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Effizientes digitales Katalogmanagement für mittelständische Unternehmen mit Blick auf .net-Technologien

©2002 Diplomarbeit 112 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Im Rahmen der vorliegenden Diplomarbeit wird digitales Katalogmanagement im Hinblick auf mittelständische Unternehmen untersucht. Welche Kriterien muss ein Katalogmanagement-System erfüllen, um für Unternehmen des Mittelstandes effizient nutzbar zu sein?
Um diese Frage beantworten zu können, soll zunächst der aktuelle Entwicklungsstand digitaler Kataloge aufgezeigt und darüber hinaus erläutert werden, welche Schritte für den Aufbau eines eigenen digitalen Kataloges von Bedeutung sind. Dabei werden verschiedene Standards vorgestellt, die im Laufe der letzten Jahre entwickelt wurden und aufgrund Ihrer Verbreitung für jeden digitalen Katalog von Bedeutung sind.
Wo aber liegen Potenziale des Katalogmanagements, wie können Unternehmen Einsparungen durch den Einsatz digitaler Kataloge erzielen? Großunternehmen haben größere Spielräume für den Einsatz aktueller Techniken – so wird auch Katalogmanagement für verschiedenste Aufgaben bereits in diesem Bereich der Wirtschaft eingesetzt. Aber nutzt der Mittelstand die Instrumente des Katalogmanagements entsprechend seinem Potenzial? Um hierüber eine Aussage treffen zu können, werden zum einen Untersuchungen des deutschen Mittelstandes ausgewertet und zum anderen wird durch fünf Fallstudien von Unternehmen der Automotive-Branche untersucht, wie Katalogmanagement in der Praxis Anwendung findet. Sind definierbare Hürden erkennbar, die einen Einsatz von Katalogmanagement-Systemen in der Praxis hemmen?
Anhand einer Analyse bestehender Softwarelösungen wird deren Einsatzfähigkeit in mittelständischen Unternehmen untersucht. Lassen sich Kriterien aufstellen, die Katalogmanagement-Systeme speziell auf die Bedürfnisse mittelständischer Unternehmen ausrichten?
Im Rahmen von Überlegungen, wie ein Katalogmanagement-System aufgebaut sein müsste, um diese Kriterien zu erfüllen, wird eine Programmierplattform gesucht, die bei der Entwicklung eines solchen Systems unterstützend wirken könnte. Dazu wird im Speziellen das .NET Framework hinsichtlich seiner Vor- und Nachteile analysiert und mit bestehenden Plattformen verglichen.
Schließlich wird eine konkrete Konzeption für ein Katalogmanagement-System ausgearbeitet, die die gefundenen Kriterien, Strukturen und Programmiertechniken nutzt. Es wird ein Katalogmanagement-System vorgestellt, das speziell für den Mittelstand Vorteile bietet. Den Abschluss der Diplomarbeit bildet ein Prototyp, der eine Funktion dieses eigenentwickelten […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 6706
Vettel, Oliver: Effizientes digitales Katalogmanagement für mittelständische
Unternehmen mit Blick auf .net-Technologien
Hamburg: Diplomica GmbH, 2003
Zugl.: Furtwangen, Fachhochschule, Diplomarbeit, 2002
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Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2003
Printed in Germany

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Inhalt
Inhalt
5 Einleitung
7 digitales Katalogmanagement
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Einsatzmöglichkeiten
11 Rollen im Katalogmanagement und Katalogarten
11 Der digitale Katalog
22 Katalogmanagement in mittelständischen Unternehmen
23 Nutzen von Katalogmanagement im Mittelstand
25 Anwendung von Katalogmanagement im Mittelstand ­ Fallstudien
35 Zusammenfassung
39 bestehende Softwarelösungen für Katalogmanagement
39 Lösungen von CaContent
41 Lösungen von e-pro solutions
42 Lösungen von jCatalog
44 Lösungen von Poet
46 effizientes Katalogmanagement
46 Ansatz
47 Struktur
51 Umsetzung eines effizienten Katalogmanagement-Systems

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Inhalt
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Einleitung
57 Blick auf .NET-Technologien
57 Zusammenhang
57 Entwicklungsgeschichte von .NET
58 Kurzüberblick .NET
68 Einsatzmöglichkeiten für .NET im Katalogmanagement
70 Vergleich zu anderen Techniken
79 Konzeption ,,netCatalog"
79 Zielsetzung ,,netCatalog"
80 Systemspezifikationen
81 Grobkonzept
82 Funktionsumfang
84 Umsetzung
103 Vorschlag eines Entwicklungsablaufes
103 zukünftige Entwicklung
104 Entwicklung eines Prototyps
108 Schlussbetrachtung
110 Literaturverzeichnis

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Inhalt
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Einleitung
Im Rahmen der vorliegenden Diplomarbeit wird digitales Katalogmanagement im Hinblick auf
mittelständische Unternehmen untersucht. Welche Kriterien muss ein Katalogmanagement-System
erfüllen, um für Unternehmen des Mittelstandes effizient nutzbar zu sein?
Um diese Frage beantworten zu können, soll zunächst der aktuelle Entwicklungsstand digitaler
Kataloge aufgezeigt und darüber hinaus erläutert werden, welche Schritte für den Aufbau eines
eigenen digitalen Kataloges von Bedeutung sind. Dabei werden verschiedene Standards vorgestellt,
die im Laufe der letzten Jahre entwickelt wurden und aufgrund Ihrer Verbreitung für jeden digitalen
Katalog von Bedeutung sind.
Wo aber liegen Potenziale des Katalogmanagements, wie können Unternehmen Einsparungen
durch den Einsatz digitaler Kataloge erzielen? Großunternehmen haben größere Spielräume für
den Einsatz aktueller Techniken ­ so wird auch Katalogmanagement für verschiedenste Aufgaben
bereits in diesem Bereich der Wirtschaft eingesetzt. Aber nutzt der Mittelstand die Instrumente
des Katalogmanagements entsprechend seinem Potenzial? Um hierüber eine Aussage treffen zu
können, werden zum einen Untersuchungen des deutschen Mittelstandes ausgewertet und zum
anderen wird durch fünf Fallstudien von Unternehmen der Automotive-Branche untersucht, wie
Katalogmanagement in der Praxis Anwendung findet. Sind definierbare Hürden erkennbar, die einen
Einsatz von Katalogmanagement-Systemen in der Praxis hemmen?
Anhand einer Analyse bestehender Softwarelösungen wird deren Einsatzfähigkeit in
mittelständischen Unternehmen untersucht. Lassen sich Kriterien aufstellen, die Katalogmanagement-
Systeme speziell auf die Bedürfnisse mittelständischer Unternehmen ausrichten?
Einleitung

