Lade Inhalt...

Wirtschaftlichkeitsvergleich energiesparender Konzepte im Wohnungsbau

©2002 Diplomarbeit 99 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Zusammenfassung:
„Der Erde geht es zu Beginn des neuen Jahrhunderts so schlecht wie noch nie...“ besagt die alarmierende Bilanz des amerikanischen Worldwatch Instituts vom Januar 2000.
Im Moment leben etwa 6 Milliarden Menschen auf der Erde und davon lebt nur 1 Milliarde in Wohlstand. Dieses Sechstel beansprucht aber nahezu den gesamten Energie- und Rohstoffverbrauch für sich alleine.
Etwa 37% des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland, also incl. Verkehr und Industrie, wird ausschließlich für die Erwärmung unserer Häuser und des Brauchwassers aufgewendet1. Vom gesamten Energieverbrauch eines privaten Haushalts benötigt man 76,5% für die Raumwärme. Um ein herkömmliches Einfamilienhaus zu beheizen, verbraucht man im Schnitt jährlich etwa 2000 bis 2500 Liter Heizöl3. Mit dem Ziel einer Ressourcenschonung will die neue Energieeinsparverordnung (EnEV 16.11.2001) den Heizenergiebedarf für Neubauten um etwa 30% im Vergleich zu den bisherigen Regelungen reduzieren und CO2 – Emissionen aus der Gebäudenutzung senken. Ökologische Gründe, die für die Realisierung energiesparender Konzepte im Wohnungsbau sprechen, gibt es offensichtlich genügend. Aber wie verhalten sich energiesparende Konzepte im Kosten- oder Wirtschaftlichkeitsvergleich? Bedeutet „Energie sparen“ automatisch einen Mehraufwand an Geld aufgrund höherer Investitionskosten und Baunutzungskosten? Die vorliegende Arbeit vergleicht drei zum Teil völlig unterschiedliche, mehr oder weniger energiesparende, Konzepte des Wohnungsbaus bezüglich ihrer Wirtschaftlichkeit über den gesamten Lebenszyklus dieser Gebäude. Alle Konzepte erfüllen die Anforderungen der neuen EnEV 2002 (Fassung vom 16.11.2001) und werden auf verschiedensten Ebenen miteinander verglichen, wie z.B.: reine Baukosten, Heizenergiebedarf, Kosten aus der Gebäudenutzung, Primärenergiebedarf, Förderung durch den Staat, etc. Diese Betrachtung über den gesamten Lebenszyklus des Hauses soll dem Bauherrn und dem Planer Aufschluss über die relative und absolute Wirtschaftlichkeit eines Bauobjektes geben. Gilt immer noch für viele Baufirmen die Aussage: „Baunutzungskosten sind für uns sekundär, wir haben das Gebäude bereits verkauft!“, so könnte der Planer das Argument der niedrigen „laufenden“ Kosten in Zukunft gewinnbringend für sich einsetzen, indem er dem Bauherrn aufzeigt, dass niedrige Baunutzungskosten oft eine höhere Erstinvestition rechtfertigen. Dies ist speziell dann der Fall, wenn höhere Baukosten einer […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 7450
Betz, Johann: Wirtschaftlichkeitsvergleich energiesparender Konzepte im Wohnungsbau
Hamburg: Diplomica GmbH, 2003
Zugl.: Fachhochschule Rosenheim, Fachhochschule, Diplomarbeit, 2002
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte,
insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von
Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der
Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen,
bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung
dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen
der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik
Deutschland in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich
vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des
Urheberrechtes.
Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in
diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme,
dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei
zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.
Die Informationen in diesem Werk wurden mit Sorgfalt erarbeitet. Dennoch können
Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden, und die Diplomarbeiten Agentur, die
Autoren oder Übersetzer übernehmen keine juristische Verantwortung oder irgendeine
Haftung für evtl. verbliebene fehlerhafte Angaben und deren Folgen.
Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2003
Printed in Germany

Wirtschaftlichkeitsvergleich energiesparender Konzepte im Wohnungsbau
Seite 3
Diplomarbeit
Johann Betz
SS 2002
Gliederung:
A ­
Grundlagen ...7
B ­
Wirtschaftlichkeitsberechnung...32
C ­ Analyse verschiedener Szenarien ...58
D ­ Verzeichnisse und Anhang...83
A ­
Grundlagen ...7
1
Einleitung ... 7
2
energiesparende Konzepte im Wohnungsbau ... 9
2.1
Das Jubiläumshaus-Haus: NEH... 11
2.1.1
Ansichten ... 11
2.1.2
Heizung und Lüftung ... 12
2.1.3
Maßgebende Flächen und U-Werte... 13
2.1.4
Wärmeschutznachweis gemäß EnEV 2002 ... 14
2.1.5
Kalkulation des Niedrigenergiehauses... 17
2.2
Das Passivhaus: PH ... 18
2.2.1
Definition und Abgrenzung... 18
2.2.2
Die Vorprojektierung des Passivhauses... 19
2.2.3
Nachweis gemäß PHPP 2002... 20
2.2.4
Maßgebende Flächen und U-Werte... 21
2.2.5
Wärmeschutznachweis gemäß EnEV 2002 ... 22
2.2.6
Technische Lüftungsanlage ... 25
2.2.7
Kalkulation des Passivhauses... 26
2.3
Die massive Bauweise: ZH ... 27
2.3.1
Maßgebende Flächen und U-Werte... 27
2.3.2
Wärmeschutznachweis gemäß EnEV 2002 ... 28
2.3.3
Heizung und Lüftung im ZH ... 30
2.3.4
Kalkulation des Mauerwerksbaus: ZH... 31

Wirtschaftlichkeitsvergleich energiesparender Konzepte im Wohnungsbau
Seite 4
Diplomarbeit
Johann Betz
SS 2002
B ­
Wirtschaftlichkeitsberechnung...32
1
Aufgaben und Bedingungen ... 32
1.1
Ausgangssituation... 32
1.2
,,Kostenwirtschaftlichkeit" ... 32
2
DIN 18 960 Nutzungskosten von Hochbauten ... 33
2.1
Die Kostengliederung nach DIN 18960 ... 33
3
Darstellung von Wirtschaftlichkeitsberechnungen... 36
3.1
Vorbemerkungen... 36
3.2
,,Baunutzungskosten.xlt"... 37
3.3
Detaillierte Berechnung der Baunutzungskosten... 39
3.3.1
Kapitalkosten ... 39
3.3.2
Abschreibung ... 43
3.3.3
Verwaltungskosten und Steuern ... 44
3.3.4
Betriebskosten ... 45
3.3.5
Bauunterhaltungskosten ... 52
3.3.6
Übersicht über die Baunutzungskosten des NEH ... 55
3.4
Die Baunutzungskosten des Passivhauses PH ... 56
3.5
Die Baunutzungskosten des Ziegelhauses ZH ... 57

