Prozesskostenrechnung und Kostentreiberanalysen
					
	
		©2003
		Diplomarbeit
		
			
				84 Seiten
			
		
	
				
				
					
						
					
				
				
				
				
			Zusammenfassung
			
				Inhaltsangabe:Zusammenfassung:	
Ausgangspunkt der Arbeit ist das Anliegen, dem Leser in einer kompakten Darstellung die seit geräumiger Zeit und von verschiedenen Seiten immer wieder verstärkt propagierte Anwendung einer prozessorientierten Kostenrechnung näher zu bringen. Ferner soll die Arbeit aufzeigen, dass neben dem mit der Anwendung einer Prozesskostenrechnung ursprünglich verfolgten Ziel einer besseren Verteilung der Gemeinkosten auf die Kalkulationsobjekte, diese auch immer mehr Gebrauch findet als ein Kostenmanagementinstrument zur Planung, Steuerung und Kontrolle der oft mit hohen Gemeinkostenanteilen belasteten sog. indirekten Unternehmensbereiche.
Vor diesem Hintergrund erfolgt im Kapitel 2, nach einer Vorstellung der prozessorientierten Kostenrechnung hinsichtlich ihrer Entstehungshintergründe, Ziele sowie Inhalte, eine nähere Erörterung ihrer wesentlichsten Einsatzfelder, bevor es am Ende dieses Kapitels zu einer genaueren Abwägung ihrer Stärken und Schwächen kommt. Hervorzuheben ist hierbei, dass neben der Analyse der einschlägigen Literatur zur Prozesskostenrechnung eine wesentliche Grundlage für die Ausführungen zu diesem Kapitel, insbesondere innerhalb der Vorstellung eines prozessorientierten Kostenrechnungskonzeptes, die durch ZWICKER erfolgte Ausarbeitung eines Prozesskostenrechnungsansatzes und seiner möglichen Implementierung im System der integrierten Zielverpflichtungsplanung bildet.
Einen weiteren zu erörternden Schwerpunkt dieser Arbeit bildet die Beantwortung der Fragen zur Ermittlung geeigneter sog. Kostentreiber innerhalb des Einsatzes einer Prozesskostenrechnung. Das analytische Vorgehen zur Lösung von Ermittlungsproblemen dieser Größen in der Praxis steht dabei ebenso im Mittelpunkt der Untersuchung wie die Analyse hierzu vorliegender Veröffentlichungen. Zusammen mit der Abgrenzung des Anwendungsgebietes für eine Prozesskostenrechnung, der Ablaufanalyse und -strukturierung der Prozesse, der Bestimmung der Bewertungssätze sowie der prozesskonformen Kostenverrechnung stellt die Ermittlung und Definition geeigneter Kostentreiber eine wesentliche Hauptaufgabe jedes Implementierungsvorhabens einer Prozesskostenrechnung dar.
	
Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
InhaltsverzeichnisI
AbkürzungsverzeichnisII
AbbildungsverzeichnisIV
1.Einleitung und Überblick1
2.Prozesskostenrechnung als Informationslieferantin eines Kosten-Leistungsmodells2
2.1Entwicklungshintergründe und Entstehung der […]
	Ausgangspunkt der Arbeit ist das Anliegen, dem Leser in einer kompakten Darstellung die seit geräumiger Zeit und von verschiedenen Seiten immer wieder verstärkt propagierte Anwendung einer prozessorientierten Kostenrechnung näher zu bringen. Ferner soll die Arbeit aufzeigen, dass neben dem mit der Anwendung einer Prozesskostenrechnung ursprünglich verfolgten Ziel einer besseren Verteilung der Gemeinkosten auf die Kalkulationsobjekte, diese auch immer mehr Gebrauch findet als ein Kostenmanagementinstrument zur Planung, Steuerung und Kontrolle der oft mit hohen Gemeinkostenanteilen belasteten sog. indirekten Unternehmensbereiche.
Vor diesem Hintergrund erfolgt im Kapitel 2, nach einer Vorstellung der prozessorientierten Kostenrechnung hinsichtlich ihrer Entstehungshintergründe, Ziele sowie Inhalte, eine nähere Erörterung ihrer wesentlichsten Einsatzfelder, bevor es am Ende dieses Kapitels zu einer genaueren Abwägung ihrer Stärken und Schwächen kommt. Hervorzuheben ist hierbei, dass neben der Analyse der einschlägigen Literatur zur Prozesskostenrechnung eine wesentliche Grundlage für die Ausführungen zu diesem Kapitel, insbesondere innerhalb der Vorstellung eines prozessorientierten Kostenrechnungskonzeptes, die durch ZWICKER erfolgte Ausarbeitung eines Prozesskostenrechnungsansatzes und seiner möglichen Implementierung im System der integrierten Zielverpflichtungsplanung bildet.
Einen weiteren zu erörternden Schwerpunkt dieser Arbeit bildet die Beantwortung der Fragen zur Ermittlung geeigneter sog. Kostentreiber innerhalb des Einsatzes einer Prozesskostenrechnung. Das analytische Vorgehen zur Lösung von Ermittlungsproblemen dieser Größen in der Praxis steht dabei ebenso im Mittelpunkt der Untersuchung wie die Analyse hierzu vorliegender Veröffentlichungen. Zusammen mit der Abgrenzung des Anwendungsgebietes für eine Prozesskostenrechnung, der Ablaufanalyse und -strukturierung der Prozesse, der Bestimmung der Bewertungssätze sowie der prozesskonformen Kostenverrechnung stellt die Ermittlung und Definition geeigneter Kostentreiber eine wesentliche Hauptaufgabe jedes Implementierungsvorhabens einer Prozesskostenrechnung dar.
Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
InhaltsverzeichnisI
AbkürzungsverzeichnisII
AbbildungsverzeichnisIV
1.Einleitung und Überblick1
2.Prozesskostenrechnung als Informationslieferantin eines Kosten-Leistungsmodells2
2.1Entwicklungshintergründe und Entstehung der […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
ID 7661 
Grüning, Thomas: Prozesskostenrechnung und Kostentreiberanalysen 
Hamburg: Diplomica GmbH, 2004  
Zugl.: Technische Universität Berlin, Technische Universität, Diplomarbeit, 2003 
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http://www.diplom.de, Hamburg 2004 
Printed in Germany
Vorwort 
Die vorliegende Arbeit wurde im Sommersemester 2003 abgeschlossen und an der 
Fakultät VIII Wirtschaft und Management am Lehrstuhl Unternehmensrechnung und 
Controlling der Technischen Universität Berlin als Diplomarbeit angenommen. Für 
die hierbei erfahrene Unterstützung, für zahlreiche Ratschläge und Hinweise möchte 
ich mich an dieser Stelle bedanken. 
