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Prozessoptimierung mittels elektronischer Beschaffung am Beispiel von Einkaufsgenossenschaften

©2003 Diplomarbeit 83 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Zusammenfassung:
E-Procurement-Lösungen haben die Marktreife erreicht und werden bei immer mehr Unternehmen erfolgreich eingesetzt. Die damit verbunden Prozesskostenersparnisse führen zum Teil schon nach 12 Monaten zur Amortisierung der entsprechenden Systeme. Aber das Potential der elektronischen Beschaffung geht weit über das Bestellen von C-Gütern hinaus.
Besonders interessant ist dabei die Gruppe der Einkaufsgemeinschaften. Einkaufsgemeinschaften, verbände und -genossenschaften bilden im E-Commerce als Mittler zwischen Lieferant und Einkäufer eine besondere Rolle. Sie bündeln die Nachfrage ihrer Mitglieder und treten gegenüber den Lieferanten als deren Interessensvertreter auf. Die schnelle und einfache Beschaffung von Informationen, die hohe Transparenz, die leichten Preisvergleiche und die einfachere Kommunikation bilden nur die offensichtlichen Verbesserungsmöglichkeiten für den Einkauf und damit nur die Spitze des Eisbergs. Das Ziel dieser Diplomarbeit ist es, aufzuzeigen wie Einkaufsgemeinschaften elektronische Procurement-Lösungen zur Vereinfachung des Bestellvorgangs und dessen Abwicklung und damit ihres Gesamtangebots für ihre Mitglieder einsetzen können. Die Diplomarbeit soll als Grundlage für die Entwicklung eines auf Einkaufsgenossenschaften zugeschnittenen Marktplatzes dienen.
Im Rahmen der Diplomarbeit wird ein Whitepaper erstellt, welches darstellt, wie die Beschaffung und der Verkauf von Waren und Rohstoffen online über Einkaufsgenossenschaften vereinfacht und die Prozesse innerhalb der Einkaufsgenossenschaften verbessert werden können. Standardisierte Kataloge auf Lieferantenseite, einheitliche Bestellungen auf Seite der Genossen, Workflows für die Abarbeitung von Orders und für die weitere Bearbeitung der Bestellungen sowie Schnittstellen zu bestehenden Backendsystemen sollen Prozesskosten einsparen. Dies führt zu mehr Angebotstransparenz, einem einfacheren Bestellvorgang, kürzeren Bearbeitungszeiten, weniger Fehlern und zu einer vereinfachten Interaktion zwischen den Genossen und Lieferanten.

Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
Vorwort4
1.Einleitung5
1.1Stand des Internets in Deutschland10
1.2Elektronische Marktplätze11
1.3Einkaufsgenossenschaften14
1.4Die Mercateo AG16
1.4.1Die […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 6946
Zink, Sebastian: Prozessoptimierung mittels elektronischer Beschaffung am Beispiel von
Einkaufsgenossenschaften
Hamburg: Diplomica GmbH, 2003
Zugl.: Fachhochschule Südwestfalen, Fachhochschule, Diplomarbeit, 2003
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Haftung für evtl. verbliebene fehlerhafte Angaben und deren Folgen.
Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2003
Printed in Germany

Inhaltsverzeichnis
1
Inhaltsverzeichnis
Vorwort...4
1 Einleitung ...5
1.1 Stand des Internets in Deutschland...10
1.2 Elektronische Marktplätze ...11
1.3 Einkaufsgenossenschaften ...14
1.4 Die Mercateo AG...16
1.4.1 Die Vision:...16
1.4.2 ,,e-Market"...17
1.4.3 ,,e-Procurement"...18
1.4.4 ,,e-Solutions" ...18
2 Problemstellung...20
3 Aufgabenstellung... 21
4 Anforderungsanalyse ...22
4.1 Ist-Analyse...22
4.2 Ist-Situation...23
4.2.1 Wertschöpfungskette ...23
4.2.1.1 Physische Distribution...23
4.2.1.2 Sortimentsgestaltung...23
4.2.1.3 Informationsbeschaffung, -evaluierung, -verteilung ...23
4.2.1.4 Finanzielle Transaktionen ...24
4.2.1.5 Verbunddienstleistungen...24
4.2.2 Transaktionskosten...24
4.3 Istkritik...30
4.3.1 Manuelle Tätigkeit ...30
4.3.2 Komplexe Prozessketten...30
4.3.3 Informationsbeschaffung ...31
4.3.4 Bereitstellung der Informationen ...31
4.3.5 Probleme bei den Transaktionen ...31
4.3.6 Fazit ...34
4.4 Sollkonzept...35
4.5 Auswirkungen auf die Transaktionskosten...36
4.5.1 Transaktionskosten der Einkaufsgemeinschaft...36
4.5.1.1 Einrichtungskosten ...36
4.5.1.2 Anbahnungskosten ...37
4.5.1.3 Vereinbarungskosten ...38
4.5.1.4 Kontrollkosten...38
4.5.1.5 Anpassungskosten...38
4.5.2 Transaktionskosten für den Genossen...39

