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Distributionssysteme und Versorgungsmanagement im freien Kfz-Ersatzteile-Handel

Analyse und Bewertung der branchenspezifischen Anforderungen an EDV-Lösungen

©2002 Diplomarbeit 162 Seiten

Zusammenfassung

Die wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahre ist gekennzeichnet durch fortschreitende Unternehmenskonzentration, durch die globale Ausrichtung von Unternehmensstrukturen, sowie durch die zunehmende Bedeutung der Macht des Kunden. Charakteristisch für die meisten Branchen ist heute die Situation des Käufermarktes: es wird nicht mehr „gekauft“, sondern Unternehmen müssen - bei steigendem Wettbewerbsdruck – wesentlich besser „verkaufen“. Von dieser Entwicklung ist neben dem produzierenden Gewerbe insbesondere der Handel betroffen. Um bei kontinuierlich wachsenden Anforderungen weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben, sehen sich Handelsbetriebe gezwungen, vorhandenes Kostensenkungspotenzial innerhalb der Supply Chain optimal auszunutzen, sowie das bestehende Serviceangebot durch zusätzliche Dienstleistungen zu erweitern. Der Einsatz von Informationstechnologie im Unternehmen gewinnt in diesem Zusammenhang zunehmend an Bedeutung.
Die Ausrichtung moderner Geschäftsstrategien erfolgt hin zu mehr Kundenorientierung und engerer Kundenbindung. Der Kundennutzen von Investitionen gewinnt zunehmend an Bedeutung. Es entsteht die Notwendigkeit, Investitionen neben der Betrachtung von Kostenaspekten und Produktivität, auch auf Ihren Kundennutzen hin zu prüfen und danach zu bewerten. Dies gilt auch für Investitionen im Bereich EDV-Lösungen.
Die Unterschiede zwischen Branchen bestehen in den Geschäftsprozessen. Aus den verschiedenen Prozessen und Prozessketten ergeben sich gravierende Unterschiede für die Anforderungen an Softwarelösungen. Für die Entwicklung von geeigneten EDV-Lösungen ist deshalb umfassende Branchenexpertise notwendig.

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 6649
Vlach, Sebastian: Distributionssysteme und Versorgungsmanagement im freien K
fz-
Ersatzteil
e-Handel - Analyse und Bewertung der branchenspezifischen Anforderungen an
EDV-Lösungen
Hamburg: Diplomica GmbH, 2003
Zugl.: Wildau, Technische Fachhochschule, Diplomarbeit, 2002
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der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik
Deutschland in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich
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dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei
zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.
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Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2003
Printed in Germany


Vorwort
Seite
4
Vorwort
An erster Stelle möchte ich mich für die Unterstützung und die hervorragende Betreu-
ung dieser Diplomarbeit bedanken bei Herrn Professor Dr. Thomas Schildhauer vom
Institute for Electronic Business in Berlin, ehemals Professor an der Technischen
Fachhochschule Wildau und bei Herrn Diplom-Kaufmann Rainer Schreiweis, Sales
Manager bei der Firma gedas Deutschland GmbH.
Herr Professor Schildhauer konnte mir durch seine hervorragende fachliche Anleitung
und sein, in meinen Augen besonderes Motivationstalent, oftmals die ausschlagge-
bende Unterstützung geben.
Herrn Diplom-Kaufmann Rainer Schreiweis von der gedas Deutschland GmbH gilt
ebenfalls mein besonderer Dank. Durch seine aktive Betreuung und Unterstützung im
Betrieb und auf der Basis vieler gemeinsamer produktiver Diskussionen konnten so-
wohl das allgemeine Konzept dieser Arbeit, als auch die endgültige Feinabstimmung
vieler Details oftmals durch wertvolle Ideen und hervorragende inhaltliche Unterstüt-
zung aufgewertet werden.
Ein Dankeschön geht auch an Herrn Martin Wald, Frau Isabelle Prasse, Herrn Matthias
Meyer und alle weiteren Mitarbeiter der Abteilung BC Handel der Firma gedas
deutschland GmbH in Berlin. Herr Wald und die Abteilung BC Handel haben mir die
notwendigen sachlichen und finanziellen Mittel zur Realisierung dieser Arbeit zur Verfü-
gung gestellt und standen mir jederzeit tatkräftig mit gutem Rat und guter Tat zur
Seite.
Ein weiterer besonderer Dank geht an alle meine Gesprächspartner aus den verschie-
denen Unternehmen der deutschen Automobil-, Ersatzteil- und Softwarebranche,
durch deren hilfsbereite Kooperation diese Arbeit in dieser Form erst möglich gewor-
den ist.
Meiner Frau Norma Constanza, meiner Familie und meinen Freunden möchte ich an
dieser Stelle ebenfalls für ihre aktive Unterstützung und die kontinuierliche Motivation
danken. Ohne sie hätte ich diese Arbeit so nie vollenden können.

Inhaltsverzeichnis
Seite 5
Inhalt
1
Einführung ... 11
1.1
Thema der Diplomarbeit und Begründung der Themenwahl ...11
1.2
Ziele der Arbeit und Abgrenzung des Arbeitsbereiches ...12
1.3
Praktischer Nutzen und Anwendung der Arbeitsergebnisse ...13
1.4
Methodische Grundlagen...14
2
Theoretische Grundlagen und Begriffsdefinitionen ... 15
2.1
Der Handel...15
2.1.1
Verschiedene Ausprägungen vom Handel ...15
2.1.2
Unterschiedliche Abgrenzungen des Begriffes Handel...16
2.1.2.1
Handel im funktionellen Sinne...17
2.1.2.2
Handel im institutionellen Sinne ...20
2.1.3
Die Funktionen des Handels ...21
2.1.4
Der Kfz-Ersatzteile-Markt ...23
2.1.5
Der freie Handelsbetrieb für Kfz-Ersatzteile und Zubehör (Definition) ...24
2.2
Zum Begriff Logistik ...24
2.2.1
Die wirtschaftlichen Entwicklungsstufen der letzten 50 Jahre ...25
2.2.2
Die aktuelle wirtschaftliche Situation und die Bedeutung der Logistik...25
2.2.3
Begriffsdefinition Logistik ...26
2.2.4
Aufgaben und Teilbereiche der Logistik ...27
2.2.5
Handelslogistik und handelslogistische Problemstellungen ...28
2.2.6
Logistische Netzwerke und Logistikprozessintegration...29
2.2.7
Logistik und EDV...31
2.3
Der Begriff EDV und seine Bedeutung für den Handel ...32
2.3.1
Zum Begriff EDV ...33
2.3.2
Basistechnologien für EDV-Lösungen ...34
2.3.2.1
Hardware ­ Großrechner, PCs und Peripherie...34
2.3.2.2
DFÜ-Verbindungen und Netzwerkprotokolle ...35
2.3.2.3
Rechner-Netzwerke und Server-Client-Architektur...36
2.3.2.4
Datenaustausch per EDI und über das Internet ...36
2.3.2.5
PC-Kassen, Scanner, Barcodes und mobile Datenerfassungsgeräte ...37
2.3.3
Softwareanwendungen für den Handel...38
2.3.3.1
Warenwirtschaft und Warenwirtschaftsysteme ...38

Inhaltsverzeichnis
Seite 6
2.3.3.2
Rechnungswesen und Personalwesen...41
2.3.3.3
Statistik, Analyse und Controlling ...43
2.3.3.4
Anwendungsintegration...43
2.3.4
Strategien zur Optimierung der Versorgungskette im Handel ...44
2.3.4.1
Supply Chain Management (SCM) ...44
2.3.4.2
Efficient Consumer Response (ECR) ...45
2.3.4.3
Continuous Planning, Forecasting and Replenishment (CPFR)...46
2.4
Fazit - Erster Teil ...46
3
Marktstrukturen im freien Kfz-Ersatzteile-Handel... 47
3.1
Allgemeines Marktumfeld ...47
3.2
Marktstrukturen und Versorgungskette im freien Teilehandel...49
3.2.1
Zwei Distributionswege für Kfz-Ersatzteile...50
3.2.2
Wettbewerb im Ersatzteilgeschäft ...51
3.2.3
Marktvolumen und Anzahl der Betriebe...53
3.2.4
Aufbau der Versorgungskette im freien Ersatzteile-Handel ...54
3.2.4.1
Der Großhandelsbetrieb im freien Kfz-Teile-Markt...56
3.2.4.2
Der Fachhandel für Kfz-Ersatzteile...57
3.2.4.3
Die freie Kfz-Werkstatt...58
3.2.4.4
Die Werkstattketten A.T.U. und Pitstop ...59
3.2.5
Wettbewerbsfaktoren im freien Kfz-Ersatzteilehandel ...60
3.3
Die Bedeutung von Kooperationen für den freien Teilehandel...61
3.3.1
Die CARAT-Gruppe ...62
3.3.2
Die Auto-Teile-Ring GmbH (ATR) ...63
3.3.3
Die TEMOT-Gruppe...64
3.3.4
Die COPARTS-Gruppe ...64
3.3.5
Die CENTRO-Gruppe...65
3.3.6
Die Kooperationen SELECT AG, CAR und IGF ...65
3.4
Trends und Perspektiven im freien Ersatzeile-Handel ...66
3.4.1
Unternehmenskonzentration und Internationalisierung ...67
3.4.2
Die Entwicklung der vertikalen Machtverhältnisse...69
3.4.3
Auswirkungen der neuen GVO auf den freien Kfz-Ersatzteile-Handel...70
3.4.4
Ausbau der Serviceangebote des Großhandels ...71
3.4.5
Werkstattkonzepte und Systemwerkstätten...72
3.4.6
Steigende Bedeutung der EDV ...73

Inhaltsverzeichnis
Seite 7
3.5
Fazit - Zweiter Teil ...74
4
EDV-Anforderungen im freien Kfz-Ersatzteile-Handel ... 76
4.1
Status Quo des Einsatzes von EDV im freien Kfz-Ersatzteile-Handel...76
4.1.1
Hardware ...76
4.1.2
Status Quo der Vernetzung ...77
4.1.3
Die EDV-Strukturen der großen Kooperationen und Betriebe ...78
4.1.4
Standardsoftware und Individuallösungen ...79
4.1.5
Anbieter von Standardsoftware für den Ersatzteile-Handel ...80
4.1.5.1
CarlaData...80
4.1.5.2
CBL ...81
4.1.5.3
WERBAS AG ...81
4.1.5.4
ORBIS - ORS ...81
4.1.5.5
TEMOT RepDoc ...82
4.1.5.6
AC Services (Bovac) ...82
4.1.6
IT-Budgets im freien Ersatzteile-Handel ...82
4.2
Branchenspezifische Anforderungen an EDV-Lösungen...83
4.2.1
Allgemeine Erwartungen an die EDV ...84
4.2.2
Einsatzbereiche für Softwarelösungen im Teilehandel ...84
4.2.3
Allgemeine branchenspezifische Einflussfaktoren für EDV-Lösungen ...84
4.2.4
Warenwirtschaftsysteme für den Kfz-Ersatzteile-Handel...86
4.2.4.1
Stammdatenverwaltung und Preispflege...86
4.2.4.2
Bestellwesen ...87
4.2.4.3
Wareneingang und Lagerverwaltung ...88
4.2.4.4
Inventur-Abwicklung...88
4.2.4.5
Angebotserstellung und Auftragsabwicklung ...88
4.2.4.6
Verkauf und Fakturierung ...89
4.2.4.7
Finanzbuchhaltung, Debitoren- und Kreditorenverwaltung ...89
4.2.4.8
Statistik und Analyse ...89
4.2.5
Informationssysteme für den Kfz-Ersatzteile-Handel...90
4.2.6
Werkstattsysteme als Instrument zur Kundenbindung ...91
4.2.7
EDI und Standard-Datenformate...92
4.2.8
Wege zur Optimierung des Bestellwesens ...92
4.2.9
Die Bedeutung von Händlerportalen ...93
4.2.10
Data Warehousing und CRM im Ersatzteile-Großhandel ...93