Hervorheben möchte ich besonders Frau Dagmar Ehlers. Sie hat den Entste-
hungsprozess dieser Arbeit durch die Übernahme des Lektorates am unmittelbarsten 
begleitet, wofür ich ihr herzlich danke.  
Zu danken habe ich letztlich auch Nicole, der es hin und wieder nicht erspart blieb, 
sich im Laufe des Schaffensprozesses die sie wenig betreffenden Erkenntniswege des 
Autors anzuhören. Auch ihre nimmermüden Aufmunterungen, trotz mancher Launen 
meinerseits während einiger Phasen der Anfertigung dieser Arbeit, haben erst zur 
endgültigen Erstellung der vorliegenden Arbeit geführt. Ihr sei hiermit diese Arbeit 
gewidmet. 
Berlin, im September 2003 
Thomas Grüning 
Prozesskostenrechnung und Kostentreiberanalysen   
-I- 
Inhaltsverzeichnis 
Seite 
Inhaltsverzeichnis...I 
Abkürzungsverzeichnis ... II 
Abbildungsverzeichnis ...IV 
1. Einleitung 
und 
Überblick...1 
2.  Prozesskostenrechnung als Informationslieferantin eines Kosten-Leistungs- 
 modells...2 
2.1  Entwicklungshintergründe und Entstehung der Prozesskostenrechnung...2 
2.2  Zielsetzungen und Aufgaben der Prozesskostenrechnung ...5 
2.3  Merkmale und Systematik der Prozesskostenrechnung ...8 
2.4  Das INZPLA-Prozesskostenrechnungskonzept in seinem Aufbau...17 
   2.4.1 Vorbetrachtungen...18 
   2.4.2 Prozesskostenmodelle 
des Fertigungsbereiches...21 
   2.4.3 Prozesskostenmodelle 
des 
Vertriebs- und Verwaltungsbereiches ..29 
2.5  Darstellung der Einsatzfelder einer Prozesskostenrechnung ...38 
2.5.1  Prozessorientierte Kalkulation und ihre Effekte ...39 
2.5.2  Prozesskostenrechnung als Instrument des Gemeinkosten- 
managements
...
46 
2.5.2.1 Kostenplanung 
mit der Prozesskostenrechnung ...46 
2.5.2.2 Kostenkontrolle 
mit der Prozesskostenrechnung...49 
2.6  Beurteilung der Prozesskostenrechnung ...51 
3.  Kostentreiber im System der Prozesskostenrechnung ...57 
3.1  Abgrenzung und Funktionen der Kostentreiber...57 
3.2  Kriterien zur Auswahl geeigneter Kostentreiber...59 
   3.2.1 Generelle 
Auswahlkriterien ...59 
   3.2.2 Spezielle 
Auswahlkriterien ...60 
3.3  Ermittlung der Kostentreiber ...62 
3.3.1  Verfahren zur Bestimmung der Kostentreiber ...62 
3.3.2  Anzahl notwendiger Kostentreiber ...63 
4.  Zusammenfassung und Ausblick ...67 
Literaturverzeichnis...70 
Prozesskostenrechnung und Kostentreiberanalysen   
-II- 
Abkürzungsverzeichnis 
Abb...Abbildung 
ABC...Activity Based Costing 
BM...Bestellmenge 
bzgl...bezüglich  
bzw. ...beziehungsweise 
ca. ...circa 
d. h...dass heißt 
DIN...deutsche Industrienorm 
EDV...Elektronische Datenverarbeitung 
EP ...Elementarprozess 
EUR...Euro 
evtl...eventuell 
ggf. ...gegebenenfalls 
Gmk...Gemeinkosten 
Hrsg. ...Herausgeber 
HP...Hauptprozess 
i. d. R. ...in der Regel 
i. e. S...im engeren Sinn 
INZPLA..integrierte Zielverpflichtungsplanung 
Jg. ...Jahrgang 
KBZ...Kollektivbasisziele 
lmi...leistungsmengeninduziert 
lmn...leistungsmengenneutral 
ME...Mengeneinheiten 
NAZ...Nettoarbeitszeit 
PK...Personalkosten 
PKR ...Prozesskostenrechnung 
sog. ...sogenannt 
S...Seite 
tg...Tangens 
TP ...Teilprozess 
TU...Technische Universität 
u. a. ...unter anderem 
u. U...unter Umständen 
US...United States 
Prozesskostenrechnung und Kostentreiberanalysen   
-III- 
USA...United States of America 
usw. ...und so weiter 
Vgl...Vergleich 
vs. ...versus 
z. B. ...zum Beispiel 
z. T...zum Teil 
Prozesskostenrechnung und Kostentreiberanalysen   
-IV- 
Abbildungsverzeichnis 
Seite 
Abb. 1: 
Kalkulationsbeispiel ,,Krawattenhändler" Teil 1...6 
Abb. 2: 
Kalkulationsbeispiel ,,Krawattenhändler" Teil 2...6 
Abb.  3: 
Bildung des Hauptprozesses ,,Material beschaffen" aus verschiedenen  
Teilprozessen...9 
Abb.  4: 
Beispiel eines hierarchischen Prozesstreiberdiagramms eines  
Hauptprozesses ...12 
Abb.  5: 
Arten von INZPLA-Prozesskostenmodellen ...19 
Abb.  6: 
Abweichungen zwischen Bestellemengen- und Prozesstreiberdia- 
grammen ...24 
Abb.  7: 
Typen von Hauptprozessen ...28 
Abb. 8: 
Schematische 
Darstellung 
der Kalkulationsvarianten ...34 
Abb. 9: 
Kostenverteilung 
innerhalb 
der prozessorientierten Produktkalku- 
lation...40 
Abb. 10: 
Effekte der prozessorientierten Kalkulation ...45 
Abb. 11: 
Doppelfunktion von Bezugsgrößen und Kostentreibern ...60 
Inhaltsangabe 
Ausgangspunkt der Arbeit ist das Anliegen, dem Leser in einer kompakten Darstellung die seit 
geräumiger Zeit und von verschiedenen Seiten immer wieder verstärkt propagierte Anwendung einer 
prozessorientierten Kostenrechnung näher zu bringen. Ferner soll die Arbeit aufzeigen, dass neben 
dem mit der Anwendung einer Prozesskostenrechnung ursprünglich verfolgten Ziel einer besseren 
Verteilung der Gemeinkosten auf die Kalkulationsobjekte, diese auch immer mehr Gebrauch findet als 
ein Kostenmanagementinstrument zur Planung, Steuerung und Kontrolle der oft mit hohen 
Gemeinkostenanteilen belasteten sog. indirekten Unternehmensbereiche. 