Inhaltsverzeichnis
2
4.5.2.1 Einrichtungskosten ...39
4.5.2.2 Anbahnungskosten ...39
4.5.2.3 Vereinbarungskosten ...39
4.5.2.4 Kontrollkosten...39
4.5.2.5 Anpassungskosten...39
4.5.3 Transaktionskosten für den Hersteller und Großhändler ...40
4.5.3.1 Einrichtungskosten ...40
4.5.3.2 Anbahnungskosten ...40
4.5.3.3 Vereinbarungskosten ...40
4.5.3.4 Kontrollkosten...41
4.5.3.5 Anpassungskosten...41
4.5.4 Auswirkungen ...42
4.5.4.1 Einkaufsgenossenschaft ...42
4.5.4.2 Genossen...42
4.5.4.3 Lieferanten ...42
4.5.5 Risiken:...43
5 White Paper ...44
5.1 Einleitung ...44
5.2 Produktbeschreibung...45
5.3 Die Vorteile: Prozesse optimieren ­ Kosten senken ...46
5.4 Zieldefinition...46
5.5 Systemkonzept...46
5.5.1 Darstellungsschicht: ...46
5.5.2 Integrationsschicht ...46
5.5.3 Prozessschicht...46
5.6 Ablauf eines Bestellvorgangs ...46
5.6.1 Transaktionsprozess generieren ...46
5.6.2 Überprüfung...46
5.6.3 Aufteilung & Versand ...46
5.6.4 Rechnungsversand...46
5.6.5 Lieferbestätigung ...46
5.7 Systemmodule...46
5.7.1 Basismodul...46
5.7.1.1 Genossenkonto...46
5.7.1.2 Lieferantenkonto...46
5.7.1.3 Personalisierung...46
5.7.1.4 Schnittstellen...46
5.7.1.5 Self Service Applikationen ...46
5.7.1.6 Mobile Systeme...46
5.7.1.7 Dokumentenmanagement...46

Inhaltsverzeichnis
3
5.7.1.8 Ticketsystem...46
5.7.2 Marktplatz...46
5.7.2.1 Einstiegsseite...46
5.7.2.2 Produktpalette...46
5.7.2.3 Produktauswahl & Suche ...46
5.7.2.4 Warenkorb...46
5.7.2.5 Warenkorb speichern...46
5.7.2.6 Produktantrag ...46
5.7.2.7 Ausschreibung ...46
5.7.2.8 Administration...46
5.7.2.9 Reporting...46
5.7.3 Mitarbeiterportal der Einkaufsgenossenschaft...46
5.7.3.1 Login & Logout...46
5.7.3.2 Pflege & Administration ...46
5.7.3.3 Allgemeine Informationen und Services...46
5.7.3.4 ToDo Bereich ...46
5.7.3.5 Ticket Bereich...46
5.7.3.6 Administration...46
5.7.3.6.1
Genossendaten...46
5.7.3.6.2
Lieferantendaten ...46
5.7.3.6.3
CMS...46
5.7.3.6.4
Mitarbeiter ...46
5.7.4 Genossen- & Lieferantenportal...46
5.7.4.1 Genossenbereich ...46
5.7.4.1.1
Login & Logout ...46
5.7.4.1.2
Zugriff auf das Genossenkonto ...46
5.7.4.1.3
Internet Self Services (ISS)...46
5.7.4.1.4
Angestellten Account...46
5.7.4.1.5
Scheduler...46
5.7.4.1.6
Services...46
5.7.4.2 Lieferantenbereich...46
5.7.4.2.1
Login & Logout ...46
5.7.4.2.2
Zugriff auf das Lieferantenkonto...46
5.7.4.2.3
Internet Self Services (ISS)...46
6 Fazit ...46
Abbildungsverzeichnis...46
Links im Internet ...46
Anhang ...46
Literaturverzeichnis ...46

