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Analyse der Berichterstattung ausgesuchter Printmedien über die Dopingfälle Krabbe und Baumann

©2002 Diplomarbeit 193 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Der Sport begleitet mein Leben schon seit meiner Kindheit. In meinem persönlichen Umfeld gab und gibt es viele Freunde und Bekannte, die eine sportliche Laufbahn eingeschlagen haben. Zwangsläufig hat das Thema Doping häufig für Gesprächsstoff gesorgt. Die Problematik des Dopings im Hochleistungssport fasziniert mich schon seit geraumer Zeit. Deshalb und aufgrund meiner Herkunft aus den Neuen Bundesländern, verfolgte ich mit großem Interesse die Diskussionen und die Berichterstattung über das systematische Staatsdoping in der ehemaligen DDR. Die weitverbreitete Meinung, dass die sportlichen Erfolge der ‚Ost-Athleten’ ausschließlich auf Dopingmissbrauch beruhen würden, war mir zu einfach und widersprach meinen Überzeugungen. Gerichtsverhandlungen und Verurteilungen von DDR-Trainern und -Ärzten zu Beginn der 90-er Jahre (Vgl. Seppert/ Schück, 1999, S. 389 ff.) und die sehr einseitige Berichterstattung in den Medien, empfand ich teilweise als verspätete Abrechnung der ehemals sportlich Unterlegenden. Allerdings hat sich diese Meinung im Laufe meiner Recherchen für die vorliegende Arbeit geändert.
Seine körperliche Leistungsfähigkeit durch verbotene, zum Teil gesundheitsschädigende Substanzen zu erhöhen, ist eine Entscheidung, die jeder Athlet für sich selbst treffen und verantworten sollte. Wird ihm diese Entscheidung von Funktionären oder Trainern abgenommen, der Athlet also ohne sein Wissen gedopt, oder ihm das Doping zwingend vorgeschrieben, ist dies eine kriminelle Handlung, die hart bestraft werden muss.
Seit ich an der Sporthochschule den Schwerpunkt Medien und Kommunikation studiere, interessiert mich nicht mehr nur die Thematik des Dopings, sondern auch die Art und Weise der Doping-Berichterstattung. Die Aneignung von Begrifflichkeiten, von Zusammenhängen und Gesetzmäßigkeiten innerhalb der Medien, verschaffte mir eine fundierte kognitive Basis. Seitdem ist es mir möglich, die Doping-Berichterstattung nicht mehr nur aus der Sicht des Sportlers sondern auch aus der Sicht der Medien zu betrachten. Stark verdeutlicht wurde mir der Einfluss der Journalisten auf die öffentliche Meinung. Sie bestimmen mit ihrer Nachrichtenauswahl und ihrer persönlichen Meinung die Sichtweise der Rezipienten maßgeblich.
Sportler, die gerade noch nationale Helden und Lieblinge waren, werden von den Medien nach positiven Dopingkontrollen zu ausgestoßenen Betrügern und Verbrechern gemacht.
Diese Form der Berichterstattung möchte ich anhand […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 6852
Dahlke, Kai: Analyse der Berichterstattung ausgesuchter Printmedien über die
Dopingfälle Krabbe und Baumann
Hamburg: Diplomica GmbH, 2003
Zugl.: Köln, Sporthochschule, Diplomarbeit, 2002
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Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2003
Printed in Germany

Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
1.
Einleitung
7
1.1
Idee
und
Interesse
7
1.2 Wissenschaftliche Relevanz und Forschungsstand
8
1.3 Gesamtüberblick über die Arbeit
11
2.
Einordnung des Themas in die Publizistik- und
Kommunikationswissenschaft
13
2.1
Die
Laswell-Formel 13
2.2
Kommunikatorforschung
14
2.3
Medienforschung
14
2.4
Rezipientenforschung
15
2.5
Wirkungsforschung 16
2.6
Aussagenforschung 16
2.7 Zusammenfassung
17
3.
Doping
18
3.1 Definition des Begriffes Doping
18
3.2
Geschichte
des
Dopings
20
3.2.1 Doping in der Antike und anderen frühen Kulturen
20
3.2.2
Doping
bis
1945
21
3.2.3 Doping von 1945 bis 1988
22
3.2.4
Doping
nach
1988
23
3.2.5 Dopingfälle in der Leichtathletik aus dem Jahr 1999
25
3.3 Klassifizierung der verbotenen Wirkstoffgruppen und
Methoden
27
3.3.1
Übersicht
27
3.3.2 Stimulantien und Narkotika
27
3.3.3 Anabole Steroide
29
3.3.4 Diuretika
31

Inhaltsverzeichnis
3.3.5
Peptidhormone 31
3.4
Verbotene
Methoden
34
3.4.1
Blutdoping
34
3.4.2 Physikalische, chemische und pharmakologische
Manipulationen
34
3.4.3 Künstliche Sauerstoffträger und Plasmaexpander
35
3.5 Mit Einschränkung zugelassene Wirkstoffgruppen
36
3.5.1
Alkohol
und
Cannabinoide
36
3.5.2
Beta-Blocker
36
3.5.3 Lokalanästhetika und Cortikosteroide
37
3.6 Zusammenfassung
37
4. Die
Leichtathletik
39
4.1
Geschichte
der
Leichtathletik
39
4.1.1 Die Leichtathletik in der griechischen Antike und
im
antiken
Rom
39
4.1.2 Die Leichtathletik in der Zeit von 500 ­ 1700
43
4.1.3 Leichtathletik bei den Philanthropen und
Friedrich
Ludwig
Jahn 45
4.1.4 Die deutsche Leichtathletik bis 1945
46
4.1.5 Die Leichtathletik im geteilten Deutschland
49
4.1.6 Die deutsche Leichtathletik nach 1989
52
4.2 Organisation und Struktur der deutschen Leichtathletik 53
4.2.1 Die Geschichte des Deutschen Leichtathletik-Verbandes 53
4.2.2 Der DLV in der Bundesrepublik Deutschland
54
4.2.3 Organisation der Leichtathletik in der DDR und DVfL
55
4.2.4
Der
DLV
nach
1989
56
4.2.5 Die Struktur der deutschen Leichtathletik
57
4.3 Zusammenfassung
58
5. Hypothesen
60
6. Untersuchungsdesign 63

Inhaltsverzeichnis
6.1 Die untersuchten Dopingfälle
63
6.1.1
Der
Fall
Krabbe
63
6.1.2
Der
Fall
Baumann
66
6.2
Die
empirische
Inhaltsanalyse
70
6.3
Die
Untersuchungsobjekte 73
6.3.1
Leichtathletik
74
6.3.2
Die
Welt
77
6.3.3
Frankfurter
Allgemeine
Zeitung
79
6.3.4
Stuttgarter
Zeitung
83
6.4
Der
Untersuchungszeitraum
85
6.4.1
Methode
zur
Datenreduzierung
85
6.4.2
Zeitleiste
Krabbe
85
6.4.3 Zeitleiste Baumann
86
6.5
Zusammenfassung
88
7. Ergebnispräsentation
91
7.1
Der
Fall
Krabbe
91
7.1.1 Verteilung der Artikel auf Untersuchungsobjekte
und
­zeiträume 91
7.1.2
Platzierung
der
Artikel 92
7.1.3
Anzahl
der
Wörter
92
7.1.4
Besonderheiten
im
Layout
93
7.1.5 Zusammenfassung der Kapitel 7.1.1 bis 7.1.4
94
7.1.6 Anzahl und Größe der Fotos
94
7.1.7
Art
der
Aufnahmen
95
7.1.8 Haupt- und Nebenhandlungsträger der Fotos
96
7.1.9 Zusammenfassung der Kapitel 7.1.6 bis 7.1.8
98
7.1.10
Journalistische
Stilformen
98
7.1.11 Haupt- und Nebenhandlungsträger der Artikel
99
7.1.12 Erster und zweiter Themenschwerpunkt der
Berichterstattung
101
7.1.13 Bewertung der Themenschwerpunkte
103

Inhaltsverzeichnis
7.1.14 Zusammenfassung der Kapitel 7.1.10 bis 7.1.13
104
7.2
Der
Fall
Baumann
105
7.2.1 Verteilung der Artikel auf Untersuchungsobjekte
und
­zeiträume 105
7.2.2
Platzierung
der
Artikel
107
7.2.3
Anzahl
der
Wörter
107
7.2.4
Besonderheiten
im
Layout
108
7.2.5 Zusammenfassung und Interpretation der
Kapitel
7.2.1
bis
7.2.4 108
7.2.6 Anzahl und Größe der Fotos
109
7.2.7
Art
der
Aufnahmen
109
7.2.8 Haupt- und Nebenhandlungsträger der Fotos
110
7.2.9 Zusammenfassung der Kapitel 7.2.6 bis 7.2.8
111
7.2.10
Journalistische
Stilformen
112
7.2.11 Haupt- und Nebenhandlungsträger der Artikel
113
7.2.12 Erster und zweiter Themenschwerpunkt der
Berichterstattung
115
7.2.13 Bewertung der Themenschwerpunkte
117
7.2.14 Zusammenfassung der Kapitel 7.2.10 bis 7.2.13
118
7.3 Vergleich und Interpretation der Ergebnisse
118
7.3.1 Vergleich und Analyse der Variablen V07 bis V09
118
7.3.2 Vergleich und Analyse der Variablen V10 bis V14
120
7.3.3 Vergleich und Analyse der Variablen V15 bis V21
121
7.4 Ergebnisdarstellung bezogen aus die
Untersuchungsobjekte
124
7.4.1 Verteilung und Platzierung der Artikel
124
7.4.2
Anzahl
der
Wörter
126
7.4.3
Besonderheiten
im
Layout
129
7.4.4 Zusammenfassung und Interpretation der
Kapitel
7.4.1
bis
7.4.3 130
7.4.5 Anzahl und Größe der Fotos
131
7.4.6
Art
der
Fotoaufnahmen
134

Inhaltsverzeichnis
7.4.7 Haupt- und Nebenhandlungsträger der Fotos
136
7.4.8 Zusammenfassung und Interpretation der
Kapitel
7.4.5
bis
7.4.7 140
7.4.9 Verwendete journalistische Stilformen
141
7.4.10 Haupt- und Nebenhandlungsträger der Artikel
146
7.4.11 Erster und zweiter Themenschwerpunkt der Artikel
152
7.4.12 Bewertung der Themenschwerpunkte
158
7.4.13 Zusammenfassung und Interpretation
der Kapitel 7.4.9 bis 7.4.12
162
8. Hypothesen-Diskussion
165
9.
Fazit
167
9.1
Fazit
der
Ergebnisse 167
9.2
Fazit
der
Ergebnis-Interpretation 170
9.3
Ausblick
172
10.
Anhang
174
Literaturverzeichnis
174
Tabellenverzeichnis
179
Abbildungsverzeichnis
180
Abkürzungsverzeichnis 181
Codebuch
183
Codeblatt
190

