Wärmeerzeuger im Einfamilienhaus
Beurteilung bezüglich Umweltfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit
					
	
		©2001
		Diplomarbeit
		
			
				203 Seiten
			
		
	
				
				
					
						
					
				
				
				
				
			Zusammenfassung
			
				Inhaltsangabe:Zusammenfassung:	
Das Thema der Diplomarbeit lautet: Wärmeerzeuger im Einfamilienhaus  Beurteilung bezüglich Umweltfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit. Dabei wird auf eine sich nahezu täglich stellende Frage eingegangen: Der Bauherr möchte einen möglichst umweltfreundlichen, energiesparenden Wärmeerzeuger einsetzen. Am Ende steht jedoch immer die Frage nach den Kosten bzw. der Wirtschaftlichkeit. In der vorliegenden Arbeit wird diese Fragestellung beantwortet.
Nach der Einführung und der Erläuterung der Aufgabenstellung werden in Kapitel 3 die untersuchten Wärmeerzeuger vorgestellt. Miteinander verglichen werden der Ölkessel, der Gas-Brennwertkessel, der Holzpellets-Kessel, die Elektro-Wärmepumpe sowie die gasbetriebene Wärmepumpe Loganova GWP von Buderus. Bei der zuletzt genannten handelt es sich um eine Neuentwicklung, welche nach Auskunft von Buderus 2004 auf dem Markt kommen wird.
In Kapitel 4 werden die untersuchten Gebäudetypen vorgestellt: Ein bestehendes Gebäude, bei dem die Heizungszentrale modernisiert werden soll, ein Neubau gemäß den Mindestanforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) sowie ein Ultra-Niedrigenergiehaus (3-Liter-Haus). Damit werden von der Modernisierung im Bestand bis zum modernen Energiesparhaus alle Varianten abgedeckt. Der energetische Standard des jeweiligen Gebäudes wird durch den Jahres-Heizwärmebedarf ausgedrückt, der gemäß EnEV berechnet wird.
Der Vergleich der fünf Wärmeerzeuger bezüglich Umweltfreundlichkeit erfolgt in den Kapiteln 5 und 6: Zunächst wird der jeweilige Primärenergiebedarf gemäß EnEV berechnet. Hier schneidet der Holzpellets-Kessel besonders gut ab, da Holz als nachwachsender Brennstoff eingesetzt wird. Anschließend wird die Umweltbelastung durch Schadstoffemissionen betrachtet. Es wird differenziert zwischen dem Beitrag zum Treibhauseffekt (CO2-Äquivalent), zur Versauerung der Umwelt (SO2-Äquivalent) sowie zum Sommersmog (O3-Vorläufer-Äquivalent).
In Kapitel 7 wird die Wirtschaftlichkeit beurteilt. Über die voraussichtliche Nutzungsdauer von 20 Jahren werden mittel der Kapitalwertmethode sowohl Investitions- als auch Betriebs- und Verbrauchskosten berücksichtigt. Überraschend dabei ist, dass für die drei untersuchten Gebäudetypen durchaus verschiedene Wärmeerzeuger am wirtschaftlichsten sind. So schneidet für das bestehende Gebäude der Holzpellets-Kessel am besten ab. Für den Neubau nach EnEV sowie das Ultra-Niedrigenergiehaus ist der konventionelle Ölkessel am […]
	Das Thema der Diplomarbeit lautet: Wärmeerzeuger im Einfamilienhaus  Beurteilung bezüglich Umweltfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit. Dabei wird auf eine sich nahezu täglich stellende Frage eingegangen: Der Bauherr möchte einen möglichst umweltfreundlichen, energiesparenden Wärmeerzeuger einsetzen. Am Ende steht jedoch immer die Frage nach den Kosten bzw. der Wirtschaftlichkeit. In der vorliegenden Arbeit wird diese Fragestellung beantwortet.
Nach der Einführung und der Erläuterung der Aufgabenstellung werden in Kapitel 3 die untersuchten Wärmeerzeuger vorgestellt. Miteinander verglichen werden der Ölkessel, der Gas-Brennwertkessel, der Holzpellets-Kessel, die Elektro-Wärmepumpe sowie die gasbetriebene Wärmepumpe Loganova GWP von Buderus. Bei der zuletzt genannten handelt es sich um eine Neuentwicklung, welche nach Auskunft von Buderus 2004 auf dem Markt kommen wird.
In Kapitel 4 werden die untersuchten Gebäudetypen vorgestellt: Ein bestehendes Gebäude, bei dem die Heizungszentrale modernisiert werden soll, ein Neubau gemäß den Mindestanforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) sowie ein Ultra-Niedrigenergiehaus (3-Liter-Haus). Damit werden von der Modernisierung im Bestand bis zum modernen Energiesparhaus alle Varianten abgedeckt. Der energetische Standard des jeweiligen Gebäudes wird durch den Jahres-Heizwärmebedarf ausgedrückt, der gemäß EnEV berechnet wird.
Der Vergleich der fünf Wärmeerzeuger bezüglich Umweltfreundlichkeit erfolgt in den Kapiteln 5 und 6: Zunächst wird der jeweilige Primärenergiebedarf gemäß EnEV berechnet. Hier schneidet der Holzpellets-Kessel besonders gut ab, da Holz als nachwachsender Brennstoff eingesetzt wird. Anschließend wird die Umweltbelastung durch Schadstoffemissionen betrachtet. Es wird differenziert zwischen dem Beitrag zum Treibhauseffekt (CO2-Äquivalent), zur Versauerung der Umwelt (SO2-Äquivalent) sowie zum Sommersmog (O3-Vorläufer-Äquivalent).
In Kapitel 7 wird die Wirtschaftlichkeit beurteilt. Über die voraussichtliche Nutzungsdauer von 20 Jahren werden mittel der Kapitalwertmethode sowohl Investitions- als auch Betriebs- und Verbrauchskosten berücksichtigt. Überraschend dabei ist, dass für die drei untersuchten Gebäudetypen durchaus verschiedene Wärmeerzeuger am wirtschaftlichsten sind. So schneidet für das bestehende Gebäude der Holzpellets-Kessel am besten ab. Für den Neubau nach EnEV sowie das Ultra-Niedrigenergiehaus ist der konventionelle Ölkessel am […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
