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FM-Bauprojektbegleitung im deutschsprachigen Raum

"Alle reden davon, aber wer macht es wirklich?"

©2003 Diplomarbeit 127 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Zusammenfassung:
Die Idee zu der Diplomarbeit entstand während der Zeit meines Praktikums. Dabei arbeitete ich in einem Facility Management-Unternehmen, dass die FM1-Bauprojektbegleitung gerade ins Dienstleistungsangebot aufnahm. Während meines Praktikums war ich in einem baubegleitenden Projekt, dass die Erstellung verschiedener Grob- und Teilkonzepte (Raumdisposition, Nummerierungskonzept, Ver- und Entsorgung, Reinigung,...) für ein gerade im Bau befindliches Hochhaus in Zürich beinhaltete tätig. Da mich das Thema sehr interessiert, möchte ich anhand meiner Diplomarbeit aufzeigen welche FM-Leistungen während der Planungs- und Bauphase besonders interessant für die spätere Bewirtschaftung und den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes sein könnten. Durch die bestehende Nachfrage seitens der Bauherrschaft an baubegleiteten Leistungen zur Optimierung und Kostenreduktion von technischen Anlagen, der Gebäudenutzung und Gebäudebewirtschaftung (verursacht durch einen immer stärker werdenden Kostendruck aufgrund der Globalisierung und des intensiveren Wettbewerbs innerhalb der Branchen), möchte ich mit meiner Diplomarbeit die Relevanz von FM-Leistungen für Bauherrschaft und Nutzer aufzeigen. Die angesprochene Kostenreduktion bezieht sich immer auf den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes. Auch wenn anfangs, z.B. für technische Anlagen höhere Investitionskosten aufgebracht werden müssen, können diese Mehrinvestitionen aufgrund der strategischen Ausrichtung und Optimierung der Anlagen innerhalb weniger Jahre amortisiert werden. Diese Behauptung soll durch diese Diplomarbeit im Weiteren bewiesen bzw. unterstützt werden
Kurzbeschreibung über den Inhalt der Diplomarbeit Die Diplomarbeit gliedert sich in einen theoretischen Teil und in eine Marktstudie, die einen Einblick in die gegenwärtige Situation im deutschsprachigen FM-Raum geben soll.
Im theoretischen Teil soll anhand einer ausführlichen Literaturstudie festgestellt werden in wieweit dieses Thema bereits behandelt wurde, welche Faktoren im Zusammenhang mit Facility Management von Bedeutung sind und welche Punkte besonders berücksichtigt werden müssen.
Marktstudie
Um sich einen Überblick über den derzeitigen FM-Markt im deutschsprachigen Raum verschaffen zu können, wurde im Rahmen dieser Diplomarbeit eine Befragung von Facility Management-Anbietern in Österreich, der Schweiz und Deutschland durchgeführt. Anhand dieser Marktstudie soll festgestellt werden wieweit die Entwicklung […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 7139
Srienz, René: FM-Bauprojektbegleitung im deutschsprachigen Raum - "Alle reden davon,
aber wer macht es wirklich?"
Hamburg: Diplomica GmbH, 2003
Zugl.: Fachhochschulverein Inntal, Fachhochschule, Diplomarbeit, 2003
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Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2003
Printed in Germany

- III -
Inhaltsverzeichnis
Eidesstattliche Erklärung... I
Danksagung ...II
Inhaltsverzeichnis ...III
Abbildungsverzeichnis ... VI
Tabellenverzeichnis ...VII
Abkürzungsverzeichnis ...VIII
1.
Einleitung... 1
1.1. Idee zur Diplomarbeit... 1
1.2. Kurzbeschreibung über den Inhalt der Diplomarbeit ... 2
1.2.1. Theoretischer Teil... 2
1.2.2. Marktstudie... 2
1.3. Relevanz ... 3
1.4. Ziel der Diplomarbeit ... 5
2.
Einführung FM ... 6
2.1. Gebäudelebenszyklus ... 8
2.2. FM-Leistungen innerhalb des Gebäudelebenszyklus ... 9
3.
FM-Bauprojektbegleitung... 11
3.1. Vom Bauwillen bis zur Inbetriebnahme... 12
3.1.1. Phase 1: Projektvorbereitung (Projektstart)... 14
3.1.2. Phase 2: Planung... 15
3.1.3. Phase 3: Vorbereitung der Realisierung ... 16
3.1.4. Phase 4: Realisierung... 17
3.1.5. Phase 5: Projektabschluss... 18
3.2. Bauprojekte und Informationsentwicklung ... 19
3.2.1. Virtueller Projektraum als Beispiel ... 21
3.3. Projektbeteiligte ... 23
3.4. Eingliederung des FM in den Bauprozess... 26
3.4.1. Schnittstellenproblematik ... 29
3.5. Vorteile für Bauherrschaft und Nutzer... 30
3.6. Entstehende Kosten durch FM-Bauprojektbegleitung ... 32

- IV -
3.7. Erzielbare Einsparpotenziale durch FM-Bauprojektbegleitung ... 33
4.
Marktstudie - Einführung ... 36
4.1. Beschreibung FM-Markt Österreich... 36
4.2. Beschreibung FM-Markt Deutschland ... 37
4.3. Beschreibung FM-Markt Schweiz... 38
4.4. Informationen (Eckdaten) zur Marktstudie ... 39
5.
Marktstudie - Auswertung ... 40
5.1. Informationen zu den befragten Unternehmen... 41
5.1.1. Allgemeine Daten ... 41
5.1.2. Mitarbeiterausbildung... 43
5.1.3. Kennzahlen ... 44
5.1.4. Umsatzentwicklung im Vergleich zum Vorjahr... 45
5.1.5. Mitarbeiterentwicklung im Vergleich zum Vorjahr ... 46
5.2. FM-Markt (allgemein)... 47
5.2.1. Immobilienportfolio... 47
5.2.2. FM-Leistungen während der Gebäudenutzung... 49
5.2.2.1. FM-Leistungen - Österreich ... 51
5.2.2.2. FM-Leistungen - Schweiz ... 52
5.2.2.3. FM-Leistungen - Deutschland... 53
5.3. FM-Markt (baubegleitend) ... 54
5.3.1. Immobilienportfolio (baubegleitend)... 55
5.3.2. FM-Leistungen (baubegleitend) ... 56
5.3.3. Das Interesse der Bauherrschaft an der FM-Baubegleitung ... 59
5.3.4. Kundennutzen... 61
5.3.5. Einsparpotenziale... 62
5.3.6. Kostenfaktor ... 64
5.3.7. Problemfelder ... 65
5.4. Thesen und die Sicht der Unternehmen ... 66
5.4.1. FM-Verständnis ... 66
5.4.2. Der Markt und seine Entwicklung... 67
5.4.3. Kosten... 69
5.4.4. Schnittstellenproblematik ... 70
5.4.5. FM-Ausbildung ... 70

