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Bewertung von wissensbasierten Unternehmen am Beispiel von Unternehmensberatungsgesellschaften

©2002 Diplomarbeit 91 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Wissen wird zunehmend zum bedeutenden Produktionsfaktor der modernen Wirtschaft. Als Auswirkung daraus bestehen Unternehmen immer weniger aus physisch abgrenzbaren Einheiten bestehend. Auch produzieren sie zu einem geringer werdenden Maße mit greifbaren Ressourcen sichtbare Produkte, sondern erbringen verstärkt immaterielle Leistungen. Mehr als 60% des deutschen Bruttosozialproduktes basiert daher bereits auf der Dienstleistungsindustrie, das der USA sogar zu mehr als 70%.
Die Konzentration auf den Produktionsfaktor Wissen und seinen Beitrag zur Wettbewerbs- und Wertsteigerung für Unternehmen hat auch Alan Greenspan, Vorsitzender des United States Federal Reserve Board, erkannt. In einer Rede vor dem Notenbankausschuss merkte er an, dass die Bedeutung der nicht materiellen Vermögenswerte, ausgedrückt in der Differenz zwischen Markt- und Buchwert eines Unternehmens, von unschätzbarem Wert für den Unternehmenserfolg ist. Diese Einschätzung wird auch durch zahlreiche Umfragen in der Wirtschaft belegt. Einer Studie der Information Week zufolge sehen 94% der befragten Unternehmen Wissen als strategisch wichtige Ressource an. Ein ähnliches Bild zeigt sich in einer von North bei Unternehmensberatungsgesellschaften durchgeführten Befragung. Von ca. 150 Befragten stuften 83% dieses Thema als essentiell für den Geschäftserfolg ein.
Deutliche Unschärfe zeigte sich allerdings, als die Fragestellung präzisiert und die Befragten gezielt nach dem Wesen immaterieller Vermögensgegenstände und der Möglichkeit zur Steuerung und Bewertung derselben befragt wurden. Dies ist deshalb der Fall, weil die Bewertung noch immer nach klassischen Mustern verläuft und beispielsweise auf buchhalterischen Daten beruht. Dies erkannte auch Richt Kaargard, der Herausgeber des Forbes ASAP Wirtschaftsmagazins, und prägte die Aussage: „(....) book value is dead as a doornail (....) Human intelligence and intellectual resources are now any company’s most valuable assets.“
Dies stellt eine neue Herausforderung an die Unternehmensbewertung immaterielle Vermögensgegenstände erfassen und bewerten zu können.
Besonders notwendig erscheint dieser Schritt bei Unternehmen, die in einem extrem hohem Maße auf Wissen basieren. Ein Beispiel hierfür ist die sich in den letzten Jahren im Aufwind befindliche Unternehmensberatungsbranche. Charakteristikum dieser ist, dass Kundenwünsche in einem sehr hohen Maße berücksichtigt werden und der Kunde in den […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Einleitung
1.1 Problemstellungen und Ziel
1.2 Methodische Vorgehensweise
1.3 Abgrenzung der Thematik

2 Wissensbasierte Unternehmen
2.1 Zentrale Bedeutung der Ressource Wissen
2.2 Bedeutung und Eigenschaft wissensbasierter Unternehmen
2.3 Vermögensgegenstände wissensbasierter Unternehmen
2.3.1 Materielle Vermögensgegenstände
2.3.2 Immaterielle Vermögensgegenstände (intellektuelles Kapital)
2.3.2.1 Humankapital
2.3.2.2 Strukturelles Kapital
2.3.2.3 Geistiges Eigentum (Intellectual Property)
2.4 Unternehmensberatungsgesellschaften
2.4.1 Abgrenzung Unternehmensberatungsgesellschaften
2.4.2 Markt der Unternehmensberatung
2.4.3 Wertschöpfungssystem von Unternehmensberatungsgesellschaften

3 Bewertung wissensbasierter Unternehmen
3.1 Grundlagen der Unternehmensbewertung
3.2 Ansätze der Unternehmensbewertung
3.2.1 Discounted Cash Flow Methode
3.2.2 Vergleichsverfahren (Market Comparable-Methods)
3.3 Ansätze der Unternehmensbewertung unter besonderer Betrachtung von intellektuellem Kapitals
3.3.1 Market Capitalization Methods (MCM)
3.3.1.1 Marktwert-Buchwert-Relation
3.3.1.2 Tobin’s q
3.3.1.3 Calculated Intangible Value (CIV)
3.3.2 Return on Assets Methods (ROA)
3.3.2.1 Economic Value Added (EVA) / Market Value Added (MVA)
3.3.2.2 Knowledge Capital Earnings (KCE)
3.4 Prüfung der Eignung der vorgestellten Verfahren zur Bewertung von Unternehmens-beratungsgesellschaften

4 Modell zur Bewertung von Unternehmensberatungsgesellschaften am Beispliel der xy Consulting AG
4.1 Informationen zum Untersuchungsobjekt, die Unternehmensberatungsgesellschaft xy Consulting
4.2 Auswahl von repräsentativen Vergleichsunternehmen (Peer Group)
4.3 Anforderung an das Modell für Unternehmensberatungsgesellschaften
4.4 Aufbau des Modells
4.5 Bewertung von Unternehmensberatungsgesellschaften am Beispiel der xy Consulting AG
4.5.1 1. Block: Analyse der Evidenz von Intellektuellem Kapital
4.5.2 2. Block: Analyse der Evidenz eines inneren Wertes des intellektuellen Kapitals
4.5.3 3. Block: Bestimmung des Wertes des intellektuellen Kapitals der xy Consulting AG
4.5.3.1 Market Value Added (MVA)
4.5.3.2 Calculated Intangible Value (CIV)
4.5.3.3 Knowledge Capital Earnings (KCE)
4.6 Zusammenfassung der Erkenntnisse aus der Bewertung am Beispiel der xy Consulting AG
4.7 Kritische Würdigung der Ergebnisse und des Modells

5 Fazit und Ausblick

Literaturverzeichnis

Eidesstattliche Erklärung

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Marktschema zur Klassifizierung von Intellektuellem Kapital, nach Skandia

Abbildung 2: Eigene Darstellung des Wertschöpfungssystems von Unternehmensberatungsgesellschaften

Abbildung 3: Errechnung des Kapitalkostensatzes WACC

Abbildung 4: Ermittlung des Unternehmenswertes nach dem Bruttoverfahren

Abbildung 5: CAPM

Abbildung 6: Ermittlung des Unternehmenswertes nach dem Nettoverfahren (Equity-Methode)

Abbildung 7: Ermittlung des Unternehmenswertes nach dem Comparable Company Approach (CCA)

Abbildung 8: Ermittlung des Unternehmenswertes (UW) nach der Multiplikator-Analyse

Abbildung 9: Zusammenhang zwischen Marktwert und Buchwert eines Unternehmens

Abbildung 10: Marktwert-Buchwert-Relation

Abbildung 11: Tobins q

Abbildung 12: Ermittlung des intellektuellen Kapitals durch die Calculated Intangible Value Methode

Abbildung 13: Graphische Darstelltung des EVA-Konzeptes in Anlehnung an Hostettler (1997)

Abbildung 14: Market-Value-Added, als Summe der Barwerte zukünftiger EVA’s in Anlehnung an Weber

Abbildung 15: Ermittlung des intellektuellen Kapitals durch die Knowledge Capital Earnings-Methode

Abbildung 16: Aufbau des Bewertungsmodells zur Bewertung von Unternehmensberatungsgesellschaften am Beispiel der xy Consulting AG

Abbildung 17: Modifizierter Tobin’s q zur Prüfung einer Evidenz eines inneren Wertes des intellektuellen Kapitals

Abbildung 18: Potentielle Unternehmenswerte der xy Consulting AG nach KCE, CIV, MVA in Mio. EUR

Abbildung 19: Anteil des Buchwertes und des intellektuellen Kapitals am potentiellen Unternehmenswert der xy Consulting AG nach drei verschiedenen Bewertungsmethodiken (als Ausschnitt aus dem Ergebnisprotokoll des Bewertungsmodell)

Anhangverzeichnis

Anhang 1: Finance Multiples zum Juni 2002. Ein Expertenpaneel führte eine empirische Untersuchung von EBIT- und Umsatzmultiplikatoren für den Unternehmenswert ausgesuchter Industrien durch

Anhang 2: Marktwert und Buchwert ausgewählter Unternehmen im Vergleich

Anhang 3: Unternehmensprofil der xy Consulting AG

Anhang 4: Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung der xy Consulting AG

Anhang 5: Beispielbewertung xy Consulting AG – Marktwert-Buchwert-Relation

Anhang 6: Beispielbewertung xy Consulting AG – Tobins q

Anhang 7: Beispielbewertung xy Consulting AG – Bestimmung des Unternehmenswertes und des Wertes des intellektuellen Kapitals nach MVA

Anhang 8: Beispielbewertung xy Consulting AG – Bestimmung des Unternehmenswertes und des Wertes des intellektuellen Kapitals nach CIV

Anhang 9: Beispielbewertung xy Consulting AG – Bestimmung des Unternehmenswertes und des Wertes des intellektuellen Kapitals nach KCE

Anhang 10: Funktionsweise des Bewertungstools

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Vor- und Nachteile einzelner Verfahren zur Bewertung Intellektuellem Kapital im Überblick

