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Entwicklung eines Praktikerleitfadens für das mittelständische Unternehmen zur Implementierung des Risikosmanagements als Möglichkeit zur Verbesserung seines Rating

©2002 Diplomarbeit 124 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Zusammenfassung:
Ziel dieser Diplomarbeit ist die Entwicklung eines Leitfadens zur Implementierung eines Risikomanagementsystems für ein mittelständisches Unternehmen, um das Ergebnis des Rating zu verbessern und darüber hinaus die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen.
Zu Beginn der Arbeit erfolgt als erstes die Einführung in die Problematik. Dabei wird zunächst die aktuelle Situation und die Bedeutung des Mittelstandes erläutert. Des weiteren werden die sich daraus ergebenden Folgen betrachtet. Hierzu erfolgt eine Erläuterung der neuen Eigenkapitalvorschriften für die Banken und die damit verbundene Ratingproblematik. Um die Vorgehensweise beim Rating aufzuzeigen, werden die wichtigsten Aspekte, die bei der Durchführung eines Rating von Bedeutung sind, erläutert. Damit auch hier der Praxisbezug deutlich wird, erfolgt eine Beschreibung der Durchführung eines Rating sowohl am Beispiel einer externen Agentur, als auch an dem einer Bank. Abschließend wird die Auswirkung des Risikomanagements auf das Rating erläutert und gezeigt, dass eine Implementierung zur Verbesserung des Rating beitragen kann.
Die Implementierung des Risikomanagements bildet den Hauptteil dieser Arbeit. Nachdem einige grundlegende Überlegungen zu Einführung des Risikomanagement aufgestellt wurden, erfolgt die Beschreibung der praktischen Vorgehensweise bei der Implementierung. Mit Hilfe von Checklisten, Beispielen aus der Praxis und einigen Tipps für die Praxis, soll dem Praktiker ein Bezugsrahmen gegeben werden, mit dessen Hilfe eine Umsetzung in einem mittelständischen Unternehmen ermöglicht wird.

Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
INHALTSVERZEICHNISI
ABBILDUNGSVERZEICHNISV
ABKÜRZUNGSVERZEICHNISVII
1.EINLEITUNG1
2.AUFBAU DER DIPLOMARBEIT2
3.EINFÜHRUNG IN DIE PROBLEMATIK3
3.1Wirtschaftliche Bedeutung mittelständischer Unternehmen5
3.2Typische Situation mittelständischer Betriebe6
3.3Die Basler Eigenkapitalvorschriften8
3.3.1Gründe für die Veränderungen im Bankensektor8
3.3.2Der erste Basler Akkord (Basel I)8
3.3.3Der zweite Basler Akkord (Basel II)9
3.4Auswirkungen auf den Mittelstand11
4.RATING ALS FOLGE DES NEUEN BASLERS AKKORDS (BASEL II)12
4.1Der Ratingbegriff12
4.2Rating durch externe Agenturen am Beispiel von Standard & Poor´s15
4.2.1Die Branchenanalyse15
4.2.2Analyse des Unternehmenserfolges16
4.2.3Unternehmensgröße als Teil der Analyse17
4.2.4Die Analyse des Managements17
4.2.5Die Analyse der Organisation18
4.2.6Praxistipps […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Aufbau der Diplomarbeit

3. Einführung in die Problematik
3.1 Wirtschaftliche Bedeutung mittelständischer Unternehmen
3.2 Typische Situation mittelständischer Betriebe
3.3 Die Basler Eigenkapitalvorschriften
3.3.1 Gründe für die Veränderungen im Bankensektor
3.3.2 Der erste Basler Akkord (Basel I)
3.3.3 Der zweite Basler Akkord (Basel II)
3.4 Auswirkungen auf den Mittelstand

4. Rating als Folge des neuen Baslers Akkords (Basel II)
4.1 Der Ratingbegriff
4.2 Rating durch externe Agenturen am Beispiel von Standard & Poor´s
4.2.1 Die Branchenanalyse
4.2.2 Analyse des Unternehmenserfolges
4.2.3 Unternehmensgröße als Teil der Analyse
4.2.4 Die Analyse des Managements
4.2.5 Die Analyse der Organisation
4.2.6 Praxistipps zur Auswahl der richtigen Agentur
4.3 Die bankinternen Ratingmethoden
4.4 Das bankinterne Rating am Beispiel der Volks- und Raiffeisenbanken
4.4.1 Beurteilung der wirtschaftlichen Verhältnisse
4.4.2 Beurteilung der Kundenbeziehung
4.4.3 Beurteilung des Managements
4.4.4 Beurteilung der Branche und des Marktes
4.4.5 Beurteilung der weiteren Unternehmensentwicklung
4.5 Gegenüberstellung des internen und externen Rating
4.6 Internes oder externes Rating – Eine Entscheidungshilfe
4.7 Zukunftsprognose und praktische Tipps für Unternehmen
4.8 Auswirkung des Risikomanagements auf das Rating

5. Grundlagen zur Einführung eines Risikomanagements
5.1 Gesetzliche Anforderungen und Begriffsbestimmung
5.1.1 Das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz
5.1.2 Der Risikobegriff
5.1.3 Aufgaben und Ziele des Risikomanagements
5.2 Überblick über die Schritte des Risikomanagementprozesses

6. Praktische Vorgehensweise bei der Implementierung eines Risikomanagementsystems
6.1 Implementierung eines Risikomanagements im Rahmen eines Risikomanagementprojektes
6.1.1 Bildung und praktische Ausgestaltung eines Projektteams
6.1.2 Aufgaben und Funktionen der Projektmitglieder
6.1.3 Die Phasen eines Risikomanagementprojektes
6.2 Festlegung der Risikostrategie als Ausgangspunkt bei der Implementierung eines Risikomanagements
6.2.1 Risikopolitische Grundsätze als Teil der Risikostrategie
6.2.2 Praxistipp und Praxisbeispiel zur Formulierung von risikopolitischen Grundsätzen
6.3 Vorgehensweise bei der Risikoanalyse der Unternehmensbereiche
6.3.1 Vorbereitende Maßnahmen und Bildung von Workshops
6.3.2 Festlegung der Risikofelder und Ableitung der allgemeinen Risiken als Basis für die anschließende Risikoidentifikation
6.3.3 Risikoidentifikation der Unternehmensbereiche im Workshop
6.3.4 Übersicht über einige Instrumente zur Erfassung der Risiken in den Unternehmensbereichen
6.3.4.1 Funktionsweise der Ausfalleffektanalyse im Risikomanagement
6.3.4.2 Die Fehlerbaumanalyse im Risikomanagement
6.3.4.3 Vorschlagswesen als Möglichkeit zur Risikoidentifikation
6.3.4.4 Brainstorming als Möglichkeit zur Erfassung von Einzelrisiken
6.3.4.5 Checklisten zur systematischen Erfassung von Risiken
6.3.5 Praxistipp zur Ausgestaltung einer Checkliste zur Risikoidentifikation
6.4 Ermittlung und Bewertung der relevanten Risikofaktoren
6.4.1 Festlegung der Frühwarnindikatoren zur Ermittlung der relevanten Risiken
6.4.1.1 Übersicht für den Praktiker über einige Frühwarnindikatoren
6.4.1.2 Durchführung einer Indikatoranalyse
6.4.2 Risikobewertung im Workshop
6.4.2.1 Praktische Vorgehensweise bei der Bewertung quantifizierbarer Risiken
6.4.2.2 Praktische Vorgehensweise bei der Bewertung qualifizierbarer Risiken
6.4.3 Übersicht über die verschiedenen Risikobewältigungsmaßnahmen
6.4.3.1 Risikovermeidung im Rahmen eines aktiven Risikomanagements
6.4.3.2 Risikominderung im Rahmen eines aktiven Risikomanagements
6.4.3.3 Risikodiversifikation im Rahmen eines aktiven Risiko- managements
6.4.3.4 Risikoüberwälzung als Instrument eines passiven Risiko-managements
6.4.3.5 Übernahmen des Risikos durch Risikokompensation
6.5 Entwicklung der organisatorischen Zuordnung des Risiko-managements
6.5.1 Definition der Aufbauorganisation des Risikomanagements
6.5.1.1 Aufgaben der Geschäftsleitung im Rahmen des Risiko-managements
6.5.1.2 Aufgaben des (Risiko-) Controllings im Rahmen des Risiko-managements
6.5.1.3 Aufgaben der organisatorischen Einheiten im Rahmen des Risiko-managements
6.5.2 Einrichtung eines Risikoberichtswesens
6.5.2.1 Mögliche Ausgestaltung eines Risikoberichtswesens
6.5.2.2 Möglichkeit zur Darstellung der Risikosituation mit Hilfe einer Risk-Map
6.6 Regelmäßige Überprüfung der Risiken und des Risiko-managementprozesses
6.6.1 Überprüfung und Kontrolle von Risiken
6.6.2 Überprüfung und Kontrolle des Risikomanagementprozesses
6.7 Erstellung eines Risikomanagementhandbuchs als Möglichkeit zur Dokumentation des Risikomanagements
6.8 Zusammenfassende Anmerkungen zum Implementierungsprozess

