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Leitfaden zur Einführung von Electronic Commerce

Unter besonderer Berücksichtigung der logistischen Anforderungen im Business-to-Consumer-Bereich

©2002 Diplomarbeit 151 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Problemstellung:
Internetbasiertes E-Commerce verändert die Geschäftstätigkeit grundlegend und schafft neue Realitäten in der Wirtschaft. Die Möglichkeit, über das Internet relativ leicht neue Geschäftspartner zu finden und mit diesen ortsunabhängig und jederzeit kommunizieren zu können, führt zu einer Neuausrichtung der Geschäftsprozesse. Es ergeben sich eine Vielzahl neuer Alternativen mit Nachfragern in Kontakt zu treten, Informationen auszutauschen und Geschäfte effizienter abzuwickeln. Zugleich stellen diese Verbesserungen aber auch ein hohes Risiko für Unternehmen dar, da beispielsweise der eigene Markt- und Transaktionsraum aufgrund geringerer Markteintrittsbarrieren von bisherigen und neuen Wettbewerbern in kürzester Zeit besetzt und erobert werden kann.
Aus Kundensicht ist E-Commerce grundsätzlich positiv zu bewerten, da sich Art und Umfang des Zugangs zu Produktinformationen grundlegend ändern. Preis, Qualität und Lieferzeit werden für die Kunden transparenter. Ein umfassender Vergleich der angebotenen Produkte verschiedener Anbieter ist im E-Commerce wesentlicher leichter vorzunehmen als im traditionellen Handel.
Die Anbieter stehen dagegen vor dem Problem, dass durch die erhöhte Transparenz die Ansprüche an Preis, Qualität und Lieferzeit steigen – und das stetig. Da die Konkurrenz im Internet nur ein paar „Klicks“ entfernt ist, wechseln unzufriedene Kunden relativ schnell den Anbieter. Die Folge ist ein Ansteigen des Konkurrenzdrucks. Daher sind auch und gerade im E-Commerce zufriedene Kunden der Schlüsselfaktor für nachhaltigen unternehmerischen Erfolg. Die Steigerung des Kundennutzens kann somit als Grundlage für E-Commerce definiert werden. Aber dazu gehört mehr als nur eine gut gemachte Website. Da über das Internet bestellte Waren auch zum Kunden transportiert und vom Kunden bezahlt werden müssen, stellen sich hohe Anforderungen an die logistische Abwicklung von Internet-Bestellungen (E-Fulfillment). Ohne eine gut funktionierende Logistik hinter den Websites kann kein Anbieter langfristig erfolgreich sein. Dies gilt vor allem für das Endkundengeschäft im E-Commerce (B2C) mit seinen zahlreichen Klein- und Kleinstbestellungen.
Um eine wirtschaftliche Relation zwischen dem Wert des Auftrages und den erforderlichen Logistikkosten bei gleichzeitiger Wahrung der Kundenzufriedenheit zu erzielen, müssen die Logistikprozesse effizient und effektiv gestaltet werden. Weiterhin müssen die implementierten Logistikstrukturen […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 6457
Wawrzinowsky, Christoph: Leitfaden zur Einführung von Electronic Commerce - Unter
besonderer Berücksichtigung der logistischen Anforderungen im Business-to-Consumer-
Bereich
Hamburg: Diplomica GmbH, 2003
Zugl.: Hamburg-Harburg, Technische Universität, Diplomarbeit, 2002
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Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2003
Printed in Germany

Inhaltsverzeichnis
I
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis...V
Symbolverzeichnis...VIII
Abbildungsverzeichnis...IX
Tabellenverzeichnis...XI
1
Einleitung...I
1.1
Ausgangssituation ...2
1.2
Zielsetzung und Aufbau der Arbeit...3
2
Grundlagen zum E-Commerce ...4
2.1
Begriffsdefinitionen und Abgrenzungen ...4
2.1.1
E-Commerce im engeren Sinne...5
2.1.1.1
E-Procurement ...5
2.1.1.2
E-Marketing ...6
2.1.2
E-Commerce im weiteren Sinne ...7
2.2
Voraussetzungen für E-Commerce...8
2.2.1
Technologische und organisatorische Voraussetzungen...8
2.2.1.1
I&K-Technologien...8
2.2.1.2
Internet ...10
2.2.1.2.1
Historie des Internets ...10
2.2.1.2.2
World Wide Web...11
2.2.1.3
Intranet ...12
2.2.1.4
Extranet ...13
2.2.2
Rechtliche Grundlagen ...14
2.2.2.1
Vertragsrecht im World Wide Web ...14
2.2.2.2
Signaturgesetz ...16
2.2.3
Sicherheit im E-Commerce...17
2.2.3.1
Grundbedrohungen ...18
2.2.3.2
Digitale Signatur ...19
2.3
Ziele und Potenziale des E-Commerce...21
2.3.1
Ziele ...21
2.3.1.1
Ziele nach Komplexitätsgrad...21
2.3.1.2
Ziele nach Kernbereich ...22

Inhaltsverzeichnis
II
2.3.2
Potenziale ...25
2.3.2.1
Grundlagen zu Effizienz und Effektivität ...25
2.3.2.2
Problem der Effizienzmessung im E-Commerce...27
2.3.2.3
Effizienzkriterien im E-Commerce...28
2.4
Elektronische Märkte ...30
2.4.1
Grundlagen ...31
2.4.1.1
Markt und Transaktion ...31
2.4.1.2
Vollkommener Markt ...31
2.4.1.3
Phasen der Markttransaktion...32
2.4.1.4
Transaktionskosten ...33
2.4.2
Transaktionsbeziehungen auf elektronischen Märkten ...34
2.4.2.1
B2B...34
2.4.2.2
B2C...36
2.4.3
Elektronische Marktplätze...37
2.4.4
Auswirkungen elektronischer Märkte...38
2.5
Zusammenfassung...40
3
Methodik zur Einführung von E-Commerce ...41
3.1
Planungsverfahren bei E-Commerce-Initiativen ­ Kontinuierliche Planung
mit Feedback...41
3.2
Elemente einer E-Commerce-Initiative ...43
3.2.1
E-Commerce-Strategieentwicklung ...44
3.2.1.1
Wissenssammlung und Evaluation der eigenen Fähigkeiten ...45
3.2.1.1.1
Kunden (Marktanalyse) ...45
3.2.1.1.2
Branchen- und Technologietrends (Umfeldanalyse) ...47
3.2.1.1.3
Konkurrenz (Wettbewerberanalyse) ...47
3.2.1.1.4
Eigene Fähigkeiten (Kompetenzanalyse) ...48
3.2.1.2
E-Commerce-Konzeptentwicklung ...49
3.2.1.2.1
Grundkonzepte ...49
3.2.1.2.2
Individuelle Verfeinerung...50
3.2.2
E-Commerce-Blueprint und Business Case...52
3.2.2.1
Grundlagen des Blueprinting ...53
3.2.2.2
E-Commerce-Blueprint...55
3.2.2.3
Business Case...56

Inhaltsverzeichnis
III
3.2.3
Ausführung ...57
3.2.3.1
Projektmanagement ...58
3.2.3.1.1
Grundlagen ...58
3.2.3.1.2
Besondere Anforderungen bei E-Commerce-Projekten...60
3.2.3.2
Kontinuierliche Leistungsmessung ...61
3.3
Beispiel: Darstellung ausgewählter Schritte der Strategieentwicklung
für einen virtuellen Shop im B2C-Bereich...65
3.3.1
Kundenanforderungen (Marktanalyse) ...65
3.3.2
Rechtliche Anforderungen (Umfeldanalyse) ...67
3.3.2.1
Allgemeine Informationspflichten ...68
3.3.2.2
Informationspflichten über technische Einzelheiten ...69
3.3.3
Auswahl der Shop-Software (Umfeldanalyse) ...70
3.3.4
Erfolgsfaktoren beim Betrieb eines virtuellen Shops
(Konzeptentwicklung)...72
3.3.4.1
Schaffung einer überlegenen Web-Marke...73
3.3.4.2
Gestaltung des virtuellen Shops ...75
3.3.4.3
Aufbau individueller Kundenbeziehungen ...75
3.3.4.4
Gestaltung der Geschäftsprozesse aus Kundensicht ...78
3.4
Zusammenfassung...80
4
Durchführung der Logistik im B2C-Bereich ...81
4.1
Einführung in die Logistik ...81
4.1.1
Historie des Logistik-Begriffs...81
4.1.2
Ziel, Aufgabe und Inhalt der Unternehmenslogistik...82
4.1.3
E-Fulfillment und E-Logistics...84
4.2
Forderungen an die Distributionslogistik im B2C-Bereich...85
4.2.1
Quantitative Anforderungen ...86
4.2.1.1
Hohe Artikelvielfalt ...86
4.2.1.2
Geringe Auftragsgrößen...88
4.2.1.3
Kurze Durchlaufzeiten...90
4.2.1.4
Volatiles Konsumverhalten ...92
4.2.2
Qualitative Anforderungen...92
4.2.2.1
Hohe Mobilität ...93
4.2.2.2
Geringe Fehlerquote ...93
4.2.2.3
Hohe Sicherheit ...94

