Diversity-Dimension Alter
Aktuelle Anforderungen an das Personalmanagement
					
	
		©2003
		Diplomarbeit
		
			
				99 Seiten
			
		
	
				
				
					
						
					
				
				
				
				
			Zusammenfassung
			
				Inhaltsangabe:Einleitung:	
Leere Rentenkassen, private Absicherung des Lebensabends, alternde Belegschaftsstrukturen, lebenslanges Lernen, die Förderung der Integration sehr junger und älterer Mitarbeiter in das Unternehmen  all diese Themen werden aktuell in der Wirtschaft und in der Politik heiß umstritten diskutiert. Neue Gesetze und Regelungen werden in Zukunft auf uns treffen. Besonders die Unternehmen werden davon betroffen, die die neuen Herausforderungen aufgrund der demographischen Veränderungen zu Nutze ziehen können und müssen, um weiterhin am nationalen und internationalen Markt wettbewerbsfähig bleiben zu können.
Diversity-Management ist ein us-amerikanisches Unternehmenskonzept, das insbesondere die Kerndimensionen Geschlecht, Behinderung, sexuelle Orientierung, die Religion, die Ethnizität und das Alter fokussiert. Aufgrund der demographischen Entwicklungen und ihre Auswirkungen auf die Belegschaftsstrukturen der Unternehmen, der veränderten Kundenstrukturen und -bedürfnisse sowie auf die Sozialsysteme unseres Staates rückt die Kerndimension Alter immer zentraler in das Geschehen der Unternehmen und ihres Personalmanagements. In dieser Arbeit werden die demographischen Entwicklungen (z. B. der steigende Anteil der älteren Menschen in der Gesellschaft, sinkende Geburtenraten) sowohl national als auch in einem internationalen Vergleich beleuchtet und analysiert. Mit der altersspezifischen Untersuchung der Menschen in der Gesellschaft und ihren sich stets ändernden Bedürfnisse, Herausforderungen und Verhaltensweisen wird die wachsende Bedeutung der Altersdimension sowohl für die Gesellschaft als auch für die Unternehmen (und ihre Kundenstrukturen) herausgestellt. Die altersspezifische Untersuchung der Personalmanagementfelder (nach Ch. Scholz) zeigt zielgenau den Unternehmen, wo die Potenziale und der zentrale Nutzen für alle Beteiligten des Unternehmens in diesem Personalkonzept stecken.
	
Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
AbkürzungsverzeichnisIV
AbbildungsverzeichnisV
1.Einleitung1
2.Grundlegende Definitionen3
2.1Diversity zum allgemeinen Verständnis3
2.1.1Diversity in Organisationen4
2.1.2Die Diversity-Dimensionen4
2.1.3Managing Diversity6
2.1.4Schlussbetrachtung des Diversity-Begriffs7
2.2Das Alter9
2.2.1Das Alter und seine Ansätze zur Abgrenzung9
2.2.2Die Altersabgrenzungen und ihre Verknüpfungen10
2.3Das Personalmanagement11
2.3.1Begriffsbestimmung und historische Herleitung11
2.3.2Die Felder des […]
	Leere Rentenkassen, private Absicherung des Lebensabends, alternde Belegschaftsstrukturen, lebenslanges Lernen, die Förderung der Integration sehr junger und älterer Mitarbeiter in das Unternehmen  all diese Themen werden aktuell in der Wirtschaft und in der Politik heiß umstritten diskutiert. Neue Gesetze und Regelungen werden in Zukunft auf uns treffen. Besonders die Unternehmen werden davon betroffen, die die neuen Herausforderungen aufgrund der demographischen Veränderungen zu Nutze ziehen können und müssen, um weiterhin am nationalen und internationalen Markt wettbewerbsfähig bleiben zu können.
Diversity-Management ist ein us-amerikanisches Unternehmenskonzept, das insbesondere die Kerndimensionen Geschlecht, Behinderung, sexuelle Orientierung, die Religion, die Ethnizität und das Alter fokussiert. Aufgrund der demographischen Entwicklungen und ihre Auswirkungen auf die Belegschaftsstrukturen der Unternehmen, der veränderten Kundenstrukturen und -bedürfnisse sowie auf die Sozialsysteme unseres Staates rückt die Kerndimension Alter immer zentraler in das Geschehen der Unternehmen und ihres Personalmanagements. In dieser Arbeit werden die demographischen Entwicklungen (z. B. der steigende Anteil der älteren Menschen in der Gesellschaft, sinkende Geburtenraten) sowohl national als auch in einem internationalen Vergleich beleuchtet und analysiert. Mit der altersspezifischen Untersuchung der Menschen in der Gesellschaft und ihren sich stets ändernden Bedürfnisse, Herausforderungen und Verhaltensweisen wird die wachsende Bedeutung der Altersdimension sowohl für die Gesellschaft als auch für die Unternehmen (und ihre Kundenstrukturen) herausgestellt. Die altersspezifische Untersuchung der Personalmanagementfelder (nach Ch. Scholz) zeigt zielgenau den Unternehmen, wo die Potenziale und der zentrale Nutzen für alle Beteiligten des Unternehmens in diesem Personalkonzept stecken.
Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
AbkürzungsverzeichnisIV
AbbildungsverzeichnisV
1.Einleitung1
2.Grundlegende Definitionen3
2.1Diversity zum allgemeinen Verständnis3
2.1.1Diversity in Organisationen4
2.1.2Die Diversity-Dimensionen4
2.1.3Managing Diversity6
2.1.4Schlussbetrachtung des Diversity-Begriffs7
2.2Das Alter9
2.2.1Das Alter und seine Ansätze zur Abgrenzung9
2.2.2Die Altersabgrenzungen und ihre Verknüpfungen10
2.3Das Personalmanagement11
2.3.1Begriffsbestimmung und historische Herleitung11
2.3.2Die Felder des […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
ID 7265 
Schmidt, Viviane: Diversity-Dimension Alter - Aktuelle Anforderungen an das 
Personalmanagement 
Hamburg: Diplomica GmbH, 2003  
Zugl.: Fachhochschule Gelsenkirchen, Fachhochschule, Diplomarbeit, 2003 
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Diplomica GmbH 
http://www.diplom.de, Hamburg 2003 
Printed in Germany
 I
Inhaltsverzeichnis 
Seite 
Abkürzungsverzeichnis IV 
Abbildungsverzeichnis V 
1. Einleitung 
1 
2. Grundlegende Definitionen 
3 
2.1  Diversity zum allgemeinen Verständnis 
3 
2.1.1  Diversity in Organisationen 
4 
2.1.2 Die Diversity-Dimensionen 
4 
2.1.3 Managing Diversity 
6 
2.1.4  Schlussbetrachtung des Diversity-Begriffs 
7 
2.2  Das Alter  
9 
2.2.1  Das Alter und seine Ansätze zur Abgrenzung 
9 
2.2.2 Die Altersabgrenzungen und ihre Verknüpfungen 
10 
2.3 Das Personalmanagement 
11 
2.3.1  Begriffsbestimmung und historische Herleitung 
11 
2.3.2  Die Felder des Personalmanagements 
13 
2.3.3 Schlussbetrachtung 
13 
3. Aktuelle Entwicklungen für die Diversity-Dimension Alter 
14 
3.1  Die Demographie Deutschlands im Wandel 
15 
3.1.1 Rückläufige Bevölkerungszahlen 
15 
3.1.2 Alte werden immer älter 
18 
II
Seite 
3.2  Die Generationen gestern und heute 
18 
3.2.1  Die neuen Alten unserer Gesellschaft 
19 
3.2.2  Junge Menschen in der Gesellschaft 
20 
3.3  Die Regierung reagiert 
22 
3.3.1  "50 plus  die können das" 
23 
3.3.2  Staatliche Regelungen zum Renteneintrittsalter 
24 
3.4 Exkurs: Der internationale Vergleich  Deutschland, Japan, Schweiz und USA 
26 
3.4.1 Demographische Gemeinsamkeiten und Unterschiede 
26 
3.4.2  Ältere Menschen in der Gesellschaft 
29 
3.4.3  Bilder des Alters 
31 
3.4.4 Exkurs-Zusammenfassung 
32 
3.5  Schlussbetrachtung der aktuellen Entwicklungen 
33 
4. Altersspezifische Leistungsfähigkeiten 
35 
4.1  Die körperlichen Leistungsfähigkeiten 
36 
4.2  Die geistigen Leistungsfähigkeiten 
38 
4.2.1  Die fluide und kristalline Intelligenz 
39 
4.2.2 Die Erfahrung 
41 
4.3 Die Kommunikation 
44 
4.4  Zusammenfassende Ergebnisse der altersspezifischen Leistungsfähigkeiten 
46 
5. Die Diversity-Dimension Alter in der Unternehmenspraxis 
47 
5.1  Die Implementierung der Diversity-Dimension Alter in das Unternehmen 
47 
5.1.1 Implementierungsvoraussetzungen 
47 
III
Seite 
5.1.2  Der Implementierungsprozess nach J. P. Kotter 
49 
5.2 Die Zusammenarbeit von jungen und älteren Mitarbeitern 
55 
5.2.1  Generationskonflikte am Arbeitsplatz 
55 
5.2.2  Die erfolgreiche altersheterogene Zusammenarbeit am Praxisbeispiel  
"Mentoring bei der Landesbank in Kiel" 
57 
5.3  Exkurs  Managing Diversity bei der Deutschen Bank  
59 
5.3.1  Die Diversity des Unternehmens  Vision, grundlegende Leitgedanken und Ziele 59 
5.3.2  Age Diversity bei der Deutschen Bank 
60 
5.4 Zusammenfassende Ergebnisse der Unternehmenspraxis 
63 
6. Instrumente des Personalmanagement für die Diversity-Dimension Alter 
63 
6.1  Die klassischen Personalmanagementfelder und ihre Anwendbarkeit auf die 
 Diversity-Dimension 
Alter 
64 
6.2  Anforderungen und Maßnahmen des Managements der Diversity-Dimension 
Alter für die Zukunft 
79 
6.3  Zusammenfassende Erkenntnisse der Anwendbarkeitsprüfung sowie zukünftiger 
Anforderungen und Maßnahmen 
81 
7. Schlussbetrachtung 
82 
7.1  Zusammenfassende Ergebnisse und Ausblick 
82 
7.2  Empfehlungen für zukünftige Forschungsfelder 
84 
Literaturverzeichnis 85 
Eidesstattliche Versicherung 
89 
IV
Abkürzungsverzeichnis 
bagso 
Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisa- 
tion 
bzw.  
beziehungsweise 
ca.  
circa 
f.  
folgende 
ff  
fortfolgende 
Hrsg.  
