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De-Internationalisierung

State of the Art der Literatur und empirische Evidenz anhand dreier Kurzfallstudien aus der Online-Banking Industrie

©2003 Diplomarbeit 161 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Zusammenfassung:
Das Ziel dieser Arbeit besteht in der Erkenntnisgewinnung von Einflussfaktoren, welche auf De-Internationalisierungsentscheidungen in der deutschen Online-Banking Industrie wirken.
Eine Literatursichtung wird vorgenommen, um bereits identifizierte Einflussfaktoren zu kategorisieren. Diese werden unterteilt in Faktoren, die aus theoretischen Überlegungen hervorgehen und in Faktoren, die das Ergebnis empirischer Arbeiten bilden. Anschließend werden diese in vier Hauptgruppen unterteilt: ökonomisch/ finanzielle Überlegungen, Industrieökonomischen Überlegungen, Ansätze zum Strategischen Management sowie zum Internationalen Management.
Anhand von drei qualitativen Kurzfallstudien aus der deutschen Online-Banking Industrie wird die Relevanz von folgenden bereits in der Literatur identifizierten Einflussfaktoren auf De-Internationalisierungsentscheidungen, nämlich die Finanz- und Ertragslage der Muttergesellschaft, das Marktumfeld im Auslandsmarkt sowie das Ausmaß der strategischen Planung der Expansion überprüft. Des Weiteren werden Variablen zur Operationalisierung definiert. In einem Checklistenverfahren werden alle weiteren Motive registriert.
Die Studie hat einen explorativen Charakter. Es werden keine Kausalzusammenhänge in Form von Hypothesen getestet. Ein Einfluss der gefundenen Faktoren auf De-Internationalisierungsentscheidungen kann daher nicht mit Sicherheit nachgewiesen werden. Es lässt sich allerdings feststellen, dass durch eine Häufung des Auftretens bestimmter Faktoren über die drei Fallstudien hinweg darauf geschlossen werden kann, dass diese einen Einfluss gehabt haben könnten.
Die Analyse zeigt, dass besonders die Finanz- und Ertragslage der Tochtergesellschaft, die Rentabilität der Muttergesellschaft, das Marktwachstum, die Preisstruktur und die Rentabilität im Markt Einfluss auf De-Internationalisierungsentscheidungen gehabt haben könnten. Darüber hinaus könnten auch die Wahl der Markteintrittsform und des Markteintrittszeitpunktes sowie ein Wechsel des Top-Managements eine entscheidende Rolle gespielt haben. Ein Einfluss der Finanzlage der Muttergesellschaft sowie des Ausmaßes der zeitlichen Planung der Expansion scheint weniger wahrscheinlich.
Die Ergebnisse dienen aufgrund ihrer Erkenntnisgewinnung als Grundlage für weitere Theoriebildung. Insbesondere die in dieser Arbeit auftretenden Einschränkungen, wie die Fokussierung auf eine bestimmte Branche sollten in einer nächsten Studie umgangen […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 6976
Cochet, Jérôme: De-Internationalisierung - State of the Art der Literatur und empirische
Evidenz anhand dreier Kurzfallstudien aus der Online-Banking Industrie
Hamburg: Diplomica GmbH, 2003
Zugl.: Fachhochschule Südwestfalen, Internationale Wirtschaftshochschule,
Diplomarbeit, 2003
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Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2003
Printed in Germany

I
ZUSAMMENFASSUNG
Das Ziel dieser Arbeit besteht in der Erkenntnisgewinnung von
Einflussfaktoren, welche auf De-Internationalisierungsentscheidungen in der
deutschen Online-Banking Industrie wirken.
Eine Literatursichtung wird vorgenommen, um bereits identifizierte
Einflussfaktoren zu kategorisieren. Diese werden unterteilt in Faktoren, die
aus theoretischen Überlegungen hervorgehen und in Faktoren, die das
Ergebnis empirischer Arbeiten bilden. Anschließend werden diese in vier
Hauptgruppen
unterteilt:
ökonomisch-finanzielle Überlegungen,
industrieökonomischen Überlegungen, Ansätze zum Strategischen
Management sowie zum Internationalen Management.
Anhand von drei qualitativen Kurzfallstudien aus der deutschen Online-
Banking Industrie wird die Relevanz von folgenden bereits in der Literatur
identifizierten Einflussfaktoren auf De-Internationalisierungsentscheidungen,
nämlich die Finanz- und Ertragslage der Muttergesellschaft, das
Marktumfeld im Auslandsmarkt sowie das Ausmaß der strategischen
Planung der Expansion überprüft. Des Weiteren werden Variablen zur
Operationalisierung definiert. In einem Checklistenverfahren werden alle
weiteren Motive registriert.
Die Studie hat einen explorativen Charakter. Es werden keine
Kausalzusammenhänge in Form klassischer Hypothesen getestet. Ein
Einfluss der gefundenen Faktoren auf De-
Internationalisierungsentscheidungen kann daher nicht mit Sicherheit
nachgewiesen werden. Es lässt sich allerdings feststellen, dass durch eine
Häufung des Auftretens bestimmter Faktoren über die drei Fallstudien
hinweg darauf geschlossen werden kann, dass diese einen Einfluss gehabt
haben.
Die Analyse zeigt, dass besonders die Finanz- und Ertragslage der
Tochtergesellschaft,
die
Rentabilität der Muttergesellschaft, das

II
Marktwachstum, die Preisstruktur und die Rentabilität im Markt Einfluss auf
De-Internationalisierungsentscheidungen gehabt haben. Darüber hinaus
scheinen auch die Wahl der Markteintrittsform und
des
Markteintrittszeitpunktes sowie ein Wechsel des Top-Managements, eine
entscheidende Rolle gespielt zu haben.
Ein Einfluss der Finanzlage der Muttergesellschaft sowie des Ausmaßes der
strategischen Planung der Expansion
auf De-
Internationalisierungsentscheidungen konnte
nicht fallübergreifend
festgestellt werden.

III
EXECUTIVE SUMMARY
The goal of this study is the identification of factors which influence the
decision to de-internationalize with a focus on the German Online-Banking
sector.
A theoretical framework is provided by analysing the existing literature in
order to categorise already identified factors which influence the de-
internationalization decision. These can be divided into a group of factors
derived from theories and another group of factors identified from empirical
work. There are four main categories of factors: economic-financial,
Industrial Organisational, Strategic Management and International
Management.
In the empirical part, a multiple case research is conducted by analysing
three qualitative case studies in the German Online -Banking sector. In this
case analysis the relevance of the in the literature identified factors
influencing de-internationalization decisions ­ the financial and revenue
situation of the mother firm, the market environment in the foreign market
and the degree of strategic planning prior to the expansion ­ is examined.
The variables in order to link the data to the propositions are than defined.
All other motives are integrated in a checklist procedure.
The research is of an explorative nature. It is not the aim to test causal
relationships with hypotheses. Therefore, it can not be proved that the
identified factors have an influence on the de-internationalization decision.
But it can be concluded that an influence exists as the re is an appearance of
certain factors in all three case studies.
The analysis of the study shows that in particular the financial and revenue
situation of the firm, the profitability of the mother company, the price
structure as well as the market profitability are of importance for the decision
to de-internationalize. In addition, the results demonstrate that the market
entry form and the market entry timing as well as a change in top

IV
management have a certain influence on the de-internationalization
decision. The study finds that the financial situation of the mother firm as
well as the degree of strategic planning prior to the expansion has only a
limited influence on the de-internationalization decision.