Inhaltsverzeichnis
Seite 8
4.3
Ausblick und Perspektiven...94
4.4
Fazit ­ Dritter Teil ...94
5
Modell zur Bewertung von Softwarelösungen ... 96
5.1
Theoretische Grundlagen zur Bewertung von Handlungsalternativen ...96
5.1.1
Checklisten ...97
5.1.2
Scoring-Modelle ...97
5.1.3
Bewertungsmatrizen...97
5.2
Erarbeitung des Bewertungsmodells ...98
5.2.1
Gewichtungstabelle ...99
5.2.2
Bewertungsschema ... 100
5.2.3
Bewertungsformular ... 105
5.2.4
Die Vier-Felder-Matrix für EDV-Lösungen ... 107
5.3
Kritische Würdigung des Bewertungsmodels... 108
6
Zusammenfassung ... 109
7
Literatur... 111
8
Selbständigkeitserklärung ... 114
9
Anhang ... 115

Abbildungsverzeichnis
Seite
9
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Aufbau der Diplomarbeit ­ Konzeption ...12
Abbildung 2: Überblick über die Teilgebiete des Handels ...15
Abbildung 3: Drei Sichtweisen von Handel im funktionellen Sinn ...18
Abbildung 4: Vier Sichtweisen von Handel im institutionellen Sinne ...20
Abbildung 5: Kfz-Ersatzteile-Handel nach NACE ...22
Abbildung 6: Logistikbereiche und Logistikaufgaben ...27
Abbildung 7: Beispiele für Logistische Anwendungssysteme ...31
Abbildung 8: Das ISO Referenzmodell ...35
Abbildung 9: Barcode mobiler Datenspeicher ...37
Abbildung 10: Der Kreislauf des geschlossenen Warenwirtschaftssystems ...38
Abbildung 11: Das Handels-H-Modell für Warenwirtschaftssysteme ...39
Abbildung 12: Marktanteile und Distributionsstufen im Ersatzteile-Handel I ...53
Abbildung 13: Aufbau der Versorgungskette im Kfz-Ersatzteile-Handel ...55
Abbildung 14: Marktvolumen und Marktanteile im Ersatzteile-Handel II ...61
Abbildung 15: Aufbau der Diplomarbeit - das Fundament I ...75
Abbildung 16: Aufbau der Diplomarbeit ­ das Fundament II ... ..95
Abbildung 17: Aufbau der Diplomarbeit - komplett ... 109
Verzeichnis der im Text verwendeten Diagramme
Diagramm 1: Marktanteile des Gebrauchtwagengeschäft 1994 ­ 2001 ...48
Diagramm 2: Wettbewerbsfaktoren im freien Kfz-Ersatzeile-Handel ...60
Diagramm 3: Allgemeine Trends im freien Kfz-Ersatzteile-Handel ...67
Diagramm 4: Entwicklungspotenziale für Betriebe im freien Autoteile-Handel ...68
Diagramm 5: Entwicklungspotenzial mit direkten Auswirkungen auf die EDV ...73
Diagramm 6: Branchentrends mit direktem Einfluss auf die EDV ...73
Diagramm 7: Die Bedeutung der EDV für den Geschäftserfolg im Teilehandel ...74
Diagramm 8: Hardwareumgebungen im Kfz-Ersatzteile-Handel ...77
Diagramm 9: Status Quo der Vernetzung der Betriebe im Ersatzteile-Handel ...78
Diagramm 10: Standardlösungen vs. Eigenentwicklungen ...80
Diagramm 11: Investitionsbereitschaft für EDV-Lösungen im Ersatzteile-Handel ...83
Diagramm 12: Allgemeine Erwartungen an die EDV ...84

Abkürzungsverzeichnis
Seite
10
Abkürzungsverzeichnis
B2B Business-to-Business
bzw.
beziehungsweise
CPFR
Collaborative Planning, Forecasting and Replenishment
CRM
Customer Relationship Management
DFÜ Datenfernübertragung
DV Datenverarbeitung
EAN
European Article Numbering
ECR
Efficient Consumer Response
EDI
Electronic Data Interchange
EDIFACT
Electronic Data Interchange for Administration, Commerce and Trans-
port
EDV Elektronische
Datenverarbeitung
etc. et
cetera
ff. folgende
[Seiten]
GmbH
Gesellschaft mit beschränkter Haftung
GVA
Gesamtverband Autoteile-Handel e.V.
GVO Gruppenfreistellungsverordnung
ISO
International Standard Organisation
IT Informationstechnologie
Kfz Kraftfahrzeug
LAN
Local Area Network
ODETTE
Organisation for Data Exchange by Teletransmission in Europe
OSI Open
Systems
Interconnection
PC Personal
Computer
SEDAS
Stanartregelung einheitlicher Datenaustauschsysteme
SCM
Supply Chain Management
TCP/IP
Transmission Control Protocol / Internet Protocol
VDA
Verband der Automobilindustrie
Vgl.
Vergleiche
VPN
Virtuell Private Network
WAN
Wide Area Network
z.B. zum
Beispiel

Einführung
Seite
11
1
Einführung
Die wirtschaftliche Entwicklung der letzten Jahre ist gekennzeichnet durch fortschrei-
tende Unternehmenskonzentration, durch die globale Ausrichtung von Unternehmens-
strukturen, sowie durch die zunehmende Bedeutung der Macht des Kunden. Charakte-
ristisch für die meisten Branchen ist heute die Situation des Käufermarktes: es wird
nicht mehr ,,gekauft", sondern Unternehmen müssen - bei steigendem Wettbewerbs-
druck ­ wesentlich besser ,,verkaufen". Von dieser Entwicklung ist neben dem produ-
zierenden Gewerbe insbesondere der Handel
1
betroffen. Um bei kontinuierlich wachs-
enden Anforderungen weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben, sehen sich Handelsbe-
triebe gezwungen, vorhandenes Kostensenkungspotenzial innerhalb der Supply Chain
2
optimal auszunutzen, sowie das bestehende Serviceangebot durch zusätzliche Dienst-
leistungen zu erweitern. Der Einsatz von Informationstechnologie
3
im Unternehmen
gewinnt in diesem Zusammenhang zunehmend an Bedeutung.
Die Ausrichtung moderner Geschäftsstrategien erfolgt hin zu mehr Kundenorientierung
und engerer Kundenbindung. Der Kundennutzen von Investitionen gewinnt zunehmend
an Bedeutung. Es entsteht die Notwendigkeit, Investitionen neben der Betrachtung
von Kostenaspekten und Produktivität, auch auf Ihren Kundennutzen hin zu prüfen
und danach zu bewerten. Dies gilt auch für Investitionen im Bereich EDV-Lösungen.
Die Unterschiede zwischen Branchen bestehen in den Geschäftsprozessen. Aus den
verschiedenen Prozessen und Prozessketten ergeben sich gravierende Unterschiede für
die Anforderungen an Softwarelösungen. Für die Entwicklung von geeigneten EDV-
Lösungen ist deshalb umfassende Branchenexpertise notwendig.
1.1
Thema der Diplomarbeit und Begründung der Themenwahl
Das Thema der vorliegenden Diplomarbeit lautet:
Distributionssysteme und Versorgungsmanagement in der Supply Chain des Tech-
nischen Handels am Beispiel des Autoteile-Handels ­ Analyse und Bewertung der
branchenspezifischen Anforderungen an Softwarelösungen!
Die Konkretisierung des Themas erfolgte in enger Zusammenarbeit mit dem Bereich
BC Handel der Firma gedas Deutschland GmbH in Berlin und mit Herrn Professor Dr.
Schildhauer, ehemals Professor an der Technischen Fachhochschule Wildau, derzeitig
Direktor des Institute for Electronic Business, einem Aninstitut der Universität der
Künste in Berlin und betreuender Professor dieser Diplomarbeit.
Der Fokus auf den Technischen Handel und insbesondere auf den freien Kfz-Ersatz-
teile-Handel ist auf Wunsch der Firma gedas Deutschland GmbH so gesetzt worden.
1
vgl. zur Begrifflichkeit S. 14 ff.
2
vgl. zur Begrifflichkeit S. 44 ff.
3
vgl. zur Begrifflichkeit S. 31 ff.

Einführung
Seite 12
Der persönliche Hintergrund für die Auswahl eines Themenbereiches aus der Informa-
tionstechnologiebranche liegt in der Tatsache, dass ich während der letzen zwei Jahre
bereits Erfahrungen im Bereich Entwicklung und Vermarktung von Standardsoftware
sammeln konnte.
1.2
Ziele der Arbeit und Abgrenzung des Arbeitsbereiches
Zu Beginn der Arbeit wird zunächst ein theoretischer Teil als Grundlage zum besseren
Verständnis der weiteren Ausführungen vorangestellt. Inhalt dieses Theorieteils ist ei-
ne Untersuchung der Begriffe Handel, Logistik und Elektronische Datenverarbeitung im
weiterem Sinne, um im nächsten Schritt, darauf aufbauend, die den Fokus der Arbeit
eingrenzenden Definitionen im engerem Sinne abzuleiten. Besonderes Augenmerk gilt
hierbei der Definition des freien Kfz-Ersatzteile-Handels, als dem Mittelpunkt dieser Di-
plomarbeit. Es soll weiterhin der theoretische und sachliche Zusammenhang zwischen
den drei erstgenannten Sachgebieten herausgestellt werden.
Im Anschluss an den theoretischen Teil wird im zweiten Abschnitt der freie Markt für
Kfz-Ersatzteile ausführlich dargestellt und auf seine branchenspezifischen Merkmale
und Strukturen hin untersucht. Neben den Branchenstrukturen sollen wichtige Trends
und Kernentwicklungen in der Branche identifiziert und unter dem Gesichtspunkt ihrer
Auswirkungen auf den Einsatz von Informationstechnologie analysiert werden.
Aufbauend auf die allgemeinen Ausführungen zur Branche, werden im dritten Teil der
Arbeit der Status Quo der EDV-Unterstützung und die branchenspezifischen Anforde-
rungen an EDV-Lösungen im freien Kfz-Ersatzteile-Handel herausgearbeitet. Es soll ge-
klärt werden, mit welchen Problembereichen sich die Unternehmen konfrontiert sehen,
welche Problembereiche bereits aus heutiger Sicht mit Hilfe der EDV zufriedenstellend
gelöst werden und wo aktueller Handlungsbedarf für die Entwicklung und den Einsatz
von branchenspezifischer Unternehmenssoftware besteht oder entstehen wird.
Es gestaltet sich sowohl für betroffene Unternehmen als auch für Branchenbeobachter
(beispielsweise Unternehmensberatungen, Softwarehersteller und Systemhäuser, Uni-
versitäten oder Fachpresse) oftmals als sehr kompliziert, den tatsächlichen Handlungs-
bedarf für den Einsatz von Informationstechnologie im Unternehmen und die Priori-
täten und das Ausmaß von in diesem Feld neu zu tätigen Investitionen richtig zu be-
werten. Deshalb wird im vierten Teil dieser Arbeit ein Modellansatz entwickelt, welcher
es ermöglicht, den Nutzen innovativer Lösungskonzepte, technischer Lösungsansätze
oder konkreter EDV-Anwendungen anhand von verschiedenen Kriterien in einer Vier-
Felder-Matrix zu veranschaulichen und zu bewerten.
Als Bewertungsmaßstäbe stehen sich in diesem Modellansatz der zu erwartende
Kundennutzen einer zu implementierenden Lösung und der zu erwartende betriebs-
wirtschaftliche Nutzen derselben Lösung gegenüber. Die Einflussfaktoren dieser beiden
Dimensionen und die für eine differenzierte Bewertung erforderlichen Subkriterien
werden auf der Grundlage der aus den ersten drei Teilen dieser Arbeit gewonnenen Er-
kenntnisse entwickelt. Um dabei die angemessene Nähe zum Markt garantieren zu
können, wurde die Entwicklung der Bewertungskriterien ausführlich mit fünfzehn Ex-
perten aus verschiedenen Unternehmen der Ersatzteilbranche diskutiert.

