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Kritische Analyse von GMP-Modellen

©2002 Studienarbeit 134 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Im Zusammenhang mit Auswegen aus der derzeitigen Krise der Bauwirtschaft wird in jüngster Zeit verstärkt von alternativen bzw. innovativen Wettbewerbs- und Vertragsmodellen gesprochen.
Diesen neuen Ansätzen ist auch die Wettbewerbs- und Vertragsform „Garantierter Maximalpreis“ zuzuordnen, die in Deutschland noch weitgehend unbekannt ist.
Ziel dieser Arbeit ist ein strukturierter Überblick und eine kritische Diskussion der Wettbewerbs- und Vertragsform „Garantierter Maximalpreis“. Gleichzeitig wird die Anwendung in der Praxis untersucht.
Ausgehend von den Grundlagen des Partnering und einer Übersicht über die angloamerikanischen Wettbewerbs- und Vertragsformen, auf denen das „Garantierter Maximalpreis“ - Modell aufbaut, werden die einzelnen Bestandteile dieses Modells untersucht. Für die weitergehende Betrachtung erfolgt eine Abgrenzung zu traditionellen Wettbewerbs- und Vertragsformen.
In Verbindung des theoretischen Hintergrundes mit den Ergebnissen einer Befragung von Bauunternehmen wird der Anwendungsbereich dieser Modelle analysiert. Darüber hinaus werden die Chancen und Risiken „GMP“-Modelle dargestellt.
Abschließend wird die Wettbewerbs- und Vertragsform „Garantierter Maximalpreis“ vor dem Hintergrund der Befragung kritisch analysiert.

Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
Abkürzungsverzeichnis5
Abbildungsverzeichnis7
Tabellenverzeichnis10
0.Einleitung12
1.Situation der Bauwirtschaft in Deutschland13
1.1Ausgangssituation13
1.2Restrukturierung der Wettbewerbs- und Vertragsformen14
2.Begriffliche Grundlagen und Einordnung17
2.1Partnering17
2.2Angloamerikanische Wettbewerbs- und Vertragsmodelle18
2.2.1Wettbewerbsformen18
2.2.2Vertragsarten21
2.3Wettbewerbs- und Vertragsform „Guaranteed Maximum Price“25
3.Das GMP-Wettbewerbs- und Vertragsmodell28
3.1Systematisierte Darstellung der GMP-Modelle28
3.2Integriertes Construction Management29
3.3GMP-Bestimmungsmethode32
3.4GMP-Anreizmechanismen36
3.5GMP-Aufteilungsmechanismen38
3.6Änderungsmanagement41
3.7GMP-Vertragskomponenten42
4.Abgrenzung zu traditionellen Wettbewerbs- und Vertragsformen44
4.1Traditionelle Wettbewerbsformen44
4.2Traditionelle Vertragsarten45
4.3Abgrenzung48
5.Anwendung der Wettbewerbs- und Vertragsform GMP51
5.1Strategische Überlegungen und Motivationen51
5.2Anwendungsbereiche54
5.3Ergebnis der Befragung55
6.Chancen und Risiken der Wettbewerbs- und Vertragsform […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 6289
Thomas, Julia Katharina: Kritische Analyse von GMP - Modellen
Hamburg: Diplomica GmbH, 2003
Zugl.: Weimar, Universität, Studienarbeit, 2002
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Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2003
Printed in Germany

Inhaltsverzeichnis
3
Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis ...5
Abbildungsverzeichnis...7
Tabellenverzeichnis ...10
0
Einleitung...12
1
Situation der Bauwirtschaft in Deutschland ...13
1.1
Ausgangssituation...13
1.2
Restrukturierung der Wettbewerbs- und Vertragsformen...14
2
Begriffliche Grundlagen und Einordnung...17
2.1
Partnering ...17
2.2
Angloamerikanische Wettbewerbs- und Vertragsmodelle...18
2.2.1
Wettbewerbsformen ...18
2.2.2
Vertragsarten...21
2.3
Wettbewerbs- und Vertragsform ,,Guaranteed Maximum Price" ...25
3
Das GMP-Wettbewerbs- und Vertragsmodell ...28
3.1
Systematisierte Darstellung der GMP-Modelle ...28
3.2
Integriertes Construction Management ...29
3.3
GMP-Bestimmungsmethode ...32
3.4
GMP-Anreizmechanismen...36
3.5
GMP-Aufteilungsmechanismen...38
3.6
Änderungsmanagement...41
3.7
GMP-Vertragskomponenten...42
4
Abgrenzung zu traditionellen Wettbewerbs- und Vertragsformen ...44
4.1
Traditionelle Wettbewerbsformen...44
4.2
Traditionelle Vertragsarten...45
4.3
Abgrenzung ...48
5
Anwendung der Wettbewerbs- und Vertragsform GMP ...51
5.1
Strategische Überlegungen und Motivationen ...51
5.2
Anwendungsbereiche ...54
5.3
Ergebnis der Befragung ...55

Inhaltsverzeichnis
4
6
Chancen und Risiken der Wettbewerbs- und Vertragsform GMP ...58
6.1
Grundsätzliches...58
6.2
Chancen ...59
6.3
Risiken ...63
7
Kritische Analyse...67
7.1
Ausgangspunkt...67
7.2
Kostenreduzierung ...67
7.3
Frühzeitige Kostensicherheit...70
7.4
Verkürzte Projektabwicklungszeit...71
7.5
Optimierungsmöglichkeiten...72
7.6
Partnerschaftliche Zusammenarbeit ...73
7.7
Risikoverteilung ...75
7.8
Wettbewerbseignung ...76
8
Fazit...78
Quellenverzeichnis...79
Anlagenverzeichnis...83
Anlage A
Fragebogen...85
Anlage B
Auswertung der Befragung...92
Anlage C
Interview ...129

