Marketingstrategien und Erfolgsfaktoren im Handheld-Markt aus Sicht der Betriebssystemhersteller
					
	
		©2002
		Diplomarbeit
		
			
				89 Seiten
			
		
	
				
				
					
						
					
				
				
				
				
			Zusammenfassung
			
				Inhaltsangabe:Problemstellung:	
Technische Innovationen im Bereich Telekommunikation und Multimedia eröffnen neue Potenziale für die Organisation von Arbeit. Traditionelle Arbeitsplätze, die durch Bindungen von Arbeitswelten, Arbeitsvolumina und Arbeitsplätzen an den Ort Betrieb geprägt sind, lassen nach und werden weiter gemindert werden. Die multimedialen Anwendungen und technische Innovationen in Form von mobilen Endgeräten führen zu einer steigenden Flexibilisierung der Faktoren Ort und Zeit und ermöglichen so mobiles Arbeiten. Um mobile Arbeitskräfte zu unterstützen, ist in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe von tragbaren Computern auf dem Markt erschienen. Die Palette reicht von Mobiltelefonen bis zu kleinen Taschencomputern. Mit Hilfe dieser Geräte haben Berufstätige  auch außerhalb des Büros  stets schnellen Zugriff auf ihre wichtigsten Daten und können dadurch in sonst ungenutzten Zeiträumen effektiver arbeiten.
Um allen Anforderungen, die Unternehmen und Anwender an eine mobile Datenverarbeitung haben, zu entsprechen, sind speziell die Hersteller von Betriebssystemen für mobile Geräte gefragt. Sie müssen eine Plattform bereitstellen, die es gestattet, Funktionalitäten von mobilen Geräten ständig zu erweitern, um den wandelnden Bedürfnissen von Unternehmen gerecht zu werden. Es reicht jedoch nicht aus ein gutes Betriebssystem bereitzustellen, da der Handheld-Markt sehr wettbewerbsintensiv ist, und die Technologie in diesem Bereich sich rasant fortentwickelt. Um in diesem Markt bestehen zu können, müssen Hersteller von Betriebssystemen für Handhelds Wettbewerbsstrategien entwickeln und ihre gesamten Aktivitäten darauf ausrichten.
Gang der Untersuchung:
Die vorliegende Ausarbeitung soll Marketingstrategien und Erfolgsfaktoren im Handheld-Markt aufzeigen, und erläutern wie Marktteilnehmer  insbesondere Betriebssystemhersteller  sie nutzen können. Dazu werden zunächst in Kapitel 2 ausgewählte theoretische Grundlagen der Marketingstrategien vorgestellt, sowie relevante Erfolgsfaktoren der Branche in Kapitel 3. Anschließend zeigt Kapitel 4 die besondere Situation im Handheld-Markt: Verschiedene Marktteilnehmer werden vorgestellt, welche Rolle sie im Markt einnehmen und wie sie miteinander agieren. In Kapitel 5 werden die theoretischen Grundlagen aus Kapitel 2 und 3 mit der gegenwärtigen Situation des Handheld-Marktes  wie sie in Kapitel 4 beschrieben sind  miteinander verknüpft und daraus Strategieempfehlungen abgeleitet. Kapitel 6 […]
	Technische Innovationen im Bereich Telekommunikation und Multimedia eröffnen neue Potenziale für die Organisation von Arbeit. Traditionelle Arbeitsplätze, die durch Bindungen von Arbeitswelten, Arbeitsvolumina und Arbeitsplätzen an den Ort Betrieb geprägt sind, lassen nach und werden weiter gemindert werden. Die multimedialen Anwendungen und technische Innovationen in Form von mobilen Endgeräten führen zu einer steigenden Flexibilisierung der Faktoren Ort und Zeit und ermöglichen so mobiles Arbeiten. Um mobile Arbeitskräfte zu unterstützen, ist in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe von tragbaren Computern auf dem Markt erschienen. Die Palette reicht von Mobiltelefonen bis zu kleinen Taschencomputern. Mit Hilfe dieser Geräte haben Berufstätige  auch außerhalb des Büros  stets schnellen Zugriff auf ihre wichtigsten Daten und können dadurch in sonst ungenutzten Zeiträumen effektiver arbeiten.
Um allen Anforderungen, die Unternehmen und Anwender an eine mobile Datenverarbeitung haben, zu entsprechen, sind speziell die Hersteller von Betriebssystemen für mobile Geräte gefragt. Sie müssen eine Plattform bereitstellen, die es gestattet, Funktionalitäten von mobilen Geräten ständig zu erweitern, um den wandelnden Bedürfnissen von Unternehmen gerecht zu werden. Es reicht jedoch nicht aus ein gutes Betriebssystem bereitzustellen, da der Handheld-Markt sehr wettbewerbsintensiv ist, und die Technologie in diesem Bereich sich rasant fortentwickelt. Um in diesem Markt bestehen zu können, müssen Hersteller von Betriebssystemen für Handhelds Wettbewerbsstrategien entwickeln und ihre gesamten Aktivitäten darauf ausrichten.
