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Lebensreparaturkosten bei Baumaschinen im Landschaftsbau

Analyse aus langjährigen Praxiserfahrungen

©2003 Diplomarbeit 273 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Zusammenfassung:
Die vorliegende Diplomarbeit behandelt die Lebensreparaturkosten von Baumaschinen, Pkw, Lkw, Anhängern und Anbaugeräten, welche üblicherweise in einem Unternehmen des Garten- und Landschaftsbaus zum Einsatz kommen. Ein Großteil der Maschinen wird üblicherweise auch im Tiefbau eingesetzt. Wegen mangelnder Angaben in der Literatur soll hiermit den Unternehmen geholfen werden, ihre Maschinen und Geräte genau kalkulieren zu können. Als Grundlage dient oft die Baugeräteliste 2001, deren Reparaturkostenfaktoren jedoch oft erheblich von den anzuwendenden Kalkulationsansätzen im Garten- und Landschaftsbau abweichen, diese Unterschiede werden hier dargestellt. Neben den Lebensreparaturkosten wird neben Gerätekostenermittlung auch auf Kalkulationsmethoden, Reparaturkosten der betriebseigenen Werkstatt im einzelnen, Wartungsaufwand und –kosten, sowie Anschaffungspreise und Reparaturkostenverläufe im Näheren eingegangen.
Die erfassten Daten und ihre Analyse belaufen sich auf einen Untersuchungszeitraum von 10 Jahren in einem Unternehmen des Garten- und Landschaftsbaus mit 45 Mitarbeitern, welche zu fast gleichen Anteilen Aufträge von der Industrie, der öffentlichen Haushalte, Privatpersonen sowie Bauträgen/ Baugesellschaften ausführt.
Unter den untersuchten Maschinen und Geräten sind aufgeführt und untersucht worden:
Hydraulikbagger > 6 t, Hydraulikbagger < 6 t, Raupe, Grader, LKW 7,5 – 18 t, LKW- Anhänger, LKW 2,0 – 3,5 t, PKW, PKW- Anhänger, Radlader, Schlepper, Verdichtungsgeräte, Einachsschlepper, Pflastermaschinen sowie Spindelmäher und Anbaugeräte.

Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
1.EINLEITUNG1
2.PROBLEMATIK2
3.ZIELE DER ARBEIT3
4.GRUNDLAGEN5
4.1Begriffswelt5
4.2Gerätekostenermittlung als Grundlage der Maschinekalkulation5
4.2.1Betriebsstoffe6
4.2.2Wartungskosten8
4.2.3Reparaturkosten9
4.2.4Reparaturkostenverlauf11
4.3Kalkulation von Baumaschinen, Baugeräten und Fahrzeugen12
4.3.1Zeitbegriffe zur Gerätekostenermittlung13
4.3.2Kostenbegriffe zur Gerätekostenermittlung14
4.3.3Einzelkostengerät15
4.3.4Gemeinkostengerät16
4.4Fahrzeug- und Geräteprüfungen16
4.4.1Haupt-, Abgas- und Bremssonderuntersuchungen18
4.4.2Unfallverhütungsvorschriften18
4.5Baugeräteliste 1991/ 200119
5.METHODIK20
5.1Untersuchtes Unternehmen21
5.1.1Allgemeines21
5.1.2Kalkulation des untersuchten Unternehmens21
5.2Datenerhebung22
5.2.1Untersuchungszeitraum22
5.2.2Untersuchungsgegenstand22
5.2.3Einteilung der […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 7559
Heddergott, Andreas: Lebensreparaturkosten bei Baumaschinen im Landschaftsbau -
Analyse aus langjährigen Praxiserfahrungen
Hamburg: Diplomica GmbH, 2003
Zugl.: Fachhochschule Osnabrück, Fachhochschule, Diplomarbeit, 2003
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Printed in Germany

Inhaltsverzeichnis
1 EINLEITUNG:
1
2 PROBLEMATIK:
2
3
ZIELE DER ARBEIT:
4
4 GRUNDLAGEN:
6
4.1 Begriffswelt:
6
4.2
Gerätekostenermittlung als Grundlage der Maschinekalkulation:
6
4.2.1 Betriebsstoffe:
7
4.2.2 Wartungskosten:
9
4.2.3 Reparaturkosten:
10
4.2.4 Reparaturkostenverlauf:
12
4.3 Kalkulation
von
Baumaschinen,
Baugeräten und Fahrzeugen:
13
4.3.1
Zeitbegriffe zur Gerätekostenermittlung:
14
4.3.2
Kostenbegriffe zur Gerätekostenermittlung:
15
4.3.3 Einzelkostengerät:
16
4.3.4 Gemeinkostengerät:
17
4.4
Fahrzeug- und Geräteprüfungen:
18
4.4.1
Haupt-, Abgas- und Bremssonderuntersuchungen: 18
4.4.2 Unfallverhütungsvorschriften:
18
4.5
Baugeräteliste 1991/ 2001:
19
5 METHODIK:
21
5.1 Untersuchtes
Unternehmen:
21
5.1.1 Allgemeines:
21
5.1.2
Kalkulation des untersuchten Unternehmens:
21
5.2 Datenerhebung:
22
5.2.1 Untersuchungszeitraum:
22
5.2.2 Untersuchungsgegenstand:
22
5.2.3
Einteilung der Geräte:
23
5.2.4 Anschaffungskosten:
23
5.2.5
Reparaturkosten der betriebseigenen Werkstatt/ Fremdreparaturen:
23
5.2.6
Wartungsaufwand der betriebseigenen Werkstatt:
30

5.3
Ermittlung der Betriebsstunden und Kilometerleistungen:
34
5.4
Erläuterungen zu den Anhängen I und II:
35
5.4.1
Summentabellen des Anhangs I:
35
5.4.2
Reparaturkostentabellen des Anhangs II:
37
6 ERGEBNISSE:
39
6.1 Anbaugeräte:
39
6.1.1 Gesamtreparatur
Anbaugeräte:
39
6.2
Hydraulikbagger > 6 t:
41
6.2.1
Gesamtreparatur Hydraulikbagger > 6 t:
41
6.2.2
Fahrwerk Hydraulikbagger > 6 t:
42
6.2.3
Wartungskosten Hydraulikbagger > 6 t:
42
6.2.4
Reparaturkostenverlauf Hydraulikbagger > 6 t:
44
6.2.5
Vergleich mit der BGL 2001:
44
6.3
Hydraulikbagger < 6 t (Minibagger):
45
6.3.1
Gesamtreparatur Hydraulikbagger < 6 t:
45
6.3.2
Fahrwerkskosten Hydraulikbagger < 6 t:
46
6.3.3
Wartungskosten Hydraulikbagger < 6 t:
46
6.3.4
Reparaturkostenverlauf Hydraulikbagger < 6 t:
47
6.3.5
Vergleich mit der BGL 2001:
47
6.4 Raupe,
Grader:
48
6.4.1
Gesamtreparaturen Raupe, Grader:
48
6.4.2 Reparaturkostenverlauf
Raupe,
Grader:
49
6.4.3 Wartungskosten
Raupe,
Grader:
49
6.4.4
Vergleich mit BGL:
49
6.5
LKW 7,5 ­ 18 t:
50
6.5.1
Gesamtreparatur LKW 7,5- 18 t:
50
6.5.2
Fahrwerkskosten LKW 7,5- 18 t:
51
6.5.3
Reparaturkostenverlauf LKW 7,5- 18 t:
52
6.5.4
Vergleich mit BGL 2001:
53
6.6 LKW-
Anhänger:
54
6.6.1
Gesamtreparaturen LKW- Hänger:
54
6.6.2
Fahrwerkskosten LKW- Hänger:
55
6.6.3
Wartungskosten LKW- Hänger:
55
6.6.4 Reparaturkostenverlauf
LKW-
Hänger:
56

6.6.5
Vergleich LKW- Hänger mit BGL:
56
6.7
LKW 2.0 ­ 3,5 t:
57
6.7.1
Gesamtreparatur LKW 2.0 ­ 3,5 t:
57
6.7.2
Fahrwerkskosten LKW 2,0 ­ 3,5 t:
58
6.7.3
Wartungskosten LKW 2,0 ­ 3,5 t:
59
6.7.4
Vergleich mit BGL 2001:
60
6.8 PKW
61
6.8.1 Gesamtreparatur
PKW:
61
6.8.2 Fahrwerkskosten
PKW:
62
6.8.3 Wartungskosten
PKW:
62
6.8.4 Reparaturkostenverlauf
PKW:
63
6.8.5
Vergleich mit BGL:
63
6.9 PKW-
Anhänger:
64
6.9.1
Reparaturkosten PKW- Anhänger:
64
6.9.2
Fahrwerkskosten PKW- Hänger:
65
6.9.3
Wartungskosten PKW- Anhänger:
65
6.9.4 Reparaturkostenverlauf
PKW-
Anhänger:
66
6.9.5
Vergleich PKW- Hänger mit BGL:
66
6.10 Radlader:
67
6.10.1 Gesamtreparatur
Radlader:
67
6.10.2 Fahrwerkskosten
Radlader:
68
6.10.3 Wartungskosten
Radlader:
69
6.10.4 Reparaturkostenverlauf:
70
6.10.5
Vergleich Radlader mit BGL 2001:
71
6.11 Schlepper:
71
6.11.1
Reparaturkosten und Wartungskosten Schlepper:
71
6.11.2 Reparaturkostenverlauf
Schlepper:
72
6.11.3
Vergleich Schlepper mit BGL 2001:
73
6.12 Verdichtungsgeräte:
74
6.12.1 Gesamtreparatur
Verdichtungsgeräte:
74
6.12.2 Wartungskosten
Verdichtungsgeräte:
75
6.12.3
Vergleich Verdichtungsgeräte mit BGL:
75
6.13
Einachsschlepper, Spindelmäher, Pflastermaschinen:
76
6.13.1
Gesamtreparatur Einachsschlepper, Spindelmäher, Pflastermaschinen:
76

6.13.2
Wartungskosten Einachsschlepper, Spindelmäher, Pflastermaschinen:
77
7 GESAMTDISKUSSION:
78
8 SCHLUSS:
80

Abbildungsverzeichnis
I
Abb. 1: Reparaturkostenverlauf von Baumaschinen während der Nutzungsjahre
12
Abb. 2: Kostenkalkulation einer Einzelkostenmaschine
16
Abb. 3: Kalkulation einer Gemeinkostenmaschine
17
Abb. 4: Auftraggeberstruktur der Fa. Beyer 21
Abb. 5: Hydraulikersatzteile in % 26
Abb. 6: Anteilige Ersatzteil- und Fremdreparaturkosten (%) 27
Abb. 7: Reparaturstunden pro Gerät und Jahr 30
Abb. 8: Wartungsstunden pro Gerät und Jahr 32
Abb. 9: Summentabelle Bagger < 6 t 35
Abb. 10: Reparaturkostentabelle Minibagger JCB 8052 37
Abb. 11: Reparaturkostenfaktoren Anbaugeräte (1.) 39
Abb. 12: Reparaturkostenfaktoren Anbaugeräte (2.) 40
Abb. 13: Reparaturkostenfaktoren Bagger > 6 t 42
Abb. 14: Wartungskosten Bagger > 6 t 43
Abb. 15: Reparaturkostenverlauf Bagger > 6 t 44