Abkürzungsverzeichnis
5
Abkürzungsverzeichnis
AG
Auftraggeber
AGBG
Gesetz zur Regelung des Rechts Allgemeiner Geschäftsbedingungen
AGK
Allgemeine Geschäftskosten
AN
Auftragnehmer
Aufl.
Auflage
Bd.
Band
BGB
Bürgerliches Gesetzbuch
bzw.
beziehungsweise
CM
construction manager
d. h.
das heißt
e.V.
eingetragener Verein
ggf.
gegebenenfalls
GMP
garantierter Maximalpreis
GU
Generalunternehmer
Generalübernehmer
HOAI
Honorarordnung für Architekten und Ingenieure
Hrsg.
Herausgeber
i. d. R.
in der Regel
IBR
Immobilien- & Baurecht
IBR
Zeitschrift für Immobilien- und Baurecht
Nr.
Nummer
Nrn.
Nummern
NU
Nachunternehmer
o. A. d. V.
ohne Angabe des Verfassers
OLG
Oberlandesgericht
Pkt.
Punkt
Pkte.
Punkte
Rdn.
Randnummer
SF
schlüsselfertig
TU
Totalunternehmer
Totalübernehmer
u. a.
unter anderem
u. U.
unter Umständen

Abbildungsverzeichnis
6
V. e. d. Bk.
Vertreter eines deutschen Baukonzerns
vgl.
vergleiche
VgRÄG
Vergaberechtsänderungsgesetz
VOB
Verdingungsordnung für Bauleistungen
VOB
Verdingungsordnung für Bauleistungen
WuG
Wagnis und Gewinn
z. B.
zum Beispiel

Abbildungsverzeichnis
7
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 2-1
WIN-WIN-Strategie-Matrix...17
Abbildung 2-2
Angloamerikanische Wettbewerbsformen ...19
Abbildung 2-3
Synopse der Wettbewerbsformen...21
Abbildung 2-4
Systematische Darstellung der britischen Vertragsarten ...22
Abbildung 2-5
Synopse der Vertragsarten ...25
Abbildung 2-6
Schematische Darstellung des GMP-Modells ...27
Abbildung 3-1
Bestandteile des GMP-Modells ...29
Abbildung 3-2
Traditionelle GMP-Methode ...33
Abbildung 3-3
GMP-Budget-Methode ...34
Abbildung 3-4
GMP-Wettbewerb-Methode...35
Abbildung 4-1
Systematische Darstellung der Vertragsarten...46
Abbildung 5-1
Gegenüberstellung der strategischen Überlegungen
und Motivationen...53
Abbildung 6-1
Übersicht über die Chancen von GMP-Modellen ...60
Abbildung 6-2
Übersicht über die Risiken von GMP-Modellen...64
Abbildung B - 1
Resonanz der Befragung in Prozent ...92
Abbildung B - 2
Unternehmen nach Mitarbeitern in Prozent ...93
Abbildung B - 3
Verteilung der Unternehmen nach Mitarbeitern ...93
Abbildung B - 4
Unternehmen nach Tätigkeitsbereichen in Prozent ...94
Abbildung B - 5
Unternehmen nach Kundengruppen in Prozent...95
Abbildung B - 6
Unternehmen nach Absatzgebieten in Prozent...96
Abbildung B - 7
Bevorzugte Wettbewerbsmodelle in Prozent...96
Abbildung B - 8
Bevorzugte Vertragsarten in Prozent ...97
Abbildung B - 9
Anwendung von GMP-Modellen in Prozent ...98
Abbildung B - 10
Anwendung von GMP-Modellen in Abhängigkeit der
Unternehmensgröße...99

Abbildungsverzeichnis
8
Abbildung B - 11
Anwendung von GMP-Modellen nach
Tätigkeitsbereichen...100
Abbildung B - 12
Anwendung von GMP-Modellen in Abhängigkeit von
den Absatzgebieten...100
Abbildung B - 13
Anwendung nach Kundengruppen in Prozent...101
Abbildung B - 14
Durchschnittliche Vertragsdauer bisher angewandter
GMP-Verträge...101
Abbildung B - 15
Durchschnittliche Bauzeit ...102
Abbildung B - 16
Durchschnittliches Auftragsvolumen...102
Abbildung B - 17
Zusammengefasste Darstellung der Vertragsdauer,
Bauzeit und des Auftragsvolumen...103
Abbildung B - 18
Initiation in Prozent ...103
Abbildung B - 19
Initiation in den Unternehmen in Prozent ...104
Abbildung B - 20
Gesamtbeurteilung bisher erfolgter GMP-Anwendungen
in Prozent ...105
Abbildung B - 21
Gesamtbeurteilung in Abhängigkeit der
Unternehmensgröße nach Mitarbeitern in Prozent...105
Abbildung B - 22
Gesamtbeurteilung in Abhängigkeit vom Bauvolumen in
Prozent...106
Abbildung B - 23
Finanzielle Beurteilung bisher erfolgter GMP-
Anwendungen in Prozent...107
Abbildung B - 24
Finanzielle Beurteilung in Abhängigkeit der
Unternehmensgröße nach Mitarbeitern in Prozent...107
Abbildung B - 25
Finanzielle Beurteilung in Abhängigkeit vom
Auftragsvolumen ...108
Abbildung B - 26
Gesamteinschätzung der GMP-Modelle ...109
Abbildung B - 27
Einschätzung der Zusammenarbeit mit dem Bauherrn
in Prozent ...110
Abbildung B - 28
Einschätzung der Zusammenarbeit mit
Nachunternehmern in Prozent...110
Abbildung B - 29
Beurteilung der Bauzeit bei GMP-Modellen in Prozent ...111
Abbildung B - 30
Beurteilung der Planungsdauer in Prozent...111
Abbildung B - 31
Beurteilung der Einbeziehung in die Planung in Prozent ...112
Abbildung B - 32
Beurteilung der Optimierungsmöglichkeiten in Prozent...113

Abbildungsverzeichnis
9
Abbildung B - 33
Beurteilung der Sicherstellung der Qualität in Prozent...113
Abbildung B - 34
Beurteilung des Vergabewettbewerbs in Prozent...114
Abbildung B - 35
Beurteilung der Terminsicherheit in Prozent ...115
Abbildung B - 36
Beurteilung der Kostentransparenz/ -kontrolle in Prozent...115
Abbildung B - 37
Beurteilung der Kostensicherheit in Prozent ...116
Abbildung B - 38
Beurteilung der Plan-/Mengenänderung in Prozent ...117
Abbildung B - 39
Beurteilung der Nachträge/Nachtragsverhandlungen in
Prozent...117
Abbildung B - 40
Beurteilung der Risikoaufteilung in Prozent...118
Abbildung B - 41
Beurteilung der Risikobeeinflussung in Prozent ...119
Abbildung B - 42
Erwartungskategorien an GMP-Modelle in Prozent ...120
Abbildung B - 43
Erwartungsunterschiede innerhalb der
Unternehmensebenen in Prozent...121
Abbildung B - 44
Erfüllung der Erwartungen in Prozent...122
Abbildung B - 45
Kategorisierte Ursachen nicht erfüllter Erwartungen bei
der Anwendung von GMP-Modellen in Prozent ...122
Abbildung B - 46
Kategorisierte Ursachen nicht erfolgter Anwendung von
GMP-Modellen in Prozent...123
Abbildung B - 47
Kategorisierte Chancen in Prozent ...125
Abbildung B - 48
Kategorisierte Risiken in Prozent ...127
Abbildung B - 49
Kategorisierte Anmerkungen in Prozent ...128

