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Online-Zahlungsverfahren - Status Quo und Entwicklungspotentiale

Am Beispiel Aposto in Zusammenarbeit mit der VOLKSWAGEN Bank direct

©2002 Diplomarbeit 113 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Die Zeiten, in denen das Internet für die meisten Deutschen unbekanntes Land darstellte, sind vorbei. Waren es früher nur Spezialisten, die sich im weltweiten Netz (World Wide Web – kurz: WWW) tummelten, hat heutzutage nahezu jeder zweite Deutsche Zugriff auf dieses Medium und nutzt es regelmäßig (durchschnittlich knapp neun Stunden jeden Monat). Der privaten aber gerade auch der gewerblichen Nutzung werden noch große Wachstumspotentiale zugesprochen.
Mit der Verbreitung des Internets, dem Entstehen des elektronischen Handels – angelsächsisch eCommerce genannt – und dessen Einzug in das alltägliche (Geschäfts)Leben, stieg und steigt der Bedarf, komplette Geschäftsvorgänge im Medium Internet abwickeln zu können. Im Jahr 2001 wurden allein in Deutschland im privaten und gewerblichen Bereich 5 Milliarden Euro im Online-Handel umgesetzt. Die klassischen Abrechnungsmethoden (in Deutschland vor allem Nachnahme und Rechnung) stellen einen Medienbruch dar, und beinhalten vermeidbare und daher unnötige Risiken, gerade auf Seiten der Online-Händler.
In den Zeiten des Online-Booms witterten Start-up-Unternehmen Morgenluft, planten und realisierten Verfahren zur Online-Abrechnung. Teilweise wurden Verhaltensmuster aus dem Offline eins zu eins ins Online übertragen. Es wurden sogenannte eWallets (eine auf der Festplatte gespeicherte elektronische Geldbörse) entwickelt, die mit virtuellem Geld zu füllen war. Dieses Prinzip setzte sich am Markt jedoch nicht durch, da eine Reihe Voraussetzungen erfüllt sein mussten: Der Nutzer musste ein Konto bei einer bestimmten Bank einrichten, Geld auf dieses Konto transferieren und extra Software auf dem Computer installieren. Die Nutzung der eWallet war außerdem auf diesen einen Rechner beschränkt.
In der Zwischenzeit haben sich auch Unternehmen der sogenannten Old Economy z. b. Banken auf dem Markt der Online-Zahlung betätigt, Versuchsballons gestartet und Projekte ins Leben gerufen, die zum Teil über die Versuchsphase nicht hinweg gekommen sind. Es hat sich gezeigt, dass akzeptable Online-Zahlungsverfahren die folgenden Punkte beinhalten müssen:
Sicherheit der Datenübertragung.
Vertraulichkeit und Schutz der Daten.
Authentifizierbarkeit der Händler und Kunden.
Nichtabstreitbarkeit von Bestellung und Lieferung.
Minimierung der Zahlungsausfälle.
Benutzerfreundlichkeit für Händler und Kunden.
Rechtlicher Rahmen.
Die VOLKSWAGEN BANK direct GmbH (Braunschweig) und die ICP AG (Hamburg) […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 6506
Pietsch, Thorsten: Online-Zahlungsverfahren - Status Quo und Entwicklungspotentiale -
Am Besipiel Aposto in Zusammenarbeit mit der Volkswagen Bank direct
Hamburg: Diplomica GmbH, 2003
Zugl.: Wismar, Fachhochschule, Diplomarbeit, 2002
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Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2003
Printed in Germany

Diplomarbeit
,,Online-Zahlungsverfahren ­ Status Quo und Entwicklungspotentiale"
Thorsten Pietsch
-
I -
1. Einleitung
,,Das Internet ist wie eine Welle. Entweder man
lernt darin zu schwimmen, oder man geht unter."
Bill Gates
Die Zeiten, in denen das Internet für die meisten Deutschen unbekanntes Land darstellte, sind vorbei.
Waren es früher nur Spezialisten, die sich im welt-weiten-Netz (World Wide Web ­ kurz: WWW) tummel-
ten, hat heutzutage nahezu jeder zweite Deutsche Zugriff auf dieses Medium und nutzt es regelmäßig
(durchschnittlich knapp neun Stunden jeden Monat). Der privaten aber gerade auch der gewerblichen
Nutzung werden noch große Wachstumspotentiale zugesprochen.
Mit der Verbreitung des Internets, dem Entstehen des elektronischen Handels ­ angelsächsisch eCom-
merce genannt ­ und dessen Einzug in das alltägliche (Geschäfts)Leben, stieg und steigt der Bedarf, kom-
plette Geschäftsvorgänge im Medium Internet abwickeln zu können. Im Jahr 2001 wurden allein in
Deutschland im privaten und gewerblichen Bereich 5 Milliarden Euro im Online-Handel umgesetzt. Die
klassischen Abrechnungsmethoden (in Deutschland vor allem Nachnahme und Rechnung) stellen ei-
nen Medienbruch dar, und beinhalten vermeidbare und daher unnötige Risiken, gerade auf Seiten der
Online-Händler.
In den Zeiten des Online-Booms witterten Start-up-Unternehmen Morgenluft, planten und realisierten
Verfahren zur Online-Abrechnung. Teilweise wurden Verhaltensmuster aus dem Offline eins zu eins ins
Online übertragen. Es wurden sogenannte eWallets (eine auf der Festplatte gespeicherte elektronische Geld-
börse) entwickelt, die mit virtuellem Geld zu füllen war. Dieses Prinzip setzte sich am Markt jedoch nicht
durch, da eine Reihe Voraussetzungen erfüllt sein mussten: Der Nutzer musste ein Konto bei einer be-
stimmten Bank einrichten, Geld auf dieses Konto transferieren und extra Software auf dem Computer
installieren. Die Nutzung der eWallet war außerdem auf diesen einen Rechner beschränkt.
In der Zwischenzeit haben sich auch Unternehmen der sogenannten Old Economy z. b. Banken auf dem
Markt der Online-Zahlung betätigt, Versuchsballons gestartet und Projekte ins Leben gerufen, die zum
Teil über die Versuchsphase nicht hinweg gekommen sind. Es hat sich gezeigt, dass akzeptable Online-
Zahlungsverfahren die folgenden Punkte beinhalten müssen:
· Sicherheit der Datenübertragung
· Vertraulichkeit und Schutz der Daten
· Authentifizierbarkeit der Händler und Kunden
· Nichtabstreitbarkeit von Bestellung und Lieferung
· Minimierung der Zahlungsausfälle
· Benutzerfreundlichkeit für Händler und Kunden
· Rechtlicher Rahmen
Die VOLKSWAGEN BANK direct GmbH (Braunschweig) und die ICP AG (Hamburg) entwickelten
gemeinsam ein Online-Zahlungsverfahren, das den Ansprüchen der Händler und der Käufer gleichzei-
tig entspricht und eine akzeptable Zahlungsabwicklung ermöglicht. Diese Produkt wird unter der Be-
zeichnung Aposto vertrieben. Aposto ist ein italienischer Begriff und bedeutet so viel wie: ,,in Ordnung", ,,O.
K.". Eine Bezeichnung, die den Gedanken der Dienstleistung widerspiegelt.
Die vorliegende Diplomarbeit bietet einen Überblick über die derzeitig im Internet angebotenen On-
line-Zahlungsverfahren.
Das zweite Kapitel ,,Rahmenbedingungen des Electronic Commerce" beginnt mit einer Beschreibung der Ent-
stehung und Evolution des Internets. Anschließend erfolgt die Charakterisierung von Online-Zahl-
ungsverfahren anhand verschiedener Merkmale. Um eine sicher Übertragung der Daten zu
gewährleisten, erfolgt die Verschlüsselung durch Spezialsoftware, die ebenfalls in diesem Kapitel be-

Diplomarbeit
,,Online-Zahlungsverfahren ­ Status Quo und Entwicklungspotentiale"
Thorsten Pietsch
-
II -
schrieben wird. Am Ende des Kapitels ist eine Übersicht über die Gewohnheiten und Bedürfnisse der
Internet-Nutzer in Deutschland zu finden.
Das dritte Kapitel ,,Wettbewerber als Anbieter von Online-Zahlungsverfahren: Darstellung und Analyse" stellt das
Herzstück der Diplomarbeit dar. In diesem Abschnitt wird das Online-Zahlungsverfahren der
VOLKSWAGEN BANK direct und ICP ­ Aposto ­ in seinen technischen Details und Abläufen präsen-
tiert. Nachstehend erfolgt die Analyse der Mitbewerber anhand verschiedener Aspekte.
Das vierte Kapitel hat die Umfrage ,,Wie schätzen Internet-Händler die derzeitig angebotenen Online-Zahlungs-
verfahren ein?" zum Inhalt. Diese Primärforschung richtete sich an Händler, die bereits Erfahrungen mit
(verschiedenen) Online-Zahlungsverfahren gemacht hatten. Die Befragung mündete in der Einschätz-
ung: ,,Welche Online-Zahlungsverfahren werden sich Ihrer Meinung nach letztendlich allgemein durchsetzen?"
Das fünfte Kapitel beinhaltet die abschließenden Betrachtungen der Stärken und Schwächen des On-
line-Zahlungsverfahrens Aposto, unter zu Hilfenahme der in den vorhergehenden Kapiteln erarbeiteten
Informationen. Das Ende dieses Abschnitts - und somit der Diplomarbeit - bilden Vorschläge zur Ver-
besserung und Optimierung des Online-Zahlungsverfahrens Aposto, im Hinblick auf Öffentlichkeitsar-
beit, Serviceumfang und weiterer Aspekte.
Braunschweig, Oktober 2002