ID 7509 
Wachinger, Thomas: Wärmeerzeuger im Einfamilienhaus - Beurteilung bezüglich 
Umweltfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit 
Hamburg: Diplomica GmbH, 2003  
Zugl.: Fachhochschule München, Fachhochschule, Diplomarbeit, 2001 
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Diplomica GmbH 
http://www.diplom.de, Hamburg 2003 
Printed in Germany
I
NHALTSVERZEICHNIS
5 
Inhaltsverzeichnis 
Danksagung  
...  3 
Verfassererklärung 
...  4 
Inhaltsverzeichnis 
...  5 
1  Einleitung
...  8
1.1  Energieeinsparung  warum? 
...  8 
1.2  Energiesparende Wärmeerzeuger 
...  11 
2  Aufgabenstellung 
...  12
3  Untersuchte Wärmeerzeuger  
...  14
3.1  Gasbetriebene Wärmepumpe Loganova GWP 
...  14 
3.1.1  Diffusions-Absorptions-Wärmepumpe (DAWP) 
...  15 
3.1.2  Gas-Brennwertgerät 
...  18 
3.1.3  Kombigerät Loganova GWP 
...  19 
3.1.3.1  Aufbau und Funktionsweise 
...  19 
3.1.3.2  Planung 
...  22 
3.1.3.3  Feldtest 
...  26 
3.2  Öl-Niedertemperatur-Heizkessel 
...  29 
3.2.1  Aufbau und Funktionsweise 
...  30 
3.2.2  Planung 
...  32 
3.3  Gas-Brennwertkessel 
...  33 
3.3.1  Aufbau und Funktionsweise 
...  34 
3.3.2  Planung 
...  36 
3.4  Holzpellets-Kessel 
...  38 
3.4.1  Holzpellets 
...  38 
3.4.2  Aufbau und Funktionsweise 
...  40 
3.4.3  Planung 
...  42 
3.5  Elektro-Wärmepumpe 
...  44 
3.5.1  Aufbau und Funktionsweise 
...  44 
3.5.2  Planung 
...  45 
I
NHALTSVERZEICHNIS
6 
4  Untersuchte Gebäudetypen  
...  49
4.1  Jahres-Nutzenergiebedarf 
...  54 
4.2  Bestehendes Gebäude 
...  57 
4.3  Neubau gemäß EnEV 
...  57 
4.4  Ultra-Niedrigenergiehaus 
...  59 
4.5  Ergebnisse 
...  60 
5  Primärenergiebedarf  
...  63
5.1  Primärenergiebedarf für die Trinkwassererwärmung 
...  64 
5.2  Primärenergiebedarf für die Lüftungsanlage 
...  68 
5.3  Primärenergiebedarf für die Heizung 
...  69 
5.4  Bewertung 
...  72 
5.5  Ergebnisse 
...  73 
6  Schadstoffemissionen  
...  78
6.1  CO
2
-Äquivalent 
...  78 
6.2  SO
2
-Äquivalent 
...  79 
6.3  O
3
-Vorläufer-Äquivalent 
...  79 
6.4  GEMIS 
...  80 
6.5  Ergebnisse 
...  82 
7  Wirtschaftlichkeit  
...  86
7.1  Kapitalwertmethode 
...  86 
7.2  Randbedingungen 
...  87 
7.2.1  Szenario 
...  87 
7.2.2  Investitionskosten 
...  88 
7.2.3  Energiepreise 
...  91 
7.2.4  Betriebskosten 
...  93 
7.3  Ergebnisse 
...  94 
I
NHALTSVERZEICHNIS
7 
8  Schlussbetrachtung  
...  96
8.1  Qualität der Ergebnisse 
...  96 
8.2  Zusammenfassung der Ergebnisse 
...  97 
8.3  Ausblick 
...  99 
9  Verzeichnisse  
...  100
9.1  Gedruckte Literatur 
...  100 
9.2  Websites 
...  101 
9.3  Abbildungen, Tabellen und Gleichungen 
...  102 
9.4  Formelzeichen 
...  105 
10 
Anhang  
...  107 
10.1  Lageplan, Ansichten 
...  107 
10.2  Jahres-Heizwärmebedarf 
...  110 
10.2.1  Bestehendes Gebäude 
...  110 
10.2.2  Neubau gemäß EnEV 
...  115 
10.2.3  Ultra-Niedrigenergiehaus  
...  120 
10.3  Primärenergieverbrauch 
...  125 
10.3.1  Bestehendes Gebäude 
...  125 
10.3.2  Neubau gemäß EnEV 
...  144 
10.3.3  Ultra-Niedrigenergiehaus  
...  168 
10.3.4  Übersicht berechnete Energiemengen 
...  192 
10.4  Wirtschaftlichkeit 
...  194 
1   E
INLEITUNG
8 
1  Einleitung 
1.1  Energieeinsparung  warum? 
Noch bis zum Ende des 18. Jahrhunderts deckte man den Großteil des 
Energiebedarfes an Wärme mit Brennholz, man nutzte Wasser- und Windkraft 
z. B. mit Hilfe von Mühlen. Mit dem Beginn der Industrialisierung im 19. 
Jahrhundert begann die Menschheit, die fossilen Energieressourcen der Erde 
im verstärktem Maße auszubeuten, was einer der Gründe für die rasante 
technische Entwicklung und dem damit verbundenen heutigen Wohlstand ist. 
Energie aus fossilen Energieträgern ist relativ preiswert, einfach zu 
transportieren, in ausreichendem Maße verfügbar und sehr gut dosierbar. 
Heute wird mehr als 90% des Primärenergieverbrauchs durch fossile 
Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas gedeckt. 
Braun- u. Steinkohle 
u. a.
Erdölprodukte
Naturgas
Wasserkraft
Kernenergie
0
50.000
100.000
150.000
200.000
250.000
300.000
350.000
400.000
1925
1938
1950
1960
1968
1980
1995
Energiemenge [PJ]
Abbildung 1.1A: Entwicklung des Welt-Primärenergieverbrauchs wichtiger 
Energieträger (nach Regenerative Energiesysteme, Tabelle 1.4)
1   E
INLEITUNG
9 
Diese Entwicklung hat aber eine Kehrseite: Bei der Verbrennung fossiler 
Energieträger wird in wenigen Jahrzehnten das Kohlendioxid (CO
2
) 
freigesetzt, das in Jahrmillionen durch Pflanzen der Atmosphäre entzogen 
wurde. Der rapide Anstieg des CO
2
-Gehaltes und anderer Gase wie Methan 
(CH
4
) oder Distickoxid bzw. Lachgas (N
2
O) führt zum Treibhauseffekt und 
seinen Folgen: Kurzwellige Sonnenstrahlung vermag relativ ungehindert die 
Atmosphäre zu durchdringen. Dadurch erwärmt sie die Oberfläche, die 
ihrerseits langwellige Wärmestrahlung abgibt. Die Treibhausgase in der 
Atmosphäre reflektieren bzw. absorbieren diese langwellige Strahlung. Steigt 
nun der Anteil der Treibhausgase in der Atmosphäre, so wird auch mehr 
langwellige Strahlung reflektiert bzw. absorbiert, was zur ,,Globalen 
Erwärmung" führt: Intensität und Stärke von Unwettern, Stürmen und 
Überschwemmungen nehmen zu, Steppen und Wüsten breiten sich aus, die 
Polkappen schmelzen, damit steigt der Meeresspiegel und weite 
Küstenregionen werden für immer von der Landkarte verschwinden. 
Weiterhin entstehen bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe giftige 
Schadstoffe, die Mensch und Umwelt belasten. Der ,,saure Regen", der 
dadurch verursacht wird, führt zum bekannten Waldsterben. Auch der 
sogenannte ,,Sommersmog"   eine überhöhte Ozonbelastung    wird durch 
giftige Abgase verursacht. 
Ein Aspekt, der ein Umdenken in dieser und den kommenden Generationen 
zwingend erforderlich macht, ist die Endlichkeit der fossilen 
Energieressourcen. Erdöl- und Erdgasvorkommen werden wahrscheinlich 
noch in diesem Jahrhundert vollständig aufgebraucht, nur Kohle steht noch 
länger zur Verfügung. Eine Ermittlung der tatsächlich vorhanden fossilen 
Ressourcen ist nur schwer möglich, da nur das, was bereits entdeckt wurde, 
erfasst werden kann; daher können die Vorräte, die in Zukunft gefunden 
werden, nur geschätzt werden. Doch selbst wenn noch größere Lagerstätten 
entdeckt werden sollten, so ändert dies nichts an der Endlichkeit der fossilen 
Energieträger. 
1   E
INLEITUNG
10 
0
50
100
150
200
250
300
350
400
Erdöl
Erdgas
Kohle
Reichweite bei heutiger Förderung [a]
Abbildung 1.1B: Reichweite fossiler Energieträger bei heutiger Förderung          
[unten: sicher gewinnbare Reserven; oben: wahrscheinlich zusätzlich gewinnbare 
Reserven] (nach Daten des BAFA) 
In der Bundesrepublik Deutschland wurde die Notwendigkeit der Einsparung 
fossiler Energieträger erkannt. 1976 wurde das Energieeinsparungsgesetz 
(EnEG) verabschiedet, das die Grundlage für die Wärmeschutzverordnungen 
(WSchV) von 1978, 1984 und 1995 sowie für die Heizungsanlagen-
Verordnung (HeizAnlV) bildet. Darin werden energetische Mindeststandards 
für Gebäude (in den Wärmeschutzverordnungen) und für Heizungsanlagen (in 
der Heizungsanlagen-Verordnung) gesetzlich vorgeschrieben. Diese beiden 
Verordnungen sollen 2002 von der Energieeinsparverordnung abgelöst 
werden. Neu dabei ist, nicht mehr das Gebäude und die Heizungsanlage 
separat zu betrachten, sondern als eine Einheit. Es werden nicht mehr der 
Heizwärmebedarf des Gebäudes bzw. die Verluste des Heizsystems 
begrenzt, sondern der Primärenergieverbrauch des Gesamtsystems. 