Kapitel 1: Einleitung
-7-
1.
Einleitung
1.1. Idee und Interesse
Der Sport begleitet mein Leben schon seit meiner Kindheit. In meinem persönlichen
Umfeld gab und gibt es viele Freunde und Bekannte, die eine sportliche Laufbahn
eingeschlagen haben. Zwangsläufig hat das Thema Doping häufig für Gesprächsstoff
gesorgt. Die Problematik des Dopings im Hochleistungssport fasziniert mich schon seit
geraumer Zeit. Deshalb und aufgrund meiner Herkunft aus den Neuen Bundesländern,
verfolgte ich mit großem Interesse die Diskussionen und die Berichterstattung über das
systematische Staatsdoping in der ehemaligen DDR.
Die weitverbreitete Meinung, dass die sportlichen Erfolge der ,Ost-Athleten'
ausschließlich auf Dopingmissbrauch beruhen würden, war mir zu einfach und
widersprach meinen Überzeugungen. Gerichtsverhandlungen und Verurteilungen von
DDR-Trainern und -Ärzten zu Beginn der 90-er Jahre (Vgl. Seppert/ Schück, 1999, S.
389 ff.) und die sehr einseitige Berichterstattung in den Medien, empfand ich teilweise
als verspätete Abrechnung der ehemals sportlich Unterlegenden. Allerdings hat sich
diese Meinung im Laufe meiner Recherchen für die vorliegende Arbeit geändert.
Seine körperliche Leistungsfähigkeit durch verbotene, zum Teil gesundheitsschädigende
Substanzen zu erhöhen, ist eine Entscheidung, die jeder Athlet für sich selbst treffen
und verantworten sollte. Wird ihm diese Entscheidung von Funktionären oder Trainern
abgenommen, der Athlet also ohne sein Wissen gedopt, oder ihm das Doping zwingend
vorgeschrieben, ist dies eine kriminelle Handlung, die hart bestraft werden muss.
Seit ich an der Sporthochschule den Schwerpunkt Medien und Kommunikation studiere,
interessiert mich nicht mehr nur die Thematik des Dopings, sondern auch die Art und
Weise der Doping-Berichterstattung. Die Aneignung von Begrifflichkeiten, von
Zusammenhängen und Gesetzmäßigkeiten innerhalb der Medien, verschaffte mir eine
fundierte kognitive Basis. Seitdem ist es mir möglich, die Doping-Berichterstattung
nicht mehr nur aus der Sicht des Sportlers sondern auch aus der Sicht der Medien zu
betrachten. Stark verdeutlicht wurde mir der Einfluss der Journalisten auf die öffentliche
Meinung. Sie bestimmen mit ihrer Nachrichtenauswahl und ihrer persönlichen Meinung
die Sichtweise der Rezipienten maßgeblich.

Kapitel 1: Einleitung
-8-
Sportler, die gerade noch nationale Helden und Lieblinge waren, werden von den
Medien nach positiven Dopingkontrollen zu ausgestoßenen Betrügern und Verbrechern
gemacht.
Diese Form der Berichterstattung möchte ich anhand von zwei Beispielen untersuchen,
die sowohl national als auch international zu einem gewaltigen Medien-Echo führten.
Das betrifft die Doping-Vergehen der Trainingsgruppe um die mehrfache Sprint-
Weltmeisterin Katrin Krabbe
1
im Jahr 1992 und den Doping-Fall des Olympia-Siegers
von Barcelona über 5000 Meter Dieter Baumann im Oktober 1999.
Der Fall der Sprinterinnen Katrin Krabbe, Grit Breuer und Silke Möller wird in der
vorliegenden Arbeit als Einheit behandelt, da ihnen allen das gleiche Vergehen
vorgeworfen wurde. Im weiteren Verlauf wird auf die Nennung der Namen Möller und
Breuer weitestgehend verzichtet.
1.2 Wissenschaftliche Relevanz und aktueller Forschungstand
Der Sport hat in der Gesellschaft einen sehr hohen Stellenwert. Der Begriff der
Sportlichkeit ist in unserem Wertesystem mit Attributen wie Erfolg und Attraktivität
belegt. Sportlich zu sein oder zu wirken ist ein angestrebter Status. Dieses positive
Image des Sports versucht sich die Wirtschaft zu Nutze zu machen. Durch
Kommerzialisierung und Professionalisierung, besonders der telegenen Sportarten,
sollen die positiven Attribute des Sports auf bestimmte Produkte übertragen werden.
Um dieses Image zu den Konsumenten transportieren zu können, geben TV-Stationen
hohe Summen für die Übertragungsrechte von sportlichen Großveranstaltungen wie z.B.
den Olympischen Spiele oder der UEFA-Champions League aus.
Es besteht eine vielschichtige und wechselseitige Beziehung zwischen der Wirtschaft,
dem Sport und den Medien. In diesem Zusammenhang wird auch vom Magischen
Dreieck
gesprochen.
Erfolgreiche Spitzensportler sind, in Abhängigkeit von der von ihnen ausgeübten
Disziplin, zu Personen geworden, die sich ständig im Focus der Öffentlichkeit befinden.
Die Medienpräsenz und damit auch die Berichterstattung über Sport sind in den
vergangenen Jahren rasant angestiegen und durch eine Vielzahl von Forschungsarbeiten
1
Mitglieder dieser Trainingsgruppe waren neben Katrin Krabbe noch die Sprinterinnen Silke Möller und
Grit Breuer.

Kapitel 1: Einleitung
-9-
untersucht worden. Eike Schulz analysierte die Sportberichterstattung in deutschen
Tageszeitungen in seiner Diplomarbeit ,Der Hauptsport in der Tageszeitung'. Die
Sportberichterstattung im Radio wurde von Michael Schaffrath in seiner Arbeit ,Sport
on Air' ausführlich untersucht. Rolf Scholz hat in seiner Arbeit ,Konvergenz im TV-
Sport' die TV-Sportberichterstattung beleuchtet. Weiterhin gibt es viele
Forschungsarbeiten, die ganz spezielle mediale Objekte (z.B. very-special-interest-
Zeitschriften oder TV-Sender) hinsichtlich ihrer Berichterstattung über Sport untersucht
haben. Ein wichtiger Aspekt des Leistungssports, die Doping-Problematik, wurde bei
allen Forschungen zu wenig oder gar nicht berücksichtigt.
Diplomarbeiten, die an der Sporthochschule Köln geschrieben wurden und sich im
weiteren Sinne mit der Berichterstattung über Doping beschäftigten, sind die Arbeiten
von Julia Berger (,,Sportpolitik und Doping - Ein Vergleich zwischen Frankreich und
Deutschland am Beispiel der Tour de France 1998", Köln 1999) und Martin Fernholz
(,,Clenbuterol ­ eine Medienkarriere", Köln 1994).
Die Ausführungen von Julia Berger stellen die Ereignisse der Tour de France 1998 dar
und schildern die Reaktionen vom Internationalen Radsportverband UCI, der
französischen Sportministerin und dem deutschen Innenminister. Die zitierten
Zeitungsartikel (u.a. aus der Wochenzeitung ,Die Zeit' und den überregionalen
Tageszeitungen FAZ und ,Die Welt') werden jedoch nicht inhaltsanalytisch untersucht.
Außerdem wird die Berichterstattung nur anhand eines Beispiels, der Tour de France
1998, beleuchtet. Es können hinsichtlich der Entwicklung der Doping-Berichterstattung
über einen längeren Zeitraum hinweg aus dieser Arbeit keine Rückschlüsse gezogen
werden. Weiterhin gibt es keine Möglichkeit, die Berichterstattung über die Tour de
France 1998 mit der Berichterstattung über andere Dopingfälle zu vergleichen.
Martin Fernholz untersuchte die Medienpräsenz des Medikaments Clenbuterol. Hierzu
hat er Artikel aus insgesamt sechs Zeitungen und fünf Zeitschriften inhaltsanalytisch
untersucht. In diesen Artikeln musste das Schlüsselwort ,,Clenbuterol" vorkommen.
Doch auch hier wurde nur ein spezieller Fall (Medikamentenmissbrauch von Krabbe,
Breuer, Derr) erforscht. Trotz des langen Untersuchungszeitraums (1. August 1992 bis
31. Dezember 1993) können, aufgrund der Fixierung der Berichterstattung auf einen

Kapitel 1: Einleitung
-10-
Dopingfall, aus dieser Diplomarbeit keine Rückschlüsse auf die Entwicklung und
Veränderung der Doping-Berichterstattung gezogen werden.
Die vorliegende Arbeit soll die Berichterstattung über die beiden bedeutendsten
deutschen Dopingfälle analysieren. Die außerordentliche Stellung der Fälle Krabbe und
Baumann ist am Umfang der medialen Berichterstattung klar zu erkennen.
Katrin Krabbe war der erste deutsche Sportstar nach der Wiedervereinigung. Nach ihren
beiden Weltmeistertiteln über 100 und 200 Meter bei der Leichtathletik-WM in Tokio
1991 war sie auch eine der Favoritinnen für diese Titel bei den Olympischen Spielen
1992 in Barcelona. Sie galt als ,Grace Kelly' der Laufbahn (Vgl. Michaelis, 1992, S. 8).
Nachdem die Gültigkeit ihrer sportlichen Leistungen durch Dopingvorwürfe
angezweifelt wurde, gab es kaum ein Medium, das darüber nicht berichtete.
Der bisher einzige Dopingfall, der eine vergleichbare Form der Berichterstattung
hervorgerufen hat, war der Fall von Dieter Baumann im November 1999. Als 5000-
Meter-Olympiasieger von Barcelona war er einer der wenigen erfolgreichen
Leichtathletik-Stars in Deutschland. Er war sowohl wegen seiner sportlichen Erfolge als
auch durch seinen Kampf gegen Doping berühmt. Um so entsetzter reagierte die
Öffentlichkeit, als bekannt wurde, dass seine Urinproben Spuren des verbotenen
Nandrolon
2
enthielt.
Aufgabe dieser Arbeit soll es sein, die Berichterstattung über die Dopingfälle Krabbe
und Baumann zu vergleichen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten.
Ebenfalls wird die Berichterstattung der vier Untersuchungsobjekte (siehe Kapitel 6.3)
miteinander vergleichen. Außerdem sollen Entwicklungen in der Dopingbericht-
erstattung skizziert werden.
Da die Untersuchung keinen repräsentativen Anspruch erhebt, können die Ergebnisse
nur als deutlicher Hinweis, keinesfalls aber als Beweis für eine Veränderung und
Entwicklung der Berichterstattung über Doping in den Printmedien interpretiert werden.
2
Nandrolon gehört zur Gruppe der anabolen Steroiden, mehr dazu im Kapitel 3.3.3.

Kapitel 1: Einleitung
-11-
1.3 Beschreibung des Arbeitsinhalts
In der vorliegenden Diplomarbeit wird die Berichterstattung über die Dopingfälle von
Katrin Krabbe und Dieter Baumann anhand von vier ausgesuchten
Untersuchungsobjekten untersucht.
Einordnung des Themas
Zunächst soll das Thema innerhalb der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft
eingeordnet werden. Dazu werden die Laswell-Formel und ihre einzelnen
Forschungsgebiete vorgestellt und kurz erörtert.
Doping
Dieses Kapitel beschäftigt sich ausführlich mit dem Thema Doping. Aus historischen
Blickwinkel wird das Doping von der griechischen Antike bis heute beleuchtet.
Zusätzlich wird die Entwicklung einer allgemein gültigen Definition des Begriffes
aufgezeigt. Ein Überblick über die verschiedenen verbotenen Wirkstoffgruppen und
Methoden schließt diesen Teil der Arbeit ab.
Leichtathletik
Thema im folgenden Kapitel wird die historische Entwicklung der Sportart
Leichtathletik und ihre Organisation und Struktur in Deutschland sein. In einem Exkurs
geht der Autor auch auf die unterschiedliche Organisation der Leichtathletik in der
ehemaligen DDR und der Bundesrepublik ein.
Hypothesen
In Kapitel fünf werden die forschungsleitenden Hypothesen vorgestellt und begründet.
Untersuchungsdesign
Hier wird das Untersuchungsdesign der Arbeit dargestellt. Es werden die Umstände und
der Ablauf der beiden untersuchten Dopingfälle beschrieben, das forschungstechnische
Instrument, die Inhaltsanalyse erläutert und die vier Untersuchungsobjekte vorgestellt.
Aus forschungsökonomischen Gründen wurden mit Hilfe eines Zeitstrahls

Kapitel 1: Einleitung
-12-
Handlungsknotenpunkte im Ablauf beider Dopingfälle festgelegt. Alle Artikel, die
zeitnah nach diesen Punkten erschienen, wurden anhand eines Codebuches
inhaltsanalytisch untersucht.
Ergebnisdarstellung und Interpretation
Mit Hilfe des Statistik-Programms SPSS wurden die Untersuchungseinheiten statistisch
erfasst. Zunächst wird in diesem Kapitel die Berichterstattung der beiden Dopingfälle
miteinander verglichen. Die Analyse-Ergebnisse werden ausgewertet, interpretiert und
zusammengefasst. Nach dem selben Schema werden anschließend die vier
Untersuchungsobjekte untereinander verglichen.
Hypothesendiskussion
Inhalt dieses Kapitels ist die Auswertung, also die Verifizierung oder Falsifizierung der
Hypothesen.
Fazit
Abschließend werden nochmals die Untersuchungsergebnisse und ihre Interpretationen
zusammengefasst. Mit einem Ausblick auf vielleicht folgende Forschungsarbeiten wird
diese Diplomarbeit beendet.

