Internationalisierung im Mittelstand
Allgemeine Tendenzen und geschlechtsspezifische Unterschiede
					
	
		©2003
		Diplomarbeit
		
			
				125 Seiten
			
		
	
				
				
					
						
					
				
				
				
				
			Zusammenfassung
			
				Inhaltsangabe:Einleitung:	
Die gesellschaftliche und wettbewerbsorientierte Situation hat sich in den letzten Jahrzehnten drastisch gewandelt. Das Wettbewerbsumfeld unterlag einem breiten Spektrum an Kräften und Entwicklungen, die in den verschiedenen Ländern, den Branchen und den einzelnen Unternehmen ein Aufbrechen alter Strukturen und eine Verschiebung der Grundlagen des Wettbewerbs bewirkten. Insbesondere die zunehmende Globalisierung stellt immer wachsendere Anforderungen an die Unternehmensführung und zwingt viele Unternehmen ihr internationales Engagement zu überdenken. Gerade mittelständische Unternehmen scheinen aufgrund ihrer Unternehmensgröße, auf den sich liberalisierenden Märkten benachteiligt zu sein.
Neben diesen wirtschaftlichen veränderten Rahmenbedingungen haben sich zudem wesentliche Wandlungen in der Gesellschaft vollzogen. Insbesondere die Position der Frau und deren berufliche Rolle unterlag gerade in den letzten Jahrzehnten großen Veränderungen. Die Modalitäten sich von der Hausfrau zur Karrierefrau und Unternehmerin zu entwickeln, wuchsen und eröffneten nie da gewesene Chancen und Potentiale für das weibliche Geschlecht. Diese gravierenden strukturellen Veränderungen auf wettbewerbsorientierter und gesellschaftlicher Basis, sind vielfach Gegenstand wissenschaftlicher Forschungen im Bereich des internationalen Management und der geschlechtsspezifischen Unternehmerforschung. Eine Verbindung dieser wirtschaftlich und gesellschaftlich bedeutungsvollen Untersuchungsgegenstände wurde jedoch bisher nur in Ansätzen versucht. Vorrangiges Ziel dieser Arbeit ist es, die Herausforderungen für die Unternehmensleitung unter geschlechtsspezifischen Aspekten für international agierende Unternehmen zu untersuchen und möglicherweise Besonderheiten in den Betrieben, die durch Unternehmerinnen geleitet werden, aufzudecken. Neben diesem geschlechterorientierten Untersuchungsgegenstand werden die gegenwärtige Situation und die Erfolgspotentiale einer Internationalisierung gerade für den Mittelstand unter allgemeinen Aspekten analysiert.
Der Aufbau der Arbeit leitet sich durch die beschriebenen Zielsetzungen ab. Zunächst werden im ersten Teil der Arbeit theoretische Grundlagen des internationalen Managements und der Geschlechterforschung für ein basisorientiertes Wissen erörtert. Dabei wird der Blick zum einen neben Begriffsdefinitionen auf die strukturellen Entwicklungen, die gegenwärtige Situation der Internationalisierung und deren […]
	Die gesellschaftliche und wettbewerbsorientierte Situation hat sich in den letzten Jahrzehnten drastisch gewandelt. Das Wettbewerbsumfeld unterlag einem breiten Spektrum an Kräften und Entwicklungen, die in den verschiedenen Ländern, den Branchen und den einzelnen Unternehmen ein Aufbrechen alter Strukturen und eine Verschiebung der Grundlagen des Wettbewerbs bewirkten. Insbesondere die zunehmende Globalisierung stellt immer wachsendere Anforderungen an die Unternehmensführung und zwingt viele Unternehmen ihr internationales Engagement zu überdenken. Gerade mittelständische Unternehmen scheinen aufgrund ihrer Unternehmensgröße, auf den sich liberalisierenden Märkten benachteiligt zu sein.
Neben diesen wirtschaftlichen veränderten Rahmenbedingungen haben sich zudem wesentliche Wandlungen in der Gesellschaft vollzogen. Insbesondere die Position der Frau und deren berufliche Rolle unterlag gerade in den letzten Jahrzehnten großen Veränderungen. Die Modalitäten sich von der Hausfrau zur Karrierefrau und Unternehmerin zu entwickeln, wuchsen und eröffneten nie da gewesene Chancen und Potentiale für das weibliche Geschlecht. Diese gravierenden strukturellen Veränderungen auf wettbewerbsorientierter und gesellschaftlicher Basis, sind vielfach Gegenstand wissenschaftlicher Forschungen im Bereich des internationalen Management und der geschlechtsspezifischen Unternehmerforschung. Eine Verbindung dieser wirtschaftlich und gesellschaftlich bedeutungsvollen Untersuchungsgegenstände wurde jedoch bisher nur in Ansätzen versucht. Vorrangiges Ziel dieser Arbeit ist es, die Herausforderungen für die Unternehmensleitung unter geschlechtsspezifischen Aspekten für international agierende Unternehmen zu untersuchen und möglicherweise Besonderheiten in den Betrieben, die durch Unternehmerinnen geleitet werden, aufzudecken. Neben diesem geschlechterorientierten Untersuchungsgegenstand werden die gegenwärtige Situation und die Erfolgspotentiale einer Internationalisierung gerade für den Mittelstand unter allgemeinen Aspekten analysiert.
Der Aufbau der Arbeit leitet sich durch die beschriebenen Zielsetzungen ab. Zunächst werden im ersten Teil der Arbeit theoretische Grundlagen des internationalen Managements und der Geschlechterforschung für ein basisorientiertes Wissen erörtert. Dabei wird der Blick zum einen neben Begriffsdefinitionen auf die strukturellen Entwicklungen, die gegenwärtige Situation der Internationalisierung und deren […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
ID 7198 
Günther, Nina: Internationalisierung im Mittelstand - Allgemeine Tendenzen und 
geschlechtsspezifische Unterschiede 
Hamburg: Diplomica GmbH, 2003  
Zugl.: Fachhochschule Gelsenkirchen, Fachhochschule, Diplomarbeit, 2003 
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Diplomica GmbH 
http://www.diplom.de, Hamburg 2003 
Printed in Germany
Inhaltsverzeichnis 
  Verzeichnis 
der 
Abbildungen 
     IV 
  Verzeichnis 
der 
Tabellen 
      V 
  Verzeichnis 
der 
Abkürzungen 
     VI 
I.  Einleitung 
        1 
II. Theoretische 
Vorüberlegungen 
     2 
1. 
Der Stellenwert der mittelständischen Unternehmen in  
Deutschland 
2 
1.1. 
Der Mittelstand und seine politische Bedeutung 
2 
1.2. 
Der Mittelstand und seine wirtschaftliche 
Bedeutung 
  2 
1.2.1.  Die Definition eines mittelständischen 
Unternehmens 
  3 
1.2.2. 
Der 
Mittelstand 
in 
Deutschland 
     5 
2. Die 
Internationalisierung 
      5 
2.1. 
Die Entwicklung der internationalen Geschäftstätigkeit 
5 
2.2. 
Die Definition der Internationalisierung und deren Bedeutung 
für 
mittelständische 
Unternehmen     8 
2.3. 
Formen der Internationalisierung 
     9 
2.3.1. Der 
Export 
2.3.2. Die 
Lizenz 
2.3.3. Die 
Auslandskooperation 
2.3.4.  Die Auslandsniederlassung und Tochtergesellschaft 
2.4. 
Stand der Forschung 
2.4.1. Theoretische 
Erklärungsansätze 
2.4.2.  Stand der empirischen Forschung 
2.4.2.1.  Der ressourcenbasierte Ansatz 
2.4.2.2. Die Globalisierungstendenzen im Mittelstand 
2.4.2.3. Die Internationalisierungstendenzen der mittelständischen 
 Unternehmen 
2.4.2.4.  Motive und Hemmnisse für die Auslandsmarktbearbeitung   
2.4.2.5. Die Planung internationaler 
Aktivitäten 
2.4.3.  Fazit über den Stand der Forschung 
3. Die 
Unternehmerinnen 
3.1. 
Unternehmerinnen im Blickfeld des statistischen Hintergrunds 
3.2. 
Stand der geschlechtsspezifischen Unternehmerforschung   
3.2.1. Theoretische 
Grundüberlegungen und Erklärungsversuche   
3.2.2.  Stand der empirischen Forschung 
3.2.2.1. Die betrieblichen 
Ressourcen 
3.2.2.2. 
Das 
Humankapital 
3.2.2.3.  Die Finanzierung und Risikobereitschaft 
3.2.2.4. 
Die 
Expansion 
3.2.3.  Fazit über den Stand der Forschung 
III. 
Die empirische Erhebung internationalisierender  
  Unternehmerinnen 
und 
Unternehmer 
1. 
Ziel der Studie 
2. Methodische 
Konzeption 
3. 
Die Betrachtung allgemeiner Internationalisierungstendenzen  
3.1. 
