Studien zum Thema Bovine Spongiforme Enzephalopathie (BSE)
Unter besonderer Berücksichtigung der möglichen Übertragung auf den Menschen durch Lebensmittel tierischer Herkunft
					
	
		©2001
		Diplomarbeit
		
			
				157 Seiten
			
		
	
				
				
					
						
					
				
				
				
				
			Zusammenfassung
			
				Inhaltsangabe:Einleitung:	
Es gibt wohl kaum drei Buchstaben, die in dieser Reihenfolge in den letzten Monaten und Jahren häufiger genannt wurden als folgende: BSE. Keine andere Krankheit hat in den vergangenen Jahren die Menschen mehr bewegt wie die Bovine Spongiforme Enzephalopathie. Also eine Rindererkrankung, die ein normales Gehirn in einen Schwamm verwandeln kann. Diese Krankheit befällt aber nicht mehr nur Rinder. Auch Menschen sind von ihr betroffen. Hier wird sie dann nVCJK bzw. VCJK genannt, d.h. eine neue Form bzw. eine Variante der schon seit längerem bekannten Creutzfeldt-Jakob Krankheit. Analog zu BSE bei den Rindern endet auch die nVCJK beim Menschen mit dem Tode.
Es gibt viele Gründe, warum die Menschen beim Stichwort BSE oftmals panische Reaktionen zeigen. Bei dem Krankheitsverursacher handelt es sich um eine neue bisher unbekannte Erregerart. Die hohe Resistenz, die ihn von allen anderen Krankheitserregern unterscheidet.
Ein Grund aber übertrifft alle anderen und diesem hat das Molekül, welches auch Prion genannt wird, seine Berühmtheit zu verdanken. Es ist die Tatsache, daß der Erreger das Zentrale Nervensystem angreift und hier im Besonderen das Organ, das einen Menschen erst zum Menschen macht, sein leistungsfähiges Gehirn. Es bedingt seine hohe Intelligenz und unterscheidet ihn daher von allen anderen Lebewesen. Genau hier erfolgt aber das Zerstörungswerk des Erregers.
Der betroffene Mensch verliert seine intellektuellen Fähigkeiten und stirbt schließlich an den Folgen des Absterbens der Nervenzellen.
Aber wie sieht es nun in der Bevölkerung aus?
Fast jeder Mensch auf der Straße kann aufgrund der Berichterstattung in den Medien mit dem Begriff BSE etwas anfangen. Die meisten denken dabei an kranke Rinder, die schwankend und orientierungslos durch die Gegend laufen und schließlich wegen eines durchlöcherten Gehirns zugrunde gehen.
Weiter interessieren sie sich für diese Problematik nicht. Andere dagegen ließen sich von der aufkommenden Hysterie anstecken, nachdem bekannt wurde, daß Lebensmittel eine Gefahr darstellen könnten. Sie wurden aufgrund dieser Krankheit zum Vegetarier bzw. sogar zum Veganer, in der Hoffnung, so einem möglichen Risiko aus dem Wege zu gehen.
Die große Masse der Menschen aber kauft heute wieder so ein, nachdem das Thema fast aus den Medien verschwunden ist, wie sie es auch schon vor der Krise getan hat. In der Hoffnung, daß die Maßnahmen, die zur Eindämmung der Krankheit beschlossen wurden, […]
	Es gibt wohl kaum drei Buchstaben, die in dieser Reihenfolge in den letzten Monaten und Jahren häufiger genannt wurden als folgende: BSE. Keine andere Krankheit hat in den vergangenen Jahren die Menschen mehr bewegt wie die Bovine Spongiforme Enzephalopathie. Also eine Rindererkrankung, die ein normales Gehirn in einen Schwamm verwandeln kann. Diese Krankheit befällt aber nicht mehr nur Rinder. Auch Menschen sind von ihr betroffen. Hier wird sie dann nVCJK bzw. VCJK genannt, d.h. eine neue Form bzw. eine Variante der schon seit längerem bekannten Creutzfeldt-Jakob Krankheit. Analog zu BSE bei den Rindern endet auch die nVCJK beim Menschen mit dem Tode.
Es gibt viele Gründe, warum die Menschen beim Stichwort BSE oftmals panische Reaktionen zeigen. Bei dem Krankheitsverursacher handelt es sich um eine neue bisher unbekannte Erregerart. Die hohe Resistenz, die ihn von allen anderen Krankheitserregern unterscheidet.
Ein Grund aber übertrifft alle anderen und diesem hat das Molekül, welches auch Prion genannt wird, seine Berühmtheit zu verdanken. Es ist die Tatsache, daß der Erreger das Zentrale Nervensystem angreift und hier im Besonderen das Organ, das einen Menschen erst zum Menschen macht, sein leistungsfähiges Gehirn. Es bedingt seine hohe Intelligenz und unterscheidet ihn daher von allen anderen Lebewesen. Genau hier erfolgt aber das Zerstörungswerk des Erregers.
Der betroffene Mensch verliert seine intellektuellen Fähigkeiten und stirbt schließlich an den Folgen des Absterbens der Nervenzellen.
Aber wie sieht es nun in der Bevölkerung aus?
Fast jeder Mensch auf der Straße kann aufgrund der Berichterstattung in den Medien mit dem Begriff BSE etwas anfangen. Die meisten denken dabei an kranke Rinder, die schwankend und orientierungslos durch die Gegend laufen und schließlich wegen eines durchlöcherten Gehirns zugrunde gehen.
Weiter interessieren sie sich für diese Problematik nicht. Andere dagegen ließen sich von der aufkommenden Hysterie anstecken, nachdem bekannt wurde, daß Lebensmittel eine Gefahr darstellen könnten. Sie wurden aufgrund dieser Krankheit zum Vegetarier bzw. sogar zum Veganer, in der Hoffnung, so einem möglichen Risiko aus dem Wege zu gehen.
Die große Masse der Menschen aber kauft heute wieder so ein, nachdem das Thema fast aus den Medien verschwunden ist, wie sie es auch schon vor der Krise getan hat. In der Hoffnung, daß die Maßnahmen, die zur Eindämmung der Krankheit beschlossen wurden, […]
Leseprobe
Inhaltsverzeichnis
ID 6214 
Dresmann, Holger: Studien zum Thema Bovine Spongiforme Enzephalopathie (BSE) - 
Unter besonderer Berücksichtigung der möglichen Übertragung auf den Menschen durch 
Lebensmittel tierischer Herkunft 
Hamburg: Diplomica GmbH, 2002  
Zugl.: Bremerhaven, Fachhochschule, Diplomarbeit, 2001 
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Diplomica GmbH 
http://www.diplom.de, Hamburg 2002 
Printed in Germany
Inhaltsverzeichnis 
       Seite 
1.    Einleitung 
1 
2.    Methodik der Datenermittlung...2 
2.1    Fragenkatalog   
4 
2.2    Angeschriebene Institute, Forschungseinrichtungen und Ministerien ...6 
2.3 
Angeschriebene 
Firmen 
       7 
2.4    Ergebnis der Korrespondenz...12 
2.5    Zusammenfassende Betrachtung der Korrespondenz   
           13 
3.    Einführung in das Thema...14 
3.1    Allgemeines über TSE-Erkrankungen   
14 
3.2    Nähere Erläuterungen zu den TSE's...15 
3.2.1    TSE 
Erkrankungen 
des 
Menschen 
    15 
3.2.2    TSE's beim Tier...17 
3.2.3    Tabellarische Zusammenfassung der Krankheiten    
21 
4.    BSE: Die Chronologie der Krise...22 
5.   Hypothesen zur Entstehung der bovinen spongiformen Enzephalopathie (BSE) 26 
5.1    Erläuterungen zur  1. Hypothese   
27 
6.    BSE-Fälle in Großbritannien und in ganz Europa...28 
6.1 
Großbritannien 
        28 
6.2    Im übrigen Europa...29 
6.3    Erläuterung 
zu 
den 
Zahlen 
      30 
6.3.1    Illegale Tiermehltransporte in die Schweiz...31 
6.4    Die Born After Ban (BAB)-Problematik  
33 
6.4.1    Erklärungsmodelle für die BAB-Fälle...33 
7.    Zum Wesen des Erregers 
34 
7.1    Virus-Hypothese...36 
7.2 
Virino-Hypothese 
       37 
8.    Das Prion ...38 
8.1    Die 
pathogene 
Prionform 
      40 
8.2    Ursache der Resistenz von PrP
Sc
 gegenüber Protease...41 
8.3    Vergleich des physiologischen (PrP
C
) und des pathologischen  
42    
                     (PrP
Sc
) Proteins 
8.4    Prion Vermehrung (Replikation)...42 
8.4.1    Prion-Dimer Hypothese nach Prusiner 
43 
8.4.2    Polymerisationsmodell nach Lansbury...43 
9.    Der Weg des Erregers bei peripherer Inokulation    
44 
9.1    Eine Hypothese zum Übergang des BSE-Erregers in den Körper...45 
10.    Mechanismus des Absterbens der Nervenzellen    
46 
11.    Modelle zur Inaktivierung der pathogenen Form im menschlichen Körper  
47 
12. 