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Einleitung
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digitales Katalogmanagement
Im Rahmen von Überlegungen, wie ein Katalogmanagement-System aufgebaut sein müsste,
um diese Kriterien zu erfüllen, wird eine Programmierplattform gesucht, die bei der Entwicklung
eines solchen Systems unterstützend wirken könnte. Dazu wird im Speziellen das .NET Framework
hinsichtlich seiner Vor- und Nachteile analysiert und mit bestehenden Plattformen verglichen.
Schließlich wird eine konkrete Konzeption für ein Katalogmanagement-System ausgearbeitet,
die die gefundenen Kriterien, Strukturen und Programmiertechniken nutzt. Es wird ein
Katalogmanagement-System vorgestellt, das speziell für den Mittelstand Vorteile bietet. Den
Abschluss der Diplomarbeit bildet ein Prototyp, der eine Funktion dieses eigenentwickelten
Katalogmanagement-Systems beispielhaft implementiert.

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Einleitung
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digitales Katalogmanagement
digitales Katalogmanagement
Geschäftliche Transaktionen haben eine gemeinsame Basis - zwischen Geschäftspartnern werden
Waren oder Dienstleistungen ausgetauscht. Ein Lieferant liefert die Ware oder Dienstleistung, ein
Abnehmer nimmt diese ab. Dabei ist wichtig, dass dem Abnehmer die entsprechenden Produkte in
verkaufsfördernder Form präsentiert werden können.
So erscheint beispielsweise die Entwicklung von Verkaufskatalogen nur logisch ­ Produkte
werden übersichtlich angeordnet dargestellt und der potenzielle Abnehmer mit allen wichtigen
Informationen versorgt, die er braucht, um ein Produkt oder eine Dienstleistung zu erwerben. Diese
Entwicklung hat sich mit dem Einsatz von neuen Medien konsequent fortgesetzt ­ jedes Medium
bietet eigene Eigenschaften, die sich mal als Vorteil nutzen lassen, mal aber auch ein Nachteil sein
können.
Als im Jahr 1995 ein Internet-Buchhändler namens Amazon.com den Versuch wagte, Bücher
über das Internet abzusetzen, hat der E-Commerce vor allem im Endkundenbereich (B2C, Business
to Consumer) diese Entwicklung der Produktpräsentation auch auf das Medium Internet übertragen.
Heute ist es immer wieder faszinierend, welche Produktvielfalt umfangreiche Online-Shops
ermöglichen können und mit welcher Einfachheit jeder Abnehmer in seiner Rolle als Benutzer einer
gut funktionierenden E-Commerce-Website seine Produktauswahl treffen kann.
Doch wie garantiert man ein übersichtliches Produktangebot von über 1,5 Millionen Titeln bei
amazon.de? Wer erstellt die nach wie vor erfolgreichen Printkataloge ­ woher kommen all die
Informationen, die für Abnehmer hier aufgeführt werden müssen, um eine positive Kaufentscheidung

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ermöglichen zu können? Spätestens an dieser Stelle kommt das Katalogmanagement ins Spiel und
deckt die Erstellung und Verwaltung von Produktinformationen ab.
Das Katalogmanagement hat sich mit der Entwicklung digitaler Techniken und Standards in den
letzten Jahren gewandelt ­ so ist heute als Kernpunkt des Katalogmanagements ein digitaler Katalog
zu sehen, der handelbare Güter wie Produkte und Dienstleistungen digital abbildet. Dieser digitale
Katalog bildet die Ausgangsbasis für eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten ­ je mehr davon von
einem Lieferanten genutzt werden, desto kosteneffizienter wird das Katalogmanagement.
Einsatzmöglichkeiten
Werden sämtliche Produktinformationen eines Lieferanten in digitaler Form gespeichert, ergibt
sich ein von Ausgabemedien unabhängiger Datenpool ­ diese Eigenschaft bezeichnet man als
medienneutrale Datenhaltung. Ausgehend von den Informationen, die der Katalog in Form von
Produktinformationen enthält, sind folgende Einsatzmöglichkeiten denkbar [Hentrich 2001, S.46]:
Webshops
Der Verkauf von Waren, Dienstleistungen oder gar Informationen über das Internet wird über
Webshops abgewickelt. Ob als Teil der Internetpräsenz eines Unternehmens oder als komplett
eigenständige Internetseite, der Webshop kann sich sowohl an Endverbraucher (Business-to-
Consumer, B2C) als auch an Geschäftskunden (Business-to-Business, B2B) richten. Der digitale
Katalog bildet hier die Datenbasis für alle Informationen, die über die Produkte im Webshop
abgerufen werden können.
Handelt ein Unternehmen mit Produkten, die über das Web vertreibbar sind und kann es die
Logistik für den Vertrieb seiner Produkte über Internet bereitstellen, kann ein Webshop einen neuen
Vertriebskanal eröffnen. Dieser kann losgelöst von geographischen Grenzen, wie sie beispielsweise
durch einen Gebietsschutz vorgegeben waren, genutzt werden.