Tabellenverzeichnis
10
Tabellenverzeichnis
Tabelle B - 1
Resonanz der Befragung ...92
Tabelle B - 2
Unternehmen nach Mitarbeitern...92
Tabelle B - 3
Unternehmen nach Tätigkeitsbereichen ...94
Tabelle B - 4
Unternehmen nach Kundengruppen...95
Tabelle B - 5
Unternehmen nach Absatzgebieten...96
Tabelle B - 6
Bevorzugte Wettbewerbsmodelle...96
Tabelle B - 7
Bevorzugt Vertragsarten...97
Tabelle B - 8
Anwendung von GMP-Modellen...98
Tabelle B - 9
Anwendung von GMP-Modellen in Abhängigkeit der
Unternehmensgröße...98
Tabelle B - 10
Anwendung von GMP-Modellen nach
Tätigkeitsbereichen...99
Tabelle B - 11
Anwendung von GMP-Modellen in Abhängigkeit der
Absatzgebiete ...100
Tabelle B - 12
Anwendung nach Kundengruppen...101
Tabelle B - 13
Initiation zum GMP-Vertrag ...103
Tabelle B - 14
Initiation in den Unternehmen...104
Tabelle B - 15
Gesamtbeurteilung bisher erfolgter GMP-Anwendungen ...104
Tabelle B - 16
Gesamtbeurteilung in Abhängigkeit der
Unternehmensgröße nach Mitarbeitern...105
Tabelle B - 17
Gesamtbeurteilung in Abhängigkeit vom Bauvolumens ...106
Tabelle B - 18
Finanzielle Beurteilung bisher erfolgter GMP-
Anwendungen...106
Tabelle B - 19
Finanzielle Beurteilung in Abhängigkeit der
Unternehmensgröße nach Mitarbeitern...107
Tabelle B - 20
Finanzielle Beurteilung in Abhängigkeit vom
Auftragsvolumen ...108
Tabelle B - 21
Gesamteinschätzung der GMP-Modelle ...109
Tabelle B - 22
Einschätzung der Zusammenarbeit mit dem Bauherrn ...109

Tabellenverzeichnis
11
Tabelle B - 23
Einschätzung der Zusammenarbeit mit
Nachunternehmern...110
Tabelle B - 24
Beurteilung der Bauzeit bei GMP-Modellen ...111
Tabelle B - 25
Beurteilung der Planungsdauer bei GMP-Modellen...111
Tabelle B - 26
Beurteilung der Einbeziehung in die Planung ...112
Tabelle B - 27
Beurteilung der Optimierungsmöglichkeiten...112
Tabelle B - 28
Beurteilung der Sicherstellung der Qualität ...113
Tabelle B - 29
Beurteilung des Vergabewettbewerbs...114
Tabelle B - 30
Beurteilung der Terminsicherheit ...114
Tabelle B - 31
Beurteilung der Kostentransparenz/ -kontrolle ...115
Tabelle B - 32
Beurteilung der Kostensicherheit ...116
Tabelle B - 33
Beurteilung der Plan-/Mengenänderung ...116
Tabelle B - 34
Beurteilung der Nachträge/Nachtragsverhandlungen...117
Tabelle B - 35
Beurteilung der Risikoaufteilung zwischen AG und AN...118
Tabelle B - 36
Beurteilung der Risikobeeinflussung ...118
Tabelle B - 37
Erwartungen an GMP-Modelle ...120
Tabelle B - 38
Unterschiedliche Erwartungen innerhalb der
Unternehmensebenen...121
Tabelle B - 39
Unterschiede in den Erwartungen...121
Tabelle B - 40
Erfüllung der Erwartung ...121
Tabelle B - 41
Ursachen nicht erfüllter Erwartungen bei der
Anwendung von GMP-Modellen...122
Tabelle B - 42
Ursachen nicht erfolgter GMP-Anwendungen...123
Tabelle B - 43
Chancen von GMP-Modellen...124
Tabelle B - 44
Risiken von GMP-Verträgen ...126
Tabelle B - 45
Anmerkungen ...128

Einleitung
12
0
Einleitung
Im Zusammenhang mit Auswegen aus der derzeitigen Krise der Bauwirtschaft
wird in jüngster Zeit verstärkt von alternativen bzw. innovativen Wettbewerbs- und
Vertragsmodellen gesprochen.
Diesen neuen Ansätzen ist auch die Wettbewerbs- und Vertragsform ,,Garantierter
Maximalpreis" zuzuordnen, die in Deutschland noch weitgehend unbekannt ist.
Ziel dieser Arbeit ist ein strukturierter Überblick und eine kritische Diskussion der
Wettbewerbs- und Vertragsform ,,Garantierter Maximalpreis". Gleichzeitig wird die
Anwendung in der Praxis untersucht.
Ausgehend von den Grundlagen des Partnering und einer Übersicht über die ang-
loamerikanischen Wettbewerbs- und Vertragsformen, auf denen das ,,Garantierter
Maximalpreis" - Modell aufbaut, werden die einzelnen Bestandteile dieses Modells
untersucht. Für die weitergehende Betrachtung erfolgt eine Abgrenzung zu traditi-
onellen Wettbewerbs- und Vertragsformen.
In Verbindung des theoretischen Hintergrundes mit den Ergebnissen einer Befra-
gung von Bauunternehmen wird der Anwendungsbereich dieser Modelle analy-
siert. Darüber hinaus werden die Chancen und Risiken ,,GMP"-Modelle dargestellt.
Abschließend wird die Wettbewerbs- und Vertragsform ,,Garantierter Maximal-
preis" vor dem Hintergrund der Befragung kritisch analysiert.

