Ökotourismus in Belize
Belize als Beispiel einer nachhaltigen Entwicklung durch den Tourismus?
					
	
		©2003
		Diplomarbeit
		
			
				108 Seiten
			
		
	
				
				
					
						
					
				
				
				
				
			Zusammenfassung
			
				Inhaltsangabe:Zusammenfassung:	
Ein verantwortungsbewusster Tourismus in Form des Ökotourismus wird seitens der belizischen Regierung als Basis für die nachhaltige Entwicklung des jungen Staates Belize in Zentralamerika gesehen. Somit wurden in den letzten Jahren zahlreiche Nationalparks im Land ausgewiesen und ökotouristische Maßnahmen, wie z.B. eine Umweltsteuer für Touristen eingeführt.
Dennoch hat sich die touristische Entwicklungsstrategie des Landes vom Nachhaltigkeitsgedanken entfernt. Die steigende Zahl an Kreuzfahrtschiffpassagieren sowie der Umbau kleiner Inseln zu Golfplätzen sprechen für den Wandel des Tourismussektors. Die These, dass der Ökotourismus in Belize als Basis für die nachhaltige Entwicklung des Landes genutzt wird, scheint fraglich.
Für eine umfassende und detaillierte Analyse wurde ein spezieller Fragebogen entwickelt, der über den Ökotourismus in Belize näheren Aufschluss geben sollte. Durch die Befragungsergebnisse konnte eine Typologisierung der Reisenden durchgeführt werden, die den Ist-Zustand des Tourismus in Belize genauer skizziert. Die zentrale Leitfrage für diese Typologisierung lautet: Wie viele und welche Touristen sind an dem ökotouristischen Angebot des Landes interessiert, nehmen es wahr und nutzen es? Besonders die auffälligen Unterschiede der Kreuzfahrtschiffpassagiere und Individualreisenden in ihrem Wissen, Interesse und ihren jeweiligen Wahrnehmungen der Urlaubsdestination und der Problematik des Tourismus in einem Entwicklungsland, wurden bereits während der Befragungsphase deutlich sichtbar. Die Erhebung der Reiseausgaben und Reisedauer konnte deutlich einen Mehrwert der Individualreisenden gegenüber den Kreuzfahrtschiffpassagieren für das Land zeigen. Außerdem war es möglich, anhand der Befragung und Analyse des natürlichen Potentials sowie der wirtschaftlichen Situation, Entwicklungsmöglichkeiten und Handlungsempfehlungen für den (Öko-)Tourismus in Belize zu entwickeln.
	
Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
ABBILDUNGSVERZEICHNISIV
TABELLENVERZEICHNISV
ABKÜRZUNGSVERZEICHNISVI
1.Einleitung und Methodik1
1.1Zielsetzung und Problemstellung der Arbeit1
1.1.1Hintergrund und Problemstellung1
1.1.2Aufbau und Zielsetzung3
1.1.3Forschungshypothesen4
1.2Definitorische Grundlagen6
1.3Arbeitsmethodik9
1.3.1Forschungsarbeiten der letzten Jahre9
1.3.2Methodisches Vorgehen10
1.3.3Auswahl der Befragungsorte11
1.3.4Problematik der Erhebung12
2.Tourismus in […]
	Ein verantwortungsbewusster Tourismus in Form des Ökotourismus wird seitens der belizischen Regierung als Basis für die nachhaltige Entwicklung des jungen Staates Belize in Zentralamerika gesehen. Somit wurden in den letzten Jahren zahlreiche Nationalparks im Land ausgewiesen und ökotouristische Maßnahmen, wie z.B. eine Umweltsteuer für Touristen eingeführt.
Dennoch hat sich die touristische Entwicklungsstrategie des Landes vom Nachhaltigkeitsgedanken entfernt. Die steigende Zahl an Kreuzfahrtschiffpassagieren sowie der Umbau kleiner Inseln zu Golfplätzen sprechen für den Wandel des Tourismussektors. Die These, dass der Ökotourismus in Belize als Basis für die nachhaltige Entwicklung des Landes genutzt wird, scheint fraglich.
Für eine umfassende und detaillierte Analyse wurde ein spezieller Fragebogen entwickelt, der über den Ökotourismus in Belize näheren Aufschluss geben sollte. Durch die Befragungsergebnisse konnte eine Typologisierung der Reisenden durchgeführt werden, die den Ist-Zustand des Tourismus in Belize genauer skizziert. Die zentrale Leitfrage für diese Typologisierung lautet: Wie viele und welche Touristen sind an dem ökotouristischen Angebot des Landes interessiert, nehmen es wahr und nutzen es? Besonders die auffälligen Unterschiede der Kreuzfahrtschiffpassagiere und Individualreisenden in ihrem Wissen, Interesse und ihren jeweiligen Wahrnehmungen der Urlaubsdestination und der Problematik des Tourismus in einem Entwicklungsland, wurden bereits während der Befragungsphase deutlich sichtbar. Die Erhebung der Reiseausgaben und Reisedauer konnte deutlich einen Mehrwert der Individualreisenden gegenüber den Kreuzfahrtschiffpassagieren für das Land zeigen. Außerdem war es möglich, anhand der Befragung und Analyse des natürlichen Potentials sowie der wirtschaftlichen Situation, Entwicklungsmöglichkeiten und Handlungsempfehlungen für den (Öko-)Tourismus in Belize zu entwickeln.
Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
ABBILDUNGSVERZEICHNISIV
TABELLENVERZEICHNISV
ABKÜRZUNGSVERZEICHNISVI
1.Einleitung und Methodik1
1.1Zielsetzung und Problemstellung der Arbeit1
1.1.1Hintergrund und Problemstellung1
1.1.2Aufbau und Zielsetzung3
1.1.3Forschungshypothesen4
1.2Definitorische Grundlagen6
1.3Arbeitsmethodik9
1.3.1Forschungsarbeiten der letzten Jahre9
1.3.2Methodisches Vorgehen10
1.3.3Auswahl der Befragungsorte11
1.3.4Problematik der Erhebung12
2.Tourismus in […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
ID 7128 
Geis, Sven: Ökotourismus in Belize - Belize als Beispiel einer nachhaltigen Entwicklung 
durch den Tourismus? 
Hamburg: Diplomica GmbH, 2003  
Zugl.: Universität Trier, Universität, Diplomarbeit, 2003 
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Diplomica GmbH 
http://www.diplom.de, Hamburg 2003 
Printed in Germany
VORWORT 
Die Idee, eine Arbeit über den Ökotourismus in Belize zu schreiben, entstand während 
einer  Reise  durch  Zentralamerika  im  Sommer  2000.  Besonders  beeindruckt  war  ich 
von  der  Unberührtheit  der  Natur  und  der  Freundlichkeit  der  Menschen    beides 
hinterließ einen bleibenden Eindruck. Vor allem waren für mich auch die Bemühungen 
Belizes  um  neue  ökotouristische  Maßnahmen  interessant,  wie  z.B.  die  Umweltsteuer 
für Touristen und die Ausweisung zahlreicher Nationalparks im Land.  
Ein verantwortungsbewusster Tourismus in Form des Ökotourismus wird als Basis für 
die  nachhaltige  Entwicklung  des  jungen  Staates  Belize  gesehen,  was  mir  hoch 
interessant  schien  und mich  dazu  veranlasste, eine  Arbeit  über  den Ökotourismus  in 
Belize  zu  schreiben.  Bestätigt  wurde  diese  Entscheidung  durch  die  anhaltende  und 
sich  noch  verstärkende  Diskussion  über  den  Ökotourismus  und  dessen 
Zusammenhang mit einer nachhaltigen Entwicklung. Diese Diskussion regte auch die 
UNO dazu an, das Internationale Jahr des Ökotourismus 2002 auszurufen.  