Wirtschaftlichkeitsvergleich energiesparender Konzepte im Wohnungsbau
Seite 5
Diplomarbeit
Johann Betz
SS 2002
C ­
Analyse verschiedener Szenarien ...58
1
Szenario I ... 59
1.1
Szenario I-a: Planungshorizont T = 30 Jahre... 61
1.2
Szenario I-b: ,,Verlauf" bei T = 50 Jahre... 62
1.3
Szenario I-c: Langzeitbetrachtung T = 30 bis 80 Jahre ... 62
2
Szenario II ... 63
2.1
Szenario II-a: Planungshorizont T = 30 Jahre... 63
2.2
Szenario II-b: ,,Verlauf" bei T = 50 Jahre... 64
2.3
Szenario II-c: Langzeitbetrachtung T = 30 bis 80 Jahre ... 65
2.4
Szenario II-d: Preissteigerungen; T = 80 Jahre ... 65
3
Szenario III ... 66
3.1
Szenario III-a: Planungshorizont T = 30 Jahre... 68
3.2
Szenario III-b: ,,Verlauf" bei T = 50 Jahre... 69
3.3
Szenario III-c: Langzeitbetrachtung T = 30 bis 80 Jahre ... 70
3.4
Szenario III-d: Preissteigerungen; T = 80 Jahre ... 70
4
Szenario IV... 71
4.1
Szenario IV-a: Planungshorizont T = 30 Jahre ... 74
4.2
Szenario IV-b: ,,Verlauf" bei T = 50 Jahre ... 75
4.3
Szenario IV-c: Langzeitbetrachtung T = 30 bis 80 Jahre ... 75
4.4
Szenario IV-d: Preissteigerungen; T = 80 Jahre ... 76
5
Szenario V... 77
5.1
Szenario V-a: Planungshorizont T = 30 Jahre ... 78
5.2
Szenario V-b: ,,Verlauf" bei T = 50 Jahre ... 79
5.3
Szenario V-c: Langzeitbetrachtung T = 30 bis 80 Jahre ... 80
6
Schlussbemerkungen ... 81

Wirtschaftlichkeitsvergleich energiesparender Konzepte im Wohnungsbau
Seite 6
Diplomarbeit
Johann Betz
SS 2002
D ­
Verzeichnisse und Anhang...83
1
Literatur & Quellen ... 83
2
Abbildungen ... 86
3
Tabellen ... 87
4
Diagramme... 88
5
Anlagen ... 89
Anlage I:
Exkurs: Berechnung der Kapitalkosten ... 89
Anlage II:
Tilgungsplan: NEH - Szenario I ... 92
Anlage III: Tabellenblatt: ,,Baunutzungskosten"... 93
Anlage IV: Kalkulation ZH - Szenario III... 94
Anlage V:
Kalkulation NEH + Pellets - Szenario IV ... 95
Anlage VI: Kalkulation PH + Elektro - Szenario IV... 96
Anlage VII: Kalkulation NEH + Gas - Szenario V... 97
Anlage VIII: Kalkulation NEH + Öl - Szenario V... 98

Wirtschaftlichkeitsvergleich energiesparender Konzepte im Wohnungsbau
Seite 7
Diplomarbeit
Johann Betz
SS 2002
A ­ GRUNDLAGEN
1
EINLEITUNG
,,Der Erde geht es zu Beginn des neuen Jahrhunderts so schlecht wie noch
nie..." besagt die alarmierende Bilanz des amerikanischen Worldwatch
Instituts vom Januar 2000.
Im Moment leben etwa 6 Milliarden Menschen auf der Erde und davon lebt
nur 1 Milliarde in Wohlstand. Dieses Sechstel beansprucht aber nahezu den
gesamten Energie- und Rohstoffverbrauch für sich alleine.
Etwa 37% des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland, also incl.
Verkehr und Industrie, wird ausschließlich für die Erwärmung unserer Häuser
und des Brauchwassers aufgewendet
1
.
Vom gesamten Energieverbrauch eines privaten Haushalts benötigt man
76,5% für die Raumwärme
2
.
Um ein herkömmliches Einfamilienhaus zu beheizen, verbraucht man im
Schnitt jährlich etwa 2000 bis 2500 Liter Heizöl
3
.
Mit dem Ziel einer Ressourcenschonung will die neue
Energieeinsparverordnung (EnEV 16.11.2001) den Heizenergiebedarf für
Neubauten um etwa 30% im Vergleich zu den bisherigen Regelungen
reduzieren und CO
2
­ Emissionen aus der Gebäudenutzung senken.
Ökologische Gründe, die für die Realisierung energiesparender Konzepte im
Wohnungsbau sprechen, gibt es offensichtlich genügend.
Aber wie verhalten sich energiesparende Konzepte im Kosten- oder
Wirtschaftlichkeitsvergleich?
Bedeutet ,,Energie sparen" automatisch einen Mehraufwand an Geld auf-
grund höherer Investitionskosten und Baunutzungskosten?
1
vgl.: [11] Oberländer / Huber / Müller (1997):Das Niedrigenergiehaus - Ein Handbuch mit Planungsregeln zum
Passivhaus; Seite 11- Abbildung I / 3
2
vgl.: [11] Oberländer / Huber / Müller (1997):Das Niedrigenergiehaus - Ein Handbuch mit Planungsregeln zum
Passivhaus; Seite 11 - Abbildung I / 4
3
vgl.: [11] Oberländer / Huber / Müller (1997):Das Niedrigenergiehaus - Ein Handbuch mit Planungsregeln zum
Passivhaus; Seite 12 - Abbildung I / 5