Situation der Bauwirtschaft in Deutschland
13
1
Situation der Bauwirtschaft in Deutschland
1.1 Ausgangssituation
Die deutsche Bauindustrie befindet sich zur Zeit in einer anhaltenden strukturellen
und konjunkturellen Krise. Merkmale dieser Krise sind vor allem ein kleiner wer-
dendes Bauvolumen, ein starker Verdrängungswettbewerb sowie ein ruinöser
Preiswettbewerb. Hinzu kommt, dass in Deutschland im Vergleich zu anderen eu-
ropäischen Ländern, z. B. den Niederlanden oder Großbritannien, zu teuer gebaut
wird.
1
Darüber hinaus wird diese Krise zusätzlich durch die gegenläufigen Interessen der
Baubeteiligten belastet. Diese sind auf Seiten der Nachfrage besonders durch die
Minimierung der Baukosten durch
·
Erreichen einer optimalen Qualität,
·
Termineinhaltung,
·
Budgeteinhaltung sowie
·
Nachtragsminimierung
geprägt. Dem gegenüber steht die Prämisse der Gewinnmaximierung auf Seiten
der Anbieter. Dieses Spannungsfeld einer extrem kontroversen Interessenlage
und kontraproduktiven Polarisierung der Baubeteiligten wirkt einer partnerschaftli-
chen Zusammenarbeit entgegen.
2
Die gegensätzlichen Interessen gehen einher mit einer massiven Unzufriedenheit
der Kunden.
3
Weitere Defizite sind in der traditionellen deutschen Vorgehensweise bei der Ab-
wicklung von Bauvorhaben zu finden. Das Bauprojekt wird nicht in seiner Gesamt-
heit betrachtet, sondern als eine Aneinanderreihung verschiedener Phasen mit
jeweils anderen Hauptakteuren. Die strikte Trennung von Planung und Ausführung
führt u. a. zu Informationsdefiziten zwischen den einzelnen Baubeteiligten.
1
Vgl. Bundesministerium für Raumordnung, Bauwesen und Städtebau: Kostensenkung und
Verringerung von Vorschriften, 1994, S. 134 - 135.
2
Vgl. Gralla, M.: Garantierter Maximalpreis, 2001, S. 18.
3
Siehe dazu Dresdner Business School: Studie über die Bauindustrie, 2000.

Situation der Bauwirtschaft in Deutschland
14
Zusammenfassend ist eine überdurchschnittliche Ressourcenverschwendung im
Bereich der Bauwirtschaft festzustellen. Diese ausdrückt sich aus in:
4
·
Budget- und Terminüberschreitungen durch Interessenkonkurrenz und In-
formationsdefiziten zwischen den Baubeteiligten,
·
zusätzlichen Kosten für konfliktbedingte Tätigkeiten,
·
fehlenden Optimierungs- und Kostensenkungsbestrebungen durch Tren-
nung von Planung und Bauausführung,
·
der zunehmenden Anzahl von Nachträgen sowie
·
der Zunahme gerichtlicher Einigungen.
Es müssen Wettbewerbs- und Vertragsformen gefunden werden, die das Kosten-
bewusstsein stärken und ein gemeinschaftliches, koordiniertes Vorgehen fördern.
1.2 Restrukturierung der Wettbewerbs- und Vertragsformen
Um der dargestellten Ressourcenverschwendung entgegenzuwirken und das vor-
handene Kostensenkungspotential der Kooperation der Baubeteiligten zu nutzen,
ist die Restrukturierung der derzeit angewandten Wettbewerbs- und Vertragsfor-
men notwendig.
Da die Beeinflussbarkeit der Kosten mit dem Projektfortschritt abnimmt, ist die
frühzeitige Einbindung aller Baubeteiligten notwendig. Die größte Beeinflussbar-
keit liegt vor den eigentlichen Planungsüberlegungen, d. h. in der Vorentwurfs-
und Entwurfsphase.
5
Um insbesondere das Know-how und die Hinweise aus den
Erfahrungen der Bauunternehmer hinsichtlich wirtschaftlichen Bauens nutzen zu
können, ist deren Einbeziehung in die frühen Projektphasen zur effizienten Kos-
tenbeeinflussung nötig.
Ein großer Teil der späteren Kosten wird bereits in frühen Planungsphasen be-
stimmt. Aus dieser Erkenntnis haben andere Industriezweige auf der Suche nach
4
Vgl. Gralla, M.: Garantierter Maximalpreis, 2001, S. 18 - 21.
5
Vgl. Pfarr, K.-H.: Handbuch Bauplanung, 1976.

Situation der Bauwirtschaft in Deutschland
15
Produktionsreserven den Managementansatz des Simultaneous Engineering ent-
wickelt. Dieses Prinzip geht von der sogenannten Prozessintegration aus. Das
Erreichen einer fertigungsgerechten Konstruktion durch die Abstimmung zwischen
Konstruktion und Fertigung ist darin verankert. Ziel ist eine schnittstellenarme Or-
ganisation sowie eine frühzeitig beginnende Koordination der Arbeiten aller Pro-
zessbeteiligten.
6
Um wirtschaftliche, qualitativ hochwertige und funktionsgerechte Bauwerke planen
und erstellen zu können, ist demnach die Zusammenarbeit der Entwurfs- und Sys-
templaner sowie der Architekten mit den bauausführenden Unternehmen notwen-
dig. Für die Bauwirtschaft bedeutet dies die Abkehr von der traditionellen Tren-
nung der einzelnen (HOAI-)Phasen der Projektabwicklung und -realisierung. Der
traditionelle reine Preiswettbewerb wird in einen Ideenwettbewerb überführt. Um
das Potential eines wirtschaftlichen Ideenwettbewerbs optimal nutzen zu können,
ist die Integration aller Beteiligten in ein (Bau-)Team von Vorteil. Dadurch kann
das Know-how und das Innovationspotential der einzelne Baubeteiligten gebündelt
und auf das Projekt projiziert werden. Ziel sind somit nicht die Einzelinteressen der
Beteiligten, sondern die des Gesamtbauwerkes. Grundlage der Zusammenarbeit
ist dabei eine gemeinschaftliche und partnerschaftliche Vertrauensbasis.
7
Besonders in der partnerschaftlichen Zusammenarbeit aller Beteiligten liegt ein
großes Effizienzsteigerungspotential. Die Konfrontation tritt dabei zu Gunsten der
Kooperation in den Hintergrund, so dass Projekte schneller, kostengünstiger und
für alle Beteiligten zufriedenstellender abgewickelt werden können. Die Überle-
gungen sind im Managementansatz des Partnering zusammengefasst.
Bisher haben diese Ansätze keinen Eingang in die deutsche Bauwirtschaft gefun-
den. Die klassische Form der Planung, Abwicklung und Ausführung, sowohl in der
Einzelvergabe als auch in der schlüsselfertigen Vergabe, entspricht mehr nicht
den modernen Anforderungen des Marktes.
Als Konsequenz ergibt sich die Entwicklung und Etablierung neuer Wettbewerbs-
und Vertragsformen. Zur Diskussion stehen derzeit die Wettbewerbs- und Ver-
6
Vgl. REFA e.V. (Hrsg.): Führen mit Zielvereinbarungen, 1995, S. 321 ff.
7
Vgl. Gralla, M.: Garantierter Maximalpreis, 2001, S. 23 ff.