Ziel und Gegenstand der ersten 
Teilerhebung 
3.2. Ausgewählte 
empirische 
Ergebnisse 
3.2.1.  Die Struktur der teilnehmenden mittelständischen Unternehmen 
3.2.1.1.  Die allgemeine Branchenstruktur 
3.2.1.2.  Größenabgrenzung durch die Mitarbeiterzahl und den Umsatz 
3.2.1.3. 
Die 
Alterstruktur 
3.2.2.  Tendenzen der Globalisierung 
3.2.3.  Die Untersuchung der Markteintrittsformen 
3.2.4.  Die geographische Ausdehnung internationaler Aktivitäten   
3.2.5. Die 
funktionale 
Einbindung in die Internationalisierung 
3.2.6.  Motive und Hemmnisse für eine internationale Betätigung 
3.2.7.  Die Planung einer Auslandsmarktbearbeitung   
3.2.8.  Die Finanzierungsquellen im Internationalisierungsprozess  
3.2.9.  Ausbau und Prozess der Internationalisierung   
3.2.10. 
Die 
Erfolgsfaktoren 
3.3. 
Fazit und Ausblick der ersten 
Teilerhebung 
4. 
Die Internationalisierung betrachtet unter geschlechtsspezifischen 
Gesichtspunkten 
4.1. 
Ziel und Gegenstand der zweiten Teilerhebung  
4.2. Ausgewählte 
empirische 
Ergebnisse 
4.2.1.  Die Struktur der untersuchten 
Unternehmen 
4.2.1.1. Die Branchenstruktur 
4.2.1.2. 
Die 
Alterstruktur 
4.2.1.3. Größendeterminierung durch die Mitarbeiterzahl und des  
Umsatzes   
4.2.2.  Einfluss und Vorbereitung auf die Globalisierung 
+ 
4.2.3. 
Die 
Markteintrittsformen 
4.2.4.  Die geographische Ausdehnung internationaler Aktivitäten   
4.2.5.  Motive und Hemmnisse für eine internationale Betätigung 
4.2.6. 
Die 
Informationsbeschaffung 
4.2.7.  Die Planung von internationalen 
Aktivitäten 
4.2.8.  Die Finanzierungsquellen im Internationalisierungsprozess  
4.2.9.  Die Expansion der Unternehmen  
4.2.10.  Die Faktoren für eine erfolgreiche Internationalisierung 
4.3. 
Fazit und Ausblick der zweiten Teilerhebung   
IV. Zusammenfassendes 
Ergebnis 
  Literaturverzeichnis        
  Eidesstattliche 
Versicherung 
Anhang 
Verzeichnis der Abbildungen 
IV
Verzeichnis der Abbildungen: 
Seite 
Abb. 1: 
Handel  der Motor der Weltwirtschaft  
(Reale Entwicklung  Index 1950=100)   
7 
Abb. 2: 
Exportquoten des Mittelstands 1999   
ausgesuchte 
Branchen 
     7 
Abb. 3: 
Alternative Formen der Auslandsmarktbearbeitung 
nach 
Meissner 
      9 
Abb. 
4: Die 
allgemeine 
Branchenstruktur 
    35 
Abb. 5: 
Die Internationalisierungsformen  
  (Mehrfachnennungen 
möglich) 
    38 
Abb. 6: 
Die Finanzierungsquellen im einzelnen  
  (Mehrfachnennungen 
möglich) 
    45 
Abb. 7: 
Die geschlechtsspezifische Branchenverteilung 
51 
Abb. 8: 
Die Altersstruktur 
der 
Unternehmen 
   53 
Abb. 9: 
Die Beschäftigtenverteilung der Unternehmerinnen  
und 
Unternehmer 
      54 
Abb. 10 
Die Umsatzstruktur der Geschlechter   
Abb. 11: 
Unterschiede in der Wahl der Auslandsmarkt- 
  bearbeitung 
(Mehrfachantworten 
möglich) 
  57 
Abb. 
12: 
Die 
geographische 
Ausdehnung 
    60 
Abb. 13: 
Die bevorzugten Informationsquellen der  
Geschlechter  
64 
Verzeichnis der Tabellen 
V
Verzeichnis der Tabellen 
Seite 
Tabelle 1: 
Abgrenzungskriterien für mittelständische  
Unternehmen       4 
Tabelle 2: 
Betriebsgrößenstruktur 2001 in Deutschland   
5 
Tabelle 3: 
Die Bedeutung des Exportes für mittelständische  
Unternehmen       11 
Tabelle 4: 
Die Bedeutung der Lizenz für mittelständische  
Unternehmen       12 
Tabelle 5: 
Die Bedeutung der Auslandskooperation für  
mittelständische 
Unternehmen 
    13 
Tabelle 6: 
Die Bedeutung der Auslandsniederlassung für 
mitteständische 
Unternehmen 
    14 
Tabelle 7: 
Kurzübersicht über die Internationalisierungsstudien im  
Mittelstand 
Tabelle 8: 
Kurzübersicht über die Studien der geschlechts- 
  spezifischen 
Unternehmerforschung 
   24 
Tabelle 9: 
Die prozentuale Verteilung der Umsätze 
36 
Tabelle10: Die 
Planungsbereiche: Ihre Bewertung und die  
  tatsächliche 
Realisation 
     44 
Tabelle 11:  Determinanten einer erfolgreichen  
Internationalisierung      46 
Tabelle 12:  Einfluss der Globalisierung und die Vorbereitung  
  Des 
Mittelstandes 
      57 
Tablelle13:  Die geschlechterspezifische Bewertung einzelner 
  Planungsbereiche 
      66 
Verzeichnis der Abkürzungen 
V
Verzeichnis der Abkürzungen: 
AHK 
  Ausländische 
Handelskammer 
ASU 
  Arbeitsgemeinschaft 
selbstständiger Unternehmer 
DL 
  Dienstleitung 
FPB   
Forum of Private Business 
FSB 
  Federation 
of 
Small 
Business 
IAB 
  Institut 
für 
Arbeitsmarkt- 
und 
Berufsforschung 
IHK 
  Industrie 
und 
Handelskammer 
IFM 
  Institut 
für 
Mittelstandsforschung 
Bonn 
RDC 
  Rural 
Development 
Commission 
RWI Rheinisch-Westfälisches 
Institut für Wirtschaftsforschung 
Essen 
SBA   
U.S. Small Business Adminstration 
Internationalisierung im Mittelstand 
I. 
  Einleitung 
Die gesellschaftliche und wettbewerbsorientierte Situation hat sich in den letzten 
Jahrzehnten drastisch gewandelt. Das Wettbewerbsumfeld unterlag einem 
breiten Spektrum an Kräften und Entwicklungen, die in den verschiedenen 
Ländern, den Branchen und den einzelnen Unternehmen ein Aufbrechen alter 
Strukturen und eine Verschiebung der Grundlagen des Wettbewerbs bewirkten. 
Insbesondere die zunehmende Globalisierung stellt immer wachsendere 
Anforderungen an die Unternehmensführung und zwingt viele Unternehmen ihr 
internationales Engagement zu überdenken. Gerade mittelständische 
Unternehmen scheinen aufgrund ihrer Unternehmensgröße, auf den sich 
liberalisierenden Märkten benachteiligt zu sein.  
Neben diesen wirtschaftlichen veränderten Rahmenbedingungen haben sich 
zudem wesentliche Wandlungen in der Gesellschaft vollzogen. Insbesondere die 
Position der Frau und deren berufliche Rolle unterlag gerade in den letzten 
Jahrzehnten großen Veränderungen. Die Modalitäten sich von ,,der Hausfrau zur 
Karrierefrau und Unternehmerin" zu entwickeln, wuchsen und eröffneten nie 
dagewesene Chancen und Potentiale für das weibliche Geschlecht. Diese 
gravierenden strukturellen Veränderungen auf wettbewerbsorientierter und 
gesellschaftlicher Basis, sind vielfach Gegenstand wissenschaftlicher 
Forschungen im Bereich des internationalen Management und der 
geschlechtsspezifischen Unternehmerforschung. Eine Verbindung dieser 
wirtschaftlich und gesellschaftlich bedeutungsvollen Untersuchungsgegenstände 
wurde jedoch bisher nur in Ansätzen versucht. Vorrangiges Ziel dieser Arbeit ist 
es, die Herausforderungen für die Unternehmensleitung unter 
geschlechtsspezifischen Aspekten für international agierende Unternehmen zu 
untersuchen und möglicherweise Besonderheiten in den Betrieben, die durch 
Unternehmerinnen geleitet werden, aufzudecken. Neben diesem 
geschlechterorientierten Untersuchungsgegenstand werden die gegenwärtige 
Situation und die Erfolgspotentiale einer Internationalisierung gerade für den 
Mittelstand unter allgemeinen Aspekten analysiert. 