Herausgeber 
HSH Nordbank   Hamburgschleswigholsteinische Nordbank 
IAB 
 Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 
LB  
Landesbank 
OECD 
  Organization for Economic Cooperation Develop-
ment 
o. V. 
  ohne Verfasserangabe 
u. M. 
  unveröffentlichtes Manuskript 
URL 
  Uniform Resource Locator 
us/USA 
 United States (of America) 
Vgl.  
Vergleiche 
z. B. 
 zum Beispiel 
V
Abbildungsverzeichnis 
Seite 
Abbildung 1: Die Diversity-Deutungsmöglichkeiten 
3 
Abbildung 2: Das Vier-Schichten-Modell der Diversity 
6 
Abbildung 3: Die Entwicklungsstufen und der Sichtweisenumfang  
  der Diversity 
8 
Abbildung 4: Bevölkerungsentwicklung Deutschlands 1950 bis 2025 
  (in Millionen Einwohnern) 
15 
Abbildung 5: Geburtenzahlenentwicklung 1952 bis 2025 (Lebend-    
  geborene je 1.000 Frauen) in Deutschland 
16 
Abbildung 6: Altersstruktur der Erwerbstätigen (in Prozent) 
22 
Abbildung 7: Bevölkerungsentwicklung im Ländervergleich  
  (in Millionen Einwohnern) 
27 
Abbildung 8: Lebenserwartung von Männern und Frauen im Länder- 
  vergleich 
28 
Abbildung 9: Bevölkerung nach Altersgruppen im Ländervergleich 
  (in Prozent für das Jahr 2000) 
29 
Abbildung 10: Einflussfaktoren und altersspezifische Herausforde- 
  rungen der Menschen in der Gesellschaft 
34 
Abbildung 11: Betrachtungsentwicklung des Arbeitsverlaufes 
36 
Abbildung 12: Veränderungsrichtungen geistiger Leistungsfähig- 
  keiten mit zunehmendem Alter 
38 
Abbildung 13: Leistungsverläufe der fluiden und kristallinen 
  Intelligenz im Altersverlauf 
40 
VI
Seite 
Abbildung 14: Das Modell der Erfahrungskompetenzen 
43 
Abbildung 15: Bildhaftes Beispiel für die Implementierung der Di- 
  versity-Dimension Alter an die bestehende Unterneh- 
  mensvision 
51 
Abbildung 16: Veranstaltungen und Projekte zur Verbreitung des 
  Konzeptes 
52 
Abbildung 17: Erfolge des Mentorings bei der LB Kiel 
58 
Abbildung 18: Beispiel für den Prozess einer altersgerechten Perso- 
  nalbedarfsplanung und Personalbestandsanalyse 
65 
Abbildung 19: Die drei Felder des Veränderungsmanagements   
  Zusammenspiel und Auswahlkriterien 
71   
1
1. Einleitung 
Das Personalmanagement befindet sich in einem stetigen Wandel. Trei-
ber der Entwicklungen sind in den Veränderungen der unternehmensex-
ternen Umwelt zu sehen wie z. B. die Globalisierung, die europäische In-
tegra-tion, multinationale Kooperationen und Fusionen sowie demogra-
phische Entwicklungen. Aber auch die wachsende Komplexität, Vielfalt 
und Dynamik von Prozessen sowie Fortschritte im Informations-, Tech-
nologie- und Kommunikationsbereich prägen die Personalarbeit der heu-
tigen Zeit. Diversity im Sinne von Vielfältigkeit der Belegschaftsstruktu-
ren, der Markt- und Kundenstrukturen aber auch der Arbeits- und Orga-
nisationsformen gewinnt in diesem Kontext immer mehr an Bedeutung 
für die Unternehmungen. 
Das Management-Konzept ,,Diversity" entstammt der us-amerikanischen 
Gleichstellungsdiskussion. Zur Bewältigung sozialer Unterschiede (bei-
spielsweise das Geschlecht, das Alter und die soziale Herkunft) in Orga-
nisationen wird es in den USA seit über zehn Jahren erfolgreich propa-
gandiert und praktiziert und hält seit einigen Jahren auch Einzug in deut-
sche Unternehmen. 
[Vgl. Koall 2002: 1] 
Die einzelnen Diversity-Themen fanden in vergangener Zeit unterschied-
lich hohe Beachtung. Während Geschlecht, Ethnizität und Rasse stark 
berücksichtigt wurden, erhielt das Alter eher mittlere Aufmerksamkeit. 
[Vgl. Stuber 2002: 153] Dabei spielt dieser Aspekt aktuell eine ganz be-
sondere Rolle. Aufgrund demographischer Entwicklungen wie z. B. der 
steigende Anteil älterer Mitarbeiter in den Unternehmen und der von Ex-
perten prognostizierte Mangel an Führungskräftenachwuchs verändern 
sich nicht nur die Unternehmensstrukturen der Belegschaften, sondern 
auch die Bedürfnisse der Kunden, Lieferanten und Shareholder. Das be-
deutet: Neue Herausforderungen öffnen sich der Unternehmensführung 
und dem Personalmanagement. Aus den aktuellen Diskussionen um die 
Notwendigkeit des Umdenkens deutscher Unternehmen bezüglich der 
demographischen Veränderungen stellt sich hier allerdings die Frage, ob 
eine Diversity hinsichtlich des Alters in Verbindung mit den jeweiligen 
Unternehmenszielen praktikabel und synergetisch gestaltet werden kann. 