Persönlich bestand neben dem Interesse an Zentralamerika, Belize und der Thematik 
der  nachhaltigen  Entwicklung  durch  den  Ökotourismus  auch  der  Wunsch,  ein 
umfassendes  Projekt  in  eigenständiger  Konzeption,  Ausführung  und  Auswertung  in 
einem Dritte Welt Land durchzuführen. Wie im Vorfeld vermutet, waren die Eindrücke 
und  Erfahrungen,  die  ich  dabei  gesammelt  habe,  vor  allem  auch  hinsichtlich  der 
Bewältigung  allgemeiner  Problematiken  bei  der  Durchführung  einer  selbständigen 
Arbeit in Belize, sehr lehrreich. 
Nach  einer  ersten  intensiven  Auseinandersetzung  mit  der  Thematik  zeigte  sich 
deutlich,  dass  sich  die  touristische  Entwicklungsstrategie  des  Landes  vom 
Nachhaltigkeitsgedanken 
entfernt 
hatte. 
Die 
steigende 
Zahl 
an 
Kreuzfahrtschiffpassagieren  sowie  der  Bau  von  Golfplätzen  auf  einsamen  und 
verlassenen  Inseln  sprechen  für  einen  Wandel  des  Tourismussektors  in  Belize.  Die 
These, dass der Ökotourismus in Belize als Basis für die nachhaltige Entwicklung des 
Landes  genutzt  wird,  schien  fraglich.  Eine  Betrachtung  der  Tourismuspolitik  sowie 
tourismusunabhängiger Projekte der Regierung war unumgänglich.  
Für eine umfassende und detaillierte Analyse entwickelte ich deshalb einen speziellen 
Fragebogen,  der  über  den  Ökotourismus  in  Belize  näheren  Aufschluss  geben  sollte. 
Durch  die  Befragungsergebnisse  konnte  dann  auch  eine  Typologisierung  der 
Reisenden durchgeführt werden, die den Ist-Zustand des Tourismus in Belize genauer 
skizziert. Die zentrale Leitfrage für diese Typologisierung lautet: Wie viele und welche 
Touristen sind an dem ökotouristischen Angebot des Landes interessiert, nehmen es 
wahr 
und 
nutzen 
es? 
Besonders 
die 
auffälligen 
Unterschiede 
der 
Kreuzfahrtschiffpassagiere  und  Individualreisenden  in  ihrem  Wissen,  Interesse  und 
ihren  jeweiligen  Wahrnehmungen  der  Urlaubsdestination  und  der  Problematik  des 
Tourismus in einem Entwicklungsland, wurden bereits während der Befragungsphase 
deutlich  sichtbar.  Die  Erhebung  der  Reiseausgaben  und  Reisedauer  konnte  deutlich 
einen Mehrwert der Individualreisenden gegenüber den Kreuzfahrtschiffpassagieren für 
das Land zeigen. Außerdem war es möglich, anhand der Befragung und Analyse des 
natürlichen  Potentials  sowie  der  wirtschaftlichen Situation,  Entwicklungsmöglichkeiten 
und Handlungsempfehlungen für den (Öko-)Tourismus in Belize zu entwickeln.  
Diese  Arbeit  spricht  sich  also  positiv  für  die  Entwicklung  eines  Landes  durch  einen 
nachhaltigen Tourismus aus, wobei der "wahre" Ökotourismus als das entscheidende 
Konzept angesehen wird.   
Sven Geis 
Mannheim, im April 2003 
I 
INHALTSVERZEICHNIS... 
I
ABBILDUNGSVERZEICHNIS...
IV  
TABELLENVERZEICHNIS... 
V
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS... 
VI
1    
Einleitung und Methodik... 1  
1.1 
Zielsetzung und Problemstellung der Arbeit...1  
1.1.1  Hintergrund und Problemstellung... 1  
1.1.2  Aufbau und Zielsetzung...3  
1.1.3  Forschungshypothesen... 4  
1.2 
Definitorische Grundlagen... 6  
1.3 
Arbeitsmethodik...9  
1.3.1  Forschungsarbeiten der letzten Jahre... 9  
1.3.2  Methodisches Vorgehen...10  
1.3.3  Auswahl der Befragungsorte... 11  
1.3.4  Problematik der Erhebung...12  
2 
Tourismus in Entwicklungsländern...14  
2.1 
Hintergrund...14  
2.2 
Akteure und Interessen des Tourismus in Entwicklungsländern... 17  
2.3 
Auswirkungen des Tourismus in Entwicklungsländern... 19  
2.3.1  Wirtschaftliche Auswirkungen... 19  
2.3.2  Soziokulturelle Auswirkungen... 20  
2.3.3  Ökologische Auswirkungen... 21  
3 
Ökotourismus... 22  
3.1 
Tourismus und Nachhaltigkeit... 22  
3.2 
Merkmale des Ökotourismus... 23 
3.3 
Akteure im Ökotourismus... 27 
3.4 
Der internationale Vergleich... 30  
II 
4 
Tourismus in Belize... 31  
4.1 
Landeskunde Belize... 31  
4.2 
Die Angebotsstruktur... 33  
4.2.1  Das naturräumliche Potential... 33  
4.2.2  Das touristische Angebot... 36  
EXKURS: The Toledo Ecotourism Association... 38  
4.2.3  Die touristische Infrastruktur... 40  
4.3 
Die Nachfragestruktur... 42  
4.3.1  Gästeankünfte... 42  
4.3.2  Herkunft der Gäste... 42  
4.3.3  Gästezahlen der Hauptattraktionen...43  
4.4 
Die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus... 44  
4.5 
Die Organisationsstruktur des Tourismus in Belize...45  
5 
Befragung zum Ökotourismus in Belize... 46  
5.1 
Vorbemerkung... 46  
5.2 
Struktur und allgemeine Merkmale der Touristen... 47  
5.2.1  Nationalität... 47  
5.2.2  Sozioökonomischer Status (Alter, Geschlecht, Bildungsniveau) ...48  
5.2.3  Organisation und Art der Reise... 50  
5.2.4  Häufigkeit, Aufenthaltsdauer und Reiseausgaben... 52  
5.2.5  Bevorzugte Transportmittel und Unterkunftsarten...54  
5.2.6  Urlaubsaktivitäten und Motive... 56  
5.2.7  Zusammenfassung... 58  
5.3 
Informationsverhalten, Wahrnehmung und Bewertung des Tourismus... 59  
5.3.1  Verwendete Informationen vor Antritt der Reise... 59  
5.3.2  Eigenes Verständnis der Touristen vom Ökotourismus... 60  
5.3.3  Bekannte Institutionen im Bereich des Ökotourismus... 61  
5.3.4  Ökologische Aktivitäten... 62  
5.3.5  Eigene Einschätzung der Effekte des Aufenthalts in Belize... 62  
5.3.6  Bemerkte Umweltschäden und Anzeichen sozialer Probleme... 64  
5.3.7  Bewertung ökotouristischer Maßnahmen (Ökosiegel, Ökosteuer)... 66  
5.3.8  Die geplante Verbundenheit nach der Reise... 68  
5.3.9  Zusammenfassung... 69  
5.4 
Typologisierung der Touristen nach ökotouristischen Merkmalen... 70  
5.4.1  Ansätze zur Zielgruppenanalyse im Tourismus... 70  
5.4.2  Endergebnis der Zielgruppenanalyse...71  
III 
6 
Die Zukunft des Tourismus in Belize... 75  
6.1 
Die ökonomische Zukunft Belizes... 75  
6.2 
Entwicklung und Ziele des Tourismus in Belize... 77  
EXKURS: Der Kreuzfahrttourismus...79  
7 
Handlungsempfehlungen für den Tourismus in Belize... 82 
7.1 
Situationsanalyse des Ökotourismus in Belize...82  
7.2 
Handlungsempfehlungen... 84  
8 
Resümee... 87  
LITERATURVERZEICHNIS... 88  
INTERNETQUELLENVERZEICHNIS... 91  
ANHANG...94  
A1 
Fragebogen... 95 
IV 
ABBILDUNGSVERZEICHNIS 
Abb.  1: Übersichtskarte des Landes... 13 
Abb.  2: Die geographische Lage Belizes... 31  
Abb.  3: Geologische Karte des Landes... 33  