Wirtschaftlichkeitsvergleich energiesparender Konzepte im Wohnungsbau
Seite 8
Diplomarbeit
Johann Betz
SS 2002
Die vorliegende Arbeit vergleicht drei zum Teil völlig unterschiedliche, mehr
oder weniger energiesparende, Konzepte des Wohnungsbaus bezüglich ihrer
Wirtschaftlichkeit über den gesamten Lebenszyklus dieser Gebäude.
Alle Konzepte erfüllen die Anforderungen der neuen EnEV 2002
(Fassung vom 16.11.2001) und werden auf verschiedensten Ebenen
miteinander verglichen, wie z.B.: reine Baukosten, Heizenergiebedarf,
Kosten aus der Gebäudenutzung, Primärenergiebedarf, Förderung durch den
Staat, etc.
Diese Betrachtung über den gesamten Lebenszyklus des Hauses soll dem
Bauherrn und dem Planer Aufschluss über die relative und absolute
Wirtschaftlichkeit eines Bauobjektes geben.
Gilt immer noch für viele Baufirmen die Aussage: ,,Baunutzungskosten sind
für uns sekundär, wir haben das Gebäude bereits verkauft!", so könnte der
Planer das Argument der niedrigen ,,laufenden" Kosten
4
in Zukunft
gewinnbringend für sich einsetzen, indem er dem Bauherrn aufzeigt, dass
niedrige Baunutzungskosten oft eine höhere Erstinvestition rechtfertigen.
Dies ist speziell dann der Fall, wenn höhere Baukosten einer
Planungsalternative durch niedrigere Betriebskosten schon nach relativ
kurzer Zeit mehr als kompensiert werden können.
Andererseits soll der Wirtschaftlichkeitsvergleich dem Bauherrn einen
Überblick über den tatsächlichen Kostenverlauf seines Hauses über den
Nutzungszeitraum geben und letztendlich seine Investitionsentscheidung
erleichtern, da er Antworten auf folgende Fragen erhält:
·
Wie hoch sind die reinen Baukosten der jeweiligen Haustypen?
·
Kostet ,,Energie sparen" grundsätzlich mehr, als Haustypen die mehr
Heizenergie verbrauchen? Wie viel spare ich an Heizkosten,
Stromkosten, etc.?
·
Ab welcher Nutzungsdauer wird z.B. ein Passivhaus, aufgrund seiner
geringeren Heizenergiekosten, interessant für mich?
·
Wie beeinflussen allgemeine Preissteigerungen (Lebenshaltung
allgemein oder Energiepreise) die ,,laufenden" Kosten meines Hauses?
·
Wie beeinflussen individuelle Förderprogramme des Staates die
Wirtschaftlichkeit eines Haustyps?
4
gemeint sind alle regelmäßig (z.B.: jährlich) anfallenden Kosten in Zusammenhang mit einem Gebäude: auch
kalkulatorische Größen wie Eigenkapitalzinsen oder kalkulatorische Abschreibungen.

Wirtschaftlichkeitsvergleich energiesparender Konzepte im Wohnungsbau
Seite 9
Diplomarbeit
Johann Betz
SS 2002
2
ENERGIESPARENDE KONZEPTE IM WOHNUNGSBAU
Es sollen zunächst drei verschiedene energiesparende Konzepte des
Wohnungsbaus verglichen werden (Szenario I)
5
.
Ausgangspunkt ist das Jubliläumshaus (kurz: NEH) der Firma Bergmüller
Holzbau GmbH, welches ungefähr Niedrigenergiehausstandard erreichen
wird.
Von diesem NEH soll durch Optimierung der Bauteile ein Haus (kurz: PH) mit
Passivhausstandard abgeleitet und projektiert werden.
Außerdem soll ein dem NEH entsprechender Haustyp bei den
Wirtschaftlichkeitsberechnungen berücksichtigt werden, welcher aber nicht in
Holzrahmenbauweise, sondern in konventioneller massiver Bauweise aus
Ziegelmauerwerk konzipiert werden soll. (Im Folgenden benannt als ZH.)
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung des spezifischen
Jahresenergiebedarfs q über den Zeitraum der letzen 30 Jahre.
Die Standards, die im Rahmen dieser Diplomarbeit untersucht werden,
lassen alle einen Jahresprimärenergiebedarf Q
P
" von weniger als 140
kWh/(m²a) erwarten.
5
In Teil C (Seite: 58 ff.) dieser Arbeit werden z.B. Bauteile, TGA und verschiedenste Randbedingungen für die
Gebäude variiert; kurz, es werden verschieden Szenarien durchgespielt und analysiert.
Die in Teil A ­ Grundlagen und Teil B ­ Wirtschaftlichkeits ermittelten Größen beziehen sich alle auf
Szenario I, Seite: 59 ff.

Wirtschaftlichkeitsvergleich energiesparender Konzepte im Wohnungsbau
Seite 10
Diplomarbeit
Johann Betz
SS 2002
Tabelle A-1: Überschlagswerte
6
des spezifischen Jahresenergiebedarfes q
6
entnommen aus: Recknagel/Sprenger/Schramek: Taschenbuch für Heizung und Klimatechnik 2001

Wirtschaftlichkeitsvergleich energiesparender Konzepte im Wohnungsbau
Seite 11
Diplomarbeit
Johann Betz
SS 2002
2.1
Das Jubiläumshaus-Haus: NEH
2.1.1 Ansichten
Abbildung A-1: Nordansicht NEH
Abbildung A-2: Südansicht NEH
Abbildung A-3: Westansicht NEH
Abbildung A-4: Ostansicht NEH

Wirtschaftlichkeitsvergleich energiesparender Konzepte im Wohnungsbau
Seite 12
Diplomarbeit
Johann Betz
SS 2002
Abbildung A-5: 3D-Visualisierung
7
des NEH, erstellt in Arcon
®
2.1.2 Heizung und Lüftung
Tabelle A-2: Heizung und Lüftung im NEH
Trinkwasser-
erwärmung
Verteilung
Speicherung
Erzeugung
wohnungszentral
keine Speicherung
wohnungszentral, elektrischer Durchlauferhitzer
Heizung
Übergabe / Verteilung
Speicherung
Erzeugung
Direktheizung, überwiegende Anordnung im
Außenwandbereich
keine Speicherung
Dezentrale elektrische Direktheizung
Lüftung
Übergabe
Verteilung
Erzeugung
Anordnung der Luftauslässe im Fußbodenbereich,
ohne Einzelraumregelung, mit zentraler
Vorregelung
Verteilleitungen innerhalb thermischer Hülle
Abluft / Zuluft - Wärmepumpe, Luftwechsel 0,6 h-1,
Wärmerückgewinnung 60 %, DC - Ventilatoren,
keine Nutzung zur Trinkwassererwärmung
7
um allgemein vergleichbarer zu sein, wurden alle drei Haustypen, im Gegensatz zur vorliegenden Abbildung, mit
Putzfassade gerechnet!