BSE-Diagnose 
         48 
12.1    Wichtige klinische Symptome von BSE...48 
12.2    Kennzeichen von BSE im Gehirn und Rückenmark   
49 
13.    Diagnose von TSE-Erkrankungen    
50 
13.1    Am lebenden Tier...50 
13.2    Histologie des krankhaft veränderten 
Gehirns 
   52 
14.    Differenzierung zwischen CJK und nVCJK  
54 
15.    Der BSE-Schnelltest...55 
15.1    Maßnahmen bei Bestätigung eines BSE-Falls nach dem BSE-   
56 
                        Schnelltest 
15.2    Vorgehensweise bei den BSE-Schnelltests...57 
15.3    BSE-Schnelltest ,,Prionics-Check" der Schweizer Firma     
58 
Prionics 
15.4    Anzahl der pro Bundesland durchgeführten...59 
BSE-Schnelltests in Deutschland 
16.    Abschätzung des Gefährdungspotentials durch      
60 
         Lebensmittel tierischer Herkunft 
16.1    Zusammenhang zwischen BSE- und nVCJK...61 
16.1.1    Entwicklung der BSE-Fälle und der nVCJK-Fälle im  
61  
   Vergleich zueinander 
17.    Risikoanalyse von Fleisch- und Fleischprodukten...62 
17.1    Gründe für die Übertragung des BSE-Erregers auf den  
62  
Menschen durch Fleisch- und Fleischprodukte   
17.2    Spezifiziertes Risikomaterial (SRM)...64 
17.3    Infektiosität 
von 
Rindergeweben 
     65 
17.3.1    Zur Infektiosität von Muskelfleisch...66 
17.3.1.1    Stellungnahme von BgVV bzw. der DGE zum Thema   67      
     Muskelfleisch und Belastung mit pathogenen Prionen 
17.4    Kategorisierung von Rindergeweben unter...68 
dem Gesichtspunkt der BSE-Infektiosität 
17.5    Gefährdungspotential 
von 
Wurst 
     69 
17.5.1    Separatorenfleisch als Risikofaktor...70 
17.5.1.1    Differenzierung zwischen Weichseparation und   
70 
      Hartseparation 
17.5.1.1.1    Weichseparation...71 
17.5.1.1.2    Hartseparation 
    71 
17.5.2    Risiko von bestimmten Innereien...75 
17.5.2.1    Leitsätze für Fleisch und Fleischerzeugnisse...75 
17.5.2.2    Der Darm als Risikomaterial 
77 
17.6    Nachweisverfahren von Bestandteilen des  ...78       
                       Nervengewebes in erhitzten Fleischerzeugnissen 
17.7    Fazit zum Thema Wurst ...78 
17.8    Der Schlachtprozeß als Sicherheitsrisiko 
    79 
17.9    Zusammenfassung     
81 
18.    Risikoanalyse von Milch- und Milchprodukten  
82 
18.1    Grundlagen über Milch ...82 
18.2    Stellungnahmen von Wissenschaftlern und wissenschaftlichen  
84         
                       Institutionen zum Thema BSE Gefahr durch Milch- und     
                      Milchprodukte 
18.2.1    Wissenschaftler 
      84 
18.2.2    Die Meinung einiger wissenschaftlicher Institutionen ...85 
18.3    Studien zur Untersuchung der Milch auf Infektiosität  
85 
18.3.1    Fakten, die gegen eine Übertragung ...85  
               von BSE durch die Milch sprechen  
18.3.2    Gründe, die für eine Übertragung    
86  
   durch die Milch sprechen   
18.4    Kolostralmilch ...87 
18.5    Weitere 
Forschungen 
       89 
18.6    Zusammenfassung ...89 
19.    Risikoanalyse von Gelatine    
90 
19.1    Grundlagen zur Gelatine ...90 
19.2    Das Herstellungsverfahren 
von 
Gelatine 
95 
19.3    Abschätzung des Gefährdungspotentials durch Gelatine ...99 
19.3.1    Stellungnahmen einiger Wissenschaftler zu dem Thema    
 99 
  Gefährdungspotential von Gelatine  
19.3.2    Stellungnahme des BgVV ...100 
19.3.3    Durchgeführte Studien in Bezug auf die 
100 
  BSE-Sicherheit von Gelatine 
19.3.4    Weitere Punkte, die zu einer Verminderung ...105 
  der Infektiosität führen  
19.4    Zusammenfassung 
       107 
20.    Faktoren zum Schutz vor BSE ...107 
21.    Rechtliche Regelungen in Sachen BSE  
108 
21.1    BSE-Vorschriften des Tierseuchen ...112 
           und Fleischhygienerechts 
22.    Zusammenfassung der Ergebnisse    
115 
23.    Wörterverzeichnis mit Erklärungen ...117 
24. 
Literaturverzeichnis 
        120 
24.1    Internetquellen ...131 
25. 
Anhang 
          136 
Anhang 
1. Korrespondenz 
(E-Mail 
Antworten) 
3.  
Stellungnahme Zimbo 
2. Stellungnahme 
Nordmilch 
eG 
4.  
Schriftliche Mitteilung des Bundesministeriums für Verbraucherschutz, 
Ernährung und Landwirtschaft an den Bund für Lebensmittelrecht und  
Lebensmittelkunde 
5.  
EU-Recht: Verordnung 2000/418/EG (Risikomaterial) 
6. 
EU-Recht: Verordnung 2001/2/EG (Risikomaterial) 
7.  
EU-Recht: Verordnung 2001/233/EG (Risikomaterial) 
8.  
EU-Recht: Verordung 1999/724/EG (Gelatine) 
9.  
EU-Recht: Verordnung 94/381/EG (Tiermehlverfütterungsverbot) 
10.  
Nationales Recht: Neufassung des Verfütterungsverbotsgesetzes vom 29. März 2001 
11.  
Nationales Recht: Verordnung zur Durchführung von BSE-Schnelltests 
12.  
Nationales Recht: BSE-Schnelltests (Änderung der bestehenden Verordnung)  
13.  
EU-Recht: Verordnung 999/2001/EG (Maßnahmen bei einem BSE-Fall) 
14.  
Nationales Recht: Verordnung (Maßnahmen bei einem BSE-Fall, Kohortentötung)  
Abbildungsverzeichnis 
         Seite 
Abb. 1  
Kuru des Menschen    
15 
Abb. 2  
Spongiforme Enzephalopathie der Zuchtnerze (TME)  
19 
Abb. 3  
Illegale Tiermehltransporte in die Schweiz    
31 
Abb. 4 
 BAB-Fälle 
in 
der 
Schweiz 
      33 
Abb. 5  
Der Weg des PrP
C 
in 
der 
Zelle 
     39 
Abb. 6  
Tertiärstrukturen des normalen  und des ,,kranken" Prionproteins   
40 
Abb. 7  
Schema der Prion-Dimer Hypothese 
nach 
Prusiner 
   43
Abb. 8 
 Polymerisationsmodell 
nach 
Lansbury 
    44 
Abb. 9, 10, 11 Verhaltensauffälligkeiten bei an Scrapie erkrankten Schafen  
50 
Abb. 12, 13, 14 Verhaltensauffälligkeiten bei an BSE erkrankten Rindern  
51 
Abb. 15, 16      Histologie des krankhaft veränderten Gehirns (BSE)  
52 
Abb. 17  
Histologie des krankhaft veränderten Gehirns (FSE)  
52 
Abb. 18  
Spongiforme Veränderungen im Rückenmark 
53 
eines an BSE verendeten Rindes  
Abb. 19, 20   Vergleich zwischen CJK und nVCJK  
53 
Abb. 21  
Vorgehensweise 
bei 
den 
BSE-Schnelltests 
    57 
Abb. 22  
BSE-Schnelltest ,,Prionics-Check" der Schweizer Firma Prionics   
58 
Abb. 23   
Anzahl der pro Bundesland durchgeführten   
59 
 BSE-Schnelltests in Deutschland  
Abb. 24 
Vergleich 
BSE 
und 
nVCJK 
Fälle 
     61 
Abb 25           Gewebe eines Rindes, die in Bezug auf BSE eine Relevanz besitzen          69 
Abb. 26 
Weichseparator 
(Firma 
Baader) 
     71 
Abb. 27  
Hartseparator (Schneckenwellenseparator) 
    72 
Abb. 28 
Gewinnung 
von 
Separatorenfleisch 
     73 
Abb. 29 
Manuelles 
heraustrennen 
des 
Rückenmarks 
    80 
Abb. 30 
Nährstoffe 
der 
Milch 
       82 
Abb. 31  
Das Aminosäurespektrum von Kollagen  
91 
Abb. 32 
Aufbau 
von 
Kollagen 
       92 
Abb. 33, 34    Schweineschwarten,  Zerkleinerte Knochen (Knochenschrot)  
94  
Abb. 35-40   Das Herstellungsverfahren von Gelatine  
96 
Abb. 41 
Die 
Gelita-Group 
       102 
Abb. 42  
Grafische Darstellung der Wirksamkeit der Inaktivierungsverfahren  
106 
Abb. 43 
Etikett 
         112 
Tabellenverzeichnis 
         Seite 
Tabelle 1 Spongiforme 
Enzephalopathien 
bei Mensch und Tier... 21 
Tabelle 2 
BSE-Zahlen 
in 
Großbritannien 
28 
Tabelle 3 
 BSE-Zahlen im übrigen Europa...29,30  
Tabelle 4  
Inaktivierung von Prionen durch chemische Noxen  
35 
Tabelle 5  
Inaktivierung von Prionen durch physikalische Noxen...35 
Tabelle 6  
Vergleich des physiologischen (PrP
C
) und des pathologischen  
42   
(PrP
Sc
) Proteins 
Tabelle 7  
Infektiosität von Rindergeweben...65 
Tabelle 8  
Vier Kategorien zur Belastung mit pathogenen Prionen  
68 
bei Rindern und an ähnlichen Krankheiten erkrankten Tieren 
Tabelle 9  
Wurstsorten mit Separatorenfleischzusatz ...74 
Tabelle 10 
Wurstsorten 
mit 
Innereienzusatz 
     76 
Tabelle 11  
Zusammensetzung von Milch verschiedener Tierarten und von 
83 
Frauenmilch in Prozent 
 1.    Einleitung 
Es gibt wohl kaum drei Buchstaben, die in dieser Reihenfolge in den letzten Monaten und 
Jahren häufiger genannt wurden als folgende: ,,BSE". 