Gang der Untersuchung:
Die vorliegende Ausarbeitung soll Marketingstrategien und Erfolgsfaktoren im Handheld-Markt aufzeigen, und erläutern wie Marktteilnehmer  insbesondere Betriebssystemhersteller  sie nutzen können. Dazu werden zunächst in Kapitel 2 ausgewählte theoretische Grundlagen der Marketingstrategien vorgestellt, sowie relevante Erfolgsfaktoren der Branche in Kapitel 3. Anschließend zeigt Kapitel 4 die besondere Situation im Handheld-Markt: Verschiedene Marktteilnehmer werden vorgestellt, welche Rolle sie im Markt einnehmen und wie sie miteinander agieren. In Kapitel 5 werden die theoretischen Grundlagen aus Kapitel 2 und 3 mit der gegenwärtigen Situation des Handheld-Marktes  wie sie in Kapitel 4 beschrieben sind  miteinander verknüpft und daraus Strategieempfehlungen abgeleitet. Kapitel 6 […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
ID 6637 
Huong, Chhaon-Long: Marketingstrategien und Erfolgsfaktoren im Handheld-Markt aus 
Sicht der Betriebssystemhersteller 
Hamburg: Diplomica GmbH, 2003  
Zugl.: Köln, Fachhochschule, Diplomarbeit, 2002 
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Diplomica GmbH 
http://www.diplom.de, Hamburg 2003 
Printed in Germany
II 
Inhaltsverzeichnis 
Seite 
Inhaltsverzeichnis...II 
Abbildungsverzeichnis...V 
Abkürzungs- und Symbolverzeichnis...VI 
1
  Einleitung ...1 
1.1  Problemstellung...1 
1.2  Zielsetzung und Vorgehensweise der Arbeit...2 
1.3  Begriffsdefinitionen...3 
2
  Marketingstrategien in Hightech-Märkten...5 
2.1  Das Technology Adoption Life Cycle Modell ...7 
2.2  Strategien im Technology Adoption Life Cycle Modell...14 
2.2.1  Nischenstrategie ...14 
2.2.2  Strategische Allianz ...16 
2.2.3  Absatzmittlergerichtete Strategie...18 
2.2.4  Offensive Wettbewerbsstrategie ...22 
2.3  Strategisches Timing ...24 
2.4  Innovationsstrategie...27 
3
  Erfolgsfaktoren im Handheld-Markt ...29 
3.1  Anforderungen an ein Handheld ...29 
3.2  Schlüsseltechnologien im Handheld-Markt ...31 
III 
3.2.1  Bildschirmtechnologie ...31 
3.2.2  Batterietechnologie ...32 
3.2.3  Prozessortechnologie ...33 
3.2.4  Speichertechnologie ...34 
4
  Gegenwärtige Situation des Handheld-Marktes...36 
4.1  Interaktionen zwischen Endgerät, Netzwerk und Inhalten...38 
4.2  Die Hersteller von Betriebssystemen für Handhelds ...41 
4.3  Vergleich von PalmOS, WindowsCE und SymbianOS ...43 
4.3.1  Allgemeines zu Betriebssystemen ...43 
4.3.2  PalmOS 5.0 von PalmSource ...45 
4.3.3  WindowsCE von Microsoft ...47 
4.3.4  SymbianOS 7.0 von Symbian ...49 
4.3.5  Zusammenfassung...50 
4.4  Vergleich: Computerindustrie versus Mobilfunkindustrie...52 
4.4.1  Die Wertschöpfungskette der Computerindustrie...53 
4.4.2  Die Wertschöpfungskette der Mobilfunkindustrie...54 
4.4.3  Absatzkanäle von Handhelds ...55 
4.5  Das traditionelle Internet versus mobiles Internet...56 
5
  Strategische Implikationen für den Handheld-Markt ...59 
5.1  Bedeutung anderer Marktteilnehmer für Betriebssystemhersteller...59 
5.1.1  Die Rolle von Geräteherstellern...60 
5.1.2  Die Rolle von Inhaltsanbietern und Entwicklern...61 
IV 
5.1.3  Die Rolle von Mobilfunkbetreibern...62 
5.1.4  Die Rolle von Wiederverkäufern ...64 
5.2  Strategieempfehlungen für Betriebssystemhersteller  
in der aktuellen Situation...65 
5.2.1  Nischenstrategie ...66 
5.2.2  Waren- und Dienstleistungsallianz ...67 
5.2.3  Offensive Wettbewerbsstrategie in der Nische...68 
5.2.4  Absatzmittlergerichtete Kooperationsstrategie ...69 
5.2.5  Strategisches Timing und Innovationsstrategie ...70 
6
  Zusammenfassung und Ausblick ...73 
Literaturverzeichnis...76 
V 
Abbildungsverzeichnis 
Abbildung 1: Das Technology Adoption Life Cycle Modell ...8 
Abbildung 2: Absatzmittlergerichtete Basisstrategien ...19 
Abbildung 3: Situation, Chancen und Risiken des Pioniers...25 
Abbildung 4: Situation, Chancen und Risiken des Frühfolgers ...26 
Abbildung 5: Situation, Chancen und Risiken des Spätfolgers...27 
Abbildung 6: Vergleich von ARM- und XScale-Prozessor (modifiziert) ...34 
Abbildung 7: Hersteller von ,,konvergierten" Produkten ...37 
Abbildung 8: Die komplette SHD-Lösung...38 
Abbildung 9: Beziehungen im Handheld-Markt ...39 
Abbildung 10: Die bekanntesten Betriebssystemhersteller für mobile 
Endgeräte...41 
