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Auswirkungen der Web Services Technologien auf das Management von Geschäftsprozessen

©2003 Diplomarbeit 94 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Problemstellung:
Unternehmen sehen sich heute einem immer stärker werdenden Wettbewerbsdruck ausgesetzt, bei sich ständig und immer schneller ändernden Rahmenbedingungen. Globalisierung und die weltweite Vernetzung durch Informations- und Kommunikationstechnologien werden häufig als Treiber dieser Entwicklung angeführt. Als Reaktion darauf versuchen Unternehmen gleichzeitig verschiedene Ziele zu verfolgen: Kosten senken, Qualität erhöhen, Time to Market verkürzen und Kundenzufriedenheit optimieren. Gleichzeitig verlangt der Trend zur Konzentration auf eigene Kernkompetenzen und der damit verbundenen verteilten Leistungserstellung, nach der Integration aller beteiligten Parteien entlang der Wertschöpfungskette.
Im Rahmen der Reengineering-Bewegung in den 90er Jahren versuchten viele Unternehmen ihre Effizienz durch Neugestaltung und gleichzeitige Automatisierung der Geschäftsprozesse zu steigern, indem sie diese an Standardlösungen der ERP-Systeme anpassten. Die Implementierung erfolgte in langwierigen Projekten, bei denen die Geschäftsprozesse in monolithischen Systemen abgebildet wurden. Smith/Fingar beschreiben das Problem dieses Ansatzes treffend: „These solutions had all the flexibility of wet concrete before they were installed and all the flexibility of dry concrete after installation.” Die Geschäftsprozesse sind bis zum nächsten Reengineering-Projekt in der Software zementiert.
Die Änderung einzelner Geschäftsprozesse, wie z.B. die Anbindung eines neuen Lieferanten, lassen sich dadurch nur mit großem zeitlichen und finanziellen Aufwand realisieren. Daher setzen Unternehmen nach und nach zusätzliche Anwendungen zur spezifischen Funktionsunterstützung ein, wodurch jedoch die Komplexität der gesamten IuK-Infrastruktur steigt, gleichzeitig die Transparenz der Prozesse abnimmt und somit die Flexibilität des Systems hinsichtlich der Anpassung von Geschäftsprozessen noch weiter sinkt. Ein Management der internen und unternehmensübergreifenden Geschäftsprozesse wird unter diesen Aspekten unmöglich, wodurch Unternehmen zunehmend ihre Reaktionsfähigkeit auf Veränderungen der Umfeldbedingungen verlieren.
Die Internettechnologien wurden im Hype der „New Economy“ zunächst als perfekte Lösung zur Bewältigung der unternehmensübergreifenden Integration angesehen. Doch mit der Ernüchterung des Jahres 2000 verbreitete sich auch die Einsicht, dass die reine Automatisierung von Geschäftsprozessen der Komplexität des Problems nicht gerecht […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Einleitung

1.1 Problemstellung

Unternehmen sehen sich heute einem immer stärker werdenden Wettbewerbsdruck ausgesetzt, bei sich ständig und immer schneller ändernden Rahmenbedingungen. Globalisierung und die weltweite Vernetzung durch Informations- und Kommunikationstechnologien werden häufig als Treiber dieser Entwicklung angeführt. Als Reaktion darauf versuchen Unternehmen gleichzeitig verschiedene Ziele zu verfolgen: Kosten senken, Qualität erhöhen, Time to Market verkürzen und Kundenzufriedenheit optimieren. Gleichzeitig verlangt der Trend zur Konzentration auf eigene Kernkompetenzen und der damit verbundenen verteilten Leistungserstellung, nach der Integration aller beteiligten Parteien entlang der Wertschöpfungskette.