Inhaltsverzeichnis
IV
4.3
Distributionslösungen im B2C-Bereich...95
4.3.1
Distributionskanäle ...95
4.3.1.1
Direkte Distribution ...96
4.3.1.2
Indirekte Distribution ...97
4.3.2
Auslieferungsformen ...98
4.3.2.1
Lieferung an Haustür...98
4.3.2.2
Pick-up-Prinzip ...99
4.3.2.3
Cityshopping-Prinzip ...101
4.4
E-Fulfillment ­ Make or Buy? ...102
4.4.1
Kostenaspekte einer Make-or-Buy-Entscheidung ...103
4.4.1.1
Volumenabhängige Kostendegression...103
4.4.1.2
Kostendegression durch Auslastungsoptimierung ...104
4.4.1.3
Effizienzsteigerung durch Spezialisierung und Wettbewerb ...106
4.4.1.4
Reduzierung von Opportunitätskosten ...107
4.4.1.5
Lohnkostensenkung durch Branchenarbitrage...108
4.4.1.6
Transaktionskostentheoretische Aspekte ...108
4.4.2
Daten als Grundlage einer Make-or-Buy-Entscheidung ...109
4.4.2.1
Schwierigkeiten bei der Datenermittlung ...109
4.4.2.2
Berücksichtigung von Unsicherheiten...110
4.4.3
Strategische Aspekte einer Make-or-Buy-Entscheidung ...111
4.4.4
Beispiel: Make-or-Buy-Entscheidung von Logistikleistungen
für einen virtuellen Shop im B2C-Bereich...112
4.5
Zusammenfassung...116
5
Fazit...117
Literaturverzeichnis...XII

Abkürzungsverzeichnis
V
Abkürzungsverzeichnis
A2A
Administration-to-Administration
A2B
Administration-to-Business
A2C
Administration-to-Consumer
AOL
America Online
ARPA
Advanced Research Projects Agency
Aufl.
Auflage
B2A
Business-to-Administration
B2B
Business-to-Business
B2C
Business-to-Consumer
Bd.
Band
BFuP
Betriebswirtschaftliche Forschung und Praxis
BGB
Bürgerliches Gesetzbuch
BGH
Bundesgerichtshof
BRD
Bundesrepublik Deutschland
BSI
Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik
bzgl.
bezüglich
bzw.
beziehungsweise
C2A
Consumer-to-Administration
C2B
Consumer-to-Business
C2C
Consumer-to-Consumer
Co.
Compagnie
CR
Computer und Recht
CRM
Customer Relationship Management
CSSC
Canadian System Security Centre
d.h.
das heißt
DIN
Deutsches Institut für Normung e.V.
DNotZ
Deutsche Notar-Zeitschrift
E, e
Electronic
ECC
European Communication Council
ECIN
Electronic Commerce Info Net
EDI
Electronic Data Interchange
EDIFACT
Electronic Data Interchange for Administration, Commerce and
Transport
EDV
Elektronische Datenverarbeitung

Abkürzungsverzeichnis
VI
EJM
European Journal of Marketing
ERP-Software
Enterprise-Resource-Planning-Software
et al.
et alii
etc.
et cetera
evtl.
eventuell(e/en)
f.
folgende
ff.
fortfolgende
GF
Geschäftsführung
ggf.
gegebenenfalls
GSM
Global System for Mobile Communications
h.M.
herrschende(r) Meinung
HTML
Hypertext Markup Language
HTTP
Hypertext Transfer Protocol
Hrsg.
Herausgeber
i. Allg.
im Allgemeinen
IEEE
Institute of Electrical and Electronics Engineers
InfoV
Informationspflichten-Verordnung
inkl.
inklusive
IP-Adresse
Internet-Protokoll-Adresse
IRC
Internet Relay Chat
ISP
Internet Service Provider
IuKDG
Informations- und Kommunikationsdienste-Gesetz
IT
Informationstechnik
I&K-Technologien
Informations- und Kommunikationstechnologien
Jg.
Jahrgang
KEP-Dienstleister
Kurier-, Express- und Paket-Dienstleister
KMU
kleine und mittlere Unternehmen
LDL
Logistikdienstleister
LKW
Lastkraftwagen
Mrd.
Milliarden
M-Commerce
Mobile Commerce
NJW
Neue juristische Wochenschrift
NJW-CoR
Computerreport der Neuen juristischen Wochenschrift
Nr.
Nummer
OLG
Oberlandesgericht
o.V.
ohne Verfasser
PC
Personalcomputer

Abkürzungsverzeichnis
VII
RKW
Rationalisierungs-Kuratorium der Deutschen Wirtschaft e.V.
S.
Seite(n)
SCM
Supply Chain Management
SigG
Signaturgesetz
Sp.
Spalte(n)
TCP/IP
Transmission Control Protocol / Internet Protocol
TDDSG
Teledienstedatenschutzgesetz
UMTS
Universal Mobile Telecommunications System
UN
United Nations
UNECE
United Nations Economic Commission for Europe
UPS
United Parcel Service
URL
Uniform Resource Locator
US
United States
u.a.
unter anderem
VDE
Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.
VDI
Verein Deutscher Ingenieure
vgl.
vergleiche
virt.
virtuell(er)
Vol.
Volume
WWW
World Wide Web
ZfB
Zeitschrift für Betriebswirtschaft
ZfbF
Schmalenbachs Zeitschrift für betriebswirtschaftliche Forschung
ZfO
Zeitschrift für Führung und Organisation
ZPO
Zivilprozessordnung
z.B.
zum Beispiel

Symbolverzeichnis
VIII
Symbolverzeichnis
a
j
Auszahlung im Zeitpunkt j, j = 0,1,2,..., n
C
0
Kapitalwert einer Investition
d
j
Einzahlungsüberschuss im Zeitpunkt j, j = 1,2,..., n
e
j
Einzahlung im Zeitpunkt j, j = 1,2,..., n
F
Erwartungswert einer diskreten Zufallsvariablen
k
Kalkulationszinssatz
m
Anzahl der Zwischenschritte
n
Nutzungsdauer einer Investition in Jahren
P
1
Produkt 1
P
2
Produkt 2
p
Anzahl der Anbieter
q
Anzahl der Nachfrager
r
physischer Anteil an einem nicht-digitalen Produkt
s
Anzahl der transportierten Waren
T
K
Transportkosten
t
j
Zeitpunkt j, j = 0,1,2,..., n
t
K
Transportstückkosten
v
Anzahl der Nachfrageverläufe
W
1
Warenwert 1
W
2
Warenwert 2
X
diskrete Zufallsvariable
x
i
Realisationsmöglichkeit i einer diskreten Zufallsvariablen,
i = 1, 2,..., z
y
i
Auftretungswahrscheinlichkeit der Realisation i, i = 1, 2,..., z
Z
Zahlungsreihe einer Investition
z
Anzahl der Realisationsmöglichkeiten einer diskreten
Zufallsvariablen

Abbildungsverzeichnis
IX
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 2-1:
Einordnung der E-Commerce-Begriffe...4
Abbildung 2-2:
Telekommunikationstechnologie im E-Commerce...8
Abbildung 2-3:
HTML, HTTP und URL als die Säulen des World Wide Web...11
Abbildung 2-4:
vielfältige rechtliche Anforderungen im E-Commerce...14
Abbildung 2-5:
Bedrohungen und Maßnahmen in der Informationstechnik...19
Abbildung 2-6:
Prinzip der digitalen Signatur...20
Abbildung 2-7:
Zielsetzungen im E-Commerce...22
Abbildung 2-8:
Ziele im E-Procurement...23
Abbildung 2-9:
Veränderungen der Wertschöpfungskette durch E-Commerce...25
Abbildung 2-10: Dimensionen des Wettbewerbsvorteils...26
Abbildung 2-11: Effizienzkriterien im E-Commerce...30
Abbildung 2-12: Phasen der Markttransaktion...32
Abbildung 2-13: Transaktionsbeziehungen im E-Commerce...34
Abbildung 2-14: Umsätze im B2B-E-Commerce weltweit in Mrd. US$...35
Abbildung 2-15: Umsätze im B2C-E-Commerce weltweit in Mrd. US$...37
Abbildung 2-16
:
Funktionsweise eines elektronischen Marktplatzes...38
Abbildung 3-1:
Kontinuierliche Planung mit Feedback...42
Abbildung 3-2:
Vorgehensweise bei Einführung von E-Commerce...44
Abbildung 3-3:
Phasen der Situationsanalyse...45
Abbildung 3-4:
Marktforschungen und Kundenanalysen...46
Abbildung 3-5:
Verfeinerung des Grundkonzepts...51
Abbildung 3-6:
Diskrepanz zwischen Anforderungen und eigenen Fähigkeiten...52
Abbildung 3-7:
Blueprint zur Kundenintegration im Maschinenbau...54
Abbildung 3-8:
Leistungsmessungen der E-Commerce-Anwendungen...62
Abbildung 3-9:
Kriterien bei der Auswahl einer Shop-Software...70
Abbildung 3-10: Erfolgsspirale des E-Shoppings...73
Abbildung 3-11: Ebenen der Website-Promotion...74
Abbildung 3-12: Schritte beim Aufbau individueller Kundenbeziehungen...76
Abbildung 3-13: Kommunikationsstrukturen beim E-Shopping...78
Abbildung 3-14: Erleichterung des Kaufvorgangs beim E-Shopping...79
Abbildung 4-1:
Struktur der Unternehmenslogistik...83
Abbildung 4-2:
E-Logistics in Supply Chains...85
Abbildung 4-3:
quantitative Forderungen an die Distributionslogistik...86
Abbildung 4-4:
B2C-E-Commerce-Eignung von Produkten...87
Abbildung 4-5:
Transportstückkosten in Abhängigkeit des Warenwerts pro Paket...89