Abb.  4: Topographische Karte des Landes... 34  
Abb.  5: Die Naturlandschaften des Landes... 35  
Abb.  6: Klimadiagramm Belize City...35  
Abb.  7: Die jährlichen Niederschläge... 36  
Abb.  8: Übersichtskarte der belizischen Schutzgebiete... 37  
Abb.  9: Die Entwicklung der Hotels (1997  2001)... 40  
Abb.10: Die durchschnittliche Beschäftigten- und Bettenanzahl (1997  2001)... 41 
Abb.11: Die Entwicklung der Touristenankünfte (1997  2001)... 42  
Abb.12: Die Herkunftsländer der Gäste (2001)... 42  
Abb.13: Die Organisationsstruktur des Tourismus in Belize... 45  
Abb.14: Die Herkunftsländer der Gäste... 47  
Abb.15: Die Herkunft der Gäste nach Kontinenten... 47  
Abb.16: Das Alter der Gäste... 48  
Abb.17: Das Geschlecht der Gäste... 49 
Abb.18: Das Bildungsniveau der Gäste... 50  
Abb.19: Die Organisation der Reise... 50  
Abb.20: Die Reiseroute der Gäste... 51  
Abb.21: Die Anzahl der Wiederholungsbesucher... 52  
Abb.22: Die Anzahl der Belizebesuche... 52  
Abb.23: Die Aufenthaltsdauer der Gäste... 53  
Abb.24: Die bevorzugten Verkehrsmittel der Gäste... 54  
Abb.25: Die bevorzugte Unterkunftsart der Gäste... 55  
Abb.26: Die Reisemotive der Gäste... 56  
Abb.27: Die Urlaubsaktivitäten der Gäste... 57  
Abb.28: Das Informationsverhalten der Gäste... 59  
Abb.29: Die gewählten Informationsquellen der Gäste... 59  
Abb.30: Die ökologischen Urlaubsaktivitäten der Gäste... 62  
Abb.31: Einschätzung der Effekte des Urlaubsaufenthaltes durch die Gäste... 63  
Abb.32: Die bemerkten Umweltschäden in Belize... 64  
Abb.33: Art der bemerkten Umweltschäden in Belize... 64  
Abb.34: Die bemerkten sozialen Probleme in Belize... 65  
Abb.35: Die Bewertung einer ökotouristischen Maßnahme (Ökosiegel)... 67  
V 
Abb.36: Die Bewertung einer ökotouristischen Maßnahme (Umweltsteuer)... 67  
Abb.37: Die geplante Verbundenheit nach der Reise... 68  
Abb.38: Endergebnis der Gästetypologisierung... 72  
Abb.39: Belize Tourism Village... 75  
Abb.40: Der geplante Chalillo Staudamm... 76  
TABELLENVERZEICHNIS 
Tab.  1: Orte und Auswahlkriterien der Gästebefragung in Belize... 12 
Tab.  2: Touristische Ankünfte und Einnahmen der EL und SL (2001) ... 14 
Tab.  3: Akteure im EL-Tourismus... 17 
Tab.  4: Schutzgebietskategorien der WTO... 24 
Tab.  5: Akteure und Aufgabenverteilung im Ökotourismus... 27 
Tab.  6: Besucherzahlen der beliebtesten Nationalparks und Attraktionen  
  (2001)... 43 
Tab.  7: Bekanntheit der im Ökotourismus tätigen Institutionen... 61 
Tab.  8: Merkmale zur Typologisierung der Ökotouristen (eigener Ansatz)... 72 
Tab.  9: Erste Auswertung der Typologisierung... 72 
Tab.10: Soziodemographische Merkmale der Ökotouristen... 73 
VI 
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS 
Abb.   
Abbildung 
BIP 
Bruttosozialprodukt 
BRD   
Bundesrepublik Deutschland 
BTB   
Belize Tourism Board 
BTIA   
Belize Tourism Association  
BZD   
Belize-Dollar 
bzw.    
beziehungsweise 
C 
Celsius 
CRS   
Computer-Reservierungs-Systeme 
EL 
Entwicklungsländer 
etc. 
et cetera 
EU 
Europäische Union 
e.V.   
eingetragener Verein 
GTZ   
Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit GmbH 
IUCN   
The World Conservation Union 
IL 
Industrieländer 
km² 
Quadratkilometer 
Mio.   
Millionen 
mm 
Millimeter 
Mrd.   
Milliarden 
mündl.  
mündlich 
NRO   
Nicht-Regierungs-Organisation 
PKW   
Personenkraftwagen 
SL 
Schwellenländer 
Tab.   
Tabelle 
TEA   
The Toledo Ecotourism Association 
TES   
The Ecotourism Society 
TV 
Television 
UNEP   
United Nations Environment Programme 
UNO   
United Nations Organization 
USA   
United States of America 
USD   
US-Dollar 
usw.   
und so weiter 
vgl. 
vergleiche 
WRI   
World Resources Institute 
WTO   
World Tourism Organization 
WWF   
World Wildlife Fund 
z.B. 
zum Beispiel 
1 
1 
Einleitung und Methodik 
1.1 
Zielsetzung und Problemstellung der Arbeit  
1.1.1  Hintergrund und Problemstellung  
Die  Zahl  der  Auslandsreisen  erreichte  im  Jahr  2000  ihren  Höhepunkt  mit  696.8 
Millionen  touristischen  Ankünften  weltweit  (WTO  2002a).  Die  Geschehnisse  und 
Folgen  des  11.  Septembers  2001  sowie  die  schwache Wirtschaft  der  Industrieländer 
als  touristisches  Hauptquellgebiet führten  zu  einem geringen  Rückgang der  Ankünfte 
um -0,6% im Jahr 2001 (WTO 2002a). Dieser Trend bestätigte sich nicht für die Länder 
Zentralamerikas,  die  einen  leichten  Gewinn  von  1,8%  verzeichnen  konnten  (WTO 
2002b).  Die  Erwartungen  der  Entwicklungsländer  an  diesen  Wirtschaftszweig  sind 
ungebrochen  hoch,  bietet  der  Tourismus  im  Gegensatz  zum  fehlenden  Potential  des 
Agrar-  und  Industriesektors  die  Möglichkeit,  ein  konkurrenzfähiges  Produkt  auf  dem 
Weltmarkt  anzubieten.  Warmes  Klima,  unberührte  Landschaften,  exotische  Kulturen 
und  Völker  stellen  die  Hauptressourcen  des  primären  touristischen  Angebots  der 
Entwicklungsländer.  Die  Förderung  des  Fremdenverkehrs  bietet  die  Chance, 
wirtschaftliche  Schwächen  zu  verringern  und  damit  die  Problematiken  der 
Bevölkerungsexplosion, Massenarbeitslosigkeit, Verschärfung sozialer und räumlicher 
Disparitäten sowie Zahlungsbilanzdefizite zu mindern und damit die politische Stabilität 
aufrecht  zu  erhalten.  Eine  Gleichsetzung  der  Entwicklung  mit  wirtschaftlichem 
Wachstum,  ausgedrückt  in  einem  steigenden  Bruttosozialprodukt,  stellen  die 
vorrangigen Ziele der Entwicklungsstrategien der meisten Länder. Die wirtschaftlichen 
Entwicklungsziele,  wie  Deviseneinnahmen,  Schaffung  von  Arbeitsplätzen  und 
Einkommenssteigerung  der  Bevölkerung  durch  den  Tourismus  können  nicht  allein 
betrachtet  werden,  sondern  müssen  im  Zusammenhang  mit  ökologischen  und 
soziokulturellen Veränderungen gesehen werden. Diese Betrachtungsweise setzt sich 
langsam  durch,  so  dass  die  Sozial-  und  Umweltverträglichkeit  des  Tourismus  zur 
Grundvoraussetzung  für  die  Entwicklung  der  Länder  und  einer  Verbesserung  des 
Lebensstandards  der  Bevölkerung  wird.  Eine  langfristige  Sicherung  der  Ressourcen 
steht  im  Vordergrund  einer  nachhaltigen  Entwicklung.  Die  Nutzung  der  Ressourcen 
darf nicht in Form einer irreparablen Zerstörung stattfinden, so dass sie auch späteren 
Generationen zur Verfügung stehen können.  