2
Ziel dieser Arbeit ist festzustellen,  
·  wie das Management der Diversity-Dimension Alter im Unter-
nehmen implementiert, gestaltet und erfolgreich genutzt werden 
kann, 
·  welche altersgerechten Potenziale in den klassischen Personalma-
nagementfeldern stecken und 
·  welche Anforderungen und Maßnahmen das Management der Di-
versity-Dimension Alter in Zukunft prägen. 
Dabei werden zunächst die Begriffe Diversity, Alter und Personalmana-
gement umfassend verdeutlicht.  
Auf der Grundlage dieser Definitionen werden daraufhin im Gliede-
rungspunkt 3 die aktuellen Entwicklungen für die Diversity-Dimension 
Alter aufgezeigt. Dabei wird zu Beginn die aktuelle soziologische Aus-
gangslage in Deutschland bestimmt, die später in einem Exkurs mit ande-
ren internationalen Daten und Informationen verknüpfend analysiert 
wird.  
Im Gliederungspunkt 4 werden die altersspezifischen Leistungsfähigkei-
ten von Mitarbeitern kritisch untersucht.  
Die Diversity-Dimension Alter in der Unternehmenspraxis wird im Glie-
derungspunkt 5 näher beleuchtet. Es werden Empfehlungen für den Imp-
lementierungsprozess erteilt, Herausforderungen und Schwierigkeiten 
des Konzeptes aufgezeigt sowie Beispiele für eine erfolgreiche altershe-
terogene Zusammenarbeit aufgeführt.  
Im Gliederungspunkt 6 werden die klassischen Felder des Personalmana-
gements auf eine altersgerechte Anwendbarkeit geprüft sowie neue An-
forderungen und Maßnahmen für die Zukunft entwickelt.  
3
Gliederungspunkt 7 fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und zeigt 
mögliche Forschungsschwerpunkte für die Zukunft auf. 
4
2. Grundlegende Definitionen 
Im zweiten Gliederungspunkt werden die Begriffe Diversity, Alter und 
Personalmanagement näher eingegrenzt und ihre verschiedenen Sicht-
weisen aufgezeigt und geprüft. Weiterhin sollen zum eingängigen Ver-
ständnis die begrifflichen Entwicklungen und Abgrenzungen vorgenom-
men werden. 
2.1 Diversity zum allgemeinen Verständnis 
Das englische Wort ,,diversity" bedeutet in der deutschen Übersetzung 
Vielfalt und beschreibt die Situation, dass sich Dinge  egal ob sichtbar 
oder unsichtbar  voneinander unterscheiden. Dabei wird Vielfalt als ei-
ne Summe von subjektiven Wahrnehmungen und Einstellungen von In-
dividuen unterschiedlich aufgenommen, und es kommt zu zahlreichen 
Deutungsmöglichkeiten:  
Abbildung 1 zeigt nicht nur die Komplexität der Sichtweisen von Diver-
sity, sondern auch die polarisierende Betrachtungsweise des Begriffs, die 
R. R. Thomas wie folgt beschreibt: ,,Diversity refers to any mixture of i-
tems characterized by differences and similarities." 
[1996: 5] Diversity 
umfasst also eine breite Palette von Deutungen, die sowohl die Zusam-
mengehörigkeit im positiven Sinn als auch die Abweichung im negativen 
Sinn fokussieren.  
 Abbildung 1: Die Diversity-Deutungsmöglichkeiten 
  Diversity im positiven Sinn         Diversity im negativen Sinn 
 Buntheit 
         Andersartigkeit 
 Facettenreichtum 
      Außenseitertum 
 Reichhaltigkeit       Divergenz 
Variationsreichtum 
 Unanpassbarkeit 
 Vielschichtigkeit 
      Ungleichheit 
 Vielseitigkeit 
       Unstimmigkeit 
  Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Aretz/Hansen 2002: 10 
5
2.1.1 Diversity in Organisationen 
Diversity wird von vielen Autoren wie z. B. Loden und Rosener im Kon-
text vielfältiger Belegschaftsstrukturen definiert 
[Vgl. Sepehri 2002: 80]. 
R. R. Thomas unterteilt dabei die Menschen bei der Arbeit in zwei Ty-
pen: in die dominante und die dominierte Partei. Die Mitglieder der do-
minanten Komponente  die so genannte Ingroup  sind die entschei-
dungsbefugten Leute. Sie bestimmen die Politik und das Procedere, sie 
entscheiden über grundlegende Voraussetzungen für den Erfolg. Die 
Mitglieder der untergeordneten Komponente  die so genannte Outgroup 
 besitzt wenig oder gar keine Macht. Sie sind in der Organisation die 
Außenseiter, und ihre Bedürfnisse werden vom Umfeld ihrer Organisati-
on nicht befriedigt. Im Rahmen dieser polarisierenden Betrachtungsweise 
sieht Thomas die Diversity als eine Art komplexes Phänomen. Er weist 
auf eine Diversity in Organisationen hin, die nicht nur auf Führungsebe-
ne propagiert wird, sondern durch die Überzeugung und das Verhalten 
aller Mitarbeiter entwickelt werden kann. 
[Vgl. 2001: 30 f.] 
Im erweiterten Verständnis endet Diversity jedoch nicht bei der Vielfalt 
der Mitarbeiterschaft, sie bezieht sich auch auf die Vielfalt unterschiedli-
cher Kulturen, Strategien, Funktionen und Regelungen, die in Organisa-
tionen nebeneinander stehen und  bewusst oder unbewusst  gelebt wer-
den. 