Abbildungsverzeichnis
X
Abbildung 4-6:
Transportstückkosten in Abhängigkeit des Produktgewichts...90
Abbildung 4-7:
Prozessschritte nach Eingang einer Bestellung...91
Abbildung 4-8:
qualitative Forderungen an die Distributionslogistik...93
Abbildung 4-9:
Haupteinflussfaktoren auf die Retourenquote...94
Abbildung 4-10: Sicherheit im Distributionsprozess...94
Abbildung 4-11: direkte und indirekte Distribution im B2C-E-Commerce...96
Abbildung 4-12: Distribution in Eigenregie oder durch LDL...97
Abbildung 4-13: Auslieferungsformen im B2C-E-Commerce...98
Abbildung 4-14: Lieferung an Haustür im B2C-E-Commerce...99
Abbildung 4-15: Pick-up-Prinzip im B2C-E-Commerce...100
Abbildung 4-16: Cityshopping-Prinzip im B2C-E-Commerce...101
Abbildung 4-17: Aspekte einer Make-or-Buy-Entscheidung...102
Abbildung 4-18: Kostenaspekte einer Make-or-Buy-Entscheidung...103
Abbildung 4-19: volumenabhängige Kostendegression...104
Abbildung 4-20: Auswirkungen von Nachfrageschwankungen...105
Abbildung 4-21: Senkung der Auslastungsrisiken durch LDL...105
Abbildung 4-22: strategische Aspekte einer Make-or-Buy-Entscheidung...111

Tabellenverzeichnis
XI
Tabellenverzeichnis
Tabelle 2-1:
Charakteristik von Internet, Intranet und Extranet...9
Tabelle 3-1:
SMART-Kriterien bei Projektzielen...58
Tabelle 4-1:
Vor- und Nachteile der Fremdvergabe an LDL...115

Einleitung
1
1 Einleitung
Wie kaum ein anderes Stichwort beherrscht Globalisierung mit seinen vielfältigen As -
pekten direkt und indirekt die Diskussionen in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu
Beginn dieses Jahrhunderts. Zur Zeit führt eine wachsende Zahl von Anwendungen
neuer Informations- und Kommunikationstechnologien (I&K-Technologien) zu Verände-
rungen bisher nicht gekannten Ausmaßes. Dabei fällt auf, dass in der Diskussion über
die Frage nach der zukünftigen Ausrichtung von (globalen) Unternehmensstrategien
die aktuellen Entwicklungen im Bereich des internetbasierten Electronic Commerce (E-
Commerce) mit seinen weit reichenden Anwendungs- und Einsatzpotenzialen zuneh-
mende Beachtung gewinnen.
Viele sehen in der verstärkten Nutzung der neuen Technologien einen Treiber für die
seit einigen Jahren zu beobachtenden ökonomischen Basistrends. Hierbei wirken die
neuen I&K-Technologien einerseits gleichsam als Schrittmacher für tief greifende Ent-
wicklungen, wie z.B. die zunehmende Individualisierung des Kundenverhaltens und die
daraus resultierende Fragmentierung von Märkten, die steigende Konzentration auf
Beschaffungsmärkten, den Wegfall traditioneller Markteintrittsbarrieren und die fort-
schreitende Internationalisierung in vielen Branchen.
Andererseits erkennen immer mehr Unternehmen, dass ihnen die aktive Teilnahme am
E-Commerce mit seinen Potenzialen zur Rationalisierung, Individualisierung und Be-
schleunigung von Marktbearbeitungs- und Wertschöpfungsprozessen bedeutende stra-
tegische Optionen für die erfolgreiche Bewältigung der neuen wirtschaftlichen Heraus-
forderungen eröffnet. [Wam00, S. 4 f.]
Die notwendige Auseinandersetzung mit den Chancen und Risiken des E-Commerce
erfordert von Beginn an eine globale Betrachtungsweise. Während die vielfältigen An-
wendungen des E-Commerce den Unternehmen ohne Zweifel einen verbesserten Zu-
gang zu den Weltmärkten verschaffen, müssen sie sich zugleich den globalen Wettbe-
werbsbedingungen stellen. Dies darf jedoch nicht zu der Schlussfolgerung verleiten,
Unternehmen könnten sich dem globalen Wettbewerb durch eine Nicht-Teilnahme am
E-Commerce entziehen oder dessen Auswirkungen auf die eigenen Aktivitäten hier-
durch zumindest abschwächen. Die globale Reichweite des E-Commerce erfordert
vielmehr von den Unternehmen eine umfassende Neuausrichtung der Strategien und
Maßnahmen unter Einbeziehung innovativer Technologieanwendungen, um sich im in-
ternationalen Wettbewerb langfristig erfolgreich zu behaupten.
Dies gilt auch und gerade für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), denen mit Rück-
sichtnahme auf die bestehenden finanziellen und personellen Ressourcen eine Teil-
nahme am E-Commerce neue Perspektiven eröffnen kann.

Einleitung
2
1.1 Ausgangssituation
Internetbasiertes E-Commerce verändert die Geschäftstätigkeit grundlegend und
schafft neue Realitäten in der Wirtschaft. Die Möglichkeit, über das Internet relativ
leicht neue Geschäftspartner zu finden und mit diesen ortsunabhängig und jederzeit
kommunizieren zu können, führt zu einer Neuausrichtung der Geschäftsprozesse. Es
ergeben sich eine Vielzahl neuer Alternativen mit Nachfragern in Kontakt zu treten,
Informationen auszutauschen und Geschäfte effizienter abzuwickeln. Zugleich stellen
diese Verbesserungen aber auch ein hohes Risiko für Unternehmen dar, da bei-
spielsweise der eigene Markt- und Transaktionsraum aufgrund geringerer Markt-
eintrittsbarrieren von bisherigen und neuen Wettbewerbern in kürzester Zeit besetzt
und erobert werden kann.
Aus Kundensicht ist E-Commerce grundsätzlich positiv zu bewerten, da sich Art und
Umfang des Zugangs zu Produktinformationen grundlegend ändern. Preis, Qualität
und Lieferzeit werden für die Kunden transparenter. Ein umfassender Vergleich der
angebotenen Produkte verschiedener Anbieter ist im E-Commerce wesentlicher leich-
ter vorzunehmen als im traditionellen Handel.
Die Anbieter stehen dagegen vor dem Problem, dass durch die erhöhte Transparenz
die Ansprüche an Preis, Qualität und Lieferzeit steigen ­ und das stetig. Da die Kon-
kurrenz im Internet nur ein paar ,,Klicks" entfernt ist, wechseln unzufriedene Kunden
relativ schnell den Anbieter. Die Folge ist ein Ansteigen des Konkurrenzdrucks. Daher
sind auch und gerade im E-Commerce zufriedene Kunden der Schlüsselfaktor für
nachhaltigen unternehmerischen Erfolg. Die Steigerung des Kundennutzens kann
somit als Grundlage für E-Commerce definiert werden. [Zer01, S. 236 ff.] Aber dazu
gehört mehr als nur eine gut gemachte Internetseite. Da über das Internet bestellte
Waren auch zum Kunden transportiert und vom Kunden bezahlt werden müssen, stel-
len sich hohe Anforderungen an die logistische Abwicklung von Internet-Bestellungen.
Ohne eine effiziente Logistik hinter den Internetseiten kann kein Anbieter langfristig
erfolgreich sein. Dies gilt vor allem für das Endkundengeschäft im E-Commerce
(Business-to-Consumer-Electronic-Commerce, B2C-E-Commerce bzw. B2C-Bereich)
mit seinen zahlreichen Klein- und Kleinstbestellungen.
Um eine wirtschaftliche Relation zwischen dem Wert des Auftrages und den erforder-
lichen Logistikkosten bei gleichzeitiger Wahrung der Kundenzufriedenheit zu erzielen,
müssen die Logistikprozesse kostengünstig gestaltet werden. Weiterhin müssen die
implementierten Logistikstrukturen flexibel sein, um Nachfrageschwankungen und Ver-
änderungen der Sortimente zu beherrschen.
Derzeit betragen im B2C-Bereich die Logistikkosten 25-30% vom Umsatz, angepeilt
werden 8-10%. [Wel01, S. 86] Werden diese Einsparungen erreicht, können diese an