Tabelle 2: Auswahl von repräsentativen Vergleichsunternehmen (Peer Group) zur Bewertung der xy Consulting AG

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

1.1 Problemstellungen und Ziel

Wissen wird zunehmend zum bedeutenden Produktionsfaktor der modernen Wirtschaft. Als Auswirkung daraus bestehen Unternehmen immer weniger aus physisch abgrenzbaren Einheiten bestehend. Auch produzieren sie zu einem geringer werdenden Maße mit greifbaren Ressourcen sichtbare Produkte, sondern erbringen verstärkt immaterielle Leistungen.[1] Mehr als 60% des deutschen Bruttosozialproduktes basiert daher bereits auf der Dienstleistungsindustrie, das der USA sogar zu mehr als 70%.[2]

Die Konzentration auf den Produktionsfaktor Wissen und seinen Beitrag zur Wettbewerbs- und Wertsteigerung für Unternehmen hat auch Alan Greenspan, Vorsitzender des United States Federal Reserve Board, erkannt. In einer Rede vor dem Notenbankausschuss merkte er an, dass die Bedeutung der nicht materiellen Vermögenswerte, ausgedrückt in der Differenz zwischen Markt- und Buchwert eines Unternehmens, von unschätzbarem Wert für den Unternehmenserfolg ist.[3] Diese Einschätzung wird auch durch zahlreiche Umfragen in der Wirtschaft belegt. Einer Studie der Information Week zufolge sehen 94% der befragten Unternehmen Wissen als strategisch wichtige Ressource an[4]. Ein ähnliches Bild zeigt sich in einer von North bei Unternehmensberatungsgesellschaften durchgeführten Befragung. Von ca. 150 Befragten stuften 83% dieses Thema als essentiell für den Geschäftserfolg ein.[5]

Deutliche Unschärfe zeigte sich allerdings, als die Fragestellung präzisiert und die Befragten gezielt nach dem Wesen immaterieller Vermögensgegenstände und der Möglichkeit zur Steuerung und Bewertung derselben befragt wurden.[6] Dies ist deshalb der Fall, weil die Bewertung noch immer nach klassischen Mustern verläuft und beispielsweise auf buchhalterischen Daten beruht. Dies erkannte auch Richt Kaargard, der Herausgeber des Forbes ASAP Wirtschaftsmagazins, und prägte die Aussage: „() book value is dead as a doornail () Human intelligence and intellectual resources are now any company’s most valuable assets.“[7]

Dies stellt eine neue Herausforderung an die Unternehmensbewertung immaterielle Vermögensgegenstände erfassen und bewerten zu können.

Besonders notwendig erscheint dieser Schritt bei Unternehmen, die in einem extrem hohem Maße auf Wissen basieren. Ein Beispiel hierfür ist die sich in den letzten Jahren im Aufwind befindliche Unternehmensberatungsbranche. Charakteristikum dieser ist, dass Kundenwünsche in einem sehr hohen Maße berücksichtigt werden und der Kunde in den Leistungserstellungsprozess stark integriert wird, was den hohen Wissensbedarf von Unternehmensberatungsgesellschaften erklärt.[8] Eine besondere Fokussierung auf diese Ressource bei der Bewertung erscheint vor diesem Hintergrund notwendig. Allerdings ist die Bewertung von Wissen entgegen materieller Ressourcen durch eine höhere Komplexität geprägt. Der Wissensexperte[9] Bontis äußerte in diesem Zusammenhang, dass das „wahre“ Problem mit immateriellen Vermögensgegenständen bei Untenehmen, die ihren Geschäftserfolg wesentlich auf der Ressource Wissen basieren derzeit in unserer Unfähigkeit liegt, sie bisher tatsächlich zu bewerten.[10]

Um dieser Forderung nachzukommen, sind allerdings Anpassung der Unternehmensbewertungsmethodiken notwendig, die nicht ohne Gefahr sind. Neue oder modifizierte Unternehmensbewertungsmodelle können auch immer zur Falschbewertungen führen. So ist ein Großteil des Ende 1999 / Anfang 2000 entstandenen Börsencrashs auf eine in den Jahren zuvor übertriebene und zu euphorische Bewertungspraktik zurückzuführen. Beispielsweise kaufte der US-Amerikanische Internetausrüster Cisco Systems die US Firma Cerent Corp.. Der bestimmte Unternehmenswert betrug damals über US$ 6,9 Mrd. bei einem erwirtschaftete Umsatz von unter US$ 10 Mio.

In diesem Zusammenhang wurde schon einem von immateriellen Vermögenswerten gesprochen, die man durch modifizierten Bewertungsmethodiken zu rechtfertigen versuchte.[11]

Der Euphorie folgte die Depression. Insbesondere für solche Unternehmen, die im wesentlichen auf der Ressource Wissen basieren ist eine faire Wertermittlung vor dem Hintergrund der debilen Marklage derzeit schwierig.

Die nachfolgende Diplomarbeit hat sich daher zum Ziel gesetzt, ein Bewertungsmodell zur Bewertung von Unternehmensberatungsgesellschaften zu entwickeln, welches die immateriellen Vermögenswerte dieser Gattung wissensbasierter Unternehmen im geeigneten und angemessenen Maße berücksichtigt. Dabei soll ein Gleichgewicht zwischen einer übertriebenen und einer notorische zu geringen Unternehmensbewertung geschaffen werden. Dies scheint insbesondere notwendig, da Unternehmensberatungsgesellschaften aufgrund ihres hohen Anteils an nicht materiellen Vermögensgegenständen potentielle Kandidaten für eine Falschbewertung sein könnten.

1.2 Methodische Vorgehensweise

Zur Erreichung dieser Zielsetzung ist folgende Diplomarbeit nach einer klassischen Fünf-Punkt-Gliederung eingeteilt. Kapitel zwei soll der Leser einen Einblick in die Bedeutung und Funktionsweise wissensbasierter Unternehmen bekommen.

In diesem Zusammenhang soll zunächst die zentrale Bedeutung der Ressource Wissen erörtert werden. Um die folgende Bewertung von wissensbasierten Unternehmen besser nachvollziehen zu können, soll neben der Eigenschaften dieser Unternehmen auch konkret auf Vermögensgegenstände derselben eingegangen werden. Darauf aufbauend soll das Bewertungsobjekt der vorliegenden Arbeit, die Unternehmens-beratungsgesellschaft, näher untersucht werden. Neben der genauen Definition und Abgrenzung derselben soll der Leser auch einen Eindruck von der Funktionsweise und dem Wertschöpfungssystem von Beratungsunternehmen erhalten.

Im dritten Teil der Arbeit stehen die Ansätze zur Bewertung von wissensbasierten Unternehmen im Fordergrund. Neben speziellen Ansätzen der Unternehmensbewertung, welche wesentlich auf immaterielle Vermögenswerte fokussieren, soll auch auf konventionelle Bewertungsverfahren eingegangen werden. Dies ist notwendig, da sich die vorgenannten neueren Ansätzen dieser zum Teil bedienen bzw. konzeptionell auf ihnen aufbauen.

Nach Prüfung der Eignung der vorgestellten Verfahren auf einen möglichen Einsatz zur Bewertung von Unternehmensberatungsgesellschaften kann das vierte Kapitel als Hauptteil dieser Arbeit gesehen werden. Ziel ist es hierbei, die einzelnen Bewertungsverfahren in eine Modellform zu überführen. Dabei sei zugrundegelegt, dass die Nachteile der Verfahren, je nach Ort des Einsatzes der einzelnen Unternehmensbewertungsansätze, in diesem Modell zum gewissen Teil eliminiert werden können.[12] Am Beispiel einer realen, aber aus Datenschutzgründen anonymisierten Unternehmensberatungsgesellschaft, soll darauffolgend das entwickelte Modell auf seine Praxistauglichkeit getestet werden. Auf der beispielhaften Bewertung basierend, wurde ein in digitaler Form vorliegendes Modell entwickelt, welches allgemein zur Bewertung von Unternehmensberatungsgesellschaften eingesetzt werden kann.

1.3 Abgrenzung der Thematik

Der Begriff der Unternehmensbewertung, insbesondere im Zusammenhang mit der Ressource Wissen, ist in der Literatur oft missverständlich dargestellt. Darunter wird beispielsweise die Steuerung von Wissen nach qualitativen Kriterien bzw. ein systematisches Wertmanagement verstanden. Die in dieser Arbeit vorgestellten Ansätze behandeln allerdings ausschließlich die Problematik der monetären Bewertung von wissensbasierten Unternehmen, beispielsweise beim Kauf oder Verkauf einer Unternehmensberatungsgesellschaft. Wertorientierte Unternehmensführung bzw. Ansätze, welche es ermöglichen, immaterielle Vermögenswerte zu identifizieren und zu managen, sollen demnach in dieser Arbeit nicht behandelt werden.

Ein grundsätzliches Interesse an einer solchen monetären Wertermittlung haben allerdings wiederum zwei Parteien, deren Sichtweise stark unterschiedlich ist. So versucht die Wirtschaftsprüfung immaterielle Vermögenswerte auf ihre Aktivierungsfähigkeit bzw. Aufnahme als Vermögensgegenstand in die Bilanz hin zu untersuchen. Der in dieser Arbeit zugrundgelegte Anspruch geht allerdings über diese sehr restriktive und gesetzlich eindeutig geregelte Sichtweise hinaus.