V
RÉSUMÉ
L´objectif de ce mémoire consiste á déterminer la connaissance des
facteurs primordiaux de décision de dé-internationalisation dans le domaine
de l´industrie allemande d´ online-banking.
Le mémoire commence par une recherche de littérature de facteurs décisifs
déjà identifiés qui seront catégorisés. Il y aura deux sortes de facteurs : les
uns se basant sur des réflexions théoriques et les autres sur des résultats
de travaux empiriques. Par la suite ces facteurs seront partagés en groupes
de nature économico-financiers, d´économie industrielle, d´évaluations vers
le management stratégique ainsi que vers le management international.
Avec travers trois courtes études de cas de l´industrie allemande de online-
banking l´importance de facteurs d´influence primordiaux sur les décisions
de dé-internationalisation seront analysés sur la base de critères de
rendements de production et de finances de la société mère, d´étude de
marché en pays étrangers ainsi que de l´envergure de la planification de
stratégie d´expansion. Des variables d´opérationnalisation seront définies.
Dans une liste de contrôle tous autres motifs seront retenus.
Il s'agit ici d´une étude de recherche. Les relations de cause à effet ne sont
pas soumises à un test sous forme d´hypothèses. L´influence des facteurs
retenus comme primordiaux pour les décisions de dé-internationalisation ne
peut donc être prouvée. Malgré cela il est possible et probable de prétendre,
que grâce â la cumulation de certains facteurs parmi les trois études de cas,
ceux-ci ont influencé les décisions prises.
L'analyse démontre que particulièrement le rendement de production et de
finances des filiales, la rentabilité de la société mère, la croissance de
marché, la structure de prix et de rentabilité dans un marché ainsi que le
choix de la forme et de la date d'entrée dans le marché et aussi bien les
changements de direction d'entreprise ont une influence sur les décisions de
dé-internationalisation.

VI
L'influence de la situation financière de la société mère ainsi que l'envergure
du temps de planification de l'expansion n'ont pu être constatées.

VII
DANKSAGUNG
Ich möchte gerne denen danken, die mich während der Diplomarbeit
motiviert haben und sich Zeit für Rückfragen genommen haben.
Besonders möchte ich Herrn Prof. Dr. Stefan Schmid, meinem Tutor, für
seine wertvollen Ratschläge und seine aufmerksame Betreuung danken.
Weiterhin möchte ich Herrn Gabriel R.G. Benito (Norwegian School of
Management, Strategy Department) meinen Dank aussprechen, der vor
allem in der konzeptionellen Phase dieser Arbeit für Rückfragen zur
Verfügung stand.
Auch Herrn Dr. Michael Klaever von Consors Discount-Broker AG möchte
ich für seine Bereitschaft zu Interviews danken. Dies gilt umso mehr, als die
Bereitschaft zur Mitwirkung an dieser Arbeit bei seinen Wettbewerbern
deutlich geringer war.

VIII
INHALTSVERZEICHNIS
ABBILDUNGSVERZEICHNIS ...XII
TABELLENVERZEICHNIS ...XIII
A. POSITIONIERUNG DER ARBEIT ...1
1.
Einleitung ... 1
2.
Ziel der Arbeit ... 2
3.
Kontext der Arbeit im Internationalen Management ... 3
B. THEORETISCHE GRUNDLAGEN...5
1.
Einleitung ... 5
2.
Terminologische Grundlagen... 5
2.1
Internationalisierung ... 5
2.1.1
Definition ...5
2.1.2
Ausprägungen...5
2.2
De-Internationalisierung ... 8
2.2.1
Definition ...8
2.2.2
Ausprägungen...9
2.2.3
Desinvestition ... 11
3.
Erklärungsansätze zur De-Internationalisierung ...13
3.1
Theoretische Erklärungsansätze ...13
3.1.1
Ökonomische bzw. finanzwirtschaftliche Ansätze... 14
3.1.2
Anätze aus der Industrieökonomik ... 15
3.1.3
Ansätze aus dem Strategischen Management... 18
3.1.4
Ansätze aus dem Internationalen Management ... 22
3.2
Empirische Perspektive...26
3.2.1
Überblick über die wichtigsten Studien... 27
3.2.2
Ökonomische und finanzielle Einflussfaktoren... 30
3.2.3
Einflussfaktoren aus dem Marktumfeld ... 31
3.2.4
Einflussfaktoren aus dem Strategischen Management... 32
3.2.5
Einflussfaktoren aus dem Internationalen Management ... 40

IX
3.3
Integrative Erklärungsansätze ...43
3.3.1
Einleitung ... 43
3.3.2
Das De-Internationalisierungsmodell von Benito/ Welch
(1997)... 43
3.3.3
Das Modell von Turcan (2003) ... 46
4.
Zusammenfassung ...47
C. METHODIK UND AUFBAU DER FORSCHUNG...49
1.
Methodik der Forschung ...49
1.1
Forschungsfragen ...49
1.2
Forschungsrahmen ...50
1.3
Forschungs- Charakteristika ...50
1.3.1
Explorativer Ansatz ... 50
1.3.2
Qualitativ ... 50
1.3.3
Induktiv ... 50
2.
Aufbau der Forschung...51
2.1
Fallstudienansatz...51
2.1.1
Hypothesen ... 52
2.1.2
Untersuchungseinheit ... 54
2.1.3
Operationalisierung der Hypothesen ... 54
2.1.4
Interpretationskriterien der Ergebnisse... 60
2.2
Fallstudien Konzept ...61
2.2.1
Mehrere Fallstudien... 61
2.2.2
Holistische Struktur ... 61
2.3
Untersuchte Branche ...62
2.4
Fallstudienauswahl...62
2.5
Datenbeschaffung...63
D. FALLSTUDIEN...65
1.
Struktur der Fallstudien...65
2.
Consors Discount-Broker AG ...66
2.1
Unternehmensgeschichte und Eckdaten...66
2.2
Internationalisierung ...67

X
2.2.1
Marktpräsenz-, Markteintritts- und Timingstrategien... 67
2.2.2
Marktselektionsstrategie ... 70
2.3
Erscheinungsform der De-Internationalisierung ...70
2.4
Einflussfaktoren auf die De-Internationalisierung von
Consors...72
2.4.1
Finanz- und Ertragslage der Consors Gruppe im Zeitablauf..
... 72
2.4.2
Consors Schweiz ... 75
2.4.3
Consors Italien ... 77
2.4.4
Überprüfung weiterer Einflussfaktoren auf De-
Internationalisierungsentscheidungen bei Consors... 79
2.4.5
Vergleich zu anderen Einheiten... 80
2.5
Fazit ...80
3.
Comdirect Bank AG ...82
3.1
Unternehmensgeschichte und Eckdaten...82
3.2
Internationalisierung ...83
3.2.1
Markpräsenz-, Markteintritts- und Timingstrategien ... 83
3.2.2
Marktselektionsstrategie ... 84
3.3
Erscheinungsform der De-Internationalisierung ...85
3.4
Einflussfaktoren auf die De-Internationalisierung von
Comdirect ...86
3.4.1
Finanz- und Ertragslage der Comdirect Gruppe im
Zeitablauf ... 86
3.4.2
Comdirect Frankreich ... 88
3.4.3
Comdirect Italien ... 90
3.4.4
Überprüfung weiterer Einflussfaktoren auf De-
Internationalisierungsentscheidungen bei Comdirect ... 92
3.4.5
Vergleich zu anderen Einheiten... 93
3.5
Fazit ...93
4.
Direkt Anlage Bank AG ...95
4.1
Unternehmensgeschichte und Eckdaten...95
4.2
Internationalisierung ...96
4.2.1
Marktpräsenz-, Markteintritts- und Timingstrategie ... 96