Der Aufbau der Arbeit leitet sich durch die beschriebenen Zielsetzungen ab. 
Zunächst werden im ersten Teil der Arbeit theoretische Grundlagen des 
internationalen Managements und der Geschlechterforschung für ein 
basisorientiertes Wissen erörtert. Dabei wird der Blick zum einen neben 
Begriffsdefinitionen auf die strukturellen Entwicklungen, die gegenwärtige 
Situation der Internationalisierung und deren Ausgestaltung in mittelständischen 
Unternehmen gelegt. Zum anderen wird der momentane Stand der Forschung im 
Bereich der Theorieentwicklung und in der praxisorientierten Forschung, durch 
1
Internationalisierung im Mittelstand 
ausgewählte empirischer Daten, intensiver betrachtet. Der zweite Teil der Arbeit 
widmet sich der eigenen empirischen Erhebung. In der Analyse werden zunächst 
die allgemeinen Entwicklungen von sich internationalisierenden 
mittelständischen Unternehmen analysiert. Danach richtet sich der Blick auf 
eventuell existierende geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Führung 
dieser sich internationalisierenden Unternehmen.
II.  
  Theoretische Vorüberlegungen 
1. 
  Der Stellenwert der mittelständischen Unternehmen in Deutschland 
1.1.    Der Mittelstand und seine politische Bedeutung 
Dem Mittelstand wird von der Politik gegenwärtig und auch zukünftig ein großer 
Stellenwert in der wirtschaftlichen Umgebung Deutschlands beigemessen.  
So ist von dem ,,...Fundament und Eckpfeiler der Nationalökonomie" im Bericht 
,,Politik für den Mittelstand" zu lesen.
1
 Dr. Werner Müller, ehemaliger 
Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, berichtete in seiner 
Eröffnungsrede zum Mittelstandstag 2002, der Mittelstand werde ,,...maßgeblich 
die Zukunft des Wirtschaftsstandortes Deutschlands prägen und gestalten"
2
 und 
auch in dem Endbericht ,,Zukunft von Selbstständigkeit und Mittelstand" ist von 
der ,,...Unverzichtbarkeit der Stärkung des Mittelstandes" und von ,,...Motoren für 
Beschäftigung und Innovation" die Rede.
3
Diese Äußerungen zeigen, dass der Mittelstand in politischen Diskussionen und 
Erörterungen ein wichtiges Themengebiet darstellt. Fraglich ist allerdings, ob die 
reale wirtschaftliche Bedeutung des Mittelstandes mit dem Stellenwert, dem die 
Politik ihm beimisst, konform ist. 
1.2.    Der Mittelstand und seine wirtschaftliche Bedeutung 
Ausführungen von Walter zufolge, verkörpert der Mittelstand den Kern der 
pluralistischen Wirtschaftsstruktur in Deutschland.
4
 Die Bedeutung kleiner und 
mittlerer Unternehmen geht über das Füllen von rentablen Marktnischen oder 
von Angebotslücken großer Unternehmen hinaus. Seine spezifischen Stärken  
1
 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (2002b), S. 5 
2
 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (2002a), S. 4 
3
 Projektgruppe des SPD Parteivorstandes (2001), S. 8 
4
 vgl. Walter (1998), S.16 
2
Internationalisierung im Mittelstand 
 - hohe Marktnähe, hohe Flexibilität und Innovationsfähigkeit - tragen zu dem 
permanenten Strukturwandel und Erneuerungsprozess der Marktwirtschaft bei.
5
1.2.1.    Die Definition eines mittelständischen Unternehmens 
Zunächst ist der Begriff Mittelstand abzugrenzen. Hierzu existiert weder auf 
nationaler noch auf internationaler Ebene eine einheitliche allgemein gültige 
Definition. Vielmehr werden mittelständische Unternehmen von der Wissenschaft 
in vielfältiger Weise beschrieben. Gantzel will bereits in den 60er Jahren über 
200 Definitionen und Umschreibungen für den Begriff ,,mittelständisches 
Unternehmen" zusammengetragen haben und bis heute sind die Kriterien der 
Abgrenzung vielfältig und breit gestreut.
6
 Die Literatur grenzt den Begriff 
,,Mittelstand" sowohl durch quantitative als auch durch qualitative Merkmale ab 
und umfasst als Definition ökonomische, gesellschaftliche und psychologische 
Aspekte. 
Unter den qualitativen Charakteristiken für ein mittelständisches Unternehmen ist 
als wesentliches Kriterium die wesentliche Prägung der Unternehmens- und 
Leitstruktur durch den Inhaber oder Inhaberin zu betonen. Diese enge 
Verbindung zwischen Unternehmensleitung und Unternehmen definiert 
wesentlich den Erfolg eines Betriebes, da das gesamte wirtschaftliche Verhalten, 
wie die Organisationsstruktur, Entscheidungsfindung und Finanzierung diesem 
Aspekt unterworfen ist. Demnach determiniert insbesondere dieses qualitative 
Kriterium den Erfolg des Unternehmens entscheidend und oft treten die 
gebräuchlichen quantitativen Abgrenzungskriterien hinter der Bedeutung der 
qualitativen zurück.
7
Aus quantitativer Sicht umfasst der Begriff ,,Mittelstand" über alle Branchen 
hinweg die Gesamtheit der Unternehmen und freien Berufe, soweit sie eine 
bestimmte Größe nicht überschreiten.
8
 Eine Vielzahl von Größenindikatoren, wie 
Umsatz, Gewinn, Eigenkapital, Bilanzsumme, Wertschöpfung 
Produktionsmengen, Maschinenstunden, Stellung am Markt oder die Zahl der 
Beschäftigten, stehen hier der Wissenschaft für eine Abgrenzung zur Verfügung. 
Jedes dieser Kriterien bedarf jedoch, gerade wenn es zu Vergleichszwecken 
herangezogen wird, einer sorgfältigen Diskussion. Problematisch ist zudem, 
dass amtliche Statistiken zu den oben genannten Kriterien nicht ausreichende, 
vergleichbare Untersuchungsergebnisse liefern können und sich meist nur auf 
bestimmte Wirtschaftsbereiche oder Größenklassen beziehen.
9
5
 vgl. Karagozoglu/Lindell (1998), S.44-45 
6
 vgl. Gantzel (1962), S.7 
7
 vgl. IFM Bonn (2002), S. 3-4 
8
 vgl. IFM Bonn (2002), S.1 
9
 vgl. IFM Bonn (2002), S.2 
3
Internationalisierung im Mittelstand 
Aufgrund der breiten Vielfalt von Abgrenzungsmöglichkeiten zum Begriff 
,,Mittelstand", erfolgt eine Abgrenzung meist abhängig vom Untersuchungsziel. 
So auch Frank: ,, Welche Abgrenzungsmöglichkeit schließlich gewählt wird, ist 
eine Frage der Zweckmäßigkeit und nicht eine Frage der Richtigkeit."
10
 Das 
Institut für Mittelstandsforschung legte seine Abgrenzungskriterien in Form 
quantitativer Aspekte nach der Beschäftigungszahl und des Umsatzvolumens 
fest. Danach werden als kleine und mittelständische Unternehmen Betriebe 
definiert, die bis zu 499 Mitarbeiter beschäftigen und deren Umsatz bis zu 50 
Millionen Euro beträgt.
11
Tabelle 1: Abgrenzungskriterien für mittelständische Unternehmen 
Unternehmensgröße 
Zahl der Beschäftigten 
Umsatz Euro/ Jahr 
klein 
bis 9 
bis 1 Million 
mittel 
10 bis 499 
1 Million bis 50 Millionen 
groß 
500 und mehr 
50 Millionen und mehr 
Quelle: IFM Unternehmensgrößenstatistik 2002 - Daten und Fakten   
Auch in den empirischen Studien hat sich die Abgrenzung nach quantitativen 
Aspekten insbesondere durch die Beschäftigtenanzahl durchgesetzt.
12
Wird die internationale Ebene betrachtet, erkennt man, dass bislang keine 
einheitliche Größenklassifizierung existiert. Während die Kommission der 
Europäischen Union Unternehmen mit einer Mitarbeiterzahl bis zu 249 
Beschäftige zum Mittelstand zählt, definiert das Office of Advocacy der U.S. 
Small Business Administration (SBA) ein Unternehmen in den USA als 
mittelständisch, wenn weniger als 500 Mitarbeiter beschäftigt werden. Die 
einzelnen Mitgliedsstaaten der europäischen Union verwenden unterschiedliche 
Beschäftigtenzahlen zur Eingrenzung mittelständischer Unternehmen.
13
 Es zeigt 
sich, dass gegenwärtig noch keine international standardisierte 
Mittelstandsabgrenzung erfolgt ist. Die heterogenen Größenklassifizierungen 
sind auf die divergierenden Größen- und Strukturunterschiede in den einzelnen 
Volkswirtschaften zurückzuführen. 