7. Fazit

Literaturverzeichnis

Eidesstattliche Erklärung

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland von 1999-2000

Abbildung 2: Insolvenzen im europäischen Vergleich

Abbildung 3: Der Mittelstand in Zahlen

Abbildung 4: Eigenkapitalauslastung verschiedener Branchen

Abbildung 5: Der „Drei-Säulen-Ansatz“

Abbildung 6: Rating und zugeordnete Bonität

Abbildung 7: Checkliste zur Auswahl von Agenturen

Abbildung 8: Die spezifischen Risikogewichte

Abbildung 9: Struktur des bankinternen Rating

Abbildung 10: Gegenüberstellung Internes/Externes Rating

Abbildung 11: Entscheidungsbaum

Abbildung 12: Checkliste zur Überprüfung der Ratinganforderungen

Abbildung 13: Anforderung an das Risikomanagement von Unternehmen

Abbildung 14: Systematisierung der Risiken

Abbildung 15: Der Risikomanagementprozess

Abbildung 16: Merkmale, Aufgaben und Funktionen des Projektteams

Abbildung 17: Phasen eines Risikomanagementprojektes

Abbildung 18: SWOT - Analyse am Beispiel des Volkswagen Konzerns (beispielhaft)

Abbildung 19: Beispiel zur risikopolitischen Grundsätzen

Abbildung 20: Risikopolitik der JENOPTIK AG

Abbildung 21: Kategorisierung von Risiken nach Risikofeldern

Abbildung 22: Risikokatalog: Strategische Risiken

Abbildung 23: Risikokatalog: Marktrisiken

Abbildung 24: Risikokatalog: Finanzrisiken

Abbildung 25: Risikokatalog: Politische, rechtliche und gesellschaftliche Risiken

Abbildung 26: Risikokatalog: Risiken aus Corporate Governance

Abbildung 27: Risikokatalog: Leistungsrisiken

Abbildung 28: Risiken und die Wertschöpfungskette

Abbildung 29: Zusammenhang der progressiven und retrograden Vorgehensweise

Abbildung 30: Prinzipielle Funktionsweise der Ausfalleffektanalyse

Abbildung 31: Prinzipielle Funktionsweise der Fehlerbaumanalyse

Abbildung 32: Risiko-Checkliste zum Bereich Beschaffung und Produktion

Abbildung 33: Risiko-Checkliste zum Bereich Vertrieb und Informationstechnologie

Abbildung 34: Risiko-Checkliste zum Bereich Produkte, Märkte und Dienstleistung

Abbildung 35: Risiko-Checkliste zum Bereich Management und Organisation

Abbildung 36: Fortsetzung der Risiko-Checkliste zum Bereich Management und Organisation

Abbildung 37: Frühwarnindikatoren

Abbildung 38: Filterfunktion der Indikatoranalyse

Abbildung 39: Informationsbedarf mittelständischer Unternehmen bei der Implementierung eines Risikomanagementsystems

Abbildung 40: Zahlenbeispiel der Risikobewertung

Abbildung 41: Schadenssummen und Eintrittshäufigkeiten

Abbildung 42: Risikoportfolio

Abbildung 43: Risikobewertung

Abbildung 44: Risikomatrix

Abbildung 45: Risikoportfolio nicht quantifizierbarer Risiken

Abbildung 46: Risikoklassifizierung

Abbildung 47: Instrumente der Risikobewältigung

Abbildung 48: Checkliste zur Erfassung der Risikopotentiale und der bestehenden Ver-sicherungsdeckung

Abbildung 49: Risk-Map Krankenhauswesen

Abbildung 50: Kapitel des Risikomanagementhandbuchs

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1. Einleitung

Zukünftig werden sich besonders mittelständische Unternehmen bei der Geldbeschaffung durch Bankkredite einem Rating unterziehen müssen. Auf diese Weise soll die Bonität des Unternehmens beurteilt werden. Auslöser waren die zunehmenden Unternehmenszusammenbrüche, besonders der mittel-ständischen Unternehmen. Da sich der Mittelstand traditionell durch Bankkredite finanziert, wurden die Banken direkt durch die zunehmenden Insolvenzen betroffen und mussten nun entsprechend reagieren. Die Banken sind bereits verpflichtet bei der Kreditgewährung einen gewissen Prozentsatz an Eigenkapital als Sicherheit für den Ausfall zu hinterlegen. In absehbarer Zukunft wird die Eigenkapitalhinterlegung der Banken durch Bonitätsbeurteilung des Unternehmens bestimmt. Diese Bonitätsbeurteilung erfolgt dann mit Hilfe des Rating. Für den Mittelstand bedeutet dies: je schlechter das Rating desto teurer der Kredit, je besser das Rating desto günstiger der Kredit.

In diesem Zusammenhang wird von einem Unternehmen erwartet, dass die Strategie der kontinuierlichen Erfolgs- und Wertsteigerung entspricht und dass auch darüber berichtet wird. Außerdem sind Banken und Rating-Agenturen an zukunftsorientierten Daten über die Unternehmenssituation interessiert. Dabei haben Informationen über die Existenz und den Umgang mit existenzbedrohenden oder unternehmensbeeinflussenden Risiken eine herausragende Bedeutung. Da die spektakulären Unternehmenskrisen zum Teil durch fehlendes Risikobewusstsein verursacht worden sind, ist ein leistungsfähiges Risikomanagement unabdingbar, um die langfristige Existenz des Unternehmens zu gewährleisten.[1]

Auch der Gesetzgeber erkannte diese Entwicklung und wirkte dem fehlenden Risikobewusstsein entgegen, indem er ein Gesetz verabschiedete, das die Vorstände und Geschäftsleitungen dazu verpflichtete, ein Risikomanagement im Unternehmen zu implementieren. Die konkrete Umsetzung soll dabei unter Beachtung betriebswirtschaftlicher und unternehmensindividueller Erfordernisse erfolgen.[2]

2. Aufbau der Diplomarbeit

Ziel dieser Diplomarbeit ist die Entwicklung eines Leitfadens zur Implementierung eines Risikomanagementsystems für ein mittelständisches Unternehmen, um das Ergebnis des Rating zu verbessern und darüber hinaus die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen.

Zu Beginn der Arbeit erfolgt als erstes die Einführung in die Problematik. Dabei wird zunächst die aktuelle Situation und die Bedeutung des Mittelstandes erläutert. Des weiteren werden die sich daraus ergebenden Folgen betrachtet. Hierzu erfolgt eine Erläuterung der neuen Eigenkapitalvorschriften für die Banken und die damit verbundene Ratingproblematik. Um die Vorgehensweise beim Rating aufzuzeigen, werden die wichtigsten Aspekte, die bei der Durchführung eines Rating von Bedeutung sind, erläutert. Damit auch hier der Praxisbezug deutlich wird, erfolgt eine Beschreibung der Durchführung eines Rating sowohl am Beispiel einer externen Agentur, als auch an dem einer Bank. Abschließend wird die Auswirkung des Risikomanagements auf das Rating erläutert und gezeigt, dass eine Implementierung zur Verbesserung des Rating beitragen kann.

Die Implementierung des Risikomanagements bildet den Hauptteil dieser Arbeit. Nachdem einige grundlegende Überlegungen zu Einführung des Risiko-management aufgestellt wurden, erfolgt die Beschreibung der praktischen Vor-gehensweise bei der Implementierung. Mit Hilfe von Checklisten, Beispielen aus der Praxis und einigen Tipps für die Praxis, soll dem Praktiker ein Bezugsrahmen gegeben werden, mit dessen Hilfe eine Umsetzung in einem mittelständischen Unternehmen ermöglicht wird.