1   E
INLEITUNG
11 
1.2  Energiesparende Wärmeerzeuger 
Der energetische Standard der Heizungsanlage hängt stark vom 
Wärmeerzeuger ab. Zum einen davon, ob er mit fossilen oder regenerativen 
Energieträgern versorgt wird, zum anderen, welchen Jahres-Nutzungsgrad er 
erreicht. Der Jahres-Nutzungsgrad ist das Verhältnis der in einem Jahr im 
Wärmeerzeuger auf den Wärmeträger übertragenen Wärmemenge zu der im 
Brennstoff zugeführten Energie, bezogen auf den Heizwert (vgl. Projektierung 
von Warmwasserheizungen, S. 396). Von 1960 bis heute konnten die Norm-
Nutzungsgrade von knapp 70% bis auf 109% bei Gas-Brennwertkesseln 
gesteigert werden (siehe Abbildung unten). Durch die zusätzliche Nutzung 
von Umweltwärme sind weitere Steigerungen möglich. So beabsichtigt die 
Buderus Heiztechnik GmbH für 2002 ein Kombigerät aus einem Gas-
Brennwertkessel und einer Diffusions-Absorptions-Wärmepumpe auf den 
Markt zu bringen, das Norm-Nutzungsgrade von 130% und mehr erreichen 
kann. Damit wird ein Beitrag zur Einsparung fossiler Energieträger geleistet. 
Abbildung 1.2A: Historische Entwicklung des Norm-Nutzungsgrades (Buderus) 
2   A
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12 
2  Aufgabenstellung 
Die wichtigste Aufgabe des Wärmeerzeugers im Einfamilienwohnhaus ist  - 
wie der Name schon sagt  - die ,,Erzeugung" bzw. Bereitstellung der Wärme, 
die im Gebäude benötigt wird. An einen modernen Wärmeerzeuger werden 
jedoch weit mehr Anforderungen gestellt: Faktoren, wie Funktionssicherheit, 
Geräuschemissionen, Wartungs- und Bedienungsfreundlichkeit, Lebensdauer, 
Platzbedarf und Design spielen bei der Kaufentscheidung eine wichtige Rolle. 
Ferner wird immer mehr Wert auf Umweltfreundlichkeit gelegt, d. h. der 
Primärenergieverbrauch sowie die Schadstoffemissionen sollen möglichst 
gering sein. Selbst wenn ein Wärmeerzeuger einem Großteil dieser 
Anforderungen gerecht wird, steht am Ende immer die wichtige Frage nach 
den Kosten bzw. nach der Wirtschaftlichkeit. Der umweltfreundlichste und 
optisch ansprechendste Wärmeerzeuger ist am Markt schwer durchzusetzen, 
wenn er ein Vielfaches eines herkömmlichen Wärmeerzeugers kostet. Aber 
nicht nur die Anschaffungskosten, auch die Folgekosten müssen bei der 
Beurteilung der Wirtschaftlichkeit berücksichtigt werden. Die beiden zuletzt 
genannten Kriterien bezüglich der Kaufentscheidung  - Umweltfreundlichkeit 
und Wirtschaftlichkeit - sollen in dieser Diplomarbeit näher untersucht werden. 
Die Buderus Heiztechnik GmbH wird 2002 eine Innovation auf den Markt 
bringen: Die ,,Gasbetriebene Wärmepumpe Loganova GWP 102". Hierbei 
handelt es sich um ein Kombigerät aus einer Diffusions-Absorptions-
Wärmepumpe (DAWP) und einem Gas-Brennwertkessel. Dieser neuartige 
Wärmeerzeuger  soll im Rahmen dieser Diplomarbeit mit folgenden 
Wärmeerzeugern verglichen werden: 
· 
Öl-Niedertemperaturkessel 
· 
Gas-Brennwertkessel 
· 
Holzpellets-Kessel 
· 
Elektro-Wärmepumpe 
2   A
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13 
Es soll eine Beurteilung nach folgenden Kriterien durchgeführt werden: 
· 
Primärenergiebedarf (Kapitel 5) 
· 
Schadstoffemissionen (Kapitel 6) 
· 
Wirtschaftlichkeit (Kapitel 7) 
Hierfür werden zur Veranschaulichung konkrete Beispiele von 
Einfamilienhäusern herangezogen. Ein allgemein gültiger Vergleich der 
Wärmeerzeuger für jedes denkbare Gebäude ist nicht möglich, da in jedem 
Gebäude individuelle Anforderungen an den Wärmeerzeuger gestellt werden, 
was unterschiedliche Bewertungsergebnisse zur Folge hat. Die Aussagen 
dieser Diplomarbeit treffen daher nur auf die konkret gewählten Beispiele zu. 
Allerdings wurde versucht, gängige und sinnvoll abgestufte Beispiele zu 
finden, so dass anhand der Aussagen eine klare Tendenz erkennbar sein 
wird: 
· 
Bestehendes Einfamilienwohnhaus, das gemäß der 
Wärmeschutzverordnung 1984 errichtet wurde und 
bei dem die Heizzentrale saniert werden soll 
· 
Neubau eines Einfamilienwohnhauses, das die 
Anforderungen des Referentenentwurfs der 
Energieeinsparverordnung (EnEV) erfüllt 
· 
Neubau eines Einfamilienwohnhauses, das als Ultra-
Niedrigenenergiehaus (3-Liter-Haus) ausgeführt wird 
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14 
3  Untersuchte Wärmeerzeuger 
Im Folgenden sollen die untersuchten Wärmeerzeuger  - vor allem natürlich 
die gasbetriebene Wärmepumpe Loganova GWP  - beschrieben werden. Die 
Beschreibungen beschränken sich auf die Punkte, die für diese Diplomarbeit 
relevant sind. 
3.1  Gasbetriebene Wärmepumpe Loganova GWP 102 
Abbildung 3.1A: Gasbetriebenen Wärmepumpe Loganova GWP 102 (Buderus) 
3   U
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15 
Bei der gasbetriebenen Wärmepumpe Loganova GWP 102 der Buderus 
Heiztechnik GmbH, die 2002 auf den Markt kommen wird, handelt es sich um 
ein Kombigerät aus zwei Wärmeerzeugern: Der Diffusions-Absorptions-
Wärmepumpe (DAWP) zur Grundlastabdeckung für die Heizung und einem 
Gas-Brennwertkessel als Spitzenlastkessel und zur Warmwasserbereitung. 
3.1.1  Diffusions-Absorptions-Wärmepumpe (DAWP) 
Abbildung 3.1B: Funktionsprinzip einer Wärmepumpe (Stiebel-Eltron) 
Wärmepumpen wandeln Wärme niedriger Temperatur in Wärme hoher 
Temperatur um (das Temperaturniveau wird ,,hochgepumpt"). Dies geschieht 
in einem geschlossenen Kreisprozess durch ständiges Ändern des 
Aggregatzustandes des Arbeitsmittels (Verdampfen, Komprimieren, 
Verflüssigen, Expandieren). In dem geschlossenen Kreislauf zirkuliert das 
Kältemittel, das im Verdampfer der Umwelt (aus Erde, Wasser oder Luft) 
einen kleinen Teil der darin gespeicherten Sonnenwärme  - durch Änderung 
des Aggregatzustandes von flüssig auf gasförmig  - entzieht. Das nunmehr 
gasförmige Kältemittel wird anschließend im Verdichter komprimiert und somit 
erhitzt. Von dort gelangt es in den Verflüssiger, wo das Kältemittel die 
aufgenommene Umweltwärme sowie die Antriebsenergie an das Heizsystem 
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16 
abgibt und dabei wieder flüssig wird. Nachdem es im Expansionsventil wieder 
auf das ursprüngliche Druckniveau gebracht wurde und dabei abgekühlt ist, 
kann der Kreislauf von neuem beginnen. 
Man unterscheidet Wärmepumpen nach der Art des Verdichters. Weit 
verbreitet sind Wärmepumpen mit einem elektrisch angetriebenen Verdichter, 
der das Kältemittel mechanisch komprimiert. Die gasbetriebene Wärmepumpe 
Loganova GWP 102 funktioniert mit einem Diffusions-Absorptions-Verdichter. 