1.2.2.    Der Mittelstand in Deutschland 
Unter Zugrundelegung der Größenklassifikation des Bonner Instituts für 
Mittelstandsforschung lassen sich die vorherigen politischen Statements über 
10
 Frank (1994), S. 18 
11
 im folgenden werden aus Vereinfachungsgründen kleine und mittelständische Unternehmen als 
mittelständische Unternehmen bezeichnet 
12
 vgl. Bamberger/Wrona (1997), S. 719; Bamberger/Eßling/Evers/Wrona (1995a); Weber/Kabst, S. 29; 
Koller/Raithel/Wagner, S. 17; Zentes/Swoboda, S. 50 
13
 vgl. IFM Bonn, S. 14-19 
4
Internationalisierung im Mittelstand 
den Mittelstand statistisch präzisieren. Das wirtschaftliche Umfeld Deutschlands 
wird von 3,3 Millionen mittelständischer Unternehmen geprägt, die gemäß 
Betriebsgrößenstruktur 99,8 % aller agierenden Unternehmen in Deutschland 
darstellen. 
Tabelle 2: Betriebsgrößensstruktur 2001 in Deutschland 
Betriebe
2001 
1 -5 
6 -9 
10 - 19 
20 - 49 
50 - 99 
100499  500 u.m.
absolut  1.457.809  256.498 
202.871 
128.738 
46.531 
35.318 
5.046 
in % 
68,40% 
12,00% 
9,50% 
6,00% 
2,20% 
1,70% 
0,2% 
Quelle: IFM Unternehmensgrößenstatistik 2001/2002 - Daten und Fakten - 
78,30% aller Arbeitnehmer werden vom deutschen Mittelstand beschäftigt. 
Mittelständische Unternehmen tragen mit 43,50% zur gesamten 
Bruttowertschöpfung - einschließlich der des Staates - bei.
14
 Volkswirtschaftlich 
betrachtet ist die Gesamtheit der mittelständischen Unternehmen ein wichtiger 
Faktor für die Wirtschaftlichkeit und Innovationsfähigkeit Deutschlands.  
Die den Mittelstand betreffenden Aussagen ,,Kern der pluralistischen 
Wirtschaftsstruktur Deutschlands"
15
 und ,,Das Fundament und die Eckpfeiler der 
Nationalökonomie"
16
 sind nach Sichtung des statistischen Materials 
wissenschaftlich nachzuvollziehen. 
2. 
  Die Internationalisierung 
Mit der permanenten Zunahme von weltweiten wirtschaftlichen Verflechtungen, 
beherrschen Begriffe wie ,,Internationalisierung" und ,,Globalisierung" mit ihren 
vielfältigen Aspekten und Problemstellungen direkt und indirekt die Diskussion in 
Politik und Wirtschaft auch und gerade am Beginn dieses Jahrhunderts.
17
2.1.    Die Entwicklung der internationalen Geschäftstätigkeit 
Dülfer hat in einem geschichtlichen Rückblick zur internationalen 
Unternehmenstätigkeit aufgezeigt, dass Ansätze zu grenzüberschreitenden 
Aktivitäten bereits in der Antike mit dem Handel von Gewürzen, orientalischen 
Stoffen oder Edelsteinen zu finden sind und sie sich in den einzelnen 
14
 vgl. IFM Bonn (2002), S. 22 
15
 vgl. Walter (1998), S. 16 
16
 vgl. Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (2002b), S. 5 
17
 vgl. Krystek/Zur (2002), S. 3  
5
Internationalisierung im Mittelstand 
nachfolgenden geschichtlichen Epochen stetig fortentwickelt und intensiviert 
haben.
18
Basis und Grundlage für ein verstärkte Handelsentwicklung bot die von den 
Nationalökonomen Adam Smith (1723-1790) und David Ricardo (1772-1823) 
entwickelte Theorie des Wirtschaftsliberalismus, der Arbeitsteilung und des 
Freihandels.
19
 Es ist jedoch unumstritten, dass gerade in der zweiten Hälfte des 
20. Jahrhunderts und zu Beginn des 21. Jahrhunderts, die 
grenzüberschreitenden wirtschaftlichen Verflechtungen überproportional 
zugenommen haben.  
Ursachen hierfür sind in der zunehmenden Globalisierung der Märkte zu finden, 
die auf revolutionäre Umbrüche in und zwischen den Volkswirtschaften 
zurückzuführen sind. Eine zentrale Bedeutung kam dabei dem General 
Agreement on Tariffs and Trade (GATT), in dem ein umfassender Abbau von 
Zöllen und nichttarifären Handelshemmnissen vereinbart wurden, zu. Des 
Weiteren konkretisierte sich die Globalisierung in den weltweiten politischen 
Initiativen, einheitliche Wirtschaftsblöcke in der Weltwirtschaft zu schaffen. Dies 
wurde unter anderen durch die Schaffung eines einheitlichen Europäischen 
Binnenmarktes, durch die auf dem amerikanischen Kontinent entstandenen 
Freihandelszone NAFTA (North American Free Trade Agreement) und durch den 
Zusammenschluss in der südostasiatischen Region in Form der ASEAN-Staaten 
(Association of South-East Asian Nations) verwirklicht.
20
 Die nahezu obsolet 
gewordene bipolare Teilung in westlich und sozialistisch orientierte Länder trug 
zur weltweiten Verbreitung eines marktwirtschaftlichen Wirtschaftssystems bei.
21
Durch die rasante Entwicklung der Informations- und 
Kommunikationstechnologie, konnten die Geschäftsprozesse und deren 
Koordination wesentlich erleichtert und beschleunigt werden.  
Jede einzelne dieser Komponenten führte immer mehr zu einer Relativierung der 
Ländergrenzen und zur Intensivierung des globalen Handels.
22
 Zudem kamen 
die sogenannten Schwellenländer als wettbewerbsstarke Akteure, aber auch als 
neu zu eröffnende Marktpotentiale hinzu.
23
 Mit dieser voranschreitenden 
Liberalisierung wachsen ehemals getrennte und unabhängige Märkte immer 
weiter zusammen und wandeln die Grundlagen im weltweiten Wettbewerb 
fundamental.  
18
 vgl. Dülfer (2002), S. 71-93 
19
 vgl. Bundeszentrale für politische Bildung (2000), S. 9 
20
 vgl. Eden (2002) ,S. 39-40 
21
 vgl. Dülfer (2002), S.92 
22
 vgl. Berndt/Fantapie´Altobelli/Sander (2003), S. 1  
23
 vgl. Eden (2002) , S. 39 
6
Internationalisierung im Mittelstand 
Damit stellen grenzüberschreitende Geschäftstätigkeiten eine wesentliche 
Chance zur Erreichung von Wachstumszielen dar und werden somit auch ein 
immer wichtigerer Faktor zur Existenzsicherung von Unternehmen.
24
Die Folge dieses grenzüberschreitenden Handels für die Länder, Unternehmen 
und Branchen können anhand einiger Entwicklungen der Weltwirtschaft 
exemplarisch verdeutlicht werden. So lag die jährliche Wachstumsrate des 
Welthandels zwischen 1950 und 1999 mit durchschnittlich 6,0% deutlich über 
der des Weltsozialprodukts mit 3,9%.
25
A
bbildung 1: Handel  Motor der Weltwirtschaft ( Reale Entwicklung  Index 1950=100) 
Entwicklung des Welthandels
0
500
1000
1500
2000
2500
1950
55
60
65
70
75
80
85
90
95
2000
Welthandel (Exporte)
Weltwirtschaftsleistung (BIP)
Quelle: Informationen zur politischen Bildung, Heft 263 
Neben der Betrachtung des Welthandels lässt sich auch aus der Perspektive 
Deutschlands die wirtschaftliche Bedeutung der Auslandstätigkeit für den 
Mittelstand feststellen. Exemplarisch sind einige Branchen und deren 
Exportquoten
26
 in dem folgenden Diagramm aufgeführt. 
Abbildung 2: Exportquoten des Mittelstands 1999  - ausgesuchte Branchen 
Baugewerbe
 Großhandel
Einzelhandel
Chemische 
Industrie 
Erbringung von 
sonst. DL. 
DL. für 
Unternehmen
Landverkehr
0,00%
5,00%
10,00%
15,00%
20,00%
25,00%
30,00%
Quelle: IFM Unternehmensgrößenstatistik 2001/2002 - Daten und Fakten -  
24
 vgl. Perlitz (2000), S. 1 
25
 vgl. Welge/Holtbrügge (2001), S.16-17 
26
 Exportquote bedeutet der prozentuale Anteil des Exportumsatzes am Gesamtumsatz 
7
Internationalisierung im Mittelstand 
2.2.    Die Definition der Internationalisierung und deren Bedeutung für        
             mittelständische Unternehmen 
Nach Macharzina/Oesterle besteht im Bereich der Sprachregelung im 
internationalen Management wenig terminologischer Konsens und er sei 
aufgrund dessen von der Gefahr ,,babylonischer Sprachverwirrung" bedroht.