Im Rahmen der Reengineering-Bewegung in den 90er Jahren versuchten viele Unternehmen ihre Effizienz durch Neugestaltung und gleichzeitige Automatisierung der Geschäftsprozesse zu steigern, indem sie diese an Standardlösungen der ERP-Systeme anpassten. Die Implementierung erfolgte in langwierigen Projekten, bei denen die Geschäftsprozesse in monolithischen Systemen abgebildet wurden. Smith/Fingar beschreiben das Problem dieses Ansatzes treffend: „These solutions had all the flexibility of wet concrete before they were installed and all the flexibility of dry concrete after installation.” Die Geschäftsprozesse sind bis zum nächsten Reengineering-Projekt in der Software zementiert.

Die Änderung einzelner Geschäftsprozesse, wie z.B. die Anbindung eines neuen Lieferanten, lassen sich dadurch nur mit großem zeitlichen und finanziellen Aufwand realisieren. Daher setzen Unternehmen nach und nach zusätzliche Anwendungen zur spezifischen Funktionsunterstützung ein, wodurch jedoch die Komplexität der gesamten IuK-Infrastruktur steigt, gleichzeitig die Transparenz der Prozesse abnimmt und somit die Flexibilität des Systems hinsichtlich der Anpassung von Geschäftsprozessen noch weiter sinkt. Ein Management der internen und unternehmensübergreifenden Geschäftsprozesse wird unter diesen Aspekten unmöglich, wodurch Unternehmen zunehmend ihre Reaktionsfähigkeit auf Veränderungen der Umfeldbedingungen verlieren.

Die Internettechnologien wurden im Hype der „New Economy“ zunächst als perfekte Lösung zur Bewältigung der unternehmensübergreifenden Integration angesehen. Doch mit der Ernüchterung des Jahres 2000 verbreitete sich auch die Einsicht, dass die reine Automatisierung von Geschäftsprozessen der Komplexität des Problems nicht gerecht wird. Mittlerweile werden die Web Services Technologien als ein neues Paradigma in der Softwareentwicklung angepriesen. So sollen laut Hagel durch eine standardisierte lose Kopplung einzelner Softwarekomponenten die Unternehmen an Flexibilität und Agilität gewinnen und somit das Geschäftsprozessmanagement wieder in den Fokus der unternehmerischen Tätigkeit rücken.

1.2 Zielsetzung und Vorgehensweise

Kann das Flexibilitätsproblem der aktuellen IuK-Infrastrukturen mit Hilfe der Web Services Technologien gelöst werden? Welche Auswirkungen haben diese Technologien auf das Management von Geschäftsprozessen? Diese zentralen Fragestellungen sind Gegenstand dieser Arbeit, wobei ausgehend von der Bedeutung des Web Services Ansatzes für die technische Systemarchitektur ökonomische Implikationen für das Geschäftsprozessmanagement und entsprechende Handlungsempfehlungen erarbeitet werden sollen.

Im zweiten Kapitel werden zunächst die theoretischen Grundlagen des Geschäftsprozessmanagements betrachtet, der Bezug zur IuK-Systemarchitektur hergestellt und die tieferen Ursachen für die Flexibilitätsprobleme beleuchtet. Die Web Services Technologien werden im dritten Kapitel vorgestellt und vor dem Hintergrund dieser Ursachen ausgewählte Aspekte des Ansatzes näher betrachtet. Anschließend werden in Kapitel vier die Bedeutung dieser Technologie für die IuK-Systemarchitektur untersucht, ein integrierter Architekturansatz vorgestellt und die Auswirkungen auf die damit verbundenen Bereiche im Management von Geschäftsprozessen herausgearbeitet.

[...]

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2003
ISBN (eBook)
9783832472092
ISBN (Paperback)
9783838672090
DOI
10.3239/9783832472092
Dateigröße
1.4 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Ludwig-Maximilians-Universität München – Wirtschaftsinformatik
Erscheinungsdatum
2003 (September)
Note
1,3
Schlagworte
geschäftsprozessmanagement workflow systemarchitektur anwendungsintegration
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