- V -
5.5. Kernaussagen zu zusätzlich gestellten Fragen ... 72
5.5.1. Was ist von Architekten und Fachplanern zu berücksichtigen?... 72
5.5.2. Was ist vom FM in der Planungs- und Bauphase zu berücksichtigen?... 73
6.
Fazit ... 74
7.
Literaturverzeichnis ... 76
7.1. Fachliteratur, Zeitschriften, Richtlinien ... 76
7.2. Internetseiten ... 78
8.
Anhang... 79

- VI -
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Kostenbeeinflussbarkeit während des Lebenszyklus eines Objektes ... 4
Abbildung 2: Gebäudelebenszyklus ... 8
Abbildung 3: Ein Katalog klassischer Leistungen im Lebenszyklus von Immobilien ... 9
Abbildung 4: HOAI und FM ... 11
Abbildung 5: Projektphasen ... 13
Abbildung 6: A facility life cycle model. Information collected by many people can be useful during many
phases... 19
Abbildung 7: Verfügbarkeit von Expertenwissen bei intelligent gesteuerter Projektabwicklung... 20
Abbildung 8: Kommunikationsplattform Internet... 21
Abbildung 9: Konventionelle Abwicklung ... 26
Abbildung 10: Generalplaner ... 27
Abbildung 11: Generalunternehmer ... 27
Abbildung 12: Generalübernehmer ... 28
Abbildung 13: Bauträger ... 28
Abbildung 14: FM als Schnittstelle (eigene Darstellung)... 29
Abbildung 15: Verteilung der Nebenkosten von Bürogebäuden mit Vollklimatisierung ... 33
Abbildung 16: Marktstudie ­ Organisationstypen (eigene Darstellung)... 41
Abbildung 17: Marktstudie ­ Anbietergruppen (eigene Darstellung)... 42
Abbildung 18:Marktstudie ­ Internationalität und ISO 9001-Zertifizierung (eigene Darstellung)... 42
Abbildung 19: Marktstudie ­ Umsatz baubegleitender Leistungen (eigene Darstellung)... 44
Abbildung 20: Marktstudie ­ Umsatzentwicklung im Vergleich zum Vorjahr (eigene Darstellung) ... 45
Abbildung 21: Marktstudie ­ Mitarbeiterentwicklung FM (eigene Darstellung) ... 46
Abbildung 22: Marktstudie ­ Mitarbeiterentwicklung ­ FM-Baubegleitung (eigene Darstellung) ... 46
Abbildung 23: Marktstudie ­ Immobilienanzahl im Portfolio der Unternehmen (eigene Darstellung) ... 47
Abbildung 24: Marktstudie ­ Immobilienwert (eigene Darstellung) ... 47
Abbildung 25: Marktstudie ­ Immobilienart (eigene Darstellung)... 48
Abbildung 26: Marktstudie ­ FM-Leistungen Österreich (eigene Darstellung) ... 51
Abbildung 27: Marktstudie ­ FM-Leistungen Schweiz (eigene Darstellung)... 52
Abbildung 28: Marktstudie ­ FM-Leistungen Deutschland (eigene Darstellung) ... 53
Abbildung 29: Marktstudie ­ baubegleitendes Immobilienportfolio (eigene Darstellung)... 55
Abbildung 30: Marktstudie ­ baubegleitende Leistungen während der Planungsphase ... 56
Abbildung 31: Marktstudie ­ baubegleitende Leistungen während der Bauphase ... 57
Abbildung 32: Marktstudie ­ Einbezug von FM in den Bauprozess (eigene Darstellung)... 59
Abbildung 33: Marktstudie ­ Nachfragesituation der Bauherrschaft (eigene Darstellung) ... 60
Abbildung 34: Marktstudie ­ Nachfrageentwicklung der Bauherrschaft (eigene Darstellung) ... 60

- VII -
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Statische Beispielrechnung für die erzielbaren Einsparungen ... 35
Tabelle 2: Marktstudie ­ Mitarbeiterausbildung (eigene Darstellung) ... 43
Tabelle 3: Marktstudie ­ Die wichtigsten Leistungen der FM-Bauprojektbegleitung (eigene Darstellung)... 61
Tabelle 4: Marktstudie ­ Einsparpotenziale durch FM-Bauprojektbegleitung (eigene Darstellung)... 63
Tabelle 5: Marktstudie ­ erzielte Kostensenkungen durch FM-Bauprojektbegleitung (eigene Darstellung) ... 64
Tabelle 6: Marktstudie ­ Die größten Schwierigkeiten bei Bauprojekten (eigene Darstellung)... 65
Tabelle 7: Marktstudie ­ Thesen / FM-Verständnis (eigene Darstellung)... 66
Tabelle 9: Marktstudie ­ Thesen / Kosten (eigene Darstellung)... 69
Tabelle 10: Marktstudie ­ Thesen / Schnittstellenproblematik (eigene Darstellung) ... 70
Tabelle 11: Marktstudie ­ Thesen / Ausbildung in Österreich (eigene Darstellung)... 70
Tabelle 12: Marktstudie ­ Thesen / Ausbildung in der Schweiz (eigene Darstellung) ... 71
Tabelle 13: Marktstudie ­ Thesen / Ausbildung in Deutschland (eigene Darstellung)... 71
Tabelle 14: Funktionen des Facility Managements ... 118