[Vgl. Aretz/Hansen 2002: 45] Diese Sichtweise betrachtet nicht nur 
die interne Diversity auf Personalmanagementebene, sie implementiert 
auch weitere interne Organisationseinheiten und das externe Unterneh-
mensumfeld, die im Rahmen einer erfolgreichen Unternehmensführung 
berücksichtigt werden müssen. Aufbauend auf diese Sichtweise werden 
die weiteren Untersuchungen dieser Arbeit vorgenommen. 
2.1.2 Die Diversity-Dimensionen 
Je nach Anlass bzw. Dringlichkeit  ob regionaler, gesellschaftlicher o-
der wirtschaftlicher Natur  thematisiert(e) man im Rahmen von Diversi-
ty unterschiedliche Aufgabenstellungen. In den Anfängen von Diversity 
 vor ca. zehn Jahren in den USA  standen zunächst Rasse/Ethnizität 
und Geschlecht im unternehmerischen Blickfeld, da besonders Menschen 
6
,,anderer" Hautfarbe und Herkunft sowie Frauen am Arbeitsplatz Be-
nachteiligungen und Diskriminierungen ausgesetzt waren.  
Heute werden sechs Kerndimensionen und weitere externe Faktoren an-
gesprochen, und die Sichtweise hinsichtlich der Diversity-Aufgaben-
stellungen wurde komplexer. Nach M. Loden bildet dabei die ,,primary 
dimension" mit ihren sechs Komponenten Alter, Rasse/Ethnizität, Ge-
schlecht, sexuelle Orientierung, Religion und Behinderung den Kern des 
Dimensionenmodells, die von der zweiten Dimension wie z. B. Kultur, 
Sprache, Arbeitserfahrung und (Aus-)Bildung umgeben werden. 
[Vgl. 
1996: 14 ff
] Im Gegensatz zu den fest definierten Kerndimensionen, die 
dem Menschen angeboren sind, handelt es sich bei der zweiten Dimensi-
on um eine offene Liste externer Diversity-Faktoren  gemeint sind indi-
viduelle willentliche Maßnahmen, die Menschen im Laufe ihres Lebens 
treffen. Beide Dimensionen  die Kerndimension und die Dimension der 
externen Faktoren  spiegeln Erklärungen und Ansichten des vielfältigen 
Menschen in einer integrierenden Gesamtheit wider, die Loden folgen-
dermaßen beschreibt: ,,Together, the primary and secondary dimensions 
give definition and meaning to our lives by contributing to a synergistic, 
integrated whole  the diverse person." 
[1996: 16] 
Gardenswartz und Rowe beschreiben die Dimensionen der Diversity je-
doch in einem erweiterten Modell ,,The Four Layers of Diversity" in 
Form einer vierschichtigen Baumscheibe, das in Abbildung 2 dargestellt 
ist. 
[Gardenswartz/Rowe 1998: 25] Diese Abbildung zeigt im Kern des 
Modells die Persönlichkeit des Menschen, die Personality, die unmittel-
bar von den inneren Dimensionen (internal dimensions) umgeben wird. 
Sie sind den Kerndimensionen nach dem Modell von Loden gleichzuset-
zen. Diese werden wiederum von den externen Dimensionen eingebettet. 
Die organisationalen Dimensionen bilden die äußerste Schicht des Mo-
dells und beziehen sich auf die Arbeitssituation bzw. auf das Unterneh-
mensumfeld des Menschen wie z. B. die Strukturen der Abteilungen, die 
Position und Dauer der Zugehörigkeit (Seniorität) des Menschen im Un-
ternehmen. 
7
So stellt dieses Modell die Vielfältigkeit von festen und steuerbaren Ein-
flussfaktoren dar, von denen Menschen in der Gesellschaft und im Un-
ternehmen geprägt werden. Gleichzeitig soll dieses Modell aber auch als 
Konstrukt von Unterschieden und Gemeinsamkeiten verstanden werden, 
die Menschen in der Gesellschaft und in Organisationen zusammenfüh-
ren und verbinden. 
2.1.3 Managing Diversity 
Wie vielseitig und erweiterbar die Ansichten von Diversity sind, und wie 
schwer es fällt, ein komplexes Verständnis rund um diesen Begriff zu 
  Abbildung 2: Das Vier-Schichten-Modell der Diversity 
  1=innere Dimension, 2=externe Dimension, 3=organisationale Dimension  
  Quelle: In Anlehnung an Gardenswartz/Rowe 1998: 25 
Kultur 
Sprache                         (Aus-)Bildung 
Geschlecht     Ethnizität
 sexuelle Orientierung
Persön-
lichkeit
B
ehind
erung 
Reli-
gion 
Alter
Arbeitserfahrung
Eltern-
schaft 
Ein-
kom-
Arbeitsinhalt/Arbeitsumfang
Seniorität 
Position
Status 
Arbeits-
 umfeld
Abteilungs-
strukturen 
OD³
ED²
ID
¹
8
vermitteln, konnte in den letzten Abschnitten vermittelt werden. Auch 
anhand der Definition von ,,Managing Diversity" wird die Komplexität 
und Verschiedenartigkeit des Begriffs deutlich. So empfiehlt die Mana-
ging Diversity-Strategie nach Aretz und Hansen, die Vielfalt der Be-
schäftigten zu schätzen und effektiv durch den Aufbau einer multikultu-
rellen Organisation zu nutzen
1
[Vgl. 2002: 11]. Eine weitere  Definiti-
onsvariante sei von Stuber an dieser Stelle genannt: ,,Managing Diversity 
wird als Instrument verstanden, mit dessen Hilfe der Unternehmenserfolg 
durch die gezielte Wertschätzung und aktive Nutzung von Unterschied-
lichkeit gesteigert wird" 
[03/2002: 48]. Worauf bzw. auf wen sich diese 
Unterschiedlichkeit bezieht, wird hier generalisiert. Stuber schließt die 
Diversity-Dimensionen mit ihren teilweise differenten Komponenten al-
ler vergangenen, aktuellen und künftigen Sichtweisen ein und verleiht 
seiner Definition somit eine bleibende Aktualität. Diese Definitionsform 
dient als Grundlage weiterer Untersuchungen im Rahmen dieser Arbeit. 