Kapitel 2: Einordnung des Themas
-13-
2.
Einordnung des Themas in die Systematik der Publizistik-
und Kommunikationswissenschaft
2.1 Die Laswell-Formel
Die Publizistik- und Kommunikationswissenschaft gehört zu den Gesellschaftswissen-
schaften, zu denen auch Soziologie, Psychologie, Politikwissenschaft, Erziehungs-
wissenschaft und Sprachwissenschaft zählen. Der Kommunikationswissenschaftler
Heinz Pürer stellt ein einfaches Modell vor, mit dem publizistische Prozesse
systematisiert werden können.
,,Ein Journalist (= Kommunikator) berichtet über ein beobachtetes Ereignis in
seinem Beitrag (= Aussage) in einer Zeitung oder im Rundfunk (= Medium); er
wendet sich dabei an ein Publikum (= Rezipienten) und beabsichtigt (eventuell)
eine Wirkung (= Wirkung)" (Pürer, 1998, S. 25).
Die einzelnen Positionen dieses Systematisierungsversuches basieren auf der so
genannten Laswell-Formel. Sie lautet:
WHO
says WHAT
in WHICH
channel
to WHOM
with WHAT
effect
communicator content
medium
audience
effect
Kommunikator
-forschung
Aussagen-
forschung
Medien-
forschung
Rezipienten-
forschung
Wirkungs-
forschung
Tabelle 1: Die Laswell-Formel
Die Formel ist von dem amerikanischen Medienforscher Harold D. Laswell entwickelt
worden. Jedes einzelne Fragewort dieser Formel behandelt ein spezielles Fachgebiet der
Publizistikwissenschaft.

Kapitel 2: Einordnung des Themas
-14-
2.2 Die Kommunikatorforschung
In diesem Teilforschungsgebiet stehen die Aussageproduzenten, die Kommunikatoren
im Mittelpunkt des Forschungsinteresses. Damit sind alle Journalisten und
Medienmitarbeiter gemeint, ,,... die direkt oder indirekt, offen oder verdeckt, an der
Entstehung, Be- und Verarbeitung, Selektion, Präsentation und Publikation ... der über
Medien vermittelten Inhalte ... beteiligt sind" (Pürer, 1998, S. 32). Ziel dieses
Forschungszweiges ist es, Aussagen über Ausbildung, Berufsauffassungen und
persönliche Merkmale der Kommunikatoren, über deren Arbeitsbedingungen,
Arbeitsabhängigkeiten, Informationsquellen oder deren Berufsbild etc. treffen zu
können.
Die Kommunikatorforschung befand sich in den 70-er Jahren des 20. Jahrhunderts auf
einem Höhepunkt. In den folgenden Jahrzehnten wandelte sich der Beruf des
Journalisten nicht nur durch den großen technischen Fortschritt. Auch der
Aufgabenbereich und das Rollenverständnis veränderten sich im Laufe der Zeit. Stand
früher die Vermittlerrolle der Kommunikatoren gegenüber dem Publikum im
Mittelpunkt, so ist es heute das Anbieten einer Dienstleistung in Form von Information
oder Unterhaltung. Die ethische Verantwortung der Journalisten ist durch die
Allgegenwärtigkeit, die große Reichweite und den ungeheuren Einfluss der Medien auf
die öffentliche Meinung in ihrer Bedeutung stark angestiegen (Vgl. Pürer, 1998, S. 32
ff.).
2.3 Die Medienforschung
Hier sind die Medien Mittelpunkt des Interesses. Dieser Forschungsbereich ,,... umfasst
alle jene technischen Instrumente und Apparaturen, mit deren Hilfe publizistische
Aussagen an die Öffentlichkeit weitergeleitet ... werden" (Pürer, 1998, S. 45 f.). Es gibt
zwei Arten von Medien, die Druckmedien (Zeitung, Zeitschrift, Plakat etc.) und die
elektronischen Medien (Fernsehen, Radio und seit einigen Jahren auch das Internet).
Trotz aller Unterschiede haben die meisten Medien eine Gemeinsamkeit. Sie vermitteln
Aussagen indirekt und einseitig an ein räumlich und zeitlich verstreutes Publikum (Vgl.
Pürer, 1998, S. 46). Besonders die politischen, wirtschaftlichen, organisatorischen und
technischen Strukturen der Massenmedien stehen im Vordergrund der Forschungen.

Kapitel 2: Einordnung des Themas
-15-
Aber auch Fragen nach Funktionen und Eigengesetzen der Massenmedien und der inter-
und intra-mediären Konkurrenzsituation werden hier analysiert und beantwortet.
Zu Beginn der Medienforschung stand die Presse-Geschichtsschreibung. In den
vergangenen Jahren hatte sich dieses Teilgebiet der Publizistikwissenschaft einer
Vielzahl neuer Herausforderungen zu stellen. So waren beispielsweise die
Auswirkungen der Einführung des dualen Rundfunksystems in der Bundesrepublik, die
neuen Medien (Kabel- und Satellitenrundfunk, Videotext, Internet etc.) sowie die
Geschichte der Medien in der ehemaligen DDR aufzuarbeiten und zu analysieren (Vgl.
Pürer, 1998, S. 45 ff.).
2.4 Rezipientenforschung
In diesem Forschungsgebiet werden die Hörer, Seher oder Leser analysiert. Es gibt zwei
Arten von Publikum. Beim dispersen Publikum sind die Rezipienten zeitlich und
räumlich verteilt (z. B. die Hörer eines Radionsenders), beim Präsentpublikum sind die
Rezipienten räumlich und zeitlich versammelt (z.B. im Kinosaal oder auf
Demonstrationen). Zentrale Aspekte, die im Rahmen der Rezipientenforschung
analysiert werden, sind unter anderem das quantitative Ausmaß und der Tagesablauf der
Mediennutzung, Wünsche und Erwartungen des Publikums an die Medien, der Anteil
einzelner Medien an der Gesamtnutzungszeit und die Aufmerksamkeit und
Wahrnehmung des Publikums gegenüber Medienangeboten. Weiterhin werden
soziodemographische Daten von Rezipienten erhoben und versucht, Zusammenhänge
zwischen diesen und der Mediennutzung herzustellen (Vgl. Pürer, 1998, S. 57 ff.).
Besonders wichtig für die Medien ist die kommerzielle Reichweiten- und
Marktanteilforschung. Sehbeteiligung und Marktanteile von TV-Sendern werden in
Deutschland von der Gesellschaft für Konsum-, Markt- und Absatzforschung (GFK)
durchgeführt. Die GFK erhebt von den Bewohnern aus 5.640 repräsentativ
ausgewählten Haushalten die Mediennutzung sekundengenau und rechnet sie dann auf
die 34,3 Millionen deutschen und EU-Haushalte in der Bundesrepublik hoch (Vgl.
www.gfk.de).

Kapitel 2: Einordnung des Themas
-16-
2.5 Die Wirkungsforschung
In diesem Forschungsfeld wird den ,,... Wirkungen im Bereich der Wahrnehmung und
des Wissens, der Einstellungen und Meinungen, der Empfindungen und Gefühle sowie
der Handlungen und Verhaltensweisen der Menschen auf den Grund gegangen" (Pürer,
1998, S. 59). Wirkungen sind Veränderungen beim Rezipienten in den Bereichen
Wissen, Denken, Fühlen und Handeln, die aufgrund von Medienkonsum festgestellt
werden können. Im Rahmen der Forschung werden unter anderem soziale,
gefühlsbetonte und politische Wirkungen, die Glaubwürdigkeit der einzelnen Medien,
das Selektionsverhalten der Rezipienten und die Dauer von Medienwirkungen
analysiert. Ein zentrales Thema ist die Erforschung der Wirkung von
Gewaltdarstellungen in den Medien auf die Rezipienten.
Im Laufe der Untersuchungen sind verschiedenste Medienwirkungstheorien aufgestellt
worden. Das erste und einfachste dieser Modelle war das Stimulus-Response-Modell.
Heute werden eine Vielzahl von Theorien diskutiert. Beispiele sind der Uses and
Gratification approach, die Agenda-setting-These, die Knowledge-gap-These und der
dynamisch-transaktionale Ansatz (Vgl. Pürer, 1998, S. 59 f.).
2.6 Die Aussagenforschung
Die vorliegende Arbeit ist in den Bereich der Aussagenforschung einzuordnen. Dieser
Forschungsbereich beschäftigt sich ,,... primär mit allen originärpublizistisch
verbreiteten oder über die Massenmedien veröffentlichten Botschaften ­ seien sie
gedruckter, auditiver, visueller oder audiovisueller Natur" (Pürer, 1998, S. 39). Wie aus
der Definition ersichtlich, wird zwischen originärpublizistischen Aussagen, damit sind
öffentliche Ansprachen, Predigten oder Theaterauftritte gemeint, und den Inhalten der
Massenmedien unterschieden. Da die verschiedenen Aussagen nicht unabhängig von
ihren Aussageträgern analysiert werden können, werden auch die gesellschaftlichen,
technischen und organisatorischen Bedingungen untersucht, unter denen die Aussage
entstanden ist. Innerhalb der Aussagenforschung werden unter anderem die Merkmale,
Funktionen und Wirkungsweisen der journalistischen Stilmittel, Nachrichtenfaktoren,
die Trennung von Nachricht und Meinung und die Verständlichkeit von Medieninhalten
untersucht. Weiterhin Gegenstand der Aussagenforschung ist die Gegenüberstellung

Kapitel 2: Einordnung des Themas
-17-
und Analyse von Realität und Medienrealität und die Frage, inwieweit sich die
Einstellungen eines Autors in der Aussage darstellen.
Ihre Anfänge hatte die Aussagenforschung in simplen deskriptiven Darstellungen von
Zeitungsinhalten. Es folgte die Beschreibung der journalistischen Stilmittel und die
Herausarbeitung der Nachrichtenwerte. Ab Mitte der 70-er Jahre des vergangenen
Jahrhunderts wurden nicht mehr nur deskriptive, quantitative Forschungen betrieben. In
so genannten Inferenzanalysen wurden nun auch qualitative Daten erhoben, indem
versucht wurde, anhand der analysierten Texte Rückschlüsse auf den Kontext sowie auf
die Einstellung und Intention des Autors zu ziehen (Vgl. Pürer, 1998, S. 39 f.).
2.7 Zusammenfassung
Die Publizistik- und Kommunikationswissenschaft wird anhand der Laswell-Formel in
fünf unterschiedliche Forschungsbereiche untergliedert. Die Formel lautet:
WHO SAYS WHAT IN WHICH CHANNEL TO WHOM WITH WHAT EFFECT?
Jedes Fragewort steht für ein Forschungsteilgebiet: Kommunikatorforschung,
Aussagenforschung, Medienforschung, Rezipienten- oder Publikumsforschung und
Wirkungsforschung.
Da in der vorliegenden Arbeit die Berichterstattung über die Dopingfälle Krabbe und
Baumann anhand von vier ausgesuchten Untersuchungsobjekten analysiert wurde, wird
die Arbeit innerhalb der Publizistik- und Kommunikationswissenschaft in den
Teilbereich Aussagenforschung eingeordnet.