Demzufolge basiert das zugrundeliegende Verständnis über die Bedeutung von Vermögensgegenständen auf deren Fähigkeit, einen Wert für das Unternehmen zu schaffen.

2 Wissensbasierte Unternehmen

2.1 Zentrale Bedeutung der Ressource Wissen

“In the last 30 years we have produced more

Information, than in the previous 5000 years”

Alan Hambrook, Vorstandsvorsitzender Aleri Inc.

In einer Analyse über Wettbewerbsbedingungen stellte Peter Drucker bereits im Jahre 1993 fest, dass Wissen in zunehmendem Maße zum bestimmenden Wettbewerbsfaktor eines Landes, einer Branche und eines Unternehmens wird.[13] Nach North ist der Grund hierfür im Wesentlichen in drei sich gegenseitig bedingende Triebkräften zu sehen.[14] Zum einen forciert ein struktureller Wandel von arbeits- und kapitalintensiven zu informations- und wissensintensiven Aktivitäten die Produktion und Verarbeitung von Wissen. Zum anderen ist der Entwicklung schrumpfender Wettbewerbsvorteile durch internationale Billiganbieter Einhalt zu gebieten. Die Unternehmen offerieren daher verstärkt wissensbasierte Produkte oder Dienstleistungen um sich vom Wettbewerb zu differenzieren. Durch Informations- und Kommunikationstechnologien wird der Informationsfluss beschleunigt. Es erfolgt eine zunehmende Digitalisierung der Wertschöpfungskette, was die Basis für die beiden vorgenannten Triebkräfte darstellt, wodurch ein sich schließender Kreislauf entsteht.[15]

Der russische Volkswirt Nikolai Dmitrievich Kondratieff wies im Jahre 1926 empirisch nach, dass sogenannte lange Wellen der Wirtschaft existieren. Demnach sind Basisinnovationen (Schlüsseltechnologien) der Grund lang andauernden Wachstumsphasen, sogenannte Kondratieff -Zyklen.[16]

Es gibt viele Anzeichen dafür, dass wir am Beginn einer neuen Welle, dem fünften Kondratieff -Zyklus, stehen, in dem nicht Arbeit, sondern Wissen zur knappen und wertvollen Ressource unserer Gesellschaft wird.[17] Stewart spricht deshalb von einem Umschichtungsprozess der Wirtschaft von materiellen zu immateriellen Gütern und der zukünftig zentralen Bedeutung des „vierten Produktionsfaktors“ für Unternehmen.[18]

2.2 Bedeutung und Eigenschaft wissensbasierter Unternehmen

Einer Unterscheidung zwischen kapital-, arbeits-, und wissensbasierten Unternehmen folgend, kann man wissensbasierte Unternehmen als solche charakterisieren, bei denen geschäftlicher Erfolg und Stärke im wesentlichen auf der Ressource Wissen beruht.[19] Wissen ist dabei nicht nur wichtigster Input und Output dieser Unternehmen, sondern spiegelt sich auch in der Organisation der Arbeit wieder. In einer empirischen Untersuchung hat Bracyk nachgewiesen, dass wissensbasierte Unternehmen wesentlich auf den Koordinationsmechanismus der Problemlösung abstellen, was sich in der Umstellung von direktiv-weisungsgesteuerten, zu nondirektiv wissensgesteurten Arbeits- und Organisationsprozessen äußert.[20]

Nach dem direkten oder indirekten Einsatz des Produktionsfaktors Wissen unterscheidet man zwei Arten von wissensbasierten Unternehmen.[21] Unternehmens-beratungsgesellschaften, Wirtschaftsprüfungen oder Ingenieurbüros etc. verkaufen in Dienstleistungen „verpacktes“ Wissen in direkter Form bzw. als Beratungsleistung.

Dagegen ist der Einsatz von Wissen bei einem Produktunternehmen indirekt, erfolgt durch die nicht unmittelbar sichtbare Integration des Wissens in die Wertschöpfungskette und äußert sich in „intelligenten Produkten“ und dem Vertrieb durch geschultes Personal.[22]

Gemeinsamkeit beider Formen ist, dass sich der hohe Wissensanteil in den vermarkteten Produkten oder Dienstleistung in einer hohen Wissensintensität in der Dimension Leistung niederschlägt[23].

Untersuchungsobjekt dieser Arbeit soll im Wesentlichen die erstgenannte Gruppe von wissensbasierten Unternehmen sein, welche Wissen direkt integriert und in Form von Dienstleistungen anbietet. Für eine detaillierte Auflistung bezüglich der Eigenschaften und Charakteristika zur Identifikation wissensbasierter Unternehmen enthält Anlage 1 den von North entwickelten Katalog.[24]

2.3 Vermögensgegenstände wissensbasierter Unternehmen

Zur nachfolgenden Bewertung von wissensbasierten Unternehmen, ist es an dieser Stelle notwendig, auf die Vermögensgegenstände (Assets) dieser Unternehmen einzugehen.

Unter einem Vermögensgegenstand kann im engeren Sinne ein individualisierbares Gut verstanden werden, das sich bei wirtschaftlicher Betrachtung einzeln veräußern lässt.[25] Nur wenn dieser Sachverhalt gegeben ist, können Vermögensgegenstände gemäß § 247 Abs. 1 HGB auch zu Bilanzinhalt werden.[26]

Da allerdings insbesondere immaterielle Vermögensgegenstände dieser Klassifizierung zum Großteil nicht entsprechen können, ist anzumerken, dass nur ein Bruchteil der immateriellen Vermögensgegenstände Bilanzinhalt werden und somit nicht buchhalterisch erfasst und dokumentiert sind, was deren Aufspürung und spätere Bewertung erheblich verkompliziert.

Da in dieser Arbeit allerdings nicht die bilanzielle Behandlung und Erfassbarkeit im Vordergrund stehen soll, sondern das Augenmerk auf deren Wertentfaltung für das Unternehmen liegt, geht die hier zugrundeliegende Auffassung von der Bedeutung von Vermögensgegenständen über die stark regulierte und limitierte Definition des HGB hinaus.

In dieser Arbeit wird unter einem Vermögensgegenstand (Asset) demnach eine in der Verfügungsmacht des Unternehmens stehende Ressource verstanden, die ein Ergebnis von Ereignissen der Vergangenheit darstellt, und von der erwartet wird, dass sie dem Unternehmen einen wirtschaftlicher Nutzen bringt. Dabei ist unerheblich, ob es sich um eine materielle Ressource oder eine immaterielle Ressource handelt.

2.3.1 Materielle Vermögensgegenstände

Unter materiellen Vermögensgegenständen versteht man grundsätzlich solche, die körperlicher Natur und dadurch physisch evident sind.[27] Es handelt sich dabei um Aktivposten der Bilanz eines Unternehmens, welche entweder im Anlagevermögen oder im Umlaufvermögen ausgewiesen werden. Kriterien für eine solche Einteilung richten sich danach, ob eine langfristige oder kurzfristige Verweildauer im Unternehmen vorliegt.[28]

Das Umlaufvermögen beinhaltet Vermögenswerte, welche kurzfristiger Natur sind und einem hohen Umschlag unterliegen. Hierzu zählen beispielsweise Vorräte, Forderungen oder liquide Mittel.[29] Das Anlagevermögen beinhaltet hingegen Bilanzpositionen, wie Sachanlagen oder Finanzanlagen. Also Vermögenswerte, welche nicht in absehbarer Zeit das Unternehmen verlassen, sondern sich langfristig im Einsatz befinden. Ferner zählen hierzu immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens. Darunter fallen im wesentlichen Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte etc., der Geschäfts- und Firmenwert eines erworbenen Unternehmens (derivativer Geschäfts- und Firmenwert) sowie geleistete Anzahlungen. Diese Position beinhaltet allerdings nur einen Bruchteil des tatsächlichen immateriellen Anlagevermögens eines Unternehmens.

Grund hierfür ist das Bilanzierungsverbot nach § 248 Abs. 2 des HGB für selbstgeschaffene Vermögensgegenstände.

Eine Bewertung der immateriellen Vermögenswerte auf Basis der Bilanz stellt somit keine befriedigende Erfassung des immateriellen Vermögens eines Unternehmens dar. Vielmehr ist ein systematisches Aufspüren von immateriellen Vermögenswerten notwendig.

2.3.2 Immaterielle Vermögensgegenstände (intellektuelles Kapital)

Der Begriff der immaterielle Vermögensgegenstände ist weit gefasst und wird in Literatur und Praxis oft sehr unterschiedlich verwendet.[30] Grundsätzlich kann man darunter das im Unternehmen gespeicherte Wissen verstehen, welches in verschiedener Form auftritt und synonym mit den Begriffen intellektuelles Kapital (Intellectual Capital), Intellectual Assets, Knowledge Assets und Intangible Assets verwendet werden kann.[31]

Einer ähnlichen Auffassung ist auch Stewart. Er definiert das intellektuelle Kapital als „() intellectual material – knowledge, information, experience – that can be put to use to create wealth.”[32], womit er in erster Linie das aus dem intellektuellen Kapital resultierende Wertpotentiellen für das Unternehmen unterstreicht.