Abbildung 3.1C: Funktionsprinzip der DAWP (Buderus) 
Die nachfolgende Beschreibung des thermodynamischen Kreisprozesses der 
DAWP beruht auf Unterlagen der Buderus Heiztechnik GmbH: 
Der thermodynamische Kreisprozess 
Die DAWP arbeitet mit dem Kältemittel Ammoniak (NH
3
), dem Lösungsmittel 
Wasser (H
2
O) und benötigt außerdem Helium (He) als Hilfsgas. Für den 
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17 
Kreisprozess werden weder Pumpen noch Ventile benötigt. Er läuft bei einem 
Druck von etwa 23 bar ab und setzt sich bei Wärmezufuhr im Austreiber 
selbständig durch Temperatur- und Konzentrationsunterschiede in Bewegung. 
1)  Verdampfer: 
Da sich im Verdampfer das gasförmige Helium befindet, besitzt hier das 
Kältemittel Ammoniak einen niedrigen Partialdruck. In der Helium-
Ammoniak-Atmosphäre verdunstet das Ammoniak. Die für den 
Phasenwechsel benötigte Wärme wird einer Wärmequelle, d. h. der 
Umwelt, entzogen. Der Verdunstungsvorgang funktioniert bis zu einer 
Temperatur von  -25 °C. Nach dem Schwerkraftprinzip strömt das 
Ammoniakdampf-Helium-Gemisch zum Absorber. 
2)  Absorber: 
Anschließend wird das gasförmige Ammoniak im Absorber vom 
Lösungsmittel Wasser absorbiert. Er geht dabei wieder von der 
gasförmigen in die flüssige Phase über und gibt die vorher im Verdampfer 
aufgenommene latente Wärme an das Heizsystem ab. Durch natürlichen 
Auftrieb gelangt die ammoniakreiche Lösung in den Austreiber. Das 
Heliumgas strömt zurück in den Verdampfer. 
3)  Austreiber: 
Der Siedepunkt des Ammoniaks liegt unter dem des Wassers. Dadurch 
kann im Austreiber durch Wärmezufuhr des Gasbrenners das Ammoniak 
verdampft werden, während das Wasser flüssig bleibt. Die ammoniakarme 
Lösung strömt zurück in den Absorber, der Ammoniakdampf gelangt in 
den Kondensator. 
4)  Kondensator: 
Im Kondensator gibt das gasförmige Ammoniak seine latente Wärme an 
das Heizsystem ab. Das verflüssigte Ammoniak strömt zum Verdampfer, 
wo der Kreisprozess von neuem beginnt. 
3   U
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18 
Die Entwicklung der Prinzips der DAWP geht auf den schweizer Ingenieur Dr. 
Hans Stierling zurück. Die Technologie des thermodynamischen Prozesses ist 
seit Jahrzehnten bekannt und wurde bereits millionenfach in Kühlschränken 
(gasbetriebene Camping- / Hotelkühlschränke) eingesetzt. Im Jahre 1996 hat 
die Buderus Heiztechnik GmbH das Patent der DAWP erworben und seitdem 
kontinuierlich weiterentwickelt. 
3.1.2  Gas-Brennwertgerät 
Zur Deckung der Spitzenlast ist in der gasbetriebenen Wärmepumpe 
Loganova GWP ein Gas-Brennwertgerät integriert, das auf der Technik des 
Logamax plus der Buderus Heiztechnik GmbH beruht. Das Gerät schaltet sich 
bei hoher Heizungsanforderung bzw. bei Brauchwasseranforderung dazu. Die 
Warmwasserbereitung übernimmt der Gas-Brennwertkessel monovalent. Die 
DAWP verfügt nur über eine Heizleistung von 3,6 kW, womit sich nur ein 
ungenügender Komfort für die Warmwasserbereitung realisieren lässt. 
Außerdem hat sich gezeigt hat, dass die Leistungsziffer der DAWP dabei 
relativ schlecht wird. Daraus ergibt sich jedoch auch ein Vorteil: Während der 
Warmwasserbereitung muss der Heizungsbetrieb nicht vollständig 
unterbrochen werden, er kann parallel zur Warmwasserbereitung von der 
DAWP weitergeführt werden. Es ist somit mit geringen bis gar keinen 
Komforteinbußen zu rechnen. 
Ein ausführliche Beschreibung der Funktionsweise des Gas-Brennwertgerätes 
findet man in Kapitel 3.3. 
3   U
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19 
3.1.3  Kombigerät Loganova GWP 
Die nachfolgenden Ausführungen beruhen auf Angaben der Buderus 
Heiztechnik GmbH. 
3.1.3.1  Aufbau und Funktionsweise 
Die gasbetriebene Wärmepumpe Loganova GWP wird in zwei Gerätegrößen 
lieferbar sein: Mit einer maximalen Heizleistung von 11 und 19 kW. Die DAWP 
besitzt in beiden Fällen eine Heizleistung von 3,6 kW. Die DAWP und der 
Gas-Brennwertkessel sind hydraulisch parallel geschalten. Sowohl die DAWP 
als auch der Gas-Brennwertkessel besitzen einen eigenen Brenner mit 
Glühzünder und Flammenüberwachung, eine eigene leistungsabhängig 
geregelte Umwälzpumpe, die gegeneinander durch Rückschlagklappen 
hydraulisch abgesichert sind, und einen eigenen Kondensatablauf. Da die 
DAWP zur Aufrechterhaltung des Kreisprozesses eine konstante 
Wärmezufuhr benötigt, ist der Brenner der DAWP einstufig. Hingegen kann 
der Brenner des Gas-Brennwertgerätes bis auf 48% in der Geräteausführung 
mit 11 kW bzw. bis auf 50% in der Ausführung mit 19 kW modulieren. Die 
Verbrennungsluft gelangt über den Ringspalt im konzentrischen Luft-Abgas-
System in das Gerät. In der Zufuhr des zündfähigen Brennstoff-Luftgemisches 
vor den beiden Brennstäben ist jeweils eine Rückschlagklappe angebracht, 
um ein gegenseitiges Beeinflussen der beiden Brenner zu verhindern. Das 
Abgas wird über je einen Kondensat-Wärmetauscher geleitet, in dem die 
latente Wärme des Abgases dem Heizungsrücklauf zugeführt wird 
(Brennwertnutzung). In der Regel wird das Gerät raumluftunabhängig 
betrieben. Dann wird die Verbrennungsluft über den Ringspalt des 
konzentrischen Luft-Abgas-Systems angesaugt, während das Abgas im 
innenliegenden Rohr strömt. Das restliche Gehäuse ist nahezu luftdicht 
ausgeführt. 
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Bei geringer Leistungsanforderung zündet nur der Brenner der DAWP. Der 
Gas-Brennwertkessel sowie die beiden Umwälzpumpen bleiben aus. Erst 
nach Erreichen der Betriebstemperatur des Wärmepumpenaggregats gehen 
die Sole- und die Heizkreispumpe der DAWP in Betrieb. Nach einem Kaltstart 
kann es bis zum Erreichen der maximalen Leistung bis zu 30 Minuten dauern, 
was allerdings von der Regelung berücksichtigt wird. 
Wenn die Leistung der DAWP nicht mehr ausreicht oder die gewünschte 
Vorlauftemperatur die maximal erreichbare Vorlauftemperatur von 53 °C 
übersteigt, wird der Gas-Brennwertkessel zugeschalten. Beide 
Wärmeerzeuger sind damit parallel in Betrieb. Die resultierende 
Vorlauftemperatur ergibt sich aus der Mischung der beiden Massenströme 
von DAWP und Gas-Brennwertkessel. 
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Die Trinkwasserwärmung 
erfolgt ausschließlich über 
den Gas-Brennwertkessel. 
Hierfür schaltet das im 
Rücklauf des Gas-Brennwert-
kessels integrierte 3-Wege-
Ventil um, so dass der 
externe Warmwasserspeicher 
beladen wird und die 
Umwälzpumpe des Brenn-
wertkessels als Boilerlade-
pumpe fungiert. Bei 
gleichzeitiger Heizungsan-
forderung bleibt die DAWP 
weiter in Betrieb, so dass 
keine bzw. nur eine gering-
fügige Heizeinschränkung 
gegeben ist. In diesem 
Betriebsmodus sorgt der Gas-
Brennwertkessel für eine 
schnelle Beladung des 
Warmwasserspeichers, wäh-
rend  die DAWP weiter mit 
hohem Wirkungsgrad 
arbeitet. 