Einleitung
3
die Kunden weitergegeben werden (Verbesserung der eigenen Wettbewerbsposition)
und/oder zur Generierung einer höheren Marge beitragen.
1.2 Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
Das Ziel dieser Arbeit soll es sein, Unternehmen einen Leitfaden zur Einführung von E-
Commerce zu bieten und dabei auf potenzielle Problemfelder aufmerksam zu machen.
Besonderes Augenmerk wird dabei auf die logistischen Anforderungen und Fragestel-
lungen im B2C-Bereich gelegt.
Zunächst werden im zweiten Kapitel die Grundlagen des E-Commerce erarbeitet. Nach
einleitenden Begriffsbestimmungen und -abgrenzungen der gängigen Anglizismen sol-
len die notwendigen Voraussetzungen technologischer, organisatorischer und recht-
licher Art beschrieben werden. Anschließend wird kurz auf sicherheitsrelevante Frage-
stellungen eingegangen. Danach werden mögliche Zielsetzungen im E-Commerce be-
schrieben sowie die Potenziale beim Einsatz von E-Commerce-Anwendungen dar-
gestellt. Es folgt die Beschreibung der Grundlagen und der Ausprägungen elektro-
nischer Märkte, insbesondere elektronischer Marktplätze, sowie deren Auswirkungen
auf betrieblicher und volkswirtschaftlicher Ebene.
Im dritten Kapitel wird eine Methodik zur Einführung von E-Commerce vorgestellt, die
sich an den Arbeiten von KALAKOTA & ROBINSON orientiert. Diese teilen den Pla-
nungsprozess bei E-Commerce-Initiativen in vier Bestandteile auf, die mittels Feed-
backschleifen gekoppelt sind. Diese Vorgehensweise wird übernommen, dargestellt
und ergänzt. Zur Verdeutlichung und um einen Praxisbezug herzustellen, sollen an-
schließend ausgewählte Schritte der Strategieentwicklung für einen virtuellen Shop im
B2C-Bereich dargestellt werden.
Im vierten Kapitel wird auf die Durchführung der Logistik im B2C-Bereich eingegangen.
Nach einer kurzen Einführung in die Logistik sollen die vielfältigen Forderungen an die
Distributionslogistik im B2C-Bereich beschrieben werden. Anschließend werden
Distri-
butionslösungen im B2C-Bereich erörtert, wobei der Fokus auf die möglichen Distribu-
tionskanäle und Auslieferungsformen gelegt wird. Danach wird untersucht, welche
Teile der logistischen Abwicklung (Electronic Fulfillment, E-Fulfillment) besser in Eigen-
regie durchgeführt (Make) oder im Markt eingekauft (Buy) werden sollten. Nachdem
hierzu allgemeine Aspekte einer Make-or-Buy-Entscheidung beschrieben wurden, sol-
len die tendenziellen Auswirkungen einer Fremdvergabe von Logistikleistungen für ei-
nen virtuellen Shop im B2C-Bereich angegeben werden.
Das Fazit bildet den Abschluss der Arbeit. In diesem werden die erarbeiteten Ergebnis-
se kurz und prägnant zusammengefasst.

Grundlagen zum E-Commerce
4
2 Grundlagen zum E-Commerce
Die Einführung in dieses umfassende Themengebiet soll mit der Darstellung von ver-
schiedenen Definitionen des schwer handhabbaren Begriffs E-Commerce beginnen.
Anschließend werden die notwendigen Voraussetzungen sowie die Ziele und Poten-
ziale des E-Commerce aufgezeigt. Nach der Darstellung und Beschreibung von elek-
tronischen Märkten werden schließlich die wichtigsten Ergebnisse dieses Kapitels kurz
zusammengefasst.
2.1 Begriffsdefinitionen und Abgrenzungen
In der Literatur existieren eine Reihe von Definitionen für den Begriff E-Commerce,
eine umfassende und allgemein akzeptierte Begriffsbestimmung fehlt jedoch. Dieser
Umstand resultiert vor allem aus dem noch relativ jungen Entwicklungsstadium und der
rasanten Entwicklung des E-Commerce.
Aufgrund einer fehlenden eindeutigen Begriffsdefinition scheint es sinnvoll, den Begriff
E-Commerce in zwei Bestandteile zu unterteilen. Diese werden mit
a) E-Commerce im engeren Sinne und
b) E-Commerce im weiteren Sinne bzw. Electronic Business (E-Business)
bezeichnet [Hol01, S. 229], [Wam01, S. 11 ff.], wobei der erste Bestandteil eine echte
Teilmenge des letzteren darstellt. In der engeren Begriffsperspektive wird zwischen be-
schaffungsseitigem und absatzseitigem E-Commerce weiter unterschieden (vgl. Abbil-
dung 2-1).
E-Procurement
E-Marketing
E-Commerce im engeren Sinne
E-Commerce im weiteren Sinne
= E-Business
Beschaffungsseite
Absatzseite
Abbildung 2-1: Einordnung der E-Commerce-Begriffe
Quelle: eigene Darstellung
Durch diese Unterteilungen wird der Komplexitätsgrad reduziert, die einzelnen Be-
standteile handfester und somit Definitionen leichter zugänglich gemacht.

Grundlagen zum E-Commerce
5
Im Folgenden wird der E-Commerce im engeren Sinne erörtert.
2.1.1 E-Commerce im engeren Sinne
E-Commerce im engeren Sinne kann als ein handelsbezogener Begriff charakterisiert
werden. Hierfür existieren eine Vielzahl von Definitionen, von denen drei beispielhaft
angegeben werden sollen:
a) WAMSER bezeichnet E-Commerce im engeren Sinne als ,,... die marktvermittelte
und elektronisch realisierte Anbahnung, Vereinbarung und Abwicklung von ökono-
mischen Transaktionen zwischen Wirtschaftssubjekten über Computernetzwerke."
[Wam01, S. 11]
b) Eine weitere Definition liefert GORA. Er versteht unter E-Commerce den ,,... Handel
mit Waren, Dienstleistungen und Informationen mit Hilfe moderner Informations- und
Kommunikationstechnologien..." [Gor01, S. 1]
c) REBSTOCK definiert: ,,Electronic Commerce, meist übersetzt mit elektronischer
Handel oder elektronischer Geschäftsverkehr, bezeichnet die verschiedenen Mög-
lichkeiten, Vorgänge im Absatzbereich mittels elektronischer Kommunikationsme-
dien abzuwickeln." [Reb98, S. 265]
Im Folgenden werden die Beschaffungs- und die Absatzseite des E-Commerce im
engeren Sinne kurz näher beschrieben.
2.1.1.1 E-Procurement
Electronic Procurement (E-Procurement) bezieht sich auf den elektronisch realisierten
Einkauf von Leistungen auf dem Beschaffungsmarkt
1
eines Unternehmens und um-
fasst die Integration elektronischer Kommunikationsprozesse in die betrieblichen Be-
schaffungsabläufe. [Dö.Th00, S. 45 f.], [Br.Za01, S. 492]
Hierbei werden der Beschaffung (im weiteren Sinne) die gesamten Aufgaben der Be-
reitstellung von
a) Waren und Dienstleistungen (Beschaffung im engeren Sinne),
b) Arbeitskräften,
c) Kredit und Kapital sowie
d) Informationen
zugewiesen. [Bic97, S. 2]
1
Siehe zum Marktbegriff den Gliederungspunkt 2.4.1.1: ,,Markt und Transaktion", S. 31

Grundlagen zum E-Commerce
6
Ein Beschaffungsvorgang kann in die Phasen
a) Marktforschung,
b) Beschaffungsplanung,
c) Beschaffungsdurchführung und
d) Beschaffungskontrolle
untergliedert werden. [Oe.Ol00, S. 273 ff.]
Diese Phasen verursachen beim traditionellen Beschaffungsvorgang relativ hohe Kos-
ten und beanspruchen zudem relativ viel Zeit, da dieser durch eine aufwändige Infor-
mationsbeschaffung, relativ komplexe Prozessketten und eine Vielzahl manueller Tä-
tigkeiten gekennzeichnet ist
.
[Dö.Th00, S. 48] Mittels E-Procurement-Anwendungen
lassen sich vor allem Prozessketten in der Beschaffung effektiver und effizienter ge-
stalten.
2
[Wei02, S. 64]
Im Folgenden wird kurz auf das absatzseitige E-Commerce eingegangen.
2.1.1.2 E-Marketing
Absatzseitiges E-Commerce bezieht sich auf den elektronisch realisierten Verkauf von
Leistungen auf dem Absatzmarkt eines Unternehmens und wird als Electronic Marke-
ting (E-Marketing) [Bec98, S. 639], Online Marketing [Her01, S. 102] oder Electronic
Shopping (E-Shopping) [Sc.Ge99, S. 17 ff.] bezeichnet.
Nach BECKER kann Marketing definiert werden als die bewusste Führung des ge-
samten Unternehmens vom Absatzmarkt her, d.h. der Kunde und seine Nutzenan-
sprüche sowie ihre konsequente Erfüllung stehen im Mittelpunkt des unternehmerisch-
en Handelns, um so unter den Bedingungen eines scharfen Wettbewerbs Erfolg und
Existenz des Unternehmens dauerhaft zu sichern. [Bec98, S. 3] Marketing beinhaltet
somit eine konsequente Ausrichtung aller Unternehmensaktivitäten auf die Anforde-
rungen der Märkte, insbesondere der Kunden, und die konkrete Gestaltung der Ver-
marktungsaufgaben, also der Absatzfunktion der Unternehmung. [Mef98, S. 6] Beim E-
Marketing müssen zudem die spezifischen Potenziale
3
und Bedingungen bei einem
Agieren über elektronische Netzwerke, z.B. dem Internet
4
, berücksichtigt werden.
An dieser Stelle soll festgehalten werden: E-Commerce im engeren Sinne beschränkt
sich keinesfalls auf den elektronisch realisierten Einkauf bzw. Verkauf von Produkten
und Dienstleistungen, sondern umfasst auch alle hiermit verbundenen Informations-
und Kommunikationsprozesse.
2
Siehe dazu den Gliederungspunkt 2.3.1.2: ,,Ziele nach Kernbereich", S. 22
3
Siehe dazu den Gliederungspunkt 2.3.2: ,,Potenziale", S. 25
4
Siehe dazu den Gliederungspunkt 2.2.1.2: ,,Internet", S. 10