Vorwort
4
Vorwort
Die auf den folgenden Seiten veröffentlichte Diplomarbeit wurde im Rah-
men meines Studiums zum Diplom-Informatiker Fachrichtung Medienin-
formatik an der Fachhochschule Flensburg mit folgendem Thema angefer-
tigt:
"Prozessoptimierung mittels elektronischer Beschaffung am Beispiel von
Einkaufsgenossenschaften"
Das behandelte Thema kam auf Anregung von Seiten der Mercateo AG
zustande. Herr Steven Buxton hat in den ersten Wochen hierbei meine
Betreuung übernommen.
Die Arbeit steht als PDF-Version unter folgender Adresse auch zum
Download bereit: http://www.zincum.de/diplomarbeit/
Danksagung
An dieser Stelle möchte ich folgenden Personen danken:
Herrn Steven Buxton für die Betreuung der Arbeit, seine Hinweise und
Anregungen
Herrn Prof. Dr. Heinrich Fendt, für die kurzfristige Übernahme der
Betreuung seitens der Fachhochschule
Meiner Familie und meiner Freundin für die seelische Unterstützung
Widmung
Diese Diplomarbeit widme ich meinem Großvater, der mir durch seine
finanzielle Unterstützung dieses Studium ermöglicht hat.
München, im Juni 2003
Sebastian Zink

Einleitung
5
1 Einleitung
,,E-Business
[Abkürzung von engl. electronic business = elektronisches Geschäft]
Die fälschlicherweise häufig als Synonym für E-Commerce verwandte Be-
zeichnung meint alle Formen von elektronischen Geschäftsprozessen. Ge-
meint sind damit also alle Unternehmen oder auch Teile davon, deren Ge-
schäft auf dem Internet basiert, sei es im Vertrieb digitaler Daten oder in
der Nutzung von Websites für Verkauf und Vertrieb von Waren und
Dienstleistungen."
1
,,E-Commerce
[Abkürzung von engl. electronic commerce = elektronischer Handel]
Teil des E-Business, der die elektronische Vermarktung und den Handel
von Waren und Dienstleistungen über das Internet meint. Im Allgemeinen
wir damit der Handel zwischen Unternehmen (B2B) bezeichnet. Vorteile
des E-Commerce sind die Kostenerspranisse für beide Parteien, die quasi
absolute Markttransparenz und die permanente Verfügbarkeit von 24 Stun-
den, 7 Tagen die Woche und 365 Tagen im Jahr (24/7/365)."
2
Noch vor nicht allzu langer Zeit haben Telex und später Telefax dem Ein-
kauf neue ungeahnte Möglichkeiten gebracht. Verträge konnten plötzlich in
sekundenschnelle den Vertragspartner erreichen, Informationen wurden
einfach schnell und unkompliziert schriftlich verbreitet.
Mit Euphorie wurden dann die Neuerungen des Internets bejubelt. Die
New Economy war geboren und prophezeite eine ganz neue Businesswelt.
Die letzten zwei Jahre haben gezeigt, dass die Revolution doch nicht so
schnell voran geht. Bis jetzt hat sich nur die Email wirklich branchenüber-
greifend durchgesetzt. Beim Surfen durch das Internet entdeckt man zum
Teil haarsträubende Versuche kleinerer und mittelständischer Unterneh-
men, wie sie ihren Kunden versuchen Informationen über die Unterneh-
menswebsite zugänglich zu machen.
1
Duden - Wörterbuch der New Economy, Dudenverlag, Mannheim 2001,
S.34
2
ebd., S.35