II
Abb. 16: Reparaturkostenfaktoren Bagger < 6 t 45
Abb. 17: Wartungskosten Bagger < 6 t 46
Abb. 18: Reparaturkostenverlauf Bagger > 6 t 47
Abb. 19: Reparaturkostenfaktoren Raupe/ Grader
48
Abb. 20: Reparaturkostenverlauf Raupe/ Grader
49
Abb. 21: Reparaturkostenfaktoren LKW 7,5 ­ 18 t
50
Abb. 22: Wartungskosten LKW 7,5 ­ 18 t
52
Abb. 23: Reparaturkostenverlauf LKW 7,5 ­ 18 t
53
Abb. 24: Reparaturkostenfaktoren LKW- Anhänger
54
Abb. 25: Wartungskosten LKW- Anhänger
55
Abb. 26: Reparaturkostenverlauf LKW- Anhänger
56
Abb. 27: Reparaturkostenfaktoren LKW 2,0 ­ 3,5 t (1.)
57
Abb. 28: Reparaturkostenfaktoren LKW 2,0 ­ 3,5 t (2.)
58
Abb. 29: Wartungskosten LKW 2,0 ­ 3,5 t
59
Abb. 30: Reparaturkostenverlauf LKW 2,0 ­ 3,5 t
60
Abb. 31: Reparaturkostenfaktoren PKW
61
Abb. 32: Wartungskosten PKW
62

III
Abb. 33: Reparaturkostenverlauf PKW
63
Abb. 34: Reparaturkostenfaktoren PKW- Anhänger
64
Abb. 35: Wartungskosten PKW- Anhänger
65
Abb. 36: Reparaturkostenverlauf PKW- Anhänger
66
Abb. 37: Reparaturkostenfaktoren Radlader
68
Abb. 38: Wartungskosten Radlader
69
Abb. 39: Reparaturkostenverlauf Radlader
70
Abb. 40: Reparaturkostenfaktoren Schlepper
71
Abb. 41: Reparaturkostenverlauf Schlepper
72
Abb. 42: Reparaturkostenfaktoren Verdichtungsgeräte
74
Abb. 43: Wartungskosten Verdichtungsgeräte
75
Abb. 44: Reparaturkostenfaktoren Einachsschlepper, Spindelmäher, Pflastermaschinen 76
Abb. 45: Wartungskosten Einachsschlepper, Spindelmäher, Pflastermaschinen
77

1 Einleitung
1
1 Einleitung
,,Die Investitionen der Bauwirtschaft sind ­ unabhängig von der konjunkturellen Entwicklung
­ stets darauf ausgerichtet, Rationalisierungsmöglichkeiten auszuschöpfen. So werden rela-
tiv teure Arbeitskräfte zunehmend durch vielfach kapitalintensive Investitionen auf dem
Baugerätesektor ersetzt."
1
Da die Branche Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (GaLaBau) mit seinen traditionellen
Tätigkeitsfeldern insbesondere mit der Bauwirtschaft in einem Wettbewerbs- und Kooperati-
onsverhältnis steht, wird auch dort zunehmend investiert, wobei Maschinen, Geräte und
Fahrzeuge mit weitem Abstand vor Geschäftsausstattung und Gebäuden im Jahr 2000 den
Schwerpunkt der Investitionen ausmachten. So war von 1997 an bis zum Jahr 2000 ein An-
stieg der Investitionen für Maschinen, Geräte und Fahrzeuge anteilig von den Gesamtinvesti-
tionen von 69 % auf 75 % zu beobachten.
2
Insoweit ist es für die Unternehmen um so wichtiger, sich mit der Ermittlung und Anwendung
exakter Kostenverrechnungssätze für Baumaschinen und Geräte auseinander zusetzen,
um unter zunehmendem Druck durch Mitbewerber den Betriebserfolg positiv zu beeinflus-
sen.
1
vgl. Kostensätze für Baumaschinen und Geräte, Hrsg.: Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, S.3
2
vgl. Branchen spezial, Bericht Nr. 59, Hrsg.: Volksbanken, Raiffeisenbanken, S. 2

2 Problematik
2
2 Problematik
,,Bei einem Vertragsabschluss zwischen Bauherrn und Bauunternehmen bildet der Preis zu-
sammen mit der genauen Beschreibung der durchzuführenden Arbeiten die wichtigste
Grundlage."
3
Für die Ermittlung eines kostendeckenden Angebotspreises innerhalb der Angebotskalkulati-
on ist zunächst erforderlich, dass der Betrieb oder das Unternehmen sämtliche Kosten kennt,
die der Betrieb verursacht. Ein nicht unerheblicher Teil dieser Kosten sind durch die Anschaf-
fung und den Einsatz von Baumaschinen, -geräten und Fahrzeugen verursacht, deshalb ist
eine vorausgegangene Maschinenkalkulation von großer Wichtigkeit, die aufgrund laufender
Aufzeichnungen von der Buchhaltung aufgestellt wird.
4
Problematisch ist allerdings, dass in
vielen vor allem kleineren Betrieben auf die Vorkalkulation der Maschinenkosten verzichtet
wird, sei es, dass zwischen technischer und kaufmännischer Leitung Organisationsmängel
bestehen oder weil in kleineren Betrieben aus Gründen geringeren Personals der Zeitauf-
wand zu hoch angesehen wird.
Diese Missstände bergen allerdings das Risiko, dass der Unternehmer von Submission zu
Submission mit seinem Angebotspreis so lange herunter geht, bis er den Auftrag bekommt
oder bei freihändiger Vergabe zur Preisfindung seine Ehrfahrungen einfließen lässt. Folglich
ist es dann auch eher zufällig, ob der Unternehmer kostendeckend wirtschaftet und läuft
dauerhaft Gefahr, die Existenz seines Betriebes zu gefährden.
5
Soweit ein Betrieb die eigenen Maschinenkosten nicht oder nur unzureichend kennt, kann er
auch keine Entscheidungen in der Hinsicht treffen, ob eventuell der Ersatz eigener Geräte
durch angemietete oder gar geleaste sich dauerhaft günstiger auswirken könnte. Umgekehrt
kann sich im Einzelfall auch die Anschaffung einer neuen oder gebrauchten Baumaschine im
Gegensatz zur gemieteten wirtschaftlicher auswirken. Wichtig ist es auch für das Unterneh-
men zu wissen, wann die Kosten eines Gerätes zu sehr steigen, um es rechtzeitig ohne gra-
vierend finanzielle Einbußen abzustoßen.
6
Wenn dem Unternehmer die Maschinenkosten nicht vorliegen, weil er sich jüngst selbststän-
dig gemacht hat, so werden diese in nicht seltenen Fällen geschätzt, aus anderen Betrieben
übertragen oder der Literatur entnommen. Da jedoch die GaLaBau- Betriebe unterschiedli-
3
vgl. Plümecke: Preisermittlung für Bauarbeiten, S. 5
4
vgl. Niesel A.: Der Baubetrieb in Landschaftsarchitektur und Landschaftsbau, S. 86
5
vgl. Müller, F.: Baumaschinen im GaLaBau, S. 39
6
vgl. Müller, F.: Baumaschinen im GaLaBau, S. 39, 40

2 Problematik
3
che Tätigkeitsstrukturen mit unterschiedlichen Maschinenauslastungen aufweisen, ist ein
Vergleich mit anderen Unternehmen schwierig.
Weiter sollte nur in Ausnahmefällen auf die Literatur, z.B. die Baugeräteliste (BGL) zurück-
gegriffen werden, da solche Listen verallgemeinern, indem sie generell eine 60 % ige Aus-
nutzung der Geräte zugrunde legen.
Um den vorangestellten Schwierigkeiten entgegenzuwirken, wurden die Maschinenkosten,
insbesondere die Reparaturkosten von Baumaschinen, -geräten und Fahrzeugen eines Gar-
ten- und Landschaftsbauunternehmens untersucht.

3 Ziele der Arbeit
4
3 Ziele der Arbeit
Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel, aufgrund der Untersuchung unterschiedlicher Bauma-
schinen- und Fahrzeuggruppen eines Unternehmens des Garten-, Landschafts- und Sport-
platzbaus die verursachten Kosten im Einzelnen zu erfassen und so darzustellen, dass sie
zukünftig für eine genauere Maschinenkalkulation und den damit verbundenen Betriebserfolg
verwertet werden können.
Einen Schwerpunkt dabei bilden die Reparaturkosten, welche von der Anschaffung eines
Gerätes bis zum Ende seiner Nutzung verursacht werden. Rechnerisch werden diese inner-
halb der Maschinenkalkulation als Lebensreparaturkostenfaktor eingerechnet. Soweit es die
auszuwertenden Daten zulassen, soll dieser Faktor für jede einzelne Maschine und im Mittel
für die dazugehörige Maschinengruppe ermittelt und graphisch dargestellt werden.
Wie bereits unter Kapitel 2 erwähnt, sind diese Lebensreparaturkosten auch der Literatur zu
entnehmen, so dass sich die Frage stellt, ob die Angaben der Literatur auf den Garten- und
Landschaftsbau übertragbar sind. Die Annahme des Bearbeiters, dass die Kostenansätze
der Literatur eventuell über denen des GaLaBau`s liegen, gilt es bei der Analyse herauszu-
finden.
Im Einzelnen beinhalten Reparaturkosten auch die Aufwendungen, die für das Fahrwerk,
insbesondere den verschleißbedingten Austausch von Kettenbändern und Reifen, deren
Kosten beispielsweise in der Baugeräteliste des Hauptverbandes der Deutschen Bauindust-
rie (BGL) gesondert aufgezeigt sind. Auch hier sollen Durchschnittswerte erbracht werden,
aus denen diese Kosten ersichtlich sind.
Ziel der Arbeit ist es weiterhin zu untersuchen, ob die Reparaturkosten bezüglich ihres Ver-
laufs über die Nutzung eine Gesetzesmäßigkeit aufweisen, aus der eventuell der Zeitpunkt
ausgemacht werden kann, an dem das Gerät in wirtschaftlicher Hinsicht abgestoßen werden
sollte.
Für den Kalkulator eines Unternehmens ist es wichtig zu wissen, wie lange er eine Maschine
unter den Bedingungen des Betriebes wirtschaftlich nutzen kann. In Verbindung mit der Aus-
nutzung des Maschinenparks soll ermittelt werden, wie hoch die Nutzungsdauern für die ein-
zelnen Gerätegruppen ausfallen.
Nicht enthalten in den Reparaturkosten sind regelmäßig die Wartungskosten, die in die Ma-
schinenkalkulation mit eingehen. Daher sollen durchschnittliche Zahlen ermittelt werden, aus
denen die Aufwendungen für Wartung innerhalb der Gerätegruppen erkennbar sind.
Unternehmen, welche keine eigenen Daten für die Kalkulation einer Baumaschine besitzen,
greifen teilweise auf die Daten der BGL zurück, wie bereits unter Kapitel 2 erläutert. Nach

3 Ziele der Arbeit
5
einer Gesamtbetrachtung der oben aufgeführten Teilergebnisse ist zu ermitteln, ob die eige-
nen Untersuchungen mit den Daten der BGL vergleichbar sind oder eventuell niedriger an-
zusetzen.