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Beschaffungsplattformen
Als viel beschworenes Hilfsmittel zur Senkung der Prozesskosten innerhalb eines Unternehmens
werden Beschaffungsplattformen (eProcurement-Systeme) umworben. Diese ermöglichen im
Idealfall jedem Mitarbeiter eines Unternehmens den Zugriff auf die Produktpalette ausgewählter
Lieferanten. Bei Bedarf kann er somit notwendige Güter (in der Regel Konsumgüter), die für die
tägliche Arbeit benötigt werden, direkt und ohne Umweg über eine Einkaufsabteilung bestellen.
Das spart Personalkosten in der Einkaufsabteilung, optimiert die Kosten für die bestellten Produkte
durch einfachen Preisvergleich und reduziert anfallende Lagerhaltungskosten, da Produkte immer
dann bestellt werden, wenn sie auch benötigt werden. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass
durch elektronische Beschaffung bis zu 20% der Kosten für den Beschaffungsprozess eingespart
werden können [PWC 2002, S. 40].
Ohne einen digitalen Katalog ist der Betrieb oder die Teilnahme an einer Beschaffungslösung
nicht realisierbar. Lieferanten, die ihre Produkte in einem solchen Beschaffungssystem anbieten
wollen, können das durch Einspielen ihres jeweiligen digitalen Kataloges tun. So eröffnet sich meist
für Unternehmen ein bisher ungenutztes Kundenpotenzial. Lieferanten, die durch die Bereitstellung
Grafik 1: Die Rolle des Kataloges in Beschaffungssystemen
Produktanfragen,
Bestellung
Bestellung
beschaffendes
Unternehmen
Beschaffungssystem
digitaler Katalog
Abgleich von
Produktdaten
Lieferant A
Lieferant B
Lieferant C

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eines digitalen Kataloges einfach an Beschaffungssysteme angekoppelt werden können, bezeichnet
man oft als ,,e-ready" [Hentrich 2001, S. 37].
virtuelle Markplätze
In klassischen Webshops werden in der Regel nur Produkte eines Lieferanten angeboten. Nicht
so bei virtuellen Marktplätzen. Hier nehmen mehrere Lieferanten teil und der Benutzer kann
entsprechend seinen Präferenzen einen Zulieferer auswählen. Ähnlich einem Beschaffungssystem
kann auch hier ein Lieferant, sofern er ,,e-ready" ist und einen digitalen Produktkatalog vorweisen
kann, durch einfaches Einspielen des entsprechenden Kataloges an dem virtuellen Marktplatz
teilnehmen.
Cross-Media-Publishing
Digitale Kataloge eignen sich ebenfalls für die Herstellung klassischer Medien. Aus einem
digitalen Produktkatalog kann jegliche Information gewonnen werden, um Kataloge in
unterschiedlichsten Medien zu erstellen. So wird die Produktion von CD-ROM-Katalogen mit
modernen Katalogmanagement-Tools nahezu automatisiert und selbst Printkataloge können dank
mittlerweile recht passabel funktionierenden Schnittstellen zu professionellen Satzsystemen wie
Adobe InDesign, FrameMaker oder Quark Xpress in Grundzügen automatisch erzeugt werden.
Gerade mithilfe des Cross-Media-Publishings ergeben sich Einsparmöglichkeiten, im Besonderen
in Hinblick auf die noch immer sehr wichtige Erstellung eines regelmäßig erscheinenden
Printkataloges. Cross-Media-Publishing kann aber auch in einem Unternehmen dazu eingesetzt
Grafik 2: Cross-Media-Publishing und mögliche Ausgabeformate
Cross-Media
Publishing-System
digitaler Katalog
Printkatalog
CD-ROM-Katalog
PDF-Dokumente
weitere Dokumente
(XML, HTML...)

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werden, Produktdaten generell zu zentralisieren, d.h. aus der einen gemeinsamen Datenbasis ­ dem
digitalen Katalog ­ Daten für alle anderen Stellen in einem Unternehmen zu gewinnen, für die
Produktdaten benötigt werden. Der Wartungsaufwand für Produktdaten minimiert sich so erheblich.
Produktdaten müssen nicht für jede Verwendung wieder neu zusammengestellt werden - der
Schlüssel zu diesem Einsparpotenzial ist der zentral gehaltene, medienneutrale digitale Katalog.
Rollen im Katalogmanagement und Katalogarten
Grundsätzlich unterscheidet man drei verschiedene Rollen im Katalogmanagement:
- Lieferant
- Abnehmer
- Katalogmanager/Katalogadministrator
Dadurch ergeben sich verschiedene Arten von Katalogen ­ je nachdem, wo dieser Katalog
zusammengestellt wird. Stellt ein Lieferant ­ also das verkaufende Unternehmen - für seine
Produkte einen digitalen Katalog her, spricht man von einem ,,Sell-Side-Katalog" [Hentrich
2001, S. 53]. Erstellt hingegen der Abnehmer einen digitalen Katalog ­ also das einkaufende
Unternehmen - spricht man von einem ,,Buy-Side-Katalog" [Hentrich 2001, S. 57]. Als dritte häufig
genutzte Möglichkeit ergibt sich ein Katalog, der von einem zu Lieferant und Abnehmer externen
Dienstleister erstellt und gewartet wird.
Werden in einem Katalog mehrere Lieferanten aufgenommen, entsteht ein ,,Mehrlieferanten-
Katalog".
Der digitale Katalog
Für das Erstellen eines digitalen Kataloges sind verschiedene Schritte notwendig. Dabei darf der
Aufwand, der in die Erstellung und Pflege eines digitalen Kataloges fließen muss, nicht unterschätzt
werden: ca. 40% des Aufwandes für ein E-Commerce-Projekt entfallen auf das Katalogmanagement
[[Zona 1999] nach [Hentrich 2001, S. 20]]. Diese Zahl macht deutlich, dass es von entscheidender

