubringen. Zudem müssen oftmals nicht unerhebliche Sprachbarrieren
überwunden werden.
Die sogenannten ,,Gastarbeiter" der 1. Generation sind nun im Rentenalter und
werden damit zunehmend Zielgruppe von Pflege-, Hilfe- und
Unterstützungsleistungen. Verglichen mit den meisten deutsche Senioren
besitzen sie aber andere Vorstellungen von einem würdevollen Leben im Alter.
Diese deutlich veränderten Anforderungen und Bedürfnisse älterer und alter
ausländischer Mitbürger werden von unseren Sozialsystemen bisher kaum oder
nur sehr ungenügend berücksichtigt. In den Bereichen Pflege oder bei der
Heimunterbringung älterer ausländischer Mitbürger wird dies besonders
deutlich. Hier gibt es bisher kaum bedarfsgerechte Angebote und es sind noch
massive Anstrengungen erforderlich, um unsere Sicherungssysteme auch an
die Bedarfe und Bedürfnisse dieses wachsenden Klientel anzupassen. Die
derzeitig unbefriedigende Situation älterer und alter ausländischer Mitbürger in
der Bundesrepublik stellt somit eine erhebliche Herausforderung für unsere
Pflege-, Hilfe- und Unterstützungssysteme - und damit für die Soziale Arbeit im
Allgemeinen - dar.
Trotz der oben skizzierten Schwierigkeiten bei der Integration ausländischer
Mitbürger braucht Deutschland Zuwanderung, um seine sozialen
Sicherungssysteme ­ und hier sei vor allem das Rentensystem genannt ­ auch
weiterhin funktionsfähig zu halten. Stagnierende Geburtenraten, die
zunehmende Überalterung unserer Gesellschaft und der Generationenvertrag,
auf dem unsere sozialen Sicherungssysteme fußen, zwingen die Politik nach
neuen Wegen zu suchen, den Lastenausgleich zwischen den Generationen
gerechter zu verteilen. Die aktuell diskutierte Einwanderung von jungen,
qualifizierten Arbeitskräften aus dem Ausland scheint hier ein möglicher
Ausweg aus dem Dilemma. Sie sollen als Beitragszahler von morgen unsere
Sozialsysteme mit finanzieren und stützen und dadurch die jüngere Generation
in der Bundesrepublik entlasten. Zudem hofft die Politik so der zunehmenden
Schrumpfung der deutschen Bevölkerung entgegen wirken zu können.
Im Zuge der aktuellen Diskussion wird - wie in der Vergangenheit - zu wenig
berücksichtigt, dass die Beitragszahler von heute die Leistungsempfänger von
morgen sind. Wenn ein junger ausländischer Mitbürger durch seine Arbeitskraft
und -Leistung zur Sicherung unserer Sozialsysteme beitragen soll, dann hat er
auch als Senior das Recht, von diesem System zu profitieren, in das er über
Jahrzehnte eingezahlt hat. Er kann erwarten, dass ihm unsere sozialen
Sicherungssysteme, unter weitest gehender Berücksichtigung seiner kulturellen
und religiösen Vorstellungen, ein würdevolles Leben im Alter ermöglichen.

Gesellschaftliche Entwicklungen
15
2.1.4 Familien- und Hauhaltsstrukturen
Unsere industrielle Gesellschaft ist gekennzeichnet durch einen Strukturwandel,
der sich auf mehreren Ebenen vollzieht. Diese Strukturveränderungen finden
auf der Makroebene - der Ebene der Bevölkerung - und der Mikroebene -
innerhalb der Familien - statt und sie beeinflussen sich wechselseitig. In diesem
Abschnitt sollen nun die wichtigsten Veränderungen innerhalb der
Familienstrukturen und familialen Netzwerke etwas genauer betrachtet werden.
Die aktive Familienphase der Menschen verkürzt sich zunehmend. Das
durchschnittliche Heiratsalter ist in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich
gestiegen, während die Heiratsneigung allgemein gesunken ist. Dem
gegenüber ist die Scheidungshäufigkeit von 1960: ca. 15% auf 1989: fast 30%
aller Ehen deutlich angestiegen. Die Familien schrumpfen, immer weniger
Kinder werden geboren. Im Schnitt sind dies nur noch 1,5 Kinder pro Familie.
Ist das jüngste Kind erwachsen und verlässt den Haushalt der Eltern, so haben
diese durchschnittlich noch etwa 30 Jahre zu leben. Die ursprüngliche
Kernfamilie ­ bestehend aus Mutter, Vater und zwei Kindern - ist durch die
gestiegene Scheidungshäufigkeit und den damit verbundenen hohen Anteil
alleinerziehender Elternteile in der Gesellschaft zur unvollständigen Kernfamilie
geschrumpft. Durch diese Entwicklungen entsteht ein Übergang von der Groß-
zur Kleinfamilie. Während 1957 im früheren Bundesgebiet noch durchschnittlich
2,9 Personen in jedem Haushalt lebten, waren es 1999 nur noch 2,17
Menschen.
Privathaushalte und Haushaltsgrößen
Abbildung 8: Privathaushalte und Haushaltsgrößen
Der Abnahme der Haushaltsgrößen steht eine wachsende Anzahl von kleineren
Haushalten gegenüber.