- VIII -
Abkürzungsverzeichnis
FM
Facility Management
GEFMA
German Facility Management Association
GU
Generalunternehmung
VDMA
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau
IFMA
International Facility Management Association
HOAI
Honorarordnung für Architekten und Ingenieure
CAAD
Computer Aided Architectural Design
CAFM
Computer Aided Facility Management
TGM
Technisches Gebäudemanagement
KGM
Kaufmännisches Gebäudemanagement
IGM
Infrastrukturelles Gebäudemanagement

Einleitung
- 1-
1.
Einleitung
1.1.
Idee zur Diplomarbeit
Die Idee zu der Diplomarbeit entstand während der Zeit meines Praktikums. Dabei arbeitete
ich in einem Facility Management-Unternehmen, dass die FM
1
-Bauprojektbegleitung gerade
ins Dienstleistungsangebot aufnahm.
Während meines Praktikums war ich in einem baubegleitenden Projekt, dass die Erstellung
verschiedener Grob- und Teilkonzepte (Raumdisposition, Nummerierungskonzept, Ver- und
Entsorgung, Reinigung,...) für ein gerade im Bau befindliches Hochhaus in Zürich beinhaltete
tätig. Da mich das Thema sehr interessiert, möchte ich anhand meiner Diplomarbeit aufzeigen
welche FM-Leistungen während der Planungs- und Bauphase besonders interessant für die
spätere Bewirtschaftung und den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes sein könnten.
Durch die bestehende Nachfrage seitens der Bauherrschaft an baubegleiteten Leistungen zur
Optimierung und Kostenreduktion von technischen Anlagen, der Gebäudenutzung und
Gebäudebewirtschaftung (verursacht durch einen immer stärker werdenden Kostendruck
aufgrund der Globalisierung und des intensiveren Wettbewerbs innerhalb der Branchen),
möchte ich mit meiner Diplomarbeit die Relevanz von FM-Leistungen für Bauherrschaft und
Nutzer aufzeigen.
Die angesprochene Kostenreduktion bezieht sich immer auf den gesamten Lebenszyklus eines
Gebäudes. Auch wenn anfangs, z.B. für technische Anlagen höhere Investitionskosten
aufgebracht werden müssen, können diese Mehrinvestitionen aufgrund der strategischen
Ausrichtung und Optimierung der Anlagen innerhalb weniger Jahre amortisiert werden. Diese
Behauptung soll durch diese Diplomarbeit im Weiteren bewiesen bzw. unterstützt werden.
1
Facility Management

Einleitung
- 2-
1.2.
Kurzbeschreibung über den Inhalt der Diplomarbeit
Die Diplomarbeit gliedert sich in einen theoretischen Teil und in eine Marktstudie, die einen
Einblick in die gegenwärtige Situation im deutschsprachigen FM-Raum geben soll.
1.2.1.
Theoretischer Teil
Im theoretischen Teil soll anhand einer ausführlichen Literaturstudie festgestellt werden in
wieweit dieses Thema bereits behandelt wurde, welche Faktoren im Zusammenhang mit
Facility Management von Bedeutung sind und welche Punkte besonders berücksichtigt
werden müssen.
1.2.2.
Marktstudie
Um sich einen Überblick über den derzeitigen FM-Markt im deutschsprachigen Raum
verschaffen zu können, wurde im Rahmen dieser Diplomarbeit eine Befragung von Facility
Management-Anbietern in Österreich, der Schweiz und Deutschland durchgeführt.
Anhand dieser Marktstudie soll festgestellt werden wieweit die Entwicklung auf dem Gebiet
der FM-Bauprojektbegleitung vorangeschritten ist und inwiefern der FM-Markt überhaupt in
der Lage ist, diesen Bereich abzudecken. Der FM-Markt wird von den befragten Unternehmen
repräsentiert. Durch die tendenziell erkennbare Übereinstimmung der befragten FM-Anbieter
können jedoch auch Schlüsse auf den gesamten FM-Markt im deutschsprachigen Raum
gezogen werden. Durch Erstellung eines Fragebogens mit zielgerichteten Fragen zu dem
Thema der FM-Baubegleitung möchte ich einen Vergleich der FM-Anbieter zwischen und
innerhalb der drei befragten Länder ziehen. Weiters wird der FM-Markt analysiert und
Aussagen über das zukünftige Marktpotential und dessen Relevanz für die verschiedenen an
einem Bauprojekt beteiligten Personen und Unternehmen getroffen.

Einleitung
- 3-
1.3.
Relevanz
Im Idealfall wird Facility Management bereits in der Planungs- bzw. Konzeptphase eines
Gebäudes hinzugezogen. Durch die enge Zusammenarbeit und als Bindeglied zwischen
Baufirmen, Fachplanern, Lieferanten, Architekten, Mietern und Bauherren kann bereits in der
Planungsphase großer Einfluss auf zukünftige Bewirtschaftungskosten und den Werterhalt
eines Gebäudes genommen werden.
In der Praxis beginnen sich die meisten Unternehmen jedoch erst in der Nutzungsphase und
nach Ausschöpfung aller möglichen Einsparpotenziale für FM zu interessieren. Natürlich
können auch bei bereits bestehenden Gebäuden durch strategische Entscheidungen langfristige
Renditesteigerungen im Unternehmen erzielt werden, jedoch stehen diese Bemühungen in
keinem Verhältnis zu einem frühest möglichen Einsatz eines professionellen Facility
Managements, und zwar bereits in der Planungsphase.
Nach Fertigstellung des Gebäudes können Bewirtschaftungskosten und Funktionalität nur
noch bedingt und mit größerem Aufwand beeinflusst bzw. optimiert werden. Durch eine
integrale Planung kann bei der Planung und Erstellung eines Gebäudes auf zukünftig relevante
Faktoren, wie z.B. flexible Gebäudestruktur, optimierter Flächenbedarf für die
Gebäudebewirtschaftung und -nutzung, Planung ergonomischer Arbeitsplätze, Synergieeffekte
zwischen verschiedenen Mietereinheiten und Gebäudekomplexen, Energieoptimierung, usw.,
Einfluss genommen werden. Die größte Beeinflussbarkeit auf die zukünftigen
Bewirtschaftungskosten besteht daher in der Planungs- und Bauphase eines Objektes. (siehe
Abbildung 1)
Das Hauptaugenmerk einiger Architekten liegt noch immer zu sehr in der gestalterischen
Tätigkeit und in der ,,Einzigartigkeit" eines Gebäudes (,,function follows form?!?"). Dies soll
nicht heissen, dass sich Architekten keine Gedanken über gebäude- und nutzeroptimierenden
Leistungen machen, jedoch die Vorgaben der Bauherrschaft nicht auf Flexibilität und
Kostenoptimierung hinterfragen, sondern aufgrund dieser Vorgaben eine möglichst gute
Lösung anbieten.