Situation der Bauwirtschaft in Deutschland
16
tragsformen Bauteam, Bausystemwettbewerb
8
und Guaranteed Maximum Price.
Alle haben die Abkehr vom reinen Preiswettbewerb zum kostengünstigeren Ideen-
wettbewerb gemeinsam.
Insbesondere im Guaranteed Maximum Price - Modell scheint ein großes Potential
zur Reorganisation der Bauwirtschaft zu liegen.
8
Eine eingehende Erläuterung beider Wettbewerbs- und Vertragsformen ist zu finden in: Gralla,
M.: Neue Wettbewerbs- und Vertragsformen, 1999.

Begriffliche Grundlagen und Einordnung
17
2
Begriffliche Grundlagen und Einordnung
2.1 Partnering
Partnering wird als Sammelbezeichnung für alternative Wettbewerbsformen ver-
wendet, bei denen partnerschaftliche Strategien zur Vermeidung von Konfliktpo-
tentialen umgesetzt werden. Grundlage aller Partneringkonzepte ist die Kooperati-
onswilligkeit der Vertragspartner. Darauf basiert die WIN-WIN-Strategie, die mit
diesen Konzepten einhergeht.
9
keine Kooperation
Kooperationswilligkeit
keine Kooperation
Kooperationswilligkeit
Vertragspartner B
Vertragspartner A
einseitige
Schädigung
von Partner A
einseitige
Schädigung
von Partner A
Pattsituation
WIN-WIN-
Situation
Abbildung 2-1
WIN-WIN-Strategie-Matrix
10
Partneringmodelle verfolgen das Ziel, die Effizienz der Projektabwicklung durch
partnerschaftliche Zusammenarbeit aller Beteiligten zu steigern. Die Zusammen-
arbeit stützt sich auf:
11
·
gemeinsame Zielvorgaben aller Beteiligten,
·
Kooperation,
·
Koordination und
·
Kommunikation.
9
Vgl. Gralla, M.: Garantierter Maximalpreis, 2001, S. 29.
10
In Anlehnung an Blecken, U./ Boenert, L.: Baukostensenkung, 2001, S. 237.
11
Vgl. Blecken, U./ Boenert, L.: Baukostensenkung, 2001, S. 240-241

Begriffliche Grundlagen und Einordnung
18
Unterschieden wird zwischen folgenden Partneringmodellen:
12
a) Projektpartnering
Für die Realisierung eines Einzelprojektes werden Partnering-Vereinbarungen
zwischen allen beteiligten Unternehmen geschlossen. Sie enthalten formelle
Regularien, die den Regelablauf gewährleisten. Ziel dieser Vereinbarungen ist
die gemeinsame Projektabwicklung.
b) Strategisches Partnering
Dieses Modell beinhaltet die Anwendung des Partnering-Ansatzes über einen
längeren Zeitraum. Damit soll die langfristige Zusammenarbeit und Bindung
zwischen Unternehmen herbeigeführt werden, womit ein relevanter Wettbe-
werbsvorteil verbunden ist.
c) Systempartnering
Das Modell des Systempartnerings bezieht sich auf die Optimierung des Ge-
samtsystems eines Objektes. Der Partnering-Ansatz wird auf den gesamten
Lebenszyklus des Bauwerkes ausgeweitet.
Partnering kann in Anlehnung an oben genannte Punkte sowohl als Management-
ansatz als auch als vertragliches Arrangement verstanden werden.
13
2.2 Angloamerikanische Wettbewerbs- und Vertragsmodelle
2.2.1 Wettbewerbsformen
Die verschiedenen angloamerikanischen Wettbewerbsformen lassen sich in die
Kategorien
·
traditional method,
·
design and build methods,
·
management methods und
·
design and manage method
einordnen. (siehe Abbildung 2-2)
12
Vgl. Gralla, M.: Garantierter Maximalpreis, 2001, S. 33 ff.
13
Vgl. Blecken, U./ Boenert, L.: Baukostensenkung, 2001, S. 240-241.

Begriffliche Grundlagen und Einordnung
19
Im Folgenden wird ein Überblick über die einzelnen angloamerikanischen Wett-
bewerbsmodelle gegeben.
14
traditional method
design and build methods
management methods
design and manage method
other methods
traditional
design and build
management contracting
turnkey
build, operate, transfer
construction management
...
design and manage
Wettbewerbsformen
Abbildung 2-2
Angloamerikanische Wettbewerbsformen
15
a) traditional method
Die Wettbewerbsform traditional basiert auf der strikten Trennung zwischen
Planungsleistungen und bauausführenden Leistungen. Sie entspricht prinzipiell
den traditionellen deutschen Wettbewerbsformen. Im Unterschied zu Deutsch-
land erfolgt die Vergabe traditionell an einen Generalunternehmer. Die Weiter-
vergabe an Nachunternehmer erfolgt gewerkeweise strukturiert. Eine Fachlos-
vergabe, wie sie in Deutschland praktiziert wird, existiert nicht.
b) design and build methods
Die Übernahme aller Planungs- und Ausführungsleistungen durch einen Auf-
tragnehmer kennzeichnet die Wettbewerbsform design and build. Sie ent-
14
Gemäß: Gralla, M.: Garantierter Maximalpreis, 2001, 72 - 81.
15
In Anlehnung an Gralla, M.: Garantierter Maximalpreis, 2001, S. 73.