Einführung
Seite 13
Wird das Modell auf die im Einzelfall zur Auswahl stehenden Handlungsalternativen
praktisch angewendet, ergibt sich in Abhängigkeit von den jeweiligen spezifischen
Unternehmenszielen und Unternehmensstrategien eine auf die Unternehmenssituation
zugeschnittene Prioritätenliste für zu tätigende Investitionen im Bereich EDV. Der
Handlungsbedarf für den optimalen Einsatz von prozessunterstützenden Software-
lösungen im Handelsbetrieb wird sichtbar.
Die folgende Grafik versucht, das Konzept und den inhaltlichen Aufbau dieser Diplom-
arbeit bildhaft zu verdeutlichen.
1.3
Praktischer Nutzen und Anwendung der Arbeitsergebnisse
Die vorliegende Arbeit stellt dem Leser folgende Ergebnisse zu Verfügung:
-
Eine ausführliche theoretische Einführung in die Begriffe Handel, Logistik und das
Thema EDV-Unterstützung im Handelsbetrieb als fundierte theoretische Grundlage
zum besseren Verständnis der im weiteren Verlauf behandelten Problembereiche.
-
Ein klares und umfassendes Bild vom freien Kfz-Ersatzteile-Handel inklusive einer
präzisen Definition, Beschreibung und Analyse dieses Marktsegmentes
-
Darstellung der aktuellen Trends und Problembereiche in der Branche
-
Status Quo des Einsatzes von betrieblicher EDV in der Branche und eine Auflistung
der branchenspezifischen Bedürfnisse, Erwartungen und Anforderungen an den
Einsatz von Informationstechnologie
Abbildung 1:
Aufbau der Diplomarbeit - Konzeption
Methodische Grundlagen:
- Expertenbefragung (15 ausführliche Interviews mit Branchenexperten)
- umfangreiche Literaturrecherche
- Recherche in Branchenzeitschriften und Internetquellen
Teil II
Erarbeitung von
umfassender
Branchen-
expertise zum
Kfz-Ersatzteile-
Handel
Teil III
Erarbeitung der
branchenspezi-
fischen EDV-An-
forderungen im
Kfz-Ersatzteile-
Handel
Die Vier-Felder-Matrix zur Bewertung von EDV-Lösungen:
die Erkenntnisse aus Teil I, II und III dienen als Grundlage für die Entwicklung der
spezifischen Bewertungskriterien im Teil IV der Arbeit
Teil IV
Erarbeitung eines
allgemeinen
Modellansatzes
zur Bewertung
von EDV-
Lösungen
Teil I
Theoretische
Grundlagen und
Begriffsdefini-
tionen zu den
Themen Handel,
Logistik und EDV

Einführung
Seite 14
-
In der Praxis anwendbares Werkzeug zur Analyse und Bewertung der unterneh-
mensindividuellen IT-Anforderungen und Investitionsbedarfe.
Anwender des letztgenannten Modellansatzes können Mitarbeiter des freien Kfz-Ersatz-
teile-Handels, beispielsweise aber auch Vertriebsmanager aus Softwareunternehmen
oder EDV-Beratungsunternehmen und externe Branchenbeobachter sein. Mit wenig
Aufwand lässt sich das Tool auch auf andere Teilbranchen innerhalb und außerhalb des
technischen Handels übertragen.
1.4
Methodische Grundlagen
Für die vorliegende Arbeit konnten durch fünfzehn persönliche Einzelgespräche mit Ex-
perten
4
aus einigen Unternehmen des Kfz-Ersatzteile-Marktes wichtige Erkenntnisse
über die Branche und über einzelne Unternehmenssituationen gewonnen werden. Die-
se Gespräche fanden in Form von Leitfadeninterviews statt. Der diesen Interviews als
roter Faden dienende ausführliche Fragebogen und die Struktur der befragten Unter-
nehmen kann zusammen mit den wichtigsten Ergebnissen in komprimierter Form im
Anhang 1 dieser Arbeit eingesehen werden. Aus den Ergebnissen der Experteninter-
views lassen sich wichtige Rückschlüsse auf die Markt- und Branchenstrukturen und
auf die wichtigsten aktuellen Trends in der Branche ziehen.
Es muss in diesem Zusammenhang aber darauf hingewiesen werden, dass die Ergeb-
nisse nicht den strengen Kriterien der Objektivität und Reteststabilität genügen. Die
Verallgemeinerung der Erkenntnisse ist aus statistischer Sicht problematisch, da die
Gruppe der befragten Experten zu klein ist, um eine wirklich repräsentative Stichprobe
zu verkörpern. Es können jedoch, aufgrund des umfassenden Fachwissens und des
weiten Erfahrungsschatzes der befragten Experten, aus diesen Gesprächen wichtige
und richtige Rückschlüsse auf die derzeitige Situation im freien Kfz-Ersatzteile-Handel
gezogen werden.
Neben den Expertengesprächen wurde auf die Untersuchung von betriebswirtschaft-
licher Literatur, Fachzeitschriften und die Internetrecherche zurückgegriffen. Es muss
hierzu festgestellt werden, dass zum Thema freier Kfz-Ersatzteile-Handel nur sehr we-
nig Fachliteratur existiert. Vorhandenes Material befindet sich in erster Linie bei kom-
merziellen Unternehmensberatungen und ist, der Natur eines kommerziellen Betriebes
folgend, nur gegen relativ hohen finanziellen Aufwand einsehbar.
Im vierten Teil der Arbeit wird ein Bewertungsmodell entwickelt. Dieses Modell orien-
tiert sich an vorhandenen Techniken wie zum Beispiel der klassischen Kosten-Nutzen-
Analyse, der Vier-Felder-Matrix (Portfolio-Modell) entwickelt von der Boston Consulting
Group, oder angewandten Scoring-Modellen, zum Beispiel nach Forrester Research,
GCI oder der Gartner Group.
5
Die Kriterien für die Entwicklung dieser Matrix wurden
ebenfalls auf der Basis der Expertengespräche entwickelt und gewährleisten so die
angemessene Nähe zum Markt.
4
Vgl. zur Begrifflichkeit S. 47
5
Vgl. Forrester TechRankings
®, www.forrester.com, 09 / 2002; Gartner's Magic Quadrants, www.gartner.com,
09 / 2002; allgemeine ECR-Scorecard, www.globalscorecard.net, 09 / 2002

Theoretische Grundlagen und Begriffsdefinitionen
Handel
Seite 15
2
Theoretische Grundlagen und Begriffsdefinitionen
In diesem ersten großen Abschnitt erfolgt zunächst die theoretische Diskussion der, für
das bessere Verständnis dieser Diplomarbeit notwendigen, Begriffe und Definitionen.
Zu klären sind vor allem die Begriffe Handel und Handelsbetrieb, die Begriffe Logistik
und Handelslogistik und der Themenbereich der betrieblichen EDV-Unterstützung im
Handelsbetrieb.
2.1
Der Handel
Für die Erarbeitung einer präzisen Definition des in dieser Arbeit als Untersuchungs-
objekt im Mittelpunkt stehenden Begriffes freier Kfz-Ersatzteile-Handel, ist es zunächst
notwendig, die allgemein gültigen Begriffe Handel und Handelsbetrieb von den Unter-
nehmungen anderer Wirtschaftszweige abzugrenzen. Diese inhaltliche Abgrenzung ist
in der Praxis nicht immer ganz einfach. Als besonders problematisch erscheint hier die
Abgrenzung des reinen Handelsbetriebes zum verarbeitenden Gewerbe bzw. zur In-
dustrie und die Abgrenzung des Handelsbetriebes zum Dienstleistungssektor, da sich
die betriebliche Praxis zumeist nicht nur auf eine einzige Form der wirtschaftlichen
Tätigkeit beschränkt, sondern bei vielen Betrieben Mischformen vorliegen.
In diesem Abschnitt sollen deshalb zunächst verschiedene Sichtweisen und mögliche
Begriffsdefinitionen vorgestellt und diskutiert werden, um dann anschließend eine für
diese Arbeit gültige Definition des freien Auto-Ersatzteile-Handels festzulegen.
Mit Hilfe der detaillierten inhaltlichen Abgrenzung soll der freie Auto-Ersatzteile-Handel
in das weitere Umfeld des theoretischen Begriffes Handel im weiteren Sinne einge-
ordnet werden.
2.1.1
Verschiedene Ausprägungen vom Handel
Der Handel ist in der wirtschaftswissenschaftlichen Forschung und Literatur gleicher-
maßen Betrachtungsgegenstand der Betriebswirtschaftlehre als auch der Volkswirt-
schaftslehre.
Die Schwerpunkte der wissenschaftlichen Untersuchung des Handels liegen in der Be-
triebswirtschaftslehre auf dem Verhalten einzelner Betriebe, während die Volkswirt-
schaftslehre ihren Blick vorwiegend auf aggregierte Größen richtet.
6
Bei Müller-Hagedorn wird daneben ,,[...] auch danach unterschieden, ob jene Probleme
betrachtet werden, die sich aus der Überschreitung nationaler Grenzen, von Wäh-
rungsgrenzen oder den Grenzen von Wirtschaftsräumen ergeben; entsprechend wird
von Binnen- oder von Außenhandel gesprochen."
7
6
Vgl. Müller-Hagedorn, L.: Der Handel, 1998, S. 13
7
Müller-Hagedorn, L.: Der Handel, 1998, S. 13

Theoretische Grundlagen und Begriffsdefinitionen
Handel
Seite 16
Generell kann man zwischen den folgenden drei Teilgebieten des Handels unterschei-
den (vgl. hierzu Abbildung 2):
-
der Außenhandel und die Außenhandelspolitik (in aggregierter Sicht),
-
die Binnenhandelspolitik,
-
die Geschäftspolitik der Handelsunternehmen sowohl im nationalen Binnenhandel
als auch international.
8
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit ausgewählten Themen der Geschäftspolitik
der Unternehmen im freien Auto-Ersatzteile-Handel.
2.1.2
Unterschiedliche Abgrenzungen des Begriffes Handel
Es gibt zwei generelle Sichtweisen zur Abgrenzung des Begriffes Handel. Zum einen
spricht die wirtschaftswissenschaftliche Literatur vom Handel im funktionellen Sinne,
,,[...] was bedeutet, dass Handel neben Produzieren und Konsumieren eine eigene
wirtschaftliche Tätigkeit darstellt."
9
Die zweite Sichtweise sieht den Handel im institutionellen Sinne. Hier geht es um die
Fragestellung, welche Unternehmen nicht nur Waren beschaffen um sie anschließend
wieder abzusetzen, sondern als Handelsbetriebe bezeichnet werden können.
10
In der Praxis fällt die Zuordnung von Unternehmen auf die einzelnen Wirtschaftssek-
toren nicht immer leicht, da die Grenzen zwischen den verschiedenen Sektoren sehr
unterschiedlich festgelegt werden können.
8
Müller-Hagedorn, L.: Der Handel, 1998, S. 13
9
Müller-Hagedorn, L.: Der Handel, 1998, S. 16
10
Vgl. Müller-Hagedorn, L.: Der Handel, 1998, S. 16
Handel
Außenhandel
-
Außenhandelstheorie
-
Außenhandelsbetriebslehre
-
Internationales Marketing
Binnenhandel
Betriebspolitische Aspekte
-
Konsumgüterhandel
-
Produktionsgüterhandel
Binnenhandelspolitik
-
z.B. Ladenschlussgesetz
-
Rabattgesetz
-
Standortpolitik
-
Wettbewerbsgesetze
Quelle: Müller-Hagedorn, L.: Der Handel, 1998, S. 13
Abbildung 2:
Überblick über die Teilgebiete des Handels