27
So verwundert es nicht, dass in der Literatur der Begriff Internationalisierung in 
unterschiedlicher Weise gedeutet wird und als Sammelbegriff für eine Vielzahl 
von Aktivitäten und Prozessen steht.
28
Das Spektrum der Betrachtung reicht über die Dichotomisierung zwischen 
international tätigen und nicht international tätigen Unternehmen, zu den 
verschiedenen Formen des Markteintritts, bis zu der problematischen Integration 
und Koordination ausländischer Tochterunternehmen bei weltweiter Präsenz des 
Unternehmens.
29
Eine unreflektierte Übertragung aller oben aufgeführten Betrachtungsweisen auf 
mittelständische Unternehmen scheint jedoch aufgrund spezifischer 
Eigenschaften und der Größe der Unternehmen wenig geeignet. Die U.S. Small 
Business Administration zeigte auf, dass 2/3 der amerikanischen 
mittelständischen Unternehmen lediglich ein Land international bearbeiten
30
 und 
auch die Europäische Kommission verweist darauf, dass mittelständische 
Unternehmen aufgrund ihrer Größe tendenziell in kleineren geographischen 
Marktbereichen tätig sind. 
31
 Internationalisierung unter dem Aspekt der 
Steuerung, Koordination und Integration von Tochtergesellschaften, muss 
demnach aufgrund der höheren Anzahl bearbeiteter Ländermärkte und damit 
einer größeren Wertschöpfung, den sogenannten Global Players, typischerweise 
multinationalen Unternehmen zugeordnet werden.
32
In der Betrachtung von mittelständischen Unternehmen tritt diese 
Definitionsalternative in den Hintergrund. Weltumfassende Aktivitäten die die 
Steuerung von Tochtergesellschaften und die damit verbundenen Probleme 
umfassen sind für einen Großteil des Mittelstandes nicht von Bedeutung. 
Demnach muss man sich bei der wissenschaftlichen Begriffsbestimmung zu dem 
Terminus Internationalisierung, unter Berücksichtigung der Besonderheit des 
Mittelstandes, auf die Analyse der Aufnahme grenzüberschreitender 
Unternehmenstätigkeit und auf die Untersuchung der Form des 
Auslandsengagements konzentrieren. 
27
 vgl. Macharzina/Oesterle (2002), S. 12 
28
 vgl. Krystek/Zur (2002), S. 5 
29
 vgl. Perlitz (2000), S. 8 
30
 vgl. U.S. Small Business Administration (1999), S. 6 
31
 vgl. Europäische Kommission (2002a), S. 8 
32
 vgl. Weber/Kabst (2000), S. 12 
8
Internationalisierung im Mittelstand 
2.3.    Formen der Internationalisierung 
Unter Zugrundelegung der oben erörterten Definitionen geschieht demnach die 
Internationalisierung eines Unternehmens mit der Aufnahme einer 
Auslandstätigkeit und der damit zusammenhängenden Wahl der 
Markeintrittsform. Zur Klassifizierung von Internationalisierungsformen werden in 
der Literatur diverse Ansätze genannt.
33
 Sie können u.a. durch die Merkmale des 
zu tragenden Risikos, der Eigentums- und Kontrollaspekte, der vermuteten 
Dauerhaftigkeit der Auslandsbeziehung oder durch den Umfang der 
übertragenen Ressourcen spezifiziert werden.
34
 Wird die zunehmende 
Ressourcenbindung im Ausland als wichtigstes Kriterium, dem 
Internationalisierungsprozess zugrunde liegend, betrachtet, dann lassen sich die 
diversen in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung entwickelten Formen in 
einem Stufenmodell nach Meissner klassifizieren.
35
A
bbildung 3: Alternative Formen der Auslandsmarktbearbeitung nach Meissner 
100%
100%
Kapital- und Managementleistungen im Gastland
Auslandskooperation
Auslandniederlassung
Kapital- und 
Managmentleistungen im 
Stammland
Lizenzen
Export
Quelle: Meissner/Gerber, Die Auslandsinvestition als Entscheidungsproblem 
Die Klassifizierung reicht bei abnehmender Ressourcenbindung von einer 
Niederlassung im Ausland, als höchste Stufe der Internationalisierung, zur 
Kooperation, bis hin zur indirekten Marktbearbeitung in Form von Lizenzierung 
und Export.
36
Diese Internationalisierungsformen können, wie in dem Stufenmodell gezeigt, 
auch als ein sich steigernder Prozess in der Erweiterung und Intensivierung der 
Auslandssegmentbearbeitung interpretiert werden. Erklärungen zu diesem 
Prozess liefert der lerntheoretische Aspekt. Demnach erfolgt die internationale 
Betätigung in kleinen, aufeinanderfolgenden, sich intensivierenden Schritten.
37
33
 vgl. Müller-Stewens/Lechner (2002), S. 385  
34
 vgl. Schmidt/Menke/Hespe/Künzel (1995), S. 19 
35
 vgl. Kumar (1989), S. 915 
36
 vgl. Schenk (1994), S. 160  
37
 vgl. Kumar (1989), S. 919 
9
Internationalisierung im Mittelstand 
Das erstmalige Engagement des Unternehmens im internationalen Bereich, führt 
zu einem Prozess des Lernens und damit zu einem Zuwachs des Wissens und 
der Erfahrung innerhalb des Unternehmens. Dies erhöht die Bereitschaft, durch 
intensivere und extremere Formen zu internationalisieren. Diese 
voranschreitenden Korrelation zwischen Wissenserweiterung und Zunahme des 
internationalen Engagement ist die Triebkraft einer kontinuierlichen, 
inkrementalen Internationalisierung.
38
 Jedoch ist die Theorie des kontinuierlichen 
Engagement nach dem lerntheoretischen Ansatz kein Muss. 
Internationalisierungsformen sind von den Bedingungskonstellationen aus den 
Marktverhältnissen und unternehmenskennzeichnenden Situationen abhängig.
39
Und oft können die spezifischen Branchen, die einzelnen Auslandsegmente oder 
die angebotenen Produkte und Dienstleistungen, das Wählen diskontinuierlicher 
Stufen oder das Verweilen auf einer bestimmten Internationalisierungsstufe 
verlangen.
40
Im folgenden Abschnitt werden die einzelnen Internationalisierungsformen nach 
Meissner mit ihren jeweiligen spezifischen Merkmalen erörtert und analysiert. 
2.3.1.    Der Export 
Als Export wird der gewerbsmäßige, grenzüberschreitende Absatz von Waren 
und Dienstleistungen bezeichnet.
41
 Im Rahmen der Exporttätigkeit kann 
zwischen zwei Grundformen unterschieden werden, dem direkten und indirekten 
Export. Beim indirekten Export bedient sich die Unternehmung in- oder 
ausländischer Absatzmittler, die auf eigene Rechnung und auf eigenes Risiko 
tätig werden.
42
 Ein unmittelbarer Verkauf der Produkte oder Dienstleistungen an 
den ausländischen Abnehmer durch den Hersteller erfolgt beim direkten Export. 
Mit dieser Absatzmethode hat das Unternehmen größere Möglichkeiten zu 
beeinflussen und geringere Transaktionskosten; es hat jedoch im Gegensatz 
zum indirekten Export, der praktisch ohne eigenen Auslandseinsatz und ohne 
Auslandserfahrung abgewickelt werden kann, ein höheres Risiko.
43
 Tabelle 3 
stellt die wesentlichen Vor- und Nachteile für mittelständische Unternehmen, die 
Auslandsbearbeitung durch Exporttätigkeit aufzunehmen, dar. 
38
 vgl. Kutschker (2002), S. 54 
39
 vgl. Kebschull (1989), S. 975 
40
 vgl. Behnam (1998), S. 32 
41
 vgl. Dülfer (2002), S. 144 
42
 vgl. Welge (2001), S. 107 
43
 vgl. Kumar (1989), S. 922 
10
Internationalisierung im Mittelstand 
Tabelle 3: Die Bedeutung des Exports für mittelständische Unternehmen 
Vorteile 
Nachteile 
·
 geringe Ressourcenbindung insb. Kapital 
und Personal 
·
 Gefahr von protektionistischen 
Handelsbeschränkungen 
·
 nur geringe Auslandserfahrung nötig 
·
 Probleme beim Güterverkehr und beim 
Zahlungsverkehr 
·
 schrittweise neue Auslandsmärkte erfahren
·
 Informationsdefizite bei 
Nachfrageänderungen 
·
 Massenproduktionsvorteil an einem oder 
wenigen Standorten 
·
 Importzölle, nicht tarifäre 
Einfuhrhemmnisse, Wechselkursrisiken 
·
 kein Enteignungsrisiko 
·
 Transportkosten 
·
 Exportsubventionen, 
Exportfördermaßnahmen 
·
 Verzicht auf Faktorkostenvorteile u. 