Einleitung
6
Aber die Entwicklung geht weiter und diesmal zielgerichteter und wohl-
überlegter als in den Anfängen der New Economy.
Der Einkauf ist wieder einmal dabei sich zu revolutionieren. Die Revolution
kommt diesmal mit den Begriffen E-Business und e-Commerce.
E-Business und e-Commerce sind bei der rasanten Entwicklung nicht mehr
klar zu definieren. Praktisch jedes Unternehmen, welches sich mit dem E-
Business oder auch nur dem e-Commerce beschäftigt, hat auch seine eige-
nen Vorstellungen was sich hinter den Begriffen verbirgt. Die Definitionen
die in Fachbüchern oder dem Internet zu finden sind werden stets allgemei-
ner und bilden nur noch Überbegriffe für spezialisierte Teile des elektroni-
schen Geschäfts.
Das Potential von e-Business für die verschiedenen Branchen und deren
Unternehmen ist nicht zu unterschätzen. Große Konzerne haben dies
schon lange erkannt, aber auch immer mehr kleine und vor allem mittel-
ständische Unternehmen nutzen die Vorteile gerade im Bereich der elektro-
nischen Beschaffung.
,,Im Einkauf liegt der Gewinn" besagt eine alte Kaufmannsregel.
e-Procurement-Lösungen haben die Marktreife erreicht und werden bei
immer mehr Unternehmen erfolgreich eingesetzt. Die damit verbunden
Prozesskostenersparnisse führen zum Teil schon nach 12 Monaten zur
Amortisierung der entsprechenden Systeme.
Aber das Potential der elektronischen Beschaffung geht weit über das
Bestellen von C-Gütern hinaus. Eine weitere mächtige Abkürzung taucht in
diesem Zusammenhang auf.
B2B (Business to Business)
Spätestens seit den neuen Werbspots von IBM ist B2B ein Begriff, den man
schon einmal gehört hat. IBM investiert sechsstellige Summen in Ihre e-
Business-Kampagne.

Einleitung
7
Meiner Meinung nach spiegeln diese Werbespots die vorherrschende Situa-
tion des Mittelstands in Deutschland ziemlich genau wider.
Viele Firmen haben von e-Commerce, e-Business oder B2B zwar gehört,
sind sich aber nicht im Klaren, welche Möglichkeiten und Chancen sich
dahinter verbergen.
In den IBM-Werbespots wird dem Vorstand voller Begeisterung von der
Business-Zeitmaschine, dem magischen Business-Fernglas oder dem uni-
versellen Business-Adapter berichtet. Auch wenn klargestellt wird, dass IBM
noch über keine Business-Zeitmaschine verfügt, ist dennoch von IBM nicht
zu erfahren was B2B nun wirklich bedeutet.
Einen Ausblick gibt IBM aber in einem weiteren Werbespot.
Zwei Firmen schließen Online einen Vertrag ab, der für beide Parteinen ein
sehr lukratives Geschäft zu sein scheint. Die Vertragspartner laufen auf die
Strasse um ihrer Freude freien Lauf zu lassen und erkennen, dass der neue
Vertragspartner ihr Nachbar ist.
Dies ist nur eine kleiner Ausblick auf die Möglichkeiten des E-Business,
aber ein überzeugender. Das Internet rückt die Welt zusammen und der
beste Partner muss trotzdem nicht auf einem anderen Kontinent ansässig
sein.
Hinter den Werbspots verbirgt sich IBMs ,,e-business on demand"; auf
der Unternehmenswebsite ist dazu folgende Erklärung zu finden:
,,Starten Sie ins on demand Zeitalter
Ein neues Zeitalter bricht an - es nennt sich on demand. Ihre Kunden wer-
den von Ihnen erwarten, dass Sie noch schneller, flexibler und verlässlicher
auf ihre Wünsche eingehen. Sie werden verlangen, dass ein Produkt erst auf
Bestellung produziert und on demand geliefert wird - so individuell auf die
Kundenanforderungen zugeschnitten, wie nie zuvor.