Grundlagen zum E-Commerce
7
E-Commerce im weiteren Sinne schließt dagegen die Unterstützung der verschiedenen
unternehmensinternen oder -übergreifenden Wertschöpfungsstrukturen und -prozesse
durch die integrierte Nutzung von Computernetzwerken mit ein. [Wam01, S. 13 ff.]
Diese erweiterte Form der Begriffsdefinition soll im Folgenden kurz erörtert werden.
2.1.2 E-Commerce im weiteren Sinne
E-Commerce im weiteren Sinne wird auch als E-Business bezeichnet und soll die viel-
fältigen Nutzungsmöglichkeiten der neuen I&K-Technologien möglichst vollständig sub-
sumieren. Für dieses umfassendere Begriffsverständnis sollen ebenfalls drei Defini-
tionen angeführt werden:
a) Nach HERMANNS & SAUTER verstehen unter E-Commerce (im weiteren Sinne) ,,...
alle Formen der elektronischen Geschäftsabwicklung über öffentliche oder private
Computer-Netzwerke (z.B. Internet)." [He.Sa01, S. 16]
b) ALPAR & PICKERODT bezeichnen E-Commerce als ,,... alle Geschäftstätigkeiten
von Unternehmen, die über ein Datenkommunikationsnetz abgewickelt werden."
[Al.Pi98, S. 34]
c) Am treffendsten scheint folgende Definition zu sein: ,,Electronic Commerce can be
simply described as doing business electronically." [e.c02]
5
Es existieren verschiedene Ausprägungen des E-Commerce, wie z.B. internetbasiertes
E-Commerce, Electronic Data Interchange for Administration, Commerce and Trans-
port (EDIFACT)
6
, Mobile Commerce (M-Commerce)
7
, interaktives Fernsehen (Home-
Shopping)
8
etc. [Zer01, S. 218 f.] Innerhalb dieser Arbeit soll der internetbasierte E-
Commerce betrachtet werden. Wenn daher im Folgenden von E-Commerce die Rede
sein wird, ist internetbasiertes E-Commerce im weiteren Sinne gemeint.
Im folgenden Abschnitt werden die Voraussetzungen für den E-Commerce dargestellt.
5
Im Gegensatz zu den Buch- und Zeitschriften-Quellenangaben werden die Internet-
Quellenangaben mit kleinen Buchstaben und ohne Seitenzahlen dargestellt.
6
EDIFACT ist ein unter der Federführung der UN entstandener internationaler Standard für
den elektronischen Austausch kommerzieller Daten in einheitlichen Formaten für die üb-
lichen Geschäftsvorgänge, wie z.B. Bestellungen, Rechnungen, Lieferscheine, Zollerklä-
rungen, Zahlungsaufträge etc. Siehe zu weiteren Ausführungen [Dö.He00, S. 181 ff.],
[For01b, S. 309 ff.], [une02]
7
Unter dem Begriff M-Commerce wird die Anbahnung sowie die teilweise oder vollständige
Unterstützung, Abwicklung und Aufrechterhaltung von Leistungsaustauschprozessen mittels
elektronischer Netze und mobiler Zugangsgeräte (z.B. Mobiltelefon) verstanden. [Wir01, S.
44 ff.]
8
Home-Shopping beinhaltet die Verknüpfung einer werblichen Ansprache an Konsumenten
mit der Möglichkeit, Produkte von zu Hause aus zu bestellen. Die Möglichkeit des Home-
Shoppings ist nicht zwangsläufig an interaktives Fernsehen gebunden, wie die verschiede-
nen, im traditionellen Fernsehen bereits praktizierten Formen zeigen. Neu ist im interaktiven
Fernsehen lediglich die Integration eines Rückkanals vom Zuschauer zum Anbieter. Siehe
zu weiteren Ausführungen [Fan00, S. 173 ff.], [Hei01, S. 328 ff.]

Grundlagen zum E-Commerce
8
2.2 Voraussetzungen für E-Commerce
Die Voraussetzungen für den E-Commerce liegen in technologischen, organisato-
rischen und rechtlichen Bereichen. Die Gewährleistung der Sicherheit stellt ebenfalls
eine wesentliche Voraussetzung dar und wird innerhalb dieses Abschnitts kurz erörtert.
2.2.1 Technologische und organisatorische Voraussetzungen
Die technologischen und organisatorischen Voraussetzungen bilden im Wesentlichen
die I&K-Technologien, Internet, Intranets und Extranets.
2.2.1.1 I&K-Technologien
Die Schaffung von Netzwerken mit Hilfe der I&K-Technologien, inklusive der notwendi-
gen Endgeräte, ist die Voraussetzung für E-Commerce, da auf deren Basis E-Com-
merce-Anwendungen realisiert werden können. Die Telekommunikationstechnologie
stellt die notwendige Plattform für internetbasierte Transaktionen
9
zur Verfügung. Sie
dient gleichzeitig als (vgl. Abbildung 2-2): [Wilf00, S. 30 f.]
Transport-
plattform
Kommu-
nikations-
plattform
Zugangs-
plattform
Transaktions-
plattform
Telekommunikations-
technologie im
E-Commerce
Informations-
plattform
Liefer-
plattform
Abbildung 2-2: Telekommunikationstechnologie im E-Commerce
Quelle: eigene Darstellung
a) Zugangsplattform
Der Zugang zu Telekommunikationsnetzen erfolgt im Festnetz über die Teil-
nehmeranschlussleitung oder im Mobilfunk über die Luftschnittstelle.
10
b) Transportplattform
Telekommunikationsnetze werden für den Transport von Daten und Sprache
genutzt. Dies wird durch leitungsvermittelte oder paketvermittelte Netze erfüllt.
·
Bei leitungsvermittelten Netzen
wird für die gesamte Dauer der Kommuni-
kation eine direkte Verbindung vom Sender zum Empfänger aufgebaut und
damit ein entsprechendes Kabel oder ein Funkkanal belegt.
9
Siehe zum Transaktionsbegriff den Gliederungspunkt 2.4.1.1: ,,Markt und Transaktion", S. 31
10
Siehe zu weiteren Ausführungen [Koch99, S. 78 ff.]

Grundlagen zum E-Commerce
9
·
Bei paketvermittelten Netzen werden Daten zerlegt und in Pakete verpackt,
die beim Empfänger wieder zusammengesetzt werden. Dadurch werden
Kapazitäten nur dann blockiert, wenn diese auch tatsächlich zum Transport
eines Datenpakets benötigt werden.
c) Kommunikationsplattform
Die eigentliche Kommunikation zwischen den Teilnehmern in einem Telekom-
munikationsnetz erfolgt über Telekommunikationsdienste, wie z.B. Festnetz-
telefonie, Telefax, Electronic Mail (E-Mail) etc.
d) Informationsplattform
Informationen können auf Mailboxen, z.B. per Telefon, und auf Personalcom-
puter (PC), z.B. per E-Mail, hinterlegt und bei Bedarf abgerufen werden.
e) Transaktionsplattform
Telekommunikationsnetze werden neben den zuvor dargestellten Grundfunk-
tionen auch zur Abwicklung von Transaktionen genutzt, wie beispielsweise
zum Kauf bzw. Verkauf von Waren in digitaler
11
und nicht-digitaler Form.
f) Lieferplattform
Digitale Produkte können über Telekommunikationsnetze direkt an den Emp-
fänger ausgeliefert werden. Somit bieten diese Netze die Möglichkeit eines E-
Commerce ohne Medienbrüche, d.h. ohne physische, manuelle Anteile.
Die netzwerktechnologischen und organisatorischen Grundlagen des E-Commerce bil-
den Internet, Intranets und Extranets. [Wam00, S. 7 f.], [He.Sa01, S. 17] Hierbei wird
nach der Zugriffsart, den Benutzern und den Informationstypen differenziert (vgl. Tabel-
le 2-1), die zugrunde liegende Technologie ist die gleiche.
offen
privat
kontrolliert
Öffentlichkeit
Mitarbeiter
Geschäftspartner
allgemein
intern
ausgewählt
Zugriffsart
Internet
Intranet
Extranet
Benutzer
Informationstyp
Tabelle 2-1: Charakteristik von Internet, Intranet und Extranet
Quelle: in Anlehnung an [Bak97, S. 3]
11
Digitale Produkte besitzen keinerlei physischen Anteil, sie bestehen ausschließlich aus digi-
talen Komponenten (z.B. Software). Nicht-digitale Produkte bestehen zu einem gewissen
Anteil r, mit 0 < r
1, aus physischen Anteilen. Mit wachsendem r kann zwischen semi-
digitalen, semi-physischen und physischen Produkten unterschieden werden. Siehe zu wei-
teren Ausführungen [Ill99, S. 47 f.]