Die  Theorie  der  nachhaltigen  Entwicklung  setzte  sich  im  Tourismus  etwa  ab  1985 
durch  und  fand  im  Ökotourismus  ihre  Umsetzung  (vgl.  VORLAUFER  1996,  S.7). 
Hierbei ist die langfristige Erhaltung der Natur die Voraussetzung für den Fortbestand 
Kapitel 1                                                                                  Einleitung und Methodik    
2 
des  Fremdenverkehrs.  Von  besonderer  Bedeutung  ist  die  Einrichtung  von 
Naturschutzgebieten und deren Finanzierung durch den Tourismus. Dies geschieht in 
Form eines "Naturschutzes durch Naturgenuss" für die Touristen und der Partizipation 
der  lokalen  Bevölkerung,  sei  es  durch  die  Mitsprache  bei  Fremdenverkehrsprojekten 
oder  durch
alternative  Einnahmemöglichkeiten  im  Sinne  eines  "Benefit-sharing"  (vgl. 
STECK 1997, S.3).  
Der ökologische Aspekt des Reisens ist in den  Fremdenverkehrsstrategien fast jeder 
Reisedestination  zu  finden.  Sei  es  als  Grundmerkmal  der  Entwicklungsstrategie  oder 
als Vermarktungsstrategie. Nach einer Betrachtung des Marktes für Ökotourismus ist 
dies  keine  Überraschung.  Der  Naturtourismus  wuchs  Ende  der  90er  Jahre  zwischen 
10%  bis  30%  jährlich  (vgl.  REINGOLD  1993),  während  der  gesamte  Tourismus 
Steigerungsraten  von  etwa  4%  erreichte  (vgl.  WRI  1990).  Eine  Studie  von  FILLION 
(1994)  über  die  Reisemotivationen  von  Touristen  in  verschiedenen  Destinationen 
weltweit  ergab,  dass  40%  bis  60%  Naturtouristen  seien,  definiert  als  Reisende,  die 
Natur  erfahren  und  genießen  wollen.  Bei  528.4  Millionen  Touristenankünften  im  Jahr 
1994 weltweit sind dies 211 bis 317 Millionen Naturtouristen. 
In  Zentralamerika  haben  die  einzelnen  Länder  unterschiedliche  Erfahrungen mit  dem 
boomenden  Tourismussektor  gemacht.  Der  Begriff  "Ecoturismo"  wird  von  allen 
Ländern unterschiedlich umgesetzt und diskutiert, wobei eine genauere Definition nicht 
existiert.  
Während  heute  etwa  35  Millionen  Menschen  in  Zentralamerika  leben,  werden  es  in 
zehn  Jahren  etwa  45  Millionen  sein.  Problematisch  ist  vor  allem  die  weit  verbreitete 
Armut  der  indigenen  Völker  in  den  ländlichen  Gebieten.  Die  natürlichen  Ressourcen 
sind  die  wenigen  Reichtümer  Zentralamerikas.  7%  bis  10%  aller  pflanzlichen  und 
tierischen  Arten  der  Welt  sind  auf  0,5%  der  Erdoberfläche  in  350  verschiedenen 
Landschaftsformen  vorhanden.  Insgesamt  gibt  es  etwa  450  Naturschutzgebiete  und 
Nationalparks (vgl. GTZ 2002, S.28-29). Besonders Costa Rica, aber auch Belize sind 
für  ihren  Ökotourismus  bekannt.  Belize  erlangte  die  Unabhängigkeit  1981.  Nachdem 
die  erste  eigenständige  Regierung  auf  Forst-  und  Agrarwirtschaft  setzte  und  dem 
Tourismus gegenüber eher abgeneigt eingestellt war, wurde 1985 doch der Tourismus 
als zweite Priorität zur  wirtschaftlichen Entwicklung des Landes erklärt (vgl. RATTER 
1997, S.219-220). Das Belize Tourism Board übernahm mit seiner Gründung 1990 die 
Aufgaben  der  Tourismusentwicklung  und  bestimmte  den  Ökotourismus  als  Basis  für 
die Entwicklung des Fremdenverkehrs (vgl. RATTER 1997, S.220 / vgl. BTB 2002g). 
Jedoch  sind  die  Vorstellungen  von  Ökotourismus  so  vielfältig,  wie  die 
Naturschönheiten  Belizes,  so  dass  nicht  jede  Reiseform  dem  Gedanken  der 
Nachhaltigkeit entspricht. Ein Beispiel hierfür ist der Tourismus in Costa Rica, der mit 
über einer Million Besucher zum Massentourismus zählt. 
Kapitel 1                                                                                  Einleitung und Methodik    
3 
1987 gab es in Belize 163 Hotels mit 1653 Betten. 2001 waren es 418 Hotels mit 7187 
Betten  (BTB  2002a).  Die  Zuwachsrate  der  Touristenankünfte  lag  bis  einschließlich 
1998 über 20%. Nach starken Einbrüchen 1999 und einer Erholung 2000 stagnierten 
die Touristenankünfte. 2001 kamen 195.955 Touristen nach Belize (BTB 2002d). 
Ende der 90er stiegen vor allem die Gästeankünfte per Kreuzfahrtschiff. 1997 waren es 
gerade  2.678,  während  es  2000  schon  58.131  waren.  Dies  entspricht  einer 
Zuwachsrate von 2170%. Allerdings gingen sie 2001 auf 48.116 zurück (BTB 2002c). 
Gerade diese Reiseform birgt soziokulturelle und ökologische Probleme. Ökotourismus 
ist keine Standardlösung für die Entwicklung eines Landes, sondern muss professionell 
geplant und durchgeführt werden. Es ist ein Prozess des Bewusstwerdens und muss 
einer inflationären Benutzung des Begriffs "Öko" entgegenwirken.  
1.1.2  Aufbau und Zielsetzung 
Die  vorliegende  Arbeit  bietet  eine  deskriptive  und  normative  Betrachtung  des 
Tourismus in Belize. Der Schwerpunkt Ökotourismus ergibt sich aus der touristischen 
Angebotsstruktur  und  der  Entscheidung  des  Belize  Tourism  Board,  das  wie  bereits 
erwähnt, diese Reiseform als Basis für die Entwicklung des Fremdenverkehrs festlegte.  