Theoretische Grundlagen und Begriffsdefinitionen
Handel
Seite 17
So ist zum Beispiel nicht auf den ersten Blick hin klar, ob Handwerksbetriebe (z. B.
Bäckereien), die Handel mit zugekauften Fremdwaren treiben, Verkaufsniederlas-
sungen der großen Automobilhersteller oder auch Warengroßhandelsbetriebe, welche
die gehandelte Ware (z.B. Stahl) vor dem Weiterverkauf selbst bearbeiten, ohne wei-
teres zum Handel bzw. zu den Handelsbetrieben gezählt werden sollen.
11
Die Abgrenzung muss hier mit Hilfe von sehr genauen Unterscheidungskriterien er-
folgen. Prinzipiell sind dabei ganz verschiedene Varianten und Definitionen des Han-
delsbegriffes möglich. Die am besten geeignete Definition richtet sich jeweils nach dem
zu bearbeitenden Problem oder der im Einzelfall zu bearbeitenden Fragestellung und
ist somit jeweils sachbezogen.
12
Im folgenden Abschnitt werden einige mögliche Defi-
nitionen des Handels im funktionellen Sinne vorgestellt.
2.1.2.1 Handel im funktionellen Sinne
Der Handel im funktionellen Sinne stellt eine wirtschaftliche Tätigkeit dar, die durch
folgende Merkmale näher gekennzeichnet werden kann:
-
die Art der beteiligten Wirtschaftssubjekte (private Haushalte, Unternehmen),
-
die Art der ausgetauschten Güter,
-
den Grad der Be- oder Verarbeitung der verkauften Güter durch den Verkäufer,
-
das Vorliegen eines Kaufs oder einer sonstigen vertraglichen Beziehung, durch die
eine Leistung und eine Gegenleistung festgelegt werden.
13
Mit Hilfe dieser Merkmale ergeben sich verschiedene weiter oder enger gefasste Be-
griffsvarianten vom Handel im funktionellen Sinne. Müller-Hagedorn schreibt in einer
ersten Variante:
,,In einem weiten funktionellen Sinne kann, [...], unter Handel jeder Austausch (nicht
Schenkung) von Wirtschaftsgütern (in einem weiteren Sinn auch jede Mitwirkung am
Austausch) zwischen Wirtschaftssubjekten verstanden werden."
14
Dabei spielen die Art der beteiligten Wirtschaftssubjekte, die Art der ausgetauschten
Güter und der Grad der Be- und Verarbeitung der verkauften Güter durch den Ver-
käufer keine Rolle als Unterscheidungskriterien. Handel treiben nach dieser Definition
private Haushalte, wenn sie Güter ein- und verkaufen, Produzenten, wenn sie die von
ihnen benötigten Produktionsfaktoren beschaffen, oder wenn sie ihre Produkte verkau-
fen.
15
Es können generell Wirtschaftsgüter, also Devisen, Grundstücke, Waren in Form von
beweglichen Sachgütern, nicht bewegliche Sachgüter, Rechte, Dienstleistungen oder
Informationen gehandelt werden, und der Verkäufer kann neben der Beschaffungs-
11
Vgl. Müller-Hagedorn, L.: Der Handel, 1998, S. 16
12
Vgl. Müller-Hagedorn, L.: Der Handel, 1998, S. 31
13
Müller-Hagedorn, L.: Der Handel, 1998, S. 13
14
Müller-Hagedorn, L.: Der Handel, 1998, S. 16
15
Vgl. Müller-Hagedorn, L.: Der Handel, 1998, S. 16

Theoretische Grundlagen und Begriffsdefinitionen
Handel
Seite 18
und der Absatztätigkeit zusätzlich die Ware vor dem Verkauf in unbegrenztem Ausmaß
be- oder verarbeiten.
16
Bernd Falk und Jakob Wolf unterscheiden in Ihrem Erklärungsansatz vom Handel
bereits auf ihrer ersten Unterscheidungsebene zwischen Einzelhandel und Großhandel.
Einzelhandel im funktionellen Sinne bedeutet bei Bernd Falk und Jakob Wolf ,,[...] die
wirtschaftliche Tätigkeit des Absatzes von Waren an Letztverbraucher."
17
Großhandel
im funktionellen Sinne ist ,,[...] die wirtschaftliche Tätigkeit des Absatzes von Waren an
Wiederverkäufer, Weiterverarbeiter oder Großverbraucher."
18
Als Hauptkriterium für die nähere Kennzeichnung der Tätigkeiten Einzelhandel und
Großhandel wird neben dem Vorliegen eines Kaufs oder einer sonstigen vertraglichen
Beziehung, durch die eine Leistung und eine Gegenleistung festgelegt werden, vor
allem auf die Art der beteiligten Wirtschaftssubjekte, welche die Ware abnehmen ­ im
ersten Fall die Letztverbraucher und im zweiten Fall die Wiederverkäufer, Weiterver-
arbeiter oder Großverbraucher - abgestellt.
Bei beiden Definitionen bleibt allerdings unklar, wie die gehandelten Güter im ein-
zelnen beschaffen sein müssen und wie hoch der Grad der Be- und Verarbeitung durch
den Verkäufer ist. So können sowohl Handelsbetriebe, Produzenten als auch private
Haushalte nach dieser Auffassung zum Handel im funktionellen Sinne gezählt werden.
In der Abbildung 3, auf der folgenden Seite, wird mit Handel im funktionellen Sinne je-
ner Fall bezeichnet, in dem Unternehmungen oder private Haushalte bewegliche Sach-
güter erwerben oder veräußern.
19
Bei dieser Sichtweise wird als weiteres Abgren-
zungskriterium die Art der gehandelten Güter hinzugezogen. Gegenstand der Handels-
aktivitäten sind hier nur bewegliche Sachgüter.
Allerdings werden bei dieser Sichtweise nach wie vor auch die Warenbeschaffungs-
und Absatztätigkeiten der Unternehmen aus der Land- und Forstwirtschaft, der In-
dustrie oder dem Handwerk und die Handelsaktivitäten der privaten Haushalte zum
Handel gezählt.
Um die produzierenden Betriebe und die privaten Haushalte aus dem Definitionsbe-
reich auszuklammern, muss der Handelsbegriff noch etwas enger gefasst werden.
Hierzu können der Grad der Be- und Verarbeitung der gehandelten Ware durch den
Verkäufer und die Art der beteiligten Wirtschaftssubjekte als weitere Unterscheidungs-
kriterien hinzugezogen werden.
Der Ausschuss für Begriffsdefinitionen aus der Handels- und Absatzwirtschaft versteht
unter Handel im funktionellen Sinne:
16
Vgl. Müller-Hagedorn, L.: Der Handel, 1998, S. 16
17
Falk, B. und Wolf, J.: Handelsbetriebslehre, 1992, S. 17
18
Falk, B. und Wolf, J.: Handelsbetriebslehre, 1992, S. 17
19
Vgl. Müller-Hagedorn, L.: Der Handel, 1998, S. 18

Theoretische Grundlagen und Begriffsdefinitionen
Handel
Seite 19
,,[...] wenn Marktteilnehmer Güter, die sie in der Regel nicht selbst be- oder verarbei-
ten von anderen Marktteilnehmern beschaffen und an Dritte absetzen. In der Praxis
wird der Begriff im allgemeinen auf den Austausch von Sachgütern, noch häufiger auf
den Austausch von beweglichen Sachgütern eingeschränkt."
20
In der Abbildung 3 gilt als Handel im engen funktionellen Sinne, wenn Betriebe beweg-
liche Sachgüter austauschen (Beschaffung oder Absatz) oder am Austausch von be-
weglichen Sachgütern mitwirken, die nicht wesentlich be- oder verarbeitet worden
sind.
21
Diese Sichtweise grenzt sowohl die Art der gehandelten Güter, die Art der be-
teiligten Wirtschaftssubjekte und den Grad der Be- und Verarbeitung durch den Ver-
käufer ein.
Diese zuletzt genannte Sichtweise vom Handel im engen funktionellen Sinne soll für
die weiteren Betrachtungen in dieser Diplomarbeit als begriffliche Grundlage dienen.
Im folgenden Abschnitt wird aufbauend auf diese Sicht des Handelsbegriffes Handel im
institutionellen Sinne diskutiert. Es geht hierbei um die Frage, welche Unterneh-
mungen nicht nur Handel treiben, sondern als Handelsbetriebe bezeichnet werden kön-
nen und wie sich diese weiterhin untergliedern lassen.
20
Ausschuss für Begriffsdefinitionen aus der Handels- und Absatzwirtschaft (Hrsg.): Katalog E., 1995, S. 28
21
Vgl. Müller-Hagedorn, L.: Der Handel, 1998, S. 16
Abbildung 3:
Drei Sichtweisen von Handel im funktionellen Sinn
Quelle: Müller-Hagedorn, L.: Der Handel, 1998, S. 16
Beteiligte
Wirtschaftsubjekte
Art der Tätigkeit
Private
Haushalte (als
ursprüngliche
Wirtschafts-
einheiten)
Betriebe (als
abgeleitete
Wirtschafts-
einheiten)
Bewegliche Sachgüter
Grundstücke, Rechte,
Dienstleistungen,
Nominalgüter
Austausch oder Mitwirkung am Austausch
Private
Haushalte
Betriebe
Austausch (Beschaffung oder
Absatz) oder Mitwirkung am
Austausch von beweglichen
Sachgütern
Austausch (Beschaffung oder Absatz) oder
Mitwirkung am Austausch von beweglichen
Sachgütern, die nicht wesentlich be- oder verarbeitet
worden sind.
Betriebe
Handel
im weiten
funkt.
Sinne
Handel
im funkt.
Sinne
Handel
im engen
funkt.
Sinne
= zunehmende Einschränkung des Handelsbegriffes

