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Universelle Benutzbarkeit und Barrierefreiheit bei Webseiten der breiten Masse und der öffentlichen Hand

Grundlagen, Erklärungen und Lösungswege zur Erstellung von behindertengerechten, gesetzeskonformen Webangeboten

©2002 Diplomarbeit 266 Seiten

Zusammenfassung

Inhaltsangabe:Einleitung:
Accessibility und Usability bzw. Barrierefreiheit und Benutzbarkeit spielen im Web eine immer wichtiger werdende Rolle. Einerseits möchte man sich von seinem Konkurrenten durch bessere Benutzbarkeit unterscheiden, andererseits ist es für einen Webauftritt der öffentlichen Hand möglicherweise sogar gesetzlich vorgeschrieben, Barrierefreiheit nach bestehenden Standards zu erfüllen.
Es mag überzogen klingen, Webseiten für eine so kleine Bevölkerungsgruppe wie beispielsweise Blinde zu optimieren oder zu erstellen. Im Bereich des eGovernment und der öffentlichen Hand ist dies durch Gesetzte mittlerweile in vielen Ländern Pflicht. Auch die Privatwirtschaft kann in diesem Bereich soziale Kompetenz und Verantwortung zeigen. Schliesslich ist eine Webseite, die barrierefrei zugänglich ist, für jeden Nutzer einfacher zu bedienen. Die technischen Vorteile wie bessere Indizierbarkeit durch Suchmaschinen und Geräteunabhängigkeit im Zeitalter des mobilen Internets dürfen ebenfalls nicht ausser Acht gelassen werden.
Gut für die einen, notwendig für die anderen – diese Arbeit zeigt die Synergien von Usability und Accessibility, sowie ihre Unterschiede. Anhand der ‘Digitalen Kluft’, Statistiken, verschiedenen Arten von Behinderungen, der Analyse von bestehenden und sich entwickelnden Gesetzen und Zugänglichkeitsrichtlinien in Europa und den USA soll aufgezeigt werden, weshalb das Thema mittlerweile einen so hohen Stellenwert bei der Gestaltung von Webauftritten inne hält. Entwicklern soll eine Anleitung zur benutzerfreundlichen und barrierefreien Gestaltung von Webseiten gegeben werden. Projektleitern und Beratern soll im Hinblick auf die gesetzlichen Anforderungen der wirtschaftliche Nutzen näher gebracht werden.
Ziel der Arbeit ist es, den Leser für das Thema zu sensibilisieren und Möglichkeiten zur Umsetzung eines barrierefreien und benutzerfreundlichen Webauftrittes aufzuzeigen.

Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis:
A.AbstractI
B.InhaltsverzeichnisIII
C.VorwortIX
D.AbkürzungsverzeichnisXI
E.GlossarXIII
F.AbbildungsverzeichnisXVII
G.TabellenverzeichnisXXIII
H.QuellcodeverzeichnisXXV
1.Abgrenzung und Gegenstand1
1.1Ziele und Zweck der Arbeit1
1.2Das Unternehmen namics3
1.3Definitionen5
1.3.1Usability5
1.3.1.1Was ist Usability?5
1.3.1.2Warum ist Usability wichtig?6
1.3.1.3DIN-ISO-Norm 9241-11 Definition6
1.3.2Accessibility7
1.3.2.1Was ist Accessibility?7
1.3.2.2Warum ist Accessibility wichtig?8
1.3.3Flexibility […]

Leseprobe

Inhaltsverzeichnis


ID 6149
Tressl, Markus: Universelle Benutzbarkeit und Barrierefreiheit bei Webseiten der breiten
Masse und der öffentlichen Hand - Grundlagen, Erklärungen und Lösungswege zur
Erstellung von behindertengerechten, gesetzteskonformen Webangeboten
Hamburg: Diplomica GmbH, 2005
Zugl.: Fachhochschule Konstanz, Diplomarbeit, 2002
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Diplomica GmbH
http://www.diplom.de, Hamburg 2005
Printed in Germany

A Abstract
Accessibility und Usability bzw. Barrierefreiheit und Benutzbarkeit spielen im
Web eine immer wichtiger werdende Rolle. Einerseits möchte man sich von sei-
nem Konkurrenten durch bessere Benutzbarkeit unterscheiden, andererseits ist es
für einen Webauftritt der öffentlichen Hand möglicherweise sogar gesetzlich vor-
geschrieben, Barrierefreiheit nach bestehenden Standards zu erfüllen.
Es mag überzogen klingen, Webseiten für eine so kleine Bevölkerungsgruppe wie
beispielsweise Blinde zu optimieren oder zu erstellen. Im Bereich des eGovern-
ment und der öffentlichen Hand ist dies durch Gesetzte mittlerweile in vielen
Ländern Pflicht. Auch die Privatwirtschaft kann in diesem Bereich soziale Kom-
petenz und Verantwortung zeigen. Schliesslich ist eine Webseite, die barrierefrei
zugänglich ist, für jeden Nutzer einfacher zu bedienen. Die technischen Vorteile
wie bessere Indizierbarkeit durch Suchmaschinen und Geräteunabhängigkeit im
Zeitalter des mobilen Internets dürfen ebenfalls nicht ausser Acht gelassen wer-
den.
Gut für die einen, notwendig für die anderen ­ diese Arbeit zeigt die Synergien
von Usability und Accessibility, sowie ihre Unterschiede. Anhand der `Digitalen
Kluft', Statistiken, verschiedenen Arten von Behinderungen, der Analyse von be-
stehenden und sich entwickelnden Gesetzen und Zugänglichkeitsrichtlinien in Eu-
ropa und den USA soll aufgezeigt werden, weshalb das Thema mittlerweile einen
so hohen Stellenwert bei der Gestaltung von Webauftritten inne hält. Entwicklern
soll eine Anleitung zur benutzerfreundlichen und barrierefreien Gestaltung von
Webseiten gegeben werden. Projektleitern und Beratern soll im Hinblick auf die
gesetzlichen Anforderungen der wirtschaftliche Nutzen näher gebracht werden.
Ziel der Arbeit ist es, den Leser für das Thema zu sensibilisieren und Möglichkei-
ten zur Umsetzung eines barrierefreien und benutzerfreundlichen Webauftrittes
aufzuzeigen.