Kapitel 3: Doping
-18-
3.
Doping
3.1. Definition des Begriffes Doping
Die Schwierigkeit einer genauen Definition liegt darin, dass diese nicht nur allgemein
verständlich, sondern auch noch juristisch eindeutig formuliert sein muss. Im Jahr 1963,
noch bevor vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) die ersten Dopingmittel
verboten wurden (1967), definierte der Europarat (Komitee für außerschulische
Erziehung) Doping wie folgt:
"Doping ist die Verabreichung oder der Gebrauch körperfremder
Substanzen in jeder Form und physiologischer Substanzen in abnormaler
Form oder auf abnormalem Weg an gesunde Personen mit dem einzigen
Ziel der künstlichen und unfairen Steigerung der Leistung für den
Wettkampf. Außerdem müssen verschiedene psychologische
Maßnahmen zur Leistungssteigerung des Sportlers als Doping angesehen
werden" (Lüsch, 1991, S. 13).
Diese Definition erscheint einleuchtend. Doch sind in ihr viele Begriffe (z.B. künstliche
und unfaire Leistungssteigerung) enthalten, die einer näheren, genaueren Bestimmung
bedürfen. Außerdem hat sich die Qualität der Dopingmittel sowohl in Vielfältigkeit und
Herkunft, als auch in Struktur und Nachweisbarkeit enorm entwickelt. Die Definition
vom Europarat genügt eher ethisch-moralischen Ansprüchen, ist aber zu ungenau und
juristisch anfechtbar.
Der Deutsche Sportbund definierte Doping 1977 unter Bezugnahme auf die Liste der
verbotenen Mittel:
1. Doping ist der Versuch einer unphysiologischen Steigerung der
Leistungsfähigkeit des Sportlers durch Anwendung (Einnahme, Injektion
oder Verabreichung) einer Dopingsubstanz durch den Sportler oder eine
Hilfsperson (z.B. Mannschaftsleiter, Trainer, Betreuer, Arzt, Pfleger oder

Kapitel 3: Doping
-19-
Masseur) vor einem Wettkampf oder während eines Wettkampfes und
für die anabolen Hormone auch im Training.
2. Dopingsubstanzen im Sinne dieser Richtlinien sind insbesondere
Phenylethylaminderivate (Weckamine, Ephedrine, Adrenalinderivate),
Narkotika, Analeptike (Kampfer und Strychninderivate) und anabole
Hormone. Sportartspezifisch können weitere Substanzen, z.B. Alkohol,
Sedativa, Psychopharmaka unter den Dopingsubstanzen aufgeführt
werden (Donike/ Rauth, 1996, S. 2).
Diese Formulierung erscheint sehr viel genauer und detaillierter, als der
Definitionsversuch des Europarates. Die allgemeine Begriffsbestimmung aus dem
ersten Teil wird durch die Aufzählung von Substanzen und Wirkstoffgruppen im
zweiten Teil ergänzt und spezifiziert.
Allerdings nutzt auch diese Definition teilweise ungenaue, interpretierbare
Formulierungen. Sie ist für heutige Verhältnisse unbrauchbar, denn die Liste der
verbotenen Substanzen, auf die der Deutsche Sportbund Bezug nahm, wird laufend
ergänzt und vervollständigt.
Am einfachsten ist es daher, keine Begriffe und Formulierungen zu gebrauchen, die
einer weiteren Erklärung bedürfen, sondern sich ausschließlich auf die Liste der
verbotenen Substanzen und Methoden zu beziehen. Die Medizinische Kommission des
IOC entwarf daher für die Olympischen Spiele folgende einfache, uninterpretierbare
Definition:
,,Doping ist die Verwendung von Substanzen aus den verbotenen
Wirkstoffgruppen und die Anwendung verbotener Methoden"
(Berendonk, 1992, S. 22).
Zusammen mit der Regel 48 der Olympischen Charta ist diese Definition die
verbindliche Grundlage für den Umgang und die Handhabung mit Medikamenten von
Athleten, die an den Olympischen Spiele teilnehmen wollen. Die Regel 48 lautet:
,,Das IOC stellt einen medizinischen Kodex auf, der u.a. das Doping
verbietet, eine Liste der verbotenen Substanzklassen und verbotenen
Methoden enthält, die Athleten verpflichtet, sich medizinischen

Kapitel 3: Doping
-20-
Kontrollen und Untersuchungen zur Verfügung zu stellen, und im Falle
eines Verstoßes gegen die Bestimmungen dieses Kodex Sanktionen
vorsieht. Der medizinische Kodex enthält weiter Bestimmungen für die
medizinische Versorgung der Athleten. Der medizinische Kodex ist für
alle Teilnehmer der Olympischen Spiele verbindlich." (Donike/Rauth,
1996, S. 138)
3.2. Geschichte des Dopings
,,Wie vielseitig die Motivation des Dopings von kommerziellen Interessen bis zu sog.
Nationalen Indikation ist, so vielseitig sind auch die Methoden und vor allem die
Vorstellungen der Athleten und Betreuer über einen möglichen Wirkungsmechanismus"
(Prokop, 1992, S. 144).
3.2.1 Doping in der Antike und anderen frühen Kulturen
Das Streben nach Ruhm und Ehre, vor allem aber nach materiellen Dingen, setzte die
Regeln des fairen Sports schon im dritten Jahrhundert v. Chr. außer Kraft.
Bei den antiken Olympischen Spielen in Griechenland, die von vielen Zeitgenossen als
die Wiege des moralisch sauberen Sports betrachtet werden, war es unter den Athleten
üblich, zu leistungssteigernden Substanzen zu greifen. Verwendet wurden z. B.
stimulierende Pilze, alkoholische Getränke oder Stierhoden (Vgl. DLV-Jugend, 1993, S.
25 und Houlihan, 1999, S. 33). Bei den großen materiellen Anreizen
3
, denen die
Athleten der Antike ausgesetzt waren, verwundert es wenig, dass sie versuchten, durch
Doping Vorteile gegenüber der Konkurrenz zu erlangen. Auch damals schon waren
diese Praktiken illegal. Ihre Verwendung wurde mit öffentlicher Bekanntmachung und
Disqualifikation geahndet.
Auch in anderen frühen Kulturen (z.B. in China, Süd- und Mittelamerika) wurden schon
vor langer Zeit aufputschende Pflanzenextrakte
4
benutzt, um die Leistungsfähigkeit der
3
Erfolgreiche Athleten wurden mit lebenslangen Renten oder Geld- und Sachprämien belohnt.
4
Diese Pflanzenextrakte wurden aus Gurana, Yoco, Kokain, Mate und anderen Ingredienzien hergestellt
(DLV-Jugend, 1993, S. 25).

Kapitel 3: Doping
-21-
Menschen zu verbessern. Allerdings diente diese Leistungssteigerung nicht sportlichen
Zielen (Vgl. Lünsch, 1991, S. 10 f.).
3.2.2 Doping bis 1945
Der Begriff Doping wurde erstmals Ende des 19. Jahrhunderts in England im
Zusammenhang mit Sport verwendet. Bezeichnet wurde damit ein Gemisch aus Opium
und Narkotika, welches Pferden verabreicht wurde, um ihre Leistungsfähigkeit zu
steigern (Vgl. Acker, 1972, S. 23). Es wurden zwei Arten des Dopings unterschieden.
Entweder wurde das eigene Pferd aufgeputscht (dope to win) oder aber ein gegnerisches
Tier vergiftet (dope to lose)
5
. Dadurch wurden die Rennen, und damit die Wettresultate
manipuliert. Es wurde deshalb schnell versucht, das Doping nachzuweisen und zu
unterbinden. Der früheste Dopingfall im Sport der Neuzeit ist von Schwimmern im Jahr
1865 überliefert. Die ersten Athleten, die im ausklingenden 19. Jahrhundert dauerhaft
und in größerem Umfang zu verbotenen Hilfsmitteln griffen, waren Radfahrer.
,,Als 1879 die berühmten Sechs-Tage-Rennen zum ersten Mal durchgeführt
werden, finden sich schon alle möglichen Wundermittel" (Acker, 1972, S.22).
Im Gegensatz zum Amateur-Sport der neu erwachten olympischen Bewegung, war der
Radsport die erste professionalisierte Sportart. Die Fahrer verdienten durch die Rennen
ihren Lebensunterhalt. Es lag nahe, dass sie ihr Kapital (ihren Körper) mit
medizinischer Hilfe aufwerteten. Durch übermäßigen Gebrauch von leistungs-
steigernden Substanzen war im Radsport der erste Todesfall durch Doping zu beklagen.
Der Engländer Tom Linton starb beim Radrennen von Bordeaux nach Paris im Jahr
1886 (Vgl. Budzisch u.a., 1999, S.8 f.).
In der Leichtathletik ist der erste Doping-Fall aus dem Jahr 1904 überliefert, als der
Trainer des amerikanischen Marathonläufers Thomas Hicks zugab, seinen Schützling
mit Strychnin und Alkohol unterstützt zu haben (Vgl. Huhn, 1991, S. 9). Nur gab es
damals noch keine international gültigen Richtlinien, die den Umgang mit den
leistungsfördernden Substanzen regelten. So konnte der bekannte finnische Mittel- und
5
Dope to lose wird auch als negatives Doping oder als Paradoping bezeichnet (Vgl. Prokop, 1992, S.
145).

Kapitel 3: Doping
-22-
Langstreckenläufer Paavo Nurmi
6
in einer Zeitungsanzeige anderen Athleten ungestraft
das heute als Anabolikum verbotene Rejuven empfehlen (Vgl. Huhn, 1991, S. 7).
3.2.3 Doping von 1945 bis 1988
Ab den 50-er Jahren häuften sich Dopingfälle. Besonders der Radsport fällt als
,,Brutstätte des Dopings" (Prokop, 1992, S. 146) auf. So verwundert es nicht, dass es
unter den Radrennfahrern, durch Einnahme verschiedenster Kombinationen von Drogen
noch mehrere Todesopfer gab. Namentlich zu erwähnen sind der Däne Knud Enemark
Jensen bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom (Vgl. Huhn, 1991, S. 11 f.)
und der
Brite Tom Simpson bei der Tour de France 1967 (Vgl. Knobbe, 2000, S. 17). Aber auch
in anderen Sportarten, z. B. im Fußball und im Eisschnelllauf, wurde in erschreckendem
Ausmaß gedopt. Im Jahr 1968, bei den Olympischen Spielen in Mexiko, wurden die
ersten Sportler wegen Dopings disqualifiziert (Vgl. Prokop, 1992, S. 146 f.). Ab den
Olympischen Spielen von 1976 wurden auch Anabolika-Tests durchgeführt. Von elf
positiven Dopingkontrollen in Montreal wiesen acht Urinproben Spuren von Anabolika
auf (Vgl. Houlihan, 1999, S. 46).
Mit Beginn des ,kalten Krieges' änderten sich die Motive für das Doping. Nicht mehr
nur materieller Erfolg sowie Ruhm und Ehre waren Triebfeder für das Erreichen
sportlichen Erfolges. Siege bei Wettkämpfen sollten nun auch die Überlegenheit des
jeweiligen Gesellschaftssystems untermauern. Besonders die sozialistischen Staaten
sahen hier einen Weg, ihrem Land weltweite Anerkennung zu verschaffen (Vgl.
Knobbe, 2000, S. 19). Das in der DDR sogar Jugendliche systematisch und ohne ihr
Wissen gedopt wurden, ist in einigen zivilrechtlichen Prozessen in den vergangenen
Jahren aufgedeckt und bewiesen worden (Vgl. Seppert/Schück, 1999, S. 389 ff.). In
Anlehnung an das staatsgelenkte Doping wurde von der DDR auch als der Deutschen
Doping Republik gesprochen (Vgl. Berendonk, 1991, S. 3). Jedoch soll hier keineswegs
behauptet werden, Doping wäre ein Privileg der ehemaligen Ostblock-Staaten gewesen
6
Paavo Nurmi gewann zwölf Medaillen bei den Olympischen Spielen von 1924 bis 1928 (Vgl.
www.olympia.org).