Theoretische Grundlagen und Begriffsdefinitionen
Handel
Seite 20
2.1.2.2 Handel im institutionellen Sinne
Der Begriff Handel im institutionellen Sinne baut auf dem Handelsbegriff im funktio-
nellen Sinne auf. Auch bei dieser Abgrenzung sind generell verschiedene Varianten und
Sichtweisen möglich. Die Katalogkommission versteht unter Handel im institutionellen
Sinne:
,,Handel im institutionellen Sinne ­ auch als Handelsunternehmen, Handelsbetrieb oder
Handlung bezeichnet ­ umfasst jene Institutionen, deren wirtschaftliche Tätigkeit aus-
schließlich oder überwiegend dem Handel im funktionellen Sinne zuzuordnen ist. In der
amtlichen Statistik wird eine Unternehmung oder ein Betrieb dann dem Handel zuge-
ordnet, wenn aus der Handelstätigkeit eine größere Wertschöpfung resultiert als aus
einer zweiten oder mehreren sonstigen Tätigkeiten."
22
Bei Bernd Falk und Jakob Wolf umfasst Einzelhandel im institutionellen Sinne die Be-
triebe, die ausschließlich oder überwiegend Einzelhandel im funktionellen Sinne be-
treiben. Großhandel im institutionellen Sinne umfasst demnach die Betriebe, die aus-
schließlich oder überwiegend Großhandel im funktionellen Sinne betreiben.
Beide Abgrenzungsversuche sind allerdings für den hier zu bearbeitenden Problembe-
reich noch nicht ausreichend konkretisiert. Warenhandelsbetriebe beschränken sich oft
nicht nur auf den Umsatz mit beweglichen Sachgütern, sondern bieten daneben auch
eine Reihe von Dienstleistungen, zum Beispiel Zustellung, Reparaturdienst oder Finan-
zierungshilfen an. Die Abgrenzung des Handels zum Dienstleistungssektor ist also nicht
immer ganz klar.
23
Zur Lösung dieser Problematik definiert Müller-Hagedorn den institutionellen Handel in
einem weiteren Sinne deshalb in seiner vorläufigen Begriffsdefinition als diejenigen Be-
triebe,
,,[...] die überwiegend bewegliche Sachgüter beschaffen und absetzen, ohne diese im
technischen Sinne zu bearbeiten (von üblichen Manipulationen abgesehen) und dies
häufig mit dem Angebot von Dienstleistungen verbinden. Die zu veräußernden Sach-
güter können dabei durch Kauf beschafft werden (Eigenhandel), sie können aber auch
in eigenem Namen und auf fremde Rechnung (Kommissionshandel) oder in fremden
Namen und auf fremde Rechnung (Agenturhandel) vertrieben werden."
24
Eine weitere Abgrenzung des Handels im institutionellen Sinne kann unter Zuhilfenah-
me der folgenden Kriterien erfolgen:
-
wirtschaftliche Selbständigkeit des Handelsbetriebes,
-
Art und Natur der gehandelten Güter,
-
Autonomie im Beschaffungsbereich (nicht an einen einzelnen Hersteller gebunden).
22
Ausschuss für Begriffsdefinitionen aus der Handels- und Absatzwirtschaft (Hrsg.): Katalog E., 1995, S. 28
23
Vgl. Müller-Hagedorn, L.: Der Handel, 1998, S. 20
24
Müller-Hagedorn, L.: Der Handel, 1998, S. 20

Theoretische Grundlagen und Begriffsdefinitionen
Handel
Seite 21
Weitergehende und noch feinere Kategorisierungen von Handelsbetrieben sind bei-
spielsweise anhand folgender Kriterien möglich:
-
die Art der Kunden (Groß- und Einzelhandel),
-
die Zahl der Standorte (Einzelunternehmen oder Filialunternehmen),
-
die Geografische Ausrichtung der Geschäftstätigkeit (nationales oder globales
Unternehmen).
2.1.3
Die Funktionen des Handels
Der Handel erfüllt verschiedene betriebswirtschaftliche Funktionen innerhalb der Ver-
sorgungskette, die in der wirtschaftswissenschaftlichen Literatur auch als Handelsfunk-
Quelle: Müller-Hagedorn, L.: Der Handel, 1998, S. 22
Beteiligte
Wirtschaftsubjekte
Art der Tätigkeit
In eigenem Namen
In fremdem
Namen
Ausschließlich oder überwiegend Beschaffung
und Absatz von beweglichen Sachgütern, die
nicht wesentlich be- oder verarbeitet worden sind
nur wenn Autonomie im Beschaffungsbereich
Warenhandels
betriebe
= zunehmende Einschränkung des Handelsbegriffes
nur wenn wirtschaftliche Selbständigkeit
nur wenn Eigenhandel
- auf eigene
Rechnung
(Eigen-
handel)
- auf fremde
Rechnung
(Kommissions-
handel)
- auf fremde
Rechnung
(Agentur-
handel)
Abbildung 4:
Vier Sichtweisen von Handel im institutionellen Sinne

Theoretische Grundlagen und Begriffsdefinitionen
Handel
Seite 22
tionen bezeichnet werden. Bei Weis
25
werden verschiedene Schemata der Aufgaben
des Handels dargestellt. Nach Oberparleiter erfüllt der Handel folgende Funktionen:
-
die räumliche Funktion ­ der Handel schließt die räumlichen Unterschiede
zwischen Hersteller und Verbraucher (Transport),
-
die zeitliche Funktion ­ der Handel gleicht die sich zwischen Herstellung und
Verbrauch ergebenden zeitlichen Differenzen aus (Bevorratung),
-
die Quantitätsfunktion ­ der Handel gleicht die zwischen Herstellung und Ver-
brauch existierenden Mengenunterschiede durch Verbrauchsanpassung aus,
-
die Qualitätsfunktion ­ bestehende qualitätsmäßige Unterschiede zwischen
Hersteller und Verbraucher werden durch Sortierung und Sortimentsbildung
überbrückt,
-
die Kreditfunktion ­ der Handel schafft mit Hilfe von Kredit dort Verbrauch, wo
er sonst aufgrund mangelnder Geldmittel unterbleiben würde,
-
die Werbefunktion ­ mit Hilfe der Werbung sollen Bedürfnisse geweckt und be-
stehender Bedarf zielgerecht gedeckt werden.
Seyffert unterscheidet die Funktionen des Handels in:
-
die Überbrückungsfunktionen ­ gemeint sind Raumüberbrückung (Transport-
funktion) und Zeitüberbrückung (Bevorratungsfunktion), Vordisposition, Preis-
ausgleich und Kreditfunktion,
-
die Warenfunktionen ­ gemeint sind hier die Quantitätsfunktion, die Qualitäts-
funktion und die Sortimentsfunktion,
-
die Funktionen des Makleramtes ­ gemeint sind Markterschließungsfunktion
(z.B. Werbung), Interessenwahrungsfunktion und Beratungsfunktion.
Die Betrachtung des Handels nach seinen unterschiedlichen Funktionen und die Ver-
wendung von Handelsfunktionskatalogen erfolgte in der betriebswirtschaftlichen Lite-
ratur aus unterschiedlichen Gründen:
-
zur Erklärung der Produktivität und Existenzberechtigung des Handels,
-
zur Gewinnung von Ideen für Leistungsfelder im Handel und
-
zur Deduktion von absatzpolitischen Instrumenten.
Während diese Art der Betrachtungsweise früher im Mittelpunkt der Handelsbetriebs-
lehre standen, sind sie in den letzen Jahren in den Hintergrund gerückt.
26
25
Vgl. Weis, H. C.: Marketing, 1999, S. 352 ff. nach Oberparleiter, Seyffert
26
Vgl. Müller-Hagedorn, L.: Der Handel, 1998, S. 110

Theoretische Grundlagen und Begriffsdefinitionen
Handel
Seite 23
2.1.4
Der Kfz-Ersatzteile-Markt
Zum Kfz-Ersatzteile-Handel im weiteren Sinne zählen nach der statistischen Syste-
matik der Wirtschaftszweige der Europäischen Gemeinschaft NACE
27
alle diejenigen
Betriebe, welche ausschließlich oder überwiegend mit dem Kraftfahrzeughandel, mit
dem Handel von Kraftfahrzeugteilen und Zubehör oder mit der Instandhaltung und Re-
paratur von Kraftfahrzeugen beschäftigt sind. Dies schließt sowohl die Automobilher-
steller und ihre vertraglich fest gebundenen Vertragshändler und Vertragswerkstätten,
sowie den freien Groß- und Einzelhandel für Auto-Ersatzteile und Zubehör und die
freien, nicht fest an eine Marke oder einen Hersteller gebundenen Werkstätten ein.
Der Vertragshandel, das liegt in der Natur des Wortes, zeichnet sich durch die vertrag-
liche Gebundenheit an einen (oder nach der neuen GVO bald auch mehrere) Automo-
bilhersteller oder eine Automobilmarke und damit durch seine nur bedingte Autonomie
auf der betrieblichen Beschaffungsseite aus. Die Belieferung mit Ersatzteilen und Zu-
behör erfolgt entweder aus dem Zentrallager des Automobilherstellers selbst oder aus
dem Lager des jeweilig exklusiv autorisierten Importeurs. Die freie Auswahl von weite-
ren Lieferanten ist durch die vertraglich festgelegte Gebundenheit an einen einzigen
Lieferanten, unter Androhung von wirtschaftlichen Restriktionen, nicht mehr gegeben.
Der Vertriebskanal Vertragshandel kann für das Marktsegment Auto-Ersatzteile-Handel
deshalb als ein direkter Vertriebskanal, und damit als ein verlängerter Arm der Auto-
mobilindustrie, betrachtet werden.
Der Werkstattbetrieb ist in erster Linie ein Dienstleistungsbetrieb. Er zeichnet sich vor
allem durch die am Eigentum der Kunden verrichteten Dienstleistung aus. Dabei wird,
mehr oder weniger zwangsläufig, auch mit Kfz-Ersatzteilen gehandelt. Diese Tätigkeit
stellt aber nicht die überwiegend ausgeübte wirtschaftliche Tätigkeit des Werkstatt-
27
Vgl. Eurostat, Ramon, http://europa.eu.int/comm/eurostat/ramon, 08 / 2002
Kfz-Ersatzteile-Handel nach NACE ­ ausgewählte Branchen aus der statistischen Systematik der
Wirtschaftszweige in der Europäischen Gemeinschaft, Rev. 1.1
Code
Erklärung
G
Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen und Gebrauchsgütern
50
Kraftfahrzeughandel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen; Tankstellen
50.20 Instandhaltung und Reparatur von Kraftwagen
50.30 Handel mit Kraftwagenteilen und Zubehör
50.40
Handel mit Krafträdern, Teilen und Zubehör; Instandhaltung und Reparatur von
Krafträdern
Quelle: Eurostat, Ramon, http://europa.eu.int/comm/eurostat/ramon, 08 / 2002
Abbildung 5:
Kfz-Ersatzteile-Handel nach NACE