Keine andere Krankheit hat in den vergangenen Jahren die Menschen mehr bewegt wie die 
Bovine Spongiforme Enzephalopathie. Also eine Rindererkrankung, die ein normales Gehirn 
in einen Schwamm verwandeln kann. 
Diese Krankheit befällt aber nicht mehr nur Rinder. Auch Menschen sind von ihr betroffen. 
Hier wird sie dann nVCJK bzw. VCJK genannt, d.h. eine neue Form bzw. eine Variante der 
schon seit längerem bekannten Creutzfeldt-Jakob Krankheit. Analog zu BSE bei den Rindern    
endet auch die nVCJK beim Menschen mit dem Tode. 
Es gibt viele Gründe, warum die Menschen beim Stichwort BSE oftmals panische Reaktionen 
zeigen.  
Bei dem Krankheitsverursacher handelt es sich um eine neue bisher unbekannte Erregerart. 
Die hohe Resistenz, die ihn von allen anderen Krankheitserregern unterscheidet. 
Ein Grund aber übertrifft alle anderen und diesem hat das Molekül, welches auch ,,Prion" 
genannt wird, seine Berühmtheit zu verdanken. Es ist die Tatsache, daß der Erreger das 
Zentrale Nervensystem angreift und hier im Besonderen das Organ, das einen Menschen erst 
zum Menschen macht, sein leistungsfähiges Gehirn. Es bedingt seine hohe Intelligenz und 
unterscheidet ihn daher von allen anderen Lebewesen. Genau hier erfolgt aber das 
Zerstörungswerk des Erregers. 
Der betroffene Mensch verliert seine intellektuellen Fähigkeiten und stirbt schließlich an den 
Folgen des Absterbens der Nervenzellen.    
Aber wie sieht es nun in der Bevölkerung aus? 
Fast jeder Mensch auf der Straße kann aufgrund der Berichterstattung in den Medien mit dem 
Begriff ,,BSE" etwas anfangen. Die meisten denken dabei an kranke Rinder, die schwankend 
und orientierungslos durch die Gegend laufen und schließlich wegen eines ,,durchlöcherten" 
Gehirns zugrunde gehen. 
Weiter interessieren sie sich für diese Problematik nicht. 
2 
Andere dagegen ließen sich von der aufkommenden Hysterie anstecken, nachdem bekannt 
wurde, daß Lebensmittel eine Gefahr darstellen könnten. Sie wurden aufgrund dieser 
Krankheit zum Vegetarier bzw. sogar zum Veganer, in der Hoffnung, so einem möglichen  
Risiko aus dem Wege zu gehen. 
Die große Masse der Menschen aber kauft heute wieder so ein, nachdem das Thema fast aus 
den Medien verschwunden ist, wie sie es auch schon vor der Krise getan hat. In der Hoffnung, 
daß die Maßnahmen, die zur Eindämmung der Krankheit beschlossen wurden, auch 
tatsächlich umgesetzt werden, um den Verbraucher zu schützen. 
Wie sieht es nun tatsächlich mit dem Gefährdungspotential in Sachen Übertragung  
von BSE auf den Menschen aus? Bestand und besteht immer noch ein hohes Risiko, sich 
beim Verzehr von bestimmten Produkten, die Ausgangsstoffe tierischen Ursprungs enthalten, 
mit der Krankheit zu infizieren? 
Um dieses Problem zu erörtern, habe ich mich dazu entschlossen, im Rahmen einer 
Literaturrecherche, diese und weitere Fragen so weit wie möglich zu klären. 
2.    Methodik der Datenermittlung 
Bei der Datenermittlung wurde ein besonderer Wert auf die Aktualität gelegt. Diese war 
besonders wichtig, da seit dem Bekanntwerden von BSE laufend neue Erkenntnisse 
gewonnen werden. 
Zur Ermittlung von Informationen zum Thema, wurden zunächst diverse Fachbücher 
aktuelleren Datums gesammelt. Dabei waren die Literaturdatenbanken eine wertvolle Hilfe. 
Zu ihnen zählten die deutsche agrarwissenschaftliche Literaturdatenbank des 
Fachinformationssystems Ernährung, Land- und Forstwirtschaft (ELFIS). Außerdem wurde in 
der Online-Fernleihe,  die hochschulseitig zur Verfügung gestellt wird und die einem 
Bibliotheksverbund von sieben Bundesländern angehört (GBV), nach Literaturhinweisen 
gesucht. Weiterhin war das Internet eine sehr wertvolle Hilfe, gerade was die Aktualität 
betrifft. Viele Publikationen von Wissenschaftlern zu dem Thema BSE sind mittlerweile auch 
über das Internet verfügbar. Die Veröffentlichungen erscheinen dabei in wissenschaftlichen 
Magazinen. Nach erfolgter Registrierung lassen sich dann die Zusammenfassungen der 
Artikel (meistens kostenlos) oder die gesamte Publikation downloaden (kostenpflichtig). 
Die wichtigsten Adressen waren die Homepages der Wissenschaftsmagazine Lancet, Science 
und Nature (siehe Literaturverzeichnis 
 Internetadressen). 
3 
Diese Online verfügbaren Informationen machten den Großteil der verarbeiteten Literatur aus. 
Ein weiterer wichtiger Punkt war die Korrespondenz mit verschiedenen nationalen 
Institutionen. Zu diesem Zweck wurde ein Fragenkatalog zusammengestellt. 
Auf diese Weise konnten wertvolle Tips für die Beschaffung von relevantem Datenmaterial 
zu dem Thema von verschiedenen Verbraucherministerien eingeholt werden. 
Ein wichtiger Punkt waren außerdem die Sichtweisen zur Sache von unterschiedlichen 
Forschungseinrichtungen und Instituten, die sich mit der BSE-Problematik auseinandersetzen. 
Zu nennen sind hier beispielsweise die Bundesanstalt für Fleischforschung in Kulmbach 
(Baff) sowie das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und 
Veterinärmedizin (BgVV) in Berlin. 
Außerdem wurden Stellungnahmen von verschiedenen lebensmittelverarbeitenden Betrieben 
eingeholt, die von der BSE-Problematik betroffen sind. Dazu zählten die 
Fleischwarenindustrie, die Milchindustrie sowie Firmen, die Gelatine herstellen. 
Diese Rohstoffe wurden ausgewählt, weil sie direkt vom betroffenen Individuum stammen 
und weil sie in größeren Mengen vom Menschen konsumiert werden. 
Die Korrespondenz erfolgte vorwiegend über das Internet via E-Mail bzw. Telefongespräche. 
Dazu ist zu sagen, daß wegen der besseren Ausarbeitung der gemachten Aussagen die E-Mail 
Korrespondenz bevorzugt wurde. 
Nachfolgend ist der Wortlaut des Briefs aufgeführt, mit dem um eine Stellungnahme zur 
BSE-Problematik gebeten wurden.   
Holger 
Dresmann 
   Bremerhaven, 
... 
Adolfstraße 12 
27576 Bremerhaven 
Tel: (0471) 4190342 
E-Mail: niagara@arcormail.de 
             baikal4@yahoo.de 
Sehr geehrte Damen und Herren, 
mit diesem Schreiben wende ich mich an Ihr Institut/Unternehmen und hoffe, daß Sie mir zu 
dem im weiteren Verlauf des Textes erläuterten Thema weiterhelfen können. 
Im Moment studiere ich an der Hochschule Bremerhaven im Fach Lebensmitteltechnologie 
mit dem Schwerpunkt: Technologie der Lebensmittel tierischer Herkunft. 
Für die erfolgreiche Beendigung meines Studiums habe ich mich dazu entschlossen, im 
Rahmen einer Diplomarbeit mit dem Thema ,,BSE" zu beschäftigen. 