Wirtschaftlichkeitsvergleich energiesparender Konzepte im Wohnungsbau
Seite 13
Diplomarbeit
Johann Betz
SS 2002
2.1.3 Maßgebende Flächen und U-Werte
Bauteil:
Nr.
Baustoff
d
[mm]
R
[W/(mK)]
U
m
-Wert
[W/(m²K)]
Fläche
[m²]
1
Gipsfaserplatte
12,5
0,210
2
Mineralfaser 50mm WLG 040
0,040
2'
Lattung 60/60 - 62
5
0,130
3
OSB
11
0,130
4
Mineralwolle WLG 035
0,035
4'
Ständer 160/60 - 62
5
0,130
5
Holzweichfaserplatte WLG 040
60
0,040
6
Außenputz mineralisch
10
0,700
Wärmeübergangswiderstand innen 1/
i
:
0,13
[m²K/W]
außen 1/
a
:
0,04
[m²K/W]
Anteil Ständerteilfläche :
9,6
[%]
Elementstärke:
31,4
[cm]
Bauteil:
Nr.
Baustoff
d
[mm]
R
[W/(mK)]
U
m
-Wert
[W/(m²K)]
Fläche
[m²]
1
Gipsfaserplatte
12,5
0,210
2
Mineralfaser 50mm WLG 040
0,040
2'
Lattung 40/60 - 62
5
0,130
3
OSB
11
0,130
4
Mineralwolle WLG 035
0,035
4'
Sparren 160/60 - 62
5
0,130
5
Holzschalung
18
0,130
Wärmeübergangswiderstand innen 1/
i
:
0,13
[m²K/W]
außen 1/
a
:
0,04
[m²K/W]
Anteil Ständerteilfläche :
10,0
[%]
Elementstärke:
26,2
[cm]
Bauteil:
Nr.
Baustoff
d
[mm]
R
[W/(mK)]
U
m
-Wert
[W/(m²K)]
Fläche
[m²]
1
Fliesenbelag
12
1,000
2
Verbundestrich (z.B.Fermacell)
80
0,490
3
WU-Beton
250
2,100
4
Styrodurdämmung
60
0,030
Wärmeübergangswiderstand innen 1/
i
:
0,17
[m²K/W]
außen 1/
a
:
0,00
[m²K/W]
Elementstärke:
40,2
[cm]
Bauteil:
Nr.
Orientierung
g-Wert
[%]
U
F
-Wert
[W/(m²K)]
Fläche
[m²]
1
Ost
58%
1,10
6,00
2
Süd
58%
1,10
8,07
3
West
58%
1,10
5,64
4
Nord
58%
1,10
1,16
Haustüre
5
Nord
1,80
2,28
60
160
160
60
Fenster
183,9
112,3
87,4
Außenwand
Dach
Bodenplatte
0,142
0,188
0,406

Wirtschaftlichkeitsvergleich energiesparender Konzepte im Wohnungsbau
Seite 14
Diplomarbeit
Johann Betz
SS 2002
2.1.4 Wärmeschutznachweis
8
gemäß EnEV 2002
Objekt:
Jubiläumshaus NEH
1
Volumen (Außenmaß) [m³]
V
e
=
507,6
Nutzfläche [m²]
A
N
= 0,32 * V
e
= 0,32 *
507,60
= 162,4
A/V
e
-Verhältnis [1/m]
A / V
e
=
406,79
/ 507,60
= 0,80
3
4
Bauteil
Kurzbezeichnung
Fläche
A
i
Wärmedurch-
gangskoeffizient
U
i
U
i
* A
i
Temperatur-
Korrektur-
faktor F
xi
U
i
* A
i
* F
xi
[m²]
[W/(m²K)]
[W/K]
[ - ]
[W/K]
6
AW 1
47,48
0,14
6,73
1
6,73
7
AW 2
44,47
0,14
6,30
1
6,30
8
AW 3
47,48
0,14
6,73
1
6,73
9
AW 4
44,47
0,14
6,30
1
6,30
10
W 1
6,00
1,10
6,60
1
6,60
11
W 2
8,07
1,10
8,88
1
8,88
12
W 3
5,64
1,10
6,20
1
6,20
13
W 4
1,16
1,10
1,28
1
1,28
14
Haustür
T 1
2,28
1,80
4,10
1
4,10
15
D 1
56,15
0,19
10,57
1
10,57
16
D 2
56,15
0,19
10,57
1
10,57
17
D 3
1
18
D 4
0,8
19
D 5
0,8
20
AbW 1
0,8
21
AbW 2
0,8
22
AB 1
0,5
23
AB 2
0,5
24
G 1
87,44
0,41
35,48
0,6
21,29
25
G 2
0,6
26
G 3
0,6
27
G 4
0,6
28
G 5
0,6
29
406,79
95,56
Transmissionswärmeverlust
1)
H
T
=
(U
i
* A
i
* F
xi
) +
U
WB
* A
H
T
=
95,56
+ 0,05 *
406,79
H
T
=
115,89
31
32
Lüftungswärmeverlust ohne
Dichtheitsprüfung
* _________
H
V
=
33
Lüftungswärmeverlust mit
Dichtheitsprüfung
* 507,60
H
V
=
82,74
Nachweis der Anforderungen nach Energieeinsparverordnung (EnEV-Endfassung 16.11.2001)
- Wohngebäude - VEREINFACHTES VERFAHREN, Periodenbilanz -
Spezifischer Transmissionswärmeverlust
U
i
* A
i
* F
xi
=
2.2 Lüftungswärmeverlust
[W/K]
1. Gebäudedaten
Fenster
2.1 Transmissionswärmeverlust
[W/K]
2
2. Wärmeverluste
5
1)
Als Wärmebrückenkorrekturwert wird im vereinfachten Verfahren
U
WB
= 0,05 W/(m²K) in Ansatz gebracht.
H
V
= 0,163 * V
e
= 0,163
A
i
= A =
Außenwand
Dach
Wand gegen Abseitenraum
Wände und Decken zu
unbeheizten Räumen
Kellerdecke zum
unbeheizten Keller
Fußboden auf Erdreich
Flächen des beheizten
Kellers gegen Erdreich
H
V
= 0,19 * V
e
= 0,19
Oberste Geschoßdecke
30
8
Es handelt sich hier um ein Wohngebäude mit einem Fensterflächenanteil f< 30% (f
vorhanden
~ 12 %), d. h. Die
Voraussetzungen für die Anwendung des vereinfachten Verfahrens für Wohngebäude nach Anhang 1 der
EnEV 2002 sind erfüllt.

Wirtschaftlichkeitsvergleich energiesparender Konzepte im Wohnungsbau
Seite 15
Diplomarbeit
Johann Betz
SS 2002
34
35
Fenster-
Teilfläche
A
W,i
Gesamtener-
giedurchlaß-
grad g
i
j
* 0,567 *A
W,i
* g
i
[m²]
[ - ]
[kWh/a]
37
8,07
0,58
716,55
38
39
1,16
0,58
38,15
40
41
6,00
0,58
305,84
42
5,64
0,58
287,49
43
44
Solare Wärmegewinne:
Q
S
=
(
j
* 0,567 * A
W,i
* g
i
)
Q
s
=
1.348,03
45
46
Interne Wärmegewinne:
Q
i
= 22 * A
N
= 22
* 162,43
Q
i
=
3.573,50
47
Jahres-Heizwärmebedarf:
2)
Q
h
= 66 * (H
T
+ H
V
) - 0,95 * (Q
s
+ Q
i
)
Q
h
= 66 *
198,63
- 0,95 *
4.921,53
Q
h
=
8.434,36
Q''
h
=
Q
h
/ A
N
[kWh/(m²a)]
Q''
h
=
8.434,36 /
162,43
Q''
h
=
51,93
50
vorhandener spezifischer flächenbezogener Transmissionswärmeverlust:
H'
T,vorh
= H
T
/ A =
115,89
/ 406,79
H'
T,vorh
=
0,28
zulässiger spezifischer flächenbezogener Transmissionswärmeverlust:
H'
T,max
= 1,05
H'
T,max
= 0,3 + 0,15 / (A/V
e
)
H'
T,max
= 0,44
H'
T,max
=
0,49
53
H'
T,vorh
=
0,28
W/(m²K) <
0,49
W/(m²K) = H'
T,max
54
e
P
=
1,89
Anlagentyp: Anlage 6 - Dezentrale elektrische Direktheizung mit Lüftungsanlage, dezentrale Trinkwassererwärmung
56
Q''
P,vorh
=
Q''
P,vorh
=
1,89
* ( 51,93
+ 12,5)
Q''
P,vorh
=
122,01
58
bei A/V
e
< 0,2
bei 0,2 < A/V
e
< 1,05
bei A/V
e
> 1,05
Q''
P,max
=
bei A/V
e
< 0,2
bei 0,2 < A/V
e
< 1,05
bei A/V
e
> 1,05
Q
,,
P,max
=
133,28
61
Q''
P,vorh
=
122,01
kWh/(m²a) <
133,28
kWh/(m²a) = Q''
P,max
270
Südost bis Südwest
Q''
P,max
= 152
51
49
Solare Einstrahlung
j
Orientierung
3. Wärmegewinne
3.1 Solare Wärmegewinne Q
s
[kWh/a]
Nordwest bis Nordost
155
Q''
P,max
= 130 + 2600 / (100 + A
N
)
4. Jahres-Heizwärmebedarf
[kWh/a]
e
P
* (Q''
h
+ 12,5)
Q''
P,max
= 66 + 2600 / (100 + A
N
)
3.2 Interne Wärmegewinne Q
i
[kWh/a]
Wohngebäude (außer solche nach Zeile 60)
zulässiger Jahres-Primärenergiebedarf:
1)
Dachflächenfenster mit Neigung
>
30° sind hinsichtlich der Orientierung wie senkrechte Fenster zu behandeln.
7. Jahres-Primärenergiebedarf
[kWh/(m²a)]
bei 0,2 < A/V
e
< 1,05
bei A/V
e
> 1,05
59
60
Q''
P,max
= 72,97 + 75,29 * A/V
e
Q''
P,max
= 88
Wohngebäude mit überwiegender Warmwasserbereitung aus elektrischem Strom:
übrige Richtungen
vorhandener Jahres-
Primärenergiebedarf:
Dachflächenfenster mit Neigung < 30°
1)
6. Ermittlung der Primärenergieaufwandszahl gemäß
DIN 4701 - 10 Anhang A (Berechnungsblätter) oder Anhang C (Diagramme)
100
Flächenbezogener Jahres-Heizwärmebedarf:
3)
225
5. Spezifischer flächenbezogener Transmissionswärmeverlust
[W/(m²K)]
bei A/V
e
< 0,2
52
57
Q''
P,max
= 50,94 + 75,29 * A/V
e
+ 2600 / (100 + A
N
)
48
55
Anlagenaufwandszahl (primärenergiebezogen):
36
[kWh/(m²a)]

Wirtschaftlichkeitsvergleich energiesparender Konzepte im Wohnungsbau
Seite 16
Diplomarbeit
Johann Betz
SS 2002
Zusammenstellung der Berechnungsgrößen
9
:
Nutzfläche:
A
N
=
162,43
[m
2
]
Jahres-Heizwärmebedarf:
absolut:
Q
h
=
8.434,36
[kWh/a] flächenbezogen:
Q
h
'' =
51,93
[kWh/(m
2
a)]
Jahres-Endenergiebedarf:
(ohne Hilfsenergie)
absolut:
Q
WE,E
=
6.070,92
[kWh/a] flächenbezogen:
Q
WE,E
'' =
37,38
[kWh/(m
2
a)]
Jahres-Hilfsenergiebedarf:
absolut:
Q
HE,E
=
540,90
[kWh/a] flächenbezogen:
Q
HE,E
'' =
3,33
[kWh/(m
2
a)]
Anlagenaufwandszahl:
e
P
=
1,89
[-]
Jahres-Primärenergiebedarf:
absolut:
Q
P
=
19.818,69
[kWh/a] flächenbezogen:
Q
P
'' =
122,01
[kWh/(m
2
a)]
9
Beachte: Die Nutzfläche A
N
berechnet sich beim vereinfachten Verfahren der EnEV 2002 gemäß:
(Volumen des Gebäudes * 0,32).
A
N
ist eine rein fiktive Größe und im typischen Mittel aller Gebäude etwa 27% größer als die tatsächliche
Wohnfläche oder die Energiebezugsfläche auf die in späteren Kapiteln noch Bezug genommen wird!

Wirtschaftlichkeitsvergleich energiesparender Konzepte im Wohnungsbau
Seite 17
Diplomarbeit
Johann Betz
SS 2002
2.1.5 Kalkulation
10
des Niedrigenergiehauses
Bauvorhaben:
Neubau eines Jubiläumshauses auf Bodenplatte in Holzrahmenbauweise
Schlüsselfertig incl. Bodenplatte
Kalkulierter Stundensatz für diese Baustelle:
36,00
Erschwerniszulage
0,00%
Materialzuschlag
10,00%
Wohnfläche (gem. II BV)
138,1 m²
Loszusammenstellung:
Zuschlagskalkulation:
Los 01:
6.857,96
Los 02:
21.005,00
Los 03:
29.333,80
Los 04:
10.983,50
Los 05:
10.085,31
Los 06:
3.987,47
Los 07:
10.358,29
Los 08:
1.643,57
Los 09:
7.521,80
Los 10:
3.183,12
Los 11:
13.268,55
Los 12:
7.385,61
Los 13:
4.963,28
Los 14:
5.610,67
Los 15:
7.937,47
Los 16:
3.880,69
Los 17:
4.068,60
Los 18:
7.375,90
Angebotssumme netto:
159.450,58
zzügl. gesetzlicher MWSt.:
16,00%
25.512,09
Angebotssumme brutto:
184.962,67
Lüftungsanlage herstellen, liefern und montieren
Holzrahmenwände als Zwischenwände (innen)
Brettschichtholzdecken (sichtbar) in Fichte, massiv
naturbelassen
Fliesenarbeiten incl. Verfugung, dauerelastisch,
sowie wasserdichter Anstrich des Untergrundes
Bodenbeläge:
Liefern und verlegen incl. der Fußbodenleisten und
aller sonstigen Materialien
Türen Wirus Optima 30 in Buche, Ahorn oder Esche
lakiert nach DIN 18101 mit Röhrenspanplatten,
dreiseitig gefälzt
Treppenanlagen als halbgewendelte Treppen in
Massivholz herstellen, liefern und montieren
Dacheindeckung incl. aller Materialien
Elektro Heizungsanlage mit integrierter
Lüftungsanlage und Wärmepumpe liefern und
montieren
Planungsleistungen und Baustelleneinrichtung
Holzrahmenwände (aussen)
Abwasseranlagen und Bewässerung herstellen,
liefern und montieren
Elektroarbeiten mit Verteilerschrank, allen
Materialien und Arbeiten
Zimmererarbeiten als "nicht sichtbare" Konstruktion
Holzbauarbeiten für Wohnhaus
Spenglerarbeiten incl. aller Materialien
Holzfenster für das Wohnhaus lt Plan
Erd-, Kanal-, Entwässerungs- und
Fundamentarbeiten, Bodenplatte
10
Positionsweise Zuschlagskalkulation aller Lose siehe : Begleit-CD \ Szenario I \ NEH

Wirtschaftlichkeitsvergleich energiesparender Konzepte im Wohnungsbau
Seite 18
Diplomarbeit
Johann Betz
SS 2002
2.2
Das Passivhaus: PH
2.2.1 Definition und Abgrenzung gegenüber anderen Standards
Passivhäuser sind Gebäude, deren Jahresheizwärmebedarf so gering ist,
dass auf ein gesondertes aktives Heizsystem verzichtet werden kann: Die
Restwärme kann über die ohnehin erforderliche Zuluft zugeführt werden.
Dafür muss der (tatsächliche) Energiekennwert Heizwärme kleiner oder
gleich 15 kWh/(m²a) sein; dann sind auch am kältesten Tag die Heizlasten so
gering, dass eine gesonderte Wärmeverteilung und ein gesondertes
Wärmeabgabesystem nicht erforderlich ist.
11
Die Realisierung von Passivhäusern stellt hohe Ansprüche an die
verwendeten Komponenten
12
:
·
Bei der Dämmung: U-Werte unter 0,15 W/(m²K)
·
Bei Bezug auf das Außenmaß: wärmebrückenfreie Ausführung
·
Durch Drucktest nach DIN EN 13829 nachgewiesene, ausgezeichnete
Luftdichtheit; der Drucktestkennwert n
50
bei 50 Pascal Über- und
Unterdruck darf 0,6 h
-1
nicht überschreiten
·
Verglasungen mit U-Werten unter 0,8 W/(m²K) nach BAZ bei hohem
Gesamtenergiedurchlassgrad (g = 50% nach DIN 67507), so dass
auch im Winter Netto-Wärmegewinne möglich sind
·
Fenster mit Gesamt - U-Werten unter 0,8 W/(m²K) nach DIN EN 10077
·
Höchsteffiziente Lüftungswärmerückgewinnung (
WRG
= 75%, nach
PHI Zertifikat oder nach DIBT - Messwerten abzgl. 12%) bei niedrigem
Stromverbrauch (= 0,4 W/m³ befördertem Luftvolumen)
·
Niedrigste Wärmeverluste bei der Brauchwasserbereitung und -
verteilung
·
Hocheffiziente Nutzung von elektrischem Haushaltsstrom
Die bloße Zusammenstellung Passivhaus - geeigneter Einzelkomponenten
reicht allerdings noch nicht aus, um ein Gebäude zum Passivhaus zu
machen: Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile. Die
Wechselwirkungen zwischen den Komponenten machen eine integrale
Planung notwendig, mit welcher der Passivhausstandard erst erreicht werden
kann:
11
Definition entnommen aus: [07] Feist, Wolfgang/ u. a.: Passivhaus Projektierungspaket 2002, Seite 7
12
Anforderungen entnommen aus: [07] Feist, Wolfgang/ u. a.: Passivhaus Projektierungspaket 2002, Seite:7

Wirtschaftlichkeitsvergleich energiesparender Konzepte im Wohnungsbau
Seite 19
Diplomarbeit
Johann Betz
SS 2002
Passivhausstandard
13
bedeutet: Ein Energiekennwert ,,Heizwärme" nicht
größer als 15 kWh/(m²a), ein Primärenergie-Kennwert für die Summe aller
Anwendungen (Heizung, Warmwasser und Haushaltsstrom) nicht größer als
120 kWh/(m²a) und eine luftdichte Gebäudehülle mit einem Drucktestwert
nicht größer als 0,6 h
-1
.
2.2.2 Die Vorprojektierung des Passivhauses
Ausgehend von Grundriss und Architektur des Jubiläumshauses soll durch
Abwandlung der Bauteilquerschnitte ein Haustyp konzipiert werden, welcher
Passivhausstandard erfüllt.
Projektiert wird das PH mit der Passivhaus Vorprojektierung
14
`99, einem
Rechenverfahren auf Basis einer Tabellenkalkulation.
Die Passivhaus Vorprojektierung `99 bestimmt nur die überschlägigen
Flächen und Bauteil - U-Werte. Aus diesen Daten wird ein Heizwärmebilanz-
Entwurf erstellt, der bereits eine Aussage über den zu erwartenden
Heizwärmebedarf liefert. Diese Bilanz enthält Standardwerte für Fenster -
U-Werte, Reduktionsfaktoren für solare Einstrahlung, Lüftungsdaten und
interne Wärmequellen.
Da es sich bei dem projektierten PH um einen ,,Prototyp" im Rahmen dieser
Arbeit und nicht um ein konkretes Bauvorhaben handelt, kann hier weder die
Orientierungsabhängigkeit der Globalstrahlung außerhalb der
Haupthimmelsrichtungen noch die spezielle Verschattungssituation
berücksichtigt werden. Es wird von einer wärmebrückenfreien Konstruktion
und von der Einhaltung der Luftdichtheitsanforderungen ausgegangen.
Ein Gebäude, dessen Heizwärmebedarf nach der Passivhaus
Vorprojektierung unter 15 kWh/(m²a) liegt, hat die Chance, ein Passivhaus zu
werden. Genauere Verfahren (z.B.: Passivhaus Projektierungspaket 2002,
siehe nächste Seite) können mit vertretbarem Aufwand zeigen, ob die
Passivhauskriterien ­ auch in Bezug auf den Primärenergiebedarf ­ im
konkreten Fall tatsächlich erfüllt sind.
13
Definition entnommen aus: [07] Feist, Wolfgang/ u. a.: Passivhaus Projektierungspaket 2002, Seite 7
14
Im Gegensatz zum Passivhaus - Projektierungspaket PHPP ist die Passivhaus - Vorprojektierung PHVP umsonst
erhältlich und steht auf der Homepage des Passivhausinstituts www.passiv.de zum kostenlosen Download
bereit. Auf der Begleit-CD finden sie sowohl die hier verwendete Version PHVP `99 als auch die mittlerweile
erhältliche Version PHVP `02!

Wirtschaftlichkeitsvergleich energiesparender Konzepte im Wohnungsbau
Seite 20
Diplomarbeit
Johann Betz
SS 2002
2.2.3 Nachweis gemäß PHPP 2002
Passivhaus-Projektierung
E N E R G I E K E N N W E R T H E I Z W Ä R M E
Klima:
Standard
Innentemperatur:
20,0
°C
Objekt:
Passivhaus
Gebäudetyp/Nutzung:
Standort:
Bayerbach
Energiebezugsfläche A
EB
:
138,1
Standard-Personenbelegung:
4
Pers
pro m²
Fläche
U-Wert
Reduktionsfaktor f
t
G
t
Energie-
Bauteile
Temperaturzone
W/(m²K)
kKh/a
kWh/a
bezugsfläche
1.
Außenwand
A
201,9
*
0,097
*
1,00
*
84,0
=
1642
2.
Dach
A
119,5
*
0,097
*
1,00
*
84,0
=
972
3.
Bodenplatte
B
93,1
*
0,104
*
0,50
*
84,0
=
407
4.
Haustüre
A
2,3
*
0,850
*
1,00
*
84,0
=
163
5.
A
*
*
1,00
*
=
6.
*
*
*
=
7.
*
*
*
=
8.
Fenster
A
26,3
*
0,800
*
1,00
*
84,0
=
1765
9.
Wbrücken außen (Länge/m)
A
*
*
1,00
*
=
10.
Wbrücken Boden (Länge/m)
B
*
*
0,50
*
=
Summe aller Hüllflächen
443,0
kWh/(m²a)
Transmissionswärmeverluste Q
T
Summe
4948
35,8
A
EB
lichte Raumhöhe
m
Lüftungsanlage:
wirksames Luftvolumen V
L
138,1
*
2,50
=
345,2
effektiver Wärmebereitstellungsgrad
eff
80%
der Wärmerückgewinnung
Wärmebereitstellungsgrad des
EWT
33%
n
L,Anlage
WRG
n
L,Rest
Erdreichwärmetauschers
1/h
1/h
1/h
energetisch wirksamer Luftwechsel n
L
0,348
* (1 -
0,87
) +
0,042
=
0,089
V
L
n
L
c
Luft
G
t
1/h
Wh/(m³K)
kKh/a
kWh/a
kWh/(m²a)
Lüftungswärmeverluste Q
L
345
*
0,089
*
0,33
*
84,0
=
848
6,1
Reduktionsfaktor
Q
T
Q
L
Nacht-/Wochenend-
kWh/a
kWh/a
absenkung
kWh/a
kWh/(m²a)
Summe Wärmeverluste Q
V
(
4948
+
848
) *
1,0
=
5796
42,0
Ausrichtung
Reduktionsfaktor
g-Wert
Fläche
Globalstr. Heizzeit
der Fläche
vgl. Blatt Fenster
(senkr. Einstr.)
kWh/(m²a)
kWh/a
1.
Ost
0,50
*
0,58
*
6,00
*
220
=
383
2.
Süd
0,50
*
0,60
*
13,45
*
370
=
1493
3.
West
0,50
*
0,58
*
5,64
*
230
=
376
4.
Nord
0,50
*
0,58
*
1,17
*
140
=
48
5.
Horizontal
0,00
*
0,00
*
0,00
*
360
=
0
kWh/(m²a)
Wärmeangebot Solarstrahlung Q
S
Summe
2300
16,7
Länge Heizzeit spezif. Leistung q·I
A
EB
kh/d
d/a
W/m²
kWh/a
kWh/(m²a)
Interne Wärmequellen Q
I
0,024
*
225
*
2,1
*
138,1
=
1566
11,3
kWh/a
kWh/(m²a)
Freie Wärme Q
F
Q
S
+ Q
I
=
3865
28,0
Verhältnis Freie Wärme zu Verlusten
Q
F
/ Q
V
=
0,67
Nutzungsgrad Wärmegewinne
G
(1 - ( Q
F
/ Q
V
)
5
) / (1 - ( Q
F
/ Q
V
)
6
)
=
95%
kWh/a
kWh/(m²a)
Wärmegewinne Q
G
G
* Q
F
=
3679
26,6
kWh/a
kWh/(m²a)
Heizwärmebedarf Q
H
Q
V
- Q
G
=
2117
15
kWh/(m²a)
(ja/nein)
Grenzwert
15
Anforderung erfüllt?
ja

Wirtschaftlichkeitsvergleich energiesparender Konzepte im Wohnungsbau
Seite 21
Diplomarbeit
Johann Betz
SS 2002
2.2.4 Maßgebende Flächen und U-Werte
Bauteil:
Nr.
Baustoff
d
[mm]
R
[W/(mK)]
U
m
-Wert
[W/(m²K)]
Fläche
[m²]
1
Gipsfaserplatte
12,5
0,210
2
Zellulosefaserdämmstoff WLG 040
0,040
2'
Ständer 60/120 - 62
5
0,130
3
OSB - Platte
15
0,130
4
Zellulosefaserdämmstoff WLG 040
0,040
4'
BSH - Ständer 60 / 240 - 83
3
0,040
5
Holzweichfaserplatte WLG 040
60
0,040
6
Außenputz mineralisch
12,5
0,350
Wärmeübergangswiderstand innen 1/
i
:
0,13
[m²K/W]
außen 1/
a
:
0,04
[m²K/W]
Anteil Ständerteilfläche :
4,0
[%]
Elementstärke:
46,0
[cm]
Bauteil:
Nr.
Baustoff
d
[mm]
R
[W/(mK)]
U
m
-Wert
[W/(m²K)]
Fläche
[m²]
1
Gipsfaserplatte
12,5
0,210
2
Zellulosefaserdämmstoff WLG 040
0,040
2'
Kreuzlattung 2 x 40/60 - 62
5
0,130
3
OSB - Platte
15
0,130
4
Zellulosefaserdämmstoff WLG 040
0,040
4'
BSH - Sparren 60 / 240 - 83
3
0,130
5
Holzweichfaserplatte WLG 040
60
0,040
Wärmeübergangswiderstand innen 1/
i
:
0,13
[m²K/W]
außen 1/
a
:
0,08
[m²K/W]
Anteil Ständerteilfläche :
4,0
[%]
Elementstärke:
44,8
[cm]
Bauteil:
Nr.
Baustoff
d
[mm]
R
[W/(mK)]
U
m
-Wert
[W/(m²K)]
Fläche
[m²]
1
Verbundestrich (z.B.Fermacell)
80
0,490
2
OSB - Platten (N+F)
22
0,130
3
Zellulosefaserdämmstoff WLG 040
0,040
4
TJI - Träger Pro 350
0,130
5
OSB - Platten
15
0,130
6
WU-Beton
200
2,100
7
Styrodur - Wärmedämmung
60
0,035
Wärmeübergangswiderstand innen 1/
i
:
0,17
[m²K/W]
außen 1/
a
:
0,00
[m²K/W]
Anteil Ständerteilfläche :
3,0
[%]
Elementstärke:
67,7
[cm]
Bauteil:
Nr.
Orientierung
g-Wert
[%]
U
F
-Wert
[W/(m²K)]
Fläche
[m²]
1
Ost
58%
0,80
6,00
2
Süd
60%
0,80
13,45
3
West
58%
0,80
5,64
4
Nord
58%
0,80
1,16
Haustüre
5
Nord
0,85
2,28
120
300
120
240
240
Fenster
177,9
119,5
93,1
Außenwand
Dach
Bodenplatte
0,097
0,097
0,104

Wirtschaftlichkeitsvergleich energiesparender Konzepte im Wohnungsbau
Seite 22
Diplomarbeit
Johann Betz
SS 2002
2.2.5 Wärmeschutznachweis
15
gemäß EnEV 2002
Objekt:
Passivhaus
1
Volumen (Außenmaß) [m³]
V
e
=
577,3
Nutzfläche [m²]
A
N
= 0,32 * V
e
= 0,32 *
577,30
= 184,7
A/V
e
-Verhältnis [1/m]
A / V
e
=
444,63
/ 577,30
= 0,77
3
4
Bauteil
Kurzbezeichnung
Fläche
A
i
Wärmedurch-
gangskoeffizient
U
i
U
i
* A
i
Temperatur-
Korrektur-
faktor F
xi
U
i
* A
i
* F
xi
[m²]
[W/(m²K)]
[W/K]
[ - ]
[W/K]
6
AW 1
52,64
0,10
5,10
1
5,10
7
AW 2
49,11
0,10
4,76
1
4,76
8
AW 3
52,64
0,10
5,10
1
5,10
9
AW 4
49,11
0,10
4,76
1
4,76
10
W 1
6,00
0,80
4,80
1
4,80
11
W 2
13,45
0,80
10,76
1
10,76
12
W 3
5,64
0,80
4,51
1
4,51
13
W 4
1,17
0,80
0,94
1
0,94
14
Haustür
T 1
2,28
0,85
1,94
1
1,94
15
D 1
59,74
0,10
5,78
1
5,78
16
D 2
59,74
0,10
5,78
1
5,78
17
D 3
1
18
D 4
0,8
19
D 5
0,8
20
AbW 1
0,8
21
AbW 2
0,8
22
AB 1
0,5
23
AB 2
0,5
24
G 1
93,11
0,10
9,69
0,6
5,81
25
G 2
0,6
26
G 3
0,6
27
G 4
0,6
28
G 5
0,6
29
444,63
60,03
Transmissionswärmeverlust
1)
H
T
=
(U
i
* A
i
* F
xi
) +
U
WB
* A
H
T
=
60,03
+ 0,05 *
444,63
H
T
=
82,26
31
32
Lüftungswärmeverlust ohne
Dichtheitsprüfung
* _________
H
V
=
33
Lüftungswärmeverlust mit
Dichtheitsprüfung
* 577,30
H
V
=
94,10
30
H
V
= 0,163 * V
e
= 0,163
A
i
= A =
Außenwand
Dach
Wand gegen Abseitenraum
Wände und Decken zu
unbeheizten Räumen
Kellerdecke zum
unbeheizten Keller
Fußboden auf Erdreich
Flächen des beheizten
Kellers gegen Erdreich
H
V
= 0,19 * V
e
= 0,19
Oberste Geschoßdecke
1)
Als Wärmebrückenkorrekturwert wird im vereinfachten Verfahren
U
WB
= 0,05 W/(m²K) in Ansatz gebracht.
Nachweis der Anforderungen nach Energieeinsparverordnung (EnEV-Endfassung 16.11.2001)
- Wohngebäude - VEREINFACHTES VERFAHREN, Periodenbilanz -
Spezifischer Transmissionswärmeverlust
U
i
* A
i
* F
xi
=
2.2 Lüftungswärmeverlust
[W/K]
1. Gebäudedaten
Fenster
2.1 Transmissionswärmeverlust
[W/K]
2
2. Wärmeverluste
5
15
Es handelt sich hier um ein Wohngebäude mit einem Fensterflächenanteil f< 30% (f
vorhanden
~ 16 %), d. h. Die
Voraussetzungen für die Anwendung des vereinfachten Verfahrens für Wohngebäude nach Anhang 1 der EnEV
2002 sind grundsätzlich erfüllt.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2002
ISBN (eBook)
9783832474508
ISBN (Paperback)
9783838674506
DOI
10.3239/9783832474508
Dateigröße
1.2 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Technische Hochschule Rosenheim – Holztechnik
Erscheinungsdatum
2003 (November)
Note
1,0
Schlagworte
passivhaus wirtschaftlichkeit niedrigenergie energie sparverordnung
Zurück

Titel: Wirtschaftlichkeitsvergleich energiesparender Konzepte im Wohnungsbau
book preview page numper 1
book preview page numper 2
book preview page numper 3
book preview page numper 4
book preview page numper 5
book preview page numper 6
book preview page numper 7
book preview page numper 8
book preview page numper 9
book preview page numper 10
book preview page numper 11
book preview page numper 12
book preview page numper 13
book preview page numper 14
book preview page numper 15
book preview page numper 16
book preview page numper 17
book preview page numper 18
book preview page numper 19
book preview page numper 20
book preview page numper 21
99 Seiten
Cookie-Einstellungen