XI
4.2.2
Marktselektionsstrategie ... 97
4.3
Erscheinungsform der De-Internationalisierung ...98
4.4
Einflussfaktoren auf die De-Internationalisierung der DAB
Bank ...99
4.4.1
Finanz- und Ertragslage der DAB Bank Gruppe im
Zeitablauf ... 99
4.4.2
DAB Bank Italien ...101
4.4.3
Rückzug aus den Auslandsmärkten Frankreich, Spanien,
Großbritannien über Verkauf von Self Trade ...102
4.4.4
DAB Bank Schweiz...103
4.4.5
Überprüfung weiterer Einflussfaktoren auf De-
Internationalisierungsentscheidungen bei DAB Bank ...104
4.4.6
Vergleich zu anderen Einheiten...106
4.5
Fazit ...106
5.
Fallübergreifende Analyse ...107
5.1
Erscheinungsform der De-Internationalisierung ...107
5.2
Analyse der ersten Hypothese ...107
5.3
Analyse der zweiten Hypothese ...108
5.4
Analyse der dritten Hypothese...108
5.5
Analyse weiterer Einflussfaktoren ...109
E. ABSCHLUSSBETRACHT UNG...111
1.
Grenzen der Arbeit und Ausblick auf weitere Forschung...111
2.
Erkenntniswert für Manager ...112
3.
Schlussfolgerung...113
ANHANG ...116
QUELLEN...132

XII
ABBILDUNGSVERZEICHNIS
Abb. 1: Marktbearbeitungsformen ...6
Abb. 2: Partielle vs. Vollständige De-Internationalisierung ...9
Abb. 3: Desinvestition oder Beibehaltung des Engagements (Funktion von
Anreizen zum Marktaustritt und Marktaustrittsbarrieren) ... 17
Abb. 4: Relativ wichtige Einflussfaktoren auf eine
Desinvestitionsentscheidung nach Hamilton/ Chow (1993) ... 29
Abb. 5: Vollständige De-Internationalisierung und Ausmaß der
Internationalen Aktivität ... 44
Abb. 6: Partielle De-Internationalisierung und Aufmass der Internationalen
Aktivität... 44
Abb. 7: Das Modell von Benito/ Welch (1997) ... 46
Abb. 8: Das Modell von Turcan (2003) ... 46
Abb. 9: Analyserahmen der De-Internationalisierungsprozesse... 65
Abb. 10: Aktionärsstruktur Consors 1999, 2002... 66
Abb. 11: Konzernaufbau Consors 2001, 2003. ... 67
Abb. 12: Internationalisierung von Consors ... 68
Abb. 13: Aktienkursverlauf Consors ... 72
Abb. 14: Finanzielle Eckdaten von Consors ... 73
Abb. 15: Konzernaufbau Comdirect 2000, 2003 ... 82
Abb. 16: Internationalisierung von Comdirect ... 83
Abb. 17: Aktienkursverlauf Comdirect ... 86
Abb. 18: Finanzielle Eckdaten von Comdirect ... 87
Abb. 19: Aktionärsstruktur DAB Bank 1999, 2000, 2002... 95
Abb. 20: Konzernaufbau DAB Bank 1999, 2001 ... 96
Abb. 21: Internationalisierung der DAB Bank ... 96
Abb. 22: Aktienkursverlauf DAB Bank ... 99
Abb. 23: Finanzielle Eckdaten von DAB Bank ...100

XIII
TABELLENVERZEICHNIS
Tabelle 1: Übersicht über die Erscheinungsformen einer De-
Internationalisierung und Mittel zur Realisierung ... 12
Tabelle 2: Einleitender Überblick über die theoretischen Erklärungsansätze
... 14
Tabelle 3: Relevante Einflussfaktoren auf Desinvestitionen nach Duhaime/
Grant (1984) ... 28
Tabelle 4: Einflussfaktoren auf internationale Desinvestitionsentscheidungen
- Strategisches Management... 38
Tabelle 5: Einflussfaktoren auf internationale Desinvestitionsentscheidungen
­ Internationales Management ... 42
Tabelle 6: Variablen zur Finanz- und Ertragslage der Muttergesellschaft ... 55
Tabelle 7: Variablen zum Marktumfeld im Auslandsmarkt... 56
Tabelle 8: Variablen zum Ausmaß der strategischen Planung der Expansion
... 57
Tabelle 9: Checkliste zur Überprüfung weiterer Einflussfaktoren... 59
Tabelle 10: Erscheinungsformen der De-Internationalisierung ... 60
Tabelle 11: Primärliteratur, Interviews, Sekundärliteratur ... 63
Tabelle 12: Erscheinungsform der De-Internationalisierung von Consors... 72
Tabelle 13: Checklistenverfahren zur Überprüfung weiterer Einflussfaktoren
auf De-Internationalisierungsentscheidungen bei Consors ... 79
Tabelle 14: Erscheinungsform der De-Internationalisierung von Comdirect 85
Tabelle 15: Checklistenverfahren zur Überprüfung weiterer Einflussfaktoren
auf De-Internationalisierungsentscheidungen bei Comdirect... 92
Tabelle 16: Erscheinungsform der De-Internationalisierung von DAB Bank 98
Tabelle 18: Checklistenverfahren zur Überprüfung weiterer Einflussfaktoren
auf De-Internationalisierungsentscheidungen von DAB Bank ...105