Die Schwerpunkte bei der durchzuführenden Literaturrecherche sollen dabei die neuesten  
4 
Forschungsergebnisse in Bezug auf Möglichkeiten der Übertragung der Seuche BSE auf den 
Menschen und Auslösung der neuen Variante der Creutzfeldt-Jakob Erkrankung durch die  
Aufnahme von Lebensmittel sein. Weiterhin soll eine Risikobewertung von bestimmten 
Nahrungsmitteln vorgenommen werden. 
Um die Bedeutung der Tierseuche und die von ihr ausgehende Gefahr für den Menschen  
abzuschätzen, möchte ich mich außerdem mit den bisher durchgeführten gesetzlichen bzw. 
lebensmittelrechtlichen Regelungen zum Schutz der Gesundheit des Verbrauchers detaillierter 
beschäftigen.  
Zu weiteren Punkten, die für die Erstellung meiner Arbeit von Bedeutung sind, habe ich 
einige Fragen zusammengestellt, die am Ende dieses Schreibens folgen. 
Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie auf die Fragen näher eingehen würden. Auch über 
weitere Informationen und Anregungen zu dieser interessanten Thematik würde ich mich 
freuen. Sollte es Ihnen nicht möglich sein, konkrete Antworten zu geben, wäre ich Ihnen 
überaus verbunden, wenn ich trotzdem Antwort von Ihnen erhalten würde. 
Für Ihre Bemühungen möchte ich mich schon im voraus bedanken und hoffe, daß Sie Zeit 
finden, mein Anliegen zu bearbeiten. 
Mit freundlichen Grüßen 
Holger Dresmann 
Der nachfolgend aufgeführte Fragenkatalog erfolgte am Ende des Schreibens. 
2.1    Fragenkatalog 
Behörden 
Folgende Fragen wurden den jeweiligen Firmen, Behörden und Forschungseinrichtungen via 
E-Mail zugeschickt, mit der Bitte um Stellungnahme.  
A. Fragenkatalog für (Verbraucherministerien, Forschungseinrichtungen)  
Wie groß ist die Gefahr von mit BSE-Erregern kontaminierten Lebensmitteln 
tatsächlich einzuschätzen? 
Gibt es anerkannte wissenschaftliche Beweise, die die Ursache von nVCJK beim Menschen 
mit der Aufnahme von mit BSE-Prionen kontaminierten Nahrungsmitteln in Zusammenhang 
bringen? 
Wer ist für die Verbreitung der Krankheit verantwortlich zu machen? 
Wie groß ist das derzeitige Ausmaß der Tierseuche BSE bzw. der Krankheit nVCJK in 
Deutschland bzw. in Europa und wie sieht die zukünftige Entwicklung aus? 
5 
Wie sehen die Testmöglichkeiten aus? 
Wird es in absehbarer Zeit Heilungsmöglichkeiten geben und wie könnten die aussehen? 
Unternehmen 
Weiterhin war die Meinung der betroffenen Unternehmen, d.h. Firmen, die 
Fleisch, Milch und Gelatine herstellen bzw. verarbeiten, von Interesse. 
Das Ziel war hier den Inhalt der gemachten Aussagen zu BSE genauer zu untersuchen und ihn 
mit dem  tatsächlichen wissenschaftlichen Stand zu vergleichen. 
So sollte schließlich eine Erkenntnis darüber erlangt werden, wie der Wissensstand bei den 
betroffenen Unternehmen hinsichtlich BSE ist und mit welcher Qualität Informationen 
darüber weitergegeben werden. 
a) Fleischverarbeitende Industrie 
Fragen 
Wie groß ist das Risiko, das von Fleisch-und Fleischprodukten in Sachen BSE ausgeht? 
Ist es eindeutig erwiesen, daß sich der Mensch durch den Verzehr von Fleischprodukten 
infizieren kann? 
Welche Fleischprodukte könnten eine Gefahr darstellen? 
Wie sieht die Regelung bei Wursthüllen (Naturdärme, mögliches Risikomaterial) aus? 
Welche Wurstsorten könnten auch heute noch problematisch sein? 
Werden noch Innereien oder Separatorenfleisch vom Rind für die Herstellung von Wurst 
verwendet? 
Was hat die Fleischindustrie bzw. Ihr Unternehmen bisher unternommen, um eine Gefahr 
für den Verbraucher auszuschließen? 
Wie hat sich der Absatz der Fleischprodukte seit dem Bekanntwerden des ersten BSE-Falles 
in Deutschland bis heute in Ihrem Unternehmen entwickelt? 
6 
b) Milch und Gelatine 
Geht von Milch-und Milchprodukten in Bezug auf die Übertragung von BSE-Erregern auf 
den Menschen, eine Gefahr aus? 
Kann Milch von BSE infizierten Kühen den Erreger enthalten? 
Was wurde bisher unternommen, um ein eventuell vorliegendes Risiko auszuschließen?  
Verarbeiten Sie Gelatine in Ihren Produkten? 
Geht eine Gefahr von Gelatine aus? Ist der Verzehr gefährlich? 
Gibt es anerkannte wissenschaftliche Untersuchungen (Widerstandsfähigkeit eventuell 
vorhandener Prionen beim Herstellungsprozeß)? 
Welche Maßnahmen wurden seither von der Gelatine produzierenden Industrie bzw. 
von ihrem Unternehmen ergriffen, um ein Risiko auszuschließen? 
2.2    Angeschriebene  Institute, Forschungs- 
                             einrichtungen und Ministerien 
Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft 
Reaktion: Verweis auf die eigene Internetseite zum Thema  
Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin 
Reaktion: Beantwortung des Fragenkatalogs und Verweis auf andere Quellen (RKI, 
BgVV, PEI, BfArM und UBA) 
Bayerisches Staatsministerium für Landwirtschaft und Forsten  
Reaktion: Verweis auf das eigene Internetangebot sowie auf weitere Quellen 
Robert-Koch-Institut 
Reaktion: Verweis auf die eigene Internetseite zum Thema 
Paul-Ehrlich-Institut 
Reaktion: Verweis auf andere Internetquellen 
Bundesministerium für Gesundheit 
Reaktion: Verweis auf die eigene Internetseite zum Thema sowie auf weitere Internetquellen  
Bezirksregierung Weser-Ems 
Reaktion: Verweis auf die eigene Internetseite zum Thema 
7 
Verbraucherzentrale-Niedersachsen 
Reaktion: Beantwortung des Fragenkatalogs und Verweis auf andere Internetquellen 
Bundesanstalt für Milchforschung Kiel (BAfM) 
Reaktion: Zusendung von Informationsmaterial per Post 
Babende-Institut für medizinisch-mikrobiologische Forschung 
Reaktion: Verweis auf die eigene und weitere Internetseiten zum Thema 
Bundesanstalt für Fleischforschung 
Reaktion: Beantwortung des Fragenkatalog durch Herrn Prof. Dr. Dr. Manfred Gareis (Leiter 
des Instituts für Mikrobiologie und Toxikologie an der BAFF) 
Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere (Tübingen, Insel 
Riems,
Musterhausen) 
Reaktion: Verweis auf weitere Internetquellen, sowie auf die Publikationen auf der eigenen 
Internetseite 
Die meisten dieser Institutionen stellten im Internet umfangreiches Datenmaterial zur 
Verfügung, so daß bei einer Anfrage in den meisten Fällen auch darauf verwiesen wurde. 
2.3    Angeschriebene Firmen 
A.
 Fleischverarbeitende Industrie 
Herta (Herten) 
keine Reaktion 
siehe Nestle 
Meica 
Meica GmbH, Meicastraße 6, D-26188 Edewecht 
Tel. (04405) 999-0, Fax: (04405) 999-100, E-Mail: meica@meica.de 
Die Korrespondenz mit der Meica GmbH ergab zum einen den Verweis auf weitere 
Internetquellen zum wissenschaftlichen und rechtlichen Aspekt, sowie die Erklärung, daß 
Meica auch vor dem November 2000 kein Separatorenfleisch und kein Risikomaterial mehr  
verarbeitet hat. 
Original: siehe Anhang 
8 
Zimbo 
RZ-Zimmermann GmbH & Co. Holding KG,  
Harpener Hellweg 41, 44805 Bochum 
Reaktion: Schriftliche Stellungnahme 
Zusammenfassung: Das Unternehmen hält sich an die geltende Gesetzgebung, die im 
Zusammenhang mit der BSE-Krise erlassen wurde. Laut Zimbo wurde Separatorenfleisch 
noch nie in die Herstellung der Fleischprodukte einbezogen. Das Rindfleisch bezieht das 
Unternehmen von südamerikanischen Partnern oder es kommt aus einer französischen 
Erzeugergemeinschaft.  
Die BSE-Krise hat dem Unternehmen bei Rindfleisch- oder rindfleischhaltigen Produkten 
einen Absatzrückgang von bis zu 90 beschert.   
Kopie des Originals siehe Anhang 
Reinert 
Reaktion: Anruf 
Das Telefongespräch mit der Firma Reinert hatte folgendes Ergebnis. Auch hier wurde 
versichert, daß kein Separatorenfleisch und das kaum noch Rindfleisch verarbeitet wird. Der 
Anteil des Rindfleisches beträgt laut Firmenangabe nur noch 2%. 