Abbildung 11: Marktaufteilung von PDA-Betriebssystemen...42 
Abbildung 12: Vergleich von PalmOS, WindowsCE und SymbianOS ...50 
Abbildung 13: Marktsituation: Computerindustrie - Mobilfunkindustrie...52 
Abbildung 14: Die Wertschöpfungskette der Computerindustrie ...53 
Abbildung 15: Die Wertschöpfungskette der Mobilfunkbranche ...54 
Abbildung 16: Unterschiede zwischen WWW  und mobilem Internet ...56 
Abbildung 17: Herausforderungen für Handheld-Hersteller...62 
VI 
Abkürzungs- und Symbolverzeichnis 
3G 
Dritte Mobilfunkgeneration, auch UMTS 
4G 
Vierte Generation des Mobilfunks, auch Wirless Lan 
B2B 
Business-to-business 
CDMA 
Code Division Multiple Access, Mobilfunkstandard in den USA 
CF 
CompactFlash Speicherkarte 
DOS 
Disk Operating System 
EMS 
Enhanced Message Service 
GSM 
Global System for Mobile Communications 
Kbit 
Kilobit 
MB 
Megabyte 
Mbit 
Megabit 
Mbps 
Megabit pro Sekunde 
MByte 
Megabyte 
MIS 
Microsoft Information Server 
MMS 
Multi Media SMS Message 
MP3 
MPEG 3 = Motion Picture Expert Group 3 
mW 
Milliwatt 
OLED 
Organische Licht Emittierende Displays 
OS 
Operating System 
PDA 
Personal Digital Assistant 
PIM 
Personal Information Management 
SD 
Secure Digital 
SHD 
Smart Handheld Devices 
SMS 
Short Message Service 
Techies 
Technologische Enthusiasten 
TFT 
Thin Film Transistor 
UMTS 
Universale Mobile Telecommunications Systems, auch 3G 
USB 
Universal Serial Bus 
WWW 
World Wide Web 
1 
1
  Einleitung 
1.1
  Problemstellung 
Technische  Innovationen  im  Bereich  Telekommunikation  und  Multimedia 
eröffnen neue Potenziale für die Organisation von Arbeit. Traditionelle Ar-
beitsplätze,  die  durch  Bindungen  von  Arbeitswelten,  Arbeitsvolumina  und 
Arbeitsplätzen  an  den  Ort  Betrieb  geprägt  sind,  lassen  nach  und  werden 
weiter gemindert werden. Die multimedialen Anwendungen und technische 
Innovationen  in  Form  von  mobilen  Endgeräten  führen  zu  einer  steigenden 
Flexibilisierung der Faktoren Ort und Zeit und ermöglichen so mobiles Ar-
beiten.  Um  mobile  Arbeitskräfte  zu  unterstützen,  ist  in  den  vergangenen 
Jahren eine ganze Reihe von tragbaren Computern auf dem Markt erschie-
nen.  Die  Palette  reicht  von  Mobiltelefonen  bis  zu  kleinen  Taschencompu-
tern. Mit Hilfe dieser Geräte haben Berufstätige  auch außerhalb des Büros 
 stets schnellen Zugriff auf ihre wichtigsten Daten und können dadurch in 
sonst ungenutzten Zeiträumen effektiver arbeiten. 
Um allen Anforderungen, die Unternehmen und Anwender  an  eine mobile 
Datenverarbeitung  haben,  zu  entsprechen,  sind  speziell  die  Hersteller  von 
Betriebssystemen  für  mobile  Geräte  gefragt.  Sie  müssen  eine  Plattform
1
bereitstellen, die es gestattet, Funktionalitäten von mobilen Geräten ständig 
zu  erweitern,  um  den  wandelnden  Bedürfnissen  von  Unternehmen  gerecht 
zu werden. Es reicht jedoch nicht aus ein gutes Betriebssystem bereitzustel-
len, da der Handheld-Markt sehr wettbewerbsintensiv ist, und die Technolo-
gie in diesem Bereich sich rasant fortentwickelt. Um in diesem Markt beste-
hen  zu  können,  müssen  Hersteller  von  Betriebssystemen  für  Handhelds 
Wettbewerbsstrategien  entwickeln  und  ihre  gesamten  Aktivitäten  darauf 
ausrichten. 
1
 Betriebssystem und Plattform werden synonym verwendet. 
2 
1.2
  Zielsetzung und Vorgehensweise der Arbeit 
Die vorliegende Ausarbeitung soll Marketingstrategien und Erfolgsfaktoren 
im Handheld-Markt aufzeigen, und erläutern wie Marktteilnehmer  insbe-
sondere  Betriebssystemhersteller    sie  nutzen  können.  Dazu  werden  zu-
nächst in Kapitel 2 ausgewählte theoretische Grundlagen der Marketingstra-
tegien vorgestellt, sowie relevante Erfolgsfaktoren der Branche in Kapitel 3. 
Anschließend  zeigt  Kapitel  4  die  besondere  Situation  im  Handheld-Markt: 
Verschiedene  Marktteilnehmer  werden  vorgestellt,  welche  Rolle  sie  im 
Markt einnehmen und wie sie miteinander agieren. In Kapitel 5 werden die 
theoretischen Grundlagen aus Kapitel 2 und 3 mit der gegenwärtigen Situa-
tion des Handheld-Marktes  wie sie in Kapitel 4 beschrieben sind  mitein-
ander  verknüpft  und  daraus  Strategieempfehlungen  abgeleitet.  Kapitel  6 
fasst die erarbeiteten Ergebnisse zusammen und gibt einen Ausblick auf die 
weitere Entwicklung im Handheld-Markt. 