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Bedeutung ist, schon in der Konzeptionsphase der Katalogerstellung die richtigen Entscheidungen
zu treffen.
Folgende Schritte lassen sich bei der Erstellung und Wartung eines digitalen Kataloges
unterscheiden:
- Erstellung
o Wahl des Katalogformats
o Wahl der Klassifikationsstruktur
o Dateneingabe
o Datenaufbereitung
o Freigabe des Katalogs
- Wartung
o Erstellen eines Updates
o Einspielen des Updates
o Freigabe des Updates
Die einzelnen Schritte, die für die Erstellung eines digitalen Kataloges von Bedeutung sind,
werden im Folgenden aufgeführt. Dabei wird auf zu treffende Entscheidungen in den einzelnen
Phasen hingewiesen.
Katalogformat
Jeder digitale Katalog baut auf einem Format auf. Hier hat der Wandel von vielen proprietären
Formaten in der Vergangenheit zu standardisierten Formaten stattgefunden. Waren früher noch
komplizierte Dateiformate an der Tagesordnung, basieren heute alle Formate von Bedeutung auf
XML.
XML (eXtensible Markup Language) selbst ist als Datenbeschreibungssprache heute nicht mehr
wegzudenken. XML entstand 1996 als Weiterentwicklung der ursprünglich von IBM entwickelten
Meta-Beschreibungssprache SGML (Standard Generalized Markup Language) und wird seit 1998 als

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eigener W3C-Standard geführt [http://www.w3.org/XML/]. Das W3C (World Wide Web Consortium)
[http://www.w3.org] ist ein anerkanntes Forum, das die Entwicklung der Techniken, auf denen das
World Wide Web aufbaut, vorantreibt und standardisiert.
XML ist eine Beschreibungssprache, die eine erhebliche Erleichterung im Vergleich zu SGML
darstellt. SGML selbst besitzt eine Spezifikation von ca. 600 Seiten, XML dagegen kommt mit knapp
30 Seiten aus [Hentrich 2001, S. 48]. XML orientiert sich eher an der Abbildung von Daten in
Textstrukturen, während SGML als Beschreibungssprache für Dokumente aller Art erdacht wurde.
XML umfasst auch Techniken, die sich auf alle XML-basierten Formate anwenden lassen ­ also
auch auf aktuelle digitale Kataloge. Von Bedeutung für das Katalogmanagement ist vor allem die so
genannte XSL-Transformation [XSL = eXtensible Stylesheet Language), ein Standard, der sich zwar
derzeit noch in der Entwicklung befindet, dennoch aber ein großes Hilfsmittel darstellt, wenn es
um die Konvertierung einer XML-Datei in ein anderes, XML-basiertes Format geht. So lassen sich
mit bereits im Internet verfügbaren XSL-Transformationen die weiter unten aufgeführten Formate
relativ problemlos ineinander überführen.
Weitere Techniken, die aus der XML-Welt für die Anwendung im Katalogmanagement interessant
sind und an dieser Stelle nur kurz erwähnt werden sollen, sind XSL selbst, das zur Darstellung der
Inhalte eines Kataloges herangezogen werden kann, und XPath/XQuery. Diese beiden Techniken
erleichtern die gezielte Abfrage von Daten aus der Datenstruktur einer XML-Datei ­ ganz ähnlich
dem für relationale Datenbanken etablierten Standard SQL (Structured Query Language).
All diese Techniken können heute auf die XML-basierten Formate eines digitalen Kataloges
angewandt werden ­ inzwischen gibt es ca. 160 verschiedene davon [Hentrich 2001, S.70].
Die wichtigsten Katalogformate mit ihren besonderen Eigenschaften sollen hier kurz vorgestellt
werden.
BMECat/openTRANS
BMECat ist das in Deutschland am häufigsten verwendete Katalogformat [Hentrich 2001, S.
72]. Der Anstoß zur Entwicklung eines XML-basierten Katalogformats kam vom Bundesverband

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Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. [http://www.bme.de], der in Zusammenarbeit mit dem
Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) [http://www.iao.fraunhofer.de/] in
Stuttgart und dem Institut für Beschaffung, Logistik und Informationsmanagement der Universität
Essen [http://www.bli.uni-essen.de] den BMECat-Standard entwickelte. Die Durchsetzung dieses
Formates in Deutschland erklärt sich vor allem durch die frühzeitige Gründung des ,,eBusiness
Standardization Commitees" (eBSC), in dem sowohl Wissenschaft als auch Wirtschaft entscheidend
an der Weiterentwicklung und Durchsetzung des BMECat-Standards arbeiteten. Das eBSC besteht
aus rund 30 Mitgliedern.
BMECat wurde im Hinblick auf die Verwendung als Katalogformat für so genannte MRO
(Maintenance Repair Operating) oder auch C-Güter entwickelt. Dieses sind so genannte indirekte
Güter, die nicht direkt für das Endprodukt eines Unternehmens benötigt werden [vgl. Hentrich
2001, S. 33].
Derzeit ist der Standard in der Version 1.2 verfügbar, Version 2.0 wird laut Aussage des BME e.V.
voraussichtlich Ende 2002 zur Verfügung stehen.
BMECat eignet sich durch seinen Schwerpunkt auf C-Güter besonders gut für Kataloge, die in
Beschaffungssysteme integriert werden sollen, denn dort werden vorwiegend C-Güter gehandelt.
Der Katalogstandard ist seit Version 1.2 durch die Unterstützung mehrerer Sprachen und Währungen
auch international anwendbar. Dienstleistungen hingegen oder konfigurierbare Produkte wie
beispielsweise ein Personal Computer oder ein Automobil sind derzeit nicht abbildbar [BMECat
2001; Hentrich 2001, S.72f].
Da BMECat nicht wie andere Formate die Unterstützung zur Übertragung von Geschäftsdokumenten
einschließt, wurde dafür ein eigener Standard entwickelt: openTRANS. Der ebenfalls mithilfe des
eBSC entwickelte Standard wurde erstmals zur Cebit 2001 in Hannover vorgestellt und steht
seit Ende Juli 2001 in der Version 1.0 zur Verfügung [http://www.opentrans.org]. Mit diesem
Standard können Unternehmen verschiedenste Geschäftsdokumente, wie beispielsweise Aufträge,
Auftragsbestätigungen, Rechnungen oder Preisanfragen, elektronisch abwickeln.