Abbildung 3.1D: Gerätefunktion (Buderus) 
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3.1.3.2  Planung 
Die Loganova GWP wurde für den Einsatz im Ein- und Zweifamilienhaus 
konzipiert. Hydraulisch eingebunden in das Heizsystem wird sie prinzipiell 
genauso wie ein herkömmlicher Gas-Brennwertkessel: 
Abbildung 3.1E: Hydraulikschema mit einem Heizkreis (Buderus) 
Abbildung 3.1F: Hydraulikschema mit zwei Heizkreisen (Buderus) 
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Ist nur ein Heizkreis wie in  Abbildung 3.1E vorhanden, fungiert die in der 
Loganova GWP integrierte Pumpe als Heizkreisumwälzpumpe. Bei zwei 
Heizkreisen empfiehlt Buderus wie in Abbildung 3.1F den Einsatz einer 
hydraulischen Weiche. Die beiden Heizkreise erhalten je eine Umwälzpumpe 
und die in der Loganova GWP integrierte Pumpe arbeitet als 
Kesselkreispumpe. Kessel- und Heizkreise werden durch die Weiche 
hydraulisch getrennt. Nachteilig wirkt sich allerdings dabei aus, dass ein 
Teilmassenstrom des Kesselkreisvorlaufes dem Heizkreisrücklauf zugemischt 
werden kann, wodurch die Kesselkreisrücklauftemperatur ansteigt. Die 
Brennwertnutzung und damit der erzielbare Jahres-Nutzungsgrad sinken. In 
den in dieser Diplomarbeit untersuchten Anlagensystemen ist jedoch nur ein 
Heizkreis vorhanden,  so dass die durch die hydraulische Weiche bedingte 
Reduzierung des Jahres-Nutzungsgrades nicht relevant ist. 
Abbildung 3.1G: Theoretisch möglicher Anteil der DAWP an der Heizarbeit (Buderus) 
Der theoretisch mögliche Anteil der DAWP an der Heizarbeit richtet sich nach 
der Heizlast des Gebäudes. So liegt der Anteil bei einem Altbau nach 
Wärmeschutzverordnung 1977 (WSchV 77) bei 58 %, bei einem Gebäude 
nach Wärmeschutzverordnung von 1995 (WSchV 95) bei 92 % und bei einem 
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Neubau nach Energieeinsparverordnung (EnEV) bei 98 %. Die erreichbare 
Energieeinsparung gegenüber konventioneller Brennwerttechnik steigt 
dementsprechend. 
Auch die Systemtemperaturen haben einen entscheidenden Einfluss auf den 
Jahresnutzungsgrad. Je niedriger die Vor- und Rücklauftemperaturen, desto 
höher die Energieeinsparung. Im Neubau werden Auslegungstemperaturen 
von 55/45 °C bei Heizkörpern und bei Fußbodenheizung 40/33 °C empfohlen. 
Im Gebäudebestand sollte die Vorlauftemperatur 70 °C nicht überschreiten. 
Als Sole wird fertig vorgemischtes Tyfocor mit einer Frostschutzkonzentration 
von 40% verwendet. Der gesamte Solekreis innerhalb des  Gebäudes muss 
gemäß DIN 4140-2 mit einer mindestens 20 mm starken 
wasserdampfdiffusionsdichter Wärmedämmung vor Kälteeintrag und 
Kondensatanfall geschützt werden. 
Abbildung 3.1H: Mögliche Wärmequellen (Buderus) 
Als Wärmequelle für den Solekreis kommt die Außenluft oder das Erdreich in 
Frage. Darüber hinaus können auch Sonderwärmequellen wie die Abwärme 
von Produktionsprozessen oder die Wärme der Abluft genutzt werden. Die 
einfachste und preisgünstigste Variante ist die Nutzung der Außenluft über 
einen Luftkollektor, der aus einem Rippenrohr-Wärmetauscher besteht. Er 
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entzieht hauptsächlich der Außenluft Energie, die direkte Nutzung der 
Solarstrahlung spielt nur eine untergeordnete Rolle, d. h. durch die 
Sonneneinstrahlung wird die Temperatur der Wärmequelle erhöht, was 
temporär zu einer Verbesserung der Heizzahl der DAWP führt. Bis zu einer 
Soleaustrittstemperatur von  -10 °C ist der Energiegewinn primärenergetisch 
größer als der Hilfsenergieeinsatz in der Solepumpe.  Vorteilhaft sind die 
einfache Planung und Montage. Die Installation kann komplett vom 
Heizungsbauer durchgeführt werden. Es sind keine Genehmigungen 
erforderlich. Gegenüber Erdkollektoren wird dabei eine etwas geringere 
Jahres-Arbeitszahl sowie ein etwas geringerer Deckungsanteil erzielt. Damit 
sinkt nach Feldversuchen der Buderus Heiztechnik GmbH der Jahres-
Nutzungsgrad des Kombigerätes geringfügig. Nach den schlechten 
Erfahrungen mit Luftkollektoren in Verbindung mit Kompressions-
Wärmepumpenanlagen sind diesbezüglich weitere detaillierte 
Untersuchungen erforderlich. Eine messtechnische Aufzeichnung der 
Leistungsziffer der DAWP in Abhängigkeit der Außenlufttemperatur wäre 
während der Feldversuche zu empfehlen. 
Erdwärme kann über einen Erdreichkollektor oder über eine Erdwärmesonde 
genutzt werden. Der Erdreichkollektor bietet sich vor allem im Neubaubereich 
an, da hier sowieso Erdbewegungsarbeiten anfallen. Er wird im Garten 
mindestens 20 cm unterhalb der Frostgrenze in ca. 1,2  - 1,5 m Tiefe verlegt 
und besteht aus einem ca. 100 m langem PE-Rohr. Die Verlegefläche beträgt 
je nach Bodenbeschaffenheit zwischen 60 und 120 m². Die erzielbaren 
Nutzungsgrade sind höher als beim Luftkollektor. Allerdings sind hierfür die 
wasserrechtlichen Bestimmungen der Länder zu beachten. In der Regel ist 
der Erdreichkollektor bei der Unteren Wasserbehörde anzuzeigen und bedarf 
einer Genehmigung. 
Die energetisch beste aber auch teuerste und aufwendigste Energiequelle ist 
die Nutzung der Erdwärme über eine oder mehrere Erdwärmesonden. Die 
Temperatur ist noch etwas höher, der Platzbedarf ist sehr gering. Die 
Erdwärmesonde besteht aus einem Doppel-Kunststoffrohr, das vom 
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Brunnenbauer  bzw. von einem Bohrunternehmer ca. 50 m tief in den Boden 
eingelassen wird. Genauso wie beim Erdkollektor sind auch hier die 
wasserrechtlichen Bestimmungen einzuhalten. 
*  nach Angaben der Buderus Heiztechnik GmbH, in Feldversuchen zu überprüfen 
Abbildung 3.1I: Eignung der möglichen Wärmequellen (Buderus) 
* 
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3.1.3.3  Feldtest 
In der Praxis erprobt wird die gasbetriebene Wärmepumpe Loganova GWP 
102 seit August 1999 mit 85 Geräten in einem zweijährigen Feldversuch in 
Deutschland und den Niederlanden. Bei den Testaktivitäten arbeitet die 
Buderus Heiztechnik GmbH mit der Ruhrgas AG als deutscher und Gasunie 
als niederländischer Koordinator sowie zahlreichen weiteren regionalen 
Gasversorgungsunternehmen zusammen. 