3. Einführung in die Problematik

In einer Marktwirtschaft sind Insolvenzen eine natürliche Angelegenheit. Es gehört einfach dazu, dass Unternehmen entstehen und sich auflösen. Trotzdem wird jeder gute Unternehmer versuchen, eine Insolvenz zu verhindern. Volkswirtschaftlich gesehen sind Insolvenzen ein Teil des marktwirtschaftlichen Prozesses, betriebswirtschaftlich gesehen jedoch sehr bedauerlich und eher ein Unglück. Allerdings können Unternehmensinsolvenzen in einem Maße ansteigen, dass man dies sowohl auf volkswirtschaftliche Fehlsteuerungen, als auch auf Fehler in der Unternehmenssteuerung zurückführen muss. Folgende Entwicklungen weisen auf eine solche Situation hin:[3]

- Permanenter und über längere Zeit andauender Anstieg der Unternehmensinsolvenzen.
- Nicht nur kleinere und mittlere Unternehmen, sondern auch Großunternehmen geraten in Insolvenzen.
- Die Verluste aus den Insolvenzen erreichen einen bedrohlichen Umfang.[4]

Die folgende Abbildung zeigt die permanente Zunahme der Unternehmensinsolvenzen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Entwicklung der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland von 1999-2000[5]

Zwar wurden 1999 erstmals wieder weniger Unternehmensinsolvenzen registriert, aber mit 27 400 Insolvenzen ist das Niveau immer noch sehr hoch. Dabei wurden in Westdeutschland im Vergleich zum Vorjahr deutlich weniger Insolvenzen notiert als in Ostdeutschland.[6]

Das hohe Insolvenzniveau stellt nicht nur für Deutschland eine Gefahr dar, sondern ist auch für Europa eine Bedrohung. Die Zahl der Insolvenzen in Europa ist seit 1996 zwar rückläufig, dennoch lässt sich nicht in allen Ländern eine positive Entwicklung verzeichnen.[7]

Die nachfolgende Abbildung zeigt die Entwicklung in Europa.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Insolvenzen im europäischen Vergleich[8]

17,5 Millionen Unternehmen wurden 1999 in ganz Europa notiert. Dabei wurden 190.000 Insolvenzen europaweit verzeichnet. Somit ergibt das im Durchschnitt 108 Insolvenzen pro 10.000 Unternehmen. Damit liegt Deutschland mit 107 Insolvenzen pro 10.000 Unternehmen im europäischen Durchschnitt, während Frankreich mit 277 Insolvenzen den Spitzenreiter stellt. Der wirtschaftliche Gesamtschaden, der durch diese Insolvenzen entsteht, beträgt 84 Milliarden Euro.[9]

3.1 Wirtschaftliche Bedeutung mittelständischer Unternehmen

Mittelständische Unternehmen spielen bei der Schaffung und Sicherung von Arbeitsplätzen eine bedeutende Rolle. Darüber hinaus sind mittelständische Unternehmen bei der Ausbildung von Jugendlichen, bei Innovationen und Wachstum für die deutsche Wirtschaft von immenser Bedeutung.[10]

Einen Überblick über die wichtigsten Zahlen des Mittelstandes liefert die folgende Tabelle.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Der Mittelstand in Zahlen[11]

Es wird deutlich, dass die rund drei Millionen mittleren Unternehmen eine wichtige Rolle in der deutschen Wirtschaft spielen. Fast 50% der Investitionen und 60% der Bruttowertschöpfung gehen auf ihr Konto. Außerdem beschäftigen sie ca. 20 Millionen Arbeitnehmer und schaffen darüber hinaus 80% aller Ausbildungsplätze.[12]

3.2 Typische Situation mittelständischer Betriebe

Die meisten mittelständischen Unternehmen zeichnen sich durch eine bestimmte Größe aus und sind darüber hinaus oft familiengeführt. Diese persönliche Führung dominiert sowohl nach außen, als auch nach innen. Ein Problem, das hier auftritt, ist die unzureichende Nachfolgeregelung. Nur die wenigsten Unternehmen haben für eine reibungslose Nachfolge gesorgt. Auch Unternehmensbereiche wie Planung, Rechnungswesen sowie Controlling sind nur zum Teil vorhanden. Ein viel größeres Problem, das zur Besorgnis Anlass gibt, ist die Eigenkapitalschwäche mittelständischer Unternehmen. Ein Drittel dieser Unternehmen weisen eine Eigenkapitalquote von weniger als 10% auf.[13]

Eine Untersuchung der Creditreform ergab, dass die Zahl der Unternehmen mit einer Eigenkapitalausstattung von weniger als 10% im Jahr 2000 um weitere 4,2% auf 38,8% gestiegen ist, dagegen die Zahl von Unternehmen mit einer Kapitalausstattung von mehr als 30% innerhalb eines Jahres von ca. 20% auf 19% abgenommen hat.[14]

Das Eigenkapital hat für ein Unternehmen eine große Bedeutung. Auf der einen Seite stellt es eine Sicherheit für Investoren, Gläubiger und Fremdkapitalgeber dar, auf der anderen Seite steht es dem Unternehmen als Risikokapital langfristig zur Verfügung. Ein weiterer Vorteil des Eigenkapitals ist in der Tatsache zu sehen, dass es dem Unternehmen zinsfrei zur Verfügung steht und zum unternehmerischen Erfolg wesentlich beiträgt.[15]

Die nachfolgende Abbildung zeigt die unterschiedliche Kapitalausstattung der verschiedenen Branchen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Eigenkapitalauslastung verschiedener Branchen[16]

Eine solch schwache Eigenkapitalauslastung mittelständischer Unternehmen weist auf die besondere Bedeutung der Kreditfinanzierung hin. Traditionell spielt die Kreditfinanzierung im deutschen Mittelstand eine dominierende Rolle. Während Großunternehmen über Beteiligungen, Börsengänge und Unternehmensanleihen an Kapital kommen, ist die klassische Kreditfinanzierung für den Mittelstand oft die einzigste Finanzierungsmöglichkeit.[17]

Dabei wird die Kreditfinanzierung in der Zukunft immer schwieriger, da sich die neuen Eigenkapitalvorschriften für Kreditinstitute auf die Kreditvergaben auswirken werden. Durch die zunehmenden Insolvenzen der Unternehmen ist das Firmenkundengeschäft mit immer höheren Risiken verbunden. Auf Grund der Basler Beschlüsse wird die Höhe der Eigenkapitalunterlegung von den Schuldnerqualitäten des Unternehmens abhängig gemacht, die wiederum durch ein Rating ermittelt werden.[18]

3.3 Die Basler Eigenkapitalvorschriften

3.3.1 Gründe für die Veränderungen im Bankensektor

Die Kreditwirtschaft gehört zu den am stärksten regulierten Wirtschafts-bereichen. Der Grund dafür ist, dass dieser Wirtschaftsbereich hohen Risiken ausgesetzt ist und somit für Krisen besonders anfällig ist. Krisen im Finanzsektor können sich sehr schnell in anderen Wirtschaftsbereichen auswirken, was wiederum gravierende volkswirtschaftliche Schäden verursachen kann. Den zentralen Punkt der Regulierung bildet die Festlegung der Eigenkapitalhöhe, die eine Bank bei einer Kreditvergabe als Sicherheit bereithalten muss. Dieses Eigenkapital dient zur Absicherung, falls es zu einem Kreditausfall kommt, der die Existenz einer Bank gefährden kann.[19]

Mit der zunehmenden Globalisierung und Liberalisierung der letzten Jahre hat sich auch der internationale Finanzsektor tiefgreifend gewandelt. Damit durch die Globalisierung das Bankensystem funktionsfähig bleibt, sind angemessene Kapitalvorschriften zu treffen, die gewährleisten sollen, dass ein Kreditinstitut entsprechend des Risikos über eine ausreichende Eigenkapitaldecke verfügt.[20]

3.3.2 Der erste Basler Akkord (Basel I)

Wie zuvor erwähnt, bildet das im Zusammenhang mit der Kreditvergabe zu unterlegende Eigenkapital, das Kernelement des Bankaufsichtsrechts. Diese Vorschriften werden international im Basler Ausschuss für Bankenaufsicht koordiniert, wo die Aufsichtsbehörden internationale Standards vereinbaren. Die Vertreter aus Deutschland setzen sich aus Mitgliedern des Bundesaufsichts-amtes für Kreditwesen und der Deutschen Bundesbank zusammen.[21]