Kapitel 3: Doping
-23-
und ausschließlich dort angewandt worden. So äußerte Brigitte Berendonk
7
, schon im
Jahr 1977 ihr Unverständnis:
,,Ich kann nicht glauben, dass ... aus Steuermitteln das Doping von Kindern und
Frauen finanziert wird ... dass die beträchtlichen Kosten für die Doping-
Präparate weiterhin von Sporthilfemitteln abgezweigt oder sogar von
Ersatzkrankenkassen erstattet werden" (Welt am Sonntag, 13.11.1977, in
Budzisch, 1999, S. 83).
Der langjährige Vorsitzende des Bundesausschusses für Leistungssport und spätere
DLV-Präsident (1989 ­ 1993) Helmut Meyer äußerte am Ende seiner Funktionärs-
karriere folgende Gedanken:
,,Osttrainer und Ostfunktionäre sind in der Vergangenheit, was Doping betrifft,
nicht besser oder schlechter gewesen, als wir im Westen" (dpa, 25. März 1993,
in Singler/Treutlin, 2000, S.136).
Auch der Tod der Siebenkämpferin Birgit Dressel
8
1987 gilt als Beweis dafür, dass im
Leistungssport die Einnahme von Dopingmitteln zum Alltag gehörte (Vgl. Knobbe,
2000, S. 18). Das rechtsmedizinische Gutachten belegte:
,,...welche Unmengen von Medikamenten sie [die Athleten, Anm. des Autors]
spritzen, schlucken, trinken" (Spiegel Nr. 37/1987, S. 228 ff. in Budzisch, 1999,
S. 88 ff.).
3.2.4 Doping nach 1988
Im Jahr 1988 sorgte der Ausschluss des kanadischen Sprinters Ben Johnson von den
Olympischen Spielen im südkoreanischen Seoul für den bis zu diesem Zeitpunkt
größten Doping-Skandal. Er gewann das 100 Meter Finale in neuer Weltrekordzeit in
9,79 Sekunden. Nachdem in seiner Urinprobe Spuren des verbotenen Steroids Stanozol
7
Brigitte Berendonk war selbst aktive Athletin in den Disziplinen Kugelstoßen und Diskuswerfen und
nahm an der Olympischen Spielen 1968 in Mexiko teil.
8
Die Athletin begab sich mit Schmerzen in Behandlung von mehreren Ärzten und verstarb wenige Tage
später qualvoll.

Kapitel 3: Doping
-24-
gefunden wurden, verlor er Goldmedaille und Weltrekord durch Disqualifikation (Vgl.
Lünsch, 1991, S. 53 f.).
Im Jahr 1990 wurden der amerikanische Sprinter und damalige Weltrekordhalter im 400
Meter Lauf Harry ,Butch' Reynolds positiv auf Nandrolon getestet. Im selben Jahr
überführten die Kontrolleure auch seinen Landsmann Randy Barnes, den späteren
Weltmeister und Olympiasieger im Kugelstoßen, mit Spuren von Steroiden in seiner
Urinprobe (Vgl. www.usatf.org).
Im August 1992 wurden die deutschen Läuferinnen Grit Breuer und Katrin Krabbe
wegen Missbrauchs von Clenbuterol gesperrt
9
.
Am Anfang der 90-er Jahre erfolgte in China ein großer sportlicher Aufschwung.
Besonders betroffen von dieser rasanten Entwicklung waren die Disziplinen
Schwimmen und Leichtathletik. Bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul gewannen
die chinesischen Schwimmerinnen nur vier Medaillen, davon keine Goldmedaille.
Sechs Jahre später bei den Weltmeisterschaften in Rom erreichten sie 12 von 16
möglichen Goldmedaillen (Vgl. Houlihan, 1999, S. 51). Bei den Schwimmwelt-
meisterschaften in Perth (Australien) 1998 wurden im Gepäck einer chinesischen
Schwimmerin 13 Ampullen Somatotropin
10
gefunden. Vier weitere Mitglieder der
chinesischen Mannschaft wurden während der WM des Dopings mit Triamteren
11
überführt (Vgl. www.svl.ch/doping).
Bei den Leichtathletinnen ragten besonders die Mittel- und Langstreckenläuferinnen der
Gruppe um Trainer Ma Junren mit ihren Leistungen heraus. Im Jahr 1993 verbesserten
sie die bestehenden Weltrekorde über 1500, 3000 und 10.000 Meter. Im Gegensatz zu
den Schwimmerinnen konnte den chinesischen Läuferinnen allerdings kein Doping
nachgewiesen werden. Das konnte andere Athleten, Trainer und Journalisten nicht
davon abhalten, die Chinesen ständig mit Dopingvorwürfen zu konfrontieren.
Pikanterweise befand sich auch Dieter Baumann unter den schärfsten Kritikern (Vgl.
von der Laage, 1994, S. 11 ff.).
Ein weiteres Beispiel für flächendeckendes Doping in einer Sportart waren die
Ereignisse bei der Tour de France 1998. Am 8. Juli 1998 wurde an der französisch-
9
Ausführliche Informationen über den Dopingfall Krabbe sind im Kapitel 6.1.1 zu finden.
10
Somatotropin wird auch Human Growth Hormone genannt und gehört zur Gruppe der Peptidhormone
(Vgl. Kapitel 3.3.5).
11
Triamteren zählt zur Gruppe der Diuretika (Vgl. Kapitel 3.3.4).

Kapitel 3: Doping
-25-
belgischen Grenze im Wagen von Willy Voet, Masseur und Betreuer des Festina-
Teams, 250 Ampullen Erythropoietin (EPO, siehe Kapitel 3.3.5) und 150 Ampullen
Anabolika (siehe Kapitel 3.3.3) gefunden. Im Laufe der folgenden Ermittlungen wurden
bei Durchsuchungen der Mannschaftshotels auch bei anderen Teams Medikamente und
Dopingmittel gefunden. Verschiedene Fahrer und Mannschaftsärzte wurden von der
Polizei vorläufig festgenommen, von der Tour ausgeschlossen oder zogen sich freiwillig
aus dem Klassement zurück. Am 2. August 1998 erreichten nur 96 von 190 gestarteten
Fahrern das Tour-Ziel Paris (Vgl. Voet, 1999, S.153 f.). Dass es sich in diesem Jahr um
keine Ausnahme handelte, beweist das Buch von Willy Voet
12
, der nach seiner
Festnahme sein Insiderwissen und seine langjährigen Erfahrungen veröffentlichte.
3.2.5 Dopingfälle der Leichtathletik aus dem Jahr 1999
Trotz aller Anstrengungen seitens des IOC und der nationalen und internationalen
Fachverbände wird weiterhin gedopt. Eine Auflistung der allein im Jahr 1999
erwischten oder verurteilten Sportler in der Leichtathletik ist in der folgenden Tabelle
dargestellt:
Name Land
Disziplin Erfolge Dopingmittel
Doug Walker
SCOT
200 m
Europameister
Nandrolon
Bryan Johnson
USA
400 m Hürden
WM-Dritter
Steroide
Uta Pippig
GER
Marathon
Sieger
Boston-Marathon
Testosteron
Dennis Mitchel
USA
Sprint
Olympia-Dritter
Testosteron
Javier Sotomayor
CUB
Hochsprung
Olympiasieger
Kokain
Linford Christie
GB
Sprint
Weltmeister
Nandrolon
Davidson Ezinwa
NIG
Sprint
WM-Zweiter
Peptid-
hormone
12
Der Titel dieses Buches lautet: ,,Gedopt - Der Ex-Festina-Masseur packt aus. Oder: Wie die Tour auf
Touren kommt".

Kapitel 3: Doping
-26-
Ben Johnson
CAN
Sprint
Weltmeister
Diuretikum
Dieter Baumann
GER
Langstrecken
Olympiasieger
Nandrolon
Florina Pana
ROM
Marathon
Sieger Wien-
Marathon
Nandrolon
Tabelle 2: Dopingfälle in der Leichtathletik 1999
Quelle: www.anti-doping-verband.de
Diese Tabelle zählt nur die bekanntesten Athleten auf, sie beansprucht keineswegs
Vollständigkeit. Gedopte Athleten gehören zum Hochleistungssport, egal in welchem
Land sie geboren wurden oder in welchem Gesellschaftssystem sie leben. Doping
betrifft nahezu alle Sportarten. Nicht nur typische ,Doping-Sportarten', wie das
Gewichtheben, der Radsport, das Schwimmen und die Leichtathletik, sondern fast alle
olympischen Disziplinen werden ständig von Doping-Vorwürfen und nachgewiesenen
Verstößen gegen die Doping-Richtlinien des IOC oder der jeweiligen Sportverbände
begleitet. Es sind nicht nur namenlose, unbekannte Athleten, denen der Missbrauchs
von Doping nachgewiesen wird. Wie die Tabelle zeigt, werden auch nationale Meister,
Rekordhalter, Weltmeister oder Olympiasieger des Dopings überführt.
Ein Ende des Dopings scheint nicht in Sicht, was die jüngsten Fälle bei den
Olympischem Winterspielen in Salt Lake City beweisen. Die Analyse-Methoden der
Dopingfahnder werden zwar immer ausgefeilter, doch Mediziner und Athleten finden
und erfinden ständig neue Substanzen und Methoden, die die Leistung auf
unnatürlichem Wege steigern. Es gibt daher nicht Wenige, die eine Freigabe von
Doping fordern, um damit eine Chancengleichheit aller Athleten zu gewährleisten (Vgl.
Krauß, 2000, S. 88).