Vor diesem Hintergrund erfolgt im Kapitel 2, nach einer Vorstellung der prozessorientierten 
Kostenrechnung hinsichtlich ihrer Entstehungshintergründe, Ziele sowie Inhalte, eine nähere 
Erörterung ihrer wesentlichsten Einsatzfelder, bevor es am Ende dieses Kapitels zu einer genaueren 
Abwägung ihrer Stärken und Schwächen kommt. Hervorzuheben ist hierbei, dass neben der Analyse 
der einschlägigen Literatur zur Prozesskostenrechnung eine wesentliche Grundlage für die Ausfüh-
rungen zu diesem Kapitel, insbesondere innerhalb der Vorstellung eines prozessorientierten Kosten-
rechnungskonzeptes, die durch Z
WICKER
 erfolgte Ausarbeitung eines Prozesskostenrechnungs-
ansatzes und seiner möglichen Implementierung im System der integrierten Zielverpflichtungs-
planung
1
 bildet. 
Einen weiteren zu erörternden Schwerpunkt dieser Arbeit bildet die Beantwortung der Fragen zur 
Ermittlung geeigneter sog. Kostentreiber innerhalb des Einsatzes einer Prozesskostenrechnung. Das 
analytische Vorgehen zur Lösung von Ermittlungsproblemen dieser Größen in der Praxis steht dabei 
ebenso im Mittelpunkt der Untersuchung wie die Analyse hierzu vorliegender Veröffentlichungen. 
Zusammen mit der Abgrenzung des Anwendungsgebietes für eine Prozesskostenrechnung, der 
Ablaufanalyse und -strukturierung der Prozesse, der Bestimmung der Bewertungssätze sowie der 
prozesskonformen Kostenverrechnung stellt die Ermittlung und Definition geeigneter Kostentreiber 
eine wesentliche Hauptaufgabe jedes Implementierungsvorhabens einer Prozesskostenrechnung dar. 
1
   Zur genaueren Darstellung des Gesamtkonzeptes der integrierten Zielverpflichtungsplanung  kurz  
INZPLA    als 
ein Verfahren der Gesamtunternehmensplanung und -kontrolle siehe Zwicker, E.  
(2001a). 
Prozesskostenrechnung und Kostentreiberanalysen 
-1- 
1.  Einleitung und Überblick 
Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit ist das Anliegen, dem Leser in einer kompak-
ten Darstellung die seit geräumiger Zeit und von verschiedenen Seiten immer wieder 
verstärkt propagierte Anwendung einer prozessorientierten Kostenrechnung näher zu 
bringen. Ferner soll die Arbeit aufzeigen, dass neben dem mit der Anwendung einer 
Prozesskostenrechnung ursprünglich verfolgten Ziel einer besseren Verteilung der 
Gemeinkosten auf die Kalkulationsobjekte, diese auch immer mehr Gebrauch findet 
als ein Kostenmanagementinstrument zur Planung, Steuerung und Kontrolle der oft 
mit hohen Gemeinkostenanteilen belasteten sog. indirekten Unternehmensbereiche. 
Vor diesem Hintergrund erfolgt im Kapitel 2, nach einer Vorstellung der prozess-
orientierten Kostenrechnung hinsichtlich ihrer Entstehungshintergründe, Ziele sowie 
Inhalte, eine nähere Erörterung ihrer wesentlichsten Einsatzfelder, bevor es am Ende 
dieses Kapitels zu einer genaueren Abwägung ihrer Stärken und Schwächen kommt. 
Hervorzuheben ist hierbei, dass neben der Analyse der einschlägigen Literatur zur 
Prozesskostenrechnung eine wesentliche Grundlage für die Ausführungen zu diesem 
Kapitel, insbesondere innerhalb der Vorstellung eines prozessorientierten Kosten-
rechnungskonzeptes, die durch Z
WICKER
 erfolgte Ausarbeitung eines Prozesskosten-
rechnungsansatzes und seiner möglichen Implementierung im System der integrierten 
Zielverpflichtungsplanung
1
 bildet. 
Einen weiteren und im darauffolgenden Kapitel 3 zu erörternden Schwerpunkt dieser 
Arbeit bildet die Beantwortung der Fragen zur Ermittlung geeigneter sog. Kosten-
treiber innerhalb des Einsatzes einer Prozesskostenrechnung. Das analytische Vor-
gehen zur Lösung von Ermittlungsproblemen dieser Größen in der Praxis steht dabei 
ebenso im Mittelpunkt der Untersuchung wie die Analyse hierzu vorliegender Ver-
öffentlichungen. Zusammen mit der Abgrenzung des Anwendungsgebietes für eine 
Prozesskostenrechnung, der Ablaufanalyse und -strukturierung der Prozesse, der 
Bestimmung der Bewertungssätze sowie der prozesskonformen Kostenverrechnung 
stellt die Ermittlung und Definition geeigneter Kostentreiber eine wesentliche Haupt-
aufgabe jedes Implementierungsvorhabens einer Prozesskostenrechnung dar. 
1
   Zur genaueren Darstellung des Gesamtkonzeptes der integrierten Zielverpflichtungsplanung  kurz 
  INZPLA  als ein Verfahren der Gesamtunternehmensplanung und -kontrolle siehe Zwicker, E. 
 (2001a). 
Prozesskostenrechnung und Kostentreiberanalysen 
-2- 
2.  Prozesskostenrechnung als Informationslieferantin eines Kosten-Leistungs- 
 modells 
Kaum eine andere Strömung vermochte in den vergangenen Jahren die Entwicklung 
der Betriebswirtschaftslehre in Theorie und Praxis stärker zu prägen als das prozess-
orientierte Denken und Handeln
2
. Vorrangiges Ziel dieses Kapitels ist es, die 
Prozesskostenrechnung als einen maßgeblichen Bestandteil dieser Überlegungen  
näher darzustellen sowie darauf einzugehen, wie sie als ein wichtiges Instrumentarium 
einer besseren kostenrechnerischen Abbildung des jeweiligen Unternehmensbereiches  
und insbesondere für die indirekten Leistungsbereiche von Unternehmen Anwendung 
finden kann. Dies geschieht durch Vorstellung der Entwicklungshintergründe, die zur 
Entstehung prozessorientierter Kostenrechnungsansätze führten. Es folgt die Schilde-
rung der Zielsetzungen und Aufgaben einer Prozesskostenrechnung, ihrer Merkmale 
und ihrer Systematik sowie die sich anschließende Darstellung eines Prozesskosten-
rechnungskonzeptes im Kontext mit dem System einer durch Z
WICKER
 entwickelten 
integrierten Zielverpflichtungsplanung. Weiterhin ist das Anliegen dieses Kapitels, die 
prozessorientierte Kostenrechnung in ihren wichtigsten Anwendungsfeldern zu 
beschrieben. Das Kapitel endet mit einer Erörterung der Vor- und Nachteile eines 
prozessorientierten Kostenmanagementeinsatzes. 