Roos et al definiert: „Intellectual Capital comprises relationship with customers and partners, innovation efforts, company infrastructure and the knowledge and skills of organizational members.”[33] Damit geht Roos et al bereits konkret darauf ein, dass intellektuelles Kapital aus verschiedenen Komponenten besteht, was eine wesentliche Erkenntnis darstellt.

Der dieser Arbeit zugrundeliegenden Intention kommt die Definition von Brookings am Nähesten. Intellektuelles Kapital wird demnach als ein stiller Vermögenswert betrachtet, welcher schwer quantifizierbar ist und sich durch den Unterschied zwischen Markt- und Buchwert einer Gesellschaft äußert und demnach messbar ist.[34]

Hinsichtlich der von Roos et al abgesprochenen Komponenten des intellektuellen Kapitals haben sich aus der Praxis heraus unterschiedliche Ansätze entwickelt. Beispielsweise teilt die schwedische Unternehmensberatungsgesellschaft Celemi bei der Darstellung des intellektuellen Kapitals in ihren Geschäftsberichten nach „Our Customer“ (External Structure), „Our Organization (Internal Structure) und „Our People“ (Competence) ein.[35] Ebenfalls aus der Praxis resultierend, hat sich das Markwertschema des schwedischen Versicherungsunternehmens Skandia AFS durchgesetzt.[36] Skandia unterteilt intellektuelles Kapital in Human Capital, Organizational Capital und dem Customer Capital, wobei die beiden letzteren Bereiche zum Struktuellene Capital zusammengefasst werden, wie in nachfolgender Abbildung ersichtlich wird[37]

Abbildung 1: Marktschema zur Klassifizierung von Intellektuellem Kapital, nach Skandia

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Bezüglich des Marktschemas von Skandia sei weiterhin angemerkt, dass eine gegenseitige Abhängigkeit der einzelnen Bestandteile vorhanden ist.[38] Edvinsson ist sogar der Auffassung, dass Unternehmen ihr Potential intellektuelles Kapital in unternehmerischen Wert zu wandeln nur dann voll nutzen können, wenn ein Zusammenspiel der einzelnen Komponenten uneingeschränkt möglich ist.[39]

2.3.2.1 Humankapital

Die Auffassung über den Begriff des Humankapitals ist in der Literatur verschieden. So definiert Bleicher das Humankapital als die „Gesamtheit von Wissen, Können und Wollen der menschlichen Arbeitskraft“[40]. Andere Autoren beschreiben das Humankapital als Fertigkeiten, Kenntnisse und Fähigkeiten einer Person, welche intellektueller oder physischer Natur sein können.[41]

Analog zur Auffassung des schwedischen Konzerns Skandia[42] wird in dieser Arbeit unter Humankapital das „Wissen verstanden, welches die Mitarbeiter in ihren Köpfen tragen und in geschäftlichen Erfolg umsetzten können“. Demnach soll in erster Linie die aus Wissen generierte, nicht physische Leistungserstellung in den Mittelpunkt gerückt werden.

Das Humankapital eines Unternehmens ist in sich facettenreich und kann in verschiedene Bereiche unterteilt werden. In Anlehnung an Brookings zeigen sich Humanvermögenswerte u.a. am Ausbildungsstand der Mitarbeiter, dem Wissen über arbeitsspezifische Abläufe und Produkte, sowie in Management- und Führungsqualitäten[43]

Insbesondere bei wissensbasierten Dienstleistungsunternehmen ist Humankapital von großer Relevanz. Es ist die Quelle für Innovation und Leistungsfähigkeit in einem Unternehmen. Stewart merkte in diesem Zusammenhang an, dass die Ideen und der Einfallsreichtum, welcher von den Mitarbeitern ausgeht, von zentraler Bedeutung für den Geschäftserfolg sind und i.d.R. im Wert unterschätzt werden[44]

Erste Versuche diesen angesprochenen Wert zu quantifizieren hat Robert Schiller von der US-Amerikanischen Universität Yale unternommen. Er errechnete, dass 72,1% des amerikanischen Wohlstandes auf den Faktor Humankapital zurückzuführen sind.[45] Diese Errechnung basiert allerdings auf dem Wert der zu erwartenden Lohnzahlung an den Arbeitnehmer, wobei die Wertgenerierung im Unternehmen durch den Humanfaktor von Stewart weitaus höher geschätzt wird als die Gegenleistung in Form des Arbeitslohnes.[46]

Neben der zentralen Bedeutung des Humankapitals kommt demselben allerdings auch eine kritische Eigenschaft zu. Denn aus der Sicht des Unternehmens ist Humankapital kein verkäufliches Eigentum, sondern vielmehr „angemietetes“, personenbezogenes intellektuelles Kapital.[47]

Mit Beendigung des Arbeitsverhältnisses und Austritt des Mitarbeiters aus dem Unternehmen schwindet allerdings auch ein Großteil dieses Vermögens. Unternehmen müssen daher versuchen, stets genügend finanzielle Ressourcen in die Rekrutierung und Aus- und Weiterbildung des Humanfaktors zu investieren bzw. die bestehenden Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden, um einer Fluktuation Einhalt zu gebieten.

Neben dieser Möglichkeit kann allerdings auch ein Teil des Wissens in Form des sogenannten strukturellen Kapitals im Unternehmen gespeichert werden und verbleibt nach Austritt der Human Ressource somit im Unternehmen.

2.3.2.2 Strukturelles Kapital

Eine sehr anschauliche Auffassung zur Bedeutung des strukturellen Kapital vertritt Edvinsson. Er bezeichnet das strukturelle Kapital als „Kapital, welches übrig bleibt, wenn die Mitarbeiter abends das Unternehmen verlassen“[48]. Demnach befindet sich ein Teil des Humankapitals in einer strukturellen Form und wurde dort gespeichert.

Lev sieht im strukturellen Kapital eine Interaktion von immateriellen- (intangible Assets) und materiellen Vermögenswerten (tangible Assets) und spricht schließlich ebenfalls von einer Speicherung und Transformation in materielles und damit veräußerbares Vermögen[49]. Sveiby definiert strukturelles Kapital als den „Wissensfluss innerhalb des Unternehmens – die Konzepte, Modelle, Computer, - und Verwaltungssysteme zur Unterstützung der Spezialisten, die am Prozess der Wissensbildung beteiligt sind“[50]. Damit geht Sveiby ebenfalls auf die anderen Bestandteile des intellektuellen Kapitals und deren Wechselwirkung zu einander ein.

Das strukturelle Kapital einer Gesellschaft wird nach der Auffassung von Brookings in der infrastrukturellen Ausstattung des Unternehmens z.B. in Form von Forschungslaboren, Informationstechnologien und Datenbanken, aber auch in Form von dokumentierten Managementprozessen, Wettbewerbs- und Marktwissen, Geschäftsbeziehungen oder der Unternehmenskultur sichtbar.[51]

Skandia ist über de Bestandteile selbiger Auffassung, nimmt allerdings, wie in dem in Abbildung 1 ersichtlichen Marktschema dargestellt, eine Unterteilung und damit Systematisierung des strukturellen Kapitals vor. Demnach kann einer detaillierteren Einteilung zufolge in Kundenkapital und organisatorisches Kapital unterschieden werden.[52]

Nach Saint-Onge bezeichnet man das Kundenkapital als die Tiefe, Breite und Loyalität der Kundenbasis bzw. als den für das Unternehmen in Zukunft daraus generierbaren Wert[53] Sveiby schließt sich dieser Auffassung an, bezieht allerdings auch noch Lieferanten- und Zulieferbeziehungen mit ein.[54] Nach der Ansicht von Strassmann kommt dem Kundenkapital eine bedeutsame und zentrale Eigenschaft zu. Der Wert des intellektuellen Kapitals ist seiner Auffassung nach nämlich lediglich dem Wert gleichzusetzen, welcher vom Kunde subjektiv zugewiesen wird.[55]

Zu dem Organisationskapital einer Gesellschaft zählt Skandia auch noch die Innovationskraft (Innovationskapital) und die Fähigkeit Prozesse zu managen bzw. zu systematisieren (Prozesskapital). Ergänzend wird von North die Bedeutung einer gemeinsamen Unternehmenskultur in Form von einheitlichen Werten als wesentliche Eigenschaft des Organisationskapitals unterstrichen.[56]

Die Bildung von strukturellem Kapital, in seiner unterschiedlichen Ausprägungen, ist grundsätzlich für alle Unternehmen von Bedeutung. Überlebensnotwendig ist dies allerdings für stark wissensbasierte Unternehmen, welche die in Kapitel 2.2 beschriebenen Eigenschaften erfüllen und die Charakteristika im Anlage 1 befindlichen Katalog nach North aufweisen. Zur Verdeutlichung sei das Beispiel der Unternehmensberatungsgesellschaft McKinsey ins Feld geführt. Das Unternehmen fakturiert für unerfahrene Juniorberater Honorarsätze von bis zu. US-$ 500.000 pro Jahr, welche die Kunden bereit sind zu zahlen. Grund hierfür ist, dass Mitarbeiter auf unterster Stufe den infrastrukturellen und organisationsbedingten Wissensrahmen voll nutzen können, welcher von früheren Beratergenerationen aufgebaut wurde. Im Vergleich zu anderen Unternehmensberatungsgesellschaften ergeben sich durch dieses Wertschöpfungspotenzial enorme Wettbewerbsvorteile[57].