4 Grundlagen
6
4 Grundlagen
4.1 Begriffswelt:
Unter einer Maschine im Bauwesen versteht man im engeren Sinne jedes Arbeitsmittel, das
mit einem eigenen Antriebsmotor ausgerüstet ist. Im weiteren Sinne könnten unter dem Ma-
schinenbegriff auch Baugeräte verstanden werden, dass heißt, alle Arbeitshilfsmittel des
Bauwesens, die keinen Antriebsmotor besitzen.
7
Wenn im Folgenden von Baumaschinen die Rede ist, so ist dieser Begriff im weiteren Sinne
zu verstehen. Baumaschinen, Anbaugeräte und Anhänger sind unter diesem Oberbegriff
angesprochen.
4.2 Gerätekostenermittlung als Grundlage der Maschinekalkulati-
on:
Die Gerätekosten umfassen zwei unterschiedliche Kostengruppen:
· Die fixen Gerätekosten, die durch die Betriebsbereitschaft entstehen ­ unabhängig davon,
ob das Gerät arbeitet oder nicht:
- Abschreibung als Ausdruck des Wertverzehrs (in der GuV nach steuerlichen Vor-
schriften; in der Kalkulation den tatsächlichen betrieblichen Verhältnissen anzupas-
sen als kalkulatorische Kosten)
- Verzinsung als Äquivalent für den Zinsentgang des in dem Gerät gebundenen Rest-
kapitals
- Versicherungsprämien
- Kfz-Steuern
- Kosten der Unterbringung (meint den kalkulatorischen oder realen Betrag für die
Pacht des Standplatzes; wird bei den Gerätekosten nur berücksichtigt, wenn er nicht
bereits bei den allgemeinen Geschäftskosten erfasst wurde)
7
vgl. Jurecka, W.: Kosten und Leistungen von Baumaschinen, S. 5

4 Grundlagen
7
· Die variablen Kosten, die beim Betrieb des Gerätes entstehen und üblicherweise die Be-
triebsstunde als Berechnungsbasis haben:
- Betriebsstoffe (Kraft- und Schmierstoffverbrauch)
- Wartungskosten als Zeitaufwand für die Gerätewartung außerhalb der Betriebszeiten
- Reparaturkosten (Ersatzteile, Lohn für Eigenreparaturen, Kundendienstrechnungen
usw.). Zeitabhängig anfallende Reparaturkosten (z.B. Inspektionskosten, Bremsson-
deruntersuchungen, maschinentechnische Prüfung, TÜV-Gebühren) können aller-
dings den Fixkosten zugerechnet werden.
- Bedienungskosten als Kosten für das Bedienungspersonal umfassen den Tariflohn +
Zulagen + lohngebundene und Lohnnebenkosten
- Transportkosten (werden jedoch meist in den GB erfasst)
8
In der vorliegenden Arbeit werden lediglich die variablen Kosten einer Baumaschine genauer
betrachtet, denn die fixen Kosten sind der Buchhaltung zu entnehmen und meist hinreichend
genau erfasst. Dagegen sind die Aufwendungen für Betriebsstoffe, Wartung und Reparatu-
ren oft nur überschlägig in Ansatz gebracht, wie bereits in Kapitel 2 erläutert, daher wird hier
gerade auf diese Maschinenkosten näher eingegangen.
4.2.1 Betriebsstoffe:
Unter den Betriebsstoffen versteht man alle zum Betrieb der Maschinen und Fahrzeuge not-
wendigen Stoffe, wie im GaLaBau überwiegend Dieselöl, Benzin und Schmiermittel (Fette
und Öle). Der Betriebsstoffverbrauch der Baumaschinen und Geräte ist von mehreren Fakto-
ren abhängig. So verbrauchen ältere Geräte in der Regel mehr Betriebsstoffe wegen Undich-
tigkeiten und Motorenverschleiß, weiter verbraucht eine Baumaschine unter Volllast mehr als
bei geringerer Auslastung in der Betriebsstunde. Daher ist es bei der Vielzahl im Bauwesen
gebräuchlichen Geräte schwer möglich, allgemeingültige Verbrauchszahlen anzugeben.
Jedoch stehen dem Unternehmer mehrere Möglichkeiten zur Verfügung, die Verbrauchswer-
te zu ermitteln.
8
vgl. Kluth, W.: Marktorientierte Betriebsführung im Garten- und Landschaftsbau, S. 75, 76

4 Grundlagen
8
4.2.1.1 Kraftstoffverbrauch:
Neben den Angaben des Herstellers über den Kraftstoffverbrauch sollte der Unternehmer
versuchen, durch Betriebsuntersuchungen, Nachkalkulation u.s.w. sich eigene Zahlen zu
verschaffen, die mit den Betriebsbedingungen übereinstimmen. Hilfreich können hierbei Ma-
schinen- und Fahrzeugtagesberichte sein. Die stichprobenartige Kontrolle kann darüber hin-
aus auch Aufschluss über den Zustand bestimmter Geräte geben. Sind aber noch keine
Verbrauchsdaten vorhanden, können überschlägig unter der Vorraussetzung, dass die ge-
forderte Leistung mit etwa 70 % der maximalen Gerätekapazität erbracht werden kann, fol-
gender Verbrauch angesetzt werden:
- Dieselkraftstoff:
Baumaschinen 0,19 l/kWh
Kraftfahrzeuge 0,16 l/kWh
- Benzin:
Baumaschinen0,40 l/kWh
Kraftfahrzeuge8 bis 10 l/100 km
Eine Faustregel auf Baustellen besagt, dass ein Gerät bei Normalbetrieb in einer 10-Std.-
Schicht soviel Liter Dieselöl wie es PS-Nennleistung hat verbraucht, wenn man zugrunde
legt: 1 kW = 1,36 PS.
9
4.2.1.2
Schmiermittelverbrauch:
Da bei der Kalkulation einer Maschine die Schmiermittelkosten nur geringe Kosten verursa-
chen, werden diese meist als prozentualer Anteil der Kraftstoffkosten erfasst.
Es bietet sich an, diesen anteiligen Satz für Schmiermittelverbrauch bei Baumaschinen und
Geräten je nach Hydraulikanteil der Maschine zu berechnen. Demnach sind folgende Grö-
ßen anzunehmen:
· Maschinen mit geringem Hydraulikanteil: 20 % der Kraftstoffkosten (z.B. Radschlepper)
· Maschinen mit durchschnittlichem Hydraulikanteil: 25 % der Kraftstoffkosten
(z.B. Radlader)
· Maschinen mit hohem Hydraulikanteil: 30 % der Kraftstoffkosten (z.B. Hydraulikbagger)
10
9
vgl. Plümecke, K.: Preisermittlung für Bauarbeiten, S. 84
10
vgl. . Müller, F.: Baumaschinen im GaLaBau, S. 51

4 Grundlagen
9
Bei anderen Geräten und Fahrzeugen können unterschieden nach der Motorenart folgende
Werte eingerechnet werden:
· Dieselmotor: 25 % der Kraftstoffkosten
· Benzinmotor: 15 % der Kraftstoffkosten
· Gemischmotor: 15 % der Kraftstoffkosten
11
Bei der Verrechnung des Schmiermittelanteils gilt jedoch ebenfalls das unter 4.2.1.1 Gesag-
te, dass die Ermittlung betriebseigener Verbrauchszahlen für die Verrechnung genauerer
Werte vorzuziehen ist.
4.2.2 Wartungskosten:
Bei Wartungskosten handelt es sich um Aufwendungen, die für Wartung als vorbeugende
Maßnahmen an betriebsbereiten Maschinen anfallen. Dadurch soll die Leistungsfähigkeit der
Betriebsmittel möglichst erhalten bleiben, unvorhergesehene Stillstände vermieden und die
Reparaturkosten gesenkt werden.
Die Wartungskosten beinhalten sowohl Lohnkosten als auch Kosten für erforderliche Stoffe.
4.2.2.1 Lohnkosten:
Lohnkosten werden aufgewandt für Abschmieren, Reinigen, Korrosionsschutz, Prüfungen
von Lagerspielen, Kupplungen, Dichtigkeiten oder Einstellarbeiten. Der regelmäßige Wech-
sel von Fetten sowie Motoren-, Getriebe-, Hydrauliköl und Kühlmittel u.a. wird ebenfalls in-
nerhalb regelmäßiger Inspektionsintervalle vorgenommen.
12
Die Lohnkosten der Wartung können durch einen prozentualen Zuschlag auf die Bedie-
nungskosten der Maschine genau genug erfasst werden. Soweit das Gerät ohne Bedienung
kalkuliert wird, sind sie den Werkstattlöhnen oder Baustellenlöhnen zuzurechnen.
13
11
vgl. Kostensätze für Baumaschinen und Geräte, Hrsg.: Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, S.
10
12
vgl. Traub, K., Aufsatz: Instandhaltungs- und Reparaturkosten; Hrsg.: Rationalisierungskuratorium der
Deutschen Wirtschaft, 1982, S, 3
13
vgl. KLR Bau, Kosten- und Leistungsrechnung der Bauunternehmer, Hrsg.: Hauptverband der Deut-
schen Bauindustrie, S. 38