2.1.4 Schlussbetrachtung des Diversity-Begriffs 
Da Diversity ausgehend von den USA aktuell auch in Europa diskutiert 
wird, und globale wirtschaftliche Trends eine tragende Rolle hinsichtlich 
von Diversity spielen, wird der Begriff um ständig neue Sichtweisen er-
weitert. Eine standardisierte Definition bezüglich von Diversity kann es 
daher nicht geben. 
[Vgl. Sepehri 2002: 76]  
In Abbildung 3 werden zusammenfassend die Entwicklungsstufen des 
Diversity-Begriffs dargestellt. Die Form dieses Modells ähnelt einer Ei-
eruhr um zu verdeutlichen, dass aus einer einfachen aber breiten Sicht-
weise  gemeint ist die Verschiedenartigkeit von Dingen  das Personal-
konzept des Managing Diversity wuchs und somit der Begriff spezifiziert 
wurde. Dies wird an der zentralen Einengung der Abbildungsform deut-
lich. In der praktischen Umsetzung wurde jedoch festgestellt, dass Ma-
naging Diversity unternehmensspezifisch von vielen Faktoren umgeben 
wird. Um die Kerndimensionen bilden sich weitere Diversity-Schichten, 
1
 Eine solche multikulturelle Organisation wird durch die formelle und informelle Integ-
ration von Minderheitskulturen, geringe Intergruppen-Konflikte und das Fehlen von 
Vorurteilen und Diskriminierungen charakterisiert [Vgl. Aretz/ Hansen 2002: 11]. 
9
und Managing Diversity wuchs zu einem komplexen und dynamischen 
Organisationskonzept. Diese Entwicklung wird als Verbreiterung im un-
teren Bereich der Abbildung dargestellt. 
Ein Zusammenhang von Diversity und Managing Diversity besteht nach 
Sepehri darin, dass die Vielfältigkeit von Belegschaftsstrukturen als eine 
notwendige Voraussetzung für die konzeptionelle Anwendung von Ma-
naging Diversity betrachtet werden kann. Das bedeutet, dass Menschen 
in Organisationen, abhängig von den Belegschaftsstrukturen, in unter-
schiedlichem Maß mit Diversity konfrontiert werden und dies das Ver-
ständnis im eigenen Umfeld für Managing Diversity prägt. 
[Vgl. 2002: 
77
] 
 Abbildung 3: Die Entwicklungsstufen und der Sichtweisenumfang 
                      der Diversity 
 Quelle: Eigene Zusammenstellung in Anlehnung an Sepehri 2002: 77 
Verschiedenartigkeit von Dingen 
Verschiedenartigkeit von Menschen 
Managing Diversity als 
Personalkonzept 
Managing Diversity als komplexes und 
dynamisches Organisationskonzept 
Managing Diversity als 
Personalkonzept mit  
Einbezug externer Faktoren
Umfang der Sichtweisen 
E
n
t
w
i
c
k
l
u
n
g
s
s
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f
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10
2.2 Das Alter 
Wenn im allgemeinen Sinn vom Begriff Alter die Rede ist, wird meist 
das kalendarische bzw. chronologische Alter angesprochen. Dieses Alter 
ist ein zeitliches Maß für die Dauer der Existenz einer Person oder eines 
Gegenstandes. Das kalendarische bzw. chronologische Alter misst die 
vergangene Zeit und dient als absolute Größe zur Unterscheidung von 
Älterem und Jüngerem. 
[Vgl. Bruggmann 2000: 6 f.] 
2.2.1 Das Alter und seine Ansätze zur Abgrenzung 
In diesem Gliederungspunkt werden weitere Ansätze zur Altersabgren-
zung vorgestellt; im Gliederungspunkt 2.2.2 werden Verknüpfungen zu 
den Abgrenzungen hergestellt und erklärt.
2
Das biologische Alter bezieht sich auf die anatomischen Eigenschaften 
und Veränderungen, welche mit einem bestimmten Alter verbunden sind. 
Beispielsweise sind die Entwicklung der Muskelkraft oder die Gebärfä-
higkeit der Frau biologische Alterserscheinungen. 
Ein weiterer Ansatz der Altersabgrenzung ist das soziale Alter. Basis für 
soziale Definitionen des Alters sind die sozialen Wahrnehmungen und 
Einstellungen der Gesellschaft. Dabei spielt das Alter, ab welchem die 
Gesellschaft als Ganzes jemanden als jünger oder älter betrachtet, eine 
Rolle. Aber auch gesellschaftliche Einstellungen gegenüber Jüngeren 
und Älteren sowie daraus resultierende Konsequenzen liefern einen ent-
scheidenden Beitrag. Ebenfalls sozialer Natur ist das wahrgenommene 
Alter, das bedeutet das Alter eines Menschen im Verhältnis zu einer 
normativen Gruppe, an deren Durchschnittsalter man sich orientiert. 