Südfleisch  
Zenettiplatz 1, 80337 München  
Telefon: 089/7203-0  
Telefax: 089/7203-410  
E-Mail: info@suedfleisch.de 
- keine Reaktion 
Karl Könecke GmbH  & Co. KG.  
D-28309 Bremen 
(Tel. Nr. 0421/4587-319). 
Reaktion: Telefongespräch 
Die Korrespondenz mit der Firma Könecke ergab ein ähnliches Ergebnis wie bei der Firma 
Reinert. Auch hier wurde versichert, daß auf die Verarbeitung von Separatorenfleisch vom 
Rind wegen des Risikofaktors schon seit geraumer Zeit freiwillig verzichtet wurde. 
9 
Da aber der Anteil des Rindfleisches, das verarbeitet wird, im Vergleich zum Schweinefleisch 
eher gering ist, hat die BSE-Krise auf die Firma weniger gravierende Auswirkungen gehabt.   
B.
Milch- und Milchprodukte 
Südmilch 
Südmilch, Stuttgart 
Tel.: 07131 / 489 - 383 
Fax.: 07131 / 489 - 219 
E-Mail: danne11@campina.com 
Reaktion: Telefongespräch mit Frau Edelwörtmann 
Die Zusammenfassung des Gesprächs mit Frau Edelwörtmann hatte folgendes Ergebnis. Laut 
ihrer Aussage ist aufgrund von wissenschaftlichen Untersuchungen eindeutig erwiesen, daß 
von Milch und Milchprodukten keine Gefahr für den Menschen in Sachen BSE ausgeht, d.h. 
Milch enthält keine pathogenen Prionen. Weiterhin: ,,wir schauen, daß unsere Tierbestände 
gesund sind." 
Zum Thema Gelatine versicherte sie, daß das Unternehmen keine Gelatine in seinen 
Produkten verarbeitet. 
Nordmilch eG 
Hauptverwaltung, Flughafenalle 17, 28199 Bremen 
Mail: info@nordmilch.de 
Internet: www.nordmilch.de 
Die Anfrage bei der Nordmilch eG hatte zum Ergebnis, daß das Unternehmen durch die 
Zusendung von Informationsmaterial im Sinne einer wissenschaftlichen Bewertung des 
Gefährdungspotentials von Milch- und Milchprodukten in Bezug auf BSE durch Herrn Prof. 
Dr. W. H. Heeschen reagierte.    
Zum Thema Gelatine in Milchprodukten äußerte die Firma, daß es sich bei der eingesetzten 
Gelatine um Schweinegelatine handelt, weil die nach ihrer Aussage besser zu verarbeiten ist. 
Kopie des Originals siehe Anhang 
10 
C.
Gelatineproduzierende Industrie  
Deutsche Gelatine-Fabriken Stoess AG, Eberbach 
Tel.: 06271/84-2010 Fax.: 06271/84-2701 
E-Mail: uwe.seybold@dgfstoess.com 
Die Anfrage bei den Deutschen Gelatine Fabriken hatte zum einen eine umfangreiche 
Stellungnahme des Herrn Dr. Uwe Seybold zur Folge und zum anderen die zur 
Verfügungstellung von wissenschaftlichen Studien, die das Gefährdungspotential von 
Gelatine näher untersuchten.  
Original siehe Anhang 
D.
Fertigproduktehersteller 
Erasco GmbH Lübeck 
Auch die Erasco GmbH als Hersteller von verschiedenen Suppen und Eintöpfen bekannt, gab 
eine ausführliche Stellungnahme zu den gestellten Fragen ab. 
Darin wurde versichert, daß zu keinem Zeitpunkt Separatorenfleisch oder Risikomaterialien 
vom Rind verwendet wurden. Es würde ausschließlich Muskelfleisch vom Rind benutzt, 
welches zum größten Teil aus Brasilien bezogen wird.  
Original siehe Anhang 
E. Die Stellungnahme der Nestle AG zur BSE-Problematik 
Auf der Hompage von Nestle [67] ist die Sichtweise und die getroffenen Maßnahmen zum 
Thema BSE dieser AG zu finden. 
Aufgrund der großen Produktpalette dieses Unternehmens, die durch die Übernahme anderer 
Unternehmen erreicht wurde, wird zu folgenden tierischen Produkten getrennt Stellung 
genommen: Fleischprodukte, Milch und Milchprodukte, Gelatine und Babynahrung.  
Fleisch 
Das zur Verarbeitung  verwendete Fleisch kommt vorwiegend von der Schwestergesellschaft 
Herta in Herten, sowie aus Brasilien und von zugelassenen Lieferanten. Fleisch- und 
Fleischerzeugnisse aus Hochrisikoländern wurden seit 1990 nicht mehr verarbeitet. Auch  
Fleischextrakte werden aus Südamerika bezogen und die Verarbeitung von Risikomaterialien  
ist im Sinne des Gesetzes ausgeschlossen. 
Das Unternehmen versucht durch die gezielte Auswahl von Rohstoffen jegliches Risiko für 
den Menschen zu vermeiden. 
11 
Gelatine 
Zum Thema Gelatine wird festgestellt, daß die verwendete Gelatine ausschließlich vom 
Schwein stammt und das angewendete Produktionsverfahren mögliche Risiken ausschließt. 
Milchprodukte 
Bei Milch und Milchprodukten beruft sich das Unternehmen auf die aktuellen 
wissenschaftlichen Erkenntnisse, nach denen eine Übertragung der Rinderkrankheit BSE auf 
den Menschen durch Milch- und Milchprodukte ausgeschlossen werden kann. Weiterhin wird 
die Weltgesundheitsorganisation zitiert: ,,es gibt wissenschaftlich national und international 
keine Hinweise für eine Übertragbarkeit von BSE auf Milch. Milch und Milchprodukte sind 
sicher, unabhängig von ihrer Herkunft." 
Babynahrung 
Zum Thema Alete-Babynahrung wird auf die Herkunft der Rohstoffe hingewiesen, die 
ausschließlich aus Deutschland in Bio-Qualität bezogen werden. 
Die Rinder- und Kälber stammen nur von Bio-Höfen, in denen eine Verfütterung von 
Tiermehl oder Milchaustauscher schon seit jeher ausgeschlossen ist. 
Auch die Herkunft der Schlachttiere kann lückenlos zurückverfolgt werden und die 
Schlachtung selbst erfolgt in Bio-zertifizierten Schlachthöfen. 
Von jedem Rind wird zusätzlich ein BSE-Schnelltest gemacht. 
Auch andere Nutztiere für die Babynahrungproduktion stammen von Biohöfen. 
Alle Bio-Höfe werden von unabhängigen Öko-Kontrollstellen überwacht. 
Die AG ist davon überzeugt, daß durch die getroffenen Vorsorgemaßnahmen eine maximale 
Sicherheit der Produkte erreicht werden kann.    
Original siehe Anhang 
2.4    Ergebnis der Korrespondenz 
A. Institute, Ämter und Forschungseinrichtungen 
In fast allen Fällen war nach kurzer Zeit eine Reaktion auf die über das Internet gestellte    
Anfrage hinsichtlich der BSE-Problematik zu verzeichnen. Diese viel aber sehr 
unterschiedlich aus. Zum größten Teil wurde auf das auf der jeweiligen Homepage publizierte 
12 
Datenmaterial verwiesen und auf andere Internetquellen. Nur in wenigen Fällen war eine 
Beantwortung der gestellten Fragen zu der Problematik zu verzeichnen.  
Ausnahmen bildeten hier die Bundesanstalt für Fleischforschung und die Bundesanstalt für 
Milchforschung. Im ersten Fall nahm der Leiter des Instituts für Mikrobiologie und 
Toxikologie an der BAFF, Prof. Dr. Dr. Manfred Gareis, persönlich zu den Fragen Stellung. 
Im Fall der Bundesanstalt für Milchforschung erfolgte eine Zusendung der Stellungnahme des 
Direktors Prof. Paul Teufel per Post zu dem Thema. 
Zu den verschiedenen Antworten der Ministerien ist anzumerken, daß in aller Regel 
auf die derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnisse verwiesen wurde. Die Problematik wurde 
nicht verharmlost. Es wurden aber auch keine Informationen weitergegeben, die mit einer 
Panikmache in Verbindung gebracht werden können.  
B. Angeschriebene Firmen 
Auch bei den angeschriebenen Firmen gab es hinsichtlich Informationen zum Thema BSE 
und dem Gefährdungspotential der selbst hergestellten Produkte, große Unterschiede. 
Gerade die fleischverarbeitende Industrie hielt sich sehr bedeckt, soll heißen, daß nur die 
Hälfte der angeschriebenen Firmen überhaupt auf die Anfrage reagierten und von denen 
waren die Stellungnahmen sehr dürftig.  
Die milchverarbeitende Industrie zeigte hingegen in Sachen Information über Milchprodukte 
eine ganz andere Seite. Von der Nordmilch eG erfolgte die Informationsweitergabe durch die 
Zusendung einer Zusammenfassung des derzeitigen Kenntnisstandes zur Sicherheit von Milch  
von Prof. Dr. W. Heeschen von der Bundesanstalt für Milchforschung in Kiel. 