Theoretische Grundlagen und Begriffsdefinitionen
Handel
Seite 24
betriebes dar und er wird in dieser Arbeit damit nicht zu den Handelsbetrieben gezählt.
Hierbei spielt es nur eine untergeordnete Rolle, ob die betrachtete Werkstatt dabei
vertraglicher oder freier Natur ist.
2.1.5
Der freie Handelsbetrieb für Kfz-Ersatzteile und Zubehör (Definition)
Für den freien Auto-Ersatzteile-Handel ergibt sich bei Anwendung der in den vorange-
gangenen Abschnitten erarbeiteten Unterscheidungskriterien demnach folgende und
für den weiteren Verlauf dieser Arbeit als theoretische Grundlage dienende Definition:
Zum freien Auto-Ersatzteile-Handel zählen diejenigen Betriebe, die überwiegend be-
wegliche Sachgüter in Form von Kfz-Ersatzteilen (Verschleißteile, Zubehör und Werk-
stattausrüstungen) beschaffen und absetzen, ohne diese im technischen Sinne zu be-
arbeiten (von üblichen Manipulationen abgesehen) und dies häufig mit dem Angebot
von Dienstleistungen verbinden. Die zu veräußernden Sachgüter werden dabei durch
Kauf beschafft (Eigenhandel) und der Betrieb zeichnet sich durch wirtschaftliche Selb-
ständigkeit und vollkommene Autonomie auf der Beschaffungsseite aus.
2.2
Zum Begriff Logistik
Zweifelsohne spielt die Logistik heute in allen Wirtschaftssektoren eine enorm an Be-
deutung gewinnende Rolle für den wirtschaftlichen Erfolg einer Unternehmung. Es ver-
birgt sich für Betriebe oftmals ein hohes Kosteneinsparpotenzial hinter diesem immer
mehr in den Vordergrund der öffentlichen Diskussion tretenden Begriff. Eine gut orga-
nisierte Logistik im Tagesgeschäft und ausgefeiltes logistisches Know-how bei der
Umsetzung von neuen Projekten stellt für ein Unternehmen oftmals den entscheiden-
den Wettbewerbsvorteil dar.
Gerade im Zusammenhang mit dem Thema der EDV-Unterstützung im Betrieb wird
immer häufiger von der EDV-gestützten Optimierung von Logistiksystemen und Lo-
gistiknetzwerken
28
bzw. von betriebsinterner und betriebsübergreifender Logistikpro-
zessintegration gesprochen. Es scheint, als könne man den Begriff Logistik vor dem
Hintergrund der Betrachtung der Informationstechnologie im Handel nicht außen vor
lassen. Im Gegenteil ­ gerade zwischen diesen beiden Bereichen besteht ein tiefer Zu-
sammenhang.
In den folgenden Abschnitten wird auf die theoretischen Grundlagen des Begriffes
Logistik und seiner Bedeutung für erfolgreiche betriebliche Tätigkeit eingegangen. Es
soll geklärt werden, was in der Literatur unter Logistik verstanden wird und welche
Aufgaben und Probleme in diesen betrieblichen Funktionsbereich fallen. Es soll weiter-
hin ein Bezug zum Handel und dem Begriff Handelslogistik hergestellt werden und
näher auf den Zusammenhang zwischen Distributionssystemen, Logistiksystemen und
den Möglichkeiten der Unterstützung durch die EDV eingegangen werden.
28
Vgl. zur Begrifflichkeit S. 27

Theoretische Grundlagen und Begriffsdefinitionen
Logistik
Seite 25
2.2.1
Die wirtschaftlichen Entwicklungsstufen der letzten 50 Jahre
Zunächst ein kurzer Rückblick: Die wirtschaftliche Entwicklung der letzten 50 Jahre in
der Bundesrepublik Deutschland lässt sich nach Ehrmann in drei Phasen unterteilen.
29
Die erste Phase (in den fünfziger und frühen sechziger Jahren) zeichnete sich dadurch
aus, dass der Schwerpunkt der betrieblichen Tätigkeit vor allem auf der Produktion
und der Beseitigung von Produktionsengpässen lag.
In der zweiten Phase verschob sich der Fokus der unternehmerischen Tätigkeit auf den
Verkauf. Mit Hilfe der Instrumente des Marketing wurde in den sechziger und siebziger
Jahren versucht, auf die steigenden und zunehmend differenzierteren Ansprüche der
Käufer zu reagieren. Sortimentsverbreiterung und der enorme Anstieg von Lagerbe-
ständen, und allen damit verbundenen Kosten, war die Folge und die Antwort der
Unternehmen auf das sich von einem durch eine übermäßige Nachfrage gekennzeich-
neten, nun hin zu einem Käufermarkt
30
entwickelnden, veränderten Marktumfeld.
Die dritte Phase, beginnend mit den achtziger Jahren, lässt sich vor allem durch nach-
lassendes Marktwachstum und eine zunehmende Marktsättigung charakterisieren.
Parallel zu sich kontinuierlich verkürzenden Produktlebenszyklen
31
und immer differen-
zierteren Bedürfnisstrukturen auf der Käuferseite, verlangte der Markt nach wesentlich
mehr Flexibilität in Reaktionsbereitschaft und Reaktionszeit des einzelnen Unterneh-
mens.
Bedingt durch den in dieser Phase einsetzenden verstärkten Wettbewerb gewannen
strategische Planung und stärkeres Kostenbewusstsein in der Unternehmensführung
zunehmend an Bedeutung. Schlagworte wie Differenzierung, Innovation und Segmen-
tierung traten in den Vordergrund und gleichzeitig wurde der Anteil der Unternehmen
an der Ware selbst, bei einem immer größeren Warenumschlag, zunehmend geringer.
Die Bereiche Beschaffung und Verteilung nahmen dagegen einen immer höheren Stel-
lenwert ein. Die immer mehr an Bedeutung gewinnende Logistik wurde zu einer eigen-
ständigen Unternehmensfunktion mit ähnlichem Rang, wie andere ,,klassische" Unter-
nehmensfunktionen.
32
2.2.2
Die aktuelle wirtschaftliche Situation und die Bedeutung der Logistik
Die heutige Situation vieler Betriebe ist durch ständig steigende Anforderungen an die
internen und externen, unternehmensübergreifenden Materialflüsse, Wertflüsse und
Informationsflüsse gekennzeichnet. Die sich kontinuierlich verschärfenden Anforde-
rungen an den betrieblichen Alltag sind eine Folge des sich fortlaufend erhöhenden
Kostendrucks auf alle Unternehmen, hervorgerufen durch verstärkten Wettbewerb in
ausnahmslos allen Branchen.
29
Vgl. Ehrmann, H.: Logistik, 1997, S. 21
30
Vgl. Wöhe, G.: Einführung in die allgemeine Betriebswirtschaftslehre, 1993, S. 631; Weis, H. C.: Marketing,
1999, S. 17
31
Vgl. Weis, H. C.: Marketing, 1999, S. 194; Kotler, P.: Marketing Management, 1982
32
Vgl. Ehrmann, H.: Logistik, 1997, S. 21 ff

Theoretische Grundlagen und Begriffsdefinitionen
Logistik
Seite 26
Im Zuge der Globalisierung dehnen sich die Material-, Wert- und Informationsflüsse
vieler Unternehmen und zum Teil ganzer Branchen heute über immer größere Regio-
nen aus. Diese Entwicklung übt einen sehr starken Einfluss auf die Kostenentwicklung
und auf die strukturellen Anforderungen an Organisation, Koordination und operative
Abwicklung der Geschäftstätigkeit aus.
Die durch Materialaufwand, Energieaufwand, Personalaufwand, Informationsaufwand,
und prozessbedingt zeitlichen Aufwand entstehenden Kosten bedürfen der permanen-
ten Minimierung, um so Margen und Erträge zu optimieren und rückläufigen Verkaufs-
zahlen, sinkenden Preisen oder den durch einen vergrößerten Aktionsradius entstehen-
den steigenden Prozess- und Systemkosten entgegenzuwirken.
Diesen Überlegungen folgend wird klar, dass vor dem Hintergrund einer möglichst er-
folgreichen Geschäftstätigkeit und Ertragsmaximierung der Optimierung von Prozessen
und Prozessketten im Unternehmen eine besondere Bedeutung beigemessen werden
muss. Prozessoptimierung kann dabei zum einen die Optimierung von technisch be-
dingten Prozessen in der Produktion oder Produktgestaltung meinen. Immer wichtiger
wird aber heute vor allem die Optimierung von Prozessketten und der bereits ange-
sprochenen Material-, Wert- und Informationsflüsse innerhalb des Unternehmens und
unternehmensübergreifend auch innerhalb der gesamten Versorgungskette.
Die Gestaltung, operative Abwicklung und Optimierung der angesprochenen Prozess-
ketten und Flüsse im Unternehmen und unternehmensübergreifend fallen in den Auf-
gabenbereich der Logistik.
Logistik ist somit ein Flusskonzept mit der Aufgabe,
-
die richtige Menge
-
der richtigen Objekte (Güter, Personen, Energie, Informationen)
-
am richtigen Ort
-
zum richtigen Zeitpunkt
-
in der richtigen Qualität
-
zu den richtigen Kosten
bereitzustellen.
33
2.2.3
Begriffsdefinition Logistik
Ehrmann definiert den Begriff Logistik wie folgt:
,,Logistik stellt die aus den Unternehmenszielen abgeleiteten planerischen und ausfüh-
renden Maßnahmen und Instrumente zur Gewährleistung eines optimalen Material-,
Wert- und Informationsflusses im Rahmen des betrieblichen Leistungserstellungspro-
zesses dar, wobei sich dieser von der Beschaffung von Produktionsfaktoren und In-
33
Vgl.: Ehrmann, H.: Logistik, 1997, S. 25

Theoretische Grundlagen und Begriffsdefinitionen
Logistik
Seite 27
formationen über deren Bearbeitung und Weiterleitung bis zur Distribution der er-
stellten Leistung erstreckt."
34
Es wird weiterhin herausgestellt, dass Logistik unbedingt als Gesamtkonzept und nicht
als eine Aneinanderreihung von Maßnahmen und Instrumenten betrachtet werden
muss.
35
Logistik und die Entwicklung von logistischen Konzepten findet auf verschiedenen
Ebenen statt. So kann man zwischen einerseits
-
der internen Unternehmenslogistik auf der Ebene eines jeweils betrachteten
Unternehmens,
-
zweitens der unternehmensübergreifenden Logistik, bei der mehrere Unterneh-
men, die miteinander in Beziehung stehen betrachtet werden, und letztlich
-
der Branchenlogistik, bei der eine Branche in ihrer Gesamtheit im Blickfeld
steht
unterscheiden.
36
2.2.4
Aufgaben und Teilbereiche der Logistik
Die
Leistungserstellung oder Wertschöpfung in einem Unternehmen ist durch ganz
unterschiedliche Aufgaben und Prozessketten gekennzeichnet. Ganz grob untergliedert
ergeben sich die drei fundamentalen Bereiche
-
Beschaffung,
-
Produktion und
-
Vertrieb und Distribution.
Innerhalb dieser drei Oberbereiche kann man wiederum in weitere Subprozesse und
Subprozessketten unterscheiden, die für sich eigenständige Unterbereiche darstellen.
Für die Logistik ergeben sich innerhalb der verschiedenen Unternehmensbereiche mit
ihren jeweils ganz unterschiedlichen Aufgaben und Abläufen auch jeweils ganz spe-
zielle Anforderungen und Aufgaben. Deshalb untergliedert man auch die Logistik in
verschiedene Teilbereiche und Teilaufgaben.
Mögliche Teilbereiche der Logistik in einem Unternehmen werden schematisch in der
Abbildung 6 auf der folgenden Seite dargestellt. Weitere Unterteilungen sind möglich,
werden in dieser Arbeit aber nicht weiter behandelt.
34
Ehrmann, H.: Logistik, 1997, S. 25
35
Vgl.: Ehrmann, H.: Logistik, 1997, S. 25
36
Vgl.: Ehrmann, H.: Logistik, 1997, S. 25