Subvention des Gastlandes 
2.3.2.    Die Lizenz 
Als weitere Markteintrittsstrategie ins Ausland können neben dem Export 
internationale Technologieverträge - insbesondere die Lizenzverträge - 
abgeschlossen werden.
44
 Der Begriff der Lizenz ist in der einschlägigen Literatur 
nicht einheitlich abgegrenzt. Grundsätzlich wird durch eine Lizenz einem 
Vertragspartner (Lizenznehmer) die Möglichkeit eröffnet, an einer Erfindung bzw. 
einem Wissensvorsprung zu partizipieren,
45
 um damit über transferierbare 
immaterielle Ressourcen zu verfügen.
46
 Ein Lizenzvertrag erfolgt durch die 
Übertragung eines zumeist zeitlich begrenzten Nutzungsrechtes gewerblicher 
Schutzrechte (Patente, Gebrauchsmuster, Warenzeichen, Urheberrechte, u.a.) 
oder die Weitergabe von nicht geschützten, wirtschaftlich verwertbaren 
Kenntnissen und Erfahrungen, wie z.B. Verfahrenstechniken oder Management 
Know-how.
47
 Beschränkt werden Lizenzverträge im Wesentlichen durch 
räumliche, sachliche und zeitliche Restriktionen.
48
 Aufgrund einer meist 
mehrjährigen Vertragslaufzeit, können zur Risikobegrenzung vertragliche 
Geheimhaltungsklauseln für ungeschütztes Know-how und zusätzliche Klauseln 
wie Überwachungsmodalitäten, Wettbewerbsverbote des Lizenznehmers u.ä. 
vereinbart werden.
49
 Die Vergütung der Bereitstellung erfolgt durch das 
Lizenzentgelt, möglich in monetärer oder nicht monetärer Form und in vielfältiger 
44
 vgl. Perlitz (2000), S. 113 
45
 vgl. Berndt/Sander (2002), S. 603 
46
 vgl. Bamberger/Evers (1995b), S. 20 
47
 vgl. Welge/Holtbrügge (2001), S. 105 
48
 vgl. Welge/Holtbrügge (2001), S. 105 
49
 vgl. Berndt/Sander (2002), S. 609-610 
11
Internationalisierung im Mittelstand 
Weise kombinierbar.
50
 Problembereiche und Chancen bei der Lizenzvergabe 
können sich, wie Tabelle 4 beschrieben, ausdrücken. 
Tabelle 4: Die Bedeutung der Lizenz für mittelständische Unternehmen  
Vorteile 
Nachteile 
·
 gesicherter Ertrag 
·
 Auswahl des Lizenznehmers 
·
 geringes Risiko 
·
 Kontrollprobleme 
·
 Verwertung des eigenen Know-hows in 
geographischen., politisch o. kulturell schwer 
zugängliche Gebieten 
·
 Begrenzter Einfluss auf die Geschäftspolitik 
des Lizenznehmers 
·
 Schnelligkeit des Markteintritts 
·
 hohe Transaktionskosten 
·
 geringe finanzielle und personelle 
Ressourcenbindung 
·
 Schaffung bzw. Förderung eines 
Konkurrenten durch Wissensübertragung 
·
 Reduzierung des Wechselkursrisikos 
·
 Gefahr von Imageschädigung 
·
 Umgehung von Investitionsverboten  
·
 mangelnder Aufbau von Marktkenntnissen 
·
 Nutzung der Marktnähe des Lizenznehmers
·
 Gefahr der Know-how-Diffusion 
2.3.3.    Die Auslandskooperation  
Eine weitere Option der internationalen Geschäftstätigkeit ist die 
Internationalisierungsform der Auslandskooperation. Unter einer Kooperation 
versteht man die koordinierte, typischerweise auch vertraglich fixierte, 
Zusammenarbeit zweier oder mehrerer rechtlich selbstständiger Unternehmen 
zur gemeinsamen Zielerreichung.
51
 Eine weitere Vorraussetzung für die 
internationale Kooperation ist die unterschiedliche Länderzugehörigkeit der 
kooperierenden Partnerunternehmen.
52
 Ziel der freiwilligen 
zwischenbetrieblichen Zusammenarbeit ist die Steigerung der 
Wettbewerbsfähigkeit durch die gemeinsame Bündelung betrieblicher 
Ressourcen und der Kompensation der eigenen Schwächen durch die Potentiale 
des Partnerunternehmens. Ein allgemeingültiger terminologischer Konsens bei 
der Einteilung und der Beschreibung der unterschiedlichen Kooperationsformen 
besteht bisher noch nicht.
53
 Nach Perlitz reicht das Spektrum kooperativer 
Internationalisierungsformen vom indirekten Export auf vertraglicher Basis, bis 
hin zu Gemeinschaftsunternehmen in Form der Joint Venture.
54
 Folgt man der 
Klassifizierung nach Behnam, basierend auf dem Stufenmodell Meissners, treten 
Kooperationen in zwei wesentlichen Formen auf, als Joint Venture und als 
50
 vgl. Berndt/Sander (2002), S. 610 
51
 vgl. Behnam (1998), S. 38 
52
 vgl. Börsig/Baumgarten (2002), S. 553 
53
 vgl. Macharzina/Oesterle (2002), S. 12  
54
 vgl. Perlitz (2002), S. 535 
12
Internationalisierung im Mittelstand 
strategische Allianz.
55
 Joint Venture stellen aufgrund finanzieller Verflechtungen 
und hohen Managementanforderungen die intensivste Form der Kooperation 
dar.
56
 Die beteiligten Partnerunternehmen gründen oder erwerben ein eigenes 
juristisch selbstständiges Gemeinschaftsunternehmen und führen bei 
gemeinsamen Risiko dieses Unternehmen paritätisch.
57
 Betriebliche 
Teilaufgaben werden nun gemeinsam im Joint Venture, mit dem Ziel 
Synergieeffekte zu generieren, bearbeitet.
58
Die internationale strategische Allianz, mit dem Zweck Synergiepotentiale 
auszuschöpfen, stellt ebenfalls eine Kooperationsform dar. Wesentlicher 
Unterschied zu der Kooperationsform des Joint Venture ist jedoch, dass diese 
Form der Kooperation keine eigenständige Rechtsform darstellt. Die 
Unternehmen bleiben weiterhin rechtlich und in den von der Zusammenarbeit 
nicht betroffenen Bereichen auch wirtschaftlich selbstständig.
59
 Das gemeinsame 
Wirken ist meist nicht auf Dauer angelegt, sondern auf die Erreichung eines 
bestimmten Zieles ausgerichtet. Oft sind lediglich Teile der beteiligten 
Organisationen in die Umsetzung des gemeinsamen Vorhabens direkt 
einbezogen. Diese Kooperationsform beinhaltet meist keine wesentliche 
Kapitalbeteiligung der Partner.
60
 Die Kooperation als Internationalisierungsform 
eignet sich bei der Realisation bestimmter Ziele, die allein aufgrund mangelnder 
Kapazitäten nicht erreicht werden können. In der Tabelle 5 sind die Vor- und 
Nachteile der Kooperation für mittelständische Unternehmen aufgeführt. 
Tabelle 5: Die Bedeutung der Auslandskooperation für mittelständische Unternehmen 
Vorteile 
Nachteile 
·
 Verknüpfung knapper personeller und 
finanzieller Ressourcen 
·
 Hohe Suchkosten , um den geeigneten 
Partner zu finden 
·
 Marktvorteile durch Rückgriff auf lokales 
Know-how des Partners 
·
 Ziel- und Verhaltenskonflikte mit dem 
Partner 
·
 Kostendegressionsvorteile 
·
 Hohe Transaktionskosten 
·
 Umgehung von Investitionsbeschränkungen
·
 Verzögerung der Entscheidungsfindung 
·
 Verringerung der Enteignungsgefahr 
·
 Gefahr der ungewollten Wissensdiffusion 
·
 Schaffung und Förderung eines 
Konkurrenten durch Wissensübertragung 
55
 vgl. Behnam (1998), S. 38 
56
 vgl. Staudt (1995) , S. 720 
57
 vgl. Perlitz (2002), S. 547 
58
 vgl. Staudt (1995), S. 720 
59
 vgl. Ringlsetter (1995), S. 696-697 
60
 vgl. Perlitz (2002), S. 545 
13
Internationalisierung im Mittelstand 
2.3.4.    Die Auslandsniederlassung und Tochtergesellschaft 
Die Direktinvestitionen in Form der Auslandsniederlassung und 
Tochtergesellschaft stellt den höchsten Grad der Internationalisierung dar und 
fordert dementsprechend die höchsten Management- und Kapitalkapazitäten.
61
Diese Form der Marktbearbeitung ist gekennzeichnet durch einen 
selbstständigen Eintritt in einen ausländischen Markt mit einem hohen 
Ressourceneinsatz an Kapital, bei gleichzeitiger alleiniger Kontrolle des 
Unternehmens.