Diplomarbeit
,,Online-Zahlungsverfahren ­ Status Quo und Entwicklungspotentiale"
Thorsten Pietsch
-
III -
1.1. Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
I
1.1. Inhaltsverzeichnis
III
1.2. Abbildungsverzeichnis
VI
1.3. Tabellenverzeichnis
VI
2. Rahmenbedingungen des Electronic Commerce
1
2.1.
Kapitelüberblick
1
2.2.
Historische Entwicklung des Internet
1
2.2.1.
Betrachtungsfokus: Internet-Nutzer in Deutschland
2
2.2.2.
Definition: Was ist eCommerce?
2
2.3.
Charakterisierung von Zahlungsverfahren anhand verschiedener
Merkmale
3
2.3.1. Unterscheidungsmerkmal: Zeitpunkt des Geldüberganges vom
Konsumenten
3
2.3.2 Unterscheidungsmerkmal: Höhe des Transaktionsbetrages
6
2.4.
Überblick über gängige Methoden zur Verschlüsselung von Daten
bei der Übertragung im Internet
6
2.4.1.
SSL (Secure Socket Layer)
7
2.4.2.
SET (Secure Electronic Transaction)
7
2.4.3.
Neue Entwicklungen im Verschlüsselungs- und Sicherheitsbereich
8
2.5.
Rechtlicher Rahmen ­ gültig auch beim Handel im Internet
10
2.5.1.
Die Willenserklärung als Grundlage von Verträgen
10
2.5.2.
Die Geschäftsfähigkeit ­ die Frage der Wirksamkeit abgeschlossener
(Handels-)Verträge
10
2.5.3.
Die digitale Signatur ­ eine Möglichkeit der Authentifizierung
11
2.6.
Übersicht über die Gewohnheiten und die Bedürfnisse von
Internet-Nutzern
12
2.7.
Entwicklungspotentiale des eCommerce ­ Zahlen und Daten
19
3. Wettbewerber als Anbieter von Online-Zahlungsverfahren:
Darstellung und Analyse
20
3.1.
Kapitelüberblick
20
3.1.1.
Vorstellung: Die VOLKSWAGEN BANK GmbH
20
3.1.2.
Vorstellung: Die Internet Communication Payment AG
20
3.2.
Aposto: das Online-Zahlungsverfahren
21
3.2.1.
Aposto: der Bestell- und Bezahlvorgang
22
3.2.1.1. Modul Bankverbindungsprüfung
23
3.2.1.2. Modul Zahlungssicherung
23
3.2.1.3. Modul Anschriftenkontrolle
24
3.2.1.4. Modul Scoring
24
3.2.2.
Aposto: das Design des Applets
24
3.2.3.
Aposto: die Implementierung auf der Kunden-Site
24
3.2.4.
Aposto: die Akzeptanz durch End-Kunden
25
3.3.
Die Wettbewerbsanalyse im Bereich der Online-Zahlungsverfahren
25
3.3.1.
Vorgehensweise bei der Analyse der Wettbewerber
26
3.3.2.
Erarbeitung und Aufbau des Untersuchungsrasters zur
Wettbewerbsanalyse
26
3.3.2.1. Analyse: Allgemeine Unternehmenscharakteristika
26
3.3.2.2. Analyse: Technische Umsetzung der Zahlungsverfahren
27
3.3.2.3. Analyse: Marketing-Mix
27

Diplomarbeit
,,Online-Zahlungsverfahren ­ Status Quo und Entwicklungspotentiale"
Thorsten Pietsch
-
IV -
3.3.2.4. Analyse: Finanzielle Aspekte
29
3.3.2.5. Analyse: Personalstruktur und Management
29
3.3.2.6. Analyse: Strategie
29
3.3.2.7. Analyse: Kunden + End-Kunden = Zielgruppen
32
3.3.2.8. Analyse: Bewertung technischer (Nutzer-) Details
33
3.3.3.
Anwendung Untersuchungsrasters bei der Wettbewerbsanalyse
33
3.4.
Betrachtung der kritischen Wettbewerber von Aposto
(Zusammenfassung und kritische Einschätzung)
34
3.4.1.
Click&Buy / Firstgate Internet AG
34
3.4.2.
Click&Pay / TeleCash Kommunikations-Service GmbH
34
3.4.3.
eScore / eScore GmbH & Co. KG
35
3.4.4.
iClear / iClear AG
35
3.4.5.
Inpasy / EasyCash GmbH
36
3.4.6.
MicroMoney / Deutsche Telekom CardService GmbH
36
3.4.7.
Net900 / In Medias Res Gesell. für Kommunikationstechnologie 37
3.4.8.
Paybox / Paybox AG Deutschland
38
3.4.9.
Paygate / Computop Wirtschaftsinformatik GmbH
39
3.4.10.
Paysafecard / d.paysafecard.com GmbH
39
3.4.11.
Saferpay / 3C-Systems Deutschland GmbH
40
3.4.12.
Wire Card / ebs Holding AG
40
3.5.
Überblick über die Gebühren der kritischen Wettbewerber
43
3.6.
Grafische Darstellung der Gebühren der kritischen
Wettbewerber
45
3.7.
Studie: ,,Internet-Zahlungssysteme aus Sicht der Händler"
IZH1
49
4. Die Umfrage: wie schätzen Internet-Händler die derzeitig
angebotenen Online-Zahlungsverfahren ein?
50
4.1.
Kapitelüberblick
50
4.2.
Gründe zur Durchführung einer Umfrage bei Online-Händlern
50
4.3.
Definitionsphase
51
4.3.1.
Erster Schritt: Grobplanung und Klärung der Eckpunkte der
Umfrage
51
4.3.2.
Zweiter Schritt: Zieldefinition der Umfrage
51
4.3.3.
Dritter Schritt: zeitlicher Ablaufplanung der Umfrage
51
4.4.
Designphase
51
4.4.1.
Definieren der Fragefelder
51
4.4.2.
Gestaltung des Fragebogens
51
4.4.2.1. Die Einleitung
52
4.4.2.2. Der Fragenblock
52
4.4.2.3. Die Struktur des Fragebogens
53
4.4.2.4. Der Abschluss
54
4.5.
Vorbereitung der Feldphase
54
4.5.1.
Arten der Befragung
54
4.5.2.
Kontaktaufnahme
56
4.5.3.
Auswahl der Unternehmen zwecks Befragung
57
4.5.3.1. Kontaktliste
57
4.5.3.2. Durchführung der Kontaktanrufe
57
4.6.
Durchführung der Feldphase
58
4.6.1.
Formulierung und Gestaltung des Anschreibens
58
4.6.2.
Versenden des Fragebogens
58
4.6.3.
Ablauf des Versandes
59
4.6.4.
Nachfass-Aktion
59
4.7.
Analysephase
59

Diplomarbeit
,,Online-Zahlungsverfahren ­ Status Quo und Entwicklungspotentiale"
Thorsten Pietsch
-
V -
4.8.
Zusammenfassung in der Kommunikationsphase
69
5. Abschließende Einschätzung der Potentiale Apostos ­
Verbesserungsvorschläge
70
5.1.
Kapitelüberblick
70
5.2.
Stärken in der Konzeption von Aposto
70
5.3.
Schwächen in der Konzeption von Aposto
71
5.4.
Kundengruppen segmentieren ­ Service differenzieren
72
5.5.
Potentielle Kunden/ Verbreitung von Aposto
72
5.6.
Verbesserung der Kommunikation
73
5.7.
Resümee
74
6. Literaturverzeichnis
75
6.1.
Bücher und Magazine
75
6.2.
Online-Quellen
76
6.3.
Erwähnte Internet-Seiten
77
6.4.
Studien
77
7. Anhang
A/i
7.1.
Betrachtung der kritischen Wettbewerber von Aposto
(Langversion)
A/i
7.1.1.
Click&Buy / Firstgate Internet AG
A/i
7.1.2.
Click&Pay / TeleCash Kommunikations-Service GmbH
A/i
7.1.3.
eScore / eScore GmbH & Co. KG
A/ii
7.1.4.
iClear / iClear AG
A/ii
7.1.5.
Inpasy / EasyCash GmbH
A/ii
7.1.6.
MicroMoney / Deutsche Telekom CardService GmbH
A/iii
7.1.7.
Net900 / In Medias Res Gesell. für Kommunikationstechnologie
A/iii
7.1.8
Paybox / Paybox AG Deutschland
A/iv
7.1.9.
Paygate / Computop Wirtschaftsinformatik GmbH
A/v
7.1.10.
Paysafecard / d.paysafecard.com GmbH
A/v
7.1.11.
Saferpay / 3C-Systems Deutschland GmbH
A/vi
7.1.12.
Wire Card / ebs Holding AG
A/vii
7.2.
Betrachtung weiterer relevanter Wettbewerber von Aposto
A/vii
7.2.1.
AnyPay
A/vii
7.2.2.
Call&Pay
A/viii
7.2.3.
ClickPay
A/viii
7.2.4.
CoposWeb
A/ix
7.2.5.
infin Micropayment
A/ix
7.2.6.
NetManagement
A/ix
7.2.7.
orbiz Paymentsystem
A/ix
7.2.8.
PayByte
A/x
7.2.9.
Postbank PaySolution
A/x
7.2.10.
PowerCash21
A/x
7.2.11.
PurePay
A/xi
7.2.12.
StackBox
A/xi
7.2.13.
StreetCash
A/xi
7.2.14.
VIP DirectPOS
A/xi
7.3.
Urteil des Bundesgerichtshofes (BGH)
A/xiii
7.4.
Material zur Umfrage
A/xvi
7.4.1.
Umfrage-Bogen
A/xvi
7.4.2.
Anschreiben Händler
A/xx
7.4.3.
Anschreiben Händler Download
A/xxi

Diplomarbeit
,,Online-Zahlungsverfahren ­ Status Quo und Entwicklungspotentiale"
Thorsten Pietsch
-
VI -
7.4.4. Anschreiben Nachfass-Aktion
A/xxii
8. Glossar
A/xxiii
1.2. Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Lebensalter der Internet-Nutzer in Deutschland
2
Abbildung 2: IZV 5, Kategorisierung Internet-Zahlungssysteme
5
Abbildung 3: Anteil an Missbrauchsarten von
9
Abbildung 4: Missbrauchsfälle 'Card not present'
9
Abbildung 5: Welche Produkte wurden gekauft?
13
Abbildung 6: Wie nutzen Sie das Internet?
14
Abbildung 7: Online-Shopping nach Internet-Erfahrung
15
Abbildung 8: Kaufabschlüsse im Jahresverlauf 2001
16
Abbildung 9: Verteilung der tatsächlichen Zahlungen und Schlechtrate
17
Abbildung 10: Zusammenhang Forderungshöhe / Schlechtrate
18
Abbildung 11: Wachstumsstrategien
30
Abbildung 12: Strategiewürfel
31
Abbildung 13: Wettbewerbsstrategie
31
Abbildung 14: Einrichtung bzw. einmalige Lizenzgebühr
45
Abbildung 15: Grundgebühr (jährlich)
46
Abbildung 16: Gebühren der Transaktionen (bis 700 Stück)
47
Abbildung 17: Gebühren der Transaktionen (ab 1.000 Stück)
47
Abbildung 18: Summe der Gebühren für ein Jahr
48
Abbildung 19: Ablauf eines Marketingforschungsprojektes
50
Abbildung 20: Vertriebskanäle
62
Abbildung 21: Durchschnittliche, monatliche Besucherzahl
67
Abbildung 22: Anzahl der monatlichen Transaktionen
67
Abbildung 23: Jährlicher Umsatz in Millionen Euro
68
Abbildung 24: Vorgang einer Kreditkartenzahlung
Anhang A/xiii
1.3. Tabellenverzeichnis
Tabelle 1: Verwendete Zahlungsmethoden
5
Tabelle 2: Betragshöhe bei Online-Käufen
6
Tabelle 3: Altersverteilung der Internet-Nutzer
13
Tabelle 4: Zeitraum der letzten Internet-Einkäufe
15
Tabelle 5: Bestell- und Bezahlvorgang Aposto
22
Tabelle 6: Vor- und Nachteile aus Sicht der Konsumenten
43
Tabelle 7: Vor- und Nachteile aus Sicht der Händler
43