3 
1.3
  Begriffsdefinitionen 
Begriffe  aus  dem  Handheld-Bereich  sind  nicht  eindeutig  und  werden  oft 
missverständlich  benutzt.  Erschwerend  kommt  hinzu,  dass  verschiedene 
mobile  Geräte  miteinander  verschmelzen,  so  dass  eine  klare  Abgrenzung 
schwierig  ist.  Im  Rahmen  dieser  Diplomarbeit  werden  deshalb  folgende 
Definitionen benutzt: 
Ein  Handheld  ist  ein  Computer,  der  aufgrund  seiner  kompakten  Abmes-
sung bequem in einer Hand gehalten werden kann, während die Bedienung 
mit der anderen Hand erfolgt. Diese Geräte bieten dem Benutzer eine breite 
Palette von mobilen Anwendungen. Der  Zugriff auf Daten und deren Ver-
waltung kann somit jederzeit und von jedem Ort aus vorgenommen werden. 
Bezüglich  der  Dateneingabe  werden  Handhelds  grob  in  zwei  Kategorien 
unterteilt: Entweder erfolgt die Eingabe der Daten beziehungsweise die Be-
dienung des Gerätes hauptsächlich mit einem Stift oder anhand einer integ-
rierten Tastatur. Bei der Software von Handhelds handelt es sich in der Re-
gel um proprietäre Software. Außerdem können sie unter anderem über fol-
gende  Funktionen  verfügen:  Einen  kabellosen  Internet-Zugang,  kabellose 
Text-Kommunikation oder Telefonie.  
Weiterhin lassen sich Handhelds unterteilen in: 
·  Personal Digital Assistant (PDA) 
Ein PDA ist ein tragbarer Computer in Handflächengröße, der problem-
los  in  einer Jackentasche  getragen  werden  kann.  Er  bietet  in  der  Regel 
Zugriff  auf  E-Mail,  Internet  und  elementare  Office-Tools  wie  Textver-
arbeitung, Tabellen, Kontakte und Terminkalender. PDAs sind von ver-
schiedenen Herstellern erhältlich, wobei sich Betriebssysteme, Textein-
gabemethoden, Bildschirme und Gerätegrößen meist unterscheiden. 
·  Wireless PDA 
Ein  Wireless  PDA  bedeutet  wörtlich  übersetzt  ,,kabelloser"  PDA  und 
verfügt  über  einen  integrierten  mobilen  Netzwerkzugang,  womit  eine 
Telefonfunktion  gewährleistet  ist.  Somit  sind  die  Möglichkeiten  eines 
4 
Mobiltelefons  und  die  eines  PDAs  in  einem  Gerät  vereint,  wobei  das 
Augenmerk auf der Datenfunktion liegt. 
·  Smartphones 
Bei  Smartphones  handelt  es  sich  um  Mobiltelefone  mit  PDA-
Komponenten, die unter anderem durch größere Displays, höherer Spei-
cherkapazität  und  mobilem  Internetzugang  in  Erscheinung  treten.  Der 
Schwerpunkt  der  Smartphones  liegt  in  der  Telefonie  und  nicht  wie  bei 
Wireless-PDAs auf der Datenfunktion. Deshalb sind sie von der Größe 
wesentlich kleiner als PDAs. 
Des Weiteren beschreibt der Begriff Mobiltelefon ein ,,normales", kabello-
ses  Telefon,  das  über  einen  Zugang  zum  GSM
2
-Netz  verfügt.  Der  Begriff 
wird für Modelle mit oder ohne WAP
3
 benutzt.  
2
  Abkürzung  für  Global  System  for  Mobile  Communications:  Ein  digitaler  Telefonstan-
dard, der in insgesamt über 190 Ländern gilt. Auch ,,zweite" Mobilfunkgeneration genannt. 
3
  Abkürzung  für  Wireless  Application  Protocol:  ,,Protokoll  zur  kabellosen  Datenübertra-
gung".  Ein  Datenübertragungsverfahren,  nach  dem  spezielle  Internet-Seiten  auf  elektroni-
schen Kleingeräten angezeigt werden können, zum Beispiel auf dem Display eines Mobilte-
lefons oder Handheld, sofern das betreffende Gerät WAP-fähig ist. 
5 
2
  Marketingstrategien in Hightech-Märkten 
Dieses Kapitel befasst sich mit Marketingstrategien, die die besondere Situ-
ation des Handheld-Marktes berücksichtigen. Eine Begründung der Marke-
tingstrategien findet in Kapitel 5 statt, in Verknüpfung mit der gegenwärti-
gen Situation des Handheld-Marktes, die in Kapitel 4 vorgestellt wird. 
Zum Verständnis dieser Arbeit ist ferner zu klären, worum es sich bei einer 
Marketingstrategie  handelt.  Hier  hat  die  Literatur  zahlreiche  Definitionen 
hervor gebracht: 
Becker
4
  betrachtet  Strategien  als  einen  notwendigen  Handlungsrahmen  be-
ziehungsweise als eine Route (,,Wie kommen wir dahin?"), um sicherzustel-
len,  dass  alle  operativen  (taktischen)  Instrumente  auch  zielführend  einge-
setzt  werden.  Eine  andere  Formulierung  verwendet  Meffert
5
:  Unter  einer 
Marketingstrategie  versteht  er  einen  bedingten,  langfristigen  und  globalen 
Verhaltensplan zur Erreichung der Unternehmens- und Marketingziele. Laut 
Porter
6
 ist eine Wettbewerbsstrategie das Streben, sich innerhalb der Bran-
che,  dem  eigentlichen  Schauplatz  des  Wettbewerbs,  günstig  zu  platzieren. 