4 Grundlagen
10
4.2.2.2 Stoffkosten:
Die für die Wartung erforderlichen Stoffkosten, wie Reinigungsmittel, Filter, Öle Fette u.s.w.
werden ebenfalls den Baustellengemeinkosten zugerechnet, wenn sie nicht schon prozentu-
al in dem Schmiermittelverbrauch enthalten sind, da sie nur mit größerem Aufwand den Ein-
zelkosten der Teilleistung zugerechnet werden können.
14
4.2.3 Reparaturkosten:
Die Reparaturkosten als wesentlicher Bestandteil der Gesamtgerätekosten sind durch fol-
gende Faktoren bestimmt:
· natürlicher Verschleiß
· hohe Beanspruchung im Baubetrieb
· häufiger
Standortwechsel
· fehlender Witterungsschutz der Baumaschinen und Geräte bei allen Jahreszeiten
· häufiger Wechsel des Bedienungs- und Wartungspersonals
15
Durch die o. a. Faktoren bedingten Reparaturen werden unterschieden zwischen den
indirekten und den direkten Reparaturkosten.
4.2.3.1 Indirekte
Reparaturkosten:
Die indirekten Reparaturkosten stehen mit dem Defekt der Maschine nur indirekt im Zusam-
menhang ­ sie können jedoch u. U. die direkten Reparaturkosten weit übertreffen. Weil sie
aber schwierig zuzuordnen sind, werden sie in der Kostenkalkulation für die Maschine nicht
berücksichtigt. Hierzu zählen:
· Folgekosten auf der Baustelle
· Folgekosten am Gerät
· Qualitäts- und Leistungsminderung der defekten Maschine
· Unfälle infolge des Maschinenschadens
16
Da diese Kosten innerhalb der Gerätekalkulation nicht berücksichtigt werden, wird darauf im
Weiteren nicht näher eingegangen.
14
vgl. Drees, G., Bahner, A.: Kalkulation von Baupreisen, S. 56
15
s. Kostensätze für Baumaschinen und Geräte, Hrsg.: Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, S. 10
16
vgl. . Müller, F.: Baumaschinen im GaLaBau, S. 53

4 Grundlagen
11
4.2.3.2 Direkte
Reparaturkosten:
Die in der Maschinenkalkulation verrechneten direkten Reparaturkosten enthalten alle für die
Erhaltung und Wiederherstellung der Betriebsbereitschaft erforderlichen Aufwendungen.
Dazu gehören im Einzelnen:
· Fahrt und Lohnkosten für Monteur und Hilfskräfte
· Transportkosten für defekte Maschinen
· Kosten für Austauschteile und Hilfsteile/ Hilfsstoffe
· Kostenanteil für die Benutzung der eigenen Werkstatt und/ oder des Werkstattwagens
17
Die direkten durch den Defekt der Maschine verursachten Kosten können noch weiter unter-
teilt werden, nämlich in Kosten für die Instandhaltung und die Instandsetzung. Alle Reparatu-
ren, die an der defekten Maschine auf der Baustelle ausgeführt werden, entweder durch ei-
gene Maschinenschlosser oder Fremdwerkstätten, um das Gerät einsatzbereit zu erhalten,
dienen der Instandhaltung. Dagegen werden die Reparaturen außerhalb der Vorhaltezeiten
in der eigenen oder fremden Werkstatt, um die Baumaschine in den bestmöglichen Betriebs-
zustand und die volle Leistungsfähigkeit zu versetzen, der Instandsetzung zugeordnet. Laut
Angaben der Literatur entfällt der größte Anteil der Reparaturen auf die Instandsetzung mit
ca. 70 %, der geringere mit ca. 30 % auf die Instandhaltung.
18
Die Reparaturkosten einer Baumaschine, eines Gerätes oder Fahrzeuges werden entweder
in Prozent des Maschinen- Neuwertes angegeben. Dieser Prozentsatz, bezeichnet als Le-
bensreparaturkostenfaktor (RKF), kann bei der Berechnung von Einzelkostenmaschinen auf
die Betriebsstunde eingerechnet werden, oder auf Tag, Woche oder Monat bei der Kalkulati-
on von Vorhaltegeräten.
Beispiel:
Ein Radlader mit einem Neupreis von 40.000 wird mit einem RKF von 0,7 angenommen.
Bei einer geschätzten Nutzungszeit von 7 Jahren betragen die Reparaturkosten:
40.000 x 0,7 = 28.000 , bzw. 4.000 /Jahr
19
17
vgl. Baugerateliste 2001, Hrsg.: Hauptverband der deutschen Bauindustrie, S. 11; . Müller, F.: Bauma-
schinen im GaLaBau, S. 53
18
vgl. Baugerateliste 2001, Hrsg.: Hauptverband der deutschen Bauindustrie, S. 15
19
vgl. Müller, F.: Baumaschinen im GaLaBau, S. 51

4 Grundlagen
12
Anders können die Reparaturen auch als Prozentwert des Neupreises pro Monat angegeben
werden, so beispielsweise in der Baugeräteliste 2001. Unter der Annahme, dass der zuvor
genannte Radlader pro Jahr 8 Monate im Einsatz ist, dann sind anzusetzen:
70 % : (7 x 8 Monate) = 1,25 % / Monat,
oder umgekehrt ausgedrückt, derselbe Radlader erfordert bei einem 1,25 % igen Reparatur-
kostensatz im Monat bei insgesamt 56 Einsatzmonaten 70 % des Anschaffungspreises an
Reparaturkosten.
Auch lassen sich die Reparaturen als Prozentwert der Abschreibung wiedergeben.
Bei diesen Werten wird allerdings vereinfachend angenommen, dass die Reparaturen über
die Nutzungszeit der Maschine gleichmäßig kostenintensiv verlaufen. Auf den wirklichen
Reparaturkostenverlauf wird im folgenden Kapitel näher eingegangen.
4.2.4 Reparaturkostenverlauf:
In der Literatur wird der Reparaturkostenverlauf von Baumaschinen und Geräten so darge-
stellt, wie die u.a. Abbildung verdeutlicht.
1
2
3
4
5
6
Nutzungsjahr
Reparaturkosten
/Jahr
2.500
5.000
9.000
Reparaturkosten-Verlauf während
der Nutzungsjahre ("Wannenkurve")
Abbildung 1
In der obigen Abbildung 1 sind die jährlichen Reparaturkosten einer Maschine auf der y-
Achse während ihrer Nutzungszeit auf der x- Achse graphisch dargestellt. Über die Betriebs-
zeit hinweg werden in der Literatur drei Perioden unterschieden. In der erste relativ kurzen

4 Grundlagen
13
Periode fallen die jährlichen Kosten rasch ab. Die anfänglich teuren Reparaturen werden mit
Fabrikationsfehlern und unsachgemäßen Gebrauch der Maschine begründet. In der zweiten
Periode verlaufen die Kosten über einen längeren Zeitraum recht niedrig und konstant, ledig-
lich auf Zufallsreparaturen zurückzuführen, in der Abbildung zwischen dem 2. und 5. Jahr.
Schließlich steigt der Graph in der dritten Periode stark und progressiv an, was auf Zufalls-
und Verschleißreparaturen zurückgeführt wird.
In dem Zeitpunkt, wo die Kurve von der Horizontalen in die verschleißbedingte Steigung ü-
bergeht, sollte die Maschine ausgesondert werden. Allerdings ist anzunehmen, dass der
Reparaturkostenverlauf einer Maschine nicht immer so eindeutig verläuft, wie in der Abbil-
dung.
20
4.3 Kalkulation von Baumaschinen, Baugeräten und Fahrzeugen:
Die Kosten für Baugeräte können als Einzelkosten direkt auf die Teilleistung des Bauvorha-
bens verrechnet werden, oder über die Baustellengemeinkosten, wenn der Einsatz für meh-
rere Teilleistungen nicht zu trennen ist. Überwiegend größere Baumaschinen, z.B. ein Ket-
tenbagger, werden für einzelne Positionen und für eine bestimmte Zeit eingesetzt.
21
Für die
genaue Erfassung dieser Kosten innerhalb der Angebotskalkulation, Nachkalkulation und
Kostenkontrolle bietet es sich an, diese Maschinen als Einzelkostenmaschinen (EKG) anzu-
setzen.
Dagegen berechnet man beispielsweise ein Rüttelplatte oder einen Minibagger als Gemein-
kostengerät, weil diese zur Grundausrüstung der Baustelle gehören oder die dort für eine
gewisse Zeit ,,vorgehalten" werden, auch wenn sie nicht ständig im Einsatz sind. Solche Ma-
schinen oder Geräte werden als Baustellengemeinkostengeräte (BGK) oder Vorhaltegeräte
bezeichnet. Fahrzeuge der Baukolonnen oder LKW für Maschinen- und Materialtransporte
werden meist als BGK verrechnet, Kosten für Fahrzeuge der Geschäftsleitung den Allgemei-
nen Geschäftskosten zugerechnet.
20
vgl. Jurecka, W.: Kosten und Leistungen von Baumaschinen, S. 62;
20
vgl. Müller, F.: Baumaschinen im
GaLaBau, S. 51
21
vgl. Plümecke, K.: Preisermittlung für Bauarbeiten, S. 35; . Müller, F.: Baumaschinen im GaLaBau, S. 43

4 Grundlagen
14
4.3.1 Zeitbegriffe zur Gerätekostenermittlung:
4.3.1.1 Lebensdauer:
Die Lebensdauer einer Maschine ist die Zeit zwischen Herstellung und Verschrottung.
22
4.3.1.2 Nutzungsdauer:
Unter der Nutzungsdauer versteht man die Zeitdauer, in der ein Gerät erfahrungsgemäß
wirtschaftlich und mit technischem Erfolg eingesetzt werden kann. Die Nutzungsdauer wird
entweder in Nutzungsjahren oder in Vorhaltemonaten ausgedrückt.
23
4.3.1.3 Vorhaltezeit:
Die Vorhaltezeit ist der Zeitraum, in dem ein Gerät zur Verfügung steht und darüber ander-
weitig nicht verfügt werden kann.
Die Vorhaltezeit umfasst:
- Zeiten für An- und gegebenenfalls Rücktransport
- Zeiten für Auf- und Abbau
- Einsatzzeiten
- Zeiten für Umsetzen auf der Baustelle
- Stilliegezeiten auf der Baustelle (z.B. Ausfallzeit während der Schlechtwetterperiode)
- Zeiten für Wartung und Pflege
- Reparaturzeiten während des Einsatzes
4.3.1.4 Einsatzzeit:
Die Einsatzzeit umfasst:
- Zeit für Vorbereitung und Abschluss der Arbeit
- Betriebszeit (Laufen unter Last)
- Baubetrieblich bedingte Wartezeiten
- Verteil- und Verlustzeiten
24
22
vgl. Drees, G., Bahner, A.: Kalkulation von Baupreisen, S. 61
23
vgl. Drees, G., Bahner, A.: Kalkulation von Baupreisen, S. 61
24
vgl. Drees, G., Bahner, A.: Kalkulation von Baupreisen, S. 62