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Sowohl BMECat als auch openTRANS sind lizenzrechtlich frei verfügbar und werden durch die
Arbeit des eBSC ständig weiterentwickelt.
cXML
Ein Konsortium aus Softwareherstellern und Anwendern entwickelt und betreut den Standard
cXML (Commerce XML). Im Vergleich zu BMECat ist cXML weniger komplex, beinhaltet aber eine
Unterstützung zum elektronischen Austausch von Bestellungen. Anwendung findet cXML vor allem
bei Produkten des US-Amerikanischen Softwarehauses Ariba [www.ariba.com] und ist derzeit in der
Version 1.2 verfügbar. Der Standard ist ähnlich BMECat frei verfügbar. Es wurde ursprünglich im
Hinblick auf den Mittelstand entwickelt und ist durch seine einfache Struktur leicht zu handhaben.
Allerdings ist das Format weit weniger flexibel und dadurch auch nur im sehr speziellen Umfeld
nutzbar.
xCBL
xCBL (XML Common Business Library) ist ein ursprünglich 1997 von VeoSystems entwickelter
Standard zur Übermittlung von Katalogen, Aufträgen und Rechnungen. Ähnlich cXML sind also hier
bereits Geschäftsdokumente mit integriert. Heute wird das Format hauptsächlich von CommerceOne-
Produkten eingesetzt [http://www.commerceone.com] und ist damit im amerikanischen Raum
recht verbreitet. Die derzeit aktuelle Version ist 3.5 und frei verfügbar [http://www.xcbl.org]. xCBL
eignet sich durch seine Verbreitung im amerikanischen Raum besonders für Kataloge, die in diesem
Umfeld eingesetzt werden sollen.
RosettaNet
Unter Führung von derzeit etwa 50 Firmen aus Halbleiter-, Software- und Hardwareindustrie
wurde mit RosettaNet ein Standard etabliert, der darauf ausgelegt ist, Geschäftsprozesse formal zu
beschreiben. Digitale Kataloge spielen dabei in Form so genannter ,,Dictionaries" eine wichtige Rolle.
Eingesetzt wird das Format unter anderem auf Converge [http://www.converge.com], einem virtuellen
Marktplatz für elektronische Komponenten, Computerprodukte und Netzwerkkomponenten.

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BizTalk
BizTalk ist weniger ein Katalogstandard als ein Standard zum Austausch beliebiger Dokumente
zwischen Geschäftspartnern. Von Microsoft entwickelt, steht mit dem kostenpflichtigen BizTalk-
System ein Serverprodukt sowie eine ganze Reihe von Softwaretools zur Verfügung, die es auch
ohne tiefgehende Programmierkenntnisse erlauben, Geschäftsprozesse zu modellieren. Dabei
unterstützt BizTalk neben seinem eigenen auch andere Katalogstandards und bietet bereits heute
durch Kooperationen mit Ariba und CommerceOne die Unterstützung von cXML und xCBL an.
Die Schnittstellen, die BizTalk zur Verfügung stellt, sind zwar zahlreich, hinken Ihrer Zeit
aber mittlerweile hinterher. So lässt das so genannte BizTalk-Framework eine von Haus aus
mitgebrachte Unterstützung des .NET-Frameworks derzeit noch weitestgehend vermissen: Es fehlt
beispielsweise eine einfache Möglichkeit, mithilfe der für BizTalk eigenen Drag&Drop-Entwicklung
von Geschäftsprozessen Web-Services zu erstellen.
sonstige Formate
Als weitere Formate, die den Austausch von Katalogdaten digital ermöglichen, sollen an dieser
Stelle noch kurz eCX (electronic Catalog XML) von Requisite Technology [http://www.requisite.com]
sowie das mittlerweile veraltete, aber immer noch vorhandene CIF (Catalog Interchange Format)
genannt werden. CIF ist der einzige nicht auf XML basierende Standard, der von Ariba entwickelt
wurde und noch in einigen derzeit laufenden Systemen verwendet wird. Für neuere Entwicklungen
wird CIF oft durch das ebenfalls von Ariba entwickelte Format cXML ersetzt.
Klassifikationsstruktur
Je leichter ein Katalog sich in ein System integrieren lässt, desto mehr Kosten können damit
eingespart werden. So ist es für einen Katalog nicht nur wichtig, das richtige Format zu unterstützen,
sondern auch wichtig, mit einem standardisierten Klassifikationssystem kombinierbar zu sein.