Theoretische Grundlagen und Begriffsdefinitionen
Logistik
Seite
28
2.2.5
Handelslogistik und handelslogistische Problemstellungen
Unternehmen verschiedener Wirtschaftszweige unterscheiden sich gravierend in Natur
und Art und Weise der Wertschöpfung und demzufolge auch in den der Wertschöpfung
zugrunde liegenden Prozessen. Die Natur eines Betriebes hat Auswirkungen auf die je-
weilig anzutreffenden Anforderungen an die Logistik. Man wird beispielsweise in einem
Dienstleistungsbetrieb vergeblich nach dem Bereich Produktionslogistik suchen. Lo-
gistische Problemstellungen sind aber in nahezu allen Unternehmen anzutreffen. Der
Umfang und die jeweiligen Aufgabenbereiche der Logistik unterscheiden sich dabei je
nach dem Wirtschaftszweig und der Branche, in der ein Unternehmen letztendlich an-
gesiedelt ist.
Im Folgenden sollen die Aufgaben der Logistik im Handel, also die Aufgaben der
Handelslogistik vorgestellt und diskutiert werden. Müller-Hagedorn schreibt hierzu:
,,Die zentrale Aufgabe eines Handelsbetriebes besteht darin, von anderen produzierte
Sachgüter in Kombination mit Dienstleistungen an Abnehmer abzusetzen. Dies setzt
Logistikanwendung
Logistikaufgaben
Beschaffungslogistik
Planung und Durchführung von Maßnahmen, die zur optimalen Gestaltung
der Beschaffung ab den Beschaffungsmärkten bis in die Lager bzw. bis in die
Produktion erforderlich sind
Lagerlogistik
Planung und Durchführung von Maßnahmen zur optimalen Standortwahl, zur
Gestaltung optimaler Lagersysteme, einer optimalen Lagerorganisation und
optimaler Lagertechnik
Produktionslogistik
Planung und Durchführung von Maßnahmen zur Gestaltung des
Leistungsflusses von der Übernahme der bereitgestellten
Produktionsfaktoren bis zur Abgabe der fertiggestellten Produkte an die
Distribution
Transportlogistik
Planung und Durchführung von Maßnahmen zur optimalen Gestaltung des
Transportes, bei der Wahl der Transportmittel, der Losgrößen und der
Transportwege und der Beladung und Entladung, Übergabe u.ä.
Ersatzteillogistik
Planung und Durchführung von Maßnahmen zur optimalen Beschaffung und
zur optimalen Gestaltung der Verfügbarkeit von Ersatzteilen
Instandhaltungslogistik
Planung und Durchführung von Maßnahmen zur Gewährleistung der
ständigen Betriebsbereitschaft der Anlagen
Distributionslogistik
Planung und Durchführung von Maßnahmen zur optimalen Gestaltung des
Leistungsprozesses der Übernahme der Produkte aus der Produktion und
deren Weiterleitung und Übergabe an die Käufer
Entsorgungslogistik
Planung und Durchführung von Maßnahmen zur kostengünstigen und
umweltschonenden Entsorgung nicht mehr benötigter Stoffe und Substanzen
Informationslogistik
Planung und Durchführung von Maßnahmen zur Gestaltung eines
reibungslosen Informationsflusses
Quelle: Ehrmann, H.: Logistik, 1997, S. 28
Abbildung 6:
Logistikbereiche und Logistikaufgaben

Theoretische Grundlagen und Begriffsdefinitionen
Logistik
Seite 29
voraus, dass die Waren (und eventuell die Dienstleistungen) beschafft werden und mit
Hilfe der Logistik physisch verfügbar gemacht werden."
37
Da es sich bei der vorliegenden Arbeit um eine Betrachtung aus Sicht der Anforde-
rungen an die betriebliche EDV handelt, werden die Aufgaben aus den Bereichen Be-
schaffung und Logistik zusammengefasst. Für die Realisierung von Beschaffung und
Logistik unterstützenden EDV-Lösungen liegen beide Bereiche nah genug beieinander
und können deshalb gemeinsam betrachtet und sachlich miteinander verknüpft wer-
den.
In der rein betriebswirtschaftlichen Theorie wird dagegen meist zwischen Beschaffung
als der Auswahl der Produkte und Sortimente, der Auswahl der Lieferanten, der Preis-
und Bestellmengenpolitik, der Fragen der Beschaffungsfinanzierung, der Beschaffungs-
werbung und des Lieferantenservice auf der einen Seite
38
und Logistik mit den bereits
weiter oben angesprochenen Aufgaben und Teilbereichen auf der anderen Seite unter-
schieden. Softwarelösungen für den Handel lassen sich in der Praxis meist gleichzeitig
für beide Aufgabenbereiche nutzen bzw. sind grundsätzlich für die Anwendung in bei-
den Bereichen konzipiert und man kann deshalb, aus der Sicht der EDV, beide Unter-
nehmensbereiche zusammengefasst betrachten.
Für den Handel sind folgende Dispositionen und Logistikaktivitäten von besonderer Be-
deutung:
-
die Optimierung der Beschaffung (Auswahl und Bewertung der Produkte und
Lieferanten, Lieferantenservice),
-
die effektive Planung und Abwicklung der Bestellungen (Bestimmung von Lie-
fermenge und Lieferzeitpunkt, Bestandsmanagement),
-
optimale Verkaufsplanung und Verkaufsorganisation (Organisation der Vertei-
lung der Ware),
-
Organisation, Optimierung und Abwicklung der Lagerlogistik (Standortauswahl,
Größe und Ausstattung der Lager, Zuordnung von Liefer- und Empfangs-
punkten),
-
Organisation der Transportlogistik (Auswahl der Transportmittel, Gestaltung
des Transportprozesses, Losgrößenbestimmung etc.).
2.2.6
Logistische Netzwerke und Logistikprozessintegration
Im Zusammenhang mit Logistik wird oftmals von logistischen Netzwerken gesprochen.
Deshalb zunächst eine kurze Begriffserklärung: Ein logistisches Netzwerk ist ein Zu-
sammenschluss bzw. eine Bündelung von mehreren organisatorischen Einheiten oder
Unternehmen, die durch Kooperation und Kollaboration bestimmte Ziele erreichen
wollen. Logistiknetzwerke im Handel können beschaffungsseitige oder vertriebsseitige
Warenfluss- und Informationsflussketten darstellen.
37
vgl. Müller-Hagedorn, L.: Der Handel, 1998, S. 493
38
Vgl. Müller-Hagedorn, L.: Der Handel, 1998, S. 494

Theoretische Grundlagen und Begriffsdefinitionen
Logistik
Seite 30
Unter einem logistischen Netzwerk ist, im engeren Sinne, beispielsweise die dem
Distributionssystem eines Unternehmens aus dem freien Kfz-Ersatzteile-Handel zu-
grunde liegende Organisationsform, (Entscheidung, ob zentrale oder dezentrale Bevor-
ratung, Anzahl der Lagerstufen, räumliche Anordnung von Zentrallager, RegionalLager
und Filialen, Entscheidung über die Häufigkeit der Belieferung usw.) und sämtliche ge-
schaffene Strukturen für die optimale Gewährleistung der Belieferung in Wechsel-
wirkung mit der transportseitigen Versorgungslogistik zu verstehen.
39
Der Integrationsgedanke
40
gewinnt bei der Erstellung von Logistikkonzepten heute
ebenfalls an immer größerer Bedeutung. Ziel moderner Logistikkonzepte ist die tiefe
Integration aller an einem Wertschöpfungsprozess beteiligten Organisationen, Statio-
nen und Prozesse innerhalb eines Logistiknetzwerkes. Ergebnis soll die Gewährleistung
eines möglichst reibungslosen Ablaufes aller Flüsse innerhalb der Logistikkette sein -
ermöglicht zum Beispiel durch die Vermeidung von redundanter Datenerfassung und
Datenspeicherung, durch die Vermeidung von zeitlich verzögertem Informationsaus-
tausch und die Einführung von Echtzeit-Online-Systemen, in denen jeder betroffene
Punkt der Versorgungskette im Augenblick der Entstehung eines Bedarfes bereits hier-
über informiert wird und somit der aktuelle Prozessteuerungs- und Handlungsbedarf
an allen beteiligten Punkten fortlaufend angepasst werden kann.
Der Begriff Integration bezieht sich zum einen auf die Art und Weise der strategischen
Zusammenarbeit zwischen den Partnern. Hier sind neue und offene Denkansätze und
innovative integrierte Strategien - festgelegt in strategischen Rahmenvereinbarungen -
sowie ein hohes Maß an Vertrauen der Geschäftspartner untereinander gefragt. Beste-
hende Insellösungen müssen zugunsten von integrierten Flusskonzepten aufgegeben
werden. Durch die immer enger werdende Verflechtung der Geschäftspartner auf
strategischer und technischer Ebene stehen sich wachsende gegenseitige Abhängigkeit
auf der einen und enormes Einspar- und Entwicklungspotenzial auf der anderen Seite
gegenüber.
Die Integration der Unternehmen muss aber vor allem auf der Ebene der zugrunde lie-
genden Technologien realisiert werden. Die technische Integration bedeutet hierbei
nicht nur die Zusammenführung und Verbindung verschiedener bestehender Software-
systeme auf der internen, sich innerhalb eines Unternehmens und seiner Filialen ab-
spielenden Ebene, sondern betriebsübergreifend die vollständige technische Integra-
tion der Geschäftspartner über die gesamte Logistikkette hinweg.
Betriebsübergreifender Datenaustausch und interne und externe Logistikprozessinte-
gration ist aus Sicht der EDV ein relativ neues und zunehmend an Bedeutung gewin-
nendes Betätigungsfeld, in dem bei einer erfolgreichen Umsetzung bereits vorhandener
Ansätze enormes Potenzial zur Kostensenkung und Effizienzsteigerung für alle betei-
ligten Unternehmen einer Logistikkette liegt. Die für diesen Bereich notwendigen Tech-
nologien sind in den letzten Jahren herangereift und es stehen heutigen Unternehmen,
zum Beispiel auf der Basis von Internet-Technologien und mit den heute immer
leistungsfähiger werdenden Rechnern, die notwendigen Bausteine für die Umsetzung
des Integrationsgedankens zur Verfügung.
39
vgl. hierzu auch: Helfrich, C.: Praktisches Prozessmanagement, 2001, S. 278
40
Vgl. zur Begrifflichkeit S. 43

Theoretische Grundlagen und Begriffsdefinitionen
Logistik
Seite 31
2.2.7
Logistik und EDV
Die EDV spielt also offensichtlich für die Abwicklung und Optimierung von logistischen
Aufgaben und damit für den Geschäftserfolg eines Unternehmens eine zunehmend an
Bedeutung gewinnende Rolle. Vorrangig kommt der EDV in der Logistik die Aufgabe
zu, alle Stationen und Glieder der logistischen Kette (im logistischen Netzwerk) mit
den notwendigen Informationen zum benötigten Zeitpunkt und in der benötigten Qua-
lität zu versorgen.
41
Hierzu ist die Existenz von Informationssystemen mit umfang-
reichen Fähigkeiten notwendig.
Ein solches Informationssystem, auch als logistisches Anwendungssystem
42
oder lo-
gistische Anwendung bezeichnet, ist durch folgende allgemeine Anforderungen ge-
kennzeichnet:
-
Vernetzungsfähigkeit und Durchgängigkeit in der logistischen Kette,
-
Gewährleistung von absoluter Systemstabilität und Systembereitschaft unter
geografisch und klimatisch unterschiedlichen Bedingungen,
-
transparente, benutzerfreundliche Bedienung,
-
Reduzierung der Datenvolumina.
Generell sind verschiedene Arten von Systemen als logistische Anwendungssysteme
denkbar. Diese verschiedenen Arten können dabei zur Lösung ganz verschiedener Auf-
gaben eingesetzt werden. Folgende Systemarten sind grundsätzlich möglich:
-
Kommunikationssysteme,
-
Informationssysteme,
-
Identifikationssysteme,
-
Echtzeit-Systeme (Online-System) oder Batch-Systeme (Offline-System).
Logistische Anwendungssysteme lassen sich nach den Aufgaben und Prozessen, die
durch sie unterstützt werden, weiter unterscheiden. Die Abbildung 7 auf der folgenden
Seite listet einige typische Anwendungssysteme auf und verdeutlicht anhand von Bei-
spielen die jeweiligen Aufgabenbereiche und ihren Umfang. In der Praxis sind oftmals
mehrere solcher Systeme zu einem Komplett-System bzw. zu einer komplexen Soft-
wareanwendung zusammengefasst.
Typisch ist hierbei die Modul-Bauweise, welche eine schrittweise Erweiterung des
Funktionsumfangs einer Softwarelösung an wachsende Anforderungen im Unterneh-
men ermöglicht.
41
Vgl. hierzu auch Thaler K.: Supply Chain Management, 2001, S. 51
42
Vgl. zur Begrifflichkeit: Thaler K.: Supply Chain Management, 2001, S. 51