Der angesprochene Infrastrukturelle Rahmen ist das strukturelle Kapital des Unternehmens und besteht aus Methoden, Techniken, Ideenpools und Datenbanken, welche von McKinseys Seniorberatern entwickelt wurden und an denen die Gesellschaft u.U. sogar schutzfähige Eigentumsrechte halten kann[58]

2.3.2.3 Geistiges Eigentum (Intellectual Property)

Der Begriff geistiges Eigentum, als Übersetzung der international üblichen Bezeichnung intellectual property, nachfolgend IP, beschreibt schutzfähige Rechte an immateriellen Vermögensgegenständen. Es ist somit möglich, ein Teil des strukturellen Kapitals in ein rechtlich schutzfähiges Medium zu transferieren. Das geistige Eigentum (IP) ist die einzige Form des intellektuellen Kapitals, welche buchhalterisch erfasst und damit, analog zur Ausführung im Kapitel 3.1., einen aus der Bilanz ersichtlichen Preis aufweist.[59]

Bezüglich der Behandlung der Rechte zum Schutze von geistigem Eigentum (Intellectual Property Rights) hat es sich die World Intellectual Property Organization (WIPO)[60] zur Aufgabe gemacht, die Definition einheitlicher internationaler Standards, unter Berücksichtigung der nationalen Regelungen, zu ermöglichen. Das geistige Eigentum (IP) lässt sich analog hierzu im deutschen Recht in zwei Kategorien aufteilen. Nach dem gewerbliche Rechtsschutz sind in erster Linie Patente, Gebrauchsmuster (sog. „kleines Patent), Geschmacksmuster (Designs) und Marken für Unternehmen schutzfähig[61]. Weiterhin kann eine Schutzfähigkeit nach dem Urheberrecht erfolgen. Der urheberrechtliche Schutz ist immer dann gegeben, wenn eine persönliche geistige Schöpfung vorliegt.[62] Darunter fallen nach der Novelle des BGBI 93/1993 als eigene Werkkategorie auch. Computerprogramme, Datenbanken und der Inhalt von Domains (Web-Seiten)[63].

Somit könnten Teile des, im vorgenannten Beispiel der Unternehmensberatungsgesellschaft McKinsey im Kapitel 2.3.3.2. erwähnten, strukturellen Kapitals, einer solchen Schutzfähigkeit unterliegen.

Unternehmensberatungsgesellschaften halten allerdings aufgrund ihres Geschäftskonzeptes für gewöhnlich einen im Vergleich zu Unternehmen anderer Branchen geringen Anteil an geistigem Eigentum (IP), weswegen in dieser Arbeit keine tiefgreifendere Behandlung dieser Thematik erfolgen soll. Auch soll die Bewertung von IP, als eigener Bewertungszweig, an dieser Stelle abgegrenzt werden[64].

2.4 Unternehmensberatungsgesellschaften

2.4.1 Abgrenzung Unternehmensberatungsgesellschaften

Im Wesentlichen kann der Begriff der Unternehmensberatung im Bezug auf die durchgeführte Dienstleistung beim Kunden in Rechtsberatung, Steuerberatung, Wirtschaftsprüfung, Finanzberatung, Managementberatung und Werbeberatung klassifiziert werden und ist nur unscharf abgrenzbar.[65] Eine Ursache für die weitgefasste Wortbedeutung ist, dass der Begriff rechtlich nicht geschützt ist und damit für jedermann verwendbar wird. In Anlehnung an Hoffmann soll in dieser Arbeit unter der Unternehmensberatung die Dienstleistung verstanden werden, welche in einem interaktiven Prozess mit dem Klienten ein Lösungskonzept für eine betriebswirtschaftliche Problemstellungen zu finden versucht und durch die Umsetzung (Implementierung) zur Problemlösung beim Kunden beiträgt.[66]

Die so definierte Unternehmensberatungsdienstleistung umfasst klassischerweise die Problemanalyse, die Erstellung einer Handlungsempfehlung auf Basis der Zielvorgabe des Kunden und die anschließende Implementierung der Problemlösung.[67] Dabei können durchaus Wechselwirkungen zu den vorgenannten Beratungsgebieten entstehen, ohne jedoch zu stark in derartige Disziplinen einzudringen.

Neben einer inhaltlichen Abgrenzung soll dieser Arbeit auch eine größenmäßige Einschränkung beim Untersuchungsobjekt zugrunde liegen. Demnach richtet sich die folgende Untersuchung vormerklich an große Unternehmensberatungsgesellschaften. Nach der Unternehmensgrößenstatistik des IfM[68] fallen hierunter Unternehmensberatungsgesellschaften mit einem jährlichen Umsatz von über US$ 50 Mio. und einer Mitarbeiterzahl von über 500. Grund der gewählten größenmäßigen Abgrenzung ist der noch zu geringe Bedarf an Unternehmensbewertung bei kleinen- und mittelgroßen Beratungsgesellschaften.

Ferner richtet sich der Umfang und Aufwand der Vorgehensweise bei der Unternehmensbewertung nach dem zu erwartenden Veräußerungsbetrag, weswegen bei mittelgroßen und insbesondere kleinen Unternehmensberatungsgesellschaften oft nur eine vereinfachte Unternehmensbewertung durchgeführt wird, um die Kosten eine umfangreichen Expertise zu vermeiden.

2.4.2 Markt der Unternehmensberatung

Einer Studie der Kennedy Research Group zufolge hat der Markt für Unternehmensberatungsgesellschaften 1999 bereits die US$ 100 Mrd.-Grenze überschritten und entwickelt sich mit einer durchschnittlichen Wachstumsrate von jährlich 16% sehr expansiv.[69] Der Grund für die rasante Entwicklung liegt in der Eigenschaft der Beratung selber. In Phasen wirtschaftlichen Aufschwungs z.B. fokussiert sich die Beratungsleistung vornehmlich auf Expansion und Investition, wohingegen in Phasen konjunktureller Schwäche Rationalisierungs- und Einsparungskonzepte erarbeitet und implementiert werden können. Sich aktuellen Gegebenheiten und Trends rasch anpassen und diese Ausnutzen zu können, kann als wesentlicher Vorteil von Unternehmensberatungsgesellschaften gegenüber unflexibleren Branchen gesehen werden.

Ferner basiert das langfristig positive Klima im Beratungsgeschäft auf einem nachhaltigen Strukturwandel. Dieser führte zu einer Verschiebung vom verarbeitenden hin zum Dienstleistungsgewerbe in den hoch entwickelten Volkswirtschaften.[70]

Dies hat eine steigende Dynamik der weltweiten Wirtschaft zur Folge und lenkt Unternehmen aller Größenklassen in die Konfrontation mit Themen wie Expansion, Globalisierung oder die Implementierung von Computer- und EDV-Sytemen zur Sicherung ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Dadurch entsteht ein ständig steigende Wissensdruck, welcher zu immer komplexer werdenden Produkten, Dienstleistungen und Geschäftsprozessen führt.

Die Unternehmensberatungsgesellschaften versuchen diesem Sachverhalt mit beratungsfeldübergreifenden Systemlösungen aus einer Hand zu begegnen, was den Zugang zu einem breiten Spektrum an Expertenwissen notwendig macht.[71] Darüber hinaus richten sich zahlreiche Beratungsunternehmen weltweit aus, um ihren multinationalen Kunden die geforderten landesübergreifende Beratungsleistungen erbringen zu können. Dies führt dazu, dass der bis dato noch niedrige Konzentrationsgrad in der Unternehmensberatungsbranche in Zukunft zunimmt. Eine logische Folge aus dieser Tendenz sind Unternehmenszusammenschlüsse, Aufspaltungen und Neuausrichtungen von Unternehmensbestandteilen.[72] Einer Studie der Alpha Publications zufolge soll sich die Anzahl der derzeit europaweit 25.000 Unternehmensberatungen dadurch zukünftig deutlich reduzieren.[73]

Ein weiterer Grund für die steigende Dynamik in der Unternehmensberatungsbranche ist externer Natur und begründet sich in einer steigenden Regeldichte. Grund hierfür sind die jüngst aufgekommen Bilanzskandale[74]. Als Konsequenz hieraus fordern Kleinaktionäre, Mitarbeiter und andere Interessensgruppen mehr Kontrolle und eine nachhaltige Überwachung der Praktiken von Wirtschaftsprüfungsgesellschaften durch staatliche Stellen. Ein erster Schritt in dies Richtung stellt der von der International Federation of Accountants (IFAC) bereits erlassene Code of Ethics dar, welcher auch national durch Paragraph 319 Absatz 2 Nummer 5 im HGB (Allweiler-Urteil) geregelt ist. Demnach besteht ein klares Selbstprüfungsverbot der Unternehmensberatung durch die sich im selben Unternehmensverbund befindliche Wirtschaftsprüfungsgesellschaft. Grund hierfür ist ein gefürchteter Interessenskonflikt, welcher die Unabhängigkeit von Wirtschaftsprüfern gefährden könnte.[75]

Während derzeit durch IFAC und andere internationale Einrichtungen geprüft wird, inwieweit weitere regulative Eingriffe zur Stärkung einer solchen Unabhängigkeit durch eine Trennung zwischen Wirtschaftsprüfungen und Unternehmensberatungs-gesellschaften erforderlich ist, antizipieren einige Marktteilnehmer diesen Trend und verkaufen ihre Unternehmensberatungsarme bereits im Vorfeld.[76]

2.4.3 Wertschöpfungssystem von Unternehmensberatungsgesellschaften

Um das Wertschöpfungssystem von Unternehmensberatungsgesellschaften bewerten zu können, ist es zunächst notwendig, sich die Unternehmensberatung als Dienstleistung in groben Zügen vor Augen zu führen.