Grundlagen zum E-Commerce
10
Diese drei Netzwerktypen sollen im Folgenden beschrieben werden.
2.2.1.2 Internet
Als ein weltweiter Zusammenschluss verschiedenster Netzwerke zu einem einzigen
Meta-Netzwerk besteht das Internet aus vielen internationalen, nationalen, regionalen,
lokalen, privaten und öffentlichen Netzen. Da das Internet durch das Fehlen einer über-
geordneten Instanz gekennzeichnet ist, agieren die einzelnen Netzbetreiber weitge-
hend autonom. [Wam01, S. 21]
Zur Verständigung zwischen und innerhalb der Teilnetze ist ein allgemein gültiges
Kommunikationsschema zu fordern. Dieses wird durch ein einheitliches Adressierungs-
schema sowie Transmission Control Protocol / Internet Protocol (TCP/IP)
12
erreicht.
Gleichzeitig stellt dieses Kommunikationsprotokoll den Datenaustausch zwischen den
Rechnern im Netz sicher, unabhängig von deren Hard- und Softwaresystemen.
[Hun95, S. 3], [Red99, S. 467] Der Zugang zum Internet erfolgt i. Allg. über kom-
merzielle Internet Service Provider (ISP), wie z.B. T-Online, AOL, Freenet etc. Das
Internet bietet somit auf dieser Grundlage einen öffentlichen Raum zur Anbahnung und
Gestaltung von Transaktionsbeziehungen mit beliebigen, oftmals anonymen, Marktteil-
nehmern.
Im Folgenden soll kurz die Historie des Internets untersucht werden.
2.2.1.2.1 Historie des Internets
Das Internet ist aus dem Kalten Krieg hervorgegangen. Es war ursprünglich ein Pro-
jekt
13
des Verteidigungsministeriums
der Vereinigten Staaten von Amerika und wurde
nach dem Gründer, der Advanced Research Projects Agency (ARPA), Arpanet ge-
nannt. Die Architektur des Arpanet wurde in den Jahren 1959 bis 1969 unter Aufsicht
des Militärs entwickelt. [Ly.Lu97, S. 24] Ziel war die Implementierung eines Kommuni-
kationssystems zwischen Computern, das unempfindlich gegenüber Ausfällen von Tei-
len des Netzes war, beispielsweise falls Netzknoten oder Teilverbindungen durch
feindliche Raketen zerstört werden würden. [Ly.Lu97, S. 24], [Ill99, S. 7 f.]
Die nicht-militärische Nutzung des Arpanet begann Mitte der 70er Jahre durch die ers-
ten Verbindungen von Universitäten mit dem Arpanet. 1977 bestand das neu entwi-
ckelte TCP/IP-Protokoll seine abschließende Testphase und wurde 1983 zum Stan-
dard erhoben. [Hun95, S. 2], [Ill99, S. 11] Im selben Jahr spaltete sich das Militär mit
einem eigenen Netz, dem Milnet, vom Arpanet ab, sodass dieses den Wissen-
12
Siehe zur Wirkungsweise von TCP/IP [Hun95, S. 27 ff.]
13
Ein Projekt ist ein Vorhaben, das im Wesentlichen durch die Einmaligkeit der Bedingungen
gekennzeichnet ist. Siehe dazu auch den Gliederungspunkt 3.2.3.1.1: ,,Grundlagen", S. 58

Grundlagen zum E-Commerce
11
schaftlern an den Universitäten überlassen blieb. Zu dieser Zeit bildete sich die Be-
zeichnung Internet aus dem Begriff Interconnected Net heraus. [Fri00, S. 19] Es folgten
weitere Netzwerke, die nach dem Prinzip des freien Informationszugriffs und einfacher
Handhabung funktionierten. [Ly.Lu97, S. 26] Diese wurden mit den bestehenden Net-
zen verbunden und weiterentwickelt und ergeben zusammengenommen das heutige
Internet, an das 1989 auch Deutschland angeschlossen wurde. [Ill99, S. 12]
Die Nutzung des Internets durch breite Bevölkerungsschichten und damit der Durch-
bruch im kommerziellen Sinne wurde 1992 durch die Entwicklung der World-Wide-
Web-Technik am Europäischen Labor für Teilchenphysik in Genf ermöglicht. Im
Folgenden werden die Merkmale des World Wide Web beschrieben.
2.2.1.2.2 World Wide Web
Mit Hilfe sogenannter Web-Server lassen sich Inhalte in Form multimedialer
14
Doku-
mente auf einem Computer ablegen und mit anderen Inhalten im Netz verknüpfen.
[Ill99, S. 12] Das Netzwerk, das aus Web-Servern besteht, wird allgemein als World
Wide Web (WWW bzw. Web) bezeichnet und ist keinesfalls mit dem Internet gleichzu-
setzen. Es ist vielmehr nur ein Teil des Internets.
Das Web basiert auf einer Client-Server-Architektur
15
und wird im Wesentlichen durch
drei Standards charakterisiert (vgl. Abbildung 2-3): [Man01, S. 41 ff.]
HTML
HTTP
URL
World Wide Web
Abbildung 2-3: HTML, HTTP und URL als die Säulen des World Wide Web
Quelle: eigene Darstellung
14
Der Begriff Multimedia bezieht sich auf die computergestützte Integration verschiedener
Darstellungs- und Kommunikationsformen. Auf Websites können Anwendungen in Form
multimedialer Dokumente, integriert werden, d.h. neben dem Text können beispielsweise
auch Bilder, Tondateien und Animationen dargestellt werden. [Ill99, S. 331]
15
Eine Client-Server-Architektur stellt ein Strukturmodell eines Computernetzwerkes dar, bei
dem ein zentraler Rechner (Server) Anfragen von vielen anderen Rechnern (Clients) verar-
beitet und ihnen Daten zurücksendet. [Hor99, S. 151]

Grundlagen zum E-Commerce
12
a) HTML (Hypertext Markup Language)
HTML stellt das Dateiformat der Web-Dokumente dar, das mittels Web-
Browser
16
interpretiert werden kann. Die in HTML geschriebenen Websites
sind unabhängig von Hardware- und Betriebssystemen.
b) HTTP (Hypertext Transfer Protocol)
Mit HTTP wird die Kommunikation zwischen Client und Server abgewickelt,
daher bildet der HTTP-Standard die Basis für die Übertragung von Doku-
menten im Web.
c) URL (Uniform Resource Locator)
URL dient durch ein standardisiertes Darstellungsverfahren von Web-Adres-
sen der eindeutigen Identifikation einer beliebigen Ressource im Web.
Aufgrund der Fähigkeit, Multimedia-Anwendungen zu ermöglichen, ist das Web für den
E-Commerce von herausragender Bedeutung.
Im Folgenden sollen die Merkmale eines Intranets beschrieben werden.
2.2.1.3 Intranet
Ein Intranet, auch als Corporate Network bezeichnet, stellt ein unternehmensinternes
Netzwerk dar, das auf einer Client-Server-Architektur, auf TCP/IP sowie auf den durch
Browser dargestellten Webinhalten basiert. [Hor99, S. 261 f.] Es ist als ein umfassen-
des elektronisches Kommunikationsnetzwerk anzusehen und bildet die zentrale Tech-
nologiebasis für den unternehmensinternen organisatorischen Ablauf von E-Com-
merce, da es den Mitarbeitern den Zugriff auf zahlreiche Dienste und Anwendungen
bietet, wie z.B. E-Mail oder Datenbanken. [Wam01, S. 21] Darüber hinaus liefern
Intranets gerade Unternehmen mit dezentralisierten Strukturen die Möglichkeit, interne
Koordinierungsprozesse zu unterstützen und vorhandene Wissenspotenziale im Rah-
men eines Knowledge Managements (Wissensmanagements) zugänglich zu machen.
[Fro98, S. 36]
Da Intranets i. Allg. eine ständige Verbindung zum Web besitzen, aber nicht der Öffent-
lichkeit zugänglich gemacht werden sollen, erfordert ihre Nutzung den Einsatz von
16
Ein Web-Browser (z.B. Internet Explorer, Netscape Navigator oder Opera) ist ein Software-
Programm zur Darstellung von HTML-Dokumenten, die von den Web-Servern übertragen
werden. Web-Browser interpretieren die HTML-Dokumente und sorgen für deren multime-
diale Darstellung am Bildschirm des Benutzers und machen somit die Inhalte des Web dem
Nutzer zugänglich. [Ill99, S. 340]

Grundlagen zum E-Commerce
13
Sicherheitstechnologien [Pot98, S. 32 ff.], wie z.B. Firewalls
17
und Verschlüsselungs-
verfahren
18
.
Den dritten Netzwerktyp stellen Extranets dar. Diese werden im Folgenden erörtert.
2.2.1.4 Extranet
Unter einem Extranet wird die unternehmensübergreifende Vernetzung von Geschäfts-
partnern auf Basis der Internettechnologie verstanden. [Red99, S. 473] Extranets,
ebenso wie Intranets, sollen nur einen genau definierten, beschränkten Benutzerkreis
Zugang und Zugriff auf entsprechende Informations- und Kommunikationsdienste bie-
ten. Sie stellen praktisch eine Erweiterung des Intranet dar und basieren in der Regel
auf bereits etablierten Geschäftsbeziehungen. [Hor99, S. 265 f.] Neben der Einbe-
ziehung von Kooperationspartnern wird mit Hilfe von Extranets vor allem eine engere
Verzahnung mit Zulieferern angestrebt. Dadurch werden Informations- und Kommuni-
kationsprozesse zwischen den beteiligten Unternehmen erleichtert und letztlich Ratio-
nalisierungspotenziale entlang der unternehmensübergreifenden Wertschöpfungskette
erschlossen. [Tho01, S. 284 ff.], [Wam01, S. 22]
Von einer standortübergreifenden Intranetlösung zwischen dezentral operierenden Nie-
derlassungen eines Unternehmens unterscheidet sich ein Extranet konzeptionell durch
die wirtschaftliche und rechtliche Selbständigkeit der beteiligten Unternehmen. Der Auf-
bau und Einsatz eines Extranet bietet sich vor allem für Unternehmen an, die einerseits
relativ große Datenmengen mit genau definierten Partnern austauschen müssen und/
oder hohe Anforderungen an die Aktualität und Verfügbarkeit der Informationen stellen.
Da Extranets auf TCP/IP beruhen, kann der Datenaustausch über unterschiedliche
Hardware- und Softwaresysteme hinweg organisiert werden. Dieses stellt einen
Kompatibilitäts- und Kostenvorteilvorteil gegenüber den zum Teil sehr aufwändigen
EDIFACT-Anwendungen dar.
19
[Ahl01, S. 20 f.], [Led02, S. 60]
Nachdem die technologischen und organisatorischen Voraussetzungen für E-
Commerce beschrieben wurden, sollen im Folgenden die rechtlichen Grundlagen hier-
für erörtert werden.
17
Eine Firewall ist eine Hardware- und Software-Kombination, die als eine elektronische
Sicherheitssperre fungiert und so ein unerwünschtes Eindringen in ein lokales Netz (z.B.
Intranet) verhindern soll. [Man01, S. 188 ff.]
18
Siehe zu verschiedenen Verschlüsselungsprinzipien [Fuh01, S. 79 ff.]
19
HORN weist in diesem Zusammenhang auf Web-EDI-Lösungen hin, bei denen die
genormten EDI-Daten zwischen Geschäftspartnern mit Hilfe kostengünstiger Standard-
Software über das Web ausgetauscht werden können. [Hor02, S. 70 f.]