2. 1  Entwicklungshintergründe und Entstehung der Prozesskostenrechnung   
Ein fortschreitender Wettbewerbs- und Globalisierungsdruck in den letzten Jahr-
zehnten führte zu einer grundlegenden Veränderung der Kostenstruktur innerhalb der 
Unternehmen. Die den Kostenträgern direkt zurechenbaren Einzelkosten rückten in 
den Mittelpunkt betrieblicher Kostensenkungsprogramme, so dass sich die Wert-
schöpfung in den Unternehmen auf die vorbereitenden, planenden, steuernden und 
kontrollierenden Aktivitäten, die fixe Gemeinkosten zur Folge haben, verschob
3
. 
Somit gewannen durch die zunehmende Automatisierung und Rationalisierung der 
Herstellung sowie der damit einhergehenden Verlagerung von produktiven zu 
administrativen Tätigkeiten
4
, die sogenannten indirekten oder Gemeinkostenbereiche, 
gegenüber der Fertigung i. e. S. immer mehr an Bedeutung
5
. 
Um aber weiterhin alle Kosten bei der Kalkulation von Produkten mit aufzunehmen, 
mussten unter Annahme der herkömmlichen vollkostenrechnerischen Einbeziehung 
2
   Vgl. Hail, L. (1996), S. 127; Weber, J. (1995), S. 28. 
3
   Vgl. Horváth, P. (2001), S. 553. 
4
   Vgl. Striening, H.-D. (1991), S. 133. 
5
   Vgl. Weber, J. (1991), S. 53, Horváth, P. / Mayer, R. (1995), S. 59. 
Prozesskostenrechnung und Kostentreiberanalysen 
-3- 
der Gemeinkosten per Zuschlagssatz gemäß der Zuschlagskalkulation diese tradi-
tionellen Gemeinkostenzuschlagssätze
6
, mit deren Hilfe versucht wird, die Gemein-
kosten den Kostenträgern zuzurechnen, stetig erhöht werden. Kalkulationssätze von 
teilweise mehreren hundert Prozent
7
 sind jedoch ein Anzeichen dafür, dass herkömm-
liche Kostenrechnungsverfahren allein nur begrenzt geeignet sind, die Kostensituation 
heutiger Unternehmen realitätsnah abzubilden
8
.  
Mit wachsender Unzufriedenheit wurden daher (auch) von Plankostenrechnungs-
anwendern die Bemühungen um den Entwurf neuer Kostenrechnungssysteme 
verstärkt
9
. Hierzu stellt das Konzept der Prozesskostenrechnung für den deutsch-
sprachigen Raum einen Lösungsbeitrag dar. Vordringliches Ziel dieses Ansatzes ist es, 
die Planung, Steuerung und Kontrolle der Gemeinkosten sowie ihre verursachungs-
gerechte Verteilung zu ermöglichen, um damit letztendlich auch zu einer höheren 
Transparenz in den indirekten Bereichen beizutragen
10
. 
Die Ursprünge der aktivitätsorientierten Kostenrechnung an sich sind in den Verei-
nigten Staaten zu finden. Sie wurde aufgrund des Unmutes über das bis dahin übliche 
Verfahren zur Gemeinkostenverteilung der Fertigungsbereiche auf Basis der variablen 
Einzelkosten entwickelt
11
. Einer der konkreten Auslöser zur Überprüfung der 
herkömmlichen ,,standard costing"-Systeme war im Jahre 1985 der Aufsatz von 
M
ILLER
 und V
OLLMANN
 ,,The hidden factory"
12
. Im Zentrum dieses Beitrages dreht 
es sich um das Problem der Steuerung, Senkung und Kalkulation der indirekten sowie 
zugleich fixen Kosten der Fertigung. Unter der Bezeichnung ,,Activity Based Costing" 
(ABC-Systeme) wurden Methoden entwickelt, welche die fixen Gemeinkosten nicht 
mehr über die Lohnstunden, sondern über die in Anspruch genommenen Aktivitäten 
auf die Produkte zuordneten. 
Das Activity Based Costing entstand demzufolge hauptsächlich aufgrund der Unzu-
länglichkeiten des amerikanischen Rechnungswesens im Fertigungsbereich. In 
Deutschland dagegen war der Problemdruck in diesem Bereich geringer, da die in den 
6
   Vgl. Männel, W. (1995), S. 16. 
7
   Solch gigantische Zuschlagssätze waren vorwiegend im US-amerikanischen Raum zu finden, da dort  
  traditionell die Kostenrechnung andere Aufgaben erfüllt als im deutschsprachigen Raum. Vgl. 
Reckenfelderbäumer, M. (1994), S. 14. 
8
   Vgl. Scholz, H.-G. (2001), S. 13. 
9
   Vgl. Mayer, R. (1997), S. 141. 
10
   Vgl. Mayer, R. (1991), S. 75. 
11
   Vgl. Vikas, K. / Klein, A. (1997), S. 470. 
12
   Miller, J. G. / Vollmann, Th. E. (1985), S. 142 ff. 
Prozesskostenrechnung und Kostentreiberanalysen 
-4- 
Fertigungsbereichen deutscher Unternehmen verbreiteten Kostenrechnungssysteme, 
mit einer, im Gegensatz zu den USA, ausgereiften Kostenstellenrechnung und inner-
betrieblichen Leistungsverrechnung, seit Jahren zufriedenstellend funktionierten
13
. 
Durch diese Systeme, insbesondere ist hier die dem Grundkonzept der Grenzplan-
kostenrechung entsprechende Bezugsgrößenkalkulation zu nennen, gelang bereits eine 
viel bessere Verteilung der Kosten der Produktionsbereiche auf die Kostenträger als 
mit der herkömmlichen Zuschlagskalkulation
14
. So besteht auch bei vielen Befür-
wortern des Einsatzes einer Prozesskostenrechnung kein methodischer Bedarf ihrer 
Anwendung für die Fertigungsbereiche deutscher Industrieunternehmen
15
. Demgegen-
über bemerkt Z
WICKER
 in seinen Ausführungen allerdings, dass sich die Entwicklung 
eines ,,Prozesskostenmodells" für mehrstufige Fertigungsprozesse geradezu anbietet, 
da die angefertigten Zwischenprodukte immer als Prozesstreiber gedeutet werden 
können
16
. Zwar sieht auch er keinen Anlass die herkömmliche Konfiguration mehr-
stufiger Fertigungsprozesse durch eine ,,Konfiguration mit Prozesskosteninter-
pretation" zu ersetzen, jedoch kann eine nachträgliche Prozesskosteninterpretation 
zum Vorteil einer ,,besseren" Modellexploration führen, dessen Ausmaß allein vom 
einzelnen Anwender zu beurteilen ist
17
. 