Theoretische Grundlagen und Begriffsdefinitionen
Logistik
Seite
32
2.3
Der Begriff EDV und seine Bedeutung für den Handel
,,Die Informationstechnologie ist dann ein Faktor zur Produktivitätssteigerung, wenn
durch sie die Prozesssteuerung verbessert wird [...]"
43
schreibt Christian Helfrich in
seinem Buch Praktisches Prozessmanagement.
Mit diesem Zitat wird auf den Nutzen der Informationstechnologie als Potenzialfaktor,
nämlich der EDV-gestützten Gestaltung und Steuerung betrieblicher Prozesse, aber be-
reits auch auf die Probleme des Einsatzes von EDV im betrieblichen Alltag hingewiesen.
Der Einsatz von Datenverarbeitungslösungen soll betriebliche Abläufe standardisieren
und optimieren. Mitarbeiter und Management sollen bei ihren täglichen Aufgaben durch
den Einsatz von EDV-Anwendungen unterstützt werden. Mit Hilfe von EDV-Anwendun-
gen sollen betriebliche Prozesse geplant und gesteuert und der optimale Fluss von In-
formationen im Unternehmen und auch unternehmensübergreifend sichergestellt wer-
den. Auf dem funktionierenden Informationsfluss aufbauend können dann reibungslose
und optimierte Abläufe der Material- und Wertflüsse im Unternehmen gewährleistet
werden.
Grundvoraussetzung für den Erfolg von EDV-Lösungen sind präzise formulierte Ziel-
setzungen, wie zum Beispiel die Steigerung der Produktivität um 25%, eine ange-
strebte Kostensenkung um 40% oder ein spürbar verbesserter Kundenservice, gemes-
sen am Servicegrad von 95%. Solcherart Zielsetzungen müssen im Einzelfall, etwa vor
der Einführung eines neuen Warenwirtschaftssystems detailliert mit Zielinhalt, Zielum-
fang und dem zeitlichem Horizont zur Erreichung der Ziele ausformuliert und so an
messbaren Parametern dauerhaft kontrollierbar gemacht werden.
43
Vgl.: Helfrich, C.: Praktisches Prozessmanagement, 2001, S. 248
Anwendungssystem
Aufgaben / Unterstützungsumfang
Auftragsabwicklungssysteme
Auftragsgewinnungsprozess: rechnergestützte Vertriebs- /
Versandabwicklung und Auftragsdurchführung; Customer Relationsship
Management; elektronischer Handel (e-Commerce)
Beschaffungssysteme
Beschaffungsprozess: rechnergestütztes Einkaufssystem, electronic
procurement; Lieferantenbewertung; Lieferabrufsystem
Distributionssysteme
Distributionsprozess: rechnergestützte Warenverteilung, Warenwirtschaft,
Lagerverwaltung, Kommissionierung, Bestandsmanagement
Informations-, Identifikations-
und Verwaltungssysteme
Identifikation / Datenerfassung: elektronische Kataloge, Warenerfassung,
Kennzeichnung, Leergut- und Retourenverwaltung, Sendungsverfolgung
(Tracking Tracing), Kundendatenbank, Stammdatenverwaltung
Kommunikationssysteme
Kommunikation und Datenübertragung (EDI, DFÜ, GMS): Navigation,
Tourenplanung, Flottenmanagement, Online-Filiale-Lösung, Online-
Bestellsystem
Quelle: in Anlehnung an Thaler, K.: Supply Chain Management, 3. Auflage, Köln ­ Wien 2001, S. 51
Abbildung 7:
Beispiele für Logistische Anwendungssysteme

Theoretische Grundlagen und Begriffsdefinitionen
EDV
Seite 33
In dem Augenblick, da die EDV durch unklare Zielsetzungen, durch komplizierte und
festgefahrene Abläufe, aufgrund fehlender Anpassungsmöglichkeit an die Verände-
rungen des Marktes oder der Unternehmensorganisation verbunden mit technokra-
tischer Benutzerunfreundlichkeit und veralteten Technologien zum reinen Selbstweck
mutiert, der in der betrieblichen Praxis den eigentlichen Wertschöpfungsprozess des
Unternehmens eher blockiert denn vereinfacht, ist das ursprüngliches Ziel der Unter-
stützung und Optimierung der betrieblichen Prozessteuerung verfehlt. Der Einsatz der
entsprechenden Lösung ist hinfällig und wirkt sich im schlimmsten Fall durch die Ent-
stehung von zusätzlich belastenden Systemkosten und überhöhten Prozesskosten
schädlich für das Unternehmen aus.
In diesem Abschnitt werden einige wichtige Grundbegriffe und Basistechnologien aus
dem Bereich EDV für Handel und Handelslogistik vorgestellt. Es wird sich hierbei aller-
dings ausschließlich auf eine kurze Erklärung der im Text verwendeten Begriffe be-
schränkt. Eine umfassendere Darstellung und eine detaillierte Beschreibung der Funk-
tionsweise der jeweiligen Technologien kann an dieser Stelle nicht geleistet werden, da
dies den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde. Auf weiterführende Literatur zum The-
ma Informatik und Informationstechnologie für den Handel wird im Literaturverzeich-
nis dieser Arbeit verwiesen.
2.3.1
Zum Begriff EDV
Die Abkürzung EDV steht für Elektronische Datenverarbeitung. Weitere Synonyme für
diesen Begriff sind unter anderem die Begriffe Datenverarbeitung (DV) und Informa-
tionstechnologie (IT).
In dem Begriff Informationstechnologie steckt das Wort Information. Immer dann,
wenn Daten, Texte, Bilder oder Sprache eine subjektive Bedeutung erhalten, wird von
einer Information gesprochen.
44
Unter einem Informationssystem lässt sich der geord-
nete Zusammenhang von Daten, Menschen und Maschine verstehen. Einem Informa-
tionssystem liegen Informationsflüsse zugrunde und es zeichnet sich durch Input,
Output und Updates von Daten aus. Die Informatik
45
ist demzufolge die Wissenschaft
vom Aufbau und der Arbeitsweise von Informationssystemen.
46
Die Informationstech-
nologie ist also angewandte Informatik bzw. die praktische Umsetzung und Anwen-
dung von Informationssystemen unter Zuhilfenahme von diversen elektrotechnischen
und elektronischen Basistechnologien.
Unter den Begriffen betriebliche EDV, betriebliche Datenverarbeitung oder betriebliche
Informationstechnologie werden sämtliche im betrieblichen Geschehen einer Organisa-
tion eingesetzten computergestützten Hard- und Softwaresysteme (Informations-
systeme) zusammengefasst, die für den Wertschöpfungsprozess des Unternehmens
und für alle weiteren, die betriebliche Leistungserstellung direkt oder indirekt unter-
stützenden Hilfsprozesse, notwendig sind bzw. zur Vereinfachung und erleichtertem
Ablauf dieser beitragen.
44
Vgl. GMO Lexikon, 1990, S. 96
45
Vgl. GMO Lexikon, 1990, S. 96
46
Vgl. GMO Lexikon, 1990, S. 98

Theoretische Grundlagen und Begriffsdefinitionen
EDV
Seite 34
2.3.2
Basistechnologien für EDV-Lösungen
Moderne Computertechnologie wird heute immer leistungsfähiger und gleichzeitig im-
mer kostengünstiger. Damit ist es derweil auch für kleinere Unternehmen möglich, sich
die EDV für die Optimierung des betrieblichen Geschehens zunutze zu machen. Man
kann beinahe sagen, dass es einen Arbeitsplatz ohne Rechner bald nicht mehr geben
wird.
Dieser Abschnitt stellt einige wichtige Basistechnologien für die Realisierung moderner
EDV-Anwendungen zur Unterstützung des betrieblichen Geschehens vor. Es handelt
sich hierbei jedoch nicht um ein umfassendes Gesamtbild, sondern nur um eine kurze
Vorstellung der im weiteren Text verwendeten Begriffe. Auf weiterführende Literatur
zum Thema Informatik wird im Literaturverzeichnis dieser Arbeit verwiesen.
2.3.2.1 Hardware ­ Großrechner, PCs und Peripherie
Der Begriff Hardware umfasst alle technisch physikalischen Einrichtungen eines Infor-
mationsverarbeitungssystems
47
. Hierzu lassen sich sämtliche Dateneingabegeräte (bei-
spielsweise Sensoren, Tastatur, Scanner), der Rechner selbst und alle Datenausgabe-
geräte (z. B. Bildschirm, Drucker) zählen.
Traditionell unterscheidet man zwischen Großrechnern und Terminalrechnern, heute
auch oftmals einfach als PC-Arbeitsplatz bezeichnet. Diese Art der Unterscheidung ent-
stammt den Hochzeiten früherer Großrechner- und Mainframe-Systeme. In einem tra-
ditionellen, auf Großrechnern oder Mainframes basierten System verfügen die ange-
schlossenen Terminalrechner meist nur über sehr geringe Rechenkapazitäten und
dienen mehr oder weniger ausschließlich als Eingabe- (Input) und Ausgabeschnittstelle
(Output) für die Benutzer. Der Großrechner als das Herz des Systems führt alle
Rechenoperationen aus und ist für die Datenverarbeitung (Upgrade der Daten), Daten-
speicherung und die Koordination des Datenflusses zwischen den peripheren Geräten
verantwortlich.
In den letzten Jahren weicht diese Art der Unterscheidung jedoch mit zunehmender
Leistungsfähigkeit auch kleinerer PC-Rechner auf. Ein einfacher PC kann heute durch-
aus die Aufgaben eines Servers
48
im Netzwerk übernehmen und die an einen Server
angeschlossenen PC-Clients verfügen im Vergleich zu traditionellen Netzwerkterminals
über wesentlich höhere eigene Rechenkapazitäten. Somit kann die Rechenleistung und
die Verantwortlichkeit für Rechenoperationen auf alle Netzwerkteilnehmer aufgeteilt
werden und ein Unternehmen muss heute zum Aufbau eines firmeninternen Netz-
werkes nicht zwangsläufig über eine eigene Großrechnerstruktur verfügen.
Es ist vor diesem Hintergrund treffender, wenn man nicht zwischen Großrechner und
Arbeitsplatzrechner, sondern zwischen Server und Client unterscheidet. Unterschiede
in der möglichen Leistungsfähigkeit von Rechnern und in den mit der Anschaffung
verbundenen Kosten existieren aber nach wie vor.
47
Vgl. GMO Lexikon, 1990, S. 88
48
Vgl. zur Begrifflichkeit S. 33 und GMO Lexikon, 1990, S. 179

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2002
ISBN (eBook)
9783832466497
ISBN (Paperback)
9783838666495
DOI
10.3239/9783832466497
Dateigröße
879 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Technische Hochschule Wildau, ehem. Technische Fachhochschule Wildau – Betriebswirtschaft/Wirtschaftsinformatik
Erscheinungsdatum
2003 (November)
Note
1,0
Schlagworte
automobilindustrie logistik after-sales-market bewertungs-matrix edv-lösungen
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