Begriffliche Grundlagen und Einordnung
20
spricht dem Prinzip nach der deutschen SF-Wettbewerbsform Totalunterneh-
mer.
16
Die Wettbewerbsform turnkey ist die Erweiterung der Wettbewerbsform design
and build. Das Aufgabenspektrum des Auftragnehmers wird auf die gesamte
Projektfinanzierung ausgeweitet. Im deutschen Verständnis entspricht dies der
SF-Wettbewerbsform Totalunternehmer, erweitert um Leistungspakete aus
dem Dienstleistungsbereich.
c) management methods
Die Wettbewerbsformen der Kategorie management methods basieren auf der
traditionellen Trennung von Planungs- und Ausführungsleistungen.
Der wesentliche Unterschied der Wettbewerbsform construction management
zur Wettbewerbsform traditional liegt in der Existenz eines unabhängigen
construction manager (CM). Als Beauftragter des Bauherrn koordiniert und op-
timiert der CM die Leistungen der Planer und ausführenden Unternehmen.
Die Wettbewerbsform management contracting hat die Verringerung der An-
zahl der Vertragsverhältnisse für den Bauherrn zum Ziel. Der Bauherr schließt
für die Planungsleistungen Verträge mit den Fachplanern ab. Die Ausführung
wird komplett an einen management contractor vergeben. Er erbringt dabei
keine eigenen Ausführungsleistungen, sondern koordiniert die von ihm beauf-
tragten Nachunternehmer. Der management contractor haftet gegenüber dem
Bauherrn für die Erstellung des gesamten Bauprojektes. Die einzelnen Nach-
unternehmen sind mit dem Bauherrn vertraglich nicht verbunden. Die Beauftra-
gung des management contractor erfolgt i. d. R. vor der Planungs- und Ent-
wurfsphase, so dass er seine Erfahrungen in die Planung einbringen kann. Die
Wettbewerbsform management contracting weist somit Parallelen zur deut-
schen SF-Wettbewerbsform Generalübernehmer auf. Ein Unterschied liegt im
Zeitpunkt der Beauftragung.
d) design and manage method
Die Wettbewerbsform design and manage ist die Vereinigung der Charakteris-
tik der design and build methods mit den management methods. Der main
contractor übernimmt entsprechend der Methode design and build die Pla-
16
Der Begriff ,,schlüsselfertig" (SF) meint damit die Vergabe aller Fachlose an einen Leistungs-
träger.

Begriffliche Grundlagen und Einordnung
21
nungsleistungen. Managementleistungen werden wie beim management
contracting übertragen. Die Ausführung wird durch den main contractor an aus-
führende Unternehmen vergeben. Die design and manage method entspricht
mit einigen Einschränkungen der SF-Wettbewerbsform Totalübernehmer.
Auf Grund der unterschiedlichen Aufgaben und des Rollenverständnisses der
Baumarktbeteiligten in den verschiedenen Ländern können die angloamerikani-
schen und deutschen Wettbewerbsformen nicht direkt miteinander verglichen und
zugeordnet werden. Abbildung 2-3 darf daher nur als tendenzielle Zuordnung der
deutschen zu den britischen Wettbewerbsformen verstanden werden.
Deutschland
Großbritannien
Einzelvergabe
(traditional)
SF-Wettbewerbsform GU
SF-Wettbewerbsform GÜ
SF-Wettbewerbsform TU
SF-Wettbewerbsform TÜ
traditional
design and build
management contracting
construction management
desing and manage
turnkey
Abbildung 2-3
Synopse der Wettbewerbsformen
17
2.2.2 Vertragsarten
Die Umsetzung der beschriebenen Wettbewerbsformen muss vertraglich geregelt
werden. Die Wahl der Vertragsart zur jeweiligen Wettbewerbsform kann nicht pau-
schaliert werden. Sie muss vom Bauherrn individuell entschieden werden.
In Deutschland ist das Bauvertragsrecht einheitlich im BGB geregelt und wird
durch die VOB konkretisiert. Die Verträge stellen eine individuelle Umsetzung des
gleichen Rechts dar. Im Gegensatz dazu ist das britische Vertragswesen grund-
17
In Anlehnung an Gralla, M.: Garantierter Maximalpreis, 2001, S. 81.

Begriffliche Grundlagen und Einordnung
22
sätzlich formalisiert. Die britische Bauvertragspraxis wird von standardisierten Ver-
tragsbedingungen beherrscht.
Die zahlreichen vorhandenen Standardvertragsbedingungen in Großbritannien
lassen sich in fünf Vertragsarten kategorisieren. Diese wiederum werden nach Art
der Vergütung in die Kategorien price based contracts und cost base contracts
unterteilt. Diese entsprechen in Deutschland den Leistungsverträgen bzw. Auf-
wandsverträgen.
Die Einordnung der einzelnen Vertragsarten in die Kategorien ist in Abbildung 2-4
dargestellt. Die Inhalte der Vertragsformen werden im Folgenden näher erläutert.
18
admeasurement
contract
cost plus percentage contract
Vertragsarten
lump sum contract /
fixed price contract
schedule of
rates contract
cost reimbursable
contracts
cost plus fee contract
cost plus fluctuating fee contract /
cost plus incentive fee contract
cost target contract
target contracts
time target contract
performance target contract
price based
contracts
cost based
contracts
Abbildung 2-4
Systematische Darstellung der britischen Vertragsarten
19
a) admeasurement contract
Die Vertragsart admeasurement contract basiert auf den Randbedingungen
der Wettbewerbsform traditional. Die Bauleistungen werden in einem Leis-
tungsverzeichnis (engl.: bill of quantities) zusammengefasst und auf dessen
Grundlage ausgeschrieben. Die spätere Abrechnung erfolgt auf Basis der an-
18
Gemäß: Gralla, M.: Garantierter Maximalpreis, 2001, S. 82 - 88.
19
In Anlehnung an Gralla, M.: Garantierter Maximalpreis, 2001, S. 84.