4 Grundlagen
15
4.3.2 Kostenbegriffe zur Gerätekostenermittlung:
4.3.2.1 Abschreibung
(AfA):
Baumaschinen und Geräte unterliegen der Abnutzung und damit einer fortwährenden Wert-
minderung. Hierbei entstehende Kosten werden durch die Abschreibung steuerlich und kal-
kulatorisch erfasst.
· Die steuerlichen Abschreibungsdauern werden durch branchenspezifische AfA- Tabellen
der Finanzämter vorgegeben und betreffen die Minderung der Buchwerte der Anlagegü-
ter innerhalb der Bilanz.
25
· Für die Gerätekalkulation ist jedoch nur die betriebliche oder kalkulatorische Abschrei-
bung von Belang. Dabei wird ein Wertverzehr angenommen, der sich gleichmäßig über
die gesamte Nutzungsdauer verteilt, so dass am Ende der Nutzungsdauer der Restwert
Null beträgt (Lineare Abschreibung).
26
4.3.2.2 Verzinsung:
Die Verzinsung der Maschine ist der Betrag, den der Kaufpreis des Gerätes eingebracht hät-
te, wenn der Käufer ihn auf der Bank langfristig (für die Dauer der Nutzungsjahre) angelegt
hätte. Die Bezahlung aus Eigenkapital ist aber eher selten, so dass auch Fremdzinsen für
Darlehen berücksichtigt werden müssen. Insoweit wird für die Verzinsung der Maschine ein
Mischzins gebildet. Aus Gründen der praktischen Anwendbarkeit wird mit einem gleichblei-
benden Durchschnittswert gerechnet, dem der halbe mittlere Neuwert zugrunde liegt. Daraus
ergibt sich die Verzinsung pro Jahr.
27
4.3.2.3 Reparaturkosten:
Auf die Reparaturkosten wurde bereits unter 4.2.3 hinreichend eingegangen.
4.3.2.4 Mehrwertsteuer:
Sämtliche o.a. Rechnungsbeträge beinhalten keine Mehrwertsteuer, denn diese wird als
durchlaufender Posten nicht berücksichtigt. Gem. § 1 UStG ist der Unternehmer verpflichtet,
Lieferungen und Leistungen im Inland gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens zu
25
vgl. Ziegler, W.: Betriebswirtschaft im Landschaftsbau, S. 4, 5
26
vgl. Drees, G., Bahner, A.: Kalkulation von Baupreisen, S. 63
27
vgl. Müller, F.: Baumaschinen im GaLaBau, S. 46; Drees, G., Bahner, A.: Kalkulation von Baupreisen, S.
63

4 Grundlagen
16
besteuern. Ebenso hat er die Mehrwertsteuer an die Vorlieferanten abzuführen. Wenn nun
die an die Lieferanten gezahlte Steuer, die sogenannte Vorsteuer, höher ausfällt als die vom
Kunden eingeforderte Umsatzsteuer, so entsteht ein Rückforderungsanspruch gegenüber
dem Finanzamt.
28
Folglich verursachen bei dem Unternehmer lediglich die Nettopreise Kos-
ten, insoweit sind für die Kostenkontrolle auch nur Nettobeträge anzusetzen.
4.3.3 Einzelkostengerät:
Einzelkostenmaschinen kalkuliert man am besten bezogen auf eine Betriebsstunde, allen-
falls für einen Arbeitstag. Ihre Kosten enthalten dann die fixen und die variablen Kosten.
Kostenkalkulation einer Einzelkostenmaschine,
Radlader (ohne Fahrerlohn):
29
Fabrikat:
Typ:
Motorleistung:
44 kW
Anschaffungsjahr:
1999
Kaufpreis:
40.000
Reparaturkostenfaktor:
0,6
Jahresbetriebsstunden:
850
vorauss. Nutzungsjahre:
6
Festkosten je Jahr
veränderl. Kosten je Stunde
Abschreibung
6.667
Reparaturen
4,71
Verzinsung (6 %)
1.200
Treibstoff (8 l/h x 0,70)
5,60
Öle u. Schmiesstoffe
1,40
Summe /Jahr
7.867
/h
11,71
/h
9,26
gesamt /h
20,97
Abbildung 2
28
vgl. Ziegler, W.: Kleines Lexikon zur Betriebswirtschaft im Landschaftsbau, S. 112; Müller, F.: Bauma-
schinen im GaLaBau, S. 63
29
vgl. . Müller, F.: Baumaschinen im GaLaBau, S. 43

4 Grundlagen
17
4.3.4 Gemeinkostengerät:
Die Gemeinkostenmaschine wird, wie u.a. Beispiel deutlich macht, auf den Vorhaltemonat
berechnet und kann dann auch für die Woche bei vier Wochen pro Monat berechnet werden.
Soweit man noch Sprit- und Schmiermittelverbrauch mit einrechnen möchte und diese nicht
in den Baustellengemeinkosten enthalten sind, muss bedacht werden, dass das Gerät wäh-
rend der Vorhaltezeit nicht ständig im Einsatz ist. Weis der Kalkulator, wie viele Betriebs-
stunden prozentual auf die Vorhaltezeit entfallen, kann er die Kosten für Sprit und Schmier-
mittel in die Vorhaltekosten mit einrechnen.
Kalkulation einer Gemeinkostenmaschine,
Radlader:
30
Fabrikat:
Typ:
Motorleistung:
44 kW
Anschaffungsjahr:
1999
Kaufpreis:
40.000
Reparaturkostenfaktor:
0,6
Vorhaltezeit:
9 Monate/ Jahr
vorauss. Nutzungsjahre:
6
40.000
Abschreibung je Vorhaltemonat
=
6 x 9
740,74
40.000 x 0,06
Verzinsung je Vorhaltemonat
=
2 x 9
133,33
40.000 x 0,6
Reparaturen je Vorhaltemonat
=
6 x 9
444,44
Vorhaltekosten je Vorhaltemonat ges.
1.318,51
Bei Ansatz von 170 Vorhaltestunden je Vorhaltemonat lt.
Vorgabe der Baugeräteliste kostet die Vorhaltestunde
7,76
Abbildung 3
30
vgl. . Müller, F.: Baumaschinen im GaLaBau, S. 64

4 Grundlagen
18
4.4 Fahrzeug- und Geräteprüfungen:
Die Kosten für Hauptuntersuchungen (HU), Abgasuntersuchungen (AU), Bremssonderunter-
suchungen und UVV- Kontrollen sind Kosten des Bauhofes oder der Geschäftsleitung und
werden demzufolge den ,,Allgemeinen Geschäftskosten" zugerechnet.
31
4.4.1 Haupt-, Abgas- und Bremssonderuntersuchungen:
Sämtliche PKW, LKW, und Anhänger müssen in regelmäßigen Abstanden verschiedenen
Untersuchungen unterzogen werden. Für alle gilt die HU durch TÜV oder DEKRA, hinzu
kommen für selbstständig bremsende PKW- und LKW- Anhänger die Bremssonderuntersu-
chungen. Dabei gelten für alle, je nach zulässigen Gesamtgewichten oder Höchstgeschwin-
digkeiten unterschiedliche Untersuchungsintervalle, gleiches gilt für Kraftfahrzeuge bezüglich
der AU, auf die hier im Einzelnen nicht weiter eingegangen wird.
32
4.4.2 Unfallverhütungsvorschriften:
Die Unfallverhütungsvorschriften sind nach dem Sozialgesetzbuch 7, § 209 Abs. 1 Nr. 1 Ge-
setzen gleichgestellt und verpflichten den Betreiber von Maschinen und Geräten zur Durch-
führung von Sachkundigen- Prüfungen. Zur praktischen Durchführung sind für den Garten-
und Landschaftsbau von der Gartenbauberufsgenossenschaft Berufsgenossenschaftliche
Vorschriften (BGV) erlassen worden, die in ihren Unfallverhütungsvorschriften die Sachkun-
digenprüfungen von Maschinen und Geräten vorschreiben.
33
Sämtliche Erdbaumaschinen,
Kleingeräte, Schlepper und Anbaugeräte, die nicht einer Hauptuntersuchung durch den TÜV
unterliegen, müssen von einem Sachkundigen regelmäßig geprüft werden.
Wann?:
- vor der ersten Inbetriebnahme
- nach wesentlichen bauartlichen Änderungen
- mindestens alle 12 Monate bei Baumaschinen, bei Bedarf früher
31
vgl. Leimböck, E., U. Klaus u. O. Hölkermann: Baukalkulation und Projektcontrolling, S. 23
32
vgl. http://www.verkehrsportal.de/stvzo/anl_08.php3, S. 1-5 ; http://www.bartwegkfz.de/asu.htm, S. 1-3
33
vgl. http://www.vdbum.de/produkte.html, S. 1 ; Kinias, C., Hauke, T.: Der Sicherheitskoordinator, S. 138

4 Grundlagen
19
Wie?:
- Sicht und Funktionskontrolle
- Prüfung der Sicherheitseinrichtung (Vollständigkeit und Funktion)
- Durchführung der Nachprüfung nach der Behebung von Mängeln
- schriftliche Dokumentation der Prüfergebnisse
4.5 Baugeräteliste 1991/ 2001:
Die Baugeräteliste (BGL) ist ein Nachschlagewerk, herausgegeben vom Hauptverband der
Deutschen Bauindustrie E.V., in dem die Neuwerte, die Nutzungsdauern und die monatli-
chen Abschreibungs-, Verzinsungs- und Reparaturkostenbeträge aufgezeichnet sind.
34
Erstmals erschienen 1960 beinhaltete die BGL 9 Hauptgruppen von Baumaschinen, welche
üblicherweise im Hoch- oder Tiefbau verwendet werden. Technischer Fortschritt, wirtschaftli-
che Veränderungen und europäische Harmonisierungswünsche machten die Überarbeitung
insoweit erforderlich, als dass in der BGL 2001 nun 24 Hauptgruppen aufgeführt sind, die
basierend auf der Euroliste von 1998 mit einem neuen alphanumerischen Code versehen
wurden.
35
Problematisch ist allerdings für den GaLaBau, dass die BGL keine Angaben zu Pflegema-
schinen, ebenso nichts zu anderen typischen Maschinen des Landschaftsbaues, z.B. Stub-
benroder, Hächsler, Fräsen o.a. Bodenbearbeitungsgeräten macht.
36
Weiter ist für die
Kalkulation der Vorhaltekosten einer Baumaschine nach der BGL kritisch anzumerken, dass
sie in vieler Hinsicht stark vereinfacht und daher ihre Daten nur dann Verwendung finden
sollten, soweit keine eigenen Erfahrungswerte der Baubetriebsrechnung vorliegen.
Kritisch zu bewerten sind insbesondere folgende Angaben der BGL 2001:
· Die Nutzungsdauern der Geräte, gemessen in Nutzungsjahren und Vorhaltemonaten,
stimmen überein mit den amtlichen steuerlichen AfA- Tabellen für den Wirtschaftszweig
Baugewerbe vom 01.09.1997 und liegen damit wahrscheinlich niedriger als eine Bauma-
schine üblicherweise genutzt werden kann.
34
vgl. G. Drees: Kalkulation von Baupreisen, S. 58
35
vgl. Baugerateliste 2001, Hrsg.: Hauptverband der deutschen Bauindustrie, S. 11
36
vgl. Müller, F.: Baumaschinen im GaLaBau, S. 60