Einleitung
8
Ihre Lieferanten, Partner, Auftragnehmer und sämtliche Abteilungen in
Ihrem Unternehmen werden eine engere Integration kritischer Prozesse
fordern - damit Kundenwünsche ohne Umwege erfüllt werden. Ihre Aktio-
näre werden von Ihnen verlangen, ein Maximum an Wert zu schaffen und
jede noch so kleine Ineffizienz aus Ihrem Unternehmensmodell zu eliminie-
ren."
3
Eine Voraussage, die mich überzeugt, die für mich logisch klingt und die ich
bei dieser Diplomarbeit im Hinterkopf behalten möchte.
Betrachtet man die Visionen von IBM, dann wäre das Thema ,,elektroni-
sche Beschaffung" für eine dreimonatige Diplomarbeit wahrscheinlich zu
umfangreich.
Ich werde mich daher nur mit Teilbereichen dieses komplexen Themenge-
biets beschäftigen können
Besonders interessant ist dabei die Gruppe der Einkaufsgemeinschaften.
Einkaufsgemeinschaften, - verbände und -genossenschaften bilden im E-
Commerce als Mittler zwischen Lieferant und Einkäufer eine besondere
Rolle. Sie bündeln die Nachfrage ihrer Mitglieder und treten gegenüber den
Lieferanten als deren Interessensvertreter auf.
Aus diesem Grund ist es für Einkaufsgemeinschaften umso wichtiger sich
mit dem Thema der elektronischen Beschaffung zu befassen und neue We-
ge zu gehen.
Die schnelle und einfache Beschaffung von Informationen, die hohe Trans-
parenz, die leichten Preisvergleiche und die einfachere Kommunikation
bilden nur die offensichtlichen Verbesserungsmöglichkeiten für den Ein-
kauf und damit nur die Spitze des Eisbergs.
3
IBM Unternehmenswebsite
http://www-5.ibm.com/e-business/de/ondemand/

Einleitung
9
Die Theorie lautet:
,,In der elektronischen Beschaffung liegt die Zukunft des Einkaufs"
Im Folgenden gebe ich einen kurzen Überblick über das Internet, die elekt-
ronischen Marktplätze, die Einkaufsgenossenschaften und meine betreuen-
de Firma. Es folgt die Problem- und Aufgabenstellung der Arbeit.
In der Anforderungsanalyse werden neben dem Ist-Zustand auch die An-
forderungen für eine webbasierte Anwendung im Bereich der elektroni-
schen Beschaffung ermittelt. Die Erkenntnisse werden dann in ein White-
paper einfließen, welches den Hauptteil der Arbeit bilden wird.

Einleitung
10
1.1 Stand des Internets in Deutschland
Wie in wahrscheinlich unzähligen anderen Arbeiten und Veröffentlichungen
möchte auch ich nicht auf diesen Punkt verzichten. Schon bei der Abgabe
dieser Arbeit werden die Zahlen und Angaben wieder veraltet sein. Trotz-
dem machen sie ein wichtige Aussage: Die Akzeptanz des Internets steigt
bei den Menschen in Deutschland stetig. Eine wichtige Voraussetzung für
die geplante webbasierte Lösungen.
Laut einer gemeinsamen Studie von NFO Infratest und ENIGMA GfK
haben rund 20 Millionen Deutsche in den letzten 12 Monaten mindestens
einmal online eingekauft. Das ist ohne Berücksichtigung des Alters schon
ein Viertel der Bevölkerung.
Marktplätze im Konsumerbereich wachsen und entwickeln sich erfolgreich
weiter.
ebay:
10 Millionen registrierte Benutzer
Amazon: 8
Millionen
Kunden
Otto.de:
4 Millionen Kunden
Befragt wurden hierzu im Februar 2003 insgesamt 1010 deutsche Internet-
nutzer zwischen 14 und 16 Jahren.
4
Der Studie der Bundesagentur für Außenwirtschaft zufolge werden dem E-
Commerce in Europa sehr gute Wachstumsperspektiven zugesprochen.
Demnach entfielen ca. 25% des weltweiten E-Commerce-Umsatzes auf
Europa. Über 90 Prozent der Unternehmen in der EU verfügen bereits
über einen Internetanschluss. Die Zahl der Internetnutzer in Europa liegt
bereits höher als die in den USA. Am weitesten im E-Commerce fortge-
schritten sind Großbritannien und Deutschland. Im Jahre 2005 soll der ge-
samte Einzelhandelsumsatz mit ca. 5,6 Prozent knapp 260 Milliarden Euro
ausmachen.
5
4
ENEIGMA GfK Pressemeldung 10.04.2003 ­ Zahl der Online-Käufer er-
reicht 20 Millionen ­ www.gfk.de
5
Bundesagentur für Außenwirtschaft 03.02.2003
­ E-Commerce in der
EU - Europäische Union ­ www.bfai.de