Dabei handelt es sich um einen komplexen, multidisziplinären Phasenprozess zwischen Unternehmensberatung und Kunde, bei dem eine Lösung auf ein konkretes betriebswirtschaftliches Problem gefunden werden muss. Nach einer Zuordnung des Beratungsprozesses nach Phasen besteht dieser aus einer Anfangsphase, einer Mittel- und einer Endphase.[77] In der Anfangsphase steht der Aufbau einer persönlichen Beziehung und Einschränkung des Problems im Vordergrund, wohingegen in der Mittelphase die Neustrukturierung von Problemen Priorität genießt. Charakteristikum der Endphase ist die Planung und Ausführung wirksamer Handlungen durch die Klienten. Ferner liegt der Akzent hierbei auf der planvollen Beendigung des Prozesses.[78]

Hervorzuheben ist, dass der beschriebene Beratungsprozess allerdings nicht nur für den Kunden von Wert ist. Die Unternehmensberatungsgesellschaft gewinnt dadurch neue Erkenntnisse. So komplettiert sie beispielsweise ihr Expertenwissen, indem sie kunden- oder branchenspezifische Problemstellungen löst. Ohne die Erbringung der angesprochenen Beratungsdienstleistungen beim Kunden, wäre dieser Informationskanal auch für die Unternehmensberatungsgesellschaft verborgen geblieben.

Dieser Sachverhalt wurde von Kubr als „the golden rule of consulting“[79] beschrieben und verhilft Unternehmensberatungsgesellschaften zu einer ständigen Verbesserung ihrer Leistungen. Ferner führt dies zu einer Vertiefung von Branchen- und Produktkenntnisse. Dadurch ist die Unternehmensberatungsgesellschaft in der Lage Zugang zu Fach- und Tiefenwissen zu erhalten, was zu einer höheren Qualität der Beratungsleistung und steigenden Honorarssätzen für die Unternehmensberatungsgesellschaften führen kann

Um eine solche Wertschöpfung zu erreichen, ist eine entsprechende organisationale Wissensbasis notwendig. Diese besteht grob skizziert aus kompetenten Beratern (Humankapital), einer Möglichkeit Wissen zu speichern und abzurufen (strukturelles Kapital / Geistiges Eigentum) sowie einer stabilen Auftragslage (Kundenkapital).

Die isolierte Evidenz dieser einzelnen Komponenten des intellektuellen Kapitals ist allerdings nicht ausreichend um ein relatives Maximum an Wertschöpfung zu erzielen. Denn wie bereits in Anlehnung an Edvinsson an früherer Stelle bemerkt wurde, ist ein Zusammenspiel der einzelnen Kategorien des intellektuellen Kapitals wichtig. Dieser Sachverhalt kann in nachfolgender Abbildung in einem Wertschöpfungssystem verdeutlicht werden.[80]

Abbildung 2: Eigene Darstellung des Wertschöpfungssystems von Unternehmensberatungsgesellschaften

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Wie ersichtlich wird, ergibt sich die Wertschöpfung als Schnittstelle aus den einzelnen Kategorien des intellektuell Kapitals.

In der Praxis ist allerdings davon auszugehen, dass nicht immer eine absolute Gleichberechtigung der einzelnen Komponenten des intellektuellen Kapitals zur optimalen Wertschöpfung notwendig ist. Beispielsweise ist das Humankapital wesentlicher Kostenfaktor bei Unternehmensberatungsgesellschaften. Ein Blick in die Gewinn- und Verlustrechnung der Unternehmensberatungsgesellschaften KPMG, accenture und PriceWaterhouseCoopers verdeutlicht, dass die als Kosten des Humankapitals, verstandenen Kosten bei Unternehmensberatungsgesellschaften zwischen 63% und 70% der Gesamtkosten betragen, was auf eine hohe Bedeutsamkeit schließen lässt.[81]

3 Bewertung wissensbasierter Unternehmen

3.1 Grundlagen der Unternehmensbewertung

“Nowadays, people know the price of everything

and the value of nothing“

Oscar Wilde

Allgemein formuliert, ist die Unternehmensbewertung notwendig, da Unternehmen keine ablesbaren Marktpreise, wie übliche Handelswaren, besitzen[82]. Es soll deshalb ein Marktpreis simuliert werden[83]. Hierbei greift die im obigen Zitat angeführte Problematik zwischen Wert und Preis. Im Rahmen der Unternehmensbewertung wird generell versucht, den Wert eines Unternehmens zu ermitteln. Der Wert ist allerdings nur ein möglicher Preis beim Kauf bzw. Verkauf desselben[84]. Wie Übertreibungen an den Weltbörsen verdeutlichen, gibt es keinen objektiv richtigen bzw. falschen Unternehmenswert. Der Wert eines Unternehmens liegt demnach im subjektiv erbrachten Nutzen für den Käufer, welcher sich allerdings im Wesentlichen auf die Maximierung seiner Rendite beschränken lässt[85].

Vor diesem Hintergrund ist die Bewertung wissensbasierter Unternehmen, mit ihren hohen Anteilen an immateriellen Vermögensgegenständen, besonders notwendig.

Zur Bewertung von wissensbasierten Unternehmen soll in dieser Arbeit zunächst auf klassische Unternehmensbewertungsverfahren eingegangen werden, welche bei der Unternehmensbewertung unter besonderer Betrachtung von intellektuellem Kapital als konzeptionelle Grundlage dienen.

3.2 Ansätze der Unternehmensbewertung

3.2.1 Discounted Cash Flow Methode

Das Discounted-Cash-Flow-Konzept hat zum Ziel, den Unternehmenswert als Marktwert des Gesamtkapitals bzw. des Eigenkapitals durch die Abzinsung (Diskontierung) der in der Zukunft liegenden Cashflows auf den gegenwärtigen Zeitwert (Present Value) zu ermitteln. Diese Vorgehensweise ist Basis der modernen Bewertungslehre und wurde von zahlreichen neueren Verfahren zur Bestimmung des Unternehmenswertes integriert.

In Literatur und Praxis haben sich bisher drei Standards zur Anwendung der DCF-Methode herausgebildet, welche sich in Art und Umfang der Einbeziehung von Fremdfinanzierung, daraus resultierenden Steuerwirkungen und Änderungen in der Kapitalstruktur unterscheiden.[86] Aufgrund dessen erfolgt die Verwendung verschiedener Cashflows und unterschiedlicher Diskontierungsfaktoren. Bei allen drei Verfahren der DCF-Methode wird ein Fortführungs- bzw. Residualwert angenommen. Dabei kann zum einen vom Barwert des Liquidationswertes der Unternehmung ausgegangen werden, zum anderen eine Fortführung der Gesellschaft (going concern) unterstellt werden, wobei eine ewige Rente errechnet wird.[87] Nach empirischen Untersuchungen können diese Fortführungswerte, je nach Branche, zwischen 56% und 125% des Unternehmenswertes ausmachen.[88]

Nach dem Bruttoverfahren (Entity Method) wird der freie Cashflow (free Cashflow), welcher den Eigen- und Fremdkapitalgebern zur Verfügung steht, zugrunde gelegt.[89] Die Diskontierung erfolgt daher mit dem gewogenen Kapitalkostensatz CWACC (weighted average cost of capital), in welchem die Kapitalkosten für Eigen- und Fremdkapital und die induzierten Steuervorteile hinsichtlich der Fremdfinanzierung enthalten sind.[90] Der gewogene Kapitalkostensatz bestimmt sich anhand folgender Formel:[91]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Errechnung des Kapitalkostensatzes WACC

Die formale Ermittlung des Unternehmenswertes nach dem Bruttoverfahren lässt sich wie folgt darstellen:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten


Abbildung 4: Ermittlung des Unternehmenswertes nach dem Bruttoverfahren

Als Ergebnis der Diskontierung erhält man den Marktwert des Gesamtkapitals. Zur Bestimmung des Wertes des Eigenkapitals (shareholder value) ist der Marktwert des Fremdkapitals hiervon zu subtrahieren.[92] Im Gegensatz hierzu stellt das Nettoverfahren (Equity Method) lediglich auf die an die Eigenkapitalgeber tatsächlich fließenden Cashflows (Flow To Equity) ab.[93]

Als Benchmark zur Ermittlung einer adäquaten Eigenkapitalrenditeforderung[94] hat sich das Capital Asset Pricing Modell (CAPM) durchgesetzt, welches sich aus der Rendite risikofreier Wertpapiere zuzüglich eines Risikozuschlags, Beta, wie folgt ermittelt:[95]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5: CAPM

Auf Basis der für das Eigenkapital errechneten Renditeforderung kann der Unternehmenswertes nach der Equity-Methode nach der in folgender Abbildung illustrierten Formel errechnet werden.