Diplomarbeit
,,Online-Zahlungsverfahren ­ Status Quo und Entwicklungspotentiale"
Thorsten Pietsch
­ 1 ­
2. Rahmenbedingungen des Electronic Commerce
,,Als Internet-Ökonomie wird jener Bereich der Wirtschaft bezeichnet, der durch das Internet entstanden
oder zumindest beeinflusst ist. In den USA bezeichnet man die Internet-Ökonomie auch als E-conomy,
New Economy oder ­ besser ­ als Network Economy."
1
2.1. Kapitelüberblick
Als Einstieg in das Thema der Online-Zahlungsverfahren beginnt dieses Kapitel mit einem Abriss der
Entwicklungsgeschichte des Internet von seinen Ursprüngen bis heute. Der Begriff Internet ist eine
Wortschöpfung, eine Synthese der beiden Worte Interconnected Net
2
, welche so viel heißen wie: unterein-
ander verbundenes Netz.
Anschließend erfolgt eine Bestimmung des Betrachtungsfokus und die Definition des Electronic Commer-
ce (eCommerce), welche als Grundlagen für diese Diplomarbeit anzusehen sind. Des weiteren werden
Charakterisierungen von Zahlungsverfahren anhand zweier Merkmale ,,Zeitpunkt des Geldüberganges" und
,,Höhe des Transaktionsbetrages" angestellt.
Zum dritten werden aktuelle Methoden der Datenverschlüsselung kurz vorgestellt und auf handels-
rechtliche Aspekte, die auch im Internet-Handel Anwendung finden, eingegangen. Zum Abschluss die-
ses Kapitels über das Internet im Allgemeinen erfolgt die Darstellung der Gewohnheiten und Bedürf-
nisse von Internet-Nutzern in Deutschland sowie ein Ausblick auf zukünftige Entwicklungen im Onli-
ne-Handel.
2.2. Historische Entwicklung des Internet
,,Als Geburtsjahr des Internet bzw. einer seiner Vorgänger wird meist das Jahr 1969 angesehen. Der gedankliche Ur-
sprung ist jedoch schon 1962 zu finden."
3
Im Kontext des sogenannten Kalten Krieges hielten es führende
US-Behörden und das US-Militär für notwendig, eine Kommunikationsmöglichkeit zu entwickeln, die
eine nukleare Aggression überstehen konnte.
Man entschied sich für ein Netzwerk miteinander verbundener Computer. Eine Leitungszentrale bzw.
oberste Autorität war nicht vorgesehen, um einer zentralen Ausschaltung entgegen zu wirken. Dieses
Grundprinzip stellt noch heute die Besonderheit des Internets dar: jeder Rechner kommuniziert nur
mit seinen unmittelbaren Nachbarn. So werden Ausfälle umgangen, da sich Informationen in jedem
Fall einen Weg bahnen.
In den Jahren 1968/ 69 wurden die ersten Netzwerke in Großbritannien und den USA in Betrieb ge-
nommen. Sie verbanden Universitäten und andere Forschungsstätten miteinander. Die erste öffentli-
che Demonstration des Netzes fand 1972
4
in Washington anlässlich einer Konferenz statt. In den fol-
genden beiden Jahrzehnten wuchs das Netz langsam aber stetig.
Einen gewaltigen Wachstumsschub und letztlich auch das Potential eines allgemeinen Durchbruches
erhielt das Internet 1992 mit die Entwicklung des World Wide Web
5
(WWW) durch Tim Berners-Lee
6
.
1
Wolfgang Fritz ,,Internet-Marketing und Electronic Commerce" S. 13
2
ebenda S. 19
3
Andreas Preißner ,,Marketing im E-Business" S. 40
4
ebenda S. 41 f
5
Abk.: WWW = ,,World Wide Web; grafischer Internet-Dienst, der auf dem HTTP-Protokoll auf-
baut" www.psychonomics.de/ siehe eMafo Almanach
6
,,Das Internet ist nicht mit dem World Wide Web (WWW) zu verwechseln. Das WWW ist ein Teil
des Internets, aber nicht das gesamte Internet. Dieses besteht aus einer Vielzahl von Ab-
teilungen (Diensten) wie zum Beispiel E-Mail-Dienst (elektronische Post)" aus Ergenzinger,
Thommen ,,Marketing ­ vom klassischen Marketing zu Customer Relationship Management und E-
Business" S. 295

Diplomarbeit
,,Online-Zahlungsverfahren ­ Status Quo und Entwicklungspotentiale"
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­ 2 ­
,,Das WWW erzeugt eine multimediale, graphische Benutzeroberfläche und zeichnet sich insbesondere durch seine Hy-
permediafähigkeit und große Anwenderfreundlichkeit aus."
7
Unter zu Hilfenahme von HTTP
8
und HTML
9
, einer Programmiersprache, war es ab sofort relativ
einfach, Internet-Seiten zu erstellen. ,,Ihren Durchbruch hatte HTML mit der Verfügbarkeit des ersten Browsers,
Mosaic, im Jahr 1993."
10
Browser erhalten vom Server HTML-Code und stellen diesen auf dem Moni-
tor des Nutzers grafisch dar.
11
,,1995 begannen die heutigen Vorzeigeunternehmen Amazon, DELL und Cisco,
das Medium intensiv für ihre Transaktionen zu nutzen. Die Zahl der Internet-Hosts steigt weltweit auf über 10 Millio-
nen."
12
2.2.1. Betrachtungsfokus:
Internet-Nutzer in Deutschland
Der Fokus dieser Diplomarbeit liegt auf den in der Bundesrepublik Deutschland wohnhaften Internet-
Nutzern. Diese geographische Einschränkung ist aus pragmatischen Gründen notwendig, um in den
einzelnen Betrachtungs- und Bewertungspunkten Aussagen treffen zu können, Aussagen die Bedürf-
nisse der Internet-Nutzer bzw. der Gegebenheiten des Marktes betreffend.
Abbildung 1: Lebensalter der Internet-Nutzer in Deutschland (Quelle: W3B)
Zur Zeit (Stand: August 2002) verfügen in Deutschland etwa 26,7 Millionen Personen
13
über einen Zu-
gang zum Internet. Das sind nahezu 50 Prozent der Wohnbevölkerung im Alter über 14 Jahre. Im ein-
zelnen verteilen sich die Internet-Nutzer in folgende Altersgruppen:
2.2.2.
Definition: Was ist eCommerce?
Mit der Entwicklung und Ausbreitung des Internet wuchs parallel die Möglichkeit, mittels dieses neuen
Mediums Handel zu betreiben. Da das Internet zu einem großen Teil von angelsächsischen, vornehm-
lich nord-amerikanischen Computerfachleuten entwickelt und beeinflusst wurde und wird, stammen
7
Wolfgang Fritz ,,Internet-Marketing und Electronic-Commerce" ­ S. 26
8
Abk.: ,,Hyper Text Transfer Protocol" siehe Glossar
9
Abk.: ,,Hyper Text Markup Language" siehe Glossar
10
Andreas Preißner ,,Marketing im E-Business" S. 65
11
Quelle: www.dfn-expo.de/Geschichte/Geschichte_Internet.html
12
Andreas Preißner ,,Marketing im E-Business" S. 43
13
Quelle: www.emnid.de ,,Die deutsche Internet Teilung" Juni 2002
Lebensalter der Internet-Nutzer in Deutschland
(
W3B-Umfrage, Mai 2002)
5,9
24,7
30,6
21,6
17,2
0
5
10
15
20
25
30
35
0 - 19
20 - 29
30 - 39
40 - 49
50 - ...
Lebensalter (in Jahren)
Anteil an der Summe aller
Internet-Nutzer (in Prozent)