Gegründet wurde der Ausschuss in den 70er Jahren unter dem Vorsitz der Federal Reserve Bank of New York. Sitz des Ausschusses ist die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel. Empfehlungen, die dort getroffen werden finden sich auch im nationalen Kreditwirtschaftsrecht der über 100 Mitgliedsländer wieder.[22]

Die ersten Richtlinien für die Eigenkapitalausstattung der Banken, die unter dem ersten Basler Akkord (Basel I) bekannt sind, wurden schon 1988 von den im Basler Ausschuss vertretenden Ländern erlassen. Allerdings werden seit damals die schlechten Risiken durch gute Risiken subventioniert, auf Grund der Regelung, dass 8% des gewährten Kredites mit Eigenkapital zu unterlegen sind, egal wie das Kreditausfallrisiko des Schuldners ist.[23] Diese Vereinbarung verfolgt als Hauptziel die Sicherung der Eigenkapitalausstattung, sowie die Sicher-stellung gleicher Wettbewerbsbedingungen im internationalen Bankwesen. Es werden dabei den Forderungen vier Risikogewichte (0%, 20%, 50%,100%) gemäß der Schuldnerart zugeteilt. Konkret bedeutet diese Einteilung, dass bei einigen Kreditnehmern, z.B. Staaten kein Eigenkapital unterlegt werden muss (Risikogewicht 0%), während Krediten an Banken ein Risikogewicht von 20% und an Unternehmen sogar von 100% zugeteilt wird. Dabei bleibt das Ausfallrisiko, das eine Bank bei der Ermittlung des zu unterlegenden Eigenkapitals eingeht, unberücksichtigt. Mit folgender Formel lässt sich die Höhe des zur Unterlegung von Kreditrisiken notwendigen Eigenkapitals berechnen:

EK= Kreditsumme * Risikogewicht * Eigenkapitalquote (8%)[24]

Folglich beträgt die Summe des zu unterlegenden Eigenkapitals bei einem Kredit an ein Unternehmen in Höhe von 1 Mio. € 80 000 € (1 Mio. * 100% * 8%) und bei gleich hohem Kredit an eine Bank nur 16 000 € (1Mio. * 20% * 8%).[25]

Außer dem Kreditrisiko werden hier sonstige Risiken wie z.B. das Betriebsrisiko oder das Liquiditätsrisiko nicht gesondert erfasst. Die Tatsache, dass Kredite an gute und sehr gute Unternehmen mit der gleichen Eigenkapitalunterlegung vergeben wurden wie an Unternehmen mit schlechterer Qualität, wurde den Banken zunehmend zum Verhängnis. Deshalb schlug der Basler Ausschuss eine risikogerechtere Regelung vor.[26]

3.3.3 Der zweite Basler Akkord (Basel II)

Drei Neuerungen enthielt das von dem Ausschuss 1999 vorgelegte erste Konsultationspapier zur neuen Eigenkapitalvereinbarung. Die erste Änderung betrifft die Eigenkapitalunterlegung. Demnach werden Bankkredite nicht mehr pauschal mit einem bestimmten Prozentsatz an Eigenkapital unterlegt. Bei der Bestimmung des zu unterlegenden Eigenkapitals wird zukünftig die Bonität des Schuldners eine wichtige Voraussetzung bilden. Die zweite Änderung besagt, dass einige Banken interne Ratingverfahren einsetzen dürfen, um so die Eigenkapitalunterlegung zu bestimmen. Schließlich erlaubt die dritte Änderung, dass Rating externer Agenturen zur Bestimmung der Bonität des Schuldners verwendet werden dürfen. Eine Folge dieser dritten Neuerung wäre gewesen, dass das externe Rating die Regel geworden wäre, während das Bankinterne Rating als Ausnahme gedacht war. Da aber die Banken das Rating nicht nur den Agenturen überlassen wollten, wurde diese Forderung im Januar 2001 in das zweite Konsultationspapier (Basel II) aufgenommen. Dies besteht aus drei Säulen, die zu einem sicheren Finanzsystem führen sollen.[27]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5: Der „Drei-Säulen-Ansatz“[28]

Mit der ersten Säule wird eine Mindestkapitalanforderung für verschiedene Risikoklassen sichergestellt. Wie schon erwähnt können Banken für die Risikogewichtung der Schuldner auch externe Ratings von anerkannten Rating – Agenturen heranziehen. Jedoch haben Banken auch die Möglichkeit zur Beurteilung der Firmenkunden ihr internes Rating – System zu verwenden.[29]

Durch die zweite Säule haben die Aufsichtsinstanzen über interne Überprüfungsverfahren dafür zu sorgen, dass ihr Eigenkapital durch eine solide Risikobewertung richtig beurteilt wird. Wichtig dabei ist, dass die Bank Eigenkapitalvorgaben festlegt, die dem Risikoprofil und dem Umfeld der Bank entspricht.[30]

Die dritte Säule soll die Marktkontrolle ermöglichen. Um dies zu erreichen müssen die Banken vermehrt aussagekräftige Daten offenlegen. Solche Daten sollen Einblick in die finanzielle Verfassung, Eigenkapitalsituation und das Risikomanagement der Bank geben, um den Marktteilnehmern eine An-gemessene Beurteilung zu ermöglichen.[31]

3.4 Auswirkungen auf den Mittelstand

Voraussichtlich ab dem Jahr 2005 werden die Kreditrisiken differenziert mit Eigenkapital unterlegt. Die Höhe des zu unterlegenden Eigenkapitals wird von dem internen oder aber von dem externen Rating des Kreditnehmers abhängig gemacht. Die Risikogewichte, die für die Eigenkapitalunterlegung zu Grunde gelegt werden, basieren auf dem im Basler Konsultationspapier vorgestellten Standard-Ansatz, der sich wiederum auf die Ratingnote anerkannter externer Agenturen stützt. Die Risikogewichte werden dann zwischen 20% (beste Bonität) und 150% (sehr schlechte Bonität) liegen. Gleichzeitig wird an einem bankinternen Verfahren gearbeitet, dem sogenannten IRB-Ansatz (internal rating-based approach), der die bankinternen Ratings verbessern soll.[32]

Für Unternehmen mit schwacher Bonität, die bisher durch gute Unternehmen subventioniert worden sind, werden sich die Kreditkonditionen verschlechtern. Bisher bekommen Unternehmen mit schlechter Bonität bei Kreditinstituten die kein internes Ratingverfahren haben Kredite zu den gleichen Konditionen wie Unternehmen mit sehr guter Bonität. Durch ein Rating können die Ausfallwahrscheinlichkeiten richtig zugeordnet und somit die Risikokosten jedem Kreditnehmer gerechter zugeordnet werden. Deshalb werden Unternehmen, die ein Kredit haben wollen, in Zukunft ein bankinternes Rating erhalten. Aus heutiger Sicht werden somit die etwas größeren mittelständischen Unternehmen günstigere Kredite bekommen, dagegen kleinere mit einer Kreditverteuerung rechnen müssen. Ein Grund der hier wohl ausschlaggebend ist, ist die Tatsache, dass Banken kleineren Unternehmen höheren Risiken unterstellen als den größeren. So hat der Ausfall eines Managers oder die geringere Diversifizierung kleinerer Unternehmen, aus Sicht der Banken, eine Verschlechterung des Rating zur Folge. Daher ist die Annahmen berechtigt, dass kleinere Unternehmen mit schlechteren Kreditkonditionen rechnen müssen, wobei der Ausmaß heute noch nicht abzusehen ist.[33]

Wie bereits erwähnt ist durch den neuen Beschluss auch das bankinterne Rating anerkannt. Für Unternehmen hat das den entscheidenden Vorteil, dass ihnen keine zusätzlichen Kosten entstehen werden. Die Bank wird zukünftig jedem Unternehmen, das Kredit benötigt, kostenlos eine Ratingklassifizierung ausstellen, mit der die individuellen Konditionen festgelegt werden.[34]

Zusammenfassend lässt sich die neue Basler Vereinbarung folgendermaßen interpretieren: „ Je schlechter ein Rating ausfällt, desto mehr Eigenkapital der Bank wird hierfür gebunden – und desto teurer wird der Kredit. Kredite an Unternehmen in guter wirtschaftlicher Konstitution binden dagegen künftig weniger Eigenkapital der Bank – der Kreditnehmer profitiert von besseren Konditionen.“[35]