62
 Die Organisationsform kann unter rechtlichen und steuerlichen 
Gesichtspunkten eine Tochtergesellschaft mit rechtlicher Selbstständigkeit oder 
eine Betriebsstätte in rechtlich unselbstständiger Form sein
63
. Immer allerdings 
ist es die langfristig angelegte Verlagerung von Wertaktivitäten und Ressourcen 
ins Ausland. Die dabei verlagerten Wertschöpfungsaktivitäten können alle 
Teilbereiche eines Unternehmens - wie Vertrieb, Forschung und Entwicklung, 
Produktion, Einkauf - umfassen und können somit eine verkleinerte Form der 
Muttergesellschaft im Ausland darstellen.
64
 Oft allerdings werden nur bestimmte 
Funktionsbereiche im Ausland eingebunden. Zum einen, aus Kostengründen, die 
aus einer zentralen Organisation resultieren, zum anderen aus der Furcht vor 
einem ungewollten Verlust von sensiblen Know-how. Aus diesen Gründen ist 
gerade im Mittelstand der Bereich der Forschung und Entwicklung oft im 
Heimatland zentralisiert und produzierende Niederlassungen, der Vertrieb oder 
aber die Endfertigung im Ausland zu finden.
65
Die Direktinvestitionen in Form der Auslandsniederlassung und 
Tochtergesellschaft stellen das höchste Erfordernis an Kapital und 
Managementleistung in einem internationalisierenden Unternehmen dar. 
In der nachfolgenden Tabelle 6 sind die spezifischen potentiellen Vor- und 
Nachteilen der Direktinvestitionen für den Mittelstand beschrieben. 
61
 vgl. Behnam (1998), S. 41 
62
 vgl. Meckl (2002), S. 655 
63
 vgl. v. Hacht (1994), S. 705-706 
64
 vgl. Welge/Holtbrügge (2001), S. 109 
65
 vgl. Behnam (1998), S. 41 
14
Internationalisierung im Mittelstand 
Tabelle 6: Die Bedeutung der Auslandsniederlassung für mittelständische Unternehmen 
Vorteile 
Nachteile 
·
 unmittelbare Marktpräsenz und Nähe zum 
relevanten Markt 
·
 in der Regel hoher Kapitaleinsatz, daher 
hohes Risiko 
·
 leichtere Produktanpassung an lokale 
Gegebenheiten 
·
 hohe Anforderung an das Management im 
Stammland, wie auch im Auslandsmarkt 
·
 Aufbau marktspezifischen Know-hows 
·
 Verzicht auf Economics of Scale aufgrund 
dezentraler Produktion 
·
 sehr gute Kontrollmöglichkeiten und 
uneingeschränkte Entscheidungskompetenz 
·
 Erhöhung der Koordination zwischen 
Niederlassung und Muttergesellschaft 
·
 Vermeidung exportspezifischer Kosten 
(Transport, Zölle etc.) 
·
 Erhöhung der Enteignungsgefahr und 
Probleme beim Gewinntransfer 
·
 weitgehende Reduzierung des 
Wechselkursrisikos 
·
 organisatorische Probleme bei der 
Integration 
2.4.    Stand der Forschung 
Neben der praktischen Relevanz der Internationalisierung, mangelt es in der 
vergleichenden Managementforschung und in der international orientierten 
Betriebswirtschaftslehre an wissenschaftlich begründeten Aussagen im Bereich 
der Theorieentwicklung und der Empirie.
66
2.4.1.    Theoretische Erklärungsansätze 
Fraglos ist Melin zuzustimmen, wenn er auf die Vielfalt und Verschiedenartigkeit 
theoretischer Ansätze, die für Orientierungsschwierigkeiten im Bereich des 
internationalen Management sorgen, hinweist.
67
 Ähnlich wie Macharzina und 
Oesterle, die neben dem unbefriedigenden Stand der empirischen Forschung, 
ebenso entsprechendes in der Theorieentwicklung sehen. Als Hauptfaktor für 
den unzureichenden Stand der Theorienbildung bestimmen sie die fehlende 
sprachliche Normierung und die dadurch auftretenden Verständnis- und 
Kommunikationsprobleme.
68
 Dementsprechend finden sich in der gegenwärtigen 
Theorienforschung diverse unterschiedliche theoretische Erklärungen zu dem 
Realphänomen der internationalen Geschäftstätigkeit, die vor allem dem Bereich 
der unterschiedlichen Markteintritts- und Marktbearbeitungsformen gewidmet 
sind.
69
 Dabei herrschen vornehmlich partialanalytische Modelle vor, die 
66
 vgl. Macharzina/Oesterle (2002), S. 5-12 
67
 vgl. Melin (1992), S. 99 
68
 vgl. Macharzina (1981), S. 37-38, Macharzina/Oesterle (2002), S. 11 - 12 
69
 vgl. Marachzina (1999), S. 684 
15
Internationalisierung im Mittelstand 
Teilbegründungen für Art und Umfang des internationalen Engagements liefern, 
wie die Produktlebenszyklustheorie, Wettbewerbstheorie, Standorttheorie, 
Internalisierungstheorie, Theorie des monopolistischen Vorteils und die 
Kapitaltheorie.
70
 Mit der Betrachtung nur einzelner, isoliert untersuchter 
Einflussgrößen der Internationalisierung, liefern sie aber nur monokausale 
Erklärungsansätze.
71
Dunning versuchte aus dieser Kritik heraus, ein integratives Konzept zu 
entwickeln - das Eklektische Paradigma -. Diese Theorie soll im Wesentlichen 
,,the ability and willigness of firms to serve markets, and the reason why they 
choose to exploit this advantage through foreign production rather than by 
domestic production" erklären.
72
 Dabei handelt es sich um eine Synopse aus der 
monopolistischen Vorteilstheorie, der Standorttheorie und der 
Internalisierungstheorie.
73
 Im Rahmen dieser Theorie wird unter 
Berücksichtigung der unternehmensspezifischen Vorteile analysiert, welche 
internationale Markteintrittsstrategie von Unternehmen logisch gewählt wird. 
Diese Wahl ist hauptsächlich von den nachfolgend beschriebenen 
Vorteilskategorien des Eigentums, der Internalisierung und der Standortfaktoren 
abhängig.
74
 Eigentumsvorteile (Ownership Advantages) sind die erste 
notwendige Bedingung der Theorie. Eigentumsvorteile werden größtenteils 
durch immateriellen Assets präsentiert und stellen für einen bestimmten 
Zeitraum das Exklusiveigentum des Unternehmens dar.
75
 Existieren neben 
Eigentumsvorteilen Internalisierungsvorteile (Internalization Advantages), die 
gemessen an Transaktionskosten eine unternehmensinterne Abwicklung durch 
Expansion der eigenen Geschäftstätigkeit kostengünstiger erscheinen lassen, 
kommt es nach Dunning zum Export. Falls keine Internalisierungsvorteile 
vorliegen erfolgt eine Externisierung durch Lizenzierung.
76
 Wenn darüber hinaus 
Standortvorteile (Locational Advantages), beispielsweise kostengünstigere 
Rohstoff- und Arbeitskosten, Verbrauchernähe, oder Investitionsanreize am 
jeweiligen Standort bestehen, werden aus ökonomischen Überlegungen 
ausländische Direktinvestitionen vom Unternehmen getätigt.
77
 Neben diesen drei 
Einflussfaktoren hat Dunning bei dem Versuch der Spezifizierung, weitere 
Variablen hinzugefügt, die den Realitätsgehalt zwar erhöhen, jedoch die 
Aussagekraft beträchtlich relativieren. Ein weiterer Kritikpunkt behandelt die 
grundsätzliche Fragestellung, ob dieser und andere theoretische Ansätze nicht 
70
 vgl. Macharzina/Oesterle (2002), S. 15 
71
 vgl. Kreikebaum (1998), S. 62 
72
 vgl. Dunning (1979), S. 275 
73
 vgl. Welge/Holtbrügge (2001), S. 78 
74
 vgl. Macharzina (1999), S. 686 
75
 vgl. Kreikebaum (1998), S. 63 
76
 vgl. Welge/Holtbrügge (2001), S. 78 
77
 vgl. Perlitz (2000), S. 128 
16
Internationalisierung im Mittelstand 
Erklärungsbeitrag sondern letztlich nur eine Aufzählung möglicher 
Einflussfaktoren von Markteintrittsformen darstellen. Trotz dieser und anderer 
Kritik, stellt die eklektische Theorie, mit dem Versuch konzeptionelle Lücken zu 
schließen, die meist rezipierte Theorie in der Erklärung internationaler 
Geschäftstätigkeit dar.
78
2.4.2.    Stand der empirischen Forschung  
In der praxisorientierten Forschung finden sich zwar zahlreiche empirische 
Untersuchungen, diese können aber oft wegen mangelnder Repräsentativität 
nicht verallgemeinert werden.