Der Ökotourismus in Belize wird anhand der drei Dimensionen Zielgebiet, Tourist und 
Organisation  beschrieben.  Dies  geschieht  vor  dem  Hintergrund  des  Tourismus  in 
Entwicklungsländern und des Ökotourismus als Konzept.  
Die  touristischen  Erscheinungsformen  im  Zielgebiet  Belize  werden  durch  ihre 
Angebotsstruktur und Nachfragestruktur charakterisiert.  
Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Typologisierung der Touristen vor Ort. Ziel ist 
die  Analyse  der  Ökotouristen.  Das  Ergebnis  soll  zeigen,  welcher  Reisende  dem 
Ökotourismus zuzurechnen ist und damit die Chancen für eine nachhaltige Entwicklung 
durch seinen Aufenthalt schafft. Es soll der Ist-Zustand des Fremdenverkehrs in Belize 
dargestellt werden. Wie viele Reisende nehmen das ökotouristische Angebot wirklich 
wahr oder ist der Ökotourismus in Belize eher ein Angebot für wenige Touristen? Dazu 
wurden  der  im  Anhang  abgebildete  Fragebogen  sowie  ein  eigener  Ansatz  zur 
Typologisierung entworfen.  
Ziel ist es, die Entwicklungsmöglichkeiten aber auch die Probleme des Ökotourismus in 
Belize zu bestimmen.  
Außerdem  soll  die  Arbeit  die  Kenntnisse  und  Wahrnehmungen  der  Touristen  vom 
Ökotourismus am Beispiel des Dritte Welt Landes Belize zeigen.    
Kapitel 1                                                                                  Einleitung und Methodik    
4 
Die  dritte  Dimension  der  Organisation  im  Ökotourismus  wird  vor  allem  durch  die 
Tourismuspolitik des Landes beschrieben. Wichtig ist die Zukunftsplanung des BTB in 
Bezug auf Marketing, Entwicklung, Nachhaltigkeit und Naturschutz. Das geplante und 
zugesagte  Expertengespräch  mit  HENRY  J.T.  ATHERLEY  (Produktentwicklung  BTB) 
fand  leider  nicht  statt.  Jedoch  konnten  die  geplanten  Fragen  auch  problemlos  durch 
Literatur, Informationsmaterial und das Internet beantwortet werden.  
Ein besonderes Beispiel für Ökotourismus ist die Toledo Ecotourism Association.  Es 
ist  ein  Beispiel  für  "community-based-tourism"  und  gewann  den  TO  DO! Wettbewerb 
für sozialverantwortlichen Tourismus im Jahr 1996. WILLIAM SCHMIDT (Mitbegründer 
der  Toledo  Ecotourism  Association)  konnte  hier  für  einen  Blick  hinter  die  Kulissen 
sorgen.
Die  Ergebnisse  der  Studie  sollen  Chancen  und  Entwicklungsmöglichkeiten  des 
Fremdenverkehrs  in  Belize  aufzeigen.  Wichtig  ist  dabei  die  Frage,  inwiefern  der 
"Ecotourism"  in  Belize  dem  Nachhaltigkeitsprinzip  entspricht.  Kann  der Ökotourismus 
die  wirtschaftlichen  Entwicklungsziele  sozial-  und  umweltverträglich  umsetzen  oder 
setzt  das  Belize  Tourism  Board  verstärkt  auf  die  Kreuzschifffahrt?  Hat  die  späte 
touristische Erschließung aus den Fehlern des Tourismus gelernt oder wird Belize eine 
Massentourismusdestination  wie  Costa  Rica?  Die  Leitfrage  lautet  also:  "Belize  als 
Beispiel einer nachhaltigen Entwicklung durch den Tourismus? ".  
1.1.3  Forschungshypothesen 
Der empirische Teil der Studie setzt folgende Hypothesen voraus: 
o
  Ökotourismus kann eine nachhaltige Entwicklung leisten.  
o
  Die  Touristen  in  Belize  bilden  keine  homogene  Gruppe.  Sie  sind  anhand 
bestimmter 
Merkmale 
unterscheidbar 
und 
können 
zu 
Teilgruppen 
zusammengefasst werden. 
o
  Anhand  bestimmter  Merkmale  lässt  sich  die  Teilgruppe  der  Ökotouristen 
bestimmen, wobei diese Gruppe ebenfalls in sich divergent ist. 
o
  Aktivitäten und Ausgaben der Ökotouristen in Belize leisten einen großen Beitrag 
zum Naturschutz und zur Entwicklung des Landes.  
Kapitel 1                                                                                  Einleitung und Methodik    
5 
o
  Verhalten,  Werte  und  Einstellungen  der  Ökotouristen  zeigen  ein  "Erkennen  der 
Tourismusproblematik"  und  sind  somit  Basis  für  eine  nachhaltige  Entwicklung 
durch den Ökotourismus. 
o
  Es  bestehen  Entwicklungsmöglichkeiten  einer  besseren  Einbeziehung  der 
Ökotouristen in den Naturschutz und die Entwicklungspolitik. 
o
  Die  Tourismuspolitik  Belizes  sollte  vom  Ökotourismus  als  Basis  für  eine 
nachhaltige  Entwicklung  nicht  abweichen,  sondern  andere  Reiseformen,  wie  z.B. 
Kreuzfahrten minimieren. 
Kapitel 1                                                                                  Einleitung und Methodik    
6 
1.2  Definitorische Grundlagen 
Die Begriffe "Ecotourism", "Ecoturismo" und "Ökotourismus" werden im internationalen 
Sprachgebrauch 
nicht 
einheitlich 
verstanden 
und 
mit 
unterschiedlichen 
Tourismusformen  in  Verbindung  gebracht  (vgl.  KURTE  2002,  S.17f).  Der  Mangel  an 
einer  einheitlichen  Definition  macht  eine  Festlegung  des  Ökotourismus-Begriffs  für 
diese Studie notwendig. 
In  Deutschland  wurde  der  Begriff  Ökotourismus  erst  Anfang  der  1990er  angewandt, 
während die ersten Studien ab Mitte der 1980er in den USA und Kanada erschienen. 
Somit  ist  mit  großer  Wahrscheinlichkeit  der  deutsche  Ökotourismus-Begriff  eine 
Übersetzung  aus  dem  Englischen  bzw.  Spanischen.  Zum  Einen  kann  auf  HETZER 
verwiesen  werden,  der  im  Jahr  1965  einen  "ecological  tourism"  bzw.  "responsible 
tourism"  forderte.  Merkmale  seiner  Definition  waren  minimale  Auswirkungen, 
maximaler Respekt und ökonomischer Gewinn für die lokale Bevölkerung sowie eine 
maximale  Zufriedenheit  der  Reisenden.  Im  Zusammenhang  eines  Überdenkens  des 
Fremdenverkehrs  hin  zu  einem  umwelt-  und  sozialverträglichen  Tourismus  stand  in 
den  1970er  Jahren  der  Begriff  "Ecodevelopment".  Dieses  umweltgerechte 
Entwicklungskonzept für weniger entwickelte Länder der UNEP hatte eine nachhaltige 
Entwicklung als Ziel. Nachhaltig steht hierbei für eine intelligente Ressourcennutzung 
und  einer  weitgehend  selbst  bestimmenden  Entwicklung  des  wirtschaftlichen  und 
sozialen  Bereichs.  Zum  anderen  wird  immer  wieder  der  mexikanische  Architekt 
CEBALLOS-LASCURÁIN erwähnt, der im "Mexico Journal" zum ersten Mal den Begriff 
"Ecoturismo" anwandte.  