4. Rating als Folge des neuen Baslers Akkords (Basel II)

4.1 Der Ratingbegriff

Der Begriff Rating lässt sich aus dem englischen mit „bewerten“ oder „abschätzen“ übersetzen. Mit dem Wort Rate ist eine Quote oder Verhältniszahl gemeint. Im Kontext von Basel II wird unter Rating das Credit Rating gemeint, also die Bewertung der Kreditrisiken. Ein Rating soll demzufolge einer Bank die Möglichkeit geben, die Fähigkeit des Unternehmens seine finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen, richtig einzuschätzen. Entwickelt wurde das Rating vor ca. 100 Jahren in Amerika und findet insbesondere auf internationalen, vor allem aber auf den amerikanischen Finanzmärkten seine Anwendung. Die Kreditwürdigkeitsprüfung - insbesondere mittelständischer Unternehmen - in Deutschland fand bisher durch Banken, Leasinggeber und Unternehmen selbst statt, die ihre Lieferanten überprüften.[36]

In Deutschland, aber auch im übrigen Europa ist Rating durch externe Agenturen noch selten, wird aber aufgrund von Basel II und der zunehmenden Finanzierung über Kapitalmärkte an Bedeutung gewinnen. Zu den führende Anbietern von Rating sind Agenturen wie „Standard & Poor´s“, “Moody´s“, sowie die europäische Agentur „Fitch-IBCA“ zu nennen. Auch in Deutschland sind Ratingagenturen entstanden, die sich, im Gegensatz zu den führenden Anbietern auf den Mittelstand spezialisiert haben. Hier sind vor allem Agenturen wie „Euroratings AG“ in Frankfurt, sowie die Münchener Agenturen „RS Rating Services AG“ und „URA AG“ vorzuheben. Darüber hinaus ist der Kreditversicherer „Hermes AG“, aber auch die Auskunftei „Creditreform“ mit Aufbau einer Ratingagentur beschäftigt.[37]

Das Ergebnis eines Rating ist eine Einschätzung auf einer festgelegten Skala, die eine einfache und übersichtliche Klassifizierung ermöglicht. Dabei reicht die Skala von den Buchstabenfolgen AAA bis zum Buchstaben D oder C. Demnach bedeutet ein AAA, oder AA mit einem Zusatzzeichen, dass es sich um ein sehr gutes Rating mit einer geringen Ausfallwahrscheinlichkeit oder einem niedrigem Ausfallniveau handelt. Dagegen bedeutet ein D (Default = Insolvenz), dass es sich um ein Unternehmen handelt, das höchstwahrscheinlich nicht mehr in der Lage ist seinen Zahlungsverpflichtungen rechtzeitig nachzukommen.[38]

Die nachfolgende Tabelle gibt einen Überblick über die Ratingklassifizierung und die sich daraus ergebende Einstufung des Schuldners bzw. Unternehmens.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 6: Rating und zugeordnete Bonität[39]

Der Basler Ausschuss hat feste Standards für externe Agenturen erarbeitet, an denen sich alle Anbieter von Rating messen lassen müssen. Zu den Standards gehören folgende Voraussetzungen:[40] „Objektivität, Unabhängigkeit, Inter-nationaler Zugang, Veröffentlichung (der Ratingmethodik), Ressourcen und Glaubwürdigkeit.“[41]

4.2 Rating durch externe Agenturen am Beispiel von Standard & Poor´s

Bei Standard & Poor´s ist die Analyse von Unternehmen in Untersuchung des Geschäftsrisikos und der Finanzdaten eingeteilt. Dabei werden die Analysefelder nicht separat betrachtet, sondern im Zusammenhang analysiert. Zu einer zuverlässigen Einschätzung eines Unternehmens gehört auch eine gründliche Analyse der Geschäftsgrundlage und der Wettbewerbsposition des Unternehmens. Darüber hinaus werden Faktoren wie Unternehmensführung und Strategie einer Analyse unterzogen. Es kann durchaus vorkommen, dass ein Rating durch die Analyse der Finanzdaten beeinflusst wird, oder aber das Geschäftsrisiko bei der Analyse stärkere Bedeutung hat. Die unterschiedlichen Stärken und Schwächen der Unternehmensbereiche spiegeln sich im Ratingergebnis wider.[42]

4.2.1 Die Branchenanalyse

Jede Ratinganalyse beginnt zunächst mit der Untersuchung des Umfeldes eines Unternehmens. Die Dynamik der Branche spielt bei der Analyse des Geschäftsrisikos eine wichtige Rolle. Dabei werden vor allem Faktoren wie Wachstum, Entwicklung (stagnierend oder rückläufig) und konjunkturelle Zyklen der Branche zur Beurteilung einbezogen. Ein entscheidender Aspekt bei der Beurteilung des Branchenrisikos ist die Untersuchung, wie ein Unternehmen auf Veränderungen im technologischen Bereich, Streiks oder staatliche Eingriffe reagiert. Die Anfälligkeit und damit das Risiko bei Unternehmen, die von hochspezialisierten und fest installierten Produktionsanlagen abhängig sind, ist gegenüber diesen Veränderungen erhöht. Die Beurteilung der Branche wird deshalb am Anfang eines Ratingprozesses durchgeführt, weil zu diesem Zeitpunkt schon die Ratingobergrenze festgelegt wird. Standard & Poor´s wird kaum einem Unternehmen ein AAA oder AA geben, wenn dieses in einer Branche mit hohen Risiken agiert. Das betrifft vor allem Unternehmen, die im Bauwesen oder im Bergbau aktiv sind aber auch Unternehmen, die in der Stahlindustrie oder in der Reifen- und Gummibranche agieren. Dagegen werden Unternehmen, die in Branchen mit steigender Nachfrage tätig sind günstiger beurteilt. Solche Unternehmen zeichnen sich außer durch hohe Nachfrage, auch durch Beibehaltung der Gewinnspanne ohne die Entwicklungspotenziale zu beeinflussen, aus. Diese Unternehmen sind oft Hersteller von Markenartikeln. Auch Pharmaunternehmen, sowie Verlage zählen dazu. Zwar sind gute Branchenbedingungen von Vorteil, jedoch bedeutet das noch lange nicht, dass das Rating gut ausfällt. Schließlich ist die Branchenanalyse Voraussetzung für die Analyse des Unternehmenserfolges .[43]

4.2.2 Analyse des Unternehmenserfolges

Hier sind Erfolgsfaktoren sowie die Schwachpunkte des Unternehmens die wichtigsten Ratingkriterien. Der Erfolg des Unternehmens und die Art und Weise des Umgangs mit Problemen sind Faktoren, die entscheidend auf ein Rating wirken. Dabei spielt die Wettbewerbssituation eine wesentliche Rolle. Zu den Faktoren, die die Wettbewerbssituation beeinflussen, zählen unter anderem Preise, Qualität der Produkte, Unternehmensimage, Kundenberatung oder die Produktdifferenzierung. Darüber hinaus kann die Wettbewerbssituation von der Branche abhängen und auf nationaler oder internationaler Ebene stattfinden. So ist z.B. der Wettbewerb auf dem Haushaltsgerätemarkt eher national, in der Chemieindustrie international und in der Zementindustrie sogar regional. Die Wettbewerbssituation macht wiederum auf Faktoren aufmerksam, die bei bestimmten Unternehmen analysiert werden müssen, weil sie eine besondere Bedeutung haben. So ist bei bestimmten Unternehmen das Vorhandensein einer einzigen Produktionsanlage als Schwachpunkt zu bewerten. Auch die Konzentration auf nur ein Produkt ist sehr riskant. So fällt das Rating bei einem Pharmaunternehmen, das ein Medikament herstellt und damit großen Umsatz macht, aufgrund des hohen Gewinns und des Cashflows gut aus, aber es ist zu bedenken, dass das Produkt, dessen Patent irgendwann ausläuft, dem freien Wettbewerb ausgesetzt ist und so die Möglichkeit eines noch besseren Rating verhindert.[44]