Diplomarbeit
,,Online-Zahlungsverfahren ­ Status Quo und Entwicklungspotentiale"
Thorsten Pietsch
­ 3 ­
die meisten Fachworte aus dem angelsächsischen, so auch die Bezeichnung eCommerce. Dieser Begriff wird
in verschiedenen Veröffentlichungen generell gleichlautend definiert. Zwei Versionen seien hier bei-
spielhaft genannt: eCommerce ist ,,die digitale Anbahnung, Aushandlung und/ oder Abwicklung von Transaktionen
zwischen Wirtschaftssubjekten"
14
An einem anderen Ort heißt es: ,,Unter Electronic Commerce wird der Handel mit Waren, Dienstleistungen und
Informationen mit Hilfe moderner Informations- und Kommunikationstechnologien [...] verstanden, insbesondere unter
Nutzung des Internet"
15
Es ist nicht verwunderlich, dass der steigende Online-Handel nach einer Abrechnungsmethode im glei-
chen Medium - sprich: im Internet - verlangt. Diese Online-Zahlungsverfahren haben eine Evolution
durchlebt, die noch nicht beendet ist.
2.3. Charakterisierung von Zahlungsverfahren anhand verschiedener
Merkmale
Online-Zahlungsverfahren lassen sich anhand verschiedener Merkmale charakterisieren
16
. Zu diesen
gehören der Zeitpunkt des Geldüberganges vom Konsumenten sowie die Transaktionshöhe ­ beide Merk-
male werden im Anschluss beschrieben. Allerdings gibt es noch eine Vielzahl weiterer Merkmale, an-
hand derer Zahlungsverfahren unterschieden werden können. Zu diesen zählen beispielsweise die geo-
graphische Akzeptanz im Sinne einer regionalen oder nationalen Begrenzung zum Beispiel: Deutschland.
Auch kann anhand der beteiligten Personen unterschieden werden: Geschäftsleute untereinander
(B2B), Geschäftsleute und Konsumenten (B2C) oder auch Konsumenten untereinander (C2C oder
P2P ­ Peer to Peer/ ,,gleich und gleich" genannt).
2.3.1.
Unterscheidungsmerkmal: Zeitpunkt des Geldüberganges vom Konsu-
menten
Prepaid-Verfahren:
Diese Verfahren können sowohl hard- als auch software-basiert sein. Für die Nutzung der
GeldKarte benötigt der Nutzer ein Kartenlesegerät, also ein zusätzliches Peripheriegerät, an sei-
nem Rechner. Mit dessen Hilfe können die Kartendaten in den Rechner eingelesen und bei-
spielsweise ein Bezahlvorgang durchgeführt werden.
17
Da sich die GeldKarte im Offline-Ge-
schäft nicht durchgesetzt hat, und vor der Einstellung steht, ist eine Ausbreitung im eCommerce
nicht möglich.
,,Von rund vier Millionen Kunden nutzen sie [die GeldKarte] nach Bankangaben nur 1,5 Prozent. Neuer-
dings gibt es deshalb bei der Deutschen Bank 24 den goldenen Chip nur noch auf einer Extrakarte."
18
Die sogenannte eWallet (elektronische Geldbörse) ist eine Software, die auf einem Rechner in-
stalliert wird. Anschließend muss Geld von einem speziellen Bankkonto auf den Computer
transferiert werden, um daran anschließend direkt von der Festplatte abrechnen zu können.
14
Wolfgang Fritz ,,Internet-Marketing und Electronic-Commerce" S. 21 ­ sowie nahezu gleich-
lautend Gareis, Korte, Deutsch ,,Die E-Commerce Studie, richtungsweisende Marktdaten ..." S.
6
15
Christoph Wamser ,,Strategisches Electronic Commerce: Wettbewerbsvorteile auf elektroni-
schen Märkten" S. 12 ­ nach Gora, W. (1999) ,,Handbuch des Electronic Commerce: Kompendium
zum elektronischen Handel", Berlin 1999
16
vgl. Ketterer, Stroborn ,,Handbuch ePayment ­ Zahlungsverkehr im Internet" S. 31 f
17
Quelle: www.ecin.de vom 02.08.2002: Der Deutsche Multimedia Verband e. V. (dmmv) stellt
fest, dass: ,,[...] die nachhaltige Absicherung des Online-Zahlungsverkehrs nur mit Hilfe
der Hardwareindustrie möglich ist."
18
Quelle: www.tagesschau.de ,,Geldkarte der Dresdner Bank offenbar vor dem Aus" 02.06.2002

Diplomarbeit
,,Online-Zahlungsverfahren ­ Status Quo und Entwicklungspotentiale"
Thorsten Pietsch
­ 4 ­
Eine weitere Variante ist die Prepaid-Karte. Diese wird in Ladengeschäften gekauft, wobei der
Nutzer dann über ein Guthaben verfügt, welches er anschließend sukzessive verbrauchen
kann. Das Verfahren ist aus dem Mobiltelefonbereich (z. B. die CallNow-Karte von Vodafone)
bekannt und dem Nutzer vertraut. Bei der IZV5
19
gaben 32,2 Prozent der Befragten an, über
ein ,,Mobiltelefon mit Prepaid-Karte" zu verfügen.
Der Schwachpunkt des Prepaid-Verfahrens liegt in der Tatsache, dass der Kunde vor Nutzung
der Karte, den kompletten Kaufbetrag aufzubringen hat, somit liegt das investierte Geld brach
und kann - abgesehen von Prepaid-Käufen - nicht genutzt werden.
Pay-Now-Verfahren:
Die Pay-Now-Verfahren zeichnen sich dadurch aus, dass dem Nutzer im Augenblick des Bezah-
lens der Betrag vom Guthaben abgezogen wird. Dies geschieht beispielsweise per Lastschrift
vom Bankkonto. Auch Nachnahmezahlungen, die bei der Auslieferung des Produktes bar vom
Zusteller der Post erhoben werden, sowie Zahlen unter Zuhilfenahme des Mobiltelefons (das
sogenannte mobile payment) fallen in diesen Bereich.
Pay-Later-Verfahren:
Zum dritten gibt es verschiedene Pay-Later-Verfahren. Bei diesen liegt eine Zeitspanne zwischen
dem eigentlichen Kauf und der Abrechnung. Hierzu gehört das Zahlen per Kreditkarte. Laut
Aussage von VISA International sind im Sommer 2002 allein in Deutschland 19,2 Millionen
20
Kreditkarten im Verkehr gewesen.
In den Bereich der Pay-Later-Verfahren gehören neben der klassischen Rechnung auch innova-
tive Billing- und Inkasso-Verfahren, bei denen beispielsweise einmal monatlich abgerechnet
wird.
Eine weitere Variante ist der Dialer
21
. Hierfür ist die Installation einer Software notwendig.
Kommt es zu einem Online-Kauf, wird die ursprüngliche Internetverbindung unterbrochen
und eine neue über die Dialer-Software erstellt. Die neue Verbindung wird separat abgerechnet
und der Kaufbetrag wird auf der Telefonrechnung der Deutschen Telekom aufgeführt und abge-
rechnet. Der Preis wird vom Anbieter des Produktes gewählt, jede Betragshöhe ist möglich.
19
Quelle: www.iww.uni-karlsruhe.de Umfrage: Internet Zahlungssysteme aus Sicht der Verbrau-
cher der Universität Karlsruhe.
20
Quelle: Pressemappe von VISA International www.visa.de/presse/
21
,,Die kriminelle Manipulation des Internetzuganges bei der Nutzung bestimmter Dienste
durch das Herunterladen von Dialer-Programmen, die ohne Kenntnis des Nutzers dessen Inter-
netzugang auf teure Taktungen umstellen (bemerkt wird dies meist erst mit der nächsten ­
nunmehr vierstelligen ­ Telefonrechnung) hat zu zahllosen Verbraucherbeschwerden geführt."
Quelle: Ketterer, Stroborn ,,Handbuch ePayment ­ Zahlungsverkehr im Internet" S. 105

Diplomarbeit
,,Online-Zahlungsverfahren ­ Status Quo und Entwicklungspotentiale"
Thorsten Pietsch
­ 5 ­
Das Schema ist lediglich einen Augenblicksaufnahme der derzeitig angebotenen Verfahren. Weitere
können kurzfristig hinzukommen:
Prepaid
Pay-Now
Pay-Later
Hardware-basiert
· GeldKarte
Software-basiert
· Paysafecard
· MicroMoney
· (eCash)
22
· (CyberCash)
23
Nachnahme
Lastschrift
· Aposto
Mobile Payment
· Paybox
· StreetCash
· (Payitmobile)
24
· (MobilBank)
25
Bezahlen per Mail
· PayPal
· AnyPay
Kreditkarte
· Unverschlüsselt
· SSL/ SET
Rechnung
· herkömmlich
· iClear
· per Telefonrechnung
Billing/ Inkasso
· Net900
· Click&Buy
· Infin-Micropayment
Abbildung 2: IZV 5, Kategorisierung Internet-Zahlungssysteme
Welche Zahlungsmethoden im Internet zumeist Anwendung finden, ist in der IZV5 nachzulesen: 83,1
Prozent der befragten Nutzer gaben an, bei einem Einkauf im Internet bereits per Rechnung bezahlt
zu haben. Auf Platz zwei folgt mit 63,6 Prozent die Abrechnung per Nachnahme, dicht gefolgt von der
Lastschriftabbuchung mit 63,1 Prozent. Hierbei ist zu beachten, dass bereits eine Anzahl von Nutzern
verschiedene Verfahren in Anspruch genommen haben, daher die großen Prozentangaben:
,,Welche Zahlungsmethoden haben Sie schon beim Einkaufen oder Bestellen im Internet benutzt?"
Befragung 2002
Befragung 2001
Zahlung nach Rechnung
83,1 Prozent
72,3 Prozent
Nachnahme
63,6 Prozent
46,6 Prozent
Lastschriftabbuchung 63,1
Prozent
47,6
Prozent
Vorausscheck/ Überweisung
30,9 Prozent
11,7 Prozent
Kreditkarte (SSL)
36,9 Prozent
32,6 Prozent
Kreditkarte (unverschlüsselt)
11,0 Prozent
5,2 Prozent
Kreditkarte (SET)
8,2 Prozent
3,2 Prozent
Inkasso/ Billing
7,5 Prozent
3,1 Prozent
Mobiltelefon
6,8 Prozent
3,4 Prozent
Vorausbezahlte Systeme
1,9 Prozent
1,5 Prozent
Tabelle 1: Verwendete Zahlungsmethoden (Quelle: IZV 5)
22
eCash war ein Versuch der Deutschen Bank 24 ­ wurde aber im Mai 2001 bereits wieder ein-
gestellt, vgl. www.heise.de ,,Deutsche Bank 24 stellt eCash ein" vom 08.04.2001
23
CyberCash von der CyberCash GmbH wurde zum 01.01.2001 wieder eingestellt, vgl.
www.heise.de vom 19.12.2000
24
Dieses Verfahren existiert nicht mehr
25
dto