Einleitung
- 4-
Architekten, Fachplaner und Eigentümer sollten deshalb, im Sinne einer integralen Planung,
schon so früh wie möglich bei ihrer Arbeit unterstützt und auf mögliche Einsparpotenziale
bzw. Alternativen für eine optimalere Nutzung und Bewirtschaftung hingewiesen werden.
Abbildung 1: Kostenbeeinflussbarkeit während des Lebenszyklus eines Objektes
2
Wie aus der Grafik ersichtlich wird, ist die Kostenbeeinflussbarkeit in der Ideen- und
Planungsphase am ausgeprägtesten. Grob geschätzt fallen etwa 70 % bis 80 % der
Gesamtkosten (Investitions- und Nutzungskosten) in der Nutzungsphase und nur bis etwa 30
% während der Ideen- und Erstellungsphase eines Gebäudes an.
3
Befasst man sich also
während der Planungs- und Bauphase nicht mit der zukünftigen Bewirtschaftung und
allfälligen Änderungen im Unternehmen, werden 70 % bis 80 % der Gesamtkosten im
Gebäudelebenszyklus vorerst außer Acht gelassen.
2
Siehe Schneider, H.: Facility Management, 2001, S. 63
3
Vgl. Lochmann, H/Rainer, K.: Facility Management, 2000, S. 35

Einleitung
- 5-
1.4.
Ziel der Diplomarbeit
Ziel meiner Diplomarbeit soll es daher sein die Relevanz und den Einflussfaktor von
bauprojektbegleitendem Facility Management zu erörtern und wissenschaftlich zu begründen.
Anhand der vorhandenen Literatur sollen die verschiedenen Funktionen bzw. Aufgaben von
FM dargestellt und analysiert werden. Durch verschiedene Erfahrungen (innerhalb der
Literatur) soll auch festgestellt werden inwiefern man glaubt durch ein baubegleitendes FM
überhaupt Einsparpotenziale erzielen zu können.
Ein weiteres Ziel der Diplomarbeit liegt in der Erarbeitung der verschiedenen Vorteile für
Bauherrschaft und Nutzer und in der Darstellung der strategischen Relevanz für die spätere
Nutzung.
Um den Bezug zur Praxis herzustellen, werden im Rahmen der Diplomarbeit FM-
Unternehmen und deren Dienstleistungen analysiert und mit dem derzeitigen Stand der
Literatur verglichen.

Einführung ­ FM
- 6-
2.
Einführung FM
Facility Management wurde in den letzten Jahren auch im deutschsprachigen Raum zu einer
anerkannten Management-Disziplin. Die Unternehmen werden sich immer mehr der Relevanz
von betriebs- und gebäudeoptimierenden Leistungen bewusst. Da der Name Facility
Management jedoch nicht einheitlich reglementiert ist (viele verschiedene Definitionen,
Normen und Richtlinien) und in der Vergangenheit viele Unternehmen den Begriff Facility
Management aufgrund ihrer verschiedenen Teilleistungen definierten und ihren Firmennamen
(vom Spezial- bis hin zum Reinigungsdienstleister) damit schmücken wollten, beteiligten
sich diese ,,...massiv an der Verunsicherung potentieller Kunden...".
4
Der Begriff Facility Management ist, wie schon oben erwähnt, geprägt durch eine Vielzahl an
Normen und Richtlinien. Der Deutsche Verband für Facility Management e.V. (GEFMA)
versucht den Themenbereich Facility Management durch eine Vielzahl an Richtlinien (100 ff
bis 700 ff) abzudecken und diese, an die sich ständig ändernden Entwicklungen im Facility
Management anzupassen. Die Richtlinien der GEFMA entstanden 1996.
5
Laut GEFMA
6
ist der Begriff Facility Management folgendermaßen definiert:
,,Facility Management ist die Analyse und Optimierung aller kostenrelevanten Vorgänge
rund um ein Gebäude, ein bauliches Objekt oder eine im Unternehmen erbrachte Leistung, die
nicht zum Kerngeschäft gehört.
4
Siehe Zechel, P.: Facility Management in der Praxis, 4. Auflage, 2002, S. 26
5
Siehe GEFMA 000: Richtlinien für Facility Management, 2002, S. 1
6
German Facility Management Association