Begriffliche Grundlagen und Einordnung
23
gebotenen Einheitspreise (eng.: unit-price) und der tatsächlich angefallenen
Mengen. Entsprechend dieser Systematik kommt diese Vertragsart dem deut-
schen Einheitspreisvertrag gleich.
b) lump sum contract (fixed price contract)
Grundlage dieser Vertragsart ist eine pauschalisierten Bausumme. Es werden
grundsätzlich zwei Arten unterschieden.
Bei lump sum contracts with schedule of works wird auf Basis einer
Leistungsbeschreibung eine Pauschalsumme vereinbart. Diese ist unabhängig
von der später tatsächlich ausgeführten Menge. Die Vertragsart entspricht im
wesentlichen dem deutschen Global-Pauschalvertrag.
In lump sum contracts with bill of quantities wird die Pauschalsumme auf
Grundlage eines detaillierten Leistungsverzeichnisses, in dem die zu erbrin-
genden Leistungen beschrieben werden, festgelegt. Diese Vertragsart stellt die
Analogie zum deutschen Detail-Pauschalvertrag dar.
c) schedule of rates contract
Die Vertragsart schedule of rates basiert im Gegensatz zu anderen Vertragsar-
ten auf einem Leistungsverzeichnis ohne Mengenangaben. Zwischen den Ver-
tragspartnern werden nur die Stunden- und Materialsätze vereinbart. Diese
werden später mit den tatsächlich angefallenen Mengen verrechnet. Die ver-
einbarten Einheitspreise (engl.: rates) sind Vertragsbestandteil. Die schedule of
rates contracts sind mit den deutschen Stundenlohnverträgen vergleichbar.
d) cost reimbursable contracts
Die cost reimbursable contracts werden auch als cost plus fee contracts be-
zeichnet. Die vom Bauherrn zu zahlende Bausumme ergibt sich aus den tat-
sächlich entstandenen Kosten des Unternehmers (Herstellungskosten) zuzüg-
lich eines vertraglich vereinbarten Betrags (engl.: fee) für die allgemeinen Ge-
schäftskosten sowie für Wagnis und Gewinn. Diese Vertragsart ist mit den
deutschen Selbstkostenerstattungsverträgen vergleichbar.
In Abhängigkeit von der Berechnungsgrundlage des Zuschlages werden drei
Varianten der cost reimbursable contracts unterschieden. Bei der Vertragsart
cost plus fee percentage contract wird der Zuschlag als Prozentsatz zu den

Begriffliche Grundlagen und Einordnung
24
tatsächlichen Herstellungskosten vertraglich festgelegt. Wird der Zuschlag als
feste Pauschalsumme vereinbart, wird von cost plus fixed fee contracts ge-
sprochen. Bei cost plus fluctuating fee contracts (cost plus incentive fee
contract) ist der Prozentsatz auf die tatsächlich angefallenen Herstellungskos-
ten variabel. Er verändert sich je nach Höhe der Herstellungskosten.
e) target contracts
Target contracts können als Verträge mit vertraglich vereinbarten Zielen
verstanden werden. Sie sind auf positive Anreizmechanismen statt
Schadenersatz und Strafen ausgerichtet. Diese Anreizmechanismen gewähren
dem Auftragnehmer eine zusätzliche Vergütung bei Unterschreitung der
vereinbarten Ziele.
Entsprechend der verfolgten Ziele werden grundsätzlich drei Arten von target
contracts unterschieden. Cost target contracts haben die Reduzierung der
Kosten zum Ziel. Im Gegensatz dazu zielen time target contracts auf die
Verkürzung der Projektabwicklungs- bzw. Ausführungsdauer. Gegenstand der
performance target contracts ist die optimale Erfüllung von Leistungs- bzw.
Objektzielen. Solche Ziele können zum Beispiel die Reduktion der Betriebs-,
Instandhaltungs- oder Rückbaukosten sein. Sie beziehen sich insgesamt auf
die Wirtschaftlichkeit des Projektes über die gesamte Lebenszeit.
In der Praxis werden oftmals verschiedene Ziele bei einem Bauvorhaben
verfolgt, so dass kombinierte target contracts auftreten können.
Die Zuordnung der deutschen und britischen Vertragsarten ist in Abbildung 2-5
dargestellt. Prinzipiell sind sie inhaltlich identisch, können aber in Detailpunkten
voneinander abweichen.
20
20
Vgl. Gralla, M.: Garantierter Maximalpreis, 2001, S. 88.

Begriffliche Grundlagen und Einordnung
25
Deutschland
Großbritannien
Einheitspreisvertrag
admeasurement contract
Global-Pauschalvertrag
Detail-Pauschalvertrag
Stundenlohnvertrag
Selbstkostenerstattungsvertrag
lump sum contract
schedule of rates contract
lump sum with bill of qauntities
target contracts
cost reimbursable contract
Abbildung 2-5
Synopse der Vertragsarten
21
2.3 Wettbewerbs- und Vertragsform ,,Guaranteed Maximum
Price"
Der Begriff Guaranteed Maximum Price (GMP) als Vertragstyp hat seinen Ur-
sprung im angloamerikanischen Kulturraum. Er wird im angloamerikanischen und
internationalen Sprachgebrauch aber nicht als eigenständige Wettbewerbsform
definiert.
22
In der Literatur finden sich für den Begriff GMP verschiedene Definitionen mit
unterschiedlichen Ansätzen. Einerseits wird er nur unter dem Aspekt der
Vertragsart definiert und verstanden. Andererseits existieren Definitionen, die
GMP in seiner Gesamtheit als Wettbewerbs- und Vertragsmodell auffassen.
Auch innerhalb der beiden Betrachtungsweisen gibt es unterschiedliche Auffas-
sungen. Nachfolgend werden deshalb die verschiedenen Definitionen vorgestellt.
21
In Anlehnung an Gralla, M.: Garantierter Maximalpreis, 2001, S. 89.
22
Vgl. Gralla, M.: Garantierter Maximalpreis, 2001, S. 102.