Das Konzept der Prozesskostenrechnung gewann im deutschsprachigen Raum seit 
1989 durch eine Reihe von Veröffentlichungen an Popularität, wobei sich insbe-
sondere H
ORVÁTH
 und seine Mitarbeiter als Wegbereiter dieses Kostenrechungs-
ansatzes erwiesen
18
. Im Gegensatz zu den amerikanischen ABC-Systemen orientiert 
sich die Prozesskostenrechnung stärker an den einzelnen Prozessen (fast) aller Unter-
nehmensbereiche. So wird von H
ORVÁTH 
und
M
AYER
 explizit betont, dass sich die 
Anwendung einer prozessorientierten Kostenrechnung für alle Bereiche eines Dienst-
leistungsunternehmen eignet
19
. Das mögliche Erweitern ihres Einsatzfeldes auf die 
dortigen gesamten Leistungsprozesse beruht darauf, dass dort für alle Prozesse 
generell die gleichen Bedingungen vorherrschen wie in den Gemeinkostenbereichen 
von Industrieunternehmen. Dies ist auch an der Tatsache erkennbar, dass es im Dienst-
13
   Vgl. Vikas, K. / Klein, A. (1997), S. 471. 
14
   Vgl. Männel, W. (1995), S. 16. 
15
   Vgl. Horváth, P. / Mayer, R. (1995), S. 61f. 
16
   Vgl. Zwicker, E. (2003), S. 4. 
17
   Vgl. Zwicker, E. (2003), S. 19 und siehe im weiteren die Ausführungen des Abschnitts 2.4.2. 
18
   Z. T. gab es auch schon früher in Deutschland, vor allem auf Seiten der Praxis entwickelte, unterneh-
menseigne prozessorientierte Kostenrechnungsansätze. Vgl. Reckenfelderbäumer, M. (1994),  S. 19. 
19
   Vgl. Horváth, P. / Mayer, R. (1995), S. 62, sowie auch Männel, W. (1999), S. 133. 
Prozesskostenrechnung und Kostentreiberanalysen 
-5- 
leistungssektor aufgrund der spezifischen Produktionsbedingungen an klassischen 
Bezugsgrößen wie Maschinenstunden, Durchsatzgewichten usw. mangelt
20
. 
2. 2   Zielsetzungen und Aufgaben der Prozesskostenrechnung   
Wie aus den Ausführungen des vorhergehenden Abschnittes erkennbar, ist der Einsatz 
der Prozesskostenrechnung in Deutschland größtenteils auf die indirekten Leistungs-
bereiche eines Unternehmens beschränkt. Dies beruht auf dem beschriebenen 
Ansteigen des Gemeinkostenanteils der Unternehmen und der damit einhergehenden 
Aufdeckung der Defizite traditioneller Kostenrechungskonzepte mit ihren Arten der 
Kostenaufschlüsselung. Der wesentliche Nachteil der konventionellen Vorgehens-
weise in diesen Bereichen ist eine tendenziell willkürliche und damit ungenaue 
Aufschlüsselung der betrieblichen Gemeinkosten sowie eine hierdurch entstehende 
Verzerrung innerhalb der Produktkostenkalkulation
21
. So werden z. B. durch die 
Zuschlagskalkulation wertmäßig hochvolumige Produkte, wie Standardserien, mit 
hohen Gemeinkosten und niedrigvolumige Produkte mit niedrigen Gemeinkosten 
belastet
22
. Dies liegt hauptsächlich in der Berücksichtigung einer nur unzureichenden 
Bezugsgröße als Maßgröße der Kostenveranlassung, wie etwa die Aufschlüsselung der 
Materialgemeinkosten einer Kostenstelle auf Grundlage der Materialeinzelkosten
23
. 
Dabei wird unterstellt, dass Produkte mit hohem Materialwert auch hohe Material-
gemeinkosten in Anspruch nehmen. Wenn diese Annahme jedoch unzutreffend ist und 
sich damit nicht alle Kosten der Materialabteilung proportional zu dieser gewählten 
Bezugsgröße verhalten, ist bei keiner weiteren dann notwendigen Differenzierung der 
Bezugsgrößen diese praktizierte Gemeinkostenverteilung wenig verursachungsgerecht 
und begünstigt falsche strategische Entscheidungen durch fehlerhaft kalkulierte 
Produkte
24
. 
Mit einem kurzem Beispiel
25
 soll untermauert werden, wie folgenreich die eben 
beschriebene Unterstellung sein kann, dass Produkte mit hohem Materialwert auch 
hohe Gemeinkosten (hier bestehend aus den Vorgängen ,,Bestellen", ,,Ein- und 
Auslagern" sowie ,,Rechnung schreiben") verursachen. Hervorgehoben wird dies 
mittels der folgenden Abbildungen 1 und 2: 
20
   Vgl. Vikas, K. / Klein, A. (1997), S. 468. 
21
   Vgl. Reckenfelderbäumer, M. (1994), S. 20.
22
   Vgl. Cooper, R. (1995a), S. 55, Striening, H.-D. (1991), S. 134. 
23
   Vgl. Olshagen, Ch. (1991), S. 14.
24
   Vgl. Striening, H.-D. (1991), S. 134 sowie Scholz, H.-G. (2001), S. 13.
25
   In Anlehnung an: Coenenberg, A. G. (1990), S. 11, abgebildet bei: Olshagen, Ch. (1991), S. 15.
Prozesskostenrechnung und Kostentreiberanalysen 
-6- 
Produkt 
Einkaufs-
preis 
[in EUR / 
Stück] 
Menge 
[in Stück] 
Material- 
einzel-
kosten 
[in EUR] 
Gesamte 
Gemein-
kosten  
[in EUR] 
Gemeinkosten 
[in EUR / Stück]
Gesamtkosten 
[in EUR / Stück] 
Krawatte Typ A 
(Standard) 
5,- 
10  
50,- 
100,- 
10,- 
15,-  
Krawatte Typ B 
(Exklusiv) 
50,- 
10  
500,-
1.000,- 
100,- 
150,-  
1.100,- 
   Abb.1:  Kalkulationsbeispiel ,,Krawattenhändler" Teil 1 
Durch die Verwendung der oft noch benutzten Prämisse von Proportionalität zwischen 
(Material-)Gemeinkosten und (Material-)Einzelkosten ergeben sich bei der Verteilung 
der Gemeinkosten über einen Kalkulationssatz von 200 %
26
 Stückkosten für die 
Krawatte des Typ A von 15,- EUR und für die Krawatte des Typ B von 150,- EUR.  