Abbildung 3.1J: Aufteilung der deutschen Feldtestanlagen nach Dämmstandards 
(nach Angaben von Buderus) 
Die obige Abbildung zeigt, dass die Loganova GWP sowohl in Ultra-
Niedrigenergiehäusern mit einer Heizlast von weniger als 5 kW als auch in 
Altbauten mit einer Heizlast von über 15 kW getestet wurde. Das komplette 
Spektrum im Ein- und Zweifamilienhaussektor wurde damit abgedeckt. Auch 
in bezug auf die Auslegungstemperatur sind alle Kombinationen von 40 °C bis 
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70 °C Vorlauftemperatur vertreten. Alle möglichen Wärmequellen wie Luft- 
und Erdkollektor sowie Erdsonde wurden getestet. 
Je nach Anlagentyp, d. h. je nach Heizlast und Auslegungstemperatur, 
wurden im Feldversuch Kombi-Nutzungsgrade über 140 % erreicht. Positiv 
auf den Nutzungsgrad wirken sich aus: 
· 
niedrige Vorlauftemperaturen 
(Neubau: 
VL,max
 < 60°C, besser 55°C; 
Gebäudebestand: 
VL,max
 < 70°C und 
RL,max
 < 50°C) 
· 
hohe Wärmequellentemperatur 
· 
lange Laufzeit der DAWP 
Allerdings hat sich gezeigt, dass der Jahres-Nutzungsgrad des Kombigerätes 
weniger stark von der gewählten Wärmequelle abhängt. Mit Erdkollektoren 
lassen sich nur etwa 2 bis 3% bessere Jahres-Kombinutzungsgrade erzielen 
als mit dem Luftkollektor. Deshalb wird in den kommenden Jahren 
hauptsächlich diese Wärmquelle zum Einsatz kommen. Im Rahmen dieser 
Diplomarbeit soll daher diese Variante untersucht werden. 
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29 
3.2  Öl-Niedertemperatur-Heizkessel 
Abbildung 3.2A: Öl-Niedertemperatur-Heizkessel Logano G115 (Buderus) 
Buderus bietet im Kleinkesselbereich zwei Kesseltypen an: Den Gusskessel 
Logano G 115, der das gehobene Preissegment abdeckt, und den Stahlkessel 
Logano S115 als preisgünstige Alternative. Die nachfolgenden Ausführungen 
beziehen sich auf ersteren. 
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3.2.1  Aufbau und Funktionsweise 
Abbildung 3.2B: Schnitt durch den Logano G115 (Buderus) 
Der Kesselblock des Logano G115 besteht aus dem speziell von Buderus 
entwickeltem Grauguss G180 M. Es weist besonders gute Eigenschaften bei 
der Herstellung auf und ist unempfindlich gegen aggressives Schwitzwasser, 
das sich in bestimmten Betriebsfällen bei Niedertemperatur-Heizkesseln 
bilden kann. Es sind vier verschiedene Kesselgrößen mit einer Nennleistung 
von 17, 21, 28 und 34 kW erhältlich. 
Es stehen drei verschiedene Brenner zur Auswahl: Der Gelb- bzw. 
Transparentbrenner Logatop TE, der Blaubrenner BE und als High-End-
Produkt der Rezirkulations- bzw. Blaubrenner OE. Alle drei Brenner erreichen 
in etwa denselben feuerungstechnischen Wirkungsgrad. Unterschiedlich 
hingegen sind die Schadstoffemissionen. Heutzutage werden nur noch sehr 
selten Gelbbrenner eingesetzt, da die Emissionswerte sehr hoch sind. 
Blaubrenner sind Stand der Technik. Der BE-Brenner weist geringfügig 
schlechtere Werte als der OE-Brenner auf, ist allerdings in der Anschaffung 
wesentlich günstiger, weshalb er am häufigsten verkauft wird. Im 
Nachfolgenden wird daher auf diesen Brennertyp eingegangen. 
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Abbildung 3.2C: Funktionsweise der Blaubrenners Logatop BE (Buderus) 
Das Heizöl wird durch die Ölpumpe auf einen Druck zwischen zehn und 15 
bar gebracht. Die Druckenergie wird an der Öldüse in Oberflächenenergie 
umgewandelt, so dass das Heizöl in viele kleine Öltröpfen zerstäubt wird. An 
der Luftblende wird dieser Ölnebel mit Verbrennungsluft vermischt. 
Gleichzeitig entsteht durch die Injektorwirkung des mit relativ hoher 
Geschwindigkeit strömenden Öl-Luft-Gemisches ein Unterdruck, wodurch 
heiße, ausgebrannte Flammgase angesaugt und zugemischt werden. Die 
heißen Flammgase erwärmen die Öltröpfen so stark, dass sie vollständig 
verdampfen, noch bevor das Gemisch zündet. Da sich keine flüssigen 
Öltröpfchen mehr in der Flamme befinden, die rot glühen würden, erscheint 
die Flamme  - ähnlich wie bei der Verbrennung von Erdgas  - blau; ferner wird 
nahezu kein Ruß gebildet. 
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Abbildung 3.2D: Blaues Flammenbild des Logatop BE (Buderus) 
Blaubrenner haben einen etwas erhöhten Gebläseenergieverbrauch und 
höhere Schallemissionen, so dass ein Abgasschalldämpfer zu empfehlen ist. 
Diese beiden Nachteile werden aber durch die Vorteile wieder aufgewogen: 
Der Luftüberschuss kann minimiert werden, dadurch wird der 
feuerungstechnische Wirkungsgrad verbessert. Die Stickoxid- (NO
X
) und 
Kohlenmonoxidemissionen  (CO) sind äußerst gering. Beim Brenner mit 17 kW 
entstehen beispielsweise nur 95 mg/kWh Stickoxide und 15 mg/kWh 
Kohlenmonoxide (Angaben von Buderus). Dies wirkt sich positiv auf die 
Umweltfreundlichkeit aus.  
3.2.2  Planung 
Öl-Niedertemperatur-Heizkessel sind im Wesentlichen für alle 
Anwendungsfälle im Einfamilienhaus geeignet. Es können sowohl Heizkörper 
als auch Fußboden- oder Wandheizsysteme zum Einsatz kommen. Moderne 
Niedertemperatur-Heizkessel können kontinuierlich mit Rücklauftemperaturen, 
die unter dem Taupunkt der Abgase liegen, betrieben werden. Es kann zu 
einer Kondensation des in den Abgasen enthaltenen Wasserdampfes 
kommen. Die Nutzung der Kondensationswärme wie bei der Brennwerttechnik 
ist allerdings nicht beabsichtigt. 
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33 
3.3  Gas-Brennwertkessel 
Abbildung 3.3A: Wandhängender Gas-Brennwertkessel 
Logamax plus GB 112 (Buderus) 
Im Unterschied zu Heizwertkesseln nutzen Brennwertkessel zusätzlich die im 
Abgas enthaltene Kondensations- bzw. latente Wärme. Bei Erdgas beträgt der 
Anteil an Kondensationswärme etwa 11% bezogen auf den Heizwert, bei 
Heizöl nur etwa 6%. Bei Niedertemperatur-Heizkesseln, d. h. 
Heizwertkesseln, bleibt dieser Wärmeinhalt ungenutzt. Da bei 
Brennwertkesseln außerdem die Abgastemperatur niedriger als bei 
Heizwertkesseln ist, kann zusätzlich die im Abgas enthaltene sensible Wärme 
genutzt werden. Summa summarum lassen sich Norm-Nutzungsgrade bis 
109% erreichen, während bei Niedertemperatur-Heizkesseln nur  maximal 
96% erreicht werden. 
Entscheidenden Einfluss auf den Nutzungsgrad hat jedoch die Auslegung des 
Heizsystems. Erst wenn die Rücklauftemperatur der Heizungsanlage den 
Taupunkt des Abgases unterschreitet, fällt Kondensat an, und erst dann kann 
der latente Wärmeinhalt des Abgases genutzt werden. Bei Erdgas liegt der 
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Taupunkt des Abgases etwa bei 57 °C, bei Heizöl etwa bei 48 °C. Je niedriger 
also die Rücklauftemperatur, desto höher der Kesselwirkungsgrad. 