1
A. POSITIONIERUNG DER ARBEIT
1. Einleitung
Internationale Wirtschaftaktivitäten von Unternehmen sind nicht nur mit
Expansion gleichzusetzen, sondern können auch den Rückzug aus
Auslandsmärkte n bedeuten. Dies machen immer wieder spektakuläre
Vermögensverluste beträchtlichen Ausmaßes deutlich.
Der weltweite Börsenboom Ende der 1990er Jahre verschaffte jungen
wachstumsorientierten Unternehmen die Möglichkeit, mit dem an der Börse
aufgenommenen Kapital international zu expandieren. Zudem forcierten die
hohen Unternehmensbewertungen seitens des Kapitalmarktes viele
Unternehmen dazu, die versprochenen Wachstumsraten durch die
Erschließung von Auslandsmärkten zu erfüllen.
Wie sich allerdings zeigte, war die internationale Expansion oft nur von
kurzer Dauer und es kam zu einem Rückzug aus den bearbeiteten
Auslandsmärkten, zu so genannten De-Internationalisierungen.
Jedoch ist die De-Internationalisierung keineswegs das Phänomen eines
bestimmten Unternehmenstyps. Vielmehr sind alle international tätigen
Unternehmen exogenen und endogenen Veränderungen ausgesetzt, die zu
einer Änderung der internationalen Ausrichtung führen können. Diese
Veränderungen frühzeitig zu erkennen, und die Fähigkeit zu haben, sich
gegen mögliche Risiken abzusichern, ist Grundlage zur erfolgreichen
Entwicklung und Wahrung von Wettbewerbsvorteilen.
Läge diesbezüglich ein bewährtes Erfolgsrezept vor, so würden De-
Internationalisierungen ausschließlich als Folge von Umverteilungen
innerhalb des internationalen Portfolios einer Unternehmung auftreten. De-
Internationalisierungen als Folge des Scheiterns von Auslandsaktivitäten
würden damit entfallen. Ein derartiges Erfolgsrezept gibt es jedoch nicht.
Daher bedarf es weiterhin der Erkenntnisgewinnung über Einflussfaktoren,
die auf De-Internationalisierungsprozesse wirken.

2
2. Ziel der Arbeit
Diese Arbeit beschäftigt sich daher mit der Frage, welche Einflussfaktoren
auf die Entscheidung zu De-internationalisieren wirken. Wie der Prozess der
Internationalisierung, ist auch der Prozess der De-Internationalisierung
komplex und durch viele Faktoren beeinflusst.
In einem ersten Schritt wird daher eine Zusammenfassung der
einschlägigen Literatur auf dem Gebiet der De-Internationalisierung
gegeben. Hierdurch sollen bereits identifizierte potentielle Einflussfaktoren
auf De-Internationalisierungsentscheidungen herausgearbeitet werden.
Anhand von drei qualitativen Kurzfallstudien aus der deutschen Online-
Banking Industrie wird die Relevanz von folgenden, bereits in der Literatur
identifizierten Einflussfaktoren auf De-Internationalisierungsentscheidungen,
nämlich die Finanz- und Ertragslage der Muttergesellschaft, das
Marktumfeld im Auslandsmarkt sowie das Ausmaß der strategischen
Planung der Expansion, überprüft. Variablen zur Operationalisierung werden
definiert. In einem Checklistenverfahren werden alle weiteren Motive
registriert.
Da es sich um eine explorative Studie handelt, werden keine
Kausalzusammenhänge in Form von Hypothesen getestet. Ein Einfluss der
gefundenen Faktoren auf De-Internationalisierungsentscheidungen kann
daher nicht mit Sicherheit nachgewiesen werden. Jedoch kann eine
Häufung des Auftretens bestimmter Faktoren über die drei Fallstudien
hinweg zu der Schlussfolgerung führen, dass diese einen Einfluss gehabt
haben könnten. In einem letzten Schritt wird durch die Verknüpfung der
Theorie mit den Ergebnissen des empirischen Teils der Grundstein für
weitere Theoriebildung gelegt.
Es werden ausschließlich Einflussfaktoren auf freiwillige De-
Internationalisierungen untersucht. Erzwungene De-Internationalisierungen
wie die Verstaatlichung von Unternehmen in einem Auslandsmarkt werden
ausgeblendet.

3
3. Kontext der Arbeit im Internationalen Management
Der Sachverhalt der De-Internationalisierung ordnet sich auf dem
Fachgebiet des Internationalen Managements von Unternehmen ein.
Bis heute hat sich ein Großteil der Literatur zum Internationalen
Management von Unternehmen auf die internationale Expansion
konzentriert. Der Prozess des Rückzugs von Unternehmen aus
Auslandsmärkten hat weitaus weniger Aufmerksamkeit erfahren. Dies mag
zum einen an den negativen Assoziationen, die mit einem Rückzug
verbunden werden, liegen. Zum anderen auch an der Schwierigkeit,
verlässliche Informationen über die Schrumpfungsprozesse zu bekommen
1
.
So ist es trotz der Versuche einen holistischen Ansatz zur
Internationalisierung zu liefern, nicht gelungen ein umfassendes Konzept zur
De-Internationalisierung zu entwickeln
2
.
Dennoch lassen sich zur Erklärung
sowohl ökonomisch,
finanzwirtschaftliche Überlegungen als auch Ansätze aus der
Industrieökonomik Literatur, dem Strategischen Management und Teilen des
Internationalen Management heranziehen.
Denn der Prozess der Beendigung von Auslandsaktivitäten unterscheidet
sich nicht grundlegend von generellen betriebswirtschaftlichen
Denkansätzen, die auf nationale Prozesse angewandt werden.
Der vielleicht einzige spezifisch ,,internationale" Einflussfaktor liegt in der
kulturellen Distanz zwischen dem Heimatmarkt und dem Auslandsmarkt und
daraus resultierenden Koordinationsschwierigkeiten.
Bislang wurden auch relativ wenig empirische Studien speziell über das
Phänomen der De-Internationalisierung vorgelegt. Vielmehr beschäftigen
sich die Studien mit Teilaspekten des De-Internationalisierungsprozesses,
wie z.B. der Beendigung unterschiedlicher Marktbearbeitungsformen unter
1
Vgl. Benito/ Welch (1997), S. 8.
2
Vgl. Turcan (2003), S. 212.

4
dem Schlagwort der Desinvestition
3
. Doch auch aus diesen lassen sich
plausible Einflussfaktoren auf die Beendigung von Auslandsaktivitäten
ableiten
4
. Denn letztendlich liegen der Entscheidung auf nationalem oder
internationalem Niveau zu desinvestieren keine grundlegend
unterschiedlichen Kriterien zugrunde.
Das Ziel der Forschung zu De-Internationalisierungsprozessen muss es also
sein, die verschiedenen Mosaiksteine aus Theorie und Empirie zu einem
Gesamtbild zusammenzufügen.
3
Vgl. Turcan (2003), S. 213
4
Vgl. Matthyssens/ Pauwels (2000), S. 698.

5
B. THEORETISCHE GRUNDLAGEN
1. Einleitung
Das folgende Kapitel gibt einen zusammenfassenden Überblick über die
Literatur zum Thema der De-Internationalisierung. In einem ersten Schritt
werden terminologische Grundlagen gelegt. Hierfür wird das Phänomen der
Internationalisierung und der De-Internationalisierung definiert und
verschiedene Ausprägungsformen betrachtet. In einem zweiten Schritt
werden die in der Literatur vorherrschenden Erklärungsansätze zur De-
Internationalisierung aufgeführt.
2. Terminologische Grundlagen
2.1
Internationalisierung
2.1.1
Definition
Internationalisierung von Unternehmen ist definiert als der Prozess, der
dazu führt, dass ein Unternehmen in ,,substantiellem Umfang in
Auslandstätigkeiten involviert" ist und ,,regelmäßige
Transaktionsbeziehungen mit Wirtschaftssubjekten im Ausland" unterhält
5
.
Offen bleibt dabei die Frage, was man als ,,substantiell" und ,,regelmäßig"
erachtet.
Um den Prozess der De-Internationalisierung zu analysieren, soll von der
Bearbeitung dieses Sachverhaltes abgesehen werden. Es erscheint viel
wichtiger festzustellen, ob ein Unternehmen überhaupt internationale
Transaktionsbeziehungen hat. Denn wenn ein Unternehmen ihre
Transaktionen mit dem Ausland zurückfahren oder ganz beenden möchte,
also ,,De-internationalisieren" will, so muss es vorher ,,internationalisiert"
haben.
2.1.2
Ausprägungen
Die Literatur zum Internationalen Management bietet eine Vielzahl von
5
Vgl. Kutschker/ Schmid (2002), S. 237.