Begriffliche Grundlagen und Einordnung
26
,,Der GMP-Vertrag ist vom vertraglich geschuldeten Leistungsumfang her ein
Pauschalvertrag mit bei Vertragsabschluss festgelegtem Preis, der jedoch ein
Maximum-Preis und nach unten veränderbar ist. [...] Der GMP-Vertrag ist somit
ein neuer Vertragstyp, der konsequenter Weise ,,Schlüsselfertigbau-
Pauschalvertrag mit Garantierter Maximum-Preis-Vergütung" genannt werden
müsste."
23
,,Der GMP-Vertrag weist neben Elementen des Pauschalpreisvertrages und
des Selbstkostenerstattungsvertrages noch zusätzliche Vereinbarungen zur
Vergütungsbestimmung auf."
24
,,Der GMP-Vertrag ist eine besondere Erscheinungsform des Generalunter-
nehmervertrages [...]."
25
,,Die Wettbewerbs- und Vertragsform GMP ist eine Kombination aus angloame-
rikanischen Wettbewerbsformen, die auf dem Managementansatz eines integ-
rierten construction management basieren und einer darin integrierten Ver-
tragsvereinbarung in Form eines Cost Target Contract bzw GMP-Contract."
26
Hinsichtlich der Definition des GMP-Vertrages ist anzumerken, dass es sich bei
diesem Begriff nicht um ein explizit geregeltes Vertragsmodell handelt. Weder das
BGB noch die VOB kennen diesen Begriff.
Da die Umsetzung dieser Vertragsform mit einer bestimmten Wettbewerbsform
einher geht, wird in Anlehnung an letztgenannte Definition der Begriff GMP gleich-
wohl als Wettbewerbs- und Vertragsform betrachtet. Dies verdeutlicht auch die
Bezeichnung ,,Wettbewerbs- und Vertragsmodell GMP" (GMP-Modell). In diesem
Zusammenhang erscheint letztgenannte Definition als die zutreffendste.
Dem ist hinzuzufügen, dass das GMP-Modell auf den Ansätzen des Partnering
basiert. Die Art des Partnering-Modells ist dabei von der Ausrichtung und der Un-
23
Cadez, I.: Ein Mix aus Chancen und Risiken, 2000.
24
DeWittOppler Anwaltssozietät (Hrsg.): Der aktuelle Rechtsbegriff, 2001/ 2002.
25
AKH online: Kammerfenster, 2002.
26
Gralla, M.: Garantierter Maximalpreis, 2001, S. 103.

Begriffliche Grundlagen und Einordnung
27
ternehmensphilosophie der Vertragspartner abhängig. Ferner kann der integrierte
cost target contract auch in Kombination mit anderen target contracts auftreten.
Die Unterschreitung des vereinbarten Maximalpreises steht jedoch im Forder-
grund.
Wettbewerbsform,
die ein integriertes
construction
management
beinhaltet
cost target contract,
auch in Kombination
mit anderen target
contracts
+
Wettbewerbs- und Vertragsmodell GMP
Partnering
Abbildung 2-6
Schematische Darstellung des GMP-Modells
27
27
In Anlehnung an Gralla, M.: Garantierter Maximalpreis, 2001, S. 103.

Das GMP-Wettbewerbs - und Vertragsmodell
28
3
Das GMP-Wettbewerbs- und Vertragsmodell
3.1 Systematisierte Darstellung der GMP-Modelle
Für die Abwicklung eines Projektes mit Hilfe des GMP-Modells gibt es zahlreiche
Variationsmöglichkeiten. Managementorientierte Wettbewerbsformen, die ein in-
tegriertes construction management beinhalten, dienen als zugrundeliegendes
Wettbewerbsprinzip. Als wesentliche Gemeinsamkeit kann die Bereitstellung eines
construction manager (CM) angesehen werden.
28
Der CM kann in verschiedenen Variationen auftreten. Diese unterscheiden darin,
wer den CM beauftragt und für welche Aufgaben er innerhalb der Projektabwick-
lung zuständig ist. Grundsächlich ist er Vermittler zwischen allen Projektbeteiligten
(siehe Kapitel 3.2).
Zwischen dem CM und dem Bauherrn wird ein, in Form eines target contract,
GMP-Vertrag vereinbart. Der vereinbarte garantierte Maximalpreis kann entweder
vom Bauherrn vorgegeben, im Wettbewerb gefunden oder nach einer gemeinsa-
men Projektentwicklungsphase vom GMP-Partner vorgeschlagen werden (siehe
Kapitel 3.3).
Im GMP-Vertrag können Optimierungs- und Vergabegewinne oder eine Kombina-
tion aus beiden als Anreizmechanismen vereinbart werden. Die Aufteilung der
entstehenden Gewinne oder Verluste wird durch verschiedene Aufteilungsmecha-
nismen vertraglich geregelt (siehe Kapitel 3.4 und 3.5).
Die sich für GMP-Modelle ergebenden Variationsmöglichkeiten sind in Abbildung
3-1 dargestellt.
28
Vgl. Gralla, M.: Garantierter Maximalpreis, 2001, S. 103.

Das GMP-Wettbewerbs - und Vertragsmodell
29
integriertes
construction
management
GMP-Bestimmung
GMP-
Anreizmechanismen
GMP-
Aufteilungs -
mechanismen
construction
manager (CM)
management
contractor
(CM/MC)
general contractor
(CM/GC)
desing & manage
contractor (DMC)
design & build
contractor (DBC)
traditionelle
GMP-Methode
GMP-Budget
Methode
GMP-Wettbewerb
Methode
Optimierungs-
gewinne
Vergabegewinne
Deckungsbetrag-
Vereinbarung
GMP-
Unterschreitung
GMP-
Überschreitung
Wettbewerbs- und Vertragsmodell GMP
+
+
+
Abbildung 3-1
Bestandteile des GMP-Modells
29
Anhand der Vielzahl der möglichen Varianten ist erkennbar, das es sich bei dem
GMP-Modell um eine flexible Wettbewerbs- und Vertragsform handelt. Sie kann
den jeweiligen Randbedingungen des Projektes und den Beteiligten angepasst
werden.
Auf die einzelnen Bestandteile wird in den folgenden Kapiteln näher eingegangen.
3.2 Integriertes Construction Management
Der Begriff construction management bezeichnet eine Organisationsform, die die
Faktoren Zeit, Kosten und Qualität über die gesamte Dauer eines Bauprojekts
managt. Der darin enthaltene, personifizierte construction manager (CM)
ist das
Bindeglied zwischen den einzelnen Baubeteiligten. Er ist sowohl Vermittler zwi-
schen Entwurf, Planung und Bauausführung als auch Vertrauter des Bauherrn.
30
29
In Anlehnung an Gralla, M.: Garantierter Maximalpreis, 2001, S. 106.
30
Vgl. Gralla, M.: Garantierter Maximalpreis, 2001, S. 106.

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2002
ISBN (eBook)
9783832462895
ISBN (Paperback)
9783838662893
DOI
10.3239/9783832462895
Dateigröße
965 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Bauhaus-Universität Weimar – Bauingenieurwesen
Erscheinungsdatum
2003 (Januar)
Note
1,3
Schlagworte
garantierter maximalpreis wettbewerbsmodell vertragsmodell bauwesen
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Titel: Kritische Analyse von GMP-Modellen
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