Diplomarbeit
,,Online-Zahlungsverfahren ­ Status Quo und Entwicklungspotentiale"
Thorsten Pietsch
­ 6 ­
2.3.2. Unterscheidungsmerkmal:
Höhe des Transaktionsbetrages
Bei der Unterscheidung der Zahlungen im Internet nach der Betragshöhe, haben sich die Bezeichnun-
gen Micro- und Macropayment
26
durchgesetzt.
Micropayments:
Beträge bis fünf Euro werden gewöhnlich als Micropayments bezeichnet. Summen dieser Grö-
ßenordnung sind per Kreditkarte nicht profitabel abrechenbar, da von einem jedem Umsatz
Gebühren und Provisionen (z. B. Disagio) an den Abrechnungspartner (Kreditinstitute) zu
entrichten sind. Typische Produkte dieser Betragshöhe sind Fachartikel (Premium-Content), die
für wenige Euro bereitgestellt werden.
Macropayments:
Als Macropayments werden Zahlungen mit einem Betrag größer fünf Euro bezeichnet. In diesen
Bereich fallen Zahlungen per Lastschrift oder Kreditkarte, für vornehmlich physische Güter hö-
herer Preisegruppen (z. B. Blumen, Bücher, CDs usw.). Aposto ist ein Anbieter von Macropay-
ment.
Picopayment:
In manchen Quellen wird noch die dritte Variante, das sogenannte Picopayment, genannt. Hier-
mit werden Zahlungen kleiner 0,05 Euro bezeichnet. Nach meiner Einschätzung kann dieser
Begriff allerdings vernachlässigt werden, da diese Betragshöhe nur sehr selten abgerechnet
wird, bzw. ohne Probleme als Micropayment bezeichnet werden kann. Ein ehemaliger Bereitstel-
ler der Abrechnung von Picopayment war ­ nomen est omen ­ Millicent. Dieser Dienst wurde aller-
dings in der Zwischenzeit eingestellt.
Der Studie "Electronic Commerce in Deutschland" der Pago eTransaction Services GmbH ist die folgende Über-
sicht über die prozentuale Verteilung von Betragshöhen bei Online-Käufen entnommen. Ausgangsba-
sis waren 15 Millionen im Jahre 2001 erfolgte Abrechnungstransaktionen dieses Dienstleisters:
27
Betragshöhe
< 1
Euro
1 ­
49
Euro
50 ­
99
Euro
100 -
199
Euro
200 -
299
Euro
300 -
499
Euro
500 -
999
Euro
> 1.000
Euro
Anteil in
Prozent
0,4 52,1 30,0 9,4 3,1 2,4 1,7 0,9
Tabelle 2: Betragshöhe bei Online-Käufen (Quelle: Pago)
2.4. Überblick über gängige Methoden zur Verschlüsselung von Daten bei
der Übertragung im Internet
,,Oft wird das Thema Sicherheit als das wichtigste des Internet angesehen. Die nicht vorhandene Möglichkeit, das Inter-
net gegen jede Gefahr abzusichern, wird als Hinderungsgrund angesehen, sich hier zu engagieren. Privatkunden weigern
sich, ihre Kreditkartennummer über das Internet zu übermitteln, Firmen verzichten darauf, überhaupt Daten über das
Internet zu versenden. [...] Prinzipiell muss anerkannt werden, dass es zahlreiche Möglichkeiten gibt, Computer auszu-
spionieren, übermittelte Daten zu lesen, [...] usw."
28
26
Wolfgang Fritz ,,Internet-Marketing und Electronic-Commerce" S. 119
27
Quelle: www.pago.de Studie ,,Electronic Commerce in Deutschland"
28
Andreas Preißner ,,Marketing im E-Business", S. 83

Diplomarbeit
,,Online-Zahlungsverfahren ­ Status Quo und Entwicklungspotentiale"
Thorsten Pietsch
­ 7 ­
Um diesen Argumenten entgegen zu treten, und gerade ,,Neukunden die Angst vor eventuellen Sicherheitsrisi-
ken im Electronic Commerce zu nehmen"
29
wurde spezielle Software entwickelt, die durch Verschlüsselung
zur sicheren Übertragung von Daten beitragen. Es stehen verschiedene Verschlüsselungsverfahren zur
Verfügung. Die beiden bekanntesten sind folgende:
2.4.1.
SSL (Secure Socket Layer)
,,SSL hat sich schnell als ein Standardprotokoll entwickelt, welches für eine Absicherung von Zahlungen im
Internet genutzt werden kann."
30
Bei dem von Netscape entwickelten SSL-Verfahren (Secure Socket Layer
31
) handelt es sich um eine asym-
metrische Verschlüsselung der eingehenden bzw. ausgehenden Daten im Internet. Die Verschlüsselung
von Daten, insbesondere von Kreditkartennummern, spielt die entscheidende Rolle bei der Abwick-
lung von Online-Verkäufen
32
- aber auch ganz allgemein beim Datenaustausch.
Der Microsoft Internet Explorer stellt eine SSL-Internetverbindung mittels eines gelben Schloss-Symboles
dar. Demgegenüber wird bei Netscape-Nutzern ein (unterbrochener) Schlüssel angezeigt. Gleichzeitig
ändert sich die URL
33
(Internet-Adressierung) von ,http:` zu ,https:`.
Da sich die Nutzer nicht erst selbst ein SSL-Zertifikat besorgen müssen, sondern dieses bereits stan-
dardmäßig vorinstalliert in ihrem Browser vorfinden ­ SSL nachträglich in bestehende Netzwerke
eingebaut werden kann, ohne dass Anwendungen oder Netzsoftware geändert werden müssen
34
­ , ist
es sehr verbreitet. Dies ist ebenfalls anhand der oben bereits genannten Zahlen abzulesen: fünfmal
mehr Zahlungen werden mit SSL und nicht mit SET verschlüsselt.
,,[Das SSL-Verfahren] kann aber nicht den Kreditkartenmissbrauch vermeiden, da nicht festgestellt werden kann, ob
der rechtmäßige Karteninhaber und der registrierte Händler am jeweils anderen Ende einer Verbindung stehen."
35
Das
SSL-Verfahren dient lediglich der sicheren Datenübertragung ­ nicht aber der Gewährleistung der
Authentizität
36
, beispielsweise des Kreditkarteninhabers
37
. Demgegenüber steht das SET-Verfahren.
Bei dem sich Nutzer und Händler explizit um den Erwerb eines Verschlüsselungszertifikates kümmern
müssen.
2.4.2.
SET (Secure Electronic Transaction)
,,Die rechtskräftige Verbindlichkeit soll durch Bestrebungen von VISA, Mastercard und IBM, die gemeinsam den
SET-Standard [...] entwickelt haben, ermöglicht werden. [...] Bei diesem Verfahren erhalten alle Beteiligten ­ Nutzer,
Händler und Kreditkartenausgeber ­ ein Zertifikat, das diese eindeutig zur Zahlungsabwicklung autorisiert und identi-
fiziert. [...] Auf Käuferseite wird diese als sogenannte elektronische Geldbörse (wallet) im Browser integriert."
38
Die Verbreitung des SET-Verfahrens ist aus den oben genannten Gründen, vor allem wegen des nöti-
gen Aufwandes auf Seiten des Konsumenten, gering: ,,Jede Hürde für den Nutzer ­ und sei sie noch so klein ­
ist eine zu viel."
39
29
Gareis, Korte, Deutsch ,,Die E-Commerce Studie, richtungsweisende Marktdaten ..." S. 36
30
Carroll, Broadhead ,,Selling-Online" S. 229
31
SSL = ,,Secure Socket Layer; Protokoll zur Verschlüsselung von Dateien ­ auf dieses Ver-
fahren wird im Anschluß eingegangen.
32
Andreas Preißner ,,Marketing im E-Business", S. 90
33
Abk.: URL = Uniform bzw. Universal Ressource Locator; eindeutige Darstellung einer Inter-
netadresse. Besteht aus der Angabe des Protokolltyps (z. B. HTTP), des angeforderten Diens-
tes (z. B. WWW, FTP) sowie der Domain des Anbieters. Quelle: www.psychonomics.de/ siehe
eMafo Almanach siehe eMafo Almanach
34
Müller-Grote, Reydt, Schmidt ,,eBusiness ­ wie man's macht und was es kostet" S. 39
35
Ketterer, Stroborn ,,Handbuch ePayment ­ Zahlungsverkehr im Internet" S. 165
36
im Sinne einer ,,Sicherstellung der Identität" der am Handel beteiligten Parteien ­ sinn-
gemäß: Dominique Müller-Grote ,,eBusiness ­ wie man's macht und was es kostet" S. 40
37
Andreas Preißner ,,Marketing im E-Business" S. 93
38
Ketterer, Stroborn ,,Handbuch ePayment ­ Zahlungsverkehr im Internet" S. 166
39
E>Market 43/ 44 (Oktober 2001) S 26: "Die absolute Sicherheit lohnt nicht ­ nach dem
Scheitern von SET ist sich die Branche über das weitere Vorgehen uneins"