Dabei ist das Ziel einer Wettbewerbsstrategie eine gewinnbringende Positi-
on, die sich gegenüber den wettbewerbsbestimmenden Kräften innerhalb der 
Branche behaupten lässt. Für Nieschlag
7
 sind Strategien mittel- bis langfris-
tig  wirkende  Grundsatzentscheidungen  mit  Instrumentalcharakter.  Ihnen 
kommt  die  Aufgabe  zu,  nachgeordnete  Entscheidungen  und  den  Mittelein-
satz eines Unternehmens im Bereich des Marketinginstrumentariums an den 
Bedarfs-  und  Wettbewerbsbedingungen  sowie  am  vorhandenen  Leistungs-
potenzial auszurichten und auf die Erreichung der Ziele hin zu kanalisieren.  
Aus  diesen  unterschiedlichen  Strategieformulierungen  lässt  sich  Folgendes 
feststellen:  
4
 Vgl. Becker, Jochen: Marketingkonzeption, 2002, S. 140 
5
 Vgl. Meffert, Heribert: Marketing, 1998, S. 60 
6
 Vgl. Porter, Michael E.: Wettbewerbsvorteile, 2000, S. 25 
7
 Vgl. Nieschlag, Robert; Erwin Dichtl; Hans Hörschgen: Marketing, 1997, S. 883 
6 
Meffert und Becker verstehen unter einer Marketingstrategie einen Verhal-
tensplan beziehungsweise einen Handlungsrahmen zur Erreichung der Ziele. 
Gemeint  ist  also  ,,wie"  Ziele  erreicht  werden.  Für  Porter  ist  das  Ziel  einer 
Strategie  die  Erreichung  einer  gewinnbringenden  Position,  also  das  ,,Wo-
hin". Der Gedanke der  Langfristigkeit von Strategien ist bei der Formulie-
rung von Nieschlag und Meffert zu finden. 
Basierend auf diesen Strategieformulierungen wird im Rahmen dieser Dip-
lomarbeit unter einer Marketingstrategie Folgendes verstanden: Eine Marke-
tingstrategie  ist  vergleichbar  mit  einer  Route  (,,Wie"),  die  verfolgt  werden 
muss, um zu einer gewinnbringenden Position (,,Wohin") zu gelangen. Fer-
ner hat sie einen langfristigen Charakter.  
Um  erfolgreiche  Strategien  entwickeln  zu  können,  müssen  weiterhin  die 
besonderen  Merkmale  des  Handheld-Marktes,  einem  so  genannten  ,,High-
tech-Markt",  berücksichtigt  werden.  Hightech-Märkte  sind  jene  Anbieter-
Nachfragerkonstellationen,  bei  denen  Hightech-Güter  und  Hightech-
Dienstleistungen vermarktet werden. Diese Märkte sind durch  
·  dynamisches und turbulentes Verhalten, 
·  fragmentierte Angebots- und Nachfragestruktur, 
·  instabile Kooperationsstrukturen und 
·  geringe Vorhersagbarkeit 
gekennzeichnet.
8
Das  Hauptmerkmal  von  Hightech-Produkten  ist  die  Technologiebezogen-
heit:  Damit  soll  die  Nähe  zur  Innovation,  zur  Forschung  und  Entwicklung 
eines  Produktes  einerseits,  aber  auch  Komplexität,  schwere  Verständlich-
keit, Fortschrittlichkeit und Neuigkeit anderseits ausgedrückt werden.
9
8
 Vgl. Scheuch, Fritz: Hightech-Marketing zur Effizienzsteigerung der Technologiepolitik, 
 Marketing Arbeitspapier Nr. 11, Dezember 1994, S. 46 
9
 Vgl. Scheuch, Fritz: Hightech Marketing zur Effizienzsteigerung der Technologiepolitik, 
 Marketing Arbeitspapier Nr. 11, Dezember 1994, S.45 
7 
Hightech-Märkte, wie zum Beispiel der Handheld-Markt, sind meist so ge-
nannte  junge  Märkte.  Junge  Märkte  sind  Märkte,  die  sich  in  der  Einfüh-
rungsphase  sowie  der  schnellen  Wachstumsphase  befinden.
10
  Unabhängig 
von  branchenspezifischen  Unterschieden  besteht  die  wesentliche  Eigen-
schaft dieser Märkte aus strategischer Sicht darin, dass noch keine auf spe-
ziellen  Erfahrungen  begründeten  Spielregeln  existieren.
11
  Darüber  hinaus 
sind junge Märkte in der Regel durch eine erhebliche technologische Unsi-
cherheit  gekennzeichnet.  Häufig  konkurrieren  mehrere  alternative  Techno-
logien um die Anerkennung als Industriestandard
12
. Mit der technologischen 
Unsicherheit geht meistens auch die strategische Unsicherheit einher: Noch 
keine der von den Wettbewerbern verfolgten Strategien hat sich als überle-
gen herausgestellt.
13
Ein  Ansatz,  um  die  genannten  Unsicherheiten  eines  Hightech-Marktes  er-
folgreich zu bewältigen, ist das Technology Adoption Life Cycle Modell. 