Hinsichtlich der Südmilch AG (Campina) konnten anhand eines Telefongesprächs mit Frau 
Edelwörtmann einige wichtige Fragen zum Thema geklärt werden.   
13 
2.5    Zusammenfassende Betrachtung der Korrespondenz 
Die weitergegebenen Informationen entsprechen zum größten Teil dem aktuellen 
Wissensstand. Dieses betrifft vor allem die Korrespondenz mit den verschiedenen Instituten, 
Landesbehörden und Forschungseinrichtungen.  
Auffällig war hinsichtlich der Reaktionen der Lebensmittel produzierenden Unternehmen die 
allgemeine Sicht, daß die selbst erzeugten Produkte in keiner Weise eine Gefahr darstellen 
könnten. Diese Sichtweise ist natürlich im Sinne der Unternehmen. Es sollte aber beachtet 
werden, daß abschließende Forschungsergebnisse noch nicht vorliegen und das eine Nicht- 
Nachweisbarkeit der Erreger von BSE, auf die sehr oft verwiesen wurde, nur auf eine geringe 
Empfindlichkeit der durchgeführten Testmethoden zurückzuführen ist. Daher bedeutet eine 
Nicht-Nachweisbarkeit von pathogenen Prionen in Muskelfleisch vom Rind bzw. in der 
Kuhmilch nicht zwangsläufig, daß sie auch tatsächlich nicht vorhanden sind. Sie können nur 
nicht nachgewiesen werden, weil ihre Menge sehr gering ist 
Allgemein wird  die BSE-Krankheit sehr ernst genommen. Die Unternehmen versuchen vor 
allem, durch vorbeugende Maßnahmen wie der Einkauf von Rindfleisch aus garantiert BSE- 
freien Ländern oder den Ausschluß von bestimmten Materialien wie das  
Hartseparatorenfleisch bei den eingesetzten Rohstoffen, Risiken aus dem Wege zu gehen.  
14 
3.    Einführung in das Thema  
3.1    Allgemeines über TSE-Erkrankungen 
BSE und die im weiteren Verlauf des Textes aufgeführten Krankheiten, werden alle in die 
Gruppe der transmissiblen spongiformen Enzephalopathien (TSE) eingeordnet, was übersetzt 
,,übertragbare schwammartige Gehirnerkrankung bedeutet." 
Diese Krankheiten sind durch folgende Symptome gekennzeichnet: zunächst Ataxien 
(Bewegungsstörungen) und Desorientiertheit, zum Schluß völliger geistiger Verfall. 
Ursache ist der progressive Verfall des zentralen Nervensystems. Es bilden sich Vakuolen, die 
von Amyloidablagerungen umgeben sind. Die Nervenzellen sterben ab und zurück bleibt eine 
völlig zerlöcherte graue Gehirnmasse, die nun im Aussehen einem Schwamm ähnelt. 
Aufgrund dieser Histopathologie werden diese Krankheiten, einschließlich der bei Tieren 
vorkommenden, unter dem Begriff der TSE's zusammengefaßt.  
Die TSE-Erkrankungen verlaufen bislang immer tödlich. 
TSE Erkrankungen des Menschen  
Kuru  
Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK oder CJD =engl.)  
Gerstmann-Sträussler-Scheinker-Syndrom (GSS) 
Fatale Familiäre Insomnie (FFI)  
Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (vCJK)  
TSE`s beim Tier 
Scrapie (Traberkrankheit; Gnubberkrankheit) 
Spongiforme Enzephalopathie der Zuchtnerze (TME)  
Chronic Wasting Disease der Hirsche (CWD)  
Bovine Spongiforme Enzephalopathie (BSE)  
Spongiforme Enzephalopathien bei Wildwiederkäuern 
Feline spongiforme Enzephalopathie (FSE)  
15 
3.2    Nähere Erläuterungen zu den TSE`s 
3.2.1    TSE Erkrankungen des Menschen 
Kuru 
Diese Krankheit ist endemisch in bestimmten Gebieten auf Papua-Neuguinea [33]. Sie tritt 
bei dem dort lebenden Fore-Volk auf. Das Wort Kuru kommt aus der Sprache der 
Eingeborenen und bedeutet Muskelzittern, welches eines der auffälligsten 
Krankheitssymptome ist [9]. 
Es wird angenommen, daß die Krankheit durch den von diesem Volk praktizierten 
Kannibalismus ausgelöst wird. Die Frauen und Kinder verzehrten alle Gewebe der 
Verstorbenen, unter denen auch Kuru-Fälle waren, während die Männer dieses Fleisch 
mieden bzw. nur das Muskelfleisch aßen [33]. Deshalb gehörten hauptsächlich die Frauen und 
die Kinder zu den Erkrankten. Nach dem Verbot des Kannibalismus ist die Anzahl der Fälle 
stark zurückgegangen. Einzelne Fälle traten aufgrund der langen Inkubationszeit (5 bis 35 
Jahre) auch in den letzten Jahren noch auf [33]. Heute ist die Krankheit praktisch 
verschwunden. 
Abb. 1 
Das an  Kuru erkrankte 
Kind muß von seinem Vater
gestützt werden, um 
aufrecht stehen zu können. 
Es ist nicht mehr in der 
Lage, den Finger zu Finger 
Test auszuführen. 
Quelle: [47], Seite 143   
16 
Symptome: 
Zittern des Kopfes, des Rumpfes und der Glieder, fortschreitende Störungen der Koordination 
der Bewegungsabläufe (Ataxie), Verhaltensänderungen sowie Stimmungsschwankungen und 
Ausgelassenheit, d.h. lautes Lachen aus geringstem Anlaß (laughing death).  
Der Tod trat zumeist durch Verhungern bzw. durch Lungenentzündung (Schwächung des 
Immunsystems) auf, weil die Kranken sich selbst überlassen wurden und irgendwann keine 
Nahrung mehr zu sich nehmen konnten. [1, 3] 
Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (CJK oder CJD =engl.) 
Zwei deutsche Neurologen haben in den Jahren 1920 (Creutzfeldt ) und 1921 (Jakob) 
unabhängig voneinander die ersten Fälle einer eigenartigen Erkrankung des 
Zentralnervensystems beschrieben [22, 51]. 
Im Jahre 1922 wurde daraufhin der Name Creutzfeldt-Jakob-Krankheit für diese Art der 
Erkrankungen eingeführt [81].  
Das Krankheitsbild äußert sich vor allem durch den fortschreitenden Verlust der 
intellektuellen Fähigkeiten (präseniler Demenz) und durch Muskelzucken (Myoklonie). 
Außerdem treten Probleme in der Koordination der Bewegungen auf. Zudem kommt es zu 
Störungen der Aussprache, Störungen der Wortfindung und des Sprachverständnisses.  
Der Krankheitsverlauf ist rasch und endet normalerweise innerhalb von sechs bis zwölf 
Monaten mit dem Tod. 
Gerstmann-Sträussler-Scheinker-Syndrom (GSS) 
Diese Variante der CJD trat zum ersten Mal in Österreich im Jahre 1936 in Erscheinung [36]. 
Die Krankheit tritt vor allem familiär gehäuft auf und betrifft meistens Menschen im Alter 
von 35 bis 55 Jahren [37]. 
Erkrankte Personen weisen eine genetische Veränderung auf Chromosom 20 auf. 
Diese Mutation ist im Prionprotein codierenden Gen lokalisiert. GSS gehört zu den 
vererbbaren TSE's [38]. 
Im Gegensatz zur CJD tritt der Verlust der intellektuellen Fähigkeiten erst später ein. Sonst 
zeigen sich die gleichen Symptome. Die ganze Krankheitsdauer ist mit zwei bis zehn Jahren 
länger als diejenige der CJD [8]. 
17 
Fatale Familiäre Insomnie (FFI) 
1986 wurde FFI erstmals beschrieben [60]. Auch bei dieser Erkrankung handelt es sich um 
eine vererbbare TSE. Es tritt dabei eine Mutation im Prionprotein Gen auf [34]. Von FFI 
betroffen sind Patienten im Alter von 20 bis 71 Jahren. Sie werden von einer nicht 
therapierbaren Schlaflosigkeit befallen. Es kommt zu Verhaltensänderungen sowie Störungen 
der vom Stammhirn gesteuerten Bereiche und der kognitiven Fähigkeiten (Wahrnehmung). 
Die Krankheit verläuft nach sieben bis 32 Monaten tödlich. 
Variante der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit (vCJD) 
Das Charakteristische dieser Erkrankung ist die Tatsache, daß sie im Vergleich zur 
klassischen Form auch junge Menschen befällt [5]. 
Die anschließend durchgeführten histopathologischen Untersuchungen ergaben zudem ein 
unterschiedliches Bild im Vergleich zur CJK.   