Diplomarbeit
,,Online-Zahlungsverfahren ­ Status Quo und Entwicklungspotentiale"
Thorsten Pietsch
­ 8 ­
In der oben angeführten Tabelle: ,,Welche Zahlungsmethoden haben Sie schon beim Einkaufen oder Bestellen im
Internet benutzt?" (vgl. S. 5) ist abzulesen, dass nur 8,2 Prozent der Abrechnungen per SET-
Verschlüsselung getätigt wurden, im Vergleich zu 36,9 Prozent SSL-verschlüsselten bzw. 11,0 Prozent
gänzlich unverschlüsselten
40
.
,,Aus Sicht der Händler ist der hohe Implementierungsaufwand bei SET fragwürdig, wenn der Gewinn an Sicherheit im
Vergleich zu einfach handhabbaren Lösungen relativ marginal ist", sagt Patrick Diemer, Geschäftsführer von
VISA International.
41
Dabei musste VISA im Jahre 2001: ,,1,4 Millionen DM aufgrund von Missbrauchsfällen
von Kreditkarten im Internet abschreiben".
42
2.4.3.
Neue Entwicklungen im Verschlüsselungs- und Sicherheitsbereich
Da sich keine gemeinsamen Sicherheitsstandards durchsetzen konnten, bemühen sich die einzelnen
kartenausgebenden Institute um eigne Lösungen:
,,VISA setzt unter dem Markennamen 3D Secure auf eine Händlersoftware, mit deren Hilfe über zentral abzuwi-
ckelnde Bankenabfragen Akzeptanzstellen und Karteninhaber verifiziert werden. Der Kunde muss sich dabei bei seiner
Bank nur ein Mal registriert haben. 3D steht für ,drei Domains', nämlich die Issuer Domain (der kartenausgebenden
Bank), die Acquirer Domain (der Händlerbank) und die dazwischen geschaltete Interoperability Domain von VISA."
43
,,Bei UCAF [Mastercard] wird ein 32 Byte großes, leeres Feld von der Shopping-Site an die kartenausgebende Bank
übertragen, die dann das Feld mit irgendeinem Inhalt ausfüllen soll, der den Karteninhaber als solchen authentifiziert.
[...] ,Die Umstellung der bestehenden Händlersysteme erfordert keinen großen Aufwand".
44
,,UCAF (Universal Cardholder Authentifcation Field) ist ein System zur sicheren Authentifizierung des Karteninha-
bers [...] Ziel der Sicherheitslösung ist es, Betrug im Internet zu verhindern, das Vertrauen der Käufer in den virtuellen
Marktplatz zu erhöhen und es Händlern möglich zu machen, Bestellungen von Karteninhabern aus der ganzen Welt
anzunehmen und abzuwickeln ­ ohne das Risiko finanzieller Verluste einzugehen."
45
An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass bei dem UCAF-Verfahren eine Softwareinstallation durch
den Karteninhaber notwendig ist. Diese könnte bereits der Schritt zu viel sein, und eine Barriere darstel-
len, welche die Verbreitung be- wenn nicht gar verhindert.
46
Aktuelle Probleme bezüglich der Haftung bei Online-Zahlung mit einer Kreditkarte werden in einem
extra Unterkapitel, das sich mit dem Urteil des Bundesgerichtshofes vom April 2002 beschäftigt, im
Einzelnen erörtert (vgl. Anhang S. A/xiii ff.). Dieses Urteil hat einen großen Einfluss auf den derzeiti-
gen Handel im Internet, da es die Haftung vom Internet-Händler auf das kartenausgebende Institut
verlagert.
Die nachfolgenden Schaubilder zeigen, dass zwischen der in der Öffentlichkeit verbreiteten Mär von
der Unsicherheit der Kreditkarten und der (statistischen) Wirklichkeit eine große Abweichung besteht.
Laut einer Studie der E-Market (siehe folgende Seite) gehen 13 Prozent der Missbrauchsfälle von Kre-
ditkarten auf Situationen zurück, bei denen die Karte körperlich nicht vorhanden ist (Kauf per Telefon,
per Internet usw.). Von diesen Missbrauchsfällen geht ein Drittel zu Lasten des Online-Bereiches. Laut
40
Quelle: Studie IZV 5 ,,Internet-Zahlungsverfahren aus der Sicht der Verbraucher" von 2002
realisiert durch das Institut für Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsforschung - Universität
Karlsruhe (TH)
41
E-Market 43 - 44 (Oktober 2001) S. 26: "Die absolute Sicherheit lohnt nicht ­ nach dem
Scheitern von SET ist sich die Branche über das weitere Vorgehen uneins."
42
ebenda
43
E-Market 43 - 44 (Oktober 2001) S. 26: "Die absolute Sicherheit lohnt nicht ­ nach dem
Scheitern von SET ist sich die Branche über das weitere Vorgehen uneins."
44
ebenda
45
Quelle: www.ecin.de ,,UCAF: Sicherheit für Online-Händler" 14.08.2002
46
Ketterer, Stroborn ,,Handbuch ePayment ­ Zahlungsverkehr im Internet" S. 230

Diplomarbeit
,,Online-Zahlungsverfahren ­ Status Quo und Entwicklungspotentiale"
Thorsten Pietsch
­ 9 ­
Auskunft von VISA International waren es allerdings 1,4 Millionen DM allein im Jahr 2001 (vgl. vor-
herige Seite).
.
.
.
.
.
.
.
.
.
.
Abbildung 3: Anteil an Missbrauchsarten von Kreditkarten
(Quelle: E-Market 35-36/ 2001 S. 11)
.
Abbildung 4: Missbrauchsfälle 'Card not present'
(Quelle: E-Market 35-36/ 2001 S. 11)
Anteile der Missbrauchsarten von Kreditkarten
(in Prozent)
Karten-
fälschungen
47%
Rest
2%
Gefälschte
Kartenanträge
2%
Postw eg-
verluste
5%
Verlorene
Karten
6%
Card not
Present
13%
Gestohlene
Karten
25%
Missbrauchsfälle bei 'Card not present'
Verteilung in on- und off-line-Bereich
off-line
67%
on-line
33%

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­ 10 ­
2.5.
Rechtlicher Rahmen ­ gültig auch beim Handel im Internet
Die im eCommerce tangierten rechtlichen Vorschriften bilden einen Durchschnitt aller auch offline be-
rührter Teilgebiete des Handelsrechtes: Besonderheiten des Vertragsrechtes, Wettbewerbsrecht, Ver-
braucherschutz aber auch öffentliches Recht wie Datenschutz und Gewerberecht. Das Internet-Recht
ist ein junges Recht und befindet sich im Wandel der Rechtssprechung
47
.
2.5.1. Die Willenserklärung als Grundlage von Verträgen
Zum Abschluss eines Vertrages bedarf es zweier übereinstimmender Willenserklärungen: eines Ange-
botes und einer Annahme. Prinzipiell ist dies auch im Internet nötig und möglich. Auch per E-Mail
können Willenserklärungen abgegeben werden: ,,Sofern erkennbar ist, was der Versender der Mail begehrt,
stellt die Mail eine solche vertragsbindende Willenserklärung dar."
48
Online-abgegebene Willenserklärungen
sind regelmäßig anfechtbar - die Schwierigkeit liegt bei der Nachweisführung durch den Online-Händ-
ler.
2.5.2. Die Geschäftsfähigkeit ­ die Frage der Wirksamkeit abgeschlossener
(Handels-)Verträge
Der Abschluss von Verträgen ist in Deutschland an die Geschäftsfähigkeit der Geschäftspartner ge-
bunden. Nicht geschäftsfähig sind Minderjährige, die nicht das siebente Lebensjahr vollendet haben
104 BGB). Kinder und Jugendliche, die das siebente Lebensjahr vollendet haben, aber noch nicht voll-
jährig sind, gelten als beschränkt geschäftsfähig (§ 106 BGB). Ihre Willenserklärungen bedürfen der
Zustimmung eines Erziehungsberechtigen. Verträge sind schwebend unwirksam, solange die Zustim-
mung nicht erfolgt ist. Laut der W3B-Studie
49
vom Mai 2002 macht die Bevölkerungsgruppe der 14 bis
19jährigen 5,9 Prozent der Internet-Nutzer aus. Der Anteil der Wohnbevölkerung bis 19 Jahren be-
trägt 5 Prozent
50
.
Anders verhält es sich bei dem (im Volksmund Taschengeld-Paragraf genannten) § 110 BGB, dem zufolge
ein Minderjähriger über die Mittel verfügen darf, "[...] die ihm zu diesem Zweck oder zu freier Verfügung von
dem Vertreter oder mit dessen Zustimmung von einem Dritten überlassen worden sind."
Diese Rechtslage macht Online-Händlern das Leben schwer, da diese ihren Geschäftspartnern bei Ver-
tragsschluss nicht persönlich gegenüber stehen. Die Händler müssen darauf vertrauen, dass Kunden
zutreffende Angaben machen. In vielen Online-Shops wird explizit nachgefragt, ob der Kaufinteres-
sent volljährig ist. Wird diese Frage (vorsätzlich) fälschlich bejaht, bleibt das Risiko der eventuellen
Nichtigkeit des Vertragsabschlusses beim Online-Händler.
Aber auch geschäftsfähige Kunden können Online-Händler in die Bredouille bringen, indem sie ihr
Recht ausschöpfen. Durch die Neufassung des Bürgerlichen Gesetzbuches ist es Käufern im Fernabsatzbe-
reich (wenn Käufer und Verkäufer sich nicht gegenüberstehen, sondern ausschließlich fernkommuni-
kativ mit einander in Kontakt treten) möglich, innerhalb von 14 Tagen nach der Lieferung, Produkte
zu retournieren
51
. Eine Begründung ist hierfür nicht erforderlich.
52
Das Fernabsatzgesetz, das seit Juni 2000: ,,[...] Verträge über die Lieferung von Waren oder über die Erbringung
von Dienstleistungen, die zwischen einem Unternehmer und einem Verbraucher unter ausschließlicher Verwendung von
Fernkommunikationsmitteln abgeschlossen werden [...]," regelte, hat mit Ablauf des Jahres 2001 seine Gültig-
47
vgl.: Müller-Grote, Reydt, Schmidt ,,eBusiness ­ wie man's macht und was es kostet" S. 99
48
ebenda S. 100
49
Quelle: www.w3b.de
50
Quelle: www.nfoeurope.com
51
vgl. § 361 a BGB Widerrufsrecht ­ schriftlich oder konkludent per Rücksendung der Ware
52
vlg. § 355 BGB