Seine Definition lautet (CEBALLOS-LASCURÁIN 1992):  
"El  ecoturismo  o  turismo  ecológico  consiste  en  viajar  o  visitar  áreas  naturales 
relativamente  sin  disturbar  con  el  fin  de  disfrutar,  apreciar  y  estudiar  los  atractivos 
naturales  (paisaje,  flora  y  fauna  silvestres)  de  dichas  áreas,  así  como  cualquier 
manifestación cultural (del presente y del pasado) que pueda encontrarse ahí, a través 
de un proceso que promueva la conservación, tiene bajo impacto ambiental y cultural y 
propicia  un  involucramiento  activo  y  socioeconomicamente  benéfico  de  las 
poblaciones locales. " 
Kapitel 1                                                                                  Einleitung und Methodik    
7 
Ins Deutsche übersetzt lautet diese Definition des "Ecoturismo": 
"Unter  Ökotourismus  wird  ein  Besuch  oder  eine  Reise  in  ein  relativ  ungestörtes 
natürliches  Gebiet  verstanden,  mit  dem  Ziel,  die  Landschaft,  Flora  und  Fauna  zu 
sehen,  zu  bewundern  und  zu  studieren,  genauso  wie  die  kulturellen  Aspekte  der 
Vergangenheit  und  der  Gegenwart.  Dies  geschieht  unter  Berücksichtigung  einer 
Erhaltung  sowie  einer  Minimierung  der  Auswirkungen  auf  Umwelt  und  Kultur  sowie 
einer  aktiven  Beteiligung  und  einer  sozioökonomischen  Verbesserung  für  die  lokale 
Bevölkerung. "
Diese  Definition  des  Ökotourismus  beinhaltet  drei  Dimensionen:  Das  ungestörte 
natürliche Gebiet mit intakter Flora und Fauna sowie kulturellen Spuren beschreibt das 
Ziel  einer  Ökoreise  und  damit  die  Destination  als  erste  Dimension.  Somit  entfallen 
Städte  und  Gebiete  mit  agrar-  oder  forstwirtschaftlicher  Nutzung  als  Ziel  einer 
ökologisch  touristischen  Reise.  Der  Tourist,  beschrieben  durch  seine  Motivation, 
Umwelt zu genießen und zu studieren, bildet die zweite Dimension. Die Auswirkungen 
der  Reise,  Finanzierung  des  Naturschutzes,  finanzielle  Partizipation  der  Bevölkerung 
und  Minimierung  der  negativen  Effekte  bilden  die  dritte  Dimension,  in  Form  der 
Organisation und Durchführung des Ökotourismus. 
Weitere  Personen  und  Institutionen,  wie  z.B.  die  Nicht-Regierungs-Organisation  The 
Ecotourism Society oder der World Wildlife Fund befassten sich in den 1990er Jahren 
mit  dem  Ökotourismus.  In  Deutschland  sind  vor  allem  im  Zusammenhang  mit  der 
deutschen  Entwicklungshilfe  die  Arbeitsgruppe  Ökotourismus  und  die  Deutsche 
Gesellschaft  für  Technische  Zusammenarbeit  zu  nennen.  Die  enge  Verbindung  zum 
Naturschutz  und  Entwicklungspolitik  zeigt  eine  normative  Betrachtungsweise,  womit 
der Ökotourismus als Entwicklungskonzept zu definieren ist. 
Diese Studie übernimmt die genannten Merkmale und Definition des Ökotourismus.  
Die Hauptmerkmale des Ökotourismus sind demnach: 
o
  Besuch von naturnahen Gebieten oder Naturschutzgebieten 
o
  Verantwortungsbewusstes Reisen 
o
  Partizipation der lokalen Bevölkerung 
o
  Mitfinanzierung des Naturschutzes 
Kapitel 1                                                                                  Einleitung und Methodik    
8 
Allerdings  wird  der  Organisation  des  Ökotourismus  eine  besondere  Rolle  zugeteilt. 
Denn gerade das Verhalten der Touristen kann durch ein entsprechendes Tourismus-
Management und einer Besucherlenkung sowie Besuchererziehung positiv beeinflusst 
werden.  Somit  sind  Aktivitäten,  die  den  genannten  vier  Punkten  entsprechen,  dem 
Ökotourismus  zurechenbar,  wenn  auch  der  Rest  der  Reise  einer  anderen 
Tourismusform  entspricht.  Ein  Beispiel  wäre,  wenn  ein  Tourist  während  seinem 
Badeurlaub  einen  Naturschutzpark  besucht,  dort  Eintritt  bezahlt  und  auf  die 
Problematiken der Umwelt und des Tourismus aufmerksam gemacht wird und vielleicht 
somit  eine  Bindung  zum  ökologischen  Gedanken  bekommt.  Damit  wäre  die  Aktivität 
dem Ökotourismus zurechenbar, allerdings ist der Reisende kein Ökotourist. 
Die in dieser Arbeit verwendete Definition des Ökotourismus lautet: 
"Unter Ökotourismus wird ein verantwortungsbewusstes Reisen in naturnahe Gebiete 
verstanden,  mit  dem  Ziel,  die  Natur  zu  erleben.  Es  werden  negative  Umwelt-  und 
soziokulturelle  Auswirkungen  minimiert  und  eine  Naturschutzakzeptanz  erhöht. 
Außerdem  trägt  der  Ökotourismus  zur  Finanzierung  von  Schutzgebieten  oder 
Naturschutzmaßnahmen  bei  und  bietet  Einkommensmöglichkeiten  für  die  lokale 
Bevölkerung. " 
Eine Abgrenzung zum Naturtourismus, Abenteuertourismus und Badetourismus ergibt 
sich  ebenfalls  aus  den  vier  Hauptaspekten  und  damit  den  Auswirkungen  der 
Tourismusform.  Letztendlich  kann  der  Ökotourismus  als  Schnittmenge  des 
Naturtourismus  und  einem  nachhaltigen  Tourismus  angesehen  werden. 
Naturtourismus  als  eine  Form  des  Reisens  in  naturnahe  Gebiete  und  nachhaltiger 
Tourismus als eine Form des Reisens, die sozial, kulturell und ökologisch verträglich 
und langfristig angelegt ist. 
Kapitel 1                                                                                  Einleitung und Methodik    
9 
1.3.  Arbeitsmethodik 
1.3.1  Forschungsarbeit der letzten Jahre 
Die  Literatur  zum  Thema  Ökotourismus  ist  vielfältig  und  komplex.  Verschiedene 
Ansätze,  Forschungen  und  Veröffentlichungen  unterschiedlicher  Wissenschaften  aus 
dem  Bereich  der  Ökonomie,  Ökologie  und  Geographie  zeigen  die  Interdisziplinarität 
des Gebiets. Die Mehrzahl der Veröffentlichungen stammt aus dem englischsprachigen 
Raum:  die  USA,  Kanada,  Australien  und  Grossbritannien.  Beiträge  aus  der  Praxis 
stehen meist im Zusammenhang mit Naturschutz und Entwicklungszusammenarbeit. 
Eine Einführung in das Thema bieten Monographien wie "Ecotourism. An Introduction" 
von  DAVID  FENNELL  (1999),  "Ecotourism.  Impacts,  Potentials  and  Possibilities"  von 
STEPHEN  WEARING  und  JOHN  NEIL  (1999),  "Ecotourism  in  the  Less  Developed 
World"  von  DAVID  B.  WEAVER  (1998)  und  die  2002  erschienene,  sehr  ausführliche 
Arbeit "The Encyclopedia of Ecotourism", ebenfalls von DAVID B. WEAVER. Aus dem 
deutschsprachigen Raum stammen nur wenige Veröffentlichungen. Die Wichtigste ist 
die  1997  erschienene  Arbeit  von  LUDWIG  ELLENBERG  "Ökotourismus    Reisen 
zwischen Ökonomie und Ökologie".  