4.2.3 Unternehmensgröße als Teil der Analyse

Bei Standard & Poor´s ist die Unternehmensgröße keine Voraussetzung für eine bestimmte Ratinghöhe. Jedoch ist sie ein Indiz zur Bestimmung der Wettbewerbsfähigkeit und damit des Marktvorteils. Es können auch kleinere Unternehmen hohe Marktanteile haben und eine Marktführerposition annehmen, dies ist jedoch eher die Ausnahme. Dennoch führt ein hoher Marktanteil, bedingt durch die Unternehmensgröße, nicht automatisch zu einem Wettbewerbsvorteil. Es ist durchaus möglich, dass Unternehmer in der gleichen Branche und mit vergleichbarer Größe zu keinem besonderen Vorteil oder Nachteil kommen. Im Gegensatz dazu müssen aber größere Unternehmen in einer zersplitterten Branche z.B. bei der Preisgestaltung keine dominierende Rolle einnehmen. Dies ist vor allem in der Textilbranche der Fall.[45]

Kleinere Unternehmen zeichnen sich, im Vergleich zu größeren Unternehmen, durch eine größere Kundenzahl und die stärkere Konzentration auf regionalen Märkten aus. Dies kann durch Änderung auf den regionalen Märkten zu einem größeren Nachteil führen als eine breitgefächerte Geschäftstätigkeit. Ein weiterer Aspekt, der gegen kleinere Unternehmen spricht, ist der beschränkte Zugang zum Kapitalmarkt. Dies kann in schwierigen Zeiten bei kleineren Unternehmen eher zum Untergang führen als bei größeren Unternehmen.[46]

4.2.4 Die Analyse des Managements

Die Beurteilung des Managements wird zum Einem durch den Unternehmens-erfolg und zum Anderem durch seine Risikobereitschaft bestimmt. Da der Unternehmenserfolg schon durch die Wettbewerbssituation bestimmt wird, gehört die Risikobereitschaft in die Kategorie der Finanzpolitik. Dabei werden zur Beurteilung des Managements subjektive Kriterien herangezogen. Zur Beurteilung des Managements gehört neben einer Besprechung auch seine Erfolgsanalyse. Eine Schwierigkeit spielt bei der Erfolgsanalyse die Tatsache, in wieweit die Fähigkeiten des Managements wirklich zum Erfolg beigetragen haben.

Auch die Planung und Strategie gehören zur Beurteilung des Managements. Hier muss insbesondere die tatsächliche Umsetzung analysiert werden, die wiederum ein Hinweis auf die Managementfähigkeiten gibt. Eine negative Beurteilung dieses Aspektes findet sich mit Sicherheit in dem Ratingergebnis wieder, weil so auch die Glaubwürdigkeit des Managements bewertet wird. Diese Glaubwürdigkeit spielt deshalb eine so entscheidende Rolle, da aufgrund des Ratingergebnisses die Haltung des Managements gegenüber erforderlichen Umstrukturierungen geprüft werden kann.[47]

4.2.5 Die Analyse der Organisation

Schließlich wird von Standard & Poor´s in einem besonderen Maße die bestehende Organisation auf ihre Mängel hin untersucht. Ein Schwachpunkt der bestehenden Organisation ist es, wenn sie sich nur auf eine Person stützt, die zudem in der nächsten Zeit in den Ruhestand geht. Ein weiterer Schwachpunkt besteht, wenn die Finanzverwaltung und die Finanzplanung aus organisatorischer Sicht eine untergeordnete Rolle spielen. Beim Familienbetrieb sollte zudem der Schritt zum professionellen Management bereits vollzogen sein. Ist das nicht der Fall, wird es als ein organisatorisches Problem und damit als Schwachpunkt gewertet. Zum Schluss wird geprüft, ob die Organisationsstruktur mit den Managementstrategien übereinstimmt und die Aktionäre oder Gesellschafter das Management in irgendeiner Form bei ihren Entscheidungen beeinflussen bzw. einschränken.[48]

Neben der Analyse dieser qualitativen Faktoren gehört zum Unternehmens-rating auch eine ausführliche Analyse zahlreicher quantitativer Faktoren, die sich aus dem Jahresabschluss ermitteln lassen. Dabei werden besonders Erfolgskennzahlen (z.B. Investitionsquote), Produktivitätskennzahlen (Umsatz-beitrag je Kunde), Kapitalkennzahlen (Umschlagshäufigkeiten) und Liquiditäts-kennzahlen (Cash Flow) untersucht.[49]

4.2.6 Praxistipps zur Auswahl der richtigen Agentur

Man sollte vorsichtig bei Anbietern von Rating sein, die den in Basel II genannten Standards einer Ratingagentur nicht entsprechen. Da es keinen gesetzlichen Schutz für den Begriff Rating bzw. Ratinagentur gibt, kann jede Institution ein Rating durchführen. Hat man Zweifel über die Seriosität eines Anbieters sollte man sich nicht scheuen bei der Aufsichtsbehörde eine Einschätzung des Anbieters zu holen.[50]

Folgende Kriterien sollen bei der Auswahl einer seriösen Agentur helfen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 7: Checkliste zur Auswahl von Agenturen[51]

4.3 Die bankinternen Ratingmethoden

Der Einsatz interner Ratingsysteme wird zukünftig noch mehr an Bedeutung gewinnen. Da zur Bestimmung der Eigenkapitalunterlegung auch das bankinterne Rating zugelassen wurde, entsteht für Banken ein zusätzlicher Anreiz entsprechende Verfahren zu entwickeln, die den Anforderungen des Baslers Beschlusses gerecht werden.[52] Unter anderem müssen Banken die angemessene Differenzierung des Kreditrisikos, die Glaubwürdigkeit der Ratingzuordnung, die Überwachung des Ratingprozesses, ihre tatsächliche Anwendung, die Schätzung der Ausfallwahrscheinlichkeit und die Einhaltung der Offenlegungspflicht sicherstellen. [53]

Der Basler Ausschuss sieht zur Bemessung der Bonität eine Standardmethode, eine Basisversion, deren Grundlage ein internes Rating bildet (sogenannter IRB-Ansatz) sowie eine fortgeschrittene Basisversion (fortgeschrittener IRB-Ansatz) für die Banken vor.[54]

Die Grundlage der Standardmethode bildet ein externes Rating. Die Bestimmung des zu unterlegenden Eigenkapitals hängt somit von dem Ratingergebnis (AAA bis D) ab. Die Risikogewichte für Kredite liegen je nach Ratingergebnis zwischen 20 und 150%. Die nachfolgende Abbildung zeigt die Risikogewichte in Abhängigkeit eines Rating.[55]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 8: Die spezifischen Risikogewichte[56]

Diese Tabelle zeigt, dass eine Bank ab dem Jahr 2005 für ein Kredit von 100000 €, je nach Bonität des Unternehmens, zwischen 1600 € (100000*20%*8%) und 12000 € (100000*150%*8%) Eigenkapital unterlegen muss, im Gegensatz zu früher wo einheitlich nur 8000 € zu unterlegen waren.[57]

Ein Kritikpunkt an der Methode ist, dass Unternehmen, die über kein externes Rating verfügen, ein Risikogewicht von 100% zugeschrieben wird, während Unternehmen mit einem schlechten Rating, unter BB- oder Ba3, mit einem Risikogewicht von 150% versehen werden.[58]

Die bereits erwähnten IRB-Ansätze basieren im Gegensatz zu der Standardmethode auf dem internen Rating einer Bank. Ein bankinternes Rating ist im Rahmen der Kreditwürdigkeitsprüfung nichts Neues. Allerdings werden sie in naher Zukunft, durch die Basler Beschlüsse, aufsichtsrechtlich anerkannt und müssen deshalb den bereits erwähnten Anforderungen entsprechen. Bei einem bankinternen Rating werden die Ausfallwahrscheinlichkeiten individuell ermittelt und ermöglichen so eine differenzierte Bonitätsgewichtung.[59] Dabei wird bei der Basisversion die Ausfallwahrscheinlichkeit vom Kreditinstitut geschätzt und die übrigen Komponenten werden aus den standardisierten Vorgaben des Aufsichtrates übernommen. Dagegen bildet beim fortgeschrittenen Ansatz der Verlust bei Ausfall eines Kredites die zentrale Größe zur Bestimmung der Unterlegungshöhe.[60] Die Banken tendieren zukünftig zu den IRB-Ansätzen, da die Bestimmung des zu unterlegenden Eigenkapitals in einer ausgewogeneren Relation, zu der Kreditausfallwahrscheinlichkeit steht, als die der Standard-Methode. Darüber hinaus wird mit niedrigeren Risikogewichten gerechnet, was wiederum zu weniger Eigenkapitalunterlegung und damit niedrigeren Kreditzinsen führt.[61]