Unter der Annahme, dass durch jede Krawatte gleich hohe Gemeinkosten für die 
betrieblichen Prozesse beim Bestellen, Ein- und Auslagern sowie dem Schreiben der 
Rechnung verursacht werden, wäre allerdings ein gleich hoher Verrechnungssatz von 
55,- EUR pro Stück zutreffend
27
! 
Produkt 
Einkaufspreis  
[in EUR / Stück] 
Prozesskosten 
[in EUR / Stück] 
Gesamtkosten je Stück  
[in EUR] 
Krawatte Typ A 
(Standard) 
5,-  
55,- 
60,-  
Krawatte Typ B 
(Exklusiv)  
50,-  
55,- 
105,-  
   Abb.2:  Kalkulationsbeispiel ,,Krawattenhändler" Teil 2 
So wird aus Abbildung 2 ersichtlich, dass sich durch die Kalkulation unter der für 
dieses Beispiel verursachungsgerechteren zweiten Annahme die Gesamtkosten je 
Stück für die Krawatte von Typ A auf 60,- EUR und für die Krawatte von Typ B auf 
105,- EUR belaufen.  
Demzufolge spielt die Wahl der (,,richtigen") Produktkalkulationsvariante bei 
entsprechender Gemeinkostenhöhe eine wesentliche Rolle, da es zu erheblichen 
Verzerrungen kommen kann. Die Krawatte vom Typ B wurde bei dem in Abbildung 1 
dargestellten Beispiel zu teuer kalkuliert und findet u. U. auf dem Markt keinen 
Bestand. Die Krawatte vom Typ A bekam hingegen nur einen Teil der von ihr 
26
 Materialgemeinkosten /  Materialwert ×100% = 1.100 EUR / 550 EUR ×100% = 200%. 
27
 Gemeinkosten / Gesamte Menge an Krawatten von Typ A und Typ B   1.100 EUR / 20 Stück = 
 55 
EUR/Stück. 
Prozesskostenrechnung und Kostentreiberanalysen 
-7- 
verursachten Kosten zugeteilt. Da der Verkaufspreis nicht die tatsächlich vom Produkt 
verursachten Prozesskosten deckt, führt dies bei jedem Verkauf mit zu niedrig kalku-
lierten Preisen zu einem zusätzlichen Verlust, wodurch die Rentabilität und auch der 
Gewinn geschmälert werden. Dieses Phänomen ist auch unter dem Begriff Walkurve 
bekannt geworden. 
Den Erläuterungen des Beispieles zufolge ist es ferner wichtig zu bemerken, dass die 
Gemeinkosten, die durch ein Produkt verursacht werden, (oft) nicht von den (Pro-
dukt-)Einzelkosten, also bestimmten wertmäßigen Zuschlagsbasen abhängen, sondern 
von anderen Faktoren: ,,So werden z. B. die Materialgemeinkosten nicht durch den 
Materialwert bestimmt, sondern u. a. durch die erforderliche Zahl an Bestellungen 
oder Lagerbewegungen, die Fertigungsgemeinkosten nicht durch die Fertigungslöhne, 
sondern z. B. durch die erforderlichen Prozesssteuerungsvorgänge oder die Zahl der 
Rüstvorgänge und die Vertriebsgemeinkosten nicht durch die Höhe der Herstellkosten, 
sondern vor allem durch die erforderlichen Absatzaktivitäten des Vertriebsperso-
nals"
28
. Ein grundlegender Gedanke der Prozesskostenrechnung besteht daher darin, 
die betrieblichen Gemeinkosten nicht mehr über die tendenziell ungenauen Zuschlags-
sätze auf die zu kalkulierenden Produkte zu verteilen, sondern entsprechend der 
tatsächlichen Inanspruchnahme betrieblicher Tätigkeiten durch die betrachteten 
Kalkulationsobjekte
29
. 
Dem erwähnten Problem der Verrechnung der Kosten der indirekten Unternehmens-
bereiche auf die Kostenträger ist das Problem einer angemessenen Kostenplanung vor-
gelagert. So ist festzustellen, dass beispielsweise in den ,,verwaltenden" Bereichen der 
Unternehmungen nur selten die Bedingungen einer analytischen und mengenorien-
tierten Kostenplanung gegeben sind
30
. Ferner ist es in den Gemeinkostenbereichen, die 
i. d. R. durch inkrementale Budgetveränderungen gesteuert werden, oft der Fall, dass 
keine kontinuierlichen Produktivitätsfortschritte ermittelbar sind
31
. Die mit einer 
Prozesskostenrechnung verfolgten Ziele beziehen sich aber neben der Behandlung im 
Rahmen der Kalkulation gerade auch auf die Planung, Steuerung und Kontrolle der 
betrieblichen Gemeinkosten
32
, so dass sie daher auch als ein Gemeinkostenmanage-
28
   Franz, K.-P., (1990a), S. 197. 
29
   Vgl. Witt, F.-J., (1991), S. 20. 
30
   Vgl. Striening, H.-D. (1991), S. 134. 
31
   Vgl. Striening, H.-D. (1991), S. 136. 
32
   Vgl. Mayer, R. (1991), S. 75. 
Prozesskostenrechnung und Kostentreiberanalysen 
-8- 
mentinstrument bezeichnet werden kann und dementsprechend u. a. auch innerhalb 
von Produktivitätsanalysen Anwendung findet
33
. 
Die Prozesskostenrechnung wird somit zur Verfeinerung und Ergänzung der traditio-
nellen Kostenrechnung eingesetzt, um die Schwachpunkte aufgrund des Gemein-
kostenproblems der bisherigen Kostenrechnungskonzepte überwinden zu helfen. 
Weiterhin soll sie auch die Aufgabe eines Kontroll- und Entscheidungsinstrumentes 
im Rahmen eines prozessorientierten (Gemein-)Kostenmanagements erfüllen
34
. 
Inwieweit jedoch die von den Verfechtern des Einsatzes einer Prozesskostenrechnung 
gesetzten Ziele erfüllt und damit den von ihr beanspruchten Aufgaben gerecht werden, 
wird im Abschnitt 2.6 nach der Beschreibung ihrer grundlegenden Charakteristika 
sowie ihres Verrechnungsprinzips eingehender erörtert. 