6
Ansätzen zur Erklärung des Internationalisierungsverhaltens von
Unternehmen
6
. Im Verlauf der Arbeit werden die einen oder anderen
Ansätze aufgegriffen, da die Frage besteht, inwiefern eine De-
Internationalisierung durch Umkehr des Internationalisierungsprozesses
erklärt werden kann.
An dieser Stelle soll ein Überblick über mögliche Marktbearbeitungsformen
gegeben werden. Es soll gezeigt werden, dass die verschiedenen
Marktbearbeitungsformen unterschiedliche Investitionstätigkeiten mit sich
bringen. Abbildung 1 ordnet diese nach dem Ausmaß von Kapital- und
Managementleistungen im Stammland sowie im Gastland ein.
Abb. 1: Marktbearbeitungsformen
Quelle: Meissner/ Gerber (1989), S. 224.
Im Falle von Exportaktivitäten kommt es nur zu einem geringen Transfer von
Kapital- und Managementleistungen ins Ausland. Bei einem indirekten
Export über Mittler im Inland sogar zu keinerlei Transfer. Es kommt somit
auch zu keiner Investition im Gastland. Die weiteren abgebildeten
Marktbearbeitungsformen bis hin zur Tochtergesellschaft bringen in
6
Für eine ausführliche Zusammenfassung s. Kutschker/ Schmid (2002), S. 437-456.

7
latentem Ausmaß Kapital- und Managementleistungen im Gastland mit sich.
Somit erhöht sich auch die Investitionstätigkeit im Gastland.
Des Weiteren kann zwischen einer binnenorientierten und einer
außenorientierten Internationalisierung unterschieden werden.
Die binnenorientierte Internationalisierung zeichnet sich dadurch aus, dass
die Leistungserstellung im Inland mit Hilfe von Vorleistungen ausländischer
Unternehmen erfolgt. Es kommt also zu einem Import von Waren oder
Dienstleistungen, zu einer Verwertung ausländischer Rechte oder das
betrachtete Unternehmen ist Tochtergesellschaft eines ausländischen
Unternehmens.
Die außenorientierte Internationalisierung zeichnet sich durch Export von
Waren, Verkauf von Rechten ins Ausland oder gar der Leistungserbringung
im Gastland u.a. durch Joint Ventures oder Tochtergesellschaften aus. Es
wird folgerichtig im Gastland investiert
7
.
Diese Arbeit konzentriert sich auf die De-Internationalisierung von
Unternehmen, welche über Investitionen im Gastland internationalisiert
haben. Also auf die außenorientierte Internationalität über
Marktbearbeitungsformen mit relativ hohem Maß an Kapital- und
Managementleistungen im Gastland. Die binnenorientierte
Internationalisierung sowie Marktbearbeitungsformen ohne nennenswerten
Kapital- und Managementtransfer ins Gastland werden in der Analyse
ausgeklammert. Dadurch soll das Forschungsfeld eingeengt werden und zu
tieferen Ergebnissen führen. Zum anderen erscheint dies vor dem
Hintergrund der Fallstudien von Bedeutung, da die untersuchten Banken
fast ausschließlich über Investitionen im Gastland und damit
aussenorientiert internationalisiert haben.
De-Internationalisierung erfolgt somit durch den Abbau von Investitionen im
Gastland, sprich Desinvestition.
7
Vgl. Kutscher/ Schmid (2002), S. 238.

8
2.2
De-Internationalisierung
2.2.1
Definition
Welch/ Loustarinen (1988) führten den Begriff der De-Internationalisierung in
der Literatur ein. Sie argumentieren, dass sobald ein Unternehmen den
Internationalisierungsprozess begonne n hat, keine Sicherheit über deren
Erfolg und damit der Fortführung vorliegt
8
.
De-Internationalisierung ist also in logischer Umkehr des wissenschaftlichen
Internationalisierungsverständnisses als Prozess aufzufassen, der die
,,Abhängigkeit eines Unternehmens von ausländischen Märkten verringert"
9
.
Auch der Rückzug aus kulturell entfernten Regionen kann als De-
Internationalisierung bezeichnet werden, da dies eine Homogenisierung der
bearbeiteten Märkte mit sich bringt und somit zu weniger
Koordinationsaufwand und geringerem Einfluss der Internationalität führt
10
.
Benito/ Welch (1997) definieren De-Internationalisierung als alle freiwilligen
oder erzwungenen Aktionen, die dazu führen, dass ein Unternehmen seine
ausländischen Engagements zurückfährt bzw. komplett einstellt
11
.
Investitionen sind also als Mittel auf dem Weg zur Internationalisierung zu
verstehen. Im Umkehrschluss stellen Desinvestitionen also das Mittel auf
dem Weg zur De-Internationalisierung dar.
Die oben vorgenommene Ausblendung der Internationalisierung ohne
Investitionen darf allerdings nicht zu dem Eindruck führen, dass eine De-
Internationalisierung immer über eine Desinvestition erfolgt.
Selbstverständlich können Unternehmen ihre Transaktionsbeziehungen mit
dem Ausland einschränken oder sogar einstellen, ohne zu desinvestieren,
wie im Falle einer binnenorientierten Internationalisierung.
8
Vgl. Welch/ Loustarinen (1989), S. 37.
9
Vgl. Oesterle (1999), S. 225.
10
Vgl. Oesterle (1999), S. 226.
11
Vgl. Benito/ Welch (1997), S. 9.

9
2.2.2
Ausprägungen
2.2.2.1 Partielle vs. vollständige De-Internationalisierung
Im Falle einer vollständigen De-Internationalisierung stellt ein Unternehmen
alle Aus landsaktivitäten ein.
Die partielle De-Internationalisierung kann folgende Ausprägungen
annehmen
12
:
- Vollständiger Rückzug aus einem Auslandsmarkt
- Änderung der Marktbearbeitungsform, die ein geringeres Engagement
im Sinne von Kapital- und/oder Managementleistungen im Ausland mit
sich bringt.
- Verkauf oder Schließung des Auslandsvertriebs und/oder des
Auslandsservices und/ oder der Produktionsstätten.
- Reduzierung der Besitzanteile an einer ausländischen Unternehmung.
- Beschlagnahmung von Vermögen in einer auslä ndischen
Unternehmung durch lokale Instanzen.
Abb. 2: Partielle vs. Vollständige De-Internationalisierung
Quelle: Eigene Darstellung.
12
Vgl. Benito/ Welch (1997), S.9.