Abbildung 6: Ermittlung des Unternehmenswertes nach dem Nettoverfahren (Equity-Methode)

Bei der dritten Gattung der Unternehmensbewertung nach der Discounted Cashflow Methode, dem Ajusted Present Value-Ansatz, wird eine fiktive, vollständige Eigenkapitalfinanzierung des Unternehmens unterstellt, wobei das so genannte Wertadditivitätsprinzip zugrunde gelegt wird. Der Kapitalwert einer Gesamtinvestition ist hiernach auch durch eine gedankliche Zerlegung in mehrere Teilinvestitionen ermittelbar.[96]

Im ersten Schritt wird die zugrunde liegende Kapitalstruktur ausgeblendet und eine vollständige Eigenkapitalfinanzierung unterstellt. Die Diskontierung der ausschließlich den Eigenkapitalgebern zufließenden Cashflows erfolgt daher mit der über das CAPM bestimmten Eigenkapitalrenditeforderung.[97] Der aus dem Wertbeitrag der realisierten Kapitalstruktur entstehende Steuervorteil (Tax Shield) ist zu addieren. Der Unternehmenswert nach diesem Verfahren lässt sich durch die Zusammenführung der einzelnen Komponenten Errechnen.[98]

Die Unternehmensbewertung nach der DCF-Methode ist in ihrer variantenreichen Umsetzung und durch die Anwendung des Barwertkonzeptes ein stark verbreiteter Ansatz.[99]

Gegenüber den anderen Varianten der DCF-Methode liegen die Vorteile der Unternehmensbewertung nach dem Ajusted Present Value Prinzip in der besseren Übersichtlichkeit durch Zerlegung in einzelne Komponenten. So lässt sich erkennen, inwieweit die Wertbeiträge aus operativer Leistung oder aus Steuerersparnissen resultieren.[100] Neben den genannten Vorteilen sind jedoch auch einige Nachteile zu nennen.

[...]


[1] Wüthrich, H. A. et al.; (1997): Vorsprung durch Virtualisierung; Wiesbaden: Gabler, S. 19

[2] Funk, Lothar Dr., 2002 Hoffungsträger Dienstleistung, Präsentation Institut der deutschen Wirtschaft

[3] Vgl. Greenspan, A., zitiert in: Karlenzing, W. (1999), S. 14

[4] Vgl. Davis, Beth/ Riggs, Brian (1999): Get smart, in: Information Week, April 1999, S. 40-50

[5] Vgl. North, K. (1996): Wissensintegration in einem Unternehmen der Elektrotechnitk und einer Unternehmensberatung (unveröffentlichte Projektberichte); Wiesbaden: FHW

[6] Vgl. ebenda

[7] Vgl. Bontis, N. (1999), S. 1.

[8] Vgl. Mangold, Roland (2000) Ausgewählte Probleme der Allgemeinen Psychologie II, Wissenserwerb, - speicherung, -abruf. , S. 5

[9] Dr Nick Bontis ist auf dem Gebiet der Wissensforschung und des Wissensmanagement durch zahlreiche Publikationen in Fachzeitschriften einschlägig bekannt.

[10] Vgl. Bontis, N. (1999), S. 1

[11] Ein Beispiel für eine solche Modifizierung stellt die Discounted Cash-Flow-Analyse unter Beachtung der Realoptionstheorie dar. Hierbei wird im Wesentlichen nicht nur auf den Ertragswert abgestellt, sondern die Handlungsalternative als solche mitbewertet.

[12] Bewertungsmethoden sind an sich logisch aufgebaute Konstrukte, die weder richtig noch falsch sind. Falsch können Ergebnisse aus einer Bewertung werden, wenn das verwendete Bewertungsinstrument auf eine Problemstellung angewendet wird, für welche deren Verwendung nicht sinnvoll erscheint.

[13] Vgl.: Drucker, Peter (1997): The future that has already happened; Harvard Business Review, September-Oktober, S. 20ff.

[14] Vgl.: North, K. (1998), S. 14

[15] Für weiterführende Informationen zu Triebkräften der Informations- und Kommunikationsgesellschaft und dem Wandel zur Wissensgesellschaft vgl.: Picot, A./Reichwald, R./Wigand, R.:(1998), Die grenzenlose Unternehmung; Wiesbaden: Galber (3. Auflage 1998)

[16] Für weiter Informationen zur Theorie der langen Wellen den Konjunktur Siehe: Nefiodow, L.A. (1991): Der fünfte Kondratieff: Strategien zum Strukturwechsel in Wirtschaft und Gesellschaft, Frankfurt am Main und Wiesbaden, 1991

[17] Vgl.: North, K. (1998), S. 16

[18] Stewart, T. A. (1998), S. 42

[19] Sydow, Jörg/van Well, Bennet, (1996): Wissensintensiv durch Netzwerkorganisaition – Strukturationstheoretische Analyse eines wissensintensien Netzwerkes. S. 1991-234, in: Scheyögg, G./Conrad, P. (Hrsg.).Managementforschung 6. Berlin/ New York : Walter de Gruyter

[20] Kocyba Herrmann (1999): Wissensbasierte Selbststeuerung: Die Wissensgesellschaft als arbeitspolitisches Kontrollszenario, in: Wissen und Arbeit: Neute Konturen von Wissensarbeit, Münster, S. 96

[21] North, K. (1998), S. 26

[22] Vgl.: ebenda

[23] In Anlehnung an Porter und Millar 1985, Siehe Rehäuser, J./Krcmar, H., (1996) Wissensmanagement: Ein integrativer Ansatz zu Gestaltung organisationaler Lernproezesse; in: Wieselhuber & Partner (Hrsg.), Handbuch Lernender Organisation; Wiesbaden, Gabler, S. 32 u. 33

[24] North, K (1998), S. 33 ff.

[25] Vgl. ADS, Rechnungslegung und Prüfung der Unternehmen, 6. Auflage, § 246, Tz. 26

[26] Thema dieser Arbeit ist nicht die bilanzielle Verwendung von Vermögensgegenständen. Bilanzierungspflichten, -Verbote und Wahlrechte sollen daher vor dem Hintergrund der gewählten Zielsetzung nicht näher behandelt werden. Für weiterführende Informationen vgl. Kodifizierung im allg. Teil des 3. Buches des HGB

[27] Olfert, K. (2001): Finanzierung, S. 29

[28] Ebenda

[29] Auf die Grundlagen des Aufbaus der Bilanz soll nicht weiter eingegangen werden. Die Grobgliederung der Bilanz und die Bedeutung der einzelnen Bilanzpositionen kann in § 266 HGB eingesehen werden.

[30] Vgl. Erickson, Scott G., Rothberg, Helen N. (2000): Intellecutal capital and competitivness, Guidelines for policy, in: Competitivness Review, Volume 10, Issue 2, S. 23

[31] Vgl. ebenda

[32] Stewart, T (1997), S. X.

[33] Roos et al (1997) S.V.

[34] Vgl.: Brooking, A. (1997), S. 364

[35] Vgl.: Celemi Annual Report 1999, S. 26-27

[36] Vgl.: Skandia (1995) S. 6

[37] Vgl.: Skandia (1998), Intellectual Capital Property Report, S. 4.

[38] Vgl.: Erickson, Rothberg (2000), S. 192f.

[39] Vgl.: Edvinsson, L./Malone, M. S. (1997), S. 146

[40] Bleicher, K. (1987): Strategisches Personalmanagement, in: Glaubrecht, H. / Wagner, D. (Hrsg.), Humanität und Rationalität in Personalpolitik und Personalführung, S. 23.

[41] Alewell, D. (1993), Interne Arbeitsmärkte, Hamburg S 87; Neus, W. (1998), Einführung in die Betriebswirtschaftslehre, Tübingen, S. 195

[42] Der Schwedische Versicherungskonzern Skandia ist ein Anbieter von Lebensversicherungen zur Risikovorsoge und Kapitalanlage. Das Unternehmen gilt als Pionier in der Implementierung von Wissensmanagement-Systemen, veröffentlichte als einer der ersten Unternehmen Intellectual Capital Reports und ist federführend in er Bewertung und dem Management von Intellektuellem Kapital (www.skandia.de).

[43] In Anlehnung an Brooking, Annie. Für weiterführende Informationen siehe Brooking, Annie (1996): Intellectual Capital: Core Asset for the Third Millennium Enterprise Business Press, New York, 1996.

[44] Vgl.: Stewart, Thoas A. (1998): Der vierte Produktionsfaktor, S. 91

[45] Vgl.: ebenda

[46] Vgl.: ebenda

[47] Vgl.: Maul, Karl-Heinz, Menninger, Jutta: Das “Intellectual Property Statement” – Eine notwendige Ergänzung des Jahresabschlusses, in: Der Betrieb, Jg. 53 (2000), Heft 11, S 530

[48]

[49] Lev, B. 2001. Intangibles: Management, Measurement and Reporting, The Brookings

Institution Press, UK, S. 7

[50] Sveiby, Karl Erik (1998): Wissenskapital – Das unentdeckte Vermögen: Immaterielle Unternehmenswerte aufspüren, messen und steigern, S. 115

[51] In Anlehnung an Brooking, Annie. Für weiterführende Informationen siehe Brooking, Annie (1996): Intellectual Capital: Core Asset for the Third Millennium Enterprise Business Press, New York, 1996.