2. 3   Merkmale und Systematik der Prozesskostenrechnung   
Die Prozesskostenrechnung ist, wie dargestellt, hauptsächlich als eine auf die Gemein-
kostenbereiche konzentrierte, aktivitätsorientierte Kostenrechnung zu verstehen
35
. 
Wesentliches Merkmal der prozessorientierten Kostenrechnung ist dabei die 
Auflösung des untersuchten Unternehmensbereiches in einzelne, voneinander zu 
unterscheidende Tätigkeiten, wobei jedoch aus Praktikabilitäts- und Wirtschaftlich-
keitsgründen das Einsatzfeld der Prozesskostenrechnung auf die repetitiven und mit 
geringem Entscheidungsspielraum behafteten Aktivitäten, die innerhalb einer Kosten-
stelle anfallen, beschränkt ist
36
. Es ist festzustellen, dass eine Prozesskostenverrech-
nung in all jenen Unternehmensbereichen von vornherein zum Scheitern verurteilt ist, 
in denen die Wiederholbarkeit und auch die faktische Wiederholung der zugrunde 
gelegten Prozesse als zwingende Voraussetzung für ihre wirtschaftliche Erfassbarkeit 
nicht oder nicht in hinreichendem Maße gegeben ist
37
. 
Zum Verständnis der Prozesskostenrechnung stellt H
ORVÁTH 
die Erkenntnis heraus, 
dass die für den Markterfolg einer Unternehmung wichtigen Abläufe (Hauptprozesse) 
in den meisten Organisationsstrukturen kostenstellenübergreifend sind
38
. So durchläuft 
z. B. eine einfache Materialbeschaffung, wie durch die folgende Abbildung 3 verdeut-
33
   Siehe hierzu ausführlicher die Seite 53 im Abschnitt 2.6 
34
  Eine ausführliche Bearbeitung der Ziele und Aufgaben der prozessorientierten Kostenrechnung 
findet sich bei Reckenfelderbäumer, M. (1994), S. 26 ff.  
35
   Vgl. Horváth, P. (2001), S. 554. 
36
   Vgl. Reckenfelderbäumer, M. (1994), S. 47.
37
   Vgl. Vikas, K. / Klein, A. (1997), S. 474. 
38
   Vgl. Männel, W. (1999), S. 135, Horváth, P. (2001), S. 555. 
Prozesskostenrechnung und Kostentreiberanalysen 
-9- 
licht, meist eine ganze Reihe von Abteilungen. In all den dort dargestellten Kosten-
stellen entstehen somit Kosten für diesen Prozess. 
Kostenstellen 
Hauptprozess 
Teilprozesse 
,,Material beschaffen" 
  Kostenstellen: 
220 Einkauf 
282 Warenannahme 
110 Qualitätssicherung 
112 Lager 
  Abb. 3:  Bildung des Hauptprozesses ,,Material beschaffen" aus verschiedenen Teil- 
prozessen
39
Durch eine Analyse sämtlicher Tätigkeiten verfolgt die Prozesskostenrechnung in all 
jenen den Prozess berührenden Kostenstellen das im vorhergehenden Abschnitt 
erwähnte Ziel, eine erhöhte Kostentransparenz der Gemeinkostenbereiche zu schaffen. 
Diese Transparenz soll möglichst dadurch erreicht werden, dass konkret aufgezeigt 
wird, welche Kosten in der Abteilung für welche Tätigkeiten anfallen. Die prozess-
orientierte Kostenrechnung bedient sich dabei, wie die traditionelle Vollkosten-
rechnung auch, der Kostenarten-, Kostenstellen- sowie Kostenträgerrechnung und 
kann demnach bei einer Implementierung in diese Bereiche aufgeteilt werden
40
. Die 
Stellenrechnung ist erforderlich, um die eine differenzierte Verrechnung der Gemein-
kosten auf die Produkte zu gewährleisten
41
. Nach Möglichkeit wird jedoch ein großer 
Teil der indirekten Kosten nicht über Zuschlagsätze, sondern über die Kostentreiber 
mit ihrer Anzahl an ausgelösten Prozessen bzw. der zeitlichen Dauer der Prozesse auf 
die Kostenträger verteilt. Um dies zu erreichen, wird die traditionelle Kostenrechnung 
um eine Prozessanalyse erweitert. 
39
   In Anlehnung an: Coenenberg, A. G. / Fischer, Th. M. (1991), S. 27.
40
   Vgl. Kilger, W. (1993), S. 104. 
41
   Vgl. Reckenfelderbäumer, M. (1994), S. 22 f. 
220 
282 
110 
112
Material 
beschaffen
112
2201  
Angebote für 
Material 
einholen     
2821  
Material- 
lieferung 
entgegen- 
nehmen 
1102  
Material prüfen
1122 
Material lagern
2822  
Hilfs- u. 
Betriebs-stoffe  
entgegen- 
nehmen
2203 
Angebote für 
Hilfs- u. Be-
triebsstoffe  
einholen
2202  
Bestellungen 
für Material 
durchführen 
2204 
Bestellungen  
für Hilfs- u. 
Betriebsstoffe 
durchführen 
1101  
Prüfung für 
Werkstoff- 
technik 
durchführen
1103 
Eingangs- 
prüfung für 
Hilfs- u. Be-
triebsstoffe 
durchführen
1103 
Chemische 
Kontrollen 
durchführen 
1121 
Hilfs- 
u. Betriebs- 
stoffe lagern 
1123 
Unfertige 
Erzeugnisse  
lagern 
1124 
Fertige  
Erzeugnisse 
lagern 
2201 
Angebote für 
Material 
einholen 
2202  
Bestellungen 
für Material 
durchführen
2821  
Materialliefe-
rung entgegen-
nehmen
1102  
Material prüfen 
1122  
Material lagern
Prozesskostenrechnung und Kostentreiberanalysen 
-10- 
Zusammenfassend lässt sich die Prozesskostenrechnung in ihrer Anwendung mit den 
nachfolgend erläuterten drei konstituierenden Faktoren kennzeichnen. Gleichzeitig 
soll dabei die unterschiedliche Herangehensweise hinsichtlich der Begriffsbestim-
mungen einiger Autoren innerhalb der prozessorientierten Kostenrechnung heraus-
gestellt werden, da ein einheitliches und allgemeingültiges Schema diesbezüglich noch 
nicht existiert. 