Grundlagen zum E-Commerce
14
2.2.2 Rechtliche Grundlagen
Bestehende Gesetze und Regelungen decken oftmals nicht die Markt-Anwendungen
neuester technologischer Entwicklungen ab. Im E-Commerce sind viele rechtliche
Fragen offen, wobei die Chancen, die sich durch eine Web-Präsenz beispielsweise für
den Vertrieb eröffnen, ein Zögern nicht rechtfertigen. Daher gehen Unternehmen, die
mit neuartigen und innovativen E-Commerce-Anwendungen ,,Neuland" betreten, oft-
mals ein schwer kalkulierbares rechtliches Risiko ein.
Die Fragestellungen in diesem
Zusammenhang sind derart komplex (vgl. Abbildung 2-4), dass innerhalb dieser Arbeit
nur wenige erörtert werden können.
Haftungsrecht
Kollisionsrecht
Vertragsrecht
Verbraucher-
recht
Markenrecht
Anbieter im
E-Commerce
Steuerrecht
Urheberrecht
...
Abbildung 2-4: vielfältige rechtliche Anforderungen im E-Commerce
Quelle: eigene Darstellung
Hier soll auf die Grundzüge des Vertragsrechts im Web und explizit auf ein spezielles
Gesetz, das Signaturgesetz, eingegangen werden.
2.2.2.1 Vertragsrecht im World Wide Web
Ein Vertrag setzt eine Einigung im Sinne der §§ 145 ff. BGB über die wesentlichen Ver-
tragsbestandteile voraus. [Jau99, S. 426 f.] Eine Einigung besteht aus zwei überein-
stimmenden Willenserklärungen (Angebot und Annahme). [Med02, S. 139 ff.] Ein An-
gebot ist eine, für sich schon bindende empfangsbedürftige Willenserklärung
20
, durch
20
Empfangsbedürftig ist eine Willenserklärung, die an einen bestimmten Adressaten gerichtet
ist. Im § 130 I 1 BGB wird sie als eine Willenserklärung, die einem anderen gegenüber
abzugeben ist bezeichnet. Diese bildet den Regelfall. [Köh02, S. 60]

Grundlagen zum E-Commerce
15
die ein Vertragsabschluss einem anderen so angetragen wird, dass dieser nur seine
Zustimmung geben muss, um den Vertrag zustande kommen zu lassen. [Bro02, S.94]
Beim Anbieten von Waren im Web liegt nach h.M. noch keine gewollte Bindung des
Anbieters vor. Somit wird das Anbieten von Waren auf einer Website nicht als Angebot
im rechtlichen Sinne verstanden, sondern als invitatio ad offerendum, d.h. als eine Auf-
forderung zur Angebotsabgabe.
21
[Ste00, S. 731]
Neben den traditionellen Formen der mündlichen und schriftlichen Willenserklärung
existiert die digitale Erklärung. [Cle85, S. 1998 ff.], [Gei97, S. 3000] Ein Beispiel hierfür
ist der Mausklick auf der Schaltfläche ,,Kauf" einer Website. Das Angebot wird somit
durch den Mausklick oder durch eine Eingabebestätigung getätigt. Diese empfangs-
bedürftige Willenserklärung wird wirksam, wenn sie abgegeben wird und mit dem
Zugang dieser Erklärung beim Empfänger zu rechnen ist. [Köh02, S. 62 ff.]
Bei elektronisch zu übermittelnden Erklärungen (digitale Erklärungen) ist mit dem Ab-
senden der Willenserklärung das Angebot abgegeben worden, da die Erklärung dann
von einem Server weitergeleitet wird und somit der Absender nach allgemeinen Grund-
sätzen alles seinerseits Erforderliche getan hat. [Fr.Ma95, S. 11]
Bei dem Zugang einer Willenserklärung ist zu unterscheiden, ob eine Willenserklärung
unter Abwesenden oder unter Anwesenden getätigt wird. Gemäß § 147 II 2 BGB gelten
Anträge die mittels eines Fernsprechers von Person zu Person gemacht werden als
Anträge unter Anwesenden. Während der Gesetzgebung wurde jedoch nicht an einen
Gebrauch der Telefonleitungen auch für andere Zwecke als das Telefonieren gedacht.
Bei einer Bestellung über das Web werden zwar die Telefonleitungen benutzt, jedoch
kommt es meistens zu keiner unmittelbaren Kommunikation. Falls jedoch eine direkte
Verbindung über das Web besteht (z.B. Internet Relay Chat, IRC
22
), wird von einem
Antrag unter Anwesenden ausgegangen. Falls keine direkte Verbindung über das Web
besteht, was den Regelfall darstellt, findet die Kommunikation zeitverzögert statt und
nicht unmittelbar. Werden bei diesen Bedingungen Verträge geschlossen, handelt es
sich nach h.M. um Abschlüsse unter Abwesenden. [Heu94, S. 597 f.], [Fr.Ma95, S. 9
ff.], [Ern97, S. 166]
Gemäß § 130 I BGB wird die Willenserklärung gegenüber Abwesenden mit Zugang
wirksam. Die Erklärung ist dem Empfänger dann zugegangen, wenn sie in den Macht-
bereich des Empfängers gelangt ist und dieser unter gewöhnlichen Umständen von ihr
Kenntnis nehmen kann, d.h. die Möglichkeit zur Kenntnisnahme besitzt. [BGH83, S.
929 f.] Tatsächliche Kenntnisnahme ist nicht erforderlich. [Köh02, S. 63]
Bei Briefen
21
Siehe zu möglichen Ausnahmefällen [Ern97, S. 165 f.]
22
IRC ist ein Internetdienst, der einen weltweiten textbasierten Informationsaustausch ermög-
licht. Hierzu werden direkte Verbindungen (Kanäle) zwischen den Kommunikationsteilneh-
mern eingerichtet. Siehe zu weiteren Ausführungen [Ens01, S. 110]

Grundlagen zum E-Commerce
16
wäre der Zugang der Zeitpunkt, an dem die Entleerung des Briefkastens üblicherweise
zu erwarten ist. Dies wird nun auf eine digitale Erklärung übertragen. Mit einer E-Mail
wird eine Willenserklärung in einem System auf Abruf gespeichert. Für den Zugang der
digitalen Erklärung, z.B. einer Bestellung per E-Mail, kommt es darauf an, wann mit der
Leerung des elektronischen Briefkastens üblicherweise gerechnet werden kann. Hier
kann bei Unternehmen eine tägliche Leerung erwartet werden. [Ult97, S. 3007 f.]
Kann eine digitale Erklärung nicht abgerufen werden, da z.B. eine Überfüllung der Mail-
box beim Empfänger oder Ähnliches vorliegt, so wird grundsätzlich zu Lasten des
Empfängers entschieden, da dieser fahrlässig handelt. Das Übertragungsrisiko vom
Server zum lokalen Rechner des Empfängers, d.h. evtl. Providerprobleme, ist grund-
sätzlich dem Empfänger zuzurechnen, wenn dieser von dem Problem Kenntnis hat.
[Ult97, S. 3008]
Im Folgenden sollen die Auswirkungen des in Deutschland am 01.08.1997 in Kraft ge-
tretenen Signaturgesetzes (SigG) und des nachfolgenden neuen SigG 2001 erörtert
werden.
2.2.2.2 Signaturgesetz
Das SigG stellt einen Teil des Gesetzes zur Regelung der Rahmenbedingungen für
Informations- und Kommunikationsdienste (IuKDG) vom 22.07.1997 dar und soll zu ei-
ner Anerkennung einer digitalen Erklärung mit Hilfe einer digitalen Signatur
23
als Be-
weisurkunde führen. Die rechtliche Qualität und Beweisfunktion digitaler Erklärungen
regelt das SigG nicht, es ist lediglich der administrative Rahmen für digitale Signaturen.
[Gei97, S. 3001] Infolgedessen ist das neue SigG 2001 erarbeitet worden und am
22.05.2001 in Kraft getreten. Dieses löst das SigG von 1997 ab und regelt die notwen-
dige Sicherheitsinfrastruktur für digitale Signaturen, die der eigenhändigen Unterschrift
gleichgestellt werden. [reg02]
Vor der Einführung des Gesetzes zur Anpassung der Formvorschriften des Privat-
rechts und anderer Vorschriften an den modernen Rechtsverkehr vom 01.08.2001 wur-
de selbst mit einer digitalen Signatur das Dokument nicht als Urkunde angesehen, da
keine Rechtsfolge mit der Signatur verbunden war. Im gerichtlichen Verfahren galt die
freie Beweiswürdigung im Sinne des § 286 II ZPO, sodass es dem Gericht freigestellt
war, ob es eine digitale Erklärung für authentisch hielt oder nicht. [Gei97, S. 3000 f.]
Nach dem Inkrafttreten des Gesetzes zur Anpassung der Formvorschriften des Privat-
rechts und anderer Vorschriften an den modernen Rechtsverkehr, kann nun die schrift-
liche Form gemäß § 126 III BGB durch die elektronische Form ersetzt werden. Soll
23
Siehe zur Wirkungsweise der digitalen Signatur den Gliederungspunkt 2.2.3.2: ,,Digitale
Signatur", S. 19