Anfangssymptome sind Verhaltensstörungen, Ängstlichkeit, Depressionen, Apathie und 
Schlafstörungen. Dazu kommen Bewegungs- und Sensibilitätsstörungen. Erst später setzen 
Muskelzuckungen und ein fortschreitender Verlust der intellektuellen Fähigkeiten ein. Die 
Patienten im Alter von 16 bis 48 Jahren sterben nach etwa 7,5 bis 22,5 Monaten [101]. 
3.2.2    TSE's beim Tier 
Scrapie 
Scrapie (eng. to scrape: kratzen) 
Sie wird auch als Traberkrankheit wegen des unnatürlichen Gangs oder Gnubberkrankheit 
wegen des eigenartigen Lippenspiels bezeichnet. 
Scrapie, die TSE der Schafe und seltener der Ziegen, ist die am längsten bekannte 
Prionenkrankheit und gilt als Prototyp für diese Art von Erkrankungen.  
Die Scrapie des Schafes ist in Europa seit über 200 Jahren bekannt und über die ganze Welt 
verbreitet [64]. Großbritannien ist aber ihr Hauptverbreitungsgebiet. In Deutschland treten nur 
18 
sehr selten Fälle auf. Scrapie ist eine fortschreitende, degenerative, tödliche Erkrankung des 
Zentralnervensystems.  
Symptome: extrem starker Juckreiz, beim Kratzen eigenartiges Lippenspiel (Gnubbern).  
Weiterhin: Gewichtsabnahme, Verhaltensänderungen (Nervosität), Bewegungsstörungen, 
traberartiger Gang, Kopf und die Ohren werden abnormal hoch getragen, Stolpern, Blindheit, 
Erbrechen, Muskelzittern und Schluckstörungen können als weitere Symptome auftreten [9].  
Die Übertragung kann vertikal durch Kontakt des Lammes mit Nachgeburtsteile oder 
Fruchtwasser erfolgen [94]. 
Es besteht aber auch die Möglichkeit einer horizontalen Übertragung durch das Fressen von 
infektiöser Plazenta bzw. von Futter, welches mit kontaminiertem Fruchtwasser in Berührung 
kam [45].  
Bovine Spongiforme Enzephalopathie (BSE) 
Auf diese Krankheit wird in den nachfolgenden Kapiteln detaillierter eingegangen, daher soll 
an dieser Stelle nur eine Kurzdarstellung erfolgen.  
Diese TSE, die Rinder aller Rassen befällt, wurde erstmals im Jahre 1985 beschrieben [97]. 
Als Ursache wird die Verfütterung von mit Scrapie-Erregern kontaminiertem Tiermehl 
vermutet, welches den Rindern vorgesetzt wurde [52]. 
Nach einer durchschnittlichen Inkubationszeit von 4,5 Jahren äußert sich die Krankheit durch  
Störungen in den Bewegungsabläufen und Verhaltensänderungen (Nervosität) und endet für 
die Tiere nach 40 bis 60 Tagen tödlich [9].  
Spongiforme Enzephalopathie der Zuchtnerze (TME) 
Die ,,Transmissible Mink Encephalopathy" ist eine sporadisch auftretende TSE. Sie trat 1947 
erstmals in den USA auf und erst 1965 folgte die wissenschaftliche Beschreibung der 
Krankheit [40]. 
Als Ursache wird die Aufnahme von mit Scrapie-Erregern verseuchter Nahrung und die dann 
19 
erfolgende direkte Übertragung des Erregers in das Gewebe durch Bisse während der 
Fütterung vermutet [7]. 
Symptome: Verhaltensstörungen (sie werden aggressiv und überempfindlich). Außerdem 
treten Koordinationsstörungen und Schläfrigkeit auf.  
Abb. 2
Spongiforme Enzephalopathie der Zuchtnerze (TME
) 
Ein Nerz, der an TME leidet  
Das Hauptsysmptom ist in diesem Fall 
Schläfrigkeit 
Im Vergleich dazu ein aufmerksames,  
gesundes Tier 
Quelle: [47], Seite 193 
Chronic Wasting Disease der Hirsche (CWD) 
Diese TSE, die bei Maultierhirschen [99] und den Rocky Mountains-Elchen beobachtet wurde 
[98], trat bisher nur in den USA auf. Die erste Beschreibung erfolgte Anfang der achtziger 
Jahre. Sie betraf aber grundsätzlich nur die in Gefangenschaft lebenden Tiere. Der Ursprung 
und die natürliche Übertragung der Krankheit sind unbekannt. Es wird vermutet, daß CWD 
ähnlich wie Scrapie sowohl horizontal als auch vertikal übertragen werden kann.  
Symptome: Verhaltensänderungen, Abmagern, übermäßiger Speichelfluß.  
20 
Spongiforme Enzephalopathien bei Wildwiederkäuern 
Auch bei in Gefangenschaft lebenden Wildwiederkäuern konnte während der BSE-Epidemie 
in Großbritannien eine TSE-Erkrankung festgestellt werden. Es waren hauptsächlich 
verschiedene Antilopenarten (Kudu) betroffen [56]. Als Ursache dieser Erkrankungen wird 
analog zu BSE die Verfütterung von Proteinzusätzen, die von anderen Wiederkäuern 
stammen, vermutet. 
Symptome: nach einer Inkubationszeit von 19 Monaten, erfolgt fortschreitende Abmagerung, 
Verhaltensstörungen und Bewegungsstörungen.  
Die Tiere zeigen einem raschen Krankheitsverlauf und sterben innerhalb einer Zeitdauer von  
56 Tagen oder sie wurden aus tierschutzrechtlichen Gründen schon vorher beseitigt 
Feline spongiforme Enzephalopathie (FSE) 
Im Jahre 1990 wurde der erste Fall einer spongiformen Enzephalopathie, d.h. eine TSE- 
Erkrankung bei Katzen, beobachtet. Sie trat bei einer Hauskatze in Großbritannien auf [100]. 
Bis heute wurden weitere Fälle in Nordirland, Norwegen und in Liechtenstein registriert. 
Aufgrund des zeitlichen und geographischen Auftretens der FSE liegt die Ursache für diese 
Erkrankungen höchstwahrscheinlich in der Verfütterung von BSE-kontaminiertem Material. 
Auch bei in Zoos lebenden Wildkatzen wurde die Erkrankung festgestellt, z.B. bei einem 
Gepard [22]. Die Hauskatzen erkranken im Alter von 2 bis 8 Jahren an FSE und sterben in der 
Regel nach zwei bis drei Monaten.  
Symptome: Verhaltensstörungen (Aggressivität oder Ängstlichkeit), später kommen  
                    Bewegungsstörungen hinzu. 
21 
3.2.3    Tabellarische Zusammenfassung der Krankheiten 
Tabelle 1 
Spongiforme Enzephalopathien bei Mensch und Tier 
Krankheit  
Wirtsspezies         Ursache/   
Verbreitung            Erstmaliger  
 Übertragungswege                 
      Erregernachweis 
Kuru 
  Mensch orale 
Aufnahme 
Papua- 
  1966 
     (Kannibalismus) 
Neuguinea 
Creutzfeldt-   
Mensch 
1. sporadische Form  weltweit: 1:10
6 
Jakob-Krankheit 
  2. 
genetisch 
bedingt   ca. 100 betroffene 
(CJK) 
(10 
 
15%) 
familiär 
Verwandtschafts- 
kreise bekannt  
3. iatrogen 
mehr als 170 Fälle  
   bekannt 
Fleisch 
Neue Form der 
Mensch 
BSE-infizierter 
86 (Stand 3/2001) 
1996     
CJK 
(nVCJK) 
   Rinder 
GSS 
  Mensch Mutation 
im 
 ca. 
50 
betroffene 
1981 
     PrP-Gen 
 Verwandtschafts- 
kreise bekannt  
FFI 
  Mensch Mutation 
im 
 10 
betroffene 
Ver- 
PrP-Gen   wandtschaftskreise 
bekannt 
Scrapie  Schaf, 
    weltweites 
 1936 
Ziege   
Auftreten 
TME 
  Nerz 
    selten 
  1969 
CWD   
       Großohrhirsch,   
Colorado und   
1983 
       Maultierhirsch,    
Wyoming (USA) 
Elch   
BSE 
  Rinder 
 pathogenes 
 in 
ganz 
Europa 1986 
     Prionprotein 
 epidemisch 
in 
GB 
,,Exotic-ungulate 
Kudu u.a. 
sporadisch in GB 
1986 und 
encephalopathie" 
später 
FSE 
  Katzen 
    sporadisch 
in 
GB 
1990 
   (auch Großkatzen) 
Quelle: [71], Seite 512 
22 
4.    BSE: Die Chronologie der Krise 
Ende 1986 tritt in Großbritannien der erste BSE-Fall auf. Erst zehn Jahre später, am 20. März 
1996, gesteht die britische Regierung ein, daß von der Rinderseuche Gefahren für den 
Menschen ausgehen können. Heute bestehen kaum noch Zweifel, daß BSE beim Menschen 
eine neue Variante der tödlichen Creutzfeldt-Jakob-Krankheit auslösen kann. 