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Man unterscheidet drei unterschiedliche Klassifikationssysteme [Hentrich 2001, S. 82]:
- Industrieklassifikationssysteme
- Produktklassifikationssysteme
- Produktnummernsysteme
Industrieklassifikationssysteme sind dafür gedacht, Unternehmen nach Branchen zu
klassifizieren ­ dies spielt für das Katalogmanagement nur eine untergeordnete Rolle, da dort in
der Regel Produkte und Dienstleistungen behandelt werden. Wichtiger für das Katalogmanagement
sind Produktnummernsysteme.
Diese weisen Produkten eine Art Primärschlüssel zu, eine möglichst weltweit einheitliche
Nummer. In Europa verwendet man als Produktklassifikationssystem oft EAN (European Article
Number), in den USA nutzt man für den gleichen Zweck den UPC (Universal Product Code). Das
sicherlich bekannteste Produktnummernsystem ist die für Bücher international standardisierte
ISBN-Nummer.
Da in der Regel für Produkte in einem Katalog schon seitens der Produkthersteller eine solche
Klassifikation geführt wird, wird diese in der Regel nach dem jeweilig verwendeten System auch in
den digitalen Katalog übernommen.
Von noch größerer Bedeutung sind die Produktklassifikationssysteme, die eine einheitliche
Struktur zur hierarchischen Gliederung von Produkten bieten. Betrachtet man beispielsweise einen
Kreuz-Schraubendreher, lässt dieser sich in folgende Klassifikation einordnen:
Grafik 3: Klassifikation-Hierarchie für Kreuzschraubendreher
1. Ebene: Sachgebiet
2. Ebene: Hauptgruppe
3. Ebene: Gruppe
4. Ebene: Untergruppe mit Schlagwort
Werkzeug,
Werkzeugmaschine
Handwerkzeug
Schraubendreher,
-einsatz
Schraubendreher
Kreuzschraubendreher

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Erst wenn ein Produktklassifikationssystem eingesetzt wird, lassen sich die Produkte aus dem
eigenen Katalog ohne großen Aufwand in andere Systeme integrieren ­ durch den gemeinsamen
Standard werden die Produkte automatisch in der Hierarchie richtig angeordnet.
Eine wichtige weitere Eigenschaft von Produktklassifikationssystemen ist die in einigen
Standards vorhandene Unterstützung von so genannten Merkmalleisten. Durch Merkmalleisten
wird innerhalb einer Klassifikationsstruktur nicht nur die einheitliche Einordnung des Produkts
gewährleistet, sondern auch dessen Beschreibung in weitem Maße standardisiert. So wird
festgelegt, dass beispielsweise Produkte in der Kategorie ,,Wasserschläuche" durch Merkmale wie
Durchmesser, Farbe oder den maximalen Wasserdruck beschrieben werden können. Produkte werden
also noch leichter vergleichbar ­ und so lässt sich in einem Katalog, dessen Produkte mithilfe von
Merkmalleisten beschrieben sind, eine attributbasierte Suche ­ also beispielsweise eine Suche nach
einem Schlauch mit Durchmesser 10mm ­ durchführen.
Für Produktklassifikationssysteme existieren ebenfalls zahlreiche Standards. Für welchen man
sich im Rahmen seines eigenen Kataloges entscheidet, hängt davon ab, ob ein bestimmter Standard
in den geplanten Einsatzgebieten des eigenen Katalogs gefordert wird oder ob ein Standard für diese
Einsatzgebiete bestimmte Vorteile bietet. Aber auch hier gilt, dass sich mittlerweile die wichtigsten
Klassifikationsstandards in ihrer grundlegenden Struktur anhand von Zuordnungstabellen ineinander
überführen lassen [http://www.eccma.org/unspsc/crosswalk.htm].
Es sollte beachtet werden, dass Klassifikationssyteme in ihrer Hierarchie immer Lücken
aufweisen können. So kann es durchaus passieren, dass beispielsweise ein sehr neuartiges Produkt
noch keinen Platz in einer Produktklassifikation finden kann.
Im Folgenden sollen die wichtigsten Produktklassifikationssysteme kurz vorgestellt werden.
eCl@ss
Parallel zu den Bemühungen des eBusiness Standardization Commitees, ein Katalogformat
zu entwickeln und für dessen Unterstützung zu werben, entwickelte das Institut der deutschen
Wirtschaft in Köln den Produkt-Klassifikationsstandard eCl@ss, der sich mithilfe von BMECat

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inzwischen deutschlandweit verbreitet ist [PWC
2002, S. 21]. Aufgebaut ist dieser Standard in
der aktuellen Version 4.1 hierarchisch nach 22
Sachgebieten, 344 Hauptgruppen, 2384 Gruppen
und 12565 Untergruppen, die wiederum mit 19114
Schlagworten versehen sind [eCl@ss 2002].
Besonderer Vorteil des eCl@ss-Standards stellen
die umfangreich verfügbaren Merkmalleisten
dar ­ insgesamt 6515 Standardmerkmalleisten
und 6050 Basismerkmalleisten sind verfügbar.
Basismerkmalleisten sind noch unvollständige
Merkmalleisten, die aber bereits eine grundlegende
Beschreibung von Produkten ermöglichen. Ist eine Basismerkmalleiste vollständig, wird sie zur
Standardmerkmalleiste [WI 2001, S. 353].
UN/SPSC
UN/SPSC stellt ein vor allem in den USA rege genutztes Produktklassifikationssystem dar und
wurde 1998 von den Vereinten Nationen definiert [Hentrich 2001, S. 83]. Da es auch international
an Bedeutung gewinnt, empfiehlt sich diese Klassifikation vor allem für Kataloge, die über
Deutschland hinaus genutzt werden sollen [http://www.eccma.org/unspsc/].
sonstige Klassifikationen
Neben eCl@ss und UN/SPSC werden international noch einige andere Produktklassifikationssy
steme eingesetzt. Dazu zählen der CPV-Code (Common Procurement Vocabulary) der Europäischen
Union, ETIM als Standard für die Elektrobranche, Thomas Register zur Klassifikation US-amerikanischer
MRO-Güter sowie der NIGP-Code (National Institute of Government Purchasing), der vor allem in den
USA bei der Beschaffung von öffentlichen Verwaltungsgütern als Klassifizierungscode eingesetzt
Grafik 4: Standardmerkmalleiste für
Schraubendreher nach eCl@ss 4.1
AAA889001
EAN Code
CAB022001 Form
CBB018001 Gewicht
CAB207001 Griffisolierung
CBA004001 Güteeigenschaften, Nachweis
AAA001001
Hersteller
CBA103001 Hersteller, Identnummer
AAA252001
Hersteller-Artikelnummer
CBA102001 Hersteller-Produktbezeichnung
CBA005001 Kennzeichnung
CAB222001 Klinge, Größe
CBA003001 Lieferbedingungen
CBA007001 Länge
CBA002001 Maßnorm
CBA101001 Produktbezeichnung
CAA985001
Schaftlänge
CAA058001
Schlüsselweite
CAB073001 Schlüsselweite Antrieb
CAB064001 Schneide, Breite
CAB065001 Schneide, Dicke
CBA001001 Werkstoff Kurzname
CAB046001 Werkzeug, Funkenfrei
Kennung
Beschreibung