Einleitung
11
1.2 Elektronische Marktplätze
,,Als Marktplätze werden Transaktionsplattformen verstanden, welche die
Informationsversorgung zwischen Anbietern und Nachfragern sicherstellen
und weitergehend die Anbahnung und evtl. auch Durchführung von Trans-
aktionen unterstützen... Häufig ergänzt werden Marktplätze durch Aukti-
ons- und Ausschreibungsfunktionalitäten"
6
Das größte Potential haben Marktplätze im Business-to-Business (B2B)
Bereich.
Auf der Einkaufs- sowie auch auf der Anbieterseite lassen sich über B2B-
Marktplätze deutlich Steigerungen der Prozesseffizienz und nicht zu unter-
schätzende Preisvorteile erreichen. Bei der Einführung eines elektronischen
Marktplatzes ergibt sich für die Unternehmen das Problem, den richtigen
Marktplatztyp zu finden und diesen an die Prozesse im Ein- und Verkauf
anzupassen und an bestehende Systeme anzubinden.
Das Unternehmen muss sich weit im Voraus darüber im Klaren sein, wel-
che Ziele es mit einem E-Market erreichen möchte und muss in diesem
Zusammenhang eine realistische Strategie verfolgen.
Traditionelle Marktplätze können folgendermaßen klassifiziert werden:
· homogener / heterogener Markttyp
· vollkommener / unvollkommener Markttyp
· offener / geschlossener Markttyp
· organisierter / unorganisierter Markttyp
6
Duden - Wörterbuch der New Economy, Dudenverlag, Mannheim 2001,
S.34

Einleitung
12
In der Praxis bewegen sich Unternehmen auf Grund der komplexen Anfor-
derungen und Regeln der homogenen bzw. vollkommen Markttypen fast
ausschließlich auf heterogenen unvollkommen Marktplätzen.
Auf Grundlage dieser Marktplatzform können die bestehenden Marktplätze
weiterführend in offene bzw. geschlossene und organisierte bzw. unorgani-
sierte Plätze eingeteilt werden. Verallgemeinert ergeben sich somit vier un-
terschiedliche Marktplatzformen die in der Praxis ihre Anwendung finden.
Erst mit den elektronischen Marktplätzen kommen weiter Formen dazu.
Elektronische Marktplätze können demnach zusätzlich in horizontale und
vertikale Plätze unterteilt werden.
Horizontale Marktplätze bieten ein großes Leistungsspektrum branchen-
übergreifend an. Über sie werden vor allem branchenunabhängige bzw.
indirekte Güter, also Güter die nicht direkt in die Produktion einfließen,
vertrieben. Daraus ergibt sich ein breites Angebot mit geringer Tiefe.
Vertikale Marktplätze weisen dagegen eine starke branchenspezifische Ori-
entierung auf. Über sie werden vor allem direkte Güter für eine bestimmte
Branche gehandelt.
Im Wesentlichen besteht eine Transaktion über jede elektronische Markt-
platzform aus drei Phasen:
· Informationsphase
· Vereinbarungsphase
· Abwicklungsphase
Abb. 1: Transaktionsphasen
Vereinbarungsphase Abwicklungsphase
· Produktinformationen
· Zusätzliche
Dienstleistungen
· Konditionen
· Vertragsabschluß
· Warenkorb
absenden
· Bestellbestätigung
· Zahlung
· Lieferung
Informationsphase