Grundlagen zum E-Commerce
17
dies erfolgen, so muss nach § 126a BGB die digitale Erklärung mit dem Namen des
Ausstellers und mit einer ,,qualifizierten elektronischen Signatur" (digitale Signatur) ge-
mäß §§ 2,7 SigG 2001
24
versehen werden.
Bei einem Vertrag müssen beide Parteien gemäß § 126a II BGB jeweils ein gleichlau-
tendes Dokument mit einer digitalen Signatur und mit ihrem Namen versehen. Beweis-
rechtlich ist zwar noch immer keine Gleichstellung mit einer privaten Urkunde erreicht
worden, jedoch eine Beweiserleichterung. [cos02] Nach § 292a ZPO ist nun grund-
sätzlich von der Echtheit einer in elektronischer Form abgegebenen Willenserklärung
auszugehen, wenn diese entsprechend signiert worden ist.
Nach § 2 III SigG 2001 wird die digitale Signatur durch das System des privaten und
öffentlichen Schlüssels definiert.
25
Nach §§ 3,19 SigG 2001 werden Zertifizierungs-
stellen ermächtigt, hierbei als vertrauenswürdige Dritte zu fungieren. Diese Zertifi-
zierungsstellen, bei denen die Vergabe der digitalen Schlüssel liegt, werden durch die
Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post, die seit dem 01.01.1998 zum
Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit gehört und seit
September 1998 ihre Dienste anbietet,
lizenziert und kontrolliert. Es ist deren Aufgabe,
die Zertifikation zu erbringen, d.h. die Bestätigung der Korrektheit einer bestimmten In-
formation. In diesem Fall ist der Zertifizierungsgegenstand ein digitaler Schlüssel.
Im Folgenden sollen sicherheitsrelevante Fragestellungen des E-Commerce erörtert
werden, welche sowohl informationstechnische als auch juristische Aspekte beinhalten.
2.2.3 Sicherheit im E-Commerce
Sicherheit in der Informationstechnik (IT) wird definiert als der ,,Zustand eines IT-
Systems, in dem die Risiken, die beim Einsatz dieses IT-Systems aufgrund von
Bedrohungen vorhanden sind, durch angemessene Maßnahmen auf ein tragbares
Maß beschränkt sind." [BSI92, S. 319] Sicherheit ist somit eine wesentliche und wün-
schenswerte Eigenschaft aller informationstechnischen Systeme. Ohne ein Mindest-
maß an Sicherheit in einem System gibt es kein Vertrauen in dieses System und ohne
Vertrauen wird das System nicht anerkannt und ist letztlich zum Scheitern verurteilt.
Mit der Zunahme interorganisationaler Informationssysteme als Basis zwischenbetrieb-
licher Arbeitsteilung wächst jedoch gleichzeitig die Abhängigkeit von einem fehlerfreien
Funktionieren der eingesetzten Technologien. [Fin98, S. 130] Zwar ermöglichen elek-
tronische Netzwerke erst jenen Informationsfluss, der für das schnelle und flexible
Agieren beim E-Commerce notwendig ist, dieser Vorteil lässt sich jedoch nur unter
Inkaufnahme einer kritischen Verletzlichkeit realisieren. Neben Störungen, die durch
24
§ 2 SigG 2001 regelt die Begriffsbestimmungen, § 7 SigG 2001 regelt den Inhalt.
25
Siehe dazu den Gliederungspunkt 2.2.3.2: ,,Digitale Signatur", S. 19

Grundlagen zum E-Commerce
18
technische Fehlerhaftigkeit, Stromausfälle, Unfälle und äußere Einwirkungen, wie z.B.
Brand, Überschwemmung oder Blitzeinschlag, verursacht werden können, stellen mög-
liche kriminelle Anschläge eine substanzielle Bedrohung dar. Die Gewährleistung von
Sicherheit muss somit ein zentraler Bestandteil aller informationstechnischen Anwen-
dungen sein und stellt daher auch und gerade für den E-Commerce eine wichtige
Voraussetzung dar.
Im Zusammenhang mit Sicherheit in der Informationstechnik wird von verschiedenen
Grundbedrohungen gesprochen. Diese werden im Folgenden dargestellt.
2.2.3.1 Grundbedrohungen
Die Grundbedrohungen werden nach den potenziellen Bedrohungsszenarien in
a) Verlust der Integrität,
der Inhalt einer Information kommt beim Empfänger verfälscht an,
b) Verlust der Verfügbarkeit,
die Information ist nicht abrufbar oder wurde vernichtet bzw. vom Datenträger
gelöscht, sowie
c) Verlust der Vertraulichkeit,
Unbefugte erlangen Kenntnis von der Information,
klassifiziert. [BSI92, S. 19] Neben diesen drei informationstechnischen Grundbedro-
hungen wird der
d) Verlust der Verbindlichkeit,
die Urheberschaft der Information kann nicht nachgewiesen werden,
als rechtliche und somit vierte Grundbedrohung identifiziert. [CSS93, S. 161 ff.]
Konkrete Bedrohungen sollen durch den Einsatz entsprechender und angemessener
(Gegen-)Maßnahmen, d.h. unter Berücksichtigung der aufzuwendenden Kosten, mini-
miert werden. Eine 100%-ige Sicherheit eines IT-Systems kann jedoch nicht erreicht
werden.
26
Beispielhaft sollen in der Abbildung 2-5 drei konkrete Bedrohungen und eine
jeweils entsprechende konkrete Maßnahme angegeben werden.
26
Eine 100%-ige bzw. absolute Sicherheit kann für kein System gewährleistet werden. Bei den
Maßnahmen zum Schutz der Verfügbarkeit von IT-Systemen wird beispielsweise eine Ver-
fügbarkeit von >99,8% (Hochverfügbarkeitsrate) angestrebt. [Wei02, S. 65]

Grundlagen zum E-Commerce
19
Grund-
bedrohungen
a) Verlust der
Integrität
b) Verlust der
Verfügbarkeit
c) Verlust der
Vertraulichkeit
d) Verlust der
Verbindlichkeit
Schutz der
Integrität
Schutz der
Verfügbarkeit
Schutz der
Vertraulichkeit
Schutz der
Verbindlichkeit
Grund-
maßnahmen
Angriff auf
Intranet
unerlaubtes
Lesen von
Informationen
kryptogra-
phische Verfahren
zur Verschlüs-
selung
Abstreiten
einer
Urheberschaft
Firewall
digitale
Signatur
konkrete
Bedrohungen
konkrete
Maßnahmen
Abbildung 2-5: Bedrohungen und Maßnahmen in der Informationstechnik
Quelle: eigene Darstellung
Die Maßnahmen zur Gewährleistung der rechtlichen Verbindlichkeit haben aufgrund
der Möglichkeit, geschäftliche Transaktionen über das Web zu tätigen, erheblich an
Bedeutung gewonnen. Daher soll im Folgenden die Wirkungsweise der digitalen Sig-
natur aufgezeigt werden. Diese stellt eine konkrete Gegenmaßnahme zum Schutz der
Integrität und zum Schutz der Verbindlichkeit dar (vgl. Abbildung 2-5).
2.2.3.2 Digitale Signatur
Die Risiken für die Integrität und Verbindlichkeit digitaler Nachrichten, Erklärungen und
Daten sollen durch die Sicherheitstechnik der digitalen Signatur minimiert werden.
Diese ersetzt die Unterschrift, die den Unterschreibenden charakterisiert und damit auf
seine Authentizität hinweist, durch ein Bitmuster
27
. [Gei01, S. 436]
Die digitale Signatur basiert auf dem asymmetrischen Verschlüsselungsverfahren, das
in den 70er Jahren von DIFFIE und HELLMANN entwickelt wurde. [Di.He76, S. 647 ff.]
Hierbei werden zur Ver- und Entschlüsselung von Daten verschiedene Schlüssel ein-
gesetzt, die nicht voneinander abgeleitet werden können. Dies wird u.a. durch die Aus-
27
Ein Bit ist die kleinste informationstechnische Einheit, deren Wert nur ,,1" oder ,,0" sein kann.
Ein Bitmuster stellt eine Aneinanderreihung von einzelnen Bits dar. [Man01, S. 3]

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2002
ISBN (eBook)
9783832464578
ISBN (Paperback)
9783838664576
DOI
10.3239/9783832464578
Dateigröße
867 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Technische Universität Hamburg-Harburg – Ingenieurwissenschaften
Erscheinungsdatum
2003 (Februar)
Note
1,3
Schlagworte
e-commerce e-business e-fulfillment e-logistics
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