(1) Prozesse: 
Im Rahmen der prozessorientierten Kostenrechnung sind Prozesse nach der von 
Z
WICKER
 verwendeten Definition der DIN-Norm 1922 ,,die Gesamtheit von aufeinan-
der einwirkender Vorgänge in einem System"
42
. Für  H
ORVÁTH
 hingegen sind 
Prozesse innerhalb der Terminologie der Prozesskostenrechnung eine ,,auf die 
Erbringung eines Leistungsoutputs gerichtete Kette von Aktivitäten"
43
. Aufgrund der 
Beschreibung des Prozesses als eine gerichtete Kette bestimmter Aktivitäten geht auch 
er augenscheinlich mit dieser Definition von einer Abhängigkeitsbeziehung aus. 
Zur Unterteilung der Prozesse finden sich in der Literatur ebenfalls unterschiedliche 
Ansätze. H
ORVÁTH 
und M
AYER
, deren entwickelte Prozesskostenrechnung am häufig-
sten verwendet wird, unterscheiden hierbei vier Prozessebenen. Dies sind Aktivitäten, 
Teil-, Haupt- und Geschäftsprozesse. Die sich auf der untersten Ebene befindenden 
Aktivitäten werden zu abteilungsspezifischen Teilprozessen, die einer Kostenstelle zu-
geordnet werden, zusammengefasst. Alle Teilprozesse wiederum mit identischen 
Kosteneinflussfaktoren können zu einem Hauptprozess verdichtet werden. Hierbei 
kann ein Teilprozess einem Hauptprozess voll oder nur teilweise zugeordnet werden 
und dadurch auch in verschiedene Hauptprozesse einfließen.
44
 In dieser zusammenfas-
senden Verdichtung zu wenigen Hauptprozessen liegt einer der zentralen Aspekte 
dieses prozessorientierten Kostenrechnungsansatzes. Ihre Vertreter versprechen sich 
davon Wirtschaftlichkeitsvorteile, da sich der spätere Erfassungs- und Rechenaufwand 
auf diese Hauptprozesse konzentriert und damit reduziert
45
. Die oberste Ebene bilden 
die  Geschäftsprozesse, welche aus näher bestimmten aggregierten Hauptprozessen 
bestehen. Innerhalb des Prozesskostenrechnungsansatzes von H
ORVÁTH 
und M
AYER
erfolgt aber die kostenseitige Bewertung und Ermittlung von Mengenbeziehungen nur 
für die Teil- und Hauptprozesse, d. h. maximal zweistufig, da sich auf dem Detail-
42
   Vgl. Zwicker, E. (2003), S. 22. 
43
   Vgl. Horváth, P. (2001), S. 555. 
44
   Vgl. Horváth, P. (2001), S. 555. 
45
   Vgl. Cooper, R. (1992), S. 380.
Prozesskostenrechnung und Kostentreiberanalysen 
-11- 
lierungsniveau der Aktivitäten und der Aggregationsebene der Geschäftsprozesse 
dieses Vorgehen als für sie nicht sinnvoll herausgestellt hat
46
. 
In dem von Z
WICKER
 gewählten Prozesskostenrechnungsansatz, des im weiteren als 
INZPLA-Prozesskostenrechnung bezeichneten Prozesskostenmodellierungsansatzes, 
erfolgt die Differenzierung der Prozesse bzgl. der einzelnen Aggregationsstufen etwas 
tiefgreifender durch eine Unterscheidung der Prozesse in Haupt- und Elementar-
prozesse.  Elementarprozesse beschreiben dabei bestimmte Aktivitäten eines Unter-
nehmens, von denen jeder eine Input- und eine Outputmenge besitzt
47
. Während die 
Input- oder Einsatzmenge die Einsatzfaktoren des Elementarprozesses verkörpert, 
stellt die Output- oder Liefermenge seine Leistung dar
48
. Treten ferner zwischen 
Elementarprozessen Verknüpfungsformen in ihren In- und Outputmengen auf, dann 
können diese durch die Verknüpfungen zusammengehörenden Elementarprozesse als 
Komponenten eines übergeordneten Hauptprozesses interpretiert werden
49
. Dies ist 
etwa der Fall, wenn die Liefermengen eines Elementarprozesses zugleich auch die 
Einsatzmengen eines anderen Elementarprozesses sind.  Des weiteren ist es möglich, 
dass einige der Elementarprozesse des derart definierten Hauptprozesses die Kompo-
nenten eines Teilprozesses in diesem Hauptprozess bilden. 
An dieser Stelle sollen kurz Möglichkeiten der Verknüpfungsformen erläutert werden. 
Das Erstellen einer Leistung durch einen Elementarprozess führt dazu, dass diese an 
eine andere Einheit geliefert wird. Die Beziehungen zwischen den Liefermengen von 
Elementarprozessen in einem Kostenmodell können durch ein Liefermengendiagramm 
beschrieben werden. Dieses korrespondiert mit einem Bestellmengendiagramm, wenn 
die Pfeilbeziehungen umkehrt werden
50
. Da innerhalb der Fertigungsbereiche die 
echten Bestellmengen im Gegensatz zu den echten Liefermengen als echte Prozess-
treiber interpretiert werden können, spielen Bestellmengendiagramme eine bedeutende 
Rolle in der INZPLA-Prozesskostenrechnung. So kann mit einem ,,Ausschnitt" aus 
einem Bestellmengendiagramm ein Prozesstreiberdiagramm generiert werden
51
, aus 
dem wiederum Teil- und Hauptprozesse zu erkennen sind, die sich aus der Gesamtheit 
aller ihnen zuzurechnenden Elementarprozesse bilden.  
46
   Vgl. Zwicker, E. (2003), S. 45f., zitiert nach: Mayer, R. (1998), S. 4 und 9. 
47
   Vgl. Zwicker, E. (2003), S. 5. 
48
   Vgl. Zwicker, E. (2003), S. 5. 
49
   Vgl. Zwicker, E. (2003), S. 5. 
50
   Vgl. hierzu ausführlicher Zwicker, E. (2003), S. 6. 
51
   Vgl. Zwicker, E. (2003), S. 7. 
Details
- Seiten
 - Erscheinungsform
 - Originalausgabe
 - Erscheinungsjahr
 - 2003
 - ISBN (eBook)
 - 9783832476618
 - ISBN (Paperback)
 - 9783838676616
 - DOI
 - 10.3239/9783832476618
 - Dateigröße
 - 914 KB
 - Sprache
 - Deutsch
 - Institution / Hochschule
 - Technische Universität Berlin – Wirtschaft und Management
 - Erscheinungsdatum
 - 2004 (Februar)
 - Note
 - 1,3
 - Schlagworte
 - prozesskostenmanagement activity based costing cost driver gemeinkosten kosten
 - Produktsicherheit
 - Diplom.de