Zusätzlich positiv auf den Nutzungsgrad wirkt sich eine modulierende 
Betriebsweise des Gas-Gebläsebrenners aus. Im Teillastbereich ist die Fläche 
des Abgaswärmetauschers im Verhältnis zum Abgasmassenstrom relativ 
groß, so dass ein größerer Anteil an latenter und sensibler Wärme genutzt 
werden kann. Wichtig dabei ist jedoch, dass dabei der 
Verbrennungsluftüberschuss konstant gehalten wird, d. h. das 
Brennergebläse muss ebenfalls modulieren. Geschieht dies nicht, sinkt 
sowohl der Wirkungsgrad aufgrund des erhöhten Abgasmassenstroms (es 
muss mehr Luft als  Ballast miterwärmt werden) als auch aufgrund des 
Absinkens des CO
2
-Gehalts sowie der relativen und absoluten Luftfeuchte, 
weshalb der Taupunkt sinkt. Die heute auf dem Markt gängigen Geräte 
erfüllen diese Anforderungen. 
Im Einfamilienhausbereich haben sich in den vergangenen Jahren 
wandhängende Gas-Brennwertkessel etabliert. Diese sind bis zu einem 
Leistungsbereich von 60 kW erhältlich und können somit das komplette 
Spektrum im Ein-, Zwei- und Mehrfamilienhaussektor bedienen. 
Von Buderus werden zwei Bautypen angeboten: Für das gehobene 
Preissegment der Logamax plus GB 112 und der Logamax plus GB 122 als 
preisgünstige Alternative. In dieser Diplomarbeit wird auf ersteren Typ 
eingegangen. 
3.3.1 
Aufbau und Funktionsweise 
Es sind Geräte mit 11 kW (Modulation bis 48%), 19 kW (bis 50%), 24 kW (bis 
30%), 29 kW (bis 30%), 43 kW (bis 30%) und 60 kW Heizleistung (bis 39%) 
lieferbar. Sie erreichen Norm-Nutzungsgrade bis 109%. 
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35 
Die Gasbrennereinheit ist mit 
einem modulierenden, 
vollvormischenden, 
keramischen Flächenbrenner 
ausgestattet, der die 
zulässigen Grenzwerte des 
ehemaligen Hamburger 
Förderprogramms 
unterschreitet. 
Hydraulische Komponenten, 
wie Heizkreis-Umwälzpumpe, 
Thermometer, 
Druckmanometer, 
automatischer Entlüfter und 
Sicherheitsventil sind bereits 
im Gerät integriert. 
Der UBA-Regler des 
Brennwertgerätes erfasst die 
Außentemperatur. Daraus 
ergibt sich die Soll-
Vorlauftemperatur (= 
Regelgröße). In Abhängigkeit 
von der Differenz zwischen der 
Soll- und Ist- Vorlauftemperatur 
(= Regelabweichung) wird das Verbrennungsluftgebläse geregelt. In dem 
Venturirohr nach dem Gebläse wird der statische Druck gemessen, der als 
Führungsgröße für die Brenngaszufuhr dient, die in der Gasarmatur dosiert 
wird. Das vollständig vorgemischte Gas-Luft-Gemisch wird anschließend im 
Gasbrenner verbrannt. Das Ergebnis ist ein konstanter CO
2
- und 
Abbildung 3.3B: Funktionsprinzip der Gas-
Luft-Verbundregelung (Buderus) 
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36 
Feuchtegehalt im Abgas, wodurch eine maximale Brennwertnutzung 
gewährleistet wird. 
3.3.2 
Planung 
Wandhängende Gas-Brennwertgeräte eignen sich im wesentlichen für jeden 
denkbaren Fall im Einfamilienhausbereich. Allerdings wirkt sich positiv auf den 
erreichbaren Jahres-Nutzungsgrad aus, wenn die Rücklauftemperatur 
möglichst gering ist. Zwar können bedenkenlos Heizkörper als Heizflächen 
benutzt werden, jedoch sollte dabei darauf geachtet werden, dass diese auf 
niedrige Systemtemperaturen ausgelegt werden. So sollte man von einer 
herkömmlichen Auslegung von 70 °C Vor- und 55 °C Rücklauftemperatur 
absehen und eher zu ein System mit beispielsweise 55 °C Vor- und 45 °C 
Rücklauftemperatur tendieren. Die Heizkörper werden dann allerdings etwas 
größer. Flächenheizsysteme wie z. B. Fußboden- oder Wandheizungen sind 
besser für die Brennwerttechnik geeignet. 
Es muss abgeklärt werden, ob das anfallende saure Kondensat direkt in das 
Abwasserkanalsystem eingeleitet werden darf oder ob es zuvor neutralisiert 
werden muss. Dies ist abhängig von den örtlichen Bestimmungen. Da auch 
noch in der nachgeschalteten Abgasanlage Kondensat anfallen kann, muss 
diese feuchteunempfindlich ausgeführt werden.  
Bei Heizungsmodernisierungen im Altbaubereich wird in der Regel nur die 
Heizzentrale erneuert, während das Leitungsnetz und die Heizflächen bleiben. 
In den meisten Fällen findet man überdimensionierte Gussheizkörper und ein 
70/55 oder sogar ein 90/70 °C System vor. Wie bereits erwähnt spielt die 
Rücklauftemperatur für die Brennwertnutzung eine entscheidende Rolle. 
Rücklauftemperaturen von 55 oder sogar 70 °C ergeben nur eine geringe 
Brennwertnutzung. Es muss jedoch berücksichtigt werden, dass die besagten 
Rücklauftemperaturen nur  im Auslegungsfall  - in München also nach DIN 
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4701-2 bei  -16 °C Außentemperatur  - eintreten, so dass im Teillastfall häufig 
doch Brennwertnutzung möglich ist. Da im Altbaubereich die Heizflächen 
häufig überdimensioniert sind, sollte ihre Auslegung in jedem  Fall überprüft 
und gegebenenfalls die Systemtemperaturen angepasst werden. Häufig kann 
man ein altes 90/70 °C  - System auch als 70/55 °C  - System betreiben, 
wodurch die Brennwertnutzung deutlich verbessert wird. 
Die Brennwerttechnik stellt bei der konventionellen Verfeuerung fossiler 
Brennstoffe - insbesondere Erdgas  - höchstwahrscheinlich das Maximum des 
technischen Entwicklungspotentials dar. Es werden Norm-Nutzungsgrade bis 
109% erreicht  - maximal nutzbar wären 111% - d. h. dass nur noch 2% der im 
Ergas enthaltenen Energie ungenutzt bleibt. Das technisch Machbare ist 
damit ausgereizt. In Zukunft müssen daher Wege gefunden werden, Häuser 
mit alternativen Energieträgern zu beheizen. In Zukunft wird sich die Art der 
Wärmeerzeugung nicht auf zwei oder drei Energieträger beschränken, wie es 
momentan mit Heizöl und Erdgas der Falls ist; es wird Aufgabe des Planers 
sein, für den jeweiligen Anwendungsfall den richtigen Energieträger und das 
richtige Heizkonzept zu erarbeiten. Der Markt wird sich damit mittel- bis 
langfristig in viele verschiedene Energieträger aufsplitten. 
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3.4  Holzpellets-Kessel 
3.4.1  Holzpellets 
Abbildung 3.4A: Holzpellets (Fröling) 
Holzpellets sind zylindrische Stäbchen aus gepresstem Holzabfall, d. h. sie 
werden aus unbehandelten Spänen hergestellt. Holzeigene Bindestoffe 
machen das Pellet formstabil und beständig. Bindemittel oder Zusatzstoffe 
dürfen bei der Herstellung nicht zugegeben werden. Ausgeschlossen sind 
ebenfalls Hölzer, die mit Fremdstoffen belastet sind. Seit 1996 sind sie in 
Deutschland als Brennstoff in Kleinfeuerungsanlagen zugelassen. Holzpellets 
sind nach DIN 51731 Prüfung fester Brennstoffe  - Presslinge aus 
naturbelassenem Holz  - Anforderungen und Prüfung genormt. Dichte, 
Heizwert, Aschegehalt und Größe sind in dieser Norm festgelegt. Deshalb ist 
die Verfeuerung vollautomatisch und bei geringsten Emissionen möglich. 