79
 In diesem Kapitel wurden vornehmlich 
empirische Untersuchungen ausgewählt, die sich mit dem Phänomen der 
Internationalisierung im Mittelstand beschäftigen.
Zunächst sind die einzelnen 
empirischen Untersuchungen in einem Gesamtüberblick tabellarisch 
gegenüberstellt. Ausgesuchte wichtige Ergebnisse werden danach mit 
Theorieelementen und anderen weiteren empirischen Erhebungen ausführlich 
erläutert. 
Tabelle 7: Kurzübersicht über die empirischen Internationalisierungsstudien im Mittelstand 
Studie 
     Datenbasis/ 
Methodik 
Alexander Bassen; Michael Behnam; 
Durchführung: schriftlicher Fragebogen 
Dirk Ulrich Gilbert  Anzahl: 
6000 
Internationalisierung des Mittelstandes Stichprobe: 
533, 
8,9% 
Ergebnisse einer empirischen Studie 
Eingrenzung:  25-1000 Mio. DM 
zum Internationalisierungsverhalten  
Quelle: 
keine Angabe  
deutscher mittelständischer Unternehmen 
Schwerpunkt: allgemeine Untersuchung mit Schwerpunkten auf Markteintrittsform, der 
Strategieentwicklung, Finanzierung und Förderung mit dem Ziel einen, Gesamtüberblick über 
den Entwicklungsstand in der Internationalisierung des Mittelstandes offenzulegen. 
 Fazit: Internationalisierung hauptsächlich durch Export, mit der Größe des Unternehmens 
steigt die Intensität der Form, dabei relativ hohe Kooperationsquote 
Hans Koller; Ulla Raithel; Eckhard Wagner Durchführung: Interviews 
Internationalisierungsstrategien mittlerer Anzahl:  keine 
Angabe 
Industrieunternehmen am Standort Stichprobe: 
87 
Deutschland 
Eingrenzung:  Mitarbeiter bis 5000 u.m. 
Quelle: keine 
Angabe 
78
 vgl. Welge/Holtbrügge (2001), S. 79 
79
 vgl. Macharzina (1981), S. 36 
17
Internationalisierung im Mittelstand 
Schwerpunkt: Befragung von Industrieunternehmen. Thesen: Auslandskooperationen sind 
aufgrund ressourcenbedingter Restriktionen häufig im Mittelstand zu finden und schrittweises 
Vorgehen bei internationalen Aktivitäten keine Befragung nach Export 
 Fazit: Kooperationen sind nicht wie erwartet von hoher Wichtigkeit, schrittweises sich 
intensivierendes Vorgehen erfolgt. Defizite bei der Steuerung und Führung 
Wolfgang Weber; Rüdiger Kabst Durchführung: 
schriftlicher 
Fragebogen 
Internationalisierung mittelständischer  Anzahl: 4229 
Unternehmen  Organisationsform und 
Stichprobe 
449 / 10,6% 
Personalmanagement Eingrenzung: 
100-1000 
Beschäftigte 
Quelle: 
Hoppenstedt-Firmendatenbank 
Schwerpunkt: Internationalisierung mit Spezialisierung auf Personalmanagement. Im Bereich der 
Internationalisierung besondere Betrachtung des lerntheoretischen Ansatzes. 
 Fazit: Ein Prozessablauf  des Markteintritts durch stufenweises Lernen kann im Mittelstand 
nicht nachgewiesen werden. 
Ingolf Bamberger; R. Eßling; M. Evers; Durchführung: 
Fragebogen 
Thomas Wrona Anzahl: 
3000 
Internationalisierung und strategisches  Stichprobe: 
206/ 
6,9% 
Verhalten von Klein- und Mittelunternehmen  Eingrenzung:  bis 1000 Beschäftigte 
- Ergebnisse einer empirischen Studie 
Quelle: 
Zufallsstichprobe IHK Mitglieder 
Schwerpunkt: Erfolgsfaktoren und Produkt-/Marktaktivitäten; Internationalisierungsformen- 
Themenschwerpunkt Kooperation und vertikale Integration 
 Fazit: Export ist die wichtigste Form der Internationalisierung; mit steigender Umsatzgröße 
nimmt die Bedeutung von Kooperationsverträgen immer mehr zu. 
Joachim Zentes; Bernhard Swoboda 
Durchführung:Fragebogen 
Motive und Erfolgsgrößen internationaler Anzahl:  800 
Kooperation mittelständischer Unternehmen Stichprobe:  142 
Eingrenzung:  bis 500 Mitarbeiter 
Quelle: 
Firmen-Informationssystem der  
IHK Bundesrepublik Deutschland 
Schwerpunkt: Untersuchung insbesondere der Kooperationen auf Motive und Erfolgsgrößen mit 
dem theoretischen Rahmen des Ressourcenansatzes und des Fit-Ansatzes 
 Fazit: Die absatzorientierten Motive dominieren bei internationalen Kooperationen. Als 
Kernproblem zur Erreichung der Ziele erwiesen sich Differenzen in der Unternehmensstrategie. 
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Internationalisierung im Mittelstand 
Neben dieser individuellen Betrachtung der Themenschwerpunkte und der 
wichtigsten Ergebnisse der einzelnen Studien, wird nun auf einzelne wichtige 
Themengebiete unter Einbeziehung theoretischer Grundlagen im Bereich der 
Internationalisierung eingegangen. Aufgrund der unterschiedlichen 
Untersuchungsmethoden, den terminologischen Differenzen und der 
unterschiedlichen Datenauswertung und -darstellung, können die empirischen 
Untersuchungen untereinander nur annäherungsweise verglichen werden. Diese 
kompakte Zusammenfassung hat den Anspruch, die Grundtendenzen 
herauszufiltern und kurz darzustellen.  
2.4.2.1. Der ressourcenbasierte Ansatz 
Einige der bisher erläuterten Studien basieren auf der theoretischen Grundlage 
des Ressourcenansatzes.
80
 Der ressourcenbasierte Ansatz führt eine dauerhafte 
Generierung von Wettbewerbsvorteilen auf alle tangiblen und intangiblen 
Ressourcen innerhalb eines Unternehmens zurück.
81
 Aus dieser Perspektive 
können für mittelständische Unternehmen Nachteile aufgrund der 
Ressourcenrestriktionen, gegenüber den Großunternehmen gefolgert werden. 
Gerade Kapital und Personalressourcen stehen dem mittelständischen 
Unternehmen nicht in dem Ausmaß zur Verfügung. Basierend auf diesem Ansatz 
untersuchten die empirischen Erhebungen, ob die Internationalisierung im 
Mittelstand problematischer als bei Großunternehmen ist.  
2.4.2.2. Die Globalisierungstendenzen im Mittelstand 
Mit zunehmenden wirtschaftlichen Verflechtungen der Wirtschaft steigt, so die 
Annahme, auch der Druck auf die einzelnen Unternehmen. Betroffen von der 
zunehmenden Globalisierung fühlt sich ein Großteil der mittelständischen 
Unternehmen durchschnittlich, ein großer Teil sogar stark betroffen.
82
 Dabei 
wurde ein Anstieg der Betroffenheit mit zunehmender Unternehmensgröße 
nachgewiesen.
83
 Die Einschätzung auf die Vorbereitung des Unternehmens auf 
die Globalisierung fällt nicht vollständig positiv aus. Viele der befragten 
Unternehmen zweifeln an ihrer optimalen Vorbereitung. So zeigt sich in der 
80
 vgl. Bassen/Behnam/Gilbert (2001), S. 414; Koller/Raithel/Wagner (1998), S. 176; Zentes/Swoboda 
(1999), S. 45-49  
81
 vgl. Peteraf (1993), S. 179 
82
 vgl. Bassen/Behnam/Gilbert (2001), S. 416; Bamberger/Eßling/Evers/Wrona (1995a), S. 8-15; 
Bamberger/Wrona (1997), S. 720 
83
 vgl. Bassen/Behnam/Gilbert (2001), S. 418; Bamberger/Eßling/Evers/Wrona (1995a), S. 10; 
Bamberger/Wrona (1997), S. 720 
19
Details
- Seiten
 - Erscheinungsform
 - Originalausgabe
 - Erscheinungsjahr
 - 2003
 - ISBN (eBook)
 - 9783832471989
 - ISBN (Paperback)
 - 9783838671987
 - DOI
 - 10.3239/9783832471989
 - Dateigröße
 - 1.1 MB
 - Sprache
 - Deutsch
 - Institution / Hochschule
 - Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen; Gelsenkirchen – Wirtschaftsrecht
 - Erscheinungsdatum
 - 2003 (September)
 - Note
 - 1,3
 - Schlagworte
 - globalisierung empirische studie unternehmer unternehmerinnen management
 - Produktsicherheit
 - Diplom.de