Kapitel 3: Doping
-27-
3.3 Klassifizierung der verbotenen Wirkstoffgruppen und Methoden
3.3.1
Übersicht
Verbotene
Wirkstoffgruppen
Verbotene
Methoden
Mit
Einschränkung
zugelassene
Wirkstoffgruppen
A
Stimulantien
B
Narkotika
C
Anabole Substanzen
D
Diuretika
E
Peptidhormone
A
Blutdoping
B
Physikalische,
chemische und
pharmakologische
Manipulationen
C
Künstliche
Sauerstoffträger und
Plasmaexpander
A
Alkohol
B
Cannabinoide
C
Lokalanästhetika
D
Cortikosteroide
E
Beta-Blocker
Tabelle 3: Übersicht der verbotenen Wirkstoffgruppen und Methoden
Quelle: Donike/Rauth, 1996, S. 6
3.3.2 Stimulantien und Narkotika
Stimulantien sind Aufputschmittel, die kurzfristig eine Leistungssteigerung bewirken
und die Stimmung heben. Sie sind die am längsten bekannten Dopingmittel und werden
kurz vor oder während des Wettkampfes eingesetzt (Vgl. Clasing, 1992, S. 30). Hierzu

Kapitel 3: Doping
-28-
zählen zum Beispiel Amphetamin, Ephedrin, Kokain
13
und Strychnin. Koffein zählt
ebenfalls zu dieser Gruppe, hat aber einen Sonderstatus. Es ist bis zu einem Grenzwert
von 12 Mikrogramm je Milliliter Urin zugelassen (Vgl. Schneider, 1995, S. 154).
Ihre chemische Struktur ist derjenigen der körpereigenen Hormone Adrenalin und
Noradrenalin verwandt, ihre Wirkung auf das vegetative Nervensystem ist daher
ähnlich. Der Energieumsatz im Körper wird gesteigert und die Ermüdungsgrenze wird
hinausgeschoben. Dabei erhöhen sich Körpertemperatur, Puls und Blutdruck, so dass es
zu einer Überlastung des Herz-Kreislauf-Systems kommen kann.
Stimulantien wirken einerseits euphorisierend, können andererseits zu
Stresssymptomen, Unrast, Angstzuständen und Aggression führen und sogar
Depressionen auslösen (Vgl. Lünsch, 1991, S. 18). Durch den Konsum hoher Dosen
wird das körpereigene Warnsystem ausgeschaltet und die letzten Energiereserven
werden aufgebraucht. Dies kann zu schweren Erschöpfungszuständen und im
Extremfall zum Tod führen. Bei längerer Einnahme treten typische Suchtsymptome auf.
Der Körper gewöhnt sich an die Wirkstoffe und toleriert immer höhere Dosen. Werden
die Stimulantien dann abgesetzt, kommt es zu Entzugserscheinungen (Vgl. DLV-
Jugend, 1993, S. 12). Speziell die Substanz Ephedrin wird von Bodybuildern als Fat
Burner eingesetzt, um vor dem Wettkampf die letzten Fettpölsterchen zu beseitigen
(Vgl. Schneider, 1995, S. 166).
In der Medizin werden bestimmte Stimulantien (z.B. Norephedrin und Pseydoephedrin)
in Erkältungsmitteln verwendet. Sie bewirken eine Abschwellung der Schleimhäute.
Außerdem erweitern sie die Bronchien und sind daher auch in Asthmamitteln enthalten.
Die im Sport verbotenen Narkotika sind starke Schmerzmittel. Beispiele sind
Morphin
14
, Heroin oder Methadon. Sie wirken auf das zentrale Nervensystem und
dämpfen den Schmerz. Werden Narkotika in niedrigen Dosen konsumiert, heben sie die
Stimmung, beeinträchtigen aber gleichzeitig die Konzentrations- und
Koordinationsfähigkeit (Vgl. DLV-Jugend, 1993, S. 13).
13
Aufgrund von Kokain-Konsum starben im Jahr 1986 im amerikanischen Profisport drei Athleten: Larry
Gordon, Don Rogers (Football) und der Basketballer Len Bias (Vgl. Houlihan, 1999, S. 48 f).
14
Eine Probe gilt als positiv im Hinblick auf Morphin, wenn die im Urin festgestellte Konzentration an
freiem und gebundenem Morphin 1 Mikrogramm/ml überschreitet (siehe Anti-Doping-Handbuch des
DLV).

Kapitel 3: Doping
-29-
Sie beeinflussen die Stimmungslage bis hin zu psychischen Störungen und
Abhängigkeit (Vgl. Donike/Rauth, 1996, S. 12). Die Einnahme hoher Dosen kann zur
Trübung des Bewusstseins, zur Lähmung des Atemzentrums und zum Tod führen.
Sowohl Narkotika als auch Stimulantien sind typische und wirksame Wettkampfdrogen,
wobei die Narkotika vorwiegend bei Schmerzen verursachenden Kampfsportarten wie
Boxen, Ringen und Judo eingesetzt werden. Beide Substanzklassen sind einzeln wie
auch in Kombination mit anderen Stoffen für zahlreiche Todesfälle verantwortlich (Vgl.
Huhn 1991, S. 11 ff.). Sie sind deshalb schon seit 1967 verboten.
3.3.3 Anabole Substanzen
Anabole Steroide sind die wohl bekanntesten Dopingmittel. Sie ermöglichen höhere
Kraftwerte durch eine Zunahme von Muskelmasse. Man unterscheidet auf der
Dopingliste einerseits die androgen-anabolen Steroidhormone und andererseits die
Beta-2-Agonisten
15
. Die chemische Struktur und Wirkung der androgen-anabolen
Steroidhormone leiten sich vom männlichen Sexualhormon Testosteron ab (Vgl.
Donike/Rauth, 1996, S.13). Die Derivate des Testosterons wirken anabol (aufbauend)
und androgen (vermännlichend). Bekannte Steroide sind unter anderem Stanozol
16
,
Nandrolon
17
und synthetisch hergestelltes Testosteron. Da körpereigenes von
körperfremdem Testosteron sehr schwer zu unterscheiden ist, vergleicht man bei der
Urin-Analyse das Verhältnis von Epitestosteron und Testosteron. Epitestosteron fällt im
Körper üblicherweise in der gleichen Konzentration wie Testosteron an. Der
Grenzquotient liegt bei sechs, das heißt, wenn sechs mal mehr Testosteron als
Epitestosteron im Urin vorliegt, empfiehlt die Medizinische Kommission des IOC
weitere Untersuchungen und die Überprüfung früherer Proben (Vgl. Donike/Rauth,
1996, S.13 f.). Durch konsequente und langfristige Einnahme von androgen-anabolen
Steroiden wird der Muskelaufbau unterstützt und damit die körperliche
Leistungsfähigkeit gesteigert.
15
Beta-2-Agonisten werden auch als Stimulantien klassifiziert (Vgl. Donike/Rauth, 1996, S. 11).
16
Die Einnahme von Stanozol wurde Ben Johnson bei den Olympischen Spielen 1988 in Seoul nach-
gewiesen.
17
Die Einnahme von Nandrolon ist vielen bekannten Sportlern nachgewiesen worden, z.B. den
Leichtathleten Merlene Ottey, Linford Christie und Dieter Baumann, den Fußballern Fernando Couto,
Edgar Davids, Jaap Stam und dem früheren Tennis-Profi Petr Korda.

Kapitel 3: Doping
-30-
Dabei kommt es oft zu gefährlichen Nebenwirkungen. Die Muskulatur wächst schneller
als der schlechter durchblutete Band- und Sehnenapparat. Dieser ist dann nicht auf die
höheren einwirkenden Kräfte eingestellt und wird überlastet. Die Gefahr von Bänder-
und Sehnenrissen ist groß.
Weiterhin kann die Einnahme von androgen-anabolen Steroiden Schädigungen des
Herz-Kreislauf-Systems, Herzhyperthrophie, Leberschäden, Virilisierungen bei
Frauen
18
, Gynäkomastie
19
sowie Schrumpfung der Hoden und eine Verminderung der
Spermienproduktion bei Männern verursachen. Bei Jugendlichen kann der Missbrauch
zu Störungen des Wachstums führen (Vgl. DLV-Jugend, 1993, S. 14 f. und Schneider,
1995, S. 80 ff.).
In der Medizin werden anabole Steroide bei Menschen eingesetzt, die an
Muskelschwund oder bösartigen Tumoren leiden. Damit soll das Muskelwachstum der
Erkrankten gefördert werden.
Beta-2-Agonisten werden zur Behandlung von Asthma (gegen die Erschlaffung der
glatten Muskulatur der Bronchien) und in der Tiermast gebraucht (Vgl. Donike/Rauth,
1996, S. 15 und Schneider, 1995, S.109 f.). Ein Beta-2-Agonist ist z. B. Clenbuterol
20
.
Dieses Mittel kann ebenfalls die Muskelmasse vergrößern und reduziert dabei
gleichzeitig das Körperfett.
Als schädliche Nebenwirkungen können Tachykardie (Zunahme der
Herzschlagfrequenz) und Arrhythmie am Herzen auftreten. Weitere bekannte
Nebeneffekte sind Hyperglykämie (Erhöhung der Glucosewerte) durch einen
verstärkten Glycogenabbau in der Leber und eine Erniedrigung des Kaliumspiegels im
Blut, was u.a. zu Muskelschwäche und Störungen der Herztätigkeit führen kann (Vgl.
Schneider, 1995, S.114 f.).
Synthetisch hergestellte anabole Steroide sind seit 1974, das körpereigene Testosteron
seit 1984 verboten. Beta-2-Agonisten stehen seit 1993 auf der Doping-Liste.
Anabole Wirkstoffe werden hauptsächlich in der Trainings- und in der Erholungsphase
konsumiert. Wenn sie rechtzeitig vor Wettkämpfen abgesetzt werden, sind sie nicht
nachweisbar. Aus diesem Grund werden mittlerweile auch außerhalb der
18
Virilisierungen sind Vermännlichungen, wie z.B. tiefe Stimme, Akne, Bartwuchs oder aggressives
Verhalten.
19
Unter Gynäkomastie versteht man die Brustbildung bei Männern (Vgl. Donike /Rauth, 1996, S.14).
20
Wegen Clenbuterol-Missbrauchs wurden die Leichtathletinnen Katrin Krabbe und Grit Breuer gesperrt.

Kapitel 3: Doping
-31-
Wettkampfphasen unangemeldete Doping-Kontrollen durchgeführt (Vgl. Clasing, 1992,
S. 54).
3.3.4 Diuretika
Diuretika wirken harntreibend. Sie fördern also die Ausscheidung von Urin. Stark
wirksame Diuretika führen in wenigen Stunden zu großem Flüssigkeitsverlust und
damit zu einer Gewichtsreduktion von ein bis drei Kilogramm. Eingesetzt werden sie
von Athleten, die ihr Körpergewicht innerhalb kürzester Zeit verringern müssen, um in
bestimmten Gewichtsklassen starten zu können. Dies betrifft z. B. die Sportarten Boxen,
Gewichtheben und Judo. Diuretika dienen aber auch der Verdünnung verbotener
Substanzen im Urin bis unter die Nachweisgrenze. Deshalb bezeichnet man sie häufig
auch als maskierende Substanzen (Vgl. Donike/Rauth, 1996, S. 15).
Schädliche Nebenwirkungen von Diuretika sind Störungen des Wasser- und
Elektrolythaushaltes. Sie können damit Muskelkrämpfe, Nierenschäden und schwere
Kreislaufstörungen verursachen. In akuten Fällen kann es zu initialem Blutdruckabfall
und Herzrhythmusstörungen kommen. In der Medizin werden Diuretika gegen
Wasseransammlungen in Geweben und Bluthochdruck eingesetzt. Seit 1988 stehen
diese Mittel auf der Dopingliste (Vgl. Clasing, 1992, S. 88).
3.3.5 Peptidhormone
Um die verbotene Wirkstoffgruppe Peptidhormone näher zu erläutern, soll zunächst
geklärt werden, was Hormone sind.
,,Hormone sind vom menschlichen oder tierischen Organismus gebildete
körpereigene Wirkstoffe, die zusammen mit dem Nervensystem die Vorgänge
des Stoffwechsels, des Wachstums, die Entwicklung und den emotionalen
Bereich eines Individuums steuern" (Meyers Taschen-Lexikon Biologie, 1988,
S. 28).
Wie in der Definition erwähnt, gehört auch das Wachstumshormon (Human Growth
Hormone ­ HGH) zu dieser Gruppe.