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wird [Hentrich 2001, S. 83]. Seit Anfang August 2002 ist in Deutschland unter Federführung der
Firma e-pro Solutions ein weiterer Standard namens proficl@ss verfügbar.
Dateneingabe und -aufbereitung
Sind die in der Konzeptionsphase eines digitalen Kataloges getroffenen Entscheidungen über
Format und Klassifikation gefallen, steht der eigentliche Datenimport an. Dabei wird jegliches
Material hinsichtlich Produktinformationen genutzt, das bereits im Unternehmen vorhanden ist.
Im Extremfall müssen bisher nur auf gedrucktem Papier ,,gespeicherte" Produktinformationen
digitalisiert werden.
Ist der Datenimport erfolgreich abgeschlossen, ist es wichtig, die Daten aufzubereiten. Da
der Katalog idealerweise als medienneutrale Basis für sämtlichen Bedarf an produktrelevanten
Daten genutzt werden soll, ist hier die Rationalisierung und Normalisierung von besonderer
Bedeutung. Rationalisierung bedeutet, ,,[...] dass vom Content-Provider sichergestellt wird, dass
alle erforderlichen Datenfelder, die zur eindeutigen Beschreibung von Produkten notwendig sind,
mit Inhalt gefüllt werden [...]" [Hentrich 2001, S. 87]. Hier muss also vor allem darauf geachtet
werden, dass die Daten eines Produkts oder einer Dienstleistung, die minimal zur Durchführung
einer Transaktion nötig sind (die so genannten Stammdaten) vollständig vorliegen.
Ist die Rationalisierung abgeschlossen und wurde im Katalog damit ein Umfang an Produkten
oder Dienstleistungen definiert,
findet
die
Normalisierung
statt. Produktbeschreibungen
werden von den Lieferanten
selbst oft in abgekürzter
Form verfasst ­ hier ist es
Aufgabe der Normalisierung,
Produktmerkmale über den
Katalog hinweg ,,vergleichbar
Grafik 5: Normalisierung mithilfe einer Normalisierungstabelle
(vereinfachte Darstellung)
D.80
Werkzeug für WSS
S.12HLA
Steckschl., lg., 6kt.
Art.Nr.
Kurzbeschreibung
WSS
Windschutzscheibe
Steckschl.
Steckschlüssel
lg.
lang
6kt.
6-kant
von
nach
D.80
Werkzeug für Windschutzscheibe
S.12HLA
Steckschlüssel, lang, 6-kant
Art.Nr.
Kurzbeschreibung
Artikel-Rohdaten
Normalisierungstabelle
(vereinfacht)
Normalisierte Artikeldaten

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digitales Katalogmanagement
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digitales Katalogmanagement
zu machen" [Hentrich 2001, S.87]. Dazu existieren Tabellen, die bestimmte Begriffe in die
normalisierte Form überführen können.
Freigabe
Die Freigabe ist der abschließende Schritt in der Entwicklung eines digitalen Kataloges. Im
Regelfall wurde der Katalog von einem beauftragten Dienstleister erstellt. Nun stellt dieser
Dienstleister diesen Katalog zur Freigabe auf ein so genanntes Staging-System ein, das den
Livebetrieb des Kataloges simuliert. Das Unternehmen, das den Katalog in Auftrag gegeben hat,
prüft die enthaltenen Daten - vor allem die Prüfung von Preisen ist aufgrund deren Bedeutung bei
einer späteren Transaktion natürlich sehr wichtig. Sind alle Daten in Ordnung, wird der Katalog
freigegeben und steht zur Nutzung zur Verfügung. Der Mechanismus der Freigabe dient also primär
dem Zweck des Qualitätsmanagements der Inhalte.

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Katalogmanagement in mittelständischen Unternehmen
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Katalogmanagement in mittelständischen Unternehmen
Katalogmanagement
in mittelständischen Unternehmen
Oft als Rückgrat der deutschen Wirtschaft bezeichnet, bilden die so genannten kleinen und
mittelständischen Unternehmen (KMU) den Großteil der Betriebe in Deutschland. Dabei definiert
sich die Einteilung von Unternehmen in den deutschen Mittelstand wie folgt [G+J 2002, S.12]:
Ein Mittelständler ist ein Unternehmen mit mehr als 125.000 Euro Jahresumsatz und höchstens
500 Mitarbeitern ­ damit ergibt sich eine Anzahl von ca. 1,1 Mio. mittelständischen Betrieben in
Deutschland.
Um das Katalogmanagement im Hinblick auf den Mittelstand zu analysieren, sind grundsätzlich
zwei Überlegungen nötig.
1. Zunächst muss der Nutzen des Katalogmanagements für mittelständische Unternehmen
untersucht werden. Nur so kann eine Aussage getroffen werden, für welchen Anteil der
Betriebe eine umfassende Katalogmanagement-Strategie und damit vor allem für die
produzierenden Gewerbe der Aufbau und die konsequente Wartung eines digitalen Kataloges
Sinn macht. Dies ist vor allem die Frage nach den Aktivitäten des Mittelstandes in den
Bereichen Webshops, Beschaffung, virtueller Marktplätze und Cross-Media-Publishing.
Je mehr sich ein Unternehmen in diesen Bereichen engagiert, desto eher könnte eine
Katalogmanagement-Strategie Einsparpotenziale eröffnen ­ desto größer ist also der
Nutzen von Katalogmanagement für das Unternehmen.
2. Die zweite Überlegung muss hinsichtlich der momentanen Anwendung des
Katalogmanagements im Mittelstand angestellt werden. Wenn sich für Unternehmen eine