Einführung ­ FM
- 7-
Facility Management ist ein unternehmerischer Prozess, der durch die Integration von
Planung, Kontrolle und Bewirtschaftung bei Gebäuden, Anlagen und Einrichtungen, unter
Berücksichtigung von Arbeitsplatz und Arbeitsumfeld, eine verbesserte Nutzungsflexibilität,
Arbeitsproduktivität und Kapitalrentabilität zum Ziel hat.
Facilites werden als strategische Ressourcen in den unternehmerischen Gesamtprozess
integriert."
7
Auf internationaler Ebene ist die International Facility Management Association (IFMA) zu
erwähnen. Die IFMA
8
mit Sitz in Houston/Texas wurde bereits 1980 als gemeinnütziger
Verein gegründet und zählt heutzutage mehr als 18000 Mitglieder weltweit.
Die IFMA definiert den Begriff Facility Management folgendermaßen:
"Facility management is the practice of coordinating the physical workplace with the people
and work of the organization. It integrates the principles of business administration,
architecture and the behavioral and engineering sciences."
9
Wie aus den beiden Definitionen hervorgeht, ist der Aufgabenbereich von Facility
Management ziemlich weit gesteckt und lässt sich auf verschiedenste Leistungserbringungen
anwenden. Dies soll keine Kritik an den Definitionen an sich sein, zeigt jedoch, dass sich der
Begriff FM nicht einfach anhand einer Definition erklären lässt sondern von Fall zu Fall in
einer mehr oder weniger ausgeprägten Form zum Einsatz kommt. Die Definitionen können
somit als Rahmen des Ganzen, in dem sich Facility Management bewegt, angesehen werden.
7
Siehe http://www.gefma.de; Markt FM; Definition FM; siehe auch Anhang B1
8
International Facility Management Association
9
Siehe http://www.ifma.org/whatsfm/index.cfm?actionbig=9; siehe auch Anhang B2

Einführung ­ FM
- 8-
2.1.
Gebäudelebenszyklus
Der Gebäudelebenszyklus beginnt nicht erst mit dem Legen des Grundsteins oder mit dem
Einzug in ein neues Gebäude, sondern bereits mit der ersten Idee. Bereits kurz nach dem
ersten Willen zur Erstellung eines neuen Gebäudes werden grundlegende Dinge für die
weitere Gebäudenutzung und Gebäudebewirtschaftung entschieden und sind im Nachhinein
nur noch gering oder gar nicht mehr beeinflussbar. Wird z.B. in der Planungsphase nicht auf
eine ökologische Materialwahl geachtet, entstehen dem Bauherrn bzw. Nutzer erhebliche
Mehrkosten bei der Entsorgung dieser Materialien. Ohne eine gute Raum- und
Flächenplanung (z.B. ungünstige Anordnung der Reinigungsräume) können in der
Nutzungsphase erhebliche Mehrkosten /-aufwendungen bei der Bewirtschaftung bzw. für
Änderungen entstehen. Oder wird bei einer Fassadenplanung nicht berücksichtigt wie die
spätere Fassadenreinigung abläuft, kann dies zu neuerlichen Investitionskosten (z.B. teure
Befahrungsanlagen, ...) bzw. zu übermäßig hohen Reinigungskosten (Fassadenkletterer, ...)
führen.
Aus diesem Grund beschäftigt sich Facility Management nicht nur mit der Nutzung, sondern
mit dem gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes. (siehe Abbildung 2)
Abbildung 2: Gebäudelebenszyklus
10
10
Siehe http://www.gefma.de, Markt FM; Definition FM; siehe auch Anhang B1
"Facility Management ist die professionelle Gebäudebewirtschaftung
über den gesamten Lebenszyklus"
,,Gesamtheit der technischen infrastrukturellen und kaufmännischen Leistungen zur Nutzung von
Gebäuden/Liegenschaften im Rahmen des Facility Managements"

Einführung ­ FM
- 9-
2.2.
FM-Leistungen innerhalb des Gebäudelebenszyklus
Bevor ich auf das eigentliche Kernthema der Diplomarbeit, die FM-Bauprojektbegleitung
eingehe, möchte ich zuvor noch die FM-Leistungen während des gesamten
Gebäudelebenszyklus beschreiben. Dies soll dem Leser dazu dienen, dass er sich sowohl
einen gesamtheitlichen Eindruck über Facility Management machen kann, als auch den
Zusammenhang zwischen baubegleitenden Leistungen und Leistungen während der
Gebäudenutzung erkennt.
,,Eine Zusammenstellung von Leistungen, die den Objektlebenszyklusphasen des Facility
Managements traditionell zugeordnet werden, zeigt Abbildung 3."
11
Abbildung 3: Ein Katalog klassischer Leistungen im Lebenszyklus von Immobilien
12
11
Siehe Staudt, E./Kriegesmann, B./Thomzik, M.: Facility Management, 1999, S. 45
baubegleitend
Nutzung
Rückbau

Einführung ­ FM
- 10-
,,Eine reine Auflistung der isolierten Teilleistungen wird dem lebenszyklusumfassenden
Konzept des Facility Managements jedoch nicht gerecht. Selbst ein bunter Strauß von im
einzelnen effektiven Lösungen genügt nicht, um eine Immobilie insgesamt den vielfältigen
und sich oft konkurrierenden Anforderungen entsprechend realisieren und nutzen zu
können."
13
Hermann Schneider beschreibt in seinem Buch ,Facility Management planen ­ einführen ­
nutzen' anhand einer Checkliste verschiedene Funktionen des FM die je nach Fall bzw.
Projekt eine Rolle für das Unternehmen spielen können. Anhand dieser Checklist kann sich
der Leser Gedanken darüber machen, welche Leistungen für Ihn von Bedeutung sind oder
nicht bzw. welche Leistungen für seine unternehmerischen Prozesse zusätzlich noch relevant
sein könnten. (siehe Anhang C)
Da es keine ,,...einheitliche Beschreibung von zum FM gehörenden Funktionen gibt..." und
sich die Anforderungen und die verschiedenen Interessen von Eigentümer, Nutzer, ... ständig
ändern, sollte man sich je nach Projekt überlegen welche Funktionen, aufgrund von
Projektauftrag und den organisatorischen Rahmenbedingungen, für das FM im jeweiligen
Unternehmen eine Rolle spielen.
14
12
Siehe. Feyerabend, F.-K/Grabatin, G.: Facility Management, 2002, S. 120 (zitiert nach VDMA Verband
Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e. V.: VDMA-Einheitsblatt 24196: 1996-08-Gebäude-management,
Begriffe und Leistungen, Berlin 1996)
13
Siehe Staudt, E./Kriegesmann, B./Thomzik, M.: Facility Management, 1999, S. 45
14
Vgl. Schneider, H.: Facility Management, 2001, S. 9 f.