4 Grundlagen
20
· Die angegebenen mittleren Neuwerte sind Mittelwerte der Listenpreise der gebräuchlichs-
ten Fabrikate und dürften wohl bezogen auf den GaLaBau überhöht sein.
· Die Reparaturkosten sind Durchschnittswerte über die gesamte Nutzungsdauer und gel-
ten unter der Voraussetzung mittelschwerer Betriebsbedingungen, eine Differenzierung
zwischen leichter, mittelschwerer und schwerer Gerätebelastung findet nicht statt.
· Nicht aufgeführt sind Lohn- und Materialkosten für Wartung, Pflege und Kontrollen der
Baumaschinen.
37
37
vgl. Baugeräteliste 2001, Hrsg.: Hauptverband der deutschen Bauindustrie, S. 12, 13, 15

5 Methodik
21
5 Methodik
5.1 Untersuchtes Unternehmen:
5.1.1 Allgemeines:
Zur Erstellung dieser Arbeit wurde der Maschinenpark der Fa. A. Müller GmbH im hessi-
schen Bad Homburg untersucht. Das Unternehmen des Garten-, Landschafts- und Sport-
platzbaus mit eigener Baumschule wurde 1965 von Herrn Albert Müller gegründet. Ge-
schäftsführer sind die Söhne Karl und Gustav Müller, welche auf den Baustellen und in der
betriebseigenen Werkstatt 36 Mitarbeiter beschäftigen. Das Büro, bestehend aus der kauf-
männischen und der technischen Abteilung, umfasst 9 Mitarbeiter, die unterstützende Mitwir-
kung des Seniorehepaares Müller mit eingerechnet.
Die Tätigkeitsschwerpunkte liegen im Neuanlagenbau, Sportplatzbau und ­renovation,
Dachbegrünung, Anlagenpflege und Baumschule in Verbindung mit Garten- und Land-
schaftsbau in einem Wirkungskreis von etwa 100 km.
Die Auftraggeberstruktur gliedert sich wie folgt:
Auftraggeberstruktur der Fa. A. Müller:
Öffentliche Hand
30 %
Bauträger/ Baugesellschaften
30 %
Industrie/ Gewerbe
20 %
Privat
20 %
Abbildung 4
5.1.2 Kalkulation des untersuchten Unternehmens:
Das Unternehmen A. Müller erstellt seine Angebotskalkulation mit der Branchensoftware
,,GaLaBau 4.5" von dem Softwareanbieter DATAflor, in der außer Kleintransporter, PKW der

5 Methodik
22
Geschäftsleitung und Gemeinkostengeräte wie Flächenrüttler und Vibrationsstampfer alle
anderen Baumaschinen, Anbaugeräte, Fahrzeuge und Anhänger als Einzelkostengeräte in
Ansatz gebracht werden. Diesen Gerätekosten werden dann in der ungleichbelastenden
Zuschlagskalkulation nach der jährlichen Feststellung der Umsatz- und Herstellkostenstruk-
tur mit den Gemeinkosten des Betriebes belastet.
38
Problematisch bei dieser Kalkulationsme-
thode ist allerdings, dass sie bei unterschiedlicher Kostenstruktur der Aufträge die Gefahr der
Über- oder Unterkalkulation birgt, denn bei Verschiebungen von Lohn- und Maschinenantei-
len können sich gleichbleibende Zuschlagssätze gewinnmindernd auswirken.
39
Die Erkennt-
nisse der vorliegenden Arbeit sollen helfen, innerhalb der Angebots- und Zuschlagskalkulati-
on, der wirtschaftlichen Nachkalkulation sowie der Leistungsnachkalkulation mit genauer
ermittelten Maschinenkosten die Kosten- und Leistungsrechnung des Unternehmens zu op-
timieren.
5.2 Datenerhebung:
5.2.1 Untersuchungszeitraum:
Sämtlich zusammengetragene Daten für die Auswertung und Analyse der Maschinenkosten
stammen aus dem Zeitraum von Januar 1992 bis einschließlich Mai 2002, also etwa 11,5
Jahre, um mit einer Vielzahl von Zahlen möglichst repräsentative Ergebnisse zu erzielen.
Weiter wurde dieser Zeitraum gewählt, um einige Baumaschinen und ­fahrzeuge über ihre
gesamte Nutzungsdauer erfassen zu können.
5.2.2 Untersuchungsgegenstand:
Alle selbstständig und nicht selbstständig fahrenden Baumaschinen, Anbaugeräte, LKW,
LKW- Hänger, PKW, PKW- Hänger und Verdichtungsgeräte, welche innerhalb des Untersu-
chungszeitraumes betrieben wurden und größtenteils noch werden, sind Grundlage der
vorliegenden Untersuchung. Voraussetzung war aber, dass ein repräsentativer Zeitraum von
mindestens 5 Betriebsjahren bei älteren Maschinen vorlag. Neuanschaffungen gingen in die
Datenerhebung mit ein, auch wenn ihre Betriebszeiten kürzer sind, um deren Kosten in der
38
vgl. Niesel , A.: Der Baubetrieb in Landschaftsarchitektur und Landschaftsbau, S. 92, 95
39
vgl. Niesel , A.: Der Baubetrieb in Landschaftsarchitektur und Landschaftsbau, S. 96, 97

5 Methodik
23
Zukunft fortschreiben zu können. Weiter gingen solche Maschinen und Geräte in die Auswer-
tung nicht ein, denen aufgrund mangelhafter Rechnungserstellung kaum Kosten zugeordnet
werden konnten.
5.2.3 Einteilung der Geräte:
In Anlehnung an den Geräteschlüssel der Baugeräteliste 2001 sind untersuchte Maschinen
und Fahrzeuge gruppiert worden. Dadurch ist es möglich, die Ergebnisse auch im Nachhi-
nein mit den Vorgaben der BGL abzugleichen und der Vergleich innerhalb gleicher Geräte-
größen. Demnach unterteilen sich beispielsweise die untersuchten Hydraulikbagger in Bag-
ger mit weniger als 6 t Betriebsgewicht und solche mit mehr als 6 t.
5.2.4 Anschaffungskosten:
In den Anhängen I und II sind die Anschaffungskosten sämtlicher Geräte mit aufgeführt, aus
denen sich ein Lebensreparaturkostenfaktor errechnen ließ. Bei der Anschaffung von Neuge-
räten ist der - Betrag ohne Mehrwertsteuer inklusive ausgehandelte Preisnachlässe ange-
geben, der nach dem amtlichen Umrechnungskurs von 1,956 berechnet wurde.
40
Die Höhe
der von den Händlern eingeräumten Nachlässe wird in den meisten Fällen nicht bekannt
gegeben, um sich Handlungsspielraum zu erhalten. Dass hier mit den tatsächlich gezahlten
Beträgen gerechnet wird, ist auch insoweit konsequent, als dass für die betriebliche Ab-
schreibung diese Anschaffungskosten angesetzt werden und sich Reparaturkostenfaktoren
auf die im Unternehmen üblicherweise gezahlten Preise bezieht.
5.2.5 Reparaturkosten der betriebseigenen Werkstatt/ Fremdreparaturen:
Die Materialkosten für Reparaturaufwendungen wurden aus sämtlichen Rechnungen und
Lieferscheinen für Ersatzteile und Hilfsstoffe sowie Kundendienstrechnungen zusammenge-
tragen, in - Beträge umgerechnet und den einzelnen Geräten zugeordnet. Wie dem Tabel-
lenanhang II zu entnehmen ist, verteilen sich diese Kosten auf Grundgerät, Fahrwerk und
Sonstige Kosten, um in Anlehnung an die BGL die Nutzungsdauer der einzelnen Komponen-
ten beurteilen zu können.
40
vgl. http://ice.zadi.de/ktbl/mak-help.html

5 Methodik
24
5.2.5.1 Materialkosten für Grundgerät:
Unter dem Grundgerät ist hier die Baumaschine mit der Grundausrüstung zu verstehen, mit
der sie üblicherweise ohne Zusatzausrüstungen ausgestattet ist. Dass heißt für Radlader, mit
Palettengabel und Mehrzweckschaufel, für Bagger mit Tief- und Grabenraumlöffel. Soweit
Maschinen mit einem dritten Steuerkreis für Schnellwechseleinrichtungen ausgerüstet sind,
ist dies den Reparaturtabellen des Anhangs II unter ,,Ausrüstung" zu entnehmen. Außer Rei-
fenwechsel und Reifenreparaturen sowie der Austausch von Kettenbändern bei Raupen-
fahrwerken sind unter den Materialkosten des Grundgerätes alle Ersatzteile und Hilfsstoffe
erfasst, die für die Instandsetzung und Instandhaltung der Maschinen und Fahrzeuge erfor-
derlich waren.
5.2.5.2 Materialkosten für Fahrwerk:
Die Reparaturkostentabellen im Anhang II enthalten eine Spalte mit der Überschrift ,,Fahr-
werk", unter der Material- und Lohnkosten aufgeführt sind. Bezogen auf alle Geräte und
Fahrzeuge handelt es sich lediglich um Aufwendungen, die für Reifenreparaturen, Reifen-
wechsel inklusive Zubehör, Einlagerung von Winterreifen und die Entsorgungskosten von
Altreifen. Soweit Baumaschinen mit Raupenfahrwerk ausgerüstet sind, beinhalten die Kosten
Reparaturen, den Austausch und die Entsorgung von Ketten. Gerade bei dem Wechsel von
Kettenbändern geht der Austausch von Antriebsrädern einher, so dass diese Kosten mit er-
fasst sind. Alle anderen Arbeiten, die sich auf Antriebstechnik beziehen, fallen unter die Re-
paraturen des Grundgerätes.
5.2.5.3 Sonstige
Reparaturkosten:
Die Spalte ,,Sonstige" der Tabellen im Anhang II beinhaltet Umbauarbeiten an Maschinen
und Geräten, die vorgenommen wurden, um den betriebsspezifischen Ansprüchen der Fa.
Müller gerecht zu werden. So wurden beispielsweise am MAN- LKW und dem MAN- Hänger
die Bracken der Ladeflächen verstärkt oder bei fast allen Radladern und Hydraulikbaggern
Zentralschmieranlagen durch die betriebseigene Werkstatt oder Fremdwerkstätten einge-
baut. Diese Maßnahmen werden durchgeführt, um später auftretenden Reparaturen zu min-
dern, also als reparaturkostensenkend anzusehen. Deshalb sind sie gesondert aufgeführt,
um sie von Zufallsreparaturen unterscheiden zu können, sind jedoch in die Reparaturkosten
eingerechnet.
Dagegen fallen unter ,,Sonstige" auch nachträgliche Investitionen, wie der Anbau eines
Frontladers am Same- Schlepper, die nicht in die Reparaturkosten eingerechnet wurden,
sondern werterhöhend zum Anschaffungspreis hinzuaddiert.