10
2.2.2.2 Erzwungene vs. freiwillige De-Internationalisierung
Die De-Internationalisierung von Unternehmen lässt sich zurückführen auf
freiwillige, vom Unternehmen selbst initiierte Maßnahmen, sowie auf
erzwungene, dem Unternehmen auferlegte Maßnahmen.
Unter die erzwungene De-Internationalisierung fallen politische sowie sozio-
ökonomische Zwänge, die zu einem Besitzverlust der internationalen
Unternehmung auf dem Auslandsmarkt führen. Es kann sich hierbei u.a. um
Verstaatlichungen, Konfiszierungen und Enteignungen handeln. Doch nicht
nur diese Maßnahmen gelten als erzwungene De-Internationalisierung.
Vielmehr sind alle Faktoren, die das Unternehmen zwingen unter
Berücksichtigung von nicht-ökonomischen Faktoren einen Auslandsmarkt zu
verlassen, mit einzubeziehen
13
, z.B. ein von Institutionen angeführter
Boykott bestimmter Produkte.
Bei der erzwungenen De-Internationalisierung handelt es sich bei
Unternehmen, die in mehr als einem Auslandsmarkt tätig sind, wohl meist
um eine partielle De-Internationalisierung. Es erscheint nämlich
unwahrscheinlich, dass zeitgleich in allen vom Unternehmen bearbeiteten
Auslandsmärkten Verstaatlichungen o.ä. auftreten.
Unter der freiwilligen De-Internationalisierung lässt sich die Beendigung von
Auslandsengagements verstehen, welche auf einen beabsichtigten und
freiwilligen Entscheidungsprozess zurückzuführen ist
14
.
Diese Arbeit wird sich ausschließlich mit den Einflussfaktoren auf die
freiwillige De-Internationalisierung beschäftigen. Zum einen kam es in keiner
der behandelten Fallstudien zu einer erzwungenen De-Internationalisierung.
Zum anderen dürfte es sich in der Praxis bei einem Großteil der Fälle um
freiwillige De-Internationalisierungen handeln. Die ökonomischen Motive
scheinen daher mehr Gewicht zu haben.
13
Vgl. Kobrin (1980), S. 67-68, Akhter/ Choudhry (1993), S. 47.
14
Vgl. Boddewyn (1979), S. 21.

11
2.2.3
Desinvestition
2.2.3.1 Definition
Desinvestition kann als Umkehrprozess der Investition verstanden werden.
Um also den Begriff der Desinvestition zu definieren, wird zunächst die
Investition definiert.
Aus den zahlreichen Definitionen, die die betriebswirtschaftliche Literatur
anbietet, soll unter einer Investition hier ,,die mit Aus- und Einzahlungen
verbundene Schaffung und Nutzung eines Zahlungsüberschusses
versprechenden Potentials"
15
verstanden werden.
Desinvestitionen sind folglich ,,Maßnahmen des Abbaus solcher Potentiale
vor dem Hintergrund revidierter Zahlungserwartungen"
16
.
Handelt es sich um Desinvestitionen im Ausland, wird von einer
internationalen Desinvestition gesprochen.
2.2.3.2 Ausprägungen
2.2.3.2.1 Schließung
Eine internationale Desinvestition kann über die Schließung einer
ausländischen Unternehmenseinheit stattfinden. Die ausländischen
Geschäftsaktivitäten werden dabei eingestellt und die
Vermögensgegenstände in Einzelteilen entweder veräußert oder in anderen
Unternehmenseinheiten weiter verwendet.
2.2.3.2.2 Verkauf
Internationale Desinvestition durch Verkauf bedeutet, dass das Vermögen in
einem oder mehreren Auslandsmärkten teilweise oder komplett gegen Geld,
Aktien oder eine Kombination aus beiden an einen inländischen oder
ausländischen Investor verkauft wird
17
.
2.2.3.2.3 Spin-off/ Demerger
Eine internationale Desinvestition kann in Form eines Spin-offs bzw.
15
Vgl. Ossadnik (1997), S. 861.
16
Vgl. Ossadnik (1997), S. 861.
17
Vgl. Chow/ Hamilton (1993), S. 10.

12
Demergers erfolgen. In diesem Falle überträgt die inländische
Muttergesellschaft ihre Eigenkapitalanteile an der Auslandsunternehmung
an bereits vorher beteiligte Anteilseigner
18
.
2.2.3.2.4 Equity Carve-out
Internationale Desinvestition durch einen Equity Carve-Out bedeutet, dass
eine inländische Muttergesellschaft Teile ihres Eigenkapitalanteils an einer
ausländischen Tochtergesellschaft
19
an neue inländische oder ausländische
Kapitalgeber verkauft. Meist erfolgt der Verkauf dieser Anteile über eine
Platzierung an einem Wertpapiermarkt. Normalerweise behält die
Muttergesellschaft die Mehrheit der Anteile , wodurch ihr die Kontrolle über
die Tochtergesellschaft gewahrt bleibt
20
.
Tabelle 1: Übersicht über die Erscheinungsformen einer De-
Internationalisierung und Mittel zur Realisierung
Quelle: Eigene Darstellung.
Die Ausdrücke ,,De-Internationalisierung" und ,,Desinvestition" werden in
dieser Arbeit parallel verwendet. Der Ausdruck ,,Desinvestition" soll
allerdings als Vorgang im Prozess zur De-Internationalisierung verstanden
werden. Damit ist Desinvestition mehr als Verb ,,desinvestieren"
aufzufassen, um den Zustand der De-Internationalisierung zu erreichen.
18
Vgl. Chow/ Hamilton (1993), S. 9.
19
Diese Arbeit behandelt den Fall eines Carve-out Joint Ventures separat.
20
Vgl. Anslinger/ Klepper/ Subramaniam (1998), S. 18.
Formen der De-
Internationalisierung
Internationale Desinvestition
Erscheinungsformen einer internationalen Desinvestition
- Schließung
- Verkauf
- Spin-off/ Demerger
- Equity Carve-out
Erzwungene De-
Internationalisierung
Konfiszierung, Verstaatlichung, Enteignung
Freiwillige De-
Internationalisierung
Vollständige De-
Internationalisierung
Partielle De-
Internationalisierung
Mittel zur De-Internationalisierung

13
3. Erklärungsansätze zur De-Internationalisierung
Im folgenden Abschnitt werden die in der Literatur vorherrschenden
Erklärungsansätze zur De-Internationalisierung aufgenommen.
Einer Einteilung von Ossadnik (1997) folgend, wird die Literatur nach
theoretischen Erklärungsansätzen, nach empirischen Arbeiten und nach
integrativen Konzepten eingeteilt. Diese Einteilung erscheint sinnvoll, da
somit die Fülle der empirischen Arbeiten und der darin identifizierten
Einflussfaktoren auf De-Internationalisierungsprozesse übersichtlicher
dargestellt werden kann.
Die vorgenommene Zuteilung der Einflussfaktoren auf gewisse
Managementthemen ist allerdings nicht dichotom. Das bedeutet, dass
manche Faktoren mehreren Teilgebieten zugeordnet werden könnten. Die
Arbeit folgt in ihrer Zuteilung zu den jeweiligen Themengebieten allerdings
weitestgehend der Literatur.
Manche der identifizierten Einflussfaktoren haben einen ex-ante, andere
einen ex-post Charakter. Ex-ante Einflussfaktoren wirken als De-
Internationalisierungstreiber und lassen sich vor der erfolgten De-
Internationalisierung überprüfen, so. z.B. anlaufende Verluste oder geringe
Rentabilität der Tochtergesellschaft. Ex-post Einflussfaktoren stellen jene
dar, denen anhand von empirischen Untersuchungen ein vermeintlicher
Einfluss auf De-Internationalisierungsentscheidungen nachgesagt werden
konnte. So haben Studien z.B. ergeben, dass die Wahrscheinlichkeit der De-
Internationalisierung bei zunehmender Internationalisierungserfahrung des
Mutterunternehmens abnimmt.
3.1
Theoretische Erklärungsansätze
Folgt man der Einteilung der theoretischen Erklärungsansätze von Hamilton/
Chow (1993), so lassen sich Einflussfaktoren auf das De-
Internationalisierungsverhalten von Unternehmen aus ökonomisch -
finanziellen Überlegungen,
der
Industrieökonomik Literatur und