2.1
  Das Technology Adoption Life Cycle Modell 
Das Technology Adoption Life Cycle Modell versucht zu erklären wie neue 
technologische Produkte vom Markt oder vom Konsumenten aufgenommen 
werden.  Das  Modell  hat  seine  Wurzeln  in  den  von  Moore
14
  beschriebenen 
,,Discontinuous Innovations". Discontinuous Innovations sind neue Produk-
te  oder  Dienstleistungen,  die  vom  Konsumenten  verlangen  ihre  alten  Ver-
haltensmuster gegenüber neuen Produkten oder Dienstleistungen abzulegen, 
mit  dem  Versprechen  eines  besseren  Produktnutzens.  Im  Gegensatz  dazu 
handelt es sich bei ,,Continuous Innovations" um verbesserte Produkte, bei 
denen keine Verhaltensänderung notwendig ist, um ein Produkt zu gebrau-
10
 Vgl. Meffert, Heribert: Marketing, 1998, S. 246 
11
 Vgl. Porter, Michael E.: Wettbewerbsstrategie, 1999, S. 279 
12
 Vgl. Meffert, Heribert: Marketing, 1998, S. 246 
13
 Vgl. Porter, Michael E.: Wettbewerbsstrategie, 1999, S. 281 
14
 Vgl. Moore, Geoffrey A.: Crossing the Chasm, 1999, S. 10/ 11 
8 
chen.  Bei  Discontinuous  Innovations  stellt  sich  also  die  Frage,  inwieweit 
Verbraucher ihr Verhalten ändern wollen und können.  
Das Technology Adoption Life Cycle Modell besagt nun, dass jede techno-
logische Innovation (Discontinuous Innovation) in ihrem Lebenszyklus den 
frühen Markt durchlaufen und für sich gewinnen muss, um in den ertragrei-
chen  Mainstream-Markt  zu  gelangen.
15
  Zwischen  diesen  beiden  Märkten 
gibt es jedoch die von Moore beschriebene Kluft, die den Erfolg oder Miss-
erfolg  von  technologischen  Innovationen  ausmachen.  Da  letztendlich  der 
Verbraucher  über  den  Erfolg  oder  Misserfolg  eines  Produktes  entscheidet, 
besteht  die  Kluft  zwischen  den  Konsumenten  aus  dem  frühen  Markt  und 
denen des Mainstream-Marktes. Das Technology Adoption Life Cycle Mo-
dell zeigt Strategien auf wie die Kluft überwunden werden kann, um einen 
Markterfolg herbeizuführen.
16
Um Moores Modell  und damit die Kluft  gänzlich zu verstehen, müssen 
die Zielgruppen, die sich hinter diesen Märkten  befinden, näher beleuchtet 
werden. Eine Übersicht der Zielgruppen zeigt Abbildung 1:  
Tec
hno
logis
che
Enth
usia
sten
Visio
näre
Pra
gm
atik
er
Kon
serv
ativ
e
Ske
ptik
er
Der Mainstream
Markt
Der Mainstream
Markt
Der frühe 
Markt
Der frühe 
Markt
Die 
Kluft
Abbildung 1: Das Technology Adoption Life Cycle Modell 
(Quelle: Moore, Geoffrey A.: Inside the Tornado, 1999, S. 14) 
15
 Die Begriffe ,,frühen Markt" ,,und Mainstream-Markt" werden auf S. 9 ff erklärt. 
16
 Vgl. Moore, Geoffrey A.: Inside the Tornado, 1999 , S. 13-22 
9 
Das  Technology  Adoption  Life  Cycle  Modell  unterteilt  die  Käufer  in  ver-
schiedene Gruppen. Jede Gruppe in der Glockenkurve besitzt ein bestimm-
tes  psychographisches  Profil,  das  sie  voneinander  unterscheidet.  Unter-
scheidungsmerkmal ist die Art der Reaktion auf die Discontinuous Innova-
tions.
17
 Neue Technologien werden von den in Abbildung 1 beschriebenen 
Gruppen verschieden absorbiert, wobei die Adoption von links nach rechts 
verläuft.
 18
 Deswegen ist eine genaue Kenntnis der Konsumentenprofile und 
ihrer  Beziehungen  zueinander  Voraussetzung  für  ein  erfolgreiches  High-
tech-Marketing. Diesbezüglich sollte der Markt von links nach rechts, ange-
fangen bei den technologischen Enthusiasten über die Visionäre, die Prag-
matiker  und  die  Konservativen  bis  hin  zu  den  Skeptikern  bearbeitet  wer-
den.
19
  Die  nachstehenden  Abschnitte  sollen  diese  Vorgehensweise  näher 
erläutern. 
Die  unterschiedlichen  Gruppen  bilden  zusammen  zwei  Märkte:  Der  frühe 
Markt  setzt  sich zusammen  aus  den  technologischen  Enthusiasten  und  den 
Visionären,  der  Mainstream-Markt  aus  den  Pragmatikern  und  den  Konser-
vativen.  Skeptiker  gehören  keinem  der  beiden  Märkte  an,  da  sie  im  High-
tech-Marketing nicht beachtet werden.
20
Entsprechend  den  Gesetzmäßigkeiten  der  Normalverteilung  stellen  die 
Pragmatiker und die Konservativen jeweils ein Drittel der Grundgesamtheit 
dar, ergeben zusammen folglich zwei Drittel. Die Visionäre und die Skepti-
ker  sind  zwei  und  die  technologischen  Enthusiasten  drei  Standardabwei-
chungen  von  der  Norm  entfernt  und  ergeben  zusammen  ein  Drittel  der 
Grundgesamtheit.  Aufgrund  dieser  Verteilung  ist  es  für  ein  erfolgreiches 
Hightech-Marketing wichtig, den Mainstream-Markt zu gewinnen.  
17
 Vgl. Moore, Geoffrey A.: Crossing the chasm, 1999 , S. 11 
18
 Vgl. Moore, Geoffrey A.: Crossing the chasm, 1999 , S. 14 
19
 Vgl. Moore, Geoffrey A.: Crossing the chasm, 1999 , S. 13 ff 
20
 Vgl. detaillierte Beschreibung der Skeptiker auf S. 12 
10 
Im Folgenden sollen die verschiedenen Gruppen des Technology Adoption 
Life Cycle Modells näher beschrieben werden: 
·  Die technologischen Enthusiasten
21
Für diese Menschen spielt Technologie eine zentrale Rolle in ihrem Le-
ben. Die Funktion des technologischen Produktes ist dabei nicht wichtig. 