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Holzpellets im Überblick 
Normung 
DIN 51731 
Dichte 
min. 1.000 - 1.400 kg/m³ 
Schüttdichte 
min. 650 kg/m³ 
Heizwert bez. auf Darrmasse 
min. 4,9 kWh/kg 
Wassergehalt 
 12% 
Aschegehalt 
 1,5% 
Durchmesser 
5 - 6 mm 
Länge 
 25 mm 
Staubanteil 
 10% 
Zusammensetzung 
100% Holz mit max. 15% 
Rindenanteil 
Tabelle 3.4A: Holzpellets im Überblick 
Angeliefert werden Holzpellets  - ähnlich wie bei Heizöl  - mit einem 
Tankwagen, der die Pellets in den staubdichten Vorratsraum bläst. Die Anzahl 
der Pelletshersteller und  -lieferanten wächst ständig, es ist jedoch bereits 
heute eine bundesweite Deckung vorhanden. Damit unterliegen Holzpellets 
dem freien Markt, also Angebot und Nachfrage. Der Preis für Holzpellets ist 
nicht bzw. nur indirekt an die Heizöl- und Erdgaspreise gekoppelt. Es ist daher 
zu erwarten, dass in Zukunft die Energiekosten von Pelletsanlagen 
vergleichsweise niedrig  sein dürften. Der Rohstoff Holz ist im Inland verfügbar, 
deshalb besteht keine Abhängigkeit zum Ausland. Massive Preissteigerungen 
wie es 1973 beim ,,Ölschock" der Fall war, als die arabischen Staaten des 
Nahen Ostens ihre Ölförderung drastisch reduzierten, sind daher 
unwahrscheinlich. 
Laut dem Institut für Energiewirtschaft und Rationelle Energieverwendung der 
Universität Stuttgart fallen in der Holzindustrie jährlich etwa sieben Millionen 
Tonnen Sägenebenprodukte an, wovon etwa ein Fünftel noch nicht verwertet 
werden dürfte. Daraus ergibt sich ein energetisch nutzbares Potential von 
etwa 5,5 Millionen MWh jährlich, was rund 1,5% des deutschen 
Primärenergieverbrauchs entspricht. Grob gerechnet können damit 250.000 
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40 
Einfamilienhäuser bei einem Jahresbedarf von rund vier Tonnen Holzpellets 
beheizt werden. 
3.4.2  Aufbau und Funktionsweise 
Die nachfolgenden Ausführungen treffen nicht auf ein spezifisches Produkt zu, 
sondern sind möglichst allgemein gehalten und beruhen auf Angaben 
folgender führender Hersteller von Holzpellets-Kesseln: 
· 
KWB Kraft  Wärme aus Biomasse GmbH 
A - 8321 St. Margarethen / R.235 
· 
Sommerauer  Lindner Heizanlagenbau 
Trimmelkam 112 
A - 5120 Sankt Pantaleon 
· 
Fröling Heizkessel- und Behälterbau GmbH 
Industriestraße 12 
A - 4710 Grieskirchen 
· 
Ritter Energie- und Umwelttechnik GmbH  Co.KG 
Ettlinger Straße 30 
D - 76307 Karlsbad 
Abbildung 3.4B: Holzpellets-Kessel (links: KWB, rechts: Sommerauer  Lindner) 
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41 
Es werden Kessel mit einer Nennleistung in Abstufungen zwischen 10 und 30 
kW angeboten. Die Holzpellets werden aus dem Lagerraum über eine 
Förderschnecke oder ein Saugsystem zum Kessel transportiert. Die 
Förderschnecke wird eingesetzt, wenn sich der Pelletslagerraum direkt neben 
dem Aufstellraum für den Wärmeerzeuger befindet; ist der Lagerraum weiter 
entfernt, wird das Saugsystem verwendet. In seltenen Fällen kommt auch eine 
Rührwerksaustragung zum Einsatz. Am Kessel angelangt werden die Pellets 
entweder über eine zweite Förderschnecke dem Brenner sofort zugeführt oder 
zwischengelagert und später verfeuert. 
Das gesamte System arbeitet vollautomatisch. So verfügt der Brenner über 
eine automatische Zündeinrichtung, in der Regel über ein elektrisches 
Heißluftgebläse. Der Modulationsbereich des Brenners ist von Hersteller zu 
Hersteller verschieden und liegt normalerweise zwischen 30 und 100%. Im 
Teillastbereich muss die Verbrennungsluftzufuhr der Brennstoffzufuhr 
angepasst werden, um hohe Kesselwirkungsgrade zu erreichen. Um dies zu 
erreichen, werden von den Herstellern unterschiedliche Systeme angeboten. 
Das wohl am exaktesten arbeitende ist die Überwachung des 
Lüftüberschusses im Abgas mittels einer Lambda-Sonde kombiniert mit einer 
Drehzahlanpassung des Verbrennungsluft- und Saugzuggebläses. Somit 
werden Kesselwirkungsgrade bis 92% erreicht. 
Der Ascheanfall ist bei der Holzverbrennung relativ hoch. Die Kessel verfügen 
daher oft über eine automatische Entaschungseinrichtung. Die Asche fällt in 
den Aschebehälter, der ungefähr alle zwei Monate geleert werden muss. 
Zusätzlich sollte der Brennraum jährlich mit einer Kesselbürste gesäubert 
werden. 
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3.4.3  Planung 
Ähnlich wie Ölkessel sind Pelletskessel für nahezu alle denkbaren 
Heizsysteme im Einfamilienhaus geeignet. Der Kesselwirkungsgrad ändert 
sich nur unwesentlich bei geringen Rücklauftemperaturen, da eine 
Brennwertnutzung nicht stattfindet. Die meisten Hersteller empfehlen sogar 
eine Rücklaufanhebung vor dem Kessel, um Kondensation im Kessel 
vollständig zu vermeiden. Teilweise ist diese Rücklaufanhebung schon im 
Kessel integriert. 
Abbildung 3.4C: Einbaubeispiel mit Schneckenaustragung (KWB) 
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Im der vorangegangenen Abbildung ist eine Gestaltungsmöglichkeit des 
Aufstellraumes für den Wärmeerzeuger  und des Lagerraumes dargestellt. Die 
Pellets werden vom Tankwagen über den Einblasstuten in den staubdichten 
Lagerraum gefördert. Dabei entsteht viel Staub, der über den Absaugstutzen 
abgesaugt wird. Um ein Zerbrechen der Pellets beim Aufprall auf die 
Lagerraumwand zu verhindern, wird die Prallschutzplatte angebracht. Über 
die Förderschnecke werden die Pellets durch den Mauerdruchbruch zum 
Kessel transportiert, wo sie verfeuert werden. Das Abgas gelangt über den 
feuchteunempfindlichen Kamin ins Freie. 
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3.5  Elektro-Wärmepumpe 
3.5.1  Aufbau und Funktionsweise 
Abbildung 3.5A: Elektro-Wärmepumpe WPF (Stiebel-Eltron) 
Die prinzipielle Funktionsweise des Kreisprozesses von Wärmepumpen wurde 
bereits in Kapitel  3.1.1 in Bezug auf die DAWP dargestellt. Im Unterschied zur 
DAWP wird das Kältemittel nicht durch den Diffusions-Absorptions-Verdichter, 
sondern durch einen elektromotorisch angetriebenen Hubkolben- oder 
Scrollverdichter komprimiert. Als Arbeitsmedium kommt bei 
Hubkolbenverdichtern gewöhnlich R290 (Propan) und bei Scrollverdichtern 
R410A zum Einsatz. Im Einfamilienhausbereich werden Leistungsgrößen von 
etwa fünf bis etwa 30 kW angeboten. 
Details
- Seiten
 - Erscheinungsform
 - Originalausgabe
 - Erscheinungsjahr
 - 2001
 - ISBN (eBook)
 - 9783832475093
 - ISBN (Paperback)
 - 9783838675091
 - DOI
 - 10.3239/9783832475093
 - Dateigröße
 - 4.1 MB
 - Sprache
 - Deutsch
 - Institution / Hochschule
 - Hochschule für angewandte Wissenschaften München – Versorgungstechnik
 - Erscheinungsdatum
 - 2003 (Dezember)
 - Note
 - 1,0
 - Schlagworte
 - primärenergie schadstoffemission enev heizkessel niedrigenergiehaus
 - Produktsicherheit
 - Diplom.de