Kapitel 3: Doping
-32-
Es fördert beim Kind das Körperwachstum sowie den Muskelaufbau. Unter seiner
Wirkung nimmt die Kraft zu, gleichzeitig reduziert sich das Körperfett. Dieselben
Veränderungen werden auch bei Erwachsenen beobachtet, wenn sie mit dem Hormon
behandelt werden.
Hält die Hormonbehandlung über längere Zeit an, wachsen alle nicht knöchernen
Strukturen, insbesondere die inneren Organe teilweise zu unnatürlicher Größe und Form
an (Vgl. Donike/Rauth, 1996, S. 16). Dieses kann am Herzen zu Wachstumsprozessen
mit krankhaften Veränderungen bis hin zum Herztod führen. Weitere Nebenwirkungen
können Gelenkschmerzen, Bluthochdruck und Zuckerkrankheit sein. Ebenso erhöht sich
das Krebsrisiko (Vgl. www.dshs-koeln.de/biochemie).
In der Medizin wird das synthetisch herstellbare Wachstumshormon bei kleinwüchsigen
Kindern eingesetzt (Vgl. Clasing, 1992, S. 90).
Ein anderes Peptidhormon ist das EPO. Es wird in der Niere gebildet und regelt die
Geschwindigkeit der Synthesegeschwindigkeit der roten Blutkörperchen (Erythrozyten),
die für den Transport des Sauerstoffs im Blut verantwortlich sind (Vgl. Donike/Rauth,
1996, S. 16). Wird nun die Anzahl der Erythrozyten erhöht, kann mehr Sauerstoff
aufgenommen werden. Damit verbessert sich die Ausdauerleistung. Ähnliche Effekte
können auch durch Höhentraining erreicht werden. Daraus ergibt sich, das EPO
vorrangig in Ausdauersportarten, wie Radsport
21
, Triathlon, Marathon und Skilanglauf
eingesetzt wird.
Nebenwirkungen können bei unkontrollierter Anwendung von EPO, insbesondere bei
hoher Dosierung über längere Zeit auftreten. Der ständige Anstieg der Anzahl an
Erythrozyten führt zu einer Verschlechterung der Fließfähigkeit des Blutes, zur
Erhöhung des Blutdrucks und zur Zunahme der Thrombose-, Herz- und
Hirninfarktgefahr (Vgl. DLV-Jugend, 1993, S. 18).
Die Unterscheidung zwischen körpereigenen und von außen zugeführten Hormonen ist
sehr schwierig. Deshalb wird auf indirekte Nachweismethoden zurückgegriffen, um den
Missbrauch von EPO einzuschränken. So haben einige internationale Verbände
Blutkontrollen direkt vor dem Wettkampf eingeführt. Dabei wird der Gehalt an roten
Blutkörperchen bestimmt. Mit dem ermittelten prozentualen Wert wird versucht, EPO-
21
Bei der Tour de France 1998 gaben bei Untersuchungen etliche Fahrer den Missbrauch von EPO zu,
unter anderem der zu diesem Zeitpunkt an zweiter Stelle liegende Franzose Richard Virenque vom
Team Festina (Vgl. Voet, 1999, S. 15 ff.).

Kapitel 3: Doping
-33-
Missbrauch nachzuweisen. Dies geschieht nach folgendem Prinzip: Das entnommene
Blut wird mit Hilfe einer Zentrifuge in Blutplasma und Blutkörperchen getrennt. Der
Quotient aus Blutkörperchen und Blutplasma ergibt den Hämatokrit-Wert. Dies ist in
folgender Grafik dargestellt.
Dieser Wert wird
Hämatokrit-Wert genannt.
Abbildung 1: Ermittlung des Hämatokrit-Wertes
Quelle: www.dshs-koeln.de/biochemie
Ein Liter Blut enthält beim Mann durchschnittlich 0,46 Liter Blutkörperchen. Der Wert
kann allerdings stark schwanken (von 0,40 ­ 0,52). Bei Frauen ist das Verhältnis
zwischen Blutplasma und Blutkörperchen geringfügig anders. Der durchschnittliche
Wert liegt bei 0,41 Liter Blutkörperchen pro Liter Blut (Toleranzbereich von 0,37 ­
0,47). Ist der Hämatokrit-Wert zu hoch
22
, das Blut also zu ,zähflüssig', wird der
betroffene Sportler aus medizinischen Gründen nicht zum Start zugelassen. Dieser
Ausschluss entspricht allerdings nicht dem Nachweis eines Missbrauchs von EPO und
bedeutet auch nicht, dass die Dopingkontrolle positiv war
23
.
22
Die Grenzwerte sind in verschiedenen Verbänden unterschiedlich hoch. Im Radsport beträgt er bei
Männern 0,5 und bei Frauen 0,47.
23
Der Radrennfahrer Marco Pantani wurde 1999 als Spitzenreiter des Giro d´ Italia wegen zu hohen
Hämatokrit-Wertes ausgeschlossen, offiziell zum Schutz seiner Gesundheit (Vgl. Knobbe, 2000, S.
174).

Kapitel 3: Doping
-34-
3.4 Verbotene
Methoden
3.4.1 Blutdoping
Beim Blutdoping wird dem Körper eigenes oder blutgruppengleiches Fremdblut,
welches meist mit Erythrozyten angereichert wurde, zugeführt. Durch diese Maßnahme
wird die Zahl der Erythrozyten im Blut erhöht, so dass eine Verbesserung der
Sauerstofftransportkapazität erreicht werden kann
(Vgl. Ulmen, 2000, S. 21). Bei der Eigenbluttransfusion lässt sich der Sportler bis zu
einen Liter Blut abnehmen. Das Blut wird dann konserviert und tiefgekühlt gelagert. In
der Zwischenzeit wird aufgrund des Blutverlustes im Körper die Produktion der
Erythrozyten durch natürliches EPO stimuliert. Nach sechs bis acht Wochen, wenn das
Blutvolumen wieder normale Werte erreicht hat, kann das gelagerte Blut infundiert
werden. Damit erhöht der Athlet die Gesamtzahl der Erythrozyten in seinem Blut (Vgl.
Clasing, 1992, S. 92 f.). Insbesondere eine Fremdbluttransfusion beinhaltet
gesundheitliche Risiken wie allergische und akute hämolytische Reaktionen mit
Nierenschädigungen, wenn zum Beispiel falsch gekennzeichnetes Blut verwendet wird.
Ferner können Nebenwirkungen auftreten wie Fieber, Gelbsucht, Infektionen
(Virushepatitis und AIDS) sowie Überlastungen des Herz-Kreislaufsystems und
metabolischer Schock (Vgl. Donike/Rauth, 1996, S. 17). Die medizinischen Gründe für
die Übertragung von roten Blutkörperchen sind starker Blutverlust und Blutarmut
(Anämie).
3.4.2 Physikalische, chemische und pharmakologische Manipulation
Die Verwendung von Substanzen und Methoden, die die Unversehrtheit und die
Rechtsgültigkeit
von
Urinproben
beeinflussen,
sind
ebenfalls
verboten.
Urinaustausch in der Blase mit Hilfe eines Katheters vor dem Erscheinen in der
Dopingkontrollstation, Urinabgaben aus mitgeführten Flaschen und Plastikbehältern
sowie Verdünnen von Urin mit Wasser oder anderen Flüssigkeiten bei der
Abnahmeprozedur in unbewachten Augenblicken sind Maßnahmen, die als
physikalische Manipulation bezeichnet werden (Vgl. www.dopinginfo.ch und DLV-
Jugend, 1993, S. 20). Beim Aufdecken der Manipulationsversuche werden diese mit

Kapitel 3: Doping
-35-
einer sofortigen Disqualifikation geahndet. Unter chemische und pharmakologische
Manipulation fällt zum Beispiel die Einnahme von Diuretika. Diese fördern den
Harndrang und verdünnen so eventuell vorhandene Spuren verbotener Wirkstoffe bis
unter die Nachweisgrenze (Vgl. Kapitel 3.3.4). Auch die Hemmung der
Harnausscheidung (z.B. durch Probenecid) zählt zu den verbotenen Methoden. Eine
weitere Verschleierung von Dopingmissbrauch ist die Applikation von Epitestosteron.
Dieses wird dem Körper des Athleten zugeführt, um das Verhältnis von Testosteron zu
Epitestosteron zu beeinflussen. Es dürfen sich maximal 150 Nanogramm Epitestosteron
in einem Milliliter Urin befinden. Wenn dieser Grenzwert überschritten wird, gilt dies
als Hinweis, dass das Blut des kontrollierten Athleten manipuliert wurde (Vgl.
Donike/Rauth, 1996, S. 17 f.).
3.4.3 Künstliche Sauerstoffträger und Plasmaexpander
Ein künstlicher Sauerstoffträger ist das quervernetzte Hämoglobin. Bei dieser
verbotenen Methode wird dem Athleten der eigentliche Sauerstoffträger Hämoglobin
direkt ins Blut injiziert. Dies geschieht unabhängig von den Erythrozyten, den
natürlichen Trägern des Hämoglobins. Dadurch wird die maximale
Sauerstoffbindungsfähigkeit des Blutes erhöht. Die Anwendung von quervernetztem
Hämoglobin wirkt also ähnlich wie die Anwendung von EPO
24
. Plasmaexpander sind
Substanzen, durch deren Anwendung das Gesamtblutvolumen erhöht wird. Sie werden
genutzt, um den Hämatokrit-Wert zu senken und damit die Anwendung von EPO zu
kaschieren. Außerdem dienen sie der Kompensation von Flüssigkeitsverlusten bei
Ausdauerbelastungen. Die Nebenwirkungen bei Injektion dieser Substanzen reichen von
starkem Juckreiz, Blutdruck-Abfall, Schwindel, Übelkeit und Schock bis hin zu Atem-
und Kreislaufstillstand. In der Medizin werden Plasmaexpander zur Behandlung von
peripherem Kreislaufversagen (Schock, Kollaps) genutzt. Ein im Handel erhältlicher
Plasmaexpander ist Hydroxyethylstärke (HES). Erst seit dem Jahr 2000 ist die
Anwendung von Plasmaexpandern und künstlichen Sauerstoffträgern von der
Medizinischen Kommission des IOC verboten (Vgl. www.dshs-koeln.de/biochemie).
24
Vgl. Junkers, 2000, Kapitel 5.2.2 - Der Autor bezieht sich hier aus einer schriftlichen Auskunft von
Professor Schänzer, dem Leiter des Biochemischen Institutes an der Deutschen Sporthochschule Köln.