5 Methodik
25
5.2.5.4 Umlage nicht zuzuordnender Materialkosten:
5.2.5.4.1 Ersatzteilkosten:
Problematisch erwies sich die Zuordnung von Ersatzteilen, die meist über Sammelbestellun-
gen angefordert wurden und den einzelnen Maschinen- und Geräten nicht im Einzelnen zu-
zuordnen waren. Auch traten Rechnungen auf, aus denen zwar die Maschinengruppe Rad-
lader oder LKW ersichtlich war, jedoch nicht die betroffene Maschine. Diese Kosten sind
innerhalb des Untersuchungszeitraumes zunächst gesondert den Gerätegruppen nach
Grundgerät, Reifen und Fremdreparaturen getrennt, zugeordnet worden.
Im zweiten Schritt wurde die Anzahl der Nutzungsjahre aller untersuchten Geräte innerhalb
einer Gruppe errechnet, um dann die Summe der Reparaturkosten einer Gerätegruppe
durch die Summe der Nutzungsjahre zu teilen. Damit ergab sich ein umgelegter jährlicher
- Betrag beispielsweise der Kategorie ,,Ersatzteile".
Die Berechnung der Umlagekosten soll folgendes Beispiel verdeutlichen:
Beispiel Minibagger:
Kosten für Ersatzteile
von 1992 ­ 2002:
= 3.405
Anzahl der Einsatzjahre aller
Minibagger: =
23 Jahre
Umlage Ersatzteile:
= 3.405 : 23 = 148.05 /Jahr
5.2.5.4.2 Hydraulikersatzteilkosten:
Um die Kosten für Hydraulikkosten von 3.500 innerhalb des Untersuchungszeitraumes
umlegen zu können, galt es zunächst einen Umlageschlüssel zu überlegen, nach dem diese
Aufwendungen verursachergerecht verteilt werden konnten. Die betroffenen Gerätegruppen
sind lediglich Radlader, Bagger > 6 t und Minibagger, denn alle anderen Maschinen und An-
baugeräte erfordern den Bezug von Hydraulikteilen wegen ihrer Bauart bei den Herstellern
und konnten zugeordnet werden. Die Umlage erfolgte unter der Annahme, dass von diesen
Maschinengruppen der Aufwand jeder Gruppe für Hydraulik dem prozentualen Anteil ihrer
Ersatzteilkosten entspricht, folglich waren zuerst alle Ersatzteilkosten als Zwischenrechnung
der drei angesprochenen Gruppen zu ermitteln. Von insgesamt 227.117 ergab sich folgen-
de prozentuale Verteilung:

5 Methodik
26
Hydraulikersatzteile in %
Radlader
46,7 %
Bagger > 6 t
41,6 %
Bagger < 6 t
11,7 %
Abbildung 5
Innerhalb einer Gruppe wurde sodann dieser prozentuale Anteil von insgesamt errechneten
227.000 ermittelt und auf die Summe der Betriebsjahre einer Gruppe verteilt, wie bereits im
vorherigen Abschnitt beschrieben.
5.2.5.4.3 Hilfsstoffe:
Analog zu der Umlage der Hydraulikkosten wurde mit den Aufwendungen für Hilfsstoffe von
21.000 verfahren, wie Schweißgas, Reinigungsmittel, Schrauben, Farben, Grundierungen
u.s.w., also alles, was nicht unter Ersatzteile fällt. Auch hier wurden die prozentualen Anteile
der Maschinengruppen von den Gesamtaufwendungen, nämlich Ersatzteile und Fremdrepa-
raturen, also Lohnkosten der eigenen Werkstatt nicht eingerechnet, berechnet. Die Summe
dieses Gesamtaufwandes belief sich in den 11. Jahren auf 622.000 . Davon ergaben sich
folgende Prozentanteile von den Gesamtkosten.

5 Methodik
27
Anteilige Ersatzteil- und Fremdreparaturkosten (%) von
100 % (622.000 )
17
15
5
22
6
10
7
6
12
Radlader
Bagger > 6 t
Minibagger
LKW > 3,8 t
LKW < 3,8 t
PKW
LKW- Hänger
Anbaugeräte
Übrige
Abbildung 6
Die Kosten für Hilfsstoffe wurden nach den Prozentsätzen der Abbildung 6 errechnet und auf
die Betriebsjahre der einzelnen Maschinengruppen umgelegt.
5.2.5.5 Lohn für Eigenreparaturen:
Zur Erfassung der Lohnkosten für Reparaturen, die in der eigenen Werkstatt der Fa. Müller
von 1992 bis 2002 ausgeführt wurden, die in den Tabellen des Anhangs II unter "W
z
." aufge-
führt sind, wurde vereinfachend der Mittelwert aus den tariflich vorgegebenen Ecklöhnen des
o.a. Zeitraumes ermittelt. Da die beiden Maschinenschlosser aufgrund ihrer langjährigen
Erfahrung gem. der Lohngruppe 4 als Landschaftsgärtnermeister bezahlt wurden, was nach
dem Bundeslohntarifvertrag -West- im Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau v.
29.10.1996 110 % des Ecklohnes entspricht, ergab sich somit ein Basislohn von 11,88 .
Da sich jedoch die Lohnkosten aus dem Bruttolohn und Aufschlägen für lohngebundene und
Lohnnebenkosten ergeben, war der Zuschlagssatz für lohngebundene Kosten zu berech-
nen.
41
41
vgl. Niesel , A.: Der Baubetrieb in Landschaftsarchitektur und Landschaftsbau, S. 77

5 Methodik
28
5.2.5.5.1 Ermittlung der Zuschlagsätze für lohngebundene Kosten:
1. Ermittlung der Arbeitstage im Jahr 2000:
Der Zuschlag für Soziallöhne errechnet sich in Prozent der tatsächlich geleisteten Arbeitsta-
ge, folglich sind zunächst die Ausfalltage bezogen auf das Jahr 2000 festzumachen. Von 366
Tagen im Jahr waren für arbeitsfreie Tage; Urlaub; gesetzliche, tarifliche, betriebliche Aus-
falltage und Krankheit 195 Tage abzuziehen, so dass durchschnittlich 177,10 Tage tatsäch-
lich gearbeitet wurden.
2. Ermittlung des Zuschlagssatzes für Lohnzusatzkosten:
2.1. Soziallöhne:
Der AG hat die Kosten für bezahlte Feier- oder Ausfalltage, Urlaubstage und die Lohnfort-
zahlung im Krankheitsfall sowie den tariflichen Sozialaufwand für die Schlechtwettertage zu
tragen.
42
Dem Basislohn von 100 % waren im Jahr 2000 40,71 % für Soziallöhne hinzuzu-
rechnen, so dass sich die Zwischensumme von Grundlohn und Soziallöhnen von 140,71 %
ergibt.
2.2 Sozialkosten:
Zu den Sozialkosten (lohngebundene Kosten) gehören im Wesentlichen der vom Unterneh-
mer zu erbringende Beitragsanteil für die gesetzlichen Renten- ,Kranken- ,Pflege- , Arbeits-
losen- und Unfallversicherung , die tarifliche Jahressonderzahlung als auch der tariflich ver-
einbarte Beitrag zur Finanzierung des Ausbildungsförderwerkes (AuGaLa) und die Winter-
bau-Umlage.
43
Die tariflichen Sozialaufwendungen umfassen Jahressonderzahlungen, Wegegeld, Auslö-
sungen und vermögenswirksame Leistungen. Insgesamt ergibt sich für gesetzliche und tarif-
liche Sozialaufwendungen ein Anteil von 37,54 %, was einem Zuschlag von 52,82 % auf
Grund- und Sozialohn entspricht. Die Lohnstunde der Werkstatt kostet daher die Fa. Müller
11,88 x 194 % = 23 .
42
vgl. Erhardt, H.: Auftragsabwicklung im Baubetrieb, Arbeitsblatt GLAB 3.4.4.-3
43
vgl. Erhardt, H.: Auftragsabwicklung im Baubetrieb, Arbeitsblatt GLAB 3.4.4.-4

5 Methodik
29
3. Ermittlung des Zuschlagssatzes für Lohnnebenkosten:
Die Lohnnebenkosten für Auslösungen, Wegezeitvergütungen und Wegegelder sind dem
Mittelohn oft prozentual aufgeschlagen, werden aber hier nicht berücksichtigt, da das Werk-
stattpersonal von diesen Zuschlägen nicht betroffen ist.
44
Da sich diese Bruttolohnstunde auf das Jahr 1996 bezieht, jedoch die Lohnkosten in neuerer
Zeit gestiegen sind, fallen diese für die Jahre nach 1996 etwas zu niedrig aus, dagegen für
die Jahre bis 1996 zu hoch, so dass dieser Mittelwert ein vertretbarer Kompromiss für die
Gesamtbetrachtung darstellt.
5.2.5.6 Ermittlung des Zeitaufwandes für Reparaturen der eigenen Werkstatt:
Zur Ermittlung des Zeitaufwandes für Reparaturen der betriebseigenen Werkstatt, in der die
Maschinenschlosser Gustav Wellmeister und Konrad Büchtel beschäftigt sind, wurden die
Werkstatttagesberichte der Jahre 1996, 1999 und 2000 analysiert. Die Werkstattberichte
beinhalten, wer wann an welcher Maschine welche Arbeiten ausgeführt hat und wie viele
Stunden diese Tätigkeiten beansprucht haben. Diese Stundenzahlen wurden den einzelnen
untersuchten Maschinen für jedes Jahr einzeln zugeordnet, um dann zunächst die Summe
der Stunden innerhalb einer Maschinengruppe und eines Jahres zu erhalten. Daraufhin war
der Mittelwert, dass heißt die Stundenzahl pro Maschine zu errechnen, dass sich eine gemit-
telte Stundenzahl pro Maschine und Untersuchungsjahr ergab. Die Untersuchung von drei
Jahren ergab demnach drei gemittelte Stundenzahlen pro Jahr und Maschine, aus denen
wiederum ein Mittelwert errechnet worden ist. Das Endergebnis war schließlich der Stunden-
aufwand pro Jahr und Maschine, ermittelt aus einem Untersuchungszeitraum von drei Jah-
ren. Aufgrund der unterschiedlichen Maschinengrößen und dem damit verbundenen unter-
schiedlichen Zeitaufwand innerhalb einer Gruppe wurden die Stundenaufwendungen im Mit-
tel pro Gerät ermittelt bei jedem Anbaugerät, Grader, Raupe, Same- und Fastrac- Schlepper.
Infolgedessen ergab sich ein gemittelter Stundensatz pro Jahr und Gerät, von den soeben
angesprochenen Ausnahmen abgesehen, wie die Abbildung 7 zeigt.
44
vgl. KLR BAU, Kosten- und Leistungsrechnung der Bauunternehmen, Hrsg.: Hauptverband der Deut-
schen Bauindustrie, S. 19