14
Überlegungen zum Strategischen Management ableiten
21
. Diese Einteilung
wird hier übernommen, allerdings Überlegungen aus dem Bereich des
Internationalen Managements angefügt.
Tabelle 2: Einleitender Überblick über die theoretischen Erklärungsansätze
Erklärungsansätze
Teilgebiete
Ökonomische bzw.
finanzwirtschaftliche Ansätze
- De-Internationalisierung ist eine
Funktion der Ertragslage der
Auslandseinheit
Ansätze aus der
Industrieökonomik
- Anreize zum Markteintritt
- Markteintrittsbarrieren
- Anreize zum Marktaustritt
- Marktaustrittsbarrieren
Ansätze aus dem Strategischen
Management
- Produktlebenszyklus
- Portfoliobetrachtung
- Markteintritts- und
Marktbearbeitungsstrategie
- Transaktionskostenüberlegungen
- International Relocation
Ansätze aus dem Internationalen
Management
- Internationalisierungsmuster
- Holistische Modelle
- Subsidiary Life Cycle
- Kulturelle Einflussfaktoren
- Psychologische Faktoren bei der
Entscheidungsfindung
Quelle: Eigene Darstellung.
3.1.1
Ökonomische bzw. finanzwirtschaftliche Ansätze
Aus einer ökonomischen Perspektive heraus kann die Entscheidung zur De-
Internationalisierung als rationale Antwort auf ein verschlechtertes
Marktumfeld und verschärften Wettbewerb angesehen werden. Hier liegt der
Fokus vornehmlich auf operativen Motiven wie z.B. niedrigem Gewinn,
welcher die Attraktivität des Auslandsmarktsengagements verringert und zu
21
Vgl. Hamilton/ Chow (1993), S. 9.

15
Aktionen wie dem Zurückziehen aus dem Markt oder dem Ändern der
Marktbearbeitungsform führt
22
.
Es entsteht also potentieller Handlungsbedarf, wenn der erzielte (oder
erwartete) Gewinn p < p * ist, wobei p * den Mindestprofit für einen Zeitraum
darstellt.
Die Investitionstheorie liefert also eine Ausgangsbasis für eine deduktive
Begründung von De-Internationalisierungsprozessen
23
. So werden De-
Internationalisierungen immer dann als rational angesehen, wenn ,,durch die
Desinvestition der aufgrund der Investitionsrechnung erwartete finanzielle
Zielrealisationsgrad günstiger als bei einer Fortführung des
Investitionsprojektes ist"
24
. Im Kapitalwertmodell müssten dann die
erwarteten Aus- und Einzahlungen einer Desinvestition auf den
Desinvestitionszeitpunkt abdiskontiert werden und dem Barwert einer
möglichen Fortführung gegenübergestellt werden. Der günstigere Barwert
würde dann die Entscheidung zwischen den beiden alternativen Strategien
ausmachen.
Die praktische Entscheidungsfindung aufgrund von Investitionsrechnungen
ist allerdings auch kritisch zu betrachten, da die Berechnung des Barwertes
mit Unsicherheiten verbunden ist. Neben der Wahl der richtigen
Kapitalkosten basieren die Einzahlungs- und Auszahlungsströme von
Desinvestitions- und Fortführungsentscheidungen auf Schätzungen. Kommt
es z.B. zu einem abrupten Wegbrechen der Nachfrage in einem Markt so
wird ein Engagement, welches bis vor kurzen noch als rentabel betrachtet
wurde unrentabel. Dahingehend sollte versucht werden, die Schätzungen
um regelmäßige Schwankungen zu korrigieren.
Dennoch bilden ökonomische und finanzielle Überlegungen ein wichtiges
Instrumentarium zur Entscheidungsfindung.
3.1.2
Anätze aus der Industrieökonomik
Die Industrieökonomik beschäftigt sich mit der Analyse von Marktstrukturen
22
Vgl. Benito/ Welch (1997), S. 10.
23
Vgl. Ossadnik (1997), S. 865.
24
Vgl. Mensching (1986), S. 5.

16
und Marktformen sowie mit Folgen von mehr oder weniger gut
funktionierenden Wettbewerbsprozessen. Charakteristisch ist das ,,Structure-
Conduct-Performance"-Paradigma. Das Verhalten und damit der Erfolg von
Unternehmen einer Branche wird danach durch die Branchen- bzw.
Marktstruktur bestimmt
25
.
Charakteristika der Marktstruktur wie z.B. die Marktgröße, die Anzahl von
Anbietern und Nachfragern, Kostenstruktur und die Existenz von
Markteintrittsbarrieren und Marktaustrittbarrieren bestimmen demnach z.B.
die Preispolitik, die Produktstrategie oder die Investitionspolitik. Die
Bewertung des Ergebnisses kann anhand unternehmensbezogener
Kriterien, wie z.B. Gewinn, Umsatz, Wachstum und Entwicklungs- und
Fortschrittsfähigkeit erfolgen.
Fragen zu Motiven von Markteintritten und Marktaustritten von Unternehmen
können anhand dieses Zusammenhangs analysiert werden
26
. Demnach ist
die De-Internationalisierung eines Unternehmens als Antwort auf
verschlechterte Marktbedingungen oder Ergebnisse zurückzuführen, die als
Anreiz zum Marktaustritt fungieren
27
.
Die Frage des Markteintritts und Marktaustritts ist jedoch auch abhängig von
der Existenz von Markteintrittsbarrieren sowie Marktaustrittsbarrieren,
welche durch das Verhalten von Unternehmen auf einem Markt geschaffen
werden können. Die Entscheidung zu De-internationalisieren oder das
Engagement beizubehalten lässt sich dahingehend als eine Funktion von
Anreizen zum Marktaustritt und Marktaustrittsbarrieren definieren.
Wie aus folgender Abbildung ersichtlich wird, ist das Vorliegen von Anreizen
zum Marktaustritt als notwendige Bedingung anzusehen, damit ein Rückzug
aus einem Markt in Betracht gezogen wird. Der hinreichenden Bedingung
der Nichtexistenz von Marktaustrittsbarrieren muss allerdings Rechnung
25
Vgl. Schmid/ Kutschker (2002), S. 804.
26
Vgl. Siegfried/ Evans (1994), S. 121.
27
Vgl. Bain (1956), S. 53, 114.