4.4 Das bankinterne Rating am Beispiel der Volks- und Raiffeisenbanken

Beim Rating der Volks- und Raiffeisenbanken werden die Kriterien der traditionelle Kreditwürdigkeitsprüfung um Kriterien, die auf künftige Entwicklung des Unternehmens ausgerichtet sind, ergänzt. Somit soll ein Schutz gegenüber überhöhten Kreditverlusten geschaffen werden und darüber hinaus die Zinskosten der Kreditnehmer begrenzen.[62]

Die auf der nächsten Seite stehende Abbildung gibt einen Überblick über die Analysefelder eines bankinternen Rating der Volks- und Raiffeisenbank.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 9: Struktur des bankinternen Rating[63]

4.4.1 Beurteilung der wirtschaftlichen Verhältnisse

Zur Beurteilung der wirtschaftlichen Verhältnisse werden die letzten drei Jahresabschlüsse herangezogen sowie die aktuelle betriebswirtschaftliche Auswertung. Dabei werden der Bestand und die Entwicklung des Eigenkapitals, die Finanzierungsstrukturen und die Ertragslage analysiert. Als Vergleichmaß-stab wird die durchschnittliche Eigenkapitalausstattung deutscher Unternehmen mit ungefähr 18% herangezogen. Auch stille Beteiligungen, Gesellschafter-darlehen und auch steuerlich anerkannte Rücklagen werden als Eigenkapital-bestandteile behandelt. Bei der Beurteilung der Finanzierungsstrukturen wird die Anlagedeckung analysiert. Dabei sollte das gesamte Anlagevermögen durch Eigenkapital, langfristige Rückstellungen und Darlehen finanziert sein. Ansonsten tritt eine Anlageunterdeckung ein, die sich negativ auf die kurzfristige Finanzierung, hier vor allem auf den Kontokorrentkredit, auswirkt. Die Folge ist die Einschränkung des Liquiditätsspielraumes des Betriebes. Im Hinblick auf die Beurteilung der Liquidität wird zudem die Kapitalbindung im Lager und die Inanspruchnahme von Lieferantenkredite analysiert. Die Forderungsziele sollten dabei 40 bis 45 Tage nicht überschreiten. Beim Lagerumschlag kommt es auf die Branche an. Hier sind Merkmale wie Lagerfähigkeit des Produktes, Modeabhängigkeit oder kurzfristige Verfügbarkeit zu analysieren.[64]

4.4.2 Beurteilung der Kundenbeziehung

Zur Beurteilung der Kundenbeziehung wird das Kontoführungsverhalten und die Informationsbereitschaft des Unternehmens geprüft. Beim Kontoführungs-verhalten wird besonders geprüft, ob das Unternehmen seinen Kontorahmen öfters überzieht und ob die Kontoumsätze im vernünftigen Verhältnis zum Kontokorrent stehen. Durch die Prüfung der Informationsbereitschaft stellt die Bank fest, inwieweit das Unternehmen den Informationsverpflichtungen rechtzeitig nachkommt und ob es gültige Vereinbarungen einhält.[65]

4.4.3 Beurteilung des Managements

Das Management wird in erster Linie auf die fachliche und vor allem aber auf die kaufmännische Kompetenz überprüft. Die kaufmännische Fähigkeit spiegelt sich besonders in der Qualität des Rechnungswesens wieder. Wichtig ist dabei, dass durch die laufende Buchführung die wirtschaftliche Situation des Unternehmens gezeigt werden kann. Außerdem wird untersucht, wie das Unternehmen kalkuliert und ob ausreichende Kalkulationsgrundlagen vorhanden sind, deren Basis ein vorhandenes Controlling sein kann. In einem weiteren Schritt werden das Alter der Anlagen, die Betriebsabläufe, sowie die Zertifizierungen und ihre Umsetzung im Betrieb beurteilt. Durch diese Analyse lassen sich Aussagen zu Leistungsfähigkeit des Betriebes machen. Auch sollte die Betriebsnachfolge geregelt sein. Ab dem 50. Lebensjahr sollte sich ein Inhaber bzw. Gesellschafter Gedanken über die Nachfolge machen. Eine überstürzte Nachfolgeregelung kann den Bestand der Firma gefährden.[66]

4.4.4 Beurteilung der Branche und des Marktes

Hierbei wird die Bank Informationen von Branchendiensten, der Kammern und Verbände, sowie eigene Daten aus Betriebsvergleichen zur Beurteilung heranziehen. Zudem werden Fakten analysiert, die die Situation des Unternehmens im Markt darstellen. Einerseits wird die allgemeine Entwicklung der Branche, andererseits die bisherige und künftige Entwicklung des Unternehmens in der Branche analysiert. Positiv wirkt es sich aus, wenn im Unternehmen permanente Fortentwicklungen erfolgen und damit die Aktualität der angebotenen Produkte sichergestellt wird. Negativ dagegen wirkt sich die Abhängigkeit von einzelnen Abnehmern und Lieferanten aus, weil dadurch das Unternehmen stärker in eine existenzbedrohende Situation kommen kann. Dabei fällt das Ratingergebnis umso schlechter aus, je geringer die Anzahl der Abnehmer oder Lieferanten ist.[67]

4.4.5 Beurteilung der weiteren Unternehmensentwicklung

Mit der Beurteilung der Unternehmensentwicklung versucht die Bank zu prüfen, inwieweit eine Zukunftssicherheit für das Unternehmen besteht. Hier ist die Zukunftsstrategie des Unternehmens für die Bank von großer Bedeutung. Um diese der Bank zu präsentieren, sollte die Geschäftsführung einige Planungsrechnungen aufstellen. Daraufhin wird die Bank, unter Zunahme bisheriger Unternehmenszahlen, Branchenwerten und der tatsächlichen Entwicklungsmöglichkeiten, die Rechnungen auf ihre Plausibilität überprüfen. In diesem Zusammenhang werden auch die Unternehmensrisiken und die Maßnahmen zur deren Vermeidung untersucht.[68]

4.5 Gegenüberstellung des internen und externen Rating

In Deutschland soll es schätzungsweise über 2000 interne Ratingverfahren geben, so dass davon ausgegangen werden muss, dass jedes Kreditinstitut die Einzelfaktoren verschieden handhaben wird. Deshalb soll die nachfolgende Übersicht nur Tendenzen und Anhaltspunkte geben, da die aufgeführten Kriterien sich zukünftig wandeln und auch nicht auf jedes Kreditinstitut zutreffen werden.[69]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 10: Gegenüberstellung Internes/Externes Rating[70]

[...]


[1] Vgl. Diederichs, M., Richter, H.: Risikomanagement und Risikocontrolling. Transparenz durch risikoadjustiertes Berichtswesen, in: Bilanz & Buchhaltung, Heft 4, 2001, S. 135

[2] Vgl. ebenda, S. 135f

[3] Vgl. Leciejewski, Klaus D.: Risiken früh erkennen – den Wert des Unternehmens steigern, in: Havard Business manager Heft 4, 1999, S. 63

[4] Vgl. ebenda, S. 63

[5] Entnommen aus Keiner, T.: Rating für den Mittelstand. Wie Unternehmen ihre Bonität unter Beweis stellen und sich günstige Kredite sichern, Frankfurt/ New York 2001, S. 50

[6] Vgl. Keiner, T.: Rating für den Mittelstand..., a.a.O., S. 51

[7] Vgl. ebenda, S. 51

[8] Entnommen aus ebenda, S. 52

[9] Vgl. Keiner, T.: Rating für den Mittelstand..., a.a.O., S. 51

[10] Vgl. Gögel, S., Everling, O.: Rating für mittelständische Wirtschaftsunternehmen, in: Bankinformation und Genossenschaftsforum, Heft 7, 2000, S. 62

[11] Entnommen aus Ohrem, E., Hunold, H. G.: Rating: Bald keine Kredite mehr für den Mittelstand?, in: Hagen/Weber (Hrsg.): Der Controlling – Berater (CB), Freiburg i. Br., Heft 5, 2001, S. 42

[12] Vgl. Braun, P. (Hrsg.): Einführung in das Rating. Rechtsgrundlagen, in : Ratingleitfaden für den Mittelstand, Augsburg: Kognos Verlag, 2002, S. 10