Inhaltsverzeichnis
III
B Inhaltsverzeichnis
A Abstract...I
B Inhaltsverzeichnis ...III
C Vorwort... IX
D Abkürzungsverzeichnis ... XI
E Glossar... XIII
F
Abbildungsverzeichnis ... XVII
G Tabellenverzeichnis ... XXIII
H Quellcodeverzeichnis ...XXV
1
Abgrenzung und Gegenstand ...1
1.1
Ziele und Zweck der Arbeit ... 1
1.2
Das Unternehmen namics... 3
1.3
Definitionen... 5
1.3.1
Usability ... 5
1.3.1.1
Was ist Usability?... 5
1.3.1.2
Warum ist Usability wichtig? ... 6
1.3.1.3
DIN-ISO-Norm 9241-11 Definition... 6
1.3.2
Accessibility ... 7
1.3.2.1
Was ist Accessibility?... 7
1.3.2.2
Warum ist Accessibility wichtig? ... 8
1.3.3
Flexibility und Compatibility... 9
1.3.4
Digital Divide... 10
1.3.5
eGovernment ... 11
2
Die Accessibility Theorie...13
2.1
Accessible Web Sites... 16
2.1.1
Synergie zwischen Accessibility und Usability... 16
2.1.2
Usable Accessibility ... 17
2.1.3
Beispiel für Web Accessibility... 18
2.1.4
Unterschiede zwischen Usability und Accessibility... 20
2.1.5
Accessibility als Prozess ... 21
2.1.6
Gut für die einen, notwendig für andere ... 22
2.1.7
Funktionelle und situationsbedingte Einschränkungen... 23
2.1.8
Gründe für Accessible Websites ... 25
2.1.9
Exkurs ­ Vorgeschichte des Accessibility Bewusstseins ... 25
2.2
Digital Divide ­ Die digitale Kluft ... 27

Inhaltsverzeichnis
IV
2.2.1
Probleme der Technologieverteilung in der Welt... 27
2.2.2
Unterschiede innerhalb von Nationen ... 28
2.2.3
Kontinentale Unterschiede und Gefälle ... 30
2.2.4
Digitale Kluft bei Kids im Internet ... 32
3
Forderung nach Accessibility ...33
3.1
Auftretende Behinderungen ... 33
3.1.1
Farbenblindheit und -sehschwächen... 33
3.1.2
Blindheit... 35
3.1.3
Motorische Behinderungen ... 36
3.2
Statistiken, Zahlen und Fakten... 38
3.2.1
Deutschland... 38
3.2.2
Schweiz, EU, UNO... 40
3.2.3
USA ... 42
3.3
Die Gesetze ... 45
3.3.1
Deutschland ­ BGG ­ BITV ... 45
3.3.1.1
Das Gesetz ... 45
3.3.1.2
Die Verordnung... 46
3.3.1.3
Anwendung der Richtlinien ... 47
3.3.1.4
Zeithorizont für die Anwendung ... 48
3.3.1.5
Zusammenfassung... 48
3.3.2
Europäische Union... 49
3.3.3
Schweiz ­ BehiG... 50
3.3.3.1
Historie... 50
3.3.3.2
Das Gesetz ... 51
3.3.4
USA ... 52
3.3.4.1
Historie... 52
3.3.4.2
Das Gesetz ... 53
3.4
Accessibility bei grossen Konzernen ... 55
3.4.1
Microsoft ... 55
3.4.2
Macromedia ... 56
3.4.3
Adobe ... 56
3.4.4
IBM ... 57
3.4.5
SAP ... 57
3.5
eGovernment ... 58
3.5.1
Stadien des eGovernment ... 59
3.5.2
Zugang zu Informationen ... 62
3.5.3
eGovernment und eDemokratie ... 64
3.5.4
eGovernment Design ... 65
3.6
Business Benefits von Accessibility... 66
3.6.1
Wirtschaftliche Bedeutung von Accessible Webdesign ... 66
3.6.2
Technische Bedeutung von Accessible Webdesign ... 71
3.7
Mobile Usability... 73

Inhaltsverzeichnis
V
3.7.1
Zukunft der Informationsgesellschaft?... 73
3.