FM-Bauprojektbegleitung
- 11-
3.
FM-Bauprojektbegleitung
Wie auch schon aus der Definition der GEFMA hervorgeht, setzt der Gedanke eines
ganzheitlichen FM bereits in der Planungsphase eines Gebäudes ein. Hier wird der Grundstein
für die zukünftige Nutzungs- und Bewirtschaftungsphase gelegt. Je früher FM in den
Planungsprozess eines Gebäudes einbezogen wird, umso größer ist auch die Möglichkeit auf
die zukünftige Nutzung und Flexibilität eines Gebäudes Einfluss zu nehmen.
Abbildung 4: HOAI und FM
15
Sehr anschaulich und verständlich lässt sich FM in die Leistungen der deutschen
Honorarordnung für Architekten und Ingenieure integrieren. Die HOAI
16
ist staatlich
festgesetzt. Im restlichen EU-Raum (ausser Luxemburg) sind die verschiedenen
Honorarordnungen nur unverbindliche Empfehlungen, bzw. werden sie von den Kammern
und Verbänden festgesetzt.
17
Erweitert man die Grafik um die Projektentwicklung (Punkt 0)
15
Siehe http://www.solarbau.de/monitor/doku/proj00/dokuproj/Beitrag-1.pdf; siehe auch Anhang B3
16
Honorarordnung für Architekten und Ingenieure
17
Siehe http://www.bauphysik.com/article.php?sid=51; siehe auch Anhang B4

FM-Bauprojektbegleitung
- 12-
und die Objektbegleitung (Punkt 10) und evtl. noch um die Punkte Sanierung und Abriss, so
deckt man damit den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes ab.
,,Nur die frühe Intervention im Planungsprozess setzt Optimierungspotenziale zur Steigerung
der Energie- und Kosteneffizienz frei (blaue Kurve). Mit fortschreitenden planerischen
Festlegungen wird der Spielraum für Iterationen und Verbesserungen immer geringer.
Dagegen determiniert sich das Energie- und Kostenverhalten des Gebäudes exponentiell
steigend ­ ebenso der Aufwand für verspätete ,,Reparaturplanungen" (rote Kurve)".
18
3.1.
Vom Bauwillen bis zur Inbetriebnahme
Abbildung 5 untergliedert die Planungs- und Bauphase nochmals in fünf Projektphasen und
zeigt die in den einzelnen Phasen zu erbringenden Leistungen, die aus Sicht des Eigentümers
bzw. Bauherrn von Interesse sind und im Folgenden einzeln beschrieben werden.
Nach Entstehung eines zusätzlichen Flächenbedarfs bzw. mit dem Wunsch eines neuen
Gebäudes wird der Startpunkt für ein neues Projekt gelegt. Da aufgrund der sich immer
schneller ändernden Unternehmens- und Marktverhältnissen auch immer flexiblere
Unternehmens- und Gebäudestrukturen notwendig sind sollte bereits ab diesem Zeitpunkt die
FM-Abteilung (falls intern vorhanden) bzw. ein externer FM-Berater hinzugezogen werden.
Dies kann zukünftig zu wesentlichen Kosten- und Informationsvorteilen führen, da der
Facility Manager bereits von Beginn an am Projekt beteiligt ist, sämtliche wichtige
Informationen über das Gebäude für eventuell spätere Projekte bereits zentral gesammelt hat
und über die Vorstellungen des Bauherrn und Nutzer genau bescheid weiß, darauf eingehen
und eventuelle Alternativen vorschlagen kann. An dieser Stelle zeigt sich das erste Mal der
Vorteil durch ein baubegleitendes FM. Anders als der Architekt, der durch die Vorgaben des
Bauherrn seine Planungen erstellt, versucht der Facility Manager unter Berücksichtigung der
Zielvorgaben und Nutzeranforderungen diese zu optimieren, Alternativen zu suchen und mit
Absprache mit dem Bauherrn, diese dem Architekten und den Fachplanern verständlich zu
kommunizieren.
18
Siehe http://www.solarbau.de/monitor/doku/proj00/dokuproj/Beitrag-1.pdf; siehe auch Anhang B3

FM-Bauprojektbegleitung
- 13-
Abbildung 5: Projektphasen
19
19
in Anlehnung an: Feyerabend, F.-K/Grabatin, G.: Facility Management, 2002, S. 42
Projektabschluss
Projektidee
Projektziele
Bedarf
Programme
Zielplanung
Vorplanung
Entwurfspl.
Genehmi-
gungspl.
Ausführungs
-planung
Ausschreib.
Vergabe
Werkstatt-
/Montage-
zeichnungen
Ausführung
Funtionspl.
Abnahmen
Mängelbes.
Inbetrieb-
nahme
Projektvorbereitung
Planung
Realisierung
Vorbereitung der
Realisierung