Einleitung
13
In der Informationsphase müssen dem Kunden alle für ihn relevanten In-
formationen zur Verfügung gestellt werden. Der Kunde muss sich schnell,
unkompliziert und möglichst detailliert über Produkte, Lieferanten und zu-
sätzliche Dienstleistungen informieren können. Weiterhin müssen ihm In-
formationen über Funktionen und Konditionen des Marktplatzes bereitge-
stellt werden.
In der zweiten Phase kommt es zu einem rechtsgültigen Kaufvertrag zwi-
schen dem Kunden und den Marktplatzbetreiber. In dieser Vereinbarungs-
phase werden je nach Bedarf unterschiedliche Transaktionsmechanismen
wie Kataloge, Auktionen oder Ausschreibungen zur Verfügung gestellt.
In der Abwicklungsphase werden Zahlungen und der Versand der Waren
realisiert. Diese Prozesse können als zusätzliche Dienstleistung in den
Marktplatz eingebunden werden.
Das Potential von elektronischen Marktplätzen, in diesem Fall ein vertikaler
Platz, lässt sich am Beispiel von Daimler Chrysler veranschaulichen.
Daimler Chrysler, Ford und General Motors haben bereits im Jahr 2000
eine globale elektronische Plattform für Zulieferer und Händler eingeführt.
2001 wickelte alleine Daimler Chrysler 10 Milliarden Euro über Online-
Bietverfahren ab und hat damit die bisherigen e-Business-Investitionen be-
reits durch Einsparungen in der Online-Beschaffung abgedeckt. Die ur-
sprüngliche Planzahl wurde mehrfach übertroffen und die e-Business-
Aktivitäten auch 2002 in vollem Umfang weiterverfolgt. Daimler Chrysler
gelang es damit, die Durchlaufzeiten im Einkauf um rund 80 Prozent zu
reduzieren.
7
7
http://www.daimlerchrysler.de/index_g.htm

Einleitung
14
1.3 Einkaufsgenossenschaften
,,Eine Einkaufsgenossenschaft ist eine Gesellschaft mit einer nicht ge-
schlossenen Zahl von Mitgliedern ( Genossen ), die einen wirtschaftlichen
Zweck verfolgen und sich dazu eines gemeinsamen Geschäftsbetriebs be-
dienen"
8
Zu den Genossenschaftstypen zählt nach §1 des Genossenschaftsgesetzes
unter anderem die Beschaffungsgenossenschaften mit den Formen der Be-
zugsgenossenschaften und der Einkaufsgenossenschaften.
Diese Form der Einkaufsgenossenschaft hat das Ziel, eine Verbesserung der
Marktposition gegenüber den Lieferanten zu erreichen. Dadurch können
günstigere Konditionen und Beschaffungspreise erzielt werden. Die Mit-
glieder der Genossenschaft profitieren neben den Preisvorteilen auch von
der qualitativen Sicherheit. Dies führt zu einer Risikominderung bei einem
unzuverlässigen oder qualitativ schlechten Lieferanten zu bestellen. Im Ge-
genzug eine finanzielle Sicherheit für den Lieferanten.
Heutige Einkaufsgenossenschaft bieten neben den Vorteilen der gemeinsa-
men Beschaffung diverse Service- und Zusatzdienstleistungen an. Die In-
formation und Beratung der Mitglieder steht dabei an erster Stelle, die
Kommunikation zwischen den Genossen wird gefördert.
Bei der BÄKO handelt es sich um einen Zusammenschluss von knapp 70
Einkaufsgenossenschaften. Sie besteht seit über 100 Jahren und zählt fast
19.000 Mitglieder. Dieser Zusammenschluss erwirtschaftete im Jahr 2001
einen Umsatz von 1.870,00 Mio. .
9
8
Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaft, Günter Wöhe, Verlag Vahlen,
20. Auflage, S.290
9
http://www.baeko-zentrale-sued.de/frameset/ueber_uns/index_fakten.html

Einleitung
15
Abb. 2: Kontaktpunkte ohne Einkaufsgenossenschaft
Abb. 3 Kontaktpunkte mit Einkaufsgenossenschaft
Genosse A
Genosse B
Genosse C
Genosse D
Lieferant III
Lieferant IV
Lieferant II
Lieferant I
Genosse A
Genosse B
Genosse C
Genosse D
Lieferant III
Lieferant IV
Lieferant II
Lieferant I
Einkaufsgenossen-
schaft