5 Methodik
30
Reparaturstunden pro Gerät und Jahr
0
10
20
30
40
50
60
70
Radl
ade
r
Ba
gge
r > 6
t
Schlep
pe
r
LK
W > 3,8 t
Min
ibag
ger
LKW
< 3
,8
t
PK
W
Vib
ra
tio
nssta
m
pfer
Gerätegruppe
Anzahl Stunden
Abbildung 7
Die oben aufgeführten durchschnittlichen Stundenzahlen und die individuellen der übrigen
Maschinen sind dann mit dem Bruttolohn von 23 multipliziert und jeder Maschine pro Jahr
in der Reparaturkostentabelle des Anhangs II zugeordnet worden.
5.2.5.7 Fremdreparaturen:
Reparaturen ausgeführt von Fremdwerkstätten, ob in der Werkstatt oder auf der Baustelle
durch Monteure mit Werkstattwagen, wurden aufgegliedert in die Lohnkosten und Material-
kosten und sind einzeln unter den Reparaturen des Anhangs II erfasst. Diese Lohnkosten
der Fremdleistungen enthalten vor allem bei Reparaturen auf der Baustelle auch die tarifli-
chen Lohnnebenkosten, wie Wegegelder und Auslösungen. Bei solchen Rechnungen, wel-
che Material- und Lohnkosten nicht gesondert aufgeführt haben, sind die Nettosummen hal-
biert und unter Löhnen und Ersatzteilen je zur Hälfte eingepflegt worden, obwohl im weiteren
auf eine Analyse der Fremdreparaturen verzichtet wurde.
5.2.6 Wartungsaufwand der betriebseigenen Werkstatt:
An den Baumaschinen und Geräten sowie Fahrzeugen werden von der Werkstatt Müller in
regelmäßigen Intervallen Wartungsarbeiten ausgeführt und zur Kontrolle für jedes Gerät in
Inspektionskarten protokolliert. Die Intervalle der Wartung richten sich bei Maschinen und

5 Methodik
31
Geräten nach Betriebsstunden, bei Fahrzeugen nach Kilometerzahlen. Für Baumaschinen,
bei denen keine Wartungsverträge ausgehandelt wurden und gebraucht gekaufte Geräte
gelten folgende Wartungsintervalle:
- alle 200 Stunden (Motorölwechsel inkl. Filter, Abschmieren)
- alle 1000 Stunden (Motor- und Hydraulikölwechsel inkl. Filter, Abschmieren)
- alle 2000 Stunden (Motor-, Hydraulik- und Getriebeölwechsel inkl. alle Filter , Abschmie-
ren)
Bei Fahrzeugen wird der Motorölwechsel alle 15.000 km durchgeführt.
Bei Neugeräten werden innerhalb der ersten 1000 Stunden die oben aufgeführten War-
tungsarbeiten in kürzeren Abständen ausgeführt.
5.2.6.1 Materialkosten der Wartung der betriebseigenen Werkstatt:
Die Materialkosten der Wartung sind überwiegend Schmiermittel, Filter und Kühlmittel, wobei
der geringe Kostenanteil von Filtern und Kühlmitteln bei der Vielzahl der Geräte nicht geson-
dert erfasst werden konnte und ist daher in den Ersatzteilkosten der Reparatur enthalten.
Da der Schmiermittelanteil bei der Kalkulation von Einzelkostenmaschinen regelmäßig als
prozentualer Anteil der Kraftstoffkosten gerechnet wird, wie bereits unter 4.2.1.2 beschrie-
ben, waren zunächst die Kraftstoffkosten pro Gerät und Jahr zu errechnen.
5.2.6.1.1 Ermittlung der Kraftstoffkosten/ Schmierstoffkosten:
Die Kosten für Kraftstoff sind aus den Verbrauchszahlen der Geräte (l/100 km oder
l/Betriebstunde) den Gerätestammdaten des EDV- Programms GaLaBau 4.5 entnommen
worden. Ebenso die prozentualen Schmierstoffkosten, die stichprobenartig von der Fa. Mül-
ler für die einzelnen Gerätegruppen ermittelt worden sind, außer bei den Gemeinkostengerä-
ten Rüttelplatten und Vibrationsstampfer, bei denen aus Vereinfachungsgründen kein
Schmiermittelanteil berechnet wurde. Als Grundlage der Berechnung dient der Kraftstoffliter-
preis von 2002 mit 0,77 / l Diesel. Dieser Literpreis war auch Grundlage zur Berechnung
der Schmiermittel in früheren Jahren mit der Konsequenz, dass diese in den ersten Jahren
überhöht sind. Jedoch war es wichtig, gerade für Neugeräte diese Kosten für das Jahr 2002
aktuell errechnet zu haben, als mit einem gemittelten Literpreis zwischen 1992 und 2002 zu
rechnen. Mit der Anzahl der Betriebsstunden oder Kilometer pro Vorhaltejahr, auf die später

5 Methodik
32
0,77 /l x 8 l/Stunde x 500 Stunden/Jahr x 20 % Schmierstoffanteil = 616 /Jahr
noch gesondert eingegangen werden soll, war der Schmierstoffanteil zu berechnen, wie
folgt:
Beispiel Radlader (500 Stunden/Jahr; 8 l/Stunde Diesel):
Diese jährlichen Schmierstoffkosten wurden für jedes Gerät und jedes Fahrzeug einzeln er-
mittelt und unter den Ersatzteilkosten der Spalte ,,Wartung" im Anhang II jährlich erfasst. Bei
LKW und PKW, bei denen die Wartung als regelmäßige Inspektionen von den Fachwerkstät-
ten ausgeführt wird, wurden die Kosten als Fremdleistung der Wartung aufgeschlüsselt nach
Lohn und Ersatzteilen im Anhang II eingepflegt.
5.2.6.2 Lohnkosten der Wartung der betriebseigenen Werkstatt:
Der Zeitaufwand für Wartungen wurden ebenso aus den Jahren 1996, 1999 und 2000 er-
rechnet, wie bereits unter 5.2.5.6 für die Ermittlung des Zeitaufwandes für Reparaturen be-
schrieben. Die Ergebnisse zeigt Abbildung 8 auf.
Wartungsstunden pro Gerät und Jahr
0
2
4
6
8
10
12
14
Ba
gg
er
>
6 t
Sch
lep
pe
r > 2
4
PS
Ra
dlad
er
Raupe
LKW > 3
,8 t
Gr
ade
r
Min
ibag
ger
LKW
< 3
,8
t
Schle
ppe
r < 2
4 PS
Pflaste
rma
schin
e
PK
W
Vibr
ation
sstam
pfe
r
Gerätegruppe
Anzahl Stunden
Abbildung 8
Die in der Abbildung 8 aufgeführten Stundensätze beinhalten auch Reinigungsarbeiten an
den Maschinen, die aber äußerst gering ausgefallen sind.

5 Methodik
33
5.2.6.3 Kontrollen nach § 29 StVZO und UVV:
Die bereits unter 4.4 erwähnten Kontrollen von Baumaschinen, Geraten, Fahrzeugen und
Anhängern verursachen Kosten, die in der Regel den Allgemeinen Geschäftskosten zuge-
rechnet werden. Da sie jedoch in der vorliegenden Arbeit als Kostenverursacher mit erfasst
werden sollten und dem Wesen nach mit Funktionskontrollen der Wartung vergleichbar sind,
wurden diese unter den Fremdleistungen der Wartung mit erfasst. Die Kontrollintervalle von
Haupt-, Abgas- und Bremssonderuntersuchungen ergaben sich aus Rechnungen sowie den
Vorgaben von § 29 StVZO (Straßenverkehrszulassungsordnung), die hier wegen ihrer Viel-
zahl von Bestimmungen nicht im Einzelnen aufgelistet werden, aber bei der Verrechnung der
Kosten berücksichtig worden sind.
45
5.2.6.4 UVV-
Kontrollen:
Herr Gustav Wellmeister, Maschinenschlosser in der Werkstatt der Fa. Müller, ist zudem
Sicherheitsbeauftragter und demnach autorisiert, alle Geräte, die nicht den zuvor erwähnten
Sicherheitskontrollen unterliegen, nach den Unfallverhütungsvorschriften der Gartenbau-
Berufsgenossenschaft jährliche Prüfungen vorzunehmen und erforderliche Arbeiten durchzu-
führen und zu protokollieren, wie unter 4.4.2 erklärt wurde. Allein die Sicht- und Funktions-
kontrolle beansprucht pro Maschine einen recht geringen Zeitaufwand, so dass dieser nicht
gesondert ermittelt wurde, sondern in dem Zeitaufwand der Reparaturen enthalten ist. Die
Reparaturarbeiten sind ebenfalls in den Reparaturkosten der eigenen Werkstatt enthalten.
5.2.6.5 Wartungskosten der Fremdwerkstätten:
Überwiegend werden Wartungsarbeiten als kleine und große Inspektionen bei den PKW der
Geschäftsleitung durch die Vertragswerkstätten ausgeführt. Diese Kosten wurden nach
Lohn- und Stoffkosten aufgegliedert und im Anhand II unter den Wartungsaufwendungen
verbucht.
45
vgl. http://www.verkehrsportal.de/stvzo/anl_08.php3, S. 1-5 ; http://www.bartwegkfz.de/asu.htm, S. 1-3

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2003
ISBN (eBook)
9783832475598
ISBN (Paperback)
9783838675596
DOI
10.3239/9783832475598
Dateigröße
1.1 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Katholische Fachhochschule Norddeutschland Osnabrück – Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur
Erscheinungsdatum
2003 (Dezember)
Note
1,5
Schlagworte
maschinenkalkulation reperaturkostenverläufe wartungskosten vergleich reperaturkosten
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