FM-Bauprojektbegleitung
- 14-
3.1.1.
Phase 1: Projektvorbereitung (Projektstart)
Bevor man sich über zusätzliche Flächen oder ein neues Gebäude den Kopf zerbricht, sollte
man zuerst die gegenwärtige Unternehmenssituation, falls noch nicht vorhanden, analysieren
(Istanalyse). Dies gibt sowohl Aufschlüsse über die bisherigen Bewirtschaftungskosten,
Arbeitsplatzqualität, Nutzerzufriedenheit und Flächenkosten und ermöglicht Qualitäts- und
Kostenvergleiche für alternative Raum-, Flächen- und Gebäudekonzepte. Die Istanalyse sollte
unter anderem die verschiedenen Flächenfunktionen, Identifikation aller Einflussfaktoren, die
eine Rolle für die Gestaltung der Räume spielen und die Flächenkosten beinhalten.
Mit dem Projektstart sollten grundlegende Dinge wie Projektdauer, -umfang und Projektziele
definiert und anhand eines Projektbeschriebs festgelegt werden. Der Projektbeschrieb sollte
möglichst einfach und kurz gehalten werden und mit den verschiedenen Führungskräften und
Betroffenen, z.B. anhand eines Workshops, besprochen werden. Dies schafft bereits zu
Projektbeginn Klarheit über Einigkeit und Akzeptanz der verschiedenen Beteiligten und
Betroffenen und kann bereits frühzeitig mögliche spätere Barrieren und Unklarheiten
beseitigen.
Nach Auswertung aller relevanten Informationen sollte man anhand eines Workshops mit den
Führungskräften bzw. dessen Vertretern die spezifischen Vorstellungen und Kriterien
(Bedarfsplanung) über Standortwahl, Image, Verkehrsanbindung, Anforderungen und
Einflussfaktoren an und für die Arbeitskräfte, usw. klären. Dies ist nötig damit man sich
genaue Vorstellungen über die Unternehmensstrategie und den Bedarf eines neuen Gebäudes
und dessen Anforderungen und Komplexität machen kann.
Nach Erhalt dieser Basisinformationen sollte das Kernteam (Projektmanager, Facility
Manager, Architekt und Fachplaner) zusammengestellt und ein detaillierter Projektplan mit
den verantwortlichen Personen erstellt werden.
20
20
Vgl. Smith, P.-R. (editor in Chief): Facilities engineering and management handbook, 2000, Article 3.1.5

FM-Bauprojektbegleitung
- 15-
3.1.2.
Phase 2: Planung
In der zweiten Phase werden die Planungsleistungen des Architekten zusammengefasst. Da
wie bereits erwähnt nur die deutsche HOAI staatlich festgesetzt und außerdem in
übersichtlicher und verständlicher Art und Weise dargestellt ist, werde ich mich auch bei den
weiteren Ausführungen an die HOAI anlehnen.
Anmerkend möchte ich nur erwähnen, dass die österreichische Honorarordnung für
Architekten 2002 (HOA 2002) im Grundaufbau und in den darin enthaltenen Leistungen der
HOAI sehr ähnlich ist. Die HOA
21
2002 wurde durch die Bundeskammer der Architekten und
Ingenieurkonsulenten verfasst. Nähere Informationen zur HOA 2002 erhalten Sie auf der
Homepage der Bundeskammer für Architekten und Ingenieurkonsulenten.
22
In der Schweiz gibt es die Schweizer Honorarordnung für Ingenieure und Architekten, SIA-
Honorarordnung 102 (Architekten), die als Richtlinie durch den Schweizerischen Ingenieur-
und Architekten-Verein (SIA) erstellt wurde und im Bauplanungsgewerbe weit verbreitet ist.
23
In der Planungsphase sollte zuerst ein sogenannter ,,...Ziel- oder auch Masterplan..." erstellt
werden. Darunter versteht man ,,...die Entwicklung einer objektbezogenen Planungsstrategie,
die die Realisierung der gegenwärtigen, aber auch der zukünftigen Aufgaben und Nutzungen
zum Gegenstand hat." Ziel soll es sein, den gesamtheitlichen Blick auf die zukünftige
Nutzung und Bewirtschaftung eines Gebäudes nicht zu verlieren und etwaige
Entwicklungsmöglichkeiten offen zu halten. (siehe HOAI für Leistungen bei Gebäuden - §15
Phase 2-4).
24
21
Honorarordnung für Architekten
22
Siehe http://www.arching.at/bund/bund/besucher/kammer/HOA2002.pdf
23
Siehe http://www.roeplaner.ch/buch/vorspann/index_buch.htm; siehe auch Anhang B5
24
Siehe Feyerabend, F.-K/Grabatin, G.: Facility Management, 2002, S. 48-49

FM-Bauprojektbegleitung
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,,HOAI §15 Leistungsphase 2: Vorplanung
(Projekt- und Planungsvorbereitung) Erarbeiten der wesentlichen Teile einer Lösung der
Planungsaufgabe." Hierzu gehören zum Beispiel die Grundlagenanalyse, das Abstimmen der
Zielvorstellungen, die Erarbeitung eines Planungskonzepts, ...
,,HOAI §15 Leistungsphase 3: Entwurfsplanung
(System- und Integrationsplanung) Erarbeiten der endgültigen Lösung der Planungsaufgabe"
In dieser Phase werden auch die Leistungen anderer an der Planung fachlich Beteiligter
integriert.
,,HOAI §15 Leistungsphase 4: Genehmigungsplanung
Erarbeiten und Einreichen der Vorlagen für die erforderlichen Genehmigungen oder
Zustimmungen"
25
(Näheres über das Leistungsbild der HOAI finden Sie im Anhang B6 und B7)
3.1.3.
Phase 3: Vorbereitung der Realisierung
In der Vorbereitungsphase werden unter Berücksichtigung der in den ersten beiden Phasen
erarbeiteten Zielvorstellungen, Anforderungen und Entscheidungskriterien und unter
Einbeziehung der Auflagen und Vorgaben durch öffentliche Institutionen detaillierte
Ausführungspläne und Leistungsverzeichnisse als Grundlage für weitere Ausschreibungs- und
Vergabeverfahren erstellt. (siehe HOAI §15 Leistungsphase 5-7).
,,HOAI §15 Leistungsphase 5: Ausführungsplanung
Erarbeiten und Darstellen der ausführungsreifen Planungslösung
HOAI §15 Leistungsphase 6: Vorbereitung der Vergabe
Ermitteln der Mengen und Aufstellen von Leistungsverzeichnissen
25
Siehe http://www.hoai.de/dynframes.html?http://www.hoai.de/online/HOAI-Text/HOAI1996.html; siehe auch
Anhang B6 und B7