Diplomarbeit
,,Online-Zahlungsverfahren ­ Status Quo und Entwicklungspotentiale"
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­ 11 ­
keit verloren. Seit dem 01. Januar 2002 haben alle gesetzlichen Grundlagen in das Bürgerliche Gesetz-
buch Einzug gefunden, u. a. in die §§ 312 BGB ff und 126 a BGB ,,Elektronische Form"
53
.
Ähnlich verhält es sich mit der Rückforderung von Abbuchungen durch den Kunden, denn: ,,Fehlt die
Unterschrift beim Lastschriftverfahren, hat der Kunde das Recht, nahezu beliebig lange dem Lastschrifteinzug bei seiner
Bank zu widersprechen."
54
In der Praxis wird sich keine Bank verweigern, Rückbuchungen an einen
Bankkunden vorzunehmen, schon aus Kulanzgründen. Bei Kreditkartenzahlungen sieht es nicht an-
ders aus: Abbuchungen können ­ zumindest bis zur Kenntnisnahme des Kontoauszuges ­ durch den
Karteninhaber zurückgenommen werden. Dieser Umstand und neue juristische Betrachtungen werden
in einem extra Text (vgl. Anhang S. A/xiii ff.) betrachtet. Generell sei aber angemerkt, dass: ,,[...] Onli-
ne-Händler bis zu zehn Prozent ihres Jahresumsatzes durch Kreditkartenbetrug [...]"
55
einbüßen.
2.5.3. Die digitale Signatur ­ eine Möglichkeit der Authentifizierung
Die digitale Signatur kann in Zukunft dazu beitragen, rechtliche Probleme zu lösen, vornehmlich die
Authentifizierbarkeit (eine Beweiserleichterung und den sicheren Austausch von Willenserklärungen
56
).
Ist diese gewährleistet, so ist beiden Handelspartnern geholfen, nämlich sowohl Händlern als auch
Kunden ,,ein Gefühl der Sicherheit beim Gebrauch"
57
des Internets geben.
Im Signaturgesetzt heißt es: ,,Eine digitale Signatur im Sinne dieses Gesetzes ist ein mit einem privaten Signatur-
schlüssel erzeugtes Siegel zu digitalen Daten, das mit Hilfe eines zugehörigen öffentlichen Schlüssels, der mit einem Signa-
turschlüssel-Zertifikat einer Zertifizierungsstelle oder der Behörde nach § 3 versehen ist, den Inhaber des Signaturschlüs-
sels und die Unverfälschtheit der Daten erkennen lässt."
58
Eine elektronische Signatur muss nach § 2 Nr. 2 Signaturgesetz vier Funktionen erfüllen. Sie muss:
· Ausschließlich dem Signaturschlüssel-Inhaber zugeordnet sein,
· Damit seine Identifizierung ermöglichen,
· Mit Mitteln erstellt werden, die der Signaturschlüsselinhaber unter seiner alleinigen Kontrolle halten kann,
· Mit den Daten, auf die sie sich bezieht, verknüpft sein, damit eine nachträgliche Veränderung der Daten
erkannt werden kann.
59
Diese Aspekte lassen sich in den folgenden drei Punkten zusammenfassen, die aus Händler- wie aus
Nutzersicht Relevanz besitzen: ,,Datensicherheit, Authentifizierbarkeit und Nichtabstreitbarkeit"
60
Gerade die
Nichtabstreitbarkeit ist durchschlagend, da, wie in folgenden Kapiteln darzustellen ist, ein Käufer alle
online-bestellten Waren (Ausnahme digitale Güter wie Downloads u. a.) mit der Begründung zurück-
weisen kann: ,,Das habe ich nie bestellt!" Bisher ist es nur sehr schwer möglich, den Gegenbeweis an-
zutreten
61
. Der Einführung von digitalen Signaturen steht der Aufwand entgegen, denn welcher Kon-
sument investiert: ,,[...] 40 Euro für einen Chipkartenleser und 25 Euro Jahresgebühr für ein Signatur-
Zertifikat?"
62
53
Ketterer, Stroborn ,,Handbuch ePayment ­ Zahlungsverkehr im Internet" S. 300
54
Quelle: www.ecin.de ,,Alte Besen kehren noch am Besten", 22.02.2001 ­ vgl Ketterer, Stro-
born ,,Handbuch ePayment ­ Zahlungsverkehr im Internet" S. 97
55
Quelle: www.ecin.de ,,Alte Besen kehren noch am Besten", 22.02.2001
56
Müller-Grote, Reydt, Schmidt ,,eBusiness ­ wie man's macht und was es kostet" S. 34
57
Ketterer, Stroborn ,,Handbuch ePayment ­ Zahlungsverkehr im Internet" S. 12
58
Quelle: Signaturgesetz (Artikel 3 des Informations- und Kommunikationsdienstegesetzes vom
13. Juni 1997
59
Ketterer, Stroborn ,,Handbuch ePayment ­ Zahlungsverkehr im Internet" S. 297
60
Quelle: www.berlecon.de Studie von Berlecon Research ,,Kassieren im Ecommerce"
61
aus diesem Grund fordern verschiedene Verbände die Einführung von festinstallierten Hard-
warekomponenten zur Sicherung der Authentifizierung. Quelle: www.ecin.de vom 02.08.2002:
Der Deutsche Multimedia Verband e. V. (dmmv) fordert: ,,[...] die nachhaltige Absicherung
des Online-Zahlungsverkehrs nur mit Hilfe der Hardwareindustrie möglich ist."
62
E>Market 02/2002 (Februar 2002) ,,Klick statt Kuli ist selten ­ Digitale Signatur: die
elektronische Unterschrift wird von manchen schon totgesagt. Doch in vielen Firmen findet
sie Akzeptanz" S. 17 ff

Diplomarbeit
,,Online-Zahlungsverfahren ­ Status Quo und Entwicklungspotentiale"
Thorsten Pietsch
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Im Rahmen der IZV4 wurde nach der Akzeptanz von Signaturen im Internet gefragt: ,,Überraschenderweise
sind drei Viertel der Befragten bereit, digitale Signaturen einzusetzen. Allerdings ist die Bekanntheit digitaler Signaturen
nicht weit verbreitet. Jeder Fünfte kennt sie nicht. [...] 38 Prozent sehen die Attraktivität des Einkaufs im Netz durch
digitale Signaturen gesteigert. [...] Mehr als ein Drittel befürchtet, durch gefälschte Signaturen Schaden zu erleiden, ein
weiteres Drittel ist der Meinung, dass die rechtlichen Grundlagen noch nicht ausreichend sind."
63
Die Anwendung einer digitalen Signatur als Ersatz einer persönlichen Unterschrift ist nur in wenigen
Fällen
64
gemäß des § 126 BGB (Schriftform) unbedingt erforderlich. Aus diesem Grunde bleibt es im
Rahmen dieser Diplomarbeit bei Erwähnung der Möglichkeit, Verträge digital zu signieren.
65
Nichts-
destotrotz ist es in Einzelfällen notwendig, dem End-Kunden nachweisen zu können, dass dieser eine
Bestellung getätigt hat.
Die in diesem Zusammenhang ebenfalls tangierte Frage der Haftung bei einer (Falsch-)Bestellung wird
in einem Sonderabschnitt besprochen. Ein Vorkommnis führte zu einer Verhandlung vor dem Bun-
desgerichtshof in Karlsruhe; das darauf folgende Urteil hatte und hat einen großen Einfluss auf die
Internet-Wirtschaft (vgl. Anhang S. A/xiii ff.).
2.6. Übersicht über die Gewohnheiten und die Bedürfnisse von Internet-
Nutzern
Zum Abschluss dieses Kapitels werden die sich stetig ändernden Gewohnheiten und Bedürfnisse der
Internet-Nutzer anhand von Studien und Statistiken skizziert und, so möglich, in einen europäischen
bzw. globalen Kontext gestellt.
Grundsätzlich können die Güter, die Konsumenten im Internet erwerben können, in zwei Gruppen
unterschieden werden: zum einen in die sogenannten physischen Güter (beispielsweise: Bücher, Kleidung,
Hardware), zum anderen in digitale Güter, zu denen Software und Inhalte gezählt werden. Inhalte (aktu-
elle Nachrichten, Presseartikel, oder ganze Studien, Bücher usw.) werden in der Fachsprache als Content
bezeichnet.
Die historische Entwicklung des Internets führte zur sogenannten alles-kostenlos-Mentalität, da zu Beginn
sämtliche Anbieter, beispielsweise die Online-Versionen klassischer Medienhäuser, ihren Content kos-
tenlos zur Verfügung stellten und hofften, allein durch Werbeeinblendungen ihren Online-Service
refinanzieren zu können. Dieses stellte sich als Trugschluss heraus. Also begannen die Medienhäuser
nach und nach, Bezahlfunktionen zu integrieren ­ sogenannte Micropaymentverfahren. 1999 lehnten es
noch 49,9 Prozent der Internet-Nutzer grundsätzlich ab, für Content zu zahlen. Gemäß der W3B-Studie
2002 verkleinerte sich diese Fraktion allerdings auf derzeit 28,9 Prozent der Internet-Nutzer. Die alles-
kostenlos-Zeiten gehören demnach auch aus Sicht der Mehrheit der Konsumenten der Vergangenheit
an
66
.
Die nachfolgende Abbildung verdeutlicht, welche Produkte im Internet vornehmlich Absatz finden.
Die mit light benannten Internet-Einkäufer zeichnen sich dadurch aus, dass sie in den vergangenen
zwölf Monaten maximal zwei Einkäufe online getätigt haben. Die heavy Einkäufer kauften mindestens
zehn Mal online ein.
63
Ketterer, Stroborn ,,Handbuch ePayment ­ Zahlungsverkehr im Internet" ­ S. 117
64
,,Das Zivilrecht unterscheidet zwischen Erklärungen, die die Schriftform erfordern, und
solchen, die schriftlich erklärt werden müssen. Charakteristikum der Schriftform ist die
eigenhändige Unterschrift. Zu diesen Erklärungen zählen typischerweise Bürgschaftsverträge,
Kreditverträge und Immobilienverträge." Jedoch: ,,Die digitale Unterschrift ersetzt nicht
die eigenhändige Unterschrift und erfüllt damit nicht das zivilrechliche Schriftformerfor-
dernis." Vgl. Müller-Grote, Reydt, Schmidt ,,eBusiness ­ wie man's macht und was es kostet"
S. 104 f
65
Quelle: www.weinknecht.de/digisig.htm
66
Quelle: www.w3b.de Mai 2002

Diplomarbeit
,,Online-Zahlungsverfahren ­ Status Quo und Entwicklungspotentiale"
Thorsten Pietsch
­ 13 ­
Abbildung 5: Welche Produkte wurden gekauft?
Wie am Beginn des Kapitels erwähnt, beläuft sich die derzeitige Internet-Nutzerschaft in Deutschland auf
26,7 Millionen Nutzer (Stand: August 2002
67
). Von diesen sind zwei Drittel männlichen Geschlechts
und stellen gleichzeitig knapp drei Viertel der Online-Einkäufer
68
.
Die Altersverteilung der Internet-Nutzer in Deutschland lässt sich mit den folgenden Zahlen beschrei-
ben
69
- deren grafische Darstellung ist am Beginn dieses Kapitels zu finden (vgl. S.
2
):
19 Jahre und jünger
5,9 Prozent
20 bis 29 Jahre
24,7 Prozent
30 bis 39 Jahre
30,6 Prozent
40 bis 49 Jahre
21,6 Prozent
50 Jahre und älter
17,2 Prozent
Tabelle 3: Altersverteilung der Internet-Nutzer (Quelle: W3B)
Nach dem höchsten Berufs- und Schulbildungsabschluss befragt, gaben 42,2 Prozent eine abgeschlos-
sene Berufsausbildung, 14,3 bzw. 14,1 Prozent einen Universitäts- bzw. Fachhochschulabschluss an.
70
Das Wissensmonopol liegt also (nicht mehr) allein bei Hochschulabsolventen, wie dies zu Beginn der
Internet-Verbreitung noch der Fall war.
Auf die Frage nach der: ,,Bedeutung des Internets im täglichen Leben"
71
sagten 43,6 Prozent der Antworter:
,,Auf das Internet möchte ich in meinem täglichen Leben keinesfalls verzichten"; bei immerhin 38,5 Prozent spielt
das Internet: ,,im täglichen Leben eine wichtige Rolle", nur 15,9 Prozent gaben an, das Internet spiele nur:
,,gelegentlich eine Rolle".
67
Quelle: www.emnid.de ,,Die deutsche Internet Teilung" Juni 2002
68
Quelle: ,,Electronic Commerce in Deutschland" www.pago.de
69
Quelle: www.w3b.de Mai 2002
70
ebenda
71
ebenda
Welche Produkte haben Sie in den letzten 12 Monaten im Internet
eingekauft, bestellt oder gebucht?
(Quelle: @facts, E-Market 33-34/2001)
294
123
89
77
107
67
118
32
67
26
194
110
130
119
89
78
76
42
85
76
Bücher
Kleidung/ Schuhe
CD
Softw are
Computer/ Hardw are
Unterhaltungselektronik
Bahn-/ Flugticket
Zeitschriften/ Zeitung
Eintrittskarten
DVD/ Video
light
heavy