Technologische Enthusiasten  im Folgenden auch ,,Techies" genannt  
haben Freude daran die Eigenschaften der neuen Technologie zu erkun-
den  und  zu  testen,  mit  all  den  Widrigkeiten,  die  Neuerungen  mit  sich 
bringen. Sie erwarten kein Produkt, das hundertprozentig ausgereift ist. 
Techies  suchen  förmlich  nach  technologischen  Neuerungen,  da  sie  die 
Ersten  sein  wollen,  die  eine  neue  Technologie  besitzen  und  anwenden. 
Der Vorteil dieser Gruppe liegt in dem Einfluss, den sie auf die anderen 
Segmente  im  Technology  Adoption  Life  Cycle  Modell  haben.  Techies 
sind  der  erste  Kontakt  in  jedem  Hightech-Marketing,  da  sie  den  Neue-
rungen  (Discontinuous  Innovations)  aufgeschlossen  gegenüber  stehen 
und so das Produkt einer breiteren Masse zugänglich machen.  
·  Die Visionäre
22
Die  Visionäre  sind  die  wirklichen  Revolutionäre  im  Markt.  Sie  wollen 
die Discontinuous Innovation nutzen, um mit der Vergangenheit zu bre-
chen und eine neue Zukunft zu gestalten. Sie wollen keine Verbesserung 
in  ihrem  Bereich,  sondern  einen  Durchbruch.  Sie  verfolgen  einen 
Traum.  Im Gegensatz zu den Techies ist der Traum geschäftlicher Na-
tur,  nicht  technologischer.  Sie  erkennen  eine  neue  Technologie  und 
möchten sie in einen strategischen Vorteil verwandeln, indem sie diese 
neuen  Möglichkeiten  ausschöpfen.  Von  all  den  Gruppen  sind  sie  am 
wenigsten preisempfindlich, weil sie die großen Möglichkeiten der Neu-
erung sehen. Als Käufer sind sie jedoch sehr schwer zufrieden zu stel-
len, da sie einen Traum kaufen beziehungsweise eine Vision realisieren 
wollen.  
21
 Vgl. Moore, Geoffrey A.: Crossing the chasm, 1999 , S. 30-33 
22
 Vgl. Moore, Geoffrey A.: Crossing the chasm, 1999 , S. 33-38 
11 
In  Visionäre  muss  deswegen  sehr  viel  investiert  werden,  doch  sind  es 
gerade sie, die die Technologie an die Öffentlichkeit tragen. Um die Vi-
sion  wahr  werden  zu  lassen,  sind  sie  bereit  an  der  Innovation  mitzuar-
beiten und erwarten  wie die technologischen Enthusiasten  kein aus-
gereiftes Produkt.  
Die technologischen Enthusiasten und die  Visionäre bilden zusammen den 
frühen  Markt.  Trotz  der  unterschiedlichen  Einstellung  gegenüber  neuen 
Technologien, gibt es eine Gemeinsamkeit: Sie wollen die Ersten sein. Die 
technologischen  Enthusiasten  wollen  die  neue  Technologie  erforschen  be-
ziehungsweise entdecken und die Visionäre haben vor sie zu verwerten.
23
·  Die Pragmatiker
24
Die  Pragmatiker    mit  ein  Drittel  des  Gesamtmarktes    stellen  einen 
Großteil des Marktvolumens dar. Mit ihnen und den Konservativen ma-
chen sich die großen Investitionen im frühen Markt bezahlt. Gegenüber 
neuen Technologien sind sie neutral. Sie lieben Technologie nicht ihrer 
selbst Willen wie die Techies. Im Vergleich zu den Visionären glauben 
Pragmatiker an Evolution und nicht an Revolution. Sie übernehmen nur 
eine neue Technologie, die sich bereits bewährt hat und hundertprozen-
tig auf ihr Problem zugeschnitten ist. Sie wollen Referenzen von Men-
schen  haben,  denen  sie  vertrauen  können.  Wenn  sie  sich  entschlossen 
haben,  eine  neue  Technologie  zu  adoptieren,  kaufen  sie  meist  von 
Marktführern.  Der  Grund  ist  praktischer  Natur:  Der  Markt  richtet  sich 
nach  den  Produkten  des  Marktführers.  Konkurrenzprodukte  orientieren 
sich also nach dessen Standard. Drittanbieter bauen schließlich auf diese 
Technologie auf und erfüllen dadurch auch komplexere Kundenbedürf-
nisse. 
23
 Vgl. Moore, Geoffrey A.: Inside the tornado, 1999 , S. 16 
24
 Vgl. Moore, Geoffrey A.: Crossing the chasm, 1999 , S. 41-45 
12 
·  Die Konservativen
25
Die  Konservativen  sind  gegenüber  Technologien  sehr  pessimistisch 
eingestellt und glauben nicht, dass sie aus Technologien irgendwelchen 
Nutzen ziehen können. Sie sind mehr in der Tradition verwurzelt als im 
Fortschritt.  Wenn  sie  etwas  gefunden  haben,  mit  dem  sie  gut  arbeiten 
können,  halten  sie  daran  fest.  Investitionen  in  neue  Technologien  wer-
den  nur  dann  getätigt,  wenn  sie  das  Gefühl  haben,  dass  die  Welt  sie 
sonst überrundet. Sie stellen ein Drittel des Marktpotenzials dar und so-
mit eine bedeutende Gruppe, die es zu gewinnen gilt. Um Konservative 
zu erreichen, muss die technologische Innovation soweit entwickelt sein, 
dass sie billiger und zuverlässiger wird. 