Institutionen des Naturschutzes und der Entwicklungszusammenarbeit behandeln das 
Thema  unter  einer  bestimmten  Fragestellung  der  Gefahren  und  Möglichkeiten  des 
Ökotourismus. Zu nennen sind unter anderem "Ecotourism. Potentials and Pitfalls" von 
ELISABETH  BOO  1990,  für  den  WWF,  "(Öko-)  Tourismus:  Instrument  für  eine 
nachhaltige Entwicklung? " von BURGHARD RAUSCHELBACH 1998, für die Deutsche 
Gesellschaft  für  Technische  Zusammenarbeit  und  "Ökotourismus  in  der  Praxis"  von 
WOLFGANG STRASDAS 2001, für den Studienkreis für Tourismus und Entwicklung. 
Handlungs- und Entwicklungsempfehlungen für eine Umsetzung des Ökotourismus in 
der  Praxis  wurden  von  der World Tourism Organization  herausgegeben.  Ein  Beispiel 
ist  die  1992  veröffentlichte  Arbeit  "Guidelines:  Development  of  National  Parks  and 
Protected Areas for Tourism". 
An Zeitschriften sind das Journal of Sustainable Tourism, Annals of Tourism Research 
und  Environmental  Conservation  zu  nennen,  die  sich  mit  dem  Thema  Ökotourismus 
befassen.  Die  Marktsegmentierung  und  Kategorisierung  von  Konsumenten  ist  im 
Tourismus weit verbreitet. Der Zweck liegt in der Spezialisierung auf ein Marktsegment, 
beschrieben  durch  Erwartungen  und  Bedürfnisse  des  Kunden.  Die  Förderung  dieses 
Segmentes  soll  eine  Wettbewerbs-  und  Konkurrenzfähigkeit  erzeugen.  Quantitative 
Erhebungen  in  Form  einer  Touristenbefragung  im  Tourismus  wurden  vor  allem  im 
Bereich der Ökonomie durchgeführt. Im Bereich des Ökotourismus sind u.a. die 1993 
erschienene Arbeit von C. JUROWSKI, M. UYSAL und F.P. NOE "U.S. Virgin Islands 
Kapitel 1                                                                                  Einleitung und Methodik    
10 
National  Park:  A  Factor-Cluster  Segmentation  Study"  sowie  von  M.P.  SILVERBERG, 
S.J.  und  K.F.  BACKMAN  "A  Preliminary  Investigation  into  the  Psychographics  of 
Nature-Based Travelers to the Southeastern United States" (1996). Untersucht wurden 
Verhalten  und  Bedürfnisse  der  Reisenden  in  den  Nationalparks  der  Vereinigten 
Staaten. 
Eine Arbeit zum Ökotourismus in einem Entwicklungsland schrieben V. PALACIO und 
S.F. McCOOL 1997 "Identifying Ecotourists in Belize Through Benefit Segmentation: A 
Preliminary Analysis". Der Fokus dieser Studie lag auf dem Nutzen des Naturtourismus 
für die Reisenden in Belize. Die Befragung fand im Mai 1993 an verschiedenen Tagen 
in  einer  Lobby  des  Belize  International  Airport  statt.  Gefragt  wurde  nach  dem 
persönlichen  Nutzen  der  Reise,  den  unternommenen  Aktivitäten,  Aufenthaltsdauer, 
Alter  und  Geschlecht.  Außerdem  wurde  eine  Einteilung  der  Touristen  in  die 
Teilgruppen  "nature  escapists",  "ecotourists",  "comfortable  naturalists"  und  "passive 
players"  vorgenommen.  Die  Studie  von  PALACIO  und  McCOOL  kann  damit  als  eine 
vorbereitende  Arbeit  angesehen  werden,  deren  Ergebnisse  zum  Vergleich  dienen,  in 
dieser Arbeit überprüft und unter dem Fokus einer intensiveren Bindung der Touristen 
in die Umwelt- und Entwicklungsproblematik weitergeführt werden. 
1.3.2  Methodisches Vorgehen 
Die ersten drei Kapitel beinhalten die Literaturdurchsicht zu den Themen Ökotourismus 
und Ökotourismus in Bezug zur Entwicklungsarbeit. Hieraus wurden die Informationen 
zum  allgemeinen  Hintergrund,  den  theoretischen  Grundlagen  und  den  bisherigen 
Forschungsarbeiten entnommen.  
Der  vierte  Teil,  Tourismus  in  Belize,  wurde  anhand  von  Informationsmaterial  der 
unterschiedlichen  Behörden,  Institutionen  und  Unternehmen  vor  Ort  sowie  der  online 
verfügbaren  Daten  des  Belize  Tourism  Board  und  der  virtuellen  Tour  durch  Belize 
"Belize    A  Virtual  Guide"  zusammen  gestellt.  Statistische  Daten  stammen  ebenfalls 
vom BTB und von der World Tourism Organization.  
Der  fünfte  Teil,  die  Erhebung  der  Gästebefragung,  basiert  auf  einer  multivariablen 
Analyse,  durchgeführt  mit  der  Software  SPSS.  Zur  Sammlung  der  Daten  wurde  der 
eigens  von  mir  entworfene  standardisierte  Fragebogen  (siehe  Anhang,  S.  95) 
verwendet.  Er  beinhaltet  überwiegend  geschlossene  Fragen,  da  diese  eine 
Auswertung erleichtern, die Befragungszeit verkürzen und für die Befragten besser zu 
verstehen sind. 
Kapitel 1                                                                                  Einleitung und Methodik    
11 
Der  Entwicklung  des  Fragebogens  gingen  zwei  Grundgedanken  voraus.  Zum  einen 
werden  die  allgemeinen  Merkmale  der  Reisenden  in  Belize  erhoben.  Besonders 
wichtig  sind  die  durchgeführten  bzw.  geplanten  Urlaubsaktivitäten  sowie  die 
Reisedauer  und  Reiseausgaben  der  Touristen.  Anhand  der  Aufenthaltsdauer  und 
Ausgaben  können  prägnante  Unterschiede  zwischen  den  verschiedenen  Reisenden 
gezeigt  werden.  Vor  allem  der  Gegensatz  zwischen  Kreuzfahrtschiffpassagieren  und 
Individualreisenden wurde betrachtet. 
Zum  anderen  werden  das  Informationsverhalten  der  Touristen  sowie  die 
Wahrnehmung  und  Bewertung  des  Tourismus  durch  die  Reisenden  erfasst.  Hierbei 
werden  vor  allem  die  Sensibilität  der  Reisenden  sowie  deren  Wahrnehmung  der 
Problematiken  des  Fremdenverkehrs  in  einem  Entwicklungsland  betrachtet.  Somit 
bilden  der Wissenstand der Touristen  über  den Ökotourismus,  deren  Sensibilität  und 
deren durchgeführte Aktivitäten die Eckpfeiler der Befragung. Nach diesen Merkmalen 
erfolgte die Typologisierung und Zielgruppenanalyse (vgl. Kapitel 5.4).  
Die Befragung erfolgte im Zeitraum von Dezember 2002 bis Januar 2003 an insgesamt 
sieben  Standorten.  Die  Interviews  der  Reisenden  erfolgten  durch  die  mündliche, 
persönliche  Befragung  nach  dem  Zufallsprinzip.  Befragt  wurde  fast  ausschließlich  in 
Englisch, wobei nur wenige der Interviewten die englische Sprache nicht beherrschten, 
so  dass  die  Befragung  in  Deutsch,  Spanisch  oder  Französisch  durchgeführt  wurde. 
Insgesamt gingen 108 Interviews in die analytische Arbeit ein. 