1980/81          
Die Verarbeitung von Kadavern zu Tiermehlen in Großbritannien wird 
umgestellt: Bei  dem neuen Verfahren (nach Carver-Greenfield) werden den 
toten Tierkörpern die Fette erstmalig ohne Lösungsmittel und bei niedrigeren 
Temperaturen (80°C) entzogen. Auch die Kadaver von an Scrapie erkrankten 
Schafen werden zu Tiermehl verarbeitet und gelangen in Futtermittel. Bei 
dieser neuen Methode wird der Scrapie-Krankheitserreger nicht mehr zerstört 
bzw. es findet eine ungenügende Konzentrations-Verringerung des Erregers 
statt. 
            1982/83 
            Laut SPIEGEL 13/1996 treten in diesen Jahren bereits die ersten BSE-       
            Fälle in GB auf. 
            1985 
           Bei einem Milchfarmer in Kent werden auffällige Kühe nach ihrem 
Verenden untersucht, und von den Medizinern bekommt die 
              Krankheit aufgrund der seltsam löchrigen Hirne den Namen ,,Bovine 
Spongiforme Enzephalopathie". Es dauert 18 Monate, bis sie 
mit ihren Resultaten an die Öffentlichkeit gehen. Insbesondere Milchkühe  
                           im Alter von 4-6 Jahren sind betroffen. 
23 
Januar 1990: 
In der EU wird eine Meldepflicht für BSE eingeführt. Allein 1992 meldet 
Großbritannien 37 000 Fälle  der Höhepunkt der Seuche.  
April 1996:  
Großbritannien wird verpflichtet, alle Rinder, die älter als 30 Monate sind, zu 
töten. Das sind schätzungsweise vier Millionen Tiere.  
5. Juni 1996: 
Unter Druck der britischen Regierung lockert die EU-Kommission das 
Exportverbot für Rindersamen, Talg und Gelatine  jedoch nur unter 
strengen Auflagen.  
18. Februar 
1997:  
Im Abschlußbericht des Untersuchungsausschusses werden der EU-
Kommission, dem EU-Ministerrat und Großbritannien schwere 
Versäumnisse beim Umgang mit der Rinderseuche vorgeworfen. Falls die 
EU-Kommission den Gesundheits- und Verbraucherschutz nicht verbessert, 
droht das Europaparlament mit einem Mißtrauensvotum und der Auflösung 
der Kommission.  
3. Juli 1997  
Die EU-Kommission deckt den illegalen Export von 1600 Tonnen 
Rindfleisch aus Großbritannien auf.  
4. November 
1998:  
Der Vorschlag der Kommission, das Exportverbot weitgehend zu lockern, 
findet im Ständigen Veterinär-Ausschuß nicht die nötige Mehrheit.  
25. November 
1998:  
Die EU-Kommission hebt das Exportverbot im Grundsatz auf. Nur 
Deutschland votiert dagegen. Bevor allerdings die Exporte wieder 
aufgenommen werden, sollen Experten beurteilen, ob die Voraussetzungen 
erfüllt und Verbraucher nicht gefährdet sind.  
14. Juli 1999:  
Da Experten grünes Licht geben, hebt die EU-Kommission das weltweite 
Exportverbot für britisches Rindfleisch auf.  
24 
1. Oktober 1999:  Frankreich auf Konfrontationskurs: Die französische Agentur für 
Lebensmittelüberwachung entscheidet sich, keine Einfuhrgenehmigung für 
britisches Rindfleisch zu erlassen. Deutschland schließt sich dem 
Nachbarland Frankreich an.  
29.Oktober 
1999: 
Gesundheitsexperten der EU erklären, das französische Einfuhrverbot für 
britisches Rindfleisch sei wissenschaftlich unbegründet und müsse 
aufgehoben werden. Auch Deutschland wird aufgefordert, den Importstopp 
zu beenden.  
29. März 2000: 
EU-Verbraucherkommissar David Byrne schlägt eine Einführung von BSE-
Tests in allen EU-Staaten vor. Verschiedene Länder, darunter auch 
Deutschland, wehren sich heftig gegen die Initiative.  
September 2000:  In der EU tritt eine Kennzeichnungs-Pflicht für Rindfleisch in Kraft. Seit 
September muß der Schlachtungsort auf dem Etikett stehen. Die Angabe des 
Herkunftslandes ist nur bei britischem Fleisch erforderlich.  
1. Oktober 
24. November 
2000: 
Ab diesem Datum muß spezifiziertes Risikomaterial (SRM) vom Rind 
entfernt und vernichtet werden. 
Zum SRM werden Hirn, Augen, Mandeln, Rückenmark und Teile des 
Rinderdarms gezählt. 
Der erste BSE-Fall in Hörsten in Schleswig-Holstein verunsichert die 
deutsche Bevölkerung. Nachdem sich am 18. November ein zweiter Test 
bestätigt, müssen alle Rinder auf dem betroffenen Hof getötet und verbrannt 
werden. Es handelt sich um insgesamt 160 Tiere.  
25 
28. November 
2000: 
1. Dezember 
2000 
In Deutschland soll ein Gesetz das Verbot der Verfütterung von Tiermehl 
regeln. Bis zum 30. November soll das entsprechende Gesetz beraten 
werden. Der Bundesrat will am 1. Dezember zustimmen.  
In Deutschland wird ein völliges Verbot in Sachen Verfütterung von   
Tiermehl an Nutztiere erlassen. 
Ab 1. Januar  
2001: 
9. Januar 2001 
Auf allen europäischen Schlachthöfen müssen BSE-Schnelltests an allen 
Rindern durchgeführt werden, die älter als 30 Monate sind. 
Die Risikomaterialdefinition wurde auf den Darm vom Duodenum bis zum 
Rektum vom Rind jeden Alters ausgedehnt 
Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer und Bundesagrarminister Karl-
Heinz Funke sind wegen der BSE-Krise zurückgetreten. 
In der BSE-Affäre waren ihr und dem SPD-Politiker Funke mehrmals 
gravierende Managementprobleme vorgeworfen worden. Die 40-Jährige 
Fischer hatte unmittelbar vor Weihnachten Pannen bei der Bewältigung der 
BSE-Krise eingeräumt. Fischer hatte zugegeben, daß sie eine Warnung der 
Bundesanstalt für Fleischforschung vor Fleisch mit BSE-Risiko erst eine 
Woche nach Eingang in ihrem Ministerium erreicht hatte. 
Funke wurden vor allem seine Meinung, Deutschland sei BSE-frei, 
zum Verhängnis, die er immer wieder in der Öffentlichkeit vertrat. 
Der erste BSE-Fall in Schleswig-Holstein belehrte ihn eines besseren. 
Renate Künast wird Bundesverbraucherministerin und Ursula Schmidt 
Bundesgesundheitsministerin. 
26 
25. Januar 
19. Juni 
16. Juli 
In Deutschland gelten nun Schnelltest schon ab 24 Monate alten Rindern als 
vorgeschrieben. 
Laut eines Beschlusses des EU-Agrarministerrates wird das 
Tiermehlverfütterungsverbot für Schweine und Geflügel, welches am 30. 
Juni auslaufen sollte, bis ins kommende Jahr vorerst in Kraft gelassen. 
An dem Verbot, Tiermehl an Wiederkäuer zu verfüttern, soll sich hingegen 
nichts ändern. 
Mit der ,,Verordnung über die Tötung von Rindern zur Vorsorge für die 
menschliche und tierische Gesundheit im Hinblick auf die Bovine 
Spongiforme Enzephalopathie (BSE-Verordnung)" 
wird die Tötung ganzer Rinderbestände beim Auftreten eines BSE-Falls 
in der Herde auf eine Kohortentötung reduziert. 
Quelle: Internet, Adresse: http://www.spd-fraktion.de (modifiziert) 
5.    Hypothesen zur Entstehung der bovinen spongiformen 
Enzephalopathie (BSE) 
Die folgenden Hypothesen kommen für die Entstehung der BSE-Epidemie in Betracht.  
1) Es kam zur BSE-Infektion der Rinder durch Aufnahme von mit Scrapie-Erregern   
    verseuchtem Tiermehl  
2) Es handelt sich um einen unbekannten rinderspezifischen TSE-Erreger, der durch das    
    Tiermehl verbreitet wurde 
   [8] 
3) Nach Meinung des Ernährungswissenschaftlers Udo Pollmer liegt die Hauptursache bei     
    Hormonspritzen für Zuchtrinder, die aus Rinderhypophysen gewonnen wurden. Eine     
   ,,verseuchte" Hormonspritze sorgte dafür, daß der Erreger breit verteilt wurde. Dabei kam es  
    dann zu  einer Konzentration des Erregers im Tiermehl, die bei der Fütterung infektiös   
    wirkt.  
   [17] 
Details
- Seiten
- Erscheinungsform
- Originalausgabe
- Erscheinungsjahr
- 2001
- ISBN (eBook)
- 9783832462147
- ISBN (Paperback)
- 9783838662145
- Dateigröße
- 2.4 MB
- Sprache
- Deutsch
- Institution / Hochschule
- Hochschule Bremerhaven – unbekannt
- Note
- 2,3
- Schlagworte
- tse-erkrankungen prion schnelltests risikoanalyse
- Produktsicherheit
- Diplom.de
 
					