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­ 14 ­
Über die durchschnittliche Nutzungsdauer des Internets ist folgendes zu sagen: Internet-Nutzer in
Deutschland surfen am längsten. Laut der Studie ,,Internet 2002 ­ International Key Facts" sind deutsche
Internet-Nutzer durchschnittlich 8 Stunden 42 Minuten monatlich online (zum Vergleich: für Spanien
wurden 8 Stunden 15 Minuten und für Frankreich 7 Stunden 56 Minuten ermittelt).
72
Der Anteil der Internet-Nutzung am Arbeitsplatz hat in den vergangenen Jahren zugenommen, wie aus
der nachfolgenden Grafik abzulesen ist. In der IZV5-Befragung wird differenziert nach dem Schwer-
punkt der Nutzung gefragt: zum einen ,,mehr berufliche als privat" bzw. ,,mehr privat als beruflich". Diese Dif-
ferenzierung wurde in der IZV4 noch nicht angewandt und verwirrt daher beim Vergleich.
Abbildung 6: "Wie nutzen Sie das Internet?" (Quelle: IZV 5)
Nachdem nun die wichtigen Punkte: ,,Wer, wo, wie lange" geklärt wurden, stellen sich anschließend die
Fragen nach den allgemeinen Bedürfnissen der Internet-Nutzer. Als wichtigster Punkt wird in einer
Studie von Forrester Research die Sicherheit des Einkaufes (sichere Datenübertragung, Sicherheit der ge-
nannten privaten Informationen usw.) bewertet: 91 Prozent der Befragten gaben diesem Punkt oberste
Priorität und bezeichneten Sicherheit als sehr wichtig; auf den Plätzen zwei und drei folgen die Einfachheit
(mit 43 Prozent) und der Komfort (mit 24 Prozent). Als immerhin wichtig bezeichneten 40 Prozent der
Befragten die Einfachheit und 57 Prozent den Komfort.
73
Ähnlich stellen sich die Ergebnisse einer Studie von Mummert & Partner dar. Gemäß dieser legen Inter-
net-Nutzer auf die folgenden drei Punkte besonderen Wert: ,,1. Sicherheit ­ 2. hohe Verbreitung ­ 3. kein
unnötiger Aufwand".
74
Ein ECIN-Artikel resümiert ähnlich: ,,Hauptsächlich hängt die Auswahl der Bezahl-
variante von einer einfachen und unkomplizierten Handhabung, der Kostenbelastung sowie des Belastungszeitpunktes
ab"
75
.
72
Quelle: www.ecin.de ,,Deutsche und Briten fleißigste Online-Shopper" vom 25.09.2002
73
Quelle: www.forrster.com ­ Forrester Research (2001)
74
Quelle: www.mummert.de - Mummert & Partner: ,Bezahlsysteme: das Sterben hat begonnen`
75
Quelle: http://www.ecin.de ,,Online Payment: Bleibt alles beim Alten?" 29.05.2002
Wie nutzen Sie das Internet?
50,3
39,3
40,9
32,4
22,6
8,8
5,7
0
10
20
30
40
50
60
IZV4 (2001)
IZV5 (2002)
Studie
überwiegend privat
mehr privat als beruflich
mehr beruflich als privat
überwiegend beruflich

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­ 15 ­
Auf die Frage: ,,In welchem Zeitraum haben Sie das letzte Mal im Internet eingekauft?"
wurden folgende Ant-
worten gegeben:
Innerhalb der letzten vier Wochen
30 Prozent
4,13 Millionen Nutzer
Ein bis zwei Monate her
25 Prozent
3,55 Millionen Nutzer
Zwei bis drei Monate her
18 Prozent
2,43 Millionen Nutzer
Länger her als drei Monate
27 Prozent
3,76 Millionen Nutzer
Tabelle 4: Zeitraum der letzten Internet-Einkäufe (Quelle: Online Reichweiten Monitor ORM
2002)
Die genannten Prozentzahlen beziehen sich auf 13,87 Millionen Internet-Nutzer in Deutschland, die
bereits Einkäufe im Internet getätigt haben. Diese bilden wiederum 57,8 Prozent der mit 23,99 Millio-
nen bezifferten Gesamtnutzerschaft in Deutschland.
76
Im Durchschnitt sind 57,8 Prozent der Internet-Nutzer zum Online-Einkauf bereit. Diese Bereitschaft
steigt mit der Dauer der Internet-Nutzung an und ist im nachfolgend aufgeführten Diagramm abzule-
sen. Gemäß dieser Untersuchung haben 74 Prozent derjenigen, die bereits länger als drei Jahre Zugang
zum Internet haben, bereits mindestens einmal online eingekauft. ,,Der Anteil der Newbies
77
im Netz
nimmt kontinuierlich ab und damit verbunden schwindet die Scheu vor Web-Transaktionen und steigt die Bereitschaft
zur Internet-Order."
78
Abbildung 7: Online-Shopping nach Internet-Erfahrung (Quelle: ORM 2002)
76
Quelle: www.agirev.de - Online Reichweiten Monitor ORM 2002 ­
77
Newbie = ,,Internet-Anfänger oder Neueinsteiger ohne Vorerfahrungen im Online-Bereich"
Quelle: www.psychonomics.de
78
Quelle: www.ecin.de ,,eCommerce: neue Lust am Online-Einkauf" 28.08.2002
Online-Shopping nach Internet-Erfahrung
(Quelle: ORM 2002)
58
38
31
41
49
55
69
74
0
58
Gesamt-
nutzer
w eniger
als 1
Monat
seit 1 bis
3
Monaten
seit 4 bis
6
Monaten
seit 7 bis
12
Monaten
seit 1 bis
2 Jahren
seit 2 bis
3 Jahren
seit mehr
als 3
Jahren

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­ 16 ­
Bezüglich der Umsätze, die im Internet getätigt wurden, sind der Studie ,,Internet 2002 ­ International Key
Facts" für das Jahr 2001 folgende Zahlen zu entnehmen: in Deutschland wurden insgesamt 5,0 Milliar-
den Euro umgesetzt. In diesem Bereich führende Nation Europas ist Großbritannien mit einem Um-
satz von 6,5 Milliarden Euro im Jahre 2001.
79
Mit der Frage welche Risiken/ Umsatzausfälle von Online-Käufern ausgehen, beschäftigt sich die Stu-
die ,,Electronic Commerce in Deutschland" vom September 2002. Sie wurde durch eine Auswertung der 15
Millionen Transaktionsdaten des Backoffice-Service-Dienstleisters Pago
80
aus dem Jahre 2001 erarbei-
tet. Folgende Daten stammen aus dieser Studie.
Abbildung 8: Kaufabschlüsse im Jahresverlauf 2001 (Quelle: Pago)
Aus der obigen Abbildung ist abzulesen, dass die meisten Transaktionen ­ sprich Einkäufe ­ in der
Schlechtwetterzeit zwischen November und März getätigt wurden. Bei diesen Schaubild handelt es sich
um eine Beobachtung aus dem Jahre 2001. Vergleichsdaten zu vorhergehenden Jahren wurde nicht er-
wähnt und liegen anscheinend nicht vor.
79
Quelle: www.ecin.de ,,Deutsche und Briten fleißigste Online-Shopper
,, vom 25.09.2002
80
Pago eTransaction Services GmbH, www.pago.de
0
5
10
15
20
Anteil in
Prozent
Kaufabschlüsse im Jahresverlauf 2001
(Quelle: Pago)
in % 18,96 19,69 17,08 7,71 3,44 3,44 2,71 2,71 2,92 2,81 8,23 10,3
Jan
Feb Mrz
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug Sep Okt Nov Dez

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­ 17 ­
Abbildung 9: Verteilung der tatsächlichen Zahlungen und Schlechtrate
(Quelle: Pago)
In diesem Schaubild ist abzulesen, wie sich die Schlechtrate
81
auf die Altersgruppen der Online-Käufer
verteilt: ,,Bei Pago-Kunden liegt [die Schlechtrate] bei durchschnittlich 4,5 Prozent." Auffällig ist die fast dop-
pelt so hohe Schlechtrate bei der Nutzerbschaft bis 17 Jahre. Bei den Online-Käufern zwischen 31 und
40 Jahren, die 42,2 Prozent der Transaktionen durchführen, liegt die Schlechtrate nahezu proportional
bei 40,2 Prozent.
81
Die ,,Schlechtrate" bezeichnet den Anteil der Bezahlvorgänge, bei denen mehr als zwei Mal
gemahnt werden mußte
Verteilung der
tatsächlichen
Zahlungen
und
Schlechtrate
(Quelle: Pago)
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
Alter
in Prozent
Anteil Zahlungen
0,60
7,10
5,60
6,70 12,90 42,20 11,30 9,00
4,60
Anteil Schlechtzahlungen 1,20
7,80
6,10 10,30 15,90 40,20 7,20
5,40
5,90
Durchschnittliche
Schlechtrate
8,70
5,00
5,00
6,80
5,60
4,30
2,90
2,80
5,70
bis 17 18-23 24-25 26-27 28-30 31-40 41-45 46-53 53 bis

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2002
ISBN (eBook)
9783832465063
ISBN (Paperback)
9783838665061
DOI
10.3239/9783832465063
Dateigröße
1.5 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Hochschule Wismar – Wirtschaft
Erscheinungsdatum
2003 (März)
Note
1,3
Schlagworte
online-zahlung payment aposto markt- konkurrenzanalyse volkswagen bank
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