Gesellschaftliche Entwicklungen
16
1999 gab es in Westdeutschland etwa 30,8 Millionen Haushalte. Im Vergleich
mit dem Jahr 1957 ist ihre Zahl um 68% gestiegen. In diesem Zeitraum ist die
Zahl unserer Haushalte schneller angewachsen als unsere Bevölkerung.
Immer mehr Menschen leben allein. Im Vergleich zu 1957 hat sich die Anzahl
der Einpersonenhaushalte in Westdeutschland von 3,4 Millionen auf über 11,2
Millionen im Jahr 1999 mehr als verdreifacht. Die Anzahl der
Zweipersonenhaushalte ist in diesem Zeitraum von 4,9 Millionen auf 10,2
Millionen angestiegen. Mit 35,6% sind Einpersonen- und mit 33,2%
Zweipersonenhaushalte die häufigsten Haushaltstypen in der Bundesrepublik.
In ihnen leben insgesamt über 45% unserer Bevölkerung. Demgegenüber ging
die Anzahl der Haushalte in denen drei und mehr Personen leben im selben
Zeitraum stetig zurück.
Mehrpersonenhaushalte
Abbildung 9: Mehrpersonenhaushalte in der BRD
Die steigende Zahl von Einpersonenhaushalten ist im Wesentlichen auf zwei
Bevölkerungsgruppen zurück zu führen. Die größte Gruppe bilden dabei die
Menschen, die 65 Jahre oder älter sind. Ihr Anteil an den
Einpersonenhaushalten ist in den letzten drei Jahrzehnten auf 36,4% gestiegen
und diese Tendenz wird sich zukünftig wohl noch verstärken.
Zurzeit leben etwa 40% der über 65 Jährigen in der Bundesrepublik allein. Zu
beobachten ist hierbei vor allem die Singularisierung des ,,weiblichen" Alters: In
der Bundesrepublik leben ca. 54% aller Frauen über 65 Jahre und ungefähr
16% der Männer über 65 Jahre allein.

Gesellschaftliche Entwicklungen
17
Aber auch Menschen der jungen und mittleren Generation, hauptsächlich im
Alter zwischen 25 und 45 Jahren, leben in Single-Haushalten. Die Zahl der
Alleinlebenden in dieser Altersgruppe hat sich in den letzte dreißig Jahren mehr
als verfünffacht und sie stellen damit 32,4% aller Einpersonenhaushalte in der
Bundesrepublik. Viele dieser Menschen sind ledig. Hier spiegelt sich u.a. der
Wunsch der jüngeren Generationen nach einer weitestgehend
selbstbestimmten, autonomen Lebensführung wider.
Einpersonenhaushalte nach Alter
Anteile in Prozent
Abbildung 10: Einpersonenhaushalte nach Alter
Zusätzlich lässt sich bei ihnen eine allgemeine Pluralisierung und
Differenzierung der Lebensläufe beobachten. Die berufliche Ausbildung und
Karriere und die damit verbundene möglichst große Mobilität und Flexibilität in
allen Lebensbereichen bestimmen diesen Lebensabschnitt. Heirat, Kinder und
Familienplanung werden in eine spätere Lebensphase zurück gedrängt und
gewinnen erst wieder ab einem Alter von 30 Jahren an Bedeutung.

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Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2001
ISBN (eBook)
9783832476953
ISBN (Paperback)
9783838676951
DOI
10.3239/9783832476953
Dateigröße
4.3 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Hochschule Bremen – Sozialpädagogik / Sozialarbeit
Erscheinungsdatum
2004 (Februar)
Note
1,5
Schlagworte
case dienstleistung kooperationsmodell entwicklung sozialwesen
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Titel: Unterstützungsmanagement im Alter
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