17
getragen werden, damit es schließlich auch zu einer Desinvestition kommt
28
.
Abb. 3: Desinvestition oder Beibehaltung des Engagements (Funktion von
Anreizen zum Marktaustritt und Marktaustrittsbarrieren)
Quelle: Benito (1997), S. 316.
Anreize zum Markteintritt weisen profitable und schnell wachsende Märkte
auf. Doch folgt daraus theoretisch ein höherer Wettbewerb auf dem Markt
welcher wiederum zu erhöhtem Marktaustrittsrisiko führt
29
.
Markteintrittsbarrieren können struktureller Natur sein z.B. in Form von
Kostenbarrieren, und verhaltensbedingter Natur, z.B. eine aggressive
Preispolitik oder Kapazitätspolitik der etablierten Wettbewerber
30
. Da
Markteintrittsbarrieren ebenfalls als Marktaustrittsbarrieren fungieren
können
31
und somit Auswirkungen auf den De-Internationalisierungsprozess
haben können, werden diese hier benannt.
Kommt es zu Veränderungen im Markt, können Anreize zum Markteintritt in
Anreize zum Marktaustritt umschlagen. So gilt eine geringe Rentabilität im
Markt, welche auf hohe Kosten, Nachfragerückgang oder den Markteintritt
von aggressiven und effizienteren Wettbewerbern zurückzuführen sein kann,
als wichtiger Anreiz zum Marktaustritt
32
.
Eine Marktaustrittsbarriere stellen z.B. spezifische Ressourcen ohne
28
Vgl. Benito (1997). S. 316.
29
Vgl. Siegfried/ Evans (1994), S. 121.
30
Vgl. Siegfried/ Eva ns (1994), S. 137.
31
Vgl. Eaton/ Lipsey (1989), S. 721.
32
Vgl. Siegfried/ Evans (1994), S. 121.

18
alternative Verwendungsmöglichkeiten dar
33
. Auch wenn `Sunk Costs'
34
aus
einer rein ökonomischen Perspektive als irrationale Marktaustrittsbarriere
gelten, so wirken sie in der Realität doch als ein wahrgenommene Barriere
35
.
Dies lässt sich auf die Signalwirkung zurückführen, die die getätigten
Investitionen auslösen
36
. So konstituieren ,Sunk Costs' in materiellen Gütern
als auch in immateriellen Vermögensgegenständen (Goodwill, Werbung,
Forschung & Entwicklung, Humankapitalbasis) Marktaustrittsbarrieren
37
.
Bezüglich der Diskussion um die Wirkungsweise von `Sunk Costs' lässt sich
festhalten, dass ihre Wirkung als Markteintritts- und Marktaustrittsbarriere
von der Höhe der Investitionen abhängt und damit nicht für alle Industrien
gleiche Gewichtung finden
38
.
Die industrieökonomische Perspektive stellt ein gutes Analysewerkzeug dar,
um die wirkenden Kräfte auf De-Internationalisierungsentscheidungen
systematisch einzuordnen. Sie erscheint jedoch aufgrund ihrer
Marktfokussierung nicht geeignet, das ganze Spektrum potentieller
Einflussfaktoren zu benennen.
3.1.3
Ansätze aus dem Strategischen Management
Auch in der Literatur zum Strategischen Management finden sich Konzepte,
die sich zur Erklärung von De-Internationalisierungsprozessen eignen
39
.
3.1.3.1 Produktlebenszyklus
Der Produktlebenszyklus-Ansatz geht davon aus, dass die Nachfrage nach
einem Produkt nach seiner Entstehung unterschiedliche Phasen bis zu dem
Zeitpunkt durchläuft, wo es vom Markt verschwindet, nämlich die Einführung,
das Wachstum, die Reifezeit, die Sättigung und die Degeneration
40
.
Hinsichtlich der De-Internationalisierung, stellt der Verkauf einer
33
Vgl. Caves/ Porter (1976). S. 44.
34
Definiert als unwiderrufliche Kosten, die nicht bei der Entscheidungsfindung berücksichtigt
werden sollten.
35
Vgl. Staw (1981), S. 579.
36
Vgl. Shapiro/ Khemani (1987), S. 16.
37
Vgl. Caves/ Porter (1976), S. 40.
38
Vgl. Shapiro/ Khemani (1987), S. 25.
39
Vgl. Benito/ Welch (1997), S. 11.
40
Vgl. Chow/ Hamilton (1993), S. 11.

19
ausländischen Geschäftseinheit eine von verschiedenen strategischen
Möglichkeiten dar, sein Engagement in der letzten Phase des
Produktlebenszyklus' zu beenden
41
. Es muss in einer schrumpfenden
Industrie jedoch nicht zwangsläufig zu einer Desinvestition kommen.
Vielmehr können auch verstärkte Investitionen in Erwägung gezogen
werden, um die Wettbewerbsposition zu stärken. Der Rückzug aus einem
Auslandsmarkt liegt nahe, wenn die Ertragsaussichten negativ beurteilt
werden
42
.
Der hier beschriebe Ansatz sollte nicht mit den Überlegungen zum
internationalen Produktlebenszyklus Vernons (1966) verwechselt werden.
Die Überlegungen zum Produktlebenszyklus weisen allerdings eine geringe
ex-ante Relevanz auf, da der Beginn bzw. das Ende einer
Produktlebenszyklusphase kaum prognostizierbar ist und zum anderen
sowohl typische als auch atypische Verläufe des Produktlebenszyklus'
zugleich existieren.
3.1.3.2 Portfoliobetrachtung
Hinsichtlich möglicher De-Internationalisierungsentscheidungen fungiert die
Portfolioanalyse als ein weiteres Strategisches Management Tool. Hiernach
stellt ein Unternehmen ein Portfolio von Vermögen, Produkten und
Aktivitäten dar, welches unter ständiger Revision hinsichtlich der Erfüllung
finanzieller Zielvorgaben sowie eines `Strategic Fit'
43
stehen sollte. Das
klassische Portfoliomodell wird seit den siebziger Jahren ebenfalls auf
internationale Überlegungen angewandt
44
. Wie auch im klassischen Modell,
sollte im internationalen Portfoliomodell eine ständige Revision der
internationalen Beteiligungen hinsichtlich der regionalen Verteilung von
Ressourcen, des Ausmaßes des Engagements und der Natur der Aktivitäten
erfolgen
45
.
41
Harrigan (1980), S. 27.
42
Vgl. Chow/ Hamilton (1993), S. 11.
43
Kann definiert werden als Grad der Übereinstimmung einer Unternehmenseinheit mit
ihren organisatorischen- und Umweltbedingungen. Vgl. Zajac/ Kraatz/ Bresser (2000), S.
429.
44
Vgl. Larréché (1978), Harrell/ Kiefer (1981), Wind/ Douglas (1981), Douglas/ Craig (1996)
45
Vgl. Matthyssens/ Pauwels (2000), S. 699.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2003
ISBN (eBook)
9783832469764
ISBN (Paperback)
9783838669762
DOI
10.3239/9783832469764
Dateigröße
1.4 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
ESCP Europe Business School - Campus Berlin – Betriebswirtschaftslehre
Erscheinungsdatum
2003 (Juli)
Note
1,9
Schlagworte
internationales management desinvestition market exit strategisches internationalisierung
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