Das psychologische Alter richtet sich nach den Bedürfnissen, Erwartun-
gen oder dem Verhalten des Menschen. So können veränderte Bedürfnis-
2
  Die Gliederungspunkte 2.2.1 und 2.2.2 beziehen sich ebenfalls auf  Bruggmann 2000: 
7 ff und werden nicht näher gekennzeichnet. 
11
se und/oder Leistungserwartungen z. B. zu veränderten Karriereperspek-
tiven führen.  
Menschen werden auch aufgrund ihres funktionalen Alters beschrieben. 
Maßgebend ist hier das Erfüllen der Leistungsanforderungen. Dahinter 
verbirgt sich die Erkenntnis, dass Menschen mit zunehmendem chrono-
logischen Alter verschiedene biologische und psychologische Verände-
rungen sowohl zunehmender als auch abnehmender Art durchlaufen. 
Daraus ergibt sich eine individuelle Variation in der Leistungsfähigkeit 
auf allen Altersstufen. 
Das subjektive Alter bezieht sich auf die Wahrnehmung des eigenen Al-
ters. Im Gegensatz zum sozialen Alter, welches auf die Fremdwahrneh-
mung beruht, basiert das subjektive Alter auf die Selbstwahrnehmung. 
Menschen in Rollen von Mitarbeitern werden auch aufgrund ihres orga-
nisationalen Alters definiert, wobei hier die Betriebszugehörigkeitsdauer 
 die so genannte Seniorität  oder die Dauer in einer bestimmten Stel-
lung ausschlaggebend sind.  
2.2.2 Die Altersabgrenzungen und ihre Verknüpfungen 
Wenn von einem bestimmten kalendarischen Alter die Rede ist, werden 
gewisse Merkmale oder Umstände damit verbunden. Gemeint ist hier die 
Verknüpfung des kalendarischen Alters mit anderen Abgrenzungen, wel-
che das Unterscheidungsmerkmal für jünger oder älter liefert. Diese Zu-
ordnungen können jedoch nur tendenziell erfolgen, da individuelle geis-
tige und körperliche Differenzen selbst zwischen kalendarisch gleichalt-
rigen Menschen bestehen. Biologisch determinierte Entwicklungen 
können beispielsweise nicht genau einem bestimmten chronologischen 
Alter zugeordnet werden und umgekehrt. Ein weiterer Grund, warum 
Feinbestimmungen über das Alter nicht präzise getroffen werden können 
ist, dass die Verknüpfungen von Altersabgrenzungen oftmals in Relatio-
nen erfolgen. Das subjektive Alter beruht auf der Selbstwahrnehmung 
des eigenen Alters, und dies erfolgt beispielsweise in Relation zum eige-
nen chronologischen Alter, zu einer anderen Person oder zu einer be-
12
stimmten Altersgruppe. Letztendlich spielen also die Verknüpfungsvaria-
tionen der Abgrenzungen, das Alter zu normativen Gruppen aber auch 
die subjektive (eigene und fremde) Alterswahrnehmung eine wichtige 
Rolle, wenn Aussagen über das Alter getroffen werden. 
2.3 Das Personalmanagement 
In den folgenden Abschnitten wird der Begriff des Personalmanagements 
näher aufgezeigt, das heißt, mehrere Definitionsvarianten sowie die his-
torische Entwicklung des Begriffs und der Inhalte werden beleuchtet. 
Anschließend wird die Strukturierung des Personalmanagements nach 
Ebenen und Feldern vorgestellt. 
2.3.1 Begriffsbestimmung und historische Herleitung 
Das betriebliche Personalmanagement  häufig ist auch von Personalwe-
sen, Personalwirtschaft und seit einigen Jahren auch vom Human Re-
source Management die Rede  beschäftigt sich im Allgemeinen mit dem 
Menschen und seiner Arbeit. Die vielen Definitionen des Begriffs unter-
liegen aufgrund von neuen Erkenntnissen und Sichtweisen einem stetigen 
Veränderungsprozess. So bezeichnet H. Wagner das Personalmanage-
ment als bedarfsgerechte Bereitstellung von Personal und dessen zielori-
entierten Einsatz. Als Personal werden dabei alle in der Organisation im 
Hinblick auf die zielsetzungsgerechte Aufgabenerfüllung abhängig be-
schäftigten Menschen bezeichnet. 
[Vgl. 1995: 1] Aktuelle Sichtweisen 
des Begriffs wie z. B. nach Ch. Scholz sind jedoch weit komplexer und 
beschreiben Personalmanagement als aktiven und integrierten Teil des 
gesamten Managementprozesses. 
[Vgl. 2000: 1] Er beschreibt in diesem 
Kontext die neuen Herausforderungen des Personalmanagements anhand 
eines Spannungsfeldes der treibenden Kräfte Markt-, Technologie-, Or-
ganisations- und Wertedynamik, in dem das Personalmanagement ope-
riert.
3
[Vgl. 2000: 7 ff]  
3
 Operiert heißt in diesem Zusammenhang, dass Wechselwirkungen zwischen den trei-
benden Kräfte und dem Personalmanagement bestehen. 