Das Gespräch mit WILLIAM SCHMIDT war eine offenes, persönliches Gespräch und 
damit nicht standardisiert.  
Die  persönlichen  Erfahrungen  des  Aufenthaltes  im  Befragungsgebiet  aus  dem  Jahr 
2000  und  während  der  durchgeführten  Studie  lieferten  wertvolle  Erkenntnisse,  die  in 
diese  Arbeit  einflossen.  Von  besonderer  Bedeutung  waren  die  Gespräche  mit  der 
lokalen Bevölkerung, die mir gerne Einblicke in die Perspektive der Bereisten gaben.  
1.3.3  Auswahl der Befragungsorte 
Im Gegensatz zur Arbeit von PALACIO und McCOOL (1997), die in der Wartehalle des 
Belize  International  Airport  befragten,  wurde  versucht,  bei  der  Auswahl  der  Orte  zu 
berücksichtigen, dass nicht alle Touristen nach Belize per Flugzeug aus- und einreisen. 
Der  Vorteil  hierbei  liegt  in  der  breiteren  und  repräsentativeren  Menge  an  Touristen. 
Weitere  Auswahlkriterien  waren  die  Besucherzahlen,  touristische  Bedeutung,  Art  des 
touristischen Angebots und die geographische Lage (vgl. Tab. 1). Es wurde der Belize  
Kapitel 1                                                                                  Einleitung und Methodik    
12 
Zoo,  der  Nationalpark  Mountain  Pine  Ridge  (San  Ignacio)  und  das  Unterwasser-
Nationalreservat  Hol  Chan  Marine  Reserve  (Ambergris  Caye  bzw.  Caye  Caulker) 
aufgrund der Besucherzahlen ausgewählt. Alle Befragungsorte decken das touristische 
Angebot Belizes ab (vgl. Tab. 1) und sind auf der ganzen Fläche Belizes verteilt (vgl. 
Abb. 1).  
Tab.  1: Orte und Auswahlkriterien der Gästebefragung in Belize 
Befragungsort 
Bedeutung 
touristisches 
Angebot 
geographische 
Lage 
Belize Zoo 
touristische Hauptattraktion mit 
40.380 Besucher (2001) 
Tierwelt 
Inland 
Savanne 
San Ignacio 
westliches Zentrum Belize   
Mountain Pine Ridge ca. 25.000 
Besucher (2001) 
Natur 
Höhlen 
Mayaruinen 
Berge 
Wald 
Caye Caulker 
Haupttreffpunkt der 
Alternativreisenden 
Baden 
Schnorcheln 
Tauchen 
Insel 
Meer 
Ambergris Caye 
Badeort mit Ressorts und Hotels 
Baden 
Schnorcheln 
Tauchen 
Insel 
Meer 
Belize City 
ehemalige Hauptstadt   
Ankunft der Flugzeug- und 
Kreuzfahrtschiffpassagiere 
Kultur 
Festland 
am Meer 
Placencia 
einziger Ort mit einem 
Sandstrand in Belize 
Baden 
Fischen 
Segeln 
Strand 
Meer 
Punta Gorda 
südliches Zentrum Belize 
Community-
based-tourism 
Mayaruinen 
Festland 
am Meer 
Quelle: Eigene Darstellung 
1.3.4  Problematik der Erhebung 
Die Wahl der Befragungsorte und der Befragungszeitraum stellt eine Vorauswahl dar. 
Allerdings  besteht  in  Belize  keine  ausgeprägte  Saisonalität  und  die  im  Vergleich  zu 
anderen  Destinationen  wenigen  Reisenden  ließen  eine  andere  Auswahl  als  die  der 
meist bereisten Orte nicht zu. Besonders in den südlichen Befragungsorten Placencia 
und  Punta  Gorda  war  es  schwierig,  überhaupt  Touristen  anzutreffen.  Allerdings  sind 
hier  andere  Touristengruppen  unterwegs,  so  dass  eine  Befragung  an  diesen  Orten 
notwendig  war.  Der  Befragungszeitraum  von  Dezember  2002  bis  Januar  2003  war 
günstig,  da  dies  die  Hauptreisezeit  in  Belize  ist  und  somit  die  meisten  Reisenden 
unterwegs waren.  
Kapitel 1                                                                                  Einleitung und Methodik    
13 
Abb.  1: Übersichtskarte des Landes 
    Quelle: Eigene Darstellung basierend auf BOX / CAMERON 1999, S.720 
Kapitel 1                                                                                  Einleitung und Methodik    
14 
2 
Tourismus in Entwicklungsländern
2.1 
Hintergrund des Tourismus in Entwicklungsländern 
Nach  Jahren  des  Wachstums  fielen  die  Touristenankünfte  2001  weltweit  leicht  um 
0,6%.  Verlierer  waren  die  USA,  Süd-Asien,  der  mittlere Osten  und  Europa.  Dennoch 
bleibt Europa die Topdestination. Einige der Entwicklungs- und Schwellenländer (SL) 
konnten  jedoch  Gewinne  verzeichnen.  Besonders  Afrika,  Ost-Asien  und  der  Pazifik 
konnten zulegen. Mit insgesamt etwa 183  Mio. Ankünften machten diese 26,4 % der 
gesamten  Ankünfte  weltweit  aus.  Die  Einnahmen  konnten  ebenfalls  zum  Vorjahr 
gesteigert werden. Insgesamt lagen die Einnahmen bei 121 Mrd. USD. Dies entspricht 
einem  Anteil  an  den  weltweiten  Gesamtausgaben  von  26,1%  (eigene  Berechnung 
basierend  auf  WTO  2002a).  Die  Tabelle  2  zeigt  die  wichtigsten  Entwicklungs-  bzw. 
Schwellenländerdestinationen im internationalen Tourismus: 
Tab.  2: Touristische Ankünfte und Einnahmen der EL und SL (2001) 
Destination 
Ankünfte (1.000) 
Einnahmen (Mio. USD) 
China 
33.167 
17.792 
Mexiko 
19.811 
  8.401 
Malaysia 
12.775 
   4.936* 
Thailand 
10.133 
  6.731 
Südafrika 
  5.908 
   2.707* 
Tunesien 
  5.387 
  1.605 
Indonesien 
  5.154 
  5.411 
Brasilien 
  4.773 
  3.701 
Ägypten 
  4.357 
  3.800 
Marokko 
  4.223 
  2.460 
Puerto Rico 
  3.551 
  2.728 
Dominikanische Republik 
  2.778 
  2.689 
Argentinien 
  2.627 
  2.534 
Indien 
  2.537 
  3.042 
Vietnam 
   2.140* 
                    -------- 
Uruguay 
  1.892 
     561 
Simbabwe 
   1.866* 
     125 
Chile 
   1.742* 
     827* 
Kuba 
   1.700* 
   1.756* 
Jordanien 
  1.478 
     700 
Iran 
  1.402 
  1.122 
Jamaika 
   1.323* 
   1.333* 
Syrien 
  1.318 
   1.082* 
Guam 
   1.288* 
   1.908* 
Costa Rica 
   1.106* 
   1.102* 
Peru 
   1.027* 
   1.001* 
*Daten 2000 
Quelle: Eigene Darstellung basierend auf WTO 2002a / WTO 2001a / WTO 2001b 
Kapitel 2                                                                Tourismus in Entwicklungsländern    
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Originalausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2003
- ISBN (eBook)
- 9783832471286
- ISBN (Paperback)
- 9783838671284
- Dateigröße
- 1.3 MB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- Universität Trier – Geographie/Geowissenschaften FB VI
- Note
- 2
- Schlagworte
- tourismus geographie zentralamerika nachhaltigkeit befragung
- Produktsicherheit
- Diplom.de
 
					