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Katalogmanagement in mittelständischen Unternehmen
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Katalogmanagement in mittelständischen Unternehmen
Katalogmanagement-Strategie lohnen würde, wie behandeln sie dieses Thema? Wie wird
mit Produktinformationen, die im Unternehmen verfügbar sind, umgegangen?
Erst nach der Beantwortung dieser Fragen lassen sich sinnvolle Strategien ableiten, wie
effizientes Katalogmanagement für eben diese Zielgruppe erreicht werden kann.
Nutzen von Katalogmanagement im Mittelstand
Begünstigend für Untersuchungen nach dem Nutzen von Katalogmanagement in dem Bereich
mittelständischer Unternehmen ist die Tatsache, dass dieser Teil der deutschen Wirtschaft in den
letzten Jahren hinsichtlich seiner eBusiness-Aktivität mehrfach durch Studien beobachtet wurde.
Dabei lassen sich Unternehmen in mehrere Gruppen einteilen [TechConsult 2002]:
1. Unternehmen, bei denen noch keinerlei Internetnutzung festzustellen ist ­ die also
,,offline" sind
2. Unternehmen, die zwar grundsätzlich Zugang zum Internet haben, diesen aber nur
beispielsweise zur Kommunikation via E-Mail nutzen, aber noch keine eigene Webpräsenz
haben ­ die also ,,passiv online" sind
3. Unternehmen, die Zugang zum Internet haben und eine eigene Webpräsenz vorweisen
können, diese aber nur zu Informations- und Präsentationszwecken nutzen
4. Unternehmen, die Ihre Webpräsenz zum Verkauf von Produkten über das Internet nutzen
­ die also einen Webshop besitzen
5. Unternehmen, die einen Webshop besitzen und aktiv Datenaustausch mit Lieferanten
betreiben
6. Unternehmen, die Geschäftsprozesse entlang Ihrer Wertschöpfungskette elektronisch
abwickeln und so Kunden wie Lieferanten integrieren (elektronische Lieferkette)

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Katalogmanagement in mittelständischen Unternehmen
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Katalogmanagement in mittelständischen Unternehmen
Es lassen sich folgende Einsatzmöglichkeiten für einen digitalen Katalog in diesen
Unternehmensgruppen ableiten:
1. Für Unternehmen der Gruppen 1,2 und 3 wäre vor allem die Nutzung eines digitalen
Kataloges als Basis für Cross-Media-Publishing von Bedeutung. Stellt ein Unternehmen einen
regelmäßigen Printkatalog her, kann dessen Produktion mithilfe einer medienneutralen
Datenhaltung der Produktinformation vereinfacht werden. Mit geringem Aufwand können
dann auch Kataloge in anderen Medien erstellt werden (bspw. ein CD-ROM-Katalog).
2. Für Unternehmen der Gruppe 4 (Webshop) stellt der digitale Katalog den Schlüssel zu
permanent aktuellen Produkten und Dienstleistungen mit aktuellen Preisen im Webshop dar.
Insgesamt reduziert sich im Vergleich zur manuellen Wartung eines Webshops der Aufwand.
Natürlich ist auch der angebotene Produktumfang von Bedeutung ­ für einen Webshop,
der 1000 Produkte beinhaltet, lässt sich ein digitaler Katalog effizienter verwenden als für
einen 2-Produkte-Webshop. Natürlich gelten für Unternehmen der Gruppe 4 auch die für
Unternehmen der Gruppen 1,2 und 3 genannten Vorteile des Cross-Media-Publishings.
3. Für Unternehmen der Gruppe 5 (Datenaustausch mit Lieferanten) ist der Einsatz eines
digitalen Katalogs zusätzlich sinnvoll, wenn in dessen Rahmen auch Geschäftsdokumente
digital ausgetauscht werden können (bspw. durch die Beschreibungssprache openTRANS).
4. Für Unternehmen der Gruppe 6 (elektronische Lieferkette) stellt der digitale Katalog den
wesentlichen Kern der eBusiness-Aktivität dar. Hier wird der Katalog als Basis für sämtliche
Beschaffungslösungen eingesetzt und kann weiterhin zur einfachen Integration der
hauseigenen Produkt- und Dienstleistungspalette auf einem virtuellen Marktplatz genutzt
werden.
Es lässt sich sagen, dass je mehr eBusiness-Aktivität bei einem Unternehmen des deutschen
Mittelstandes festzustellen ist, desto effektiver wäre der Einsatz eines digitalen Kataloges und
damit einhergehend die Nutzung von Katalogmanagement-Lösungen bzw. Katalogmanagement­
Dienstleistungen.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2002
ISBN (eBook)
9783832467067
ISBN (Paperback)
9783838667065
DOI
10.3239/9783832467067
Dateigröße
794 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Hochschule Furtwangen – Digitale Medien
Erscheinungsdatum
2003 (April)
Note
1,8
Schlagworte
bmecat e-business
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Titel: Effizientes digitales Katalogmanagement für mittelständische Unternehmen mit Blick auf .net-Technologien
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