[13] Vgl. ebenda, S. 10

[14] Vgl. Keiner, T.: Rating für den Mittelstand..., a.a.O., S. 95

[15] Vgl. Braun, P. (Hrsg.): Einführung in das Rating. Rechtsgrundlagen…, a.a.O., S. 10f

[16] In Anlehnung aus Keiner, T.: Rating für den Mittelstand..., a.a.O., S. 59

[17] Vgl. Keiner, T.: Rating für den Mittelstand..., a.a.O., S. 57

[18] Vgl. Preuße, C.: Ratingprozesse kompetent begleiten, in: Unternehmensberater, Heft 4, 2001, S. 43

[19] Vgl. Keiner, T.: Rating für den Mittelstand..., a.a.O., S. 17

[20] Vgl. ebenda, S. 22

[21] Vgl. http://www.syncwork.de/pdf/controllerverein.pdf, 27.03.2002

[22] Vgl. O. V. Rating für Unternehmen. Kein Kredit bei Note „D“, in: Handelsjournal, Heft 4, 2000, S. 10

[23] Vgl. Füser, K., Meireis, K.: Rating im Kontext von Basel II, in: Unternehmensberater, Heft 4, 2001, S. 30

[24] Vgl. Braun, P. (Hrsg.): Einführung in das Rating. Rechtsgrundlagen…, a.a.O., S.2

[25] Vgl. http://www.kfw.de/DE/Research/PDF/kmu.pdf, 27.03.2002

[26] Vgl. Braun, P. (Hrsg.): Einführung in das Rating. Rechtsgrundlagen…, a.a.O., S. 2f

[27] Vgl. Braun, P. (Hrsg.): Einführung in das Rating. Rechtsgrundlagen…, a.a.O., S.3

[28] Entnommen aus Hückmann, C.: Kreditraiting der Mittel- und Kleinbetriebe. Eine Orientierungs- und Entscheidungshilfe zu den Verfahren der Kreditinstitute und Agenturen, Berlin: Erich Schmidt Verlag, 2002, S. 25

[29] Vgl. http://www.isb.unizh.ch/studium/courses01/pdf/245_kap5_artikel.pdf, 27.03.2002

[30] Vgl.http://www.bundesbank.de/de/banken/aufsicht/international/pdf/explanatory_g.pdf, 27.03.2002

[31] Vgl. http://www.isb.unizh.ch/studium/courses01/pdf/245_kap5_artikel.pdf, 27.03.2002

[32] Vgl. Füser, K., Rödel, K.: Basel II – Internes Rating mittels (quantitativer und) qualitativer Kriterien, in: Deutsches Steuerrecht, Heft 7, 2002, S. 275

[33] Vgl. Keiner, T.: Rating für den Mittelstand – Der neue Basler Akkord (Basel II) und seine Auswirkungen auf den Mittelstand, in: Unternehmensberater, Heft 4, 2001, S. 39f

[34] Vgl. ebenda, S. 41

[35] Füser, K., Meireis, K.: Rating im Kontext..., a.a.O., S. 31

[36] Vgl. http://www.id-unternehmensberatung.de/rating.pdf, 27.03.2002

[37] Vgl. Schmollinger, R.: Was ist Rating?, in: Badischer Genossenschaftsverband (Hrsg.): Infobroschüre der badischen Volks- und Reifeisenbanken zum Thema Rating. Chancen und Herausforderungen für den Mittelstand, Karlsruhe, 2001, S. 5

[38] Vgl. Naumann, H.: Rating – (k)ein aktuelles Problem für den Mittelstand, in: Hagen/Weber (Hrsg.): Der Controlling – Berater (CB), Freiburg i. Br., Heft 3, 2001, S. 43

[39] Entnommen aus Erichsen , J.: Geplantes Rating für den Mittelstand erzeugt Handlungsbedarf, in: Hagen/Weber (Hrsg.): Der Controlling – Berater (CB), Freiburg i. Br., Heft 2, 2001, S. 5

[40] Vgl. Biedermann, Edwin A.: „Rating“ – vor Etikettenschwindel wird gewarnt!, in: Unternehmensberater, Heft 4, 2001, S. 49

[41] ebenda, S. 49

[42] Vgl. del Mestre, G.: Rating-Leitfaden für Kreditinstitute und Unternehmen, 1. Ausg., Köln: Bank-Verlag, 2001, S. 18

[43] Vgl. del Mestre, G.: Rating-Leitfaden..., a.a.O., S. 18ff

[44] Vgl. del Mestre, G.: Rating-Leitfaden..., a.a.O., S. 20

[45] Vgl. ebend, S. 21

[46] Vgl. ebend, S. 22

[47] Vgl. del Mestre, G.: Rating-Leitfaden..., a.a.O., S. 22f

[48] Vgl. ebenda, S. 23

[49] Vgl. Speicher, M.: Förderung der Kapitalversorgung im Mittelstand durch Rating, in: Everling, O. (Hrsg.): Rating – Chance für den Mittelstand nach Basel II. Konzepte zur Bonitätsbeurteilung, Schlüssel zur Finanzierung, Wiesbaden: Gabler, 2001, S. 11

[50] Vgl. Biedermann, Edwin A.: „Rating“ – vor Etikettenschwindel..., a.a.O., S. 48

[51] Entnommen aus ebenda, S. 48

[52] Vgl. Rolfes, B., Emse, C.: Interne Rating-Verfahren zur Bonitätsklassifizierung, in: Deutsches Steuerrecht, Heft 8, 2001, S. 324

[53] Vgl. Vgl. http://www.syncwork.de/pdf/controllerverein.pdf, 27.03.2002

[54] Vgl. Füser, K., Meireis, K.: Rating im Kontext..., a.a.O., S. 31

[55] Vgl. Füser, K., Rödel, K.: Basel II – Internes Rating...a.a.O., S. 275

[56] In Anlehnung an ebenda, S. 275

[57] Vgl. ebenda, S. 275

[58] Vgl. Füser, K., Meireis, K.: Rating im Kontext..., a.a.O., S. 32

[59] Vgl. Füser, K., Meireis, K.: Rating im Kontext..., a.a.O., S. 32

[60] Vgl. Natusch, I.: Gestaltungsalternativen der Unternehmensfinanzierung durch Rating, in: Everling, O. (Hrsg.): Rating – Chance für den Mittelstand nach Basel II. Konzepte zur Bonitätsbeurteilung, Schlüssel zur Finanzierung, Wiesbaden: Gabler, 2001, S. 145

[61] Vgl. Füser, K., Rödel, K.: Basel II – Internes Rating...a.a.O., S. 276

[62] Vgl. Stephan, R.: Das Firmenkundenrating bei den Volksbanken und Raiffeisenbanken, in: Badischer Genossenschaftsverband (Hrsg.): Infobroschüre der badischen Volks- und Reifeisenbanken zum Thema Rating. Chancen und Herausforderungen für den Mittelstand, Karlsruhe, 2001, S. 5

[63] Entnommen aus Stuhlinger, M.: Rolle von Rating in der Firmenkundenbeziehung von Kreditgenossenschaften, in: Everling, O. (Hrsg.): Rating – Chance für den Mittelstand nach Basel II. Konzepte zur Bonitätsbeurteilung, Schlüssel zur Finanzierung, Wiesbaden: Gabler, 2001, S. 65

[64] Vgl. Stephan, R.: Das Firmenkundenrating..., a.a.O., S. 9f

[65] Vgl. ebenda, S. 10f

[66] Vgl. ebenda, S. 11f

[67] Vgl. Stephan, R.: Das Firmenkundenrating..., a.a.O., S. 12

[68] Vgl. ebenda, S. 11

[69] Vgl. Sulze, H.G.: Zukunftsperspektiven des Ratingmarktes, in: Everling, O. (Hrsg.): Rating – Chance für den Mittelstand nach Basel II. Konzepte zur Bonitätsbeurteilung, Schlüssel zur Finanzierung, Wiesbaden: Gabler, 2001, S. 34

[70] Entnommen aus ebenda, S. 34f

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2002
ISBN (eBook)
9783832467630
ISBN (Paperback)
9783838667638
DOI
10.3239/9783832467630
Dateigröße
799 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Hochschule Offenburg – Technische Betriebswirtschaft
Erscheinungsdatum
2003 (Mai)
Note
1,3
Schlagworte
basler eogenkapitalvorschriften ratingmetoden rsiskoanalyse risikobewältigung risikobewertung
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