FM-Bauprojektbegleitung
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HOAI §15 Leistungsphase 7: Mitwirkung bei der Vergabe
Ermitteln der Kosten und Mitwirkung bei der Auftragsvergabe"
26
(Näheres über das Leistungsbild der HOAI finden Sie im Anhang B6 und B7)
Der Facility Manager sollte bei Erstellung der Ausführungspläne und Leistungsverzeichnisse
eine prüfende Position einnehmen und diese auf wirtschaftliche und technische Inhalte,
aufgrund der in Phase 1 und 2 festgelegten und unter Berücksichtigung der für die spätere
Bewirtschaftung und Nutzung relevanten Faktoren und Entscheidungen (Bedarfsplanung)
überprüfen. Bei der Auswahl der Unternehmen (Baufirma, Fachplaner,...) sollte besonders auf
deren wirtschaftliche Situation und Qualifikation / Know-how (z.B. anhand von Referenzen,
Anzahl durchgeführter Projekte, ...) acht gegeben werden.
3.1.4.
Phase 4: Realisierung
Während der Bauphase soll der Facility Manager die Einhaltung der vorher festgelegten
Parameter (wirtschaftlich und technisch) und die Terminpläne überwachen und zwischen den
verschiedenen Beteiligten koordinierend agieren (vgl. HOAI Leistungsphase 8). Ein sehr
wichtiger Teil liegt in der Dokumentation und in der Integration der Informationen
(numerischer und alphanumerischer Gebäudedaten) in ein geeignetes
Gebäudeinformationssystem (GIS). Während der Bauphase fallen sehr viele verschiedene
Informationen in unterschiedlicher Qualität und in verschiedensten Ausführungen an. Um die
für die spätere Nutzung relevanten Daten in einer möglichst einheitlichen Form von den
verschiedenen Planern und Baufirmen zu bekommen und Nachbearbeitungszeiten zu
minimieren, sollte schon von Beginn an ein einheitlicher Standard festgelegt werden.
Insbesondere für die grafischen Daten sind einheitliche Layerstrukturen und ­benennungen für
die spätere Integration ins CAFM(Computer Aided Facility Management)-System von
Bedeutung.
26
Siehe http://www.hoai.de/dynframes.html?http://www.hoai.de/online/HOAI-Text/HOAI1996.html; siehe auch
Anhang B6 und B7

FM-Bauprojektbegleitung
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Die Integration der gebäuderelevanten Daten in ein elektronisches System (CAAD
27
,
CAFM
28
, ...) bedeutet zwar anfangs einen Mehraufwand für die Projektbeteiligten und höhere
Investitionskosten für den Bauherrn, bringt jedoch wesentliche Kosten- und Zeiteinsparungen
während der Gebäudenutzung. (siehe auch Punkt 3.2. ­ Bauprojekte und
Informationsentwicklung)
Während der Planungs- und Realisierungsphase werden auch laufend Konzepte für die spätere
Bewirtschaftung und Nutzung in Auftrag gegeben. Der Fokus bei Erstellung dieser Konzepte
sollte immer auf einer ganzheitlichen Betrachtung, wirtschaftlicher und technischer
Optimierung und der Ausnützung von Synergieeffekten liegen.
3.1.5.
Phase 5: Projektabschluss
Das Projekt endet mit der Abnahme der verschieden Bauleistungen und der Übergabe des
Objekts und der Dokumentation an den Bauherrn (HOAI Leistungsphase 9). Die Ergebnisse
der Abnahme sind genau zu protokollieren. Mögliche Baumängel sollten genau beschrieben
und durch Beweisfotos zusätzlich belegt werden.
Nach Übergabe der Dokumentation und den digitalisierten Aufzeichnungen an den Bauherrn
sollte die Beratungsleistung jedoch noch nicht enden. Die zuständigen Personen müssen auf
die verschiedenen elektronischen und technischen Systeme (CAAD, CAFM,
Gebäudeautomation, technische Anlagen, ...) und auf den Umgang (Pflege, Aktualisierung,
Auswertung und Einsatz) der relevanten Daten geschult werden. Um den ohnehin hohen
Einschulungsaufwand der zuständigen Personen zu reduzieren, sollten diese bereits bei der
Abnahme und bei der Inbetriebnahme der verschiedenen Anlagen miteinbezogen werden. Da
die eigentlichen Betreiber technischer Anlagen oft am besten über deren Verhalten bescheid
wissen, bringt dies auch den Vorteil mit sich, dass diese Personen ihr vorhandenes Fachwissen
bei der Abnahme miteinbringen und auf mögliche Mängel hinweisen können.
27
Computer Aided Architectural Design
28
Computer Aided Facility Management

FM-Bauprojektbegleitung
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3.2.
Bauprojekte und Informationsentwicklung
Wie bereits unter Punkt 3.1.4. angesprochen wurde ist ein professionelles
Informationsmanagement in vielen Phasen unumgänglich und ein wichtiges Instrument für
Benchmarks, Controllingaufgaben, Bewirtschaftung, Kostenzuweisung und -optimierung und
vieles mehr. Während des gesamten Gebäudelebenszyklus (siehe Abbildung 6), besonders
jedoch in der Planungs- und Bauphase häufen sich die Informationen, die für die spätere
Nutzung eine wichtige Rolle spielen. Die Aktualität und die Verfügbarkeit dieser
Informationen nimmt jedoch bei der Gebäudeübergabe ohne ein geeignetes
Datenmanagementsystem meist ebenso schnell wieder ab. (siehe Abbildung 7)
Abbildung 6: A facility life cycle model. Information collected by many people can be useful during many
phases.
29
Durch ein gezieltes Sammeln, Pflegen und Aktualisieren von gebäude- und
nutzungsrelevanten Informationen können erhebliche Einsparungen erzielt werden. Für
eventuelle Benchmarks kann schnell auf vorhandene Informationen zugegriffen werden. Bei
29
Siehe. Smith, P.-R. (editor in Chief): Facilities engineering and management handbook, 2000, Article 3.1.4 /
3.34

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2003
ISBN (eBook)
9783832471392
ISBN (Paperback)
9783838671390
DOI
10.3239/9783832471392
Dateigröße
3.4 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Fachhochschule Kufstein Tirol – unbekannt
Erscheinungsdatum
2003 (August)
Note
2,0
Schlagworte
facility management baubegleitung marktstudie planungsphase bauphase
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