·  Die Skeptiker
26
Skeptiker  partizipieren  nicht  am  Hightech-Markt,  außer,  dass  sie  sich 
weigern Käufe in Hightech-Märkten zu tätigen. Deshalb ist es die Auf-
gabe  des  Hightech-Marketings  nicht  an  sie,  sondern  um  sie  herum  zu 
verkaufen und so ihren Einfluss auf andere Gruppen zu minimieren. 
Diese fünf Konsumentenprofile ergeben zusammen das Technology Adop-
tion  Life  Cycle  Modell.  Das  Modell  besagt  nun,  dass  jede  technologische 
Innovation  diese  fünf  Gruppen  von  links  nach  rechts  nacheinander  durch-
läuft.  Entsprechend  müssen  die  Konsumentenprofile  von  links  nach  rechts 
bearbeitet werden, um das Produkt erfolgreich im Markt zu etablieren.
27
Doch wie schon erwähnt, gibt es eine Kluft zwischen dem frühen und dem 
Mainstream-Markt.  Da  der  frühe  Markt  sich  aus  den  technologischen  En-
thusiasten  und  den  Visionären  und  der  Mainstream  sich  aus  Pragmatikern 
und Konservativen zusammensetzt, besteht die Kluft zwischen den Visionä-
ren  und  den  Pragmatikern.  Der  Grund  liegt  in  den  psychographischen 
Merkmalen  beider  Gruppen.  Der  Unterschied  zwischen  beiden  Gruppen 
lässt sich am besten durch den unterschiedlichen Gebrauch des Satzes ,,Ich 
25
 Vgl. Moore, Geoffrey A.: Crossing the chasm, 1999 , S. 46-49 
26
 Vgl. Moore, Geoffrey A.: Inside the tornado, 1999 , S. 17 
27
 Vgl. Moore, Geoffrey A.: Crossing the chasm, 1999 , S. 13-14 
13 
sehe." beschreiben:
 28
 Wenn Visionäre sagen: ,,Ich sehe.", dann tun sie dies 
mit  geschlossenen  Augen.  Sie  haben  also  eine  Vision.  Dagegen  sehen 
Pragmatiker mit offenen Augen. Sie wollen etwas Konkretes, was sich be-
reits  bewährt  hat.  Sie  wollen  eine  Lösung,  die  zu  hundert  Prozent  auf  ihre 
Problemstellung zugeschnitten ist.
29
 Visionäre dagegen, die mit ihrer Vision 
als Erste auf dem Markt sein wollen, erwarten kein ausgereiftes Produkt und 
sind deswegen schlechte Referenzen für Pragmatiker.
30
 Dieses Spannungs-
verhältnis  zwischen  Visionären  und  Pragmatikern  ist  die  von  Moore  be-
schriebene Kluft. 
Aus dem Technology  Adoption  Life Cycle Modell lässt sich nun folgende 
Standardstrategie ableiten
31
:  
·  Neue  Produkte  beginnen  immer  bei  den  technologischen  Enthusiasten. 
Dort  müssen  die  Produkte  als  erste  gestreut  werden,  damit  sie  es  einer 
breiteren Masse zugänglich machen. Aus den Erfahrungen der technolo-
gischen  Enthusiasten  mit  der  Innovation  können  Unternehmen  lernen 
und  diese  für  Produktverbesserungen  nutzen,  um  auf  die  Visionäre  zu-
zugehen. 
·  Sind  Visionäre  auf  das  Produkt  aufmerksam  geworden  sind,  sollte  das 
Unternehmen  in  sie  investieren  und  zu  zufriedenen  Kunden  machen, 
damit sie die Technologie an die Öffentlichkeit tragen. Visionäre erwar-
ten  wie die technologischen Enthusiasten auch  kein ausgereiftes Pro-
dukt,  aber  sie  sind  bereit  an  dessen  Entwicklung  mitzuarbeiten,  da  sie 
die Möglichkeiten der Innovation sehen.  
·  Da die Pragmatiker einen Drittel der Käuferschicht darstellen, kann und 
muss mit ihnen Umsatz generiert werden, damit sich die frühen Investi-
tionen bezahlt machen. Deswegen können Produkte in dieser Phase auch 
28
 Vgl. Moore, Geoffrey A.: Inside the tornado, 1999 , S. 18-20 
29
 Vgl. Moore, Geoffrey A.: Inside the tornado, 1999 , S. 16 
30
 Vgl. Moore, Geoffrey A.: Crossing the chasm, 1999 , S. 55-59 
31
 Vgl. Moore, Geoffrey A.: Inside the tornado, 1999 , S. 18 
Details
- Seiten
 - Erscheinungsform
 - Originalausgabe
 - Erscheinungsjahr
 - 2002
 - ISBN (eBook)
 - 9783832466374
 - ISBN (Paperback)
 - 9783838666372
 - DOI
 - 10.3239/9783832466374
 - Dateigröße
 - 729 KB
 - Sprache
 - Deutsch
 - Institution / Hochschule
 - Technische Hochschule Köln, ehem. Fachhochschule Köln – Wirtschaft
 - Erscheinungsdatum
 - 2003 (April)
 - Note
 - 1,7
 - Schlagworte
 - personal digital assistant windows palmsource symbion wireless service
 - Produktsicherheit
 - Diplom.de