[52] Vgl.: Skandia (1995) S. 6ff

[53] Vgl.: Bontis in Anlehnung an Saint-Onge, Hubert (1996)

[54] Sveiby 1997

[55] Vgl.: Strassmann, Paul A. (1997): Leading lights, in: Knowledge Inc., 01.05.1997, S. 1-7

[56] Vgl.: North, K (1998), S. 58

[57] Vgl.: Ebenda, S. 171

[58] Für Informationen zur ausführlichen Case-Study, siehe Sveiby (1998), S. 168

[59] Vgl. Dzinkowski, Romana (2000), The measurement and management of intellectual Capital: An introduction, in: Management Accounting, Volume 78 Issue 2, S. 32

[60] Den Standards der World Intellectual Property Organization (WIPO), mit Sitz in der Schweiz, haben sich neben den USA, Deutschland und UK 176 weitere Mitgliedsstaaten angeschlossen. Für weitere Informationen vgl. www.wipo.org

[61] Darüber hinaus unterliegen dem gewerblichen Schutzrecht Pflanzensorten und Halbleitertopographien. Diesen Bestandteilen soll vor dem Hintergrund des gewählten Arbeitstitels keine nähere Beachtung geschenkt werden.

[62] Das Urheberrecht schützt persönliche und geistige Schöpfung eines Menschen bzw. einer Personengruppe. Die Schutzfähigkeit umfasst zahlreiche Gebiete, wie Literatur, Musik, Kunst u.v.a.. In dieser Arbeit soll auf die im Kontext relevanten, wesentlichen Aspekte des Urheberschutzes eingegangen werden. Für umfangreiche Informationen vgl. Zanger, Georg (1996): Urheberrecht und Leistungsschutz im digitalen Zeitalter, Wien, Orac Verlag

[63] §2(2) UrhG mit dem Verweis auf §40a UrhG

[64] Für weiterführende Informationen, insbesondere zur Entstehung,, Übertragung, räumliche und zeitliche Begrenzung, vgl. Zanger, Georg (1996)

[65] Vgl. Sperling, H. J./ Ittermann, P. (1998): Unternehmensberatung, eine Dienstleistung im Aufwind, München und Mering, S. 4 ff.

[66] Vgl. Hofmann, W. H. (1991): Faktoren der erfolgreichen Unternehmensberatung, Diss., Wiesbaden, S. 40

[67] Vgl.: Wohlgemuth André, C.(2000): Professionelle Unternehmensberatung: Möglichkeiten und Grenzen. In: Kailer, Norbert/ Walger, Gerd (Hrsg.): Perspektiven der Unternehmensberatung für kleine und mittlere Betriebe. Wien, Linde Verlag 2000, S. 172

[68] ifm: Institut für Mittelstandsforschung, Bonn

[69] Zum folgenden Vgl. Bourgeois, T./ Getchell, C. (2000): The global Consulting Marketplace: Key Data, Forecasts & Trends, Kennedy Information Research Group, Fitzwilliam, New Hampshire

[70] Wohlgemuth, André, C. (1995): Professionelle Managementberatung, in: Sonderdruck aus Unternehmensberatung und Management. Die Partnerschaft zum Erfolg, hrsg. v. Wohlgemuth, A.C./Treichler, C., Zürich, S. 29

[71] Vgl. Kubr, M. (1996): Management Consulting, A Guide to the Profession, 3. Auflage, Geneva, S. 711f.

[72] Beispielsweise Earnst & Young Consulting, KPMG Consulting und PriceWaterhouseCoopers mit dem Verkauf ihrer Beratungssparten.

[73] Vgl. Alpha Publications (1996): The Market for Management Consultancy Services in Western Europe, Beaconsfield, S. 44

[74] Beispielsweise erfolgten unsolide Prüfungspraktiken bzw. Betrug bei der Prüfung der US Amerikanischen Unternehmen Enron und Tyco, was zu gravierenden Fehldarstellungen der Vermögenslage dieser Gesellschaften führte.

[75] Vgl. IFAC: International Federation of Accountants, Code of Ethics, sowie HGB § 319 Abs. 2 Nr. 5

[76] z.B. Ernst &Young, PriceWaterhouseCoopers und KPMG

[77] Egan, G. (1979): Der fähige Helfer. Grundformen helfender Beziehungen. Burckhardhaus-Laetare, Gelnhausen/Berlin/Stein 1979., Ivey A.E./ Ivey.M.B./Simek-Downing, L.: Counseling and Psychotherapy: Integration Skills, Theory and Practice. Englewood Cliffs, NJ: Prentice Hall, 1987

[78] Culley, S. (1996): Beratung als Prozess, Lehrbuch kommunikativer Fähigkeiten., Weinheim und Basel, S. 13ff.

[79] Kubr (1996), S. 54

[80] Vgl.: Edvinsson, L./Malone, M. S. (1997), S. 146

[81] Bloomberg L.P. Stand 26. September 2002

[82] Rädler, Albert J./ Pöllath, Reinhard (Hrsg.): Handbuch der Unternehmensakquisition, Frankfurt a.M. 1982, S. 97

[83] Vgl. Pratt, Sannon P./Reilly, Robert F./ Schweihs, Robert P.: Valuing a Business – The Analysis and Aprraisal of Closely Held Companies, 3rd Edition, Chicago 1996, S. 544

[84] Vgl. Korth, H.-Michael.: Unternehmensbewertung im Spannungsfeld zwischen betriebswirtschaftlicher Unternehmenswertermittlung, Marktpreisabgeltung und Rechtssprechung, in: Betriebs-Berater, 1992, 47. Jg., H. 33, Beilage 19, S. 2

[85] Vgl. Siegel, Theodor: Grundlagen der Unternehmensbewertung, in: Wirtschaftswissenschaftliches Studium, 1991, 20 Jg., H. 5, S. 231

[86] Vgl. Mandl, Rabel, a.a.O., S. 285 und Hachmeister, Dirk: Der Discounted Cash Flow als Maß der

Unternehmenswertsteigerung, Dissertation, München 1994, S. 94

[87] Vgl. Copeland, Tom/ Koller, Tim/ Murrin, Jack: Unternehmenswert, Methoden und Strategien

für eine wertorientierte Unternehmensführung (Valuation), übersetzt von Thorsten Schmidt, Frankfurt 1993, S. 223

[88] Siehe ebenda

[89] Die Errechnungsweise der Cashflows soll in dieser Arbeit nicht explizit behandelt werden. Weiterführende Informationen erhält der Leser beispielsweise in Copeland, Koller, Murrin S. 167ff.

[90] Vgl. Rappaport, Alfred (1999): Shareholder Value: Ein Handbuch für Manager und Investoren, 2. Auflage, Stuttgart 1999, S. 40

[91] Vgl. Aders, Christian: Unternehmensbewertung bei Preisstabilität und Inflation, Dissertation, München

1997, S. 55

[92] Vgl. Betsch, Oskar/ Groh, Alexander/ Lohmann, Lutz: Corporate Finance, Unternehmensbewertung, M & A und innovative Kapitalmarktfinanzierung, München 1998, S. 168

[93] Die Differenzierung zwischen dem Brutto- und Nettoverfahren soll nicht im Mittelpunkt dieser Arbeit stehen. Für ausführliche Informationen vgl. Ballwieser (1994), S. 1383 ff.

[94] Neben dem CAPM-Modell ist die Renditeforderung ebenfalls über das Abitrage Pricing Modell nach Ross möglich. Vgl. Ross, St. A., The Arbitrage Theory of Capital Asset Pricing, in: Journal of Economic Theory 13 (1976) S. 341-360; Ross, St. A., Return, Risk and Arbitrage, in: Risk and Return in Finance, Vol. 1, Hrsg. von I. Friend und J.L. Bicksler, Cambridge/Mass. 1977, S. 189-218

[95] Für Herleitung und umfangreiche Informationen zum CAPM vgl. Copeland, Koller, Murrin, a.a.O., S. 208; Sharpe, W.F. (1964): Capital Asset Prices: A Theory of Market Equilibrium under Conditions of Risk, in: Journal of Finance, Vol. 19, S. 425-442

[96] Vgl. Suckut: Unternehmensbewertung für internationale Akquisitionen, Dissertation, Köln 1992, S. 88

[97] Vgl. Betsch/ Groh/ Lohmann (1998), S. 169

[98] Für weiterführende Informationen vgl. Ballwieser (1994), S. 1383 ff.

[99] Sieben, Günter (1998): Unternehmensbewertung: Discounted Cashflow-Verfahren und Ertragswertverfahren – zwei völlig unterschiedliche Ansätze?, in: Josef Lanfermann (Hrsg.), Internationale Wirtschaftsprüfung, Düsseldorf 1995, S. 737ff.

[100] Vgl. Drukarczyk, J.: a.a.O., 1998, S. 230

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2002
ISBN (eBook)
9783832461775
ISBN (Paperback)
9783838661773
DOI
10.3239/9783832461775
Dateigröße
758 KB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Munich Business School – Betriebswirtschaftslehre
Erscheinungsdatum
2002 (Dezember)
Note
1,2
Schlagworte
wissen unternehmensbewertung wissensbewertung bewertung
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Titel: Bewertung von wissensbasierten Unternehmen am Beispiel von Unternehmensberatungsgesellschaften
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