Einleitung
16
1.4 Die Mercateo AG
Die Mercateo AG ist ein Unternehmen der E.ON Gruppe mit Sitz in Mün-
chen. Sie wurde 1999 gegründet und ist seit April 2000 online. Die Merca-
teo AG ist als Tochter der E.ON Gruppe einerseits ein Garant für Stabilität
und Zuverlässigkeit, andererseits auch durch die sehr junge Unternehmens-
kultur ein hoch flexibler Partner.
Zurzeit beschäftigt Mercateo 56 Mitarbeiter, der geplante Umsatz für 2003
liegt bei ca. 29 Mio. Euro.
1.4.1 Die Vision:
Mercateo macht Innovationen wirtschaftlich nutzbar. Mercateo erstellt und
betreibt für ihre und mit ihren europäischen Kunden internetbasierte e-
Business-Lösungen. Hierdurch steigert Mercateo nachhaltig die Wettbe-
werbsfähigkeit ihrer Kunden.
Mercateo sieht sich als Einkaufsdienstleister mit Fokus auf den Mittelstand
und ermöglicht Unternehmen den einfachen und wirtschaftlichen Einstieg
in e-Commerce und e-Procurement. Durch die Verbesserung des gesamten
Beschaffungsprozesses durch Mercateo e-Business-Lösungen lassen sich
enorme Sparpotentiale realisieren.
Mercateo fokussiert folgendes Angebotsspektrum: Die elektronische Be-
schaffung durch katalogbasierte Lösungen, Ausschreibungen und Auktio-
nen (e-Procurement), Entwicklung und Betrieb von individuellen e-
Business-Lösungen (e-Solutions) sowie den Aufbau und Betrieb von Inter-
net-Marktplätzen (e-Market).

Einleitung
17
1.4.2 ,,e-Market"
Das Angebot des horizontalen Beschaffungsmarktplatz www.mercateo.com
der Mercateo AG richtet sich in erster Linie an KMU (kleinere und mittlere
Unternehmen). Er bietet Einkäufern in Unternehmen die Möglichkeit, mit-
tels Desktop Purchasing die C-Güter Beschaffung über mehrere Lieferanten
hinweg gegen eine einzige Sammelrechnung durchzuführen. Gegenwärtig
können einkaufende Unternehmen über den Multilieferantenkatalog von
www.mercateo.com auf 28 Lieferanten mit über 550.000 Produkten zugrei-
fen. Im Januar 2003 konnte Mercateo ca. 425.000 Besucher des Marktplat-
zes zählen.
Das derzeitige Angebot umfasst Produkte aus folgenden Bereichen:
Bürobedarf; Elektronik- und Elektrobedarf; Hard- und Software; Betrieb-,
Lager-, und Büroausstattung/Arbeitsschutz; Geschenkartikel; Foodbereich:
Bewirtungsbedarf wie Kaffee, Tee, Gebäck; Reinigung; Versand und Verpa-
ckung.
Mercateo betreibt seinen B2B-Marktplatz seit Anfang 2000 und hat in die-
ser Zeit sein Marktverständnis im Bereich der B2B-Portale stetig verbessert,
was sich in der Vielzahl der Funktionalitäten zeigt, wie sie sonst im Markt
kaum anzutreffen sind. Mercateo betreibt aus dieser Erfahrung heraus er-
folgreich B2B Marktplätze für Dritte.
Mercateo Buy-Side/Sell-Side Marktplatz in Lizenz
Diesen Buy-Side / Sell-Side Marktplatz können Unternehmen in OEM-
Lizenz mit allen oder mit ausgewählten Funktionalitäten erwerben und in
ihrem eigenen Look & Feel als zusätzliches Service-Angebot in ihr Internet-
Portal integrieren.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2003
ISBN (eBook)
9783832469467
ISBN (Paperback)
9783838669465
DOI
10.3239/9783832469467
Dateigröße
666 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Fachhochschule Flensburg – Technik
Erscheinungsdatum
2003 (Juni)
Note
2,0
Schlagworte
marktplatz einkauf
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