Kapitel 3: Doping
-36-
3.5 Mit Einschränkung zugelassene Wirkstoffgruppen
3.5.1 Alkohol und Cannabinoide
Alkohol ist nur in zwei Fachverbänden untersagt. Bei den Modernen Fünfkämpfern darf
kein Alkohol nachgewiesen werden, bei den Fechtern ist Alkohol bis zu einer Grenze
von 0,5 Promille erlaubt. Die Wirkung ist sehr stark von der Menge des
aufgenommenen Alkohols abhängig. Bis zu einer Konzentration von 0,5 Promille kann
er zu Euphorie, Selbstüberschätzung und reduzierter Versagensangst führen. Ab einer
Blutalkoholkonzentration von 0,8 Promille verschlechtert sich Konzentration und
Koordination und es kommt zu einer Verlängerung der Reaktionszeit. Angewandt wird
Alkohol z.B. von Sportschützen (Vgl. Clasing, 1992, S.95 f.).
Cannabis ist vom IOC seit Januar 1999 für die Olympischen Spiele verboten worden.
Allerdings ist es den einzelnen internationalen Fachverbänden überlassen, diesen
Wirkstoff für ihre Sportart zu verbieten. Nicht erlaubt ist er beispielsweise im
Internationalen Skiverband (FIS), im Europäischen Fußball-Verband (UEFA) und im
Gewichtheberverband. Cannabis darf in diesen Verbänden einen Grenzwert von 15
Nanogramm pro Milliliter Urin nicht überschreiten. Cannabinoide wirken bei geringen
Dosen beruhigend und leicht euphorisierend. Sie erhöhen die Distanz zu
Alltagsproblemen. In höherer Konzentration konsumiert, können sie zu
Koordinationsverschlechterung und psychotischen Anfällen führen. Angewandt wird
Cannabis in gefährlichen Sportarten, die eine hohe Risikobereitschaft des Athleten
voraussetzen, wie z. B. Downhill Radfahren (Vgl. www.dshs-koeln.de/biochemie).
3.5.2 Beta-Blocker
Beta-Blocker
finden häufig Anwendung in Sportarten wie Schießen, Curling, Golf,
Bowling, Snooker und Fechten (Vgl. Houlihan, 1999, S. 43 f). Sie werden konsumiert,
um den Athleten motorisch zu beruhigen. Durch ihre Einnahme wird die Herzfrequenz
erniedrigt. Dadurch kann sich Lampenfieber und Ängstlichkeit vermindern. Allerdings
führen diese Wirkstoffe auch zu einer schlechteren aeroben und anaeroben
Energiebereitstellung, so dass sie für die Anwendung in Ausdauersportarten
unbrauchbar sind. Aus diesem Grund werden beim Modernen Fünfkampf die Schieß-

Kapitel 3: Doping
-37-
und Laufwettbewerbe am gleichen Tag absolviert (Vgl. Lünsch, 1991, S. 28). Weiterhin
kann der Konsum von Beta-Blockern zur Abnahme der Leistungsfähigkeit und der
Aufmerksamkeit sowie zu einer Zunahme der Ermüdung und zu Kreislaufproblemen
führen. In der Medizin werden Beta-Blocker als Medikamente zur Behandlung von
Hypertonie und Herzrhythmusstörungen eingesetzt (Vgl. DLV-Jugend, 1993, S. 16).
3.5.3 Lokalanästhetika und Cortikosteroide
Lokalanästhetika sind Mittel, die eingesetzt werden, um Teile des Körpers
vorübergehend schmerzunempfindlich zu machen. Sie sind nur erlaubt, wenn eine, von
einem ausführlichen ärztlichen Attest bestätigte, medizinische Notwendigkeit besteht.
Als Nebenwirkungen werden Schwindel, Erbrechen, Krämpfe und allergische
Reaktionen beschrieben (Vgl. Clasing, 1992, S. 98).
Ähnlich verhält es sich bei den Cortikosteroiden. Diese werden z. B. in Gelenke injiziert
und wirken abschwellend und entzündungshemmend. Sie sind mit den körpereigenen
Hormonen verwandt, die in der Nebenniere gebildet werden. Bei internationalen
Wettkämpfen besteht die Notwendigkeit, die Anwendung dieser Mittel der zuständigen
medizinischen Kommission zu melden (Vgl. Lüsch, 1991, S. 31).
3.6 Zusammenfassung
Eine eindeutige, auch juristisch unanfechtbare und nicht interpretierbare Definition des
Begriffes Doping zu finden, war ein schwieriges Unterfangen. Deshalb wurden seit
1963 immer wieder neue Begriffsbestimmungen herausgebracht, die sich an den zu
diesem Zeitpunkt vorherrschenden Ansprüchen an eine Definition orientierten. Die
heute gültige Begriffsbestimmung ist von der Medizinische Kommission des IOC
entworfen worden und gilt daher für die Olympischen Spiele.
,,Doping ist die Verwendung von Substanzen aus den verbotenen
Wirkstoffgruppen und die Anwendung verbotener Methoden" (Berendonk,
1992, S. 22).
Zusätzlich zu dieser einfachen und uninterpretierbaren Definition existiert eine Liste mit
verbotenen Wirkstoffgruppen und Methoden, mit deren Hilfe Dopingverstöße von

Kapitel 3: Doping
-38-
Athleten geregelt werden können. Diese Liste ist einer ständigen Aktualisierung und
Ergänzung unterworfen. Damit wird auf den medizinischen Fortschritt reagiert, der
immer wieder neue Möglichkeiten findet, um die bestehenden Regelungen zu
unterlaufen.
Die Geschichte des Dopings geht bis in die griechische Antike zurück, da sich schon in
dieser Zeit aus sportlichem Erfolg materieller Nutzen ziehen ließ. Im ausklingenden 19.
Jahrhundert trat Doping zum ersten Mal im modernen Sport auf. Besonders betroffen
waren der Pferde- und der Radsport. Der erste Dopingfall in der Leichtathletik datiert
aus dem Jahr 1904, als einem amerikanischen Marathonläufer mit Aufputschmitteln und
Alkohol zum Sieg verholfen wurde. Wie gefährlich das Dopen für die Athleten war,
bewiesen im Laufe der Jahre viele Todesopfer. Einen besonderen Aufschwung erlebte
das Doping in den 60-er Jahren des 20. Jahrhunderts, als sportliche Erfolge
Aushängeschild für die vorherrschende Gesellschaftsform wurden. Mit der
fortschreitenden Kommerzialisierung des Sports und der Zulassung von Profis zu den
Olympischen Spielen wurde das Doping immer ,normaler' und ,salonfähiger'. Dass es
auch heute noch absolut zum Sport gehört, beweisen die ständigen positiven Proben
erwischter Athleten. Wie hoch die Dunkelziffer liegt, lässt sich nur erahnen.
Im Kapitel 3.3 wurde die Liste der verbotenen Wirkstoffgruppen und Methoden näher
erläutert. Auf dieser Liste wird unterschieden zwischen verbotenen Wirkstoffgruppen
(z. B. Anabole Substanzen oder Stimulantien), verbotenen Methoden (z.B. Blutdoping
oder Manipulationsversuche bei der Dopingprobe) und mit Einschränkung zugelassenen
Wirkstoffgruppen (z.B. Alkohol oder Cannabinoide). In den einzelnen Kapiteln wurde
auf die physiologische Wirkung und auf die zum Teil lebensgefährlichen
Nebenwirkungen der einzelnen Dopingmittel eingegangen. Weiterhin wurde angeben,
in welchen Sportarten und von welchen Sportlern die einzelnen Mittel bevorzugt
angewandt wurden und noch werden.

Kapitel 4: Die Leichtathletik
-39-
4. Die
Leichtathletik
Im folgenden Kapitel wird die Sportart Leichtathletik vorgestellt. Dazu gibt der Autor
einen Überblick über die historische Entwicklung dieser Sportart von den Anfängen in
der griechischen Antike über die Neugründung der Olympischen Spiele 1896 bis zu den
aktuellen Entwicklungen nach der deutschen Wiedervereinigung.
Anschließend wird die Geschichte des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV)
dargestellt. Dabei wird die Organisation der deutschen Leichtathletik nach dem zweiten
Weltkrieg in der Bundesrepublik und der DDR beleuchtet. Der letzte Abschnitt stellt die
heutige Organisation der deutschen Leichtathletik durch den DLV vor. Dazu werden die
einzelnen Aufgaben des Verbandes kurz erläutert.
4.1 Geschichte der Leichtathletik
4.1.1 Die Leichtathletik in der griechischen Antike und im antiken Rom
In der Antike zählte der Sport zu den wesentlichen Bestandteilen der griechischen
Kultur. Während die frühesten Wurzeln des Sports bis zum Anfang des zweiten
Jahrtausends v. Chr. zurückgehen
25
, weist eine Vase aus dem 13. Jahrhundert v. Chr.
auf den ersten Leichtathletik-Wettkampf hin. Hierbei handelte es sich um einen Lauf
(Vgl. Decker, 1995, S. 21 f.). Weitere Hinweise auf leichtathletische Sportarten finden
sich in den Dichtungen Ilias und Odyssee von Homer im 8. Jahrhundert vor unserer
Zeitrechung. Im 23. Buch der Ilias sind mit einer Vielzahl von Versen neben dem
Wagenrennen, dem Faust- und Ringkampf auch das Speer- und Diskuswerfen sowie der
Lauf erwähnt. Auch in der Odyssee wird über Lauf, Sprung und Diskuswurf berichtet.
Der sportliche Wettkampf hatte damals eine soziale Funktion, den Rang der Teilnehmer
in der Gesellschaft zu festigen und deren Ansehen zu erhöhen (Vgl. Decker, 1995, S. 27
f.).
Zu Ehren von griechischen Göttern wurden die Panhellenischen Agone durchgeführt.
Dazu zählten die Olympischen Spiele
26
, die Pythischen Spiele, Isthmischen Spiele und
25
Bei diesen sportlichen Betätigungen handelt es sich um den Stiersprung und den Faustkampf auf der
griechischen Insel Kreta (Vgl. Decker, 1995, S.14 ff.).
26
Olympische und Nemeische Spiele wurden zu Ehren des Zeus, die Pythischen Spiele zu Ehren von
Apollo und die Isthmischen Spiele zu Ehren von Poseidon durchgeführt.

Kapitel 4: Die Leichtathletik
-40-
die Nemeischen Spiele. Diese Wettkämpfe wurden um 600 v. Chr. reorganisiert und
fanden in einer festgelegten Reihenfolge statt. Wer Sieger bei allen vier Agonen wurde,
durfte den Ehrentitel Periodonike tragen (Vgl. Decker, 1995, S. 39 f.).
Die berühmtesten und bedeutendsten Spiele wurden in Olympia durchgeführt. ,,Die
Bedeutung für die griechische Kultur zeigt sich vor allem darin, dass die Zeitrechnung
nach Olympiaden (vier Jahre vor den Spielen) erfolgte..." (Frenzen, 1988, S. 79). Die
ersten Aufzeichnungen über die Olympischen Spiele datieren aus dem Jahr 776 v. Chr..
Die Entstehungsgeschichte der Spiele reicht bis weit in die Frühgeschichte
Griechenlands zurück (Vgl. Schöbel, 2000, S. 20). Im Jahr 776 v. Chr. soll nur ein
Stadionlauf durchgeführt worden sein. Die Spiele fanden alle vier Jahre statt und
wurden nach einem festgelegten, sich allerdings weiter entwickelnden Wettkampfplan
durchgeführt (Vgl. Decker, 1995, S. 45 f.). Anfangs dauerten die Spiele nur einen Tag,
später wurden sie bis auf fünf Tage ausgedehnt (Vgl. Frenzen, 1988, S. 79). Die
Teilnahme an den Spielen war nicht jedermann gestattet. ,,An den Spielen darf
teilnehmen jeder Grieche, sofern er frei geboren, von keiner Bluttat befleckt und nicht
beladen mit dem Fluch der Götter" (Schöbel, 2000, S. 55). Neben den athletischen
wurden auch hippische Agone
27
veranstaltet. Die folgenden Ausführungen
konzentrieren sich nur auf die sportlichen und speziell auf die leichtathletischen
Wettkämpfe.
Folgende leichtathletische Disziplinen wurden bei den Olympischen Spielen
durchgeführt:
Laufdisziplinen:
Stadionlauf: Wie der Name vermuten lässt, entsprach die Laufstrecke
einer Stadionlänge. Die Strecke betrug 192 Meter (Vgl. Schöbel, 2000,
S. 68).
Doppellauf (Diaulos): Bei diesem Wettkampf mussten die Athleten die
Strecke des Stadionlaufes absolvieren, dann festgelegte Wendemarken
passieren und die gleiche Strecke zurück laufen.
27
Unter hippischen Agonen sind Reiterspiele und Wagenrennen zu verstehen.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2002
ISBN (eBook)
9783832468521
ISBN (Paperback)
9783838668529
DOI
10.3239/9783832468521
Dateigröße
1.7 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Deutsche Sporthochschule Köln – Sportwissenschaften
Erscheinungsdatum
2003 (Mai)
Note
1,3
Schlagworte
doping leichathletik inhaltsanalyse
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Titel: Analyse der Berichterstattung ausgesuchter Printmedien über die Dopingfälle Krabbe und Baumann
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