13
Die historische Herleitung des Personalmanagement-Begriffs geht bis in 
die 50-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts zurück. Damals gestaltete 
sich die so genannte Personalarbeit als reine Personalverwaltung, das 
heißt Lohn- und Gehaltsbuchhaltung sowie erste Ansätze für eine Perso-
naleinsatzplanung. In den folgenden zwei Jahrzehnten gewannen neue 
Führungsmittel wie die Stellenbeschreibung und formalisierte Zielver-
einbarungen ihren Höhepunkt. Auch die Personalentwicklung und -
betreuung gewannen im Rahmen der Personalarbeit an Bedeutung  die 
Personalaktivierung und die Karriereplanung wurden erstmalig prakti-
ziert. 
[Vgl. Scholz 2000: 32 ff] 
Seit den 80-er Jahren ist die Personalarbeit zu einem strategischen Wett-
bewerbsfaktor aufgestiegen und der Begriff des Personalmanagements 
wurde geprägt. Es entstanden die ersten Ansätze einer Personalstrategie. 
Diese Entwicklung rührte vor allem durch das hohe Lohnniveau in 
Deutschland, den strukturellen Problemen der Beschäftigungslandschaft 
und einer immer komplexeren und dynamischeren Umwelt. 
[Vgl. Wag-
ner 1995: 7
] Bedingt durch die wechselseitige Wirkung zwischen dem 
Personalmanagement und den externen Triebkräften wurde auch die Per-
sonalarbeit im Laufe der Zeit immer dynamischer und komplexer. Im 
Rahmen von dramatischen Umstrukturierungsprozessen aufgrund der 
Rezession in den 90-er Jahren wurden Personalaufgaben allmählich über 
das gesamte Spektrum der betrieblichen Funktionsbereiche verteilt. Es 
fand eine Bewegung zur Personalinterfunktionalität statt, in der jede Füh-
rungskraft zu einem gewissen Grad die Rolle des Personalmanagers 
wahrnimmt. 
[Vgl. Scholz 2000: 32] 
Das Personalmanagement der heutigen Zeit stellt sich immer dynami-
scheren und komplexeren Herausforderungen, die eine Personal-Profes-
sionalisierung in allen Unternehmensbereichen fordert. Fokussiert wer-
den hierbei die personalwirtschaftlichen Kernkompetenzen, die im Un-
ternehmen verteilt und differenziert praktiziert, jedoch unter einem ge-
meinsamen Nenner zusammengeführt werden müssen. Eine solche Integ-
ration von Kompetenz bzw. Professionalität kann dann trotz wachsender 
14
Dynamik und Komplexität zu einer Optimierung der personalwirtschaft-
lichen Wertschöpfung führen. 
[Vgl. Scholz 2000: 32] 
Für die Zukunft wird das Bild des proaktiv handelnden Personalmana-
gements gesehen, das strategisch und vorausschauend die Personalarbeit 
plant und zusammen mit allen Beteiligten umsetzt. Aufgrund der dyna-
mischen Umweltbedingungen wird das Personalmanagement nicht mehr 
langfristig gestaltbar sein: Es wird dringender denn je vor Ort und ziel-
genau benötigt. 
[Vgl. Ehmann/Eisele 05/2003: 34 f.] 
2.3.2 Die Felder des Personalmanagements 
Da dem Personalmanagement recht komplexe und immer wieder neue 
Herausforderungen gestellt werden, wird es zwecks besserer Operationa-
lisierung seiner Funktionen und Prozesse in Felder und Ebenen differen-
ziert. Die inhaltlichen Aufgaben der Personalarbeit sind unter anderem 
bei Scholz in neun Felder strukturiert. Sie unterteilen sich in Personalbe-
darfsbestimmung, Personalbestandsanalyse, Personalbeschaffung, Perso-
nalentwicklung, Personalfreisetzung, Personalveränderung, Personalein-
satz, Personalkostenmanagement sowie Personalführung 
[2000: 83 ff]. 
Da die Personalmanagementfelder die Untersuchungsgrundlage dieser 
Arbeit hinsichtlich der Anwendbarkeit und Ausbaufähigkeit der Diversi-
ty-Dimen-sion Alter bilden, werden im Gliederungspunkt 6 in einer um-
fassenden Analyse ihre Inhalte und zentralen Ziele näher dargelegt. Die 
Ebenen des Personalmanagements (die strategische, die taktische und die 
operative Ebene) nach Scholz 
[2000: 88 ff] werden an dieser Stelle kurz 
genannt, jedoch wegen der Umfangbegrenzung dieser Arbeit nicht näher 
erläutert. 
2.3.3 Schlussbetrachtung 
Das Personalmanagement entwickelte sich in den vergangenen Jahrzehn-
ten zu einem komplexen Beziehungsgeflecht zu anderen 
Organisationseinheiten innerhalb und außerhalb des Unternehmens 
[Vgl. 
Wagner 1995: 362
]. Voraussetzung für die Bewältigung dieses 
vielschichtigen Systems war und ist die Verteilung der Personalaufgaben 
auf die entsprechenden betrieblichen Funktionsbereiche und eine 
zunehmende multikulturelle Orientierung. Mit diesem Trend ergeben 
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Originalausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2003
- ISBN (eBook)
- 9783832472658
- ISBN (Paperback)
- 9783838672656
- DOI
- 10.3239/9783832472658
- Dateigröße
- 699 KB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen; Gelsenkirchen – unbekannt
- Erscheinungsdatum
- 2003 (Oktober)
- Note
- 1,7
- Schlagworte
- demographie belegschaft diversity management generationen alterspyramide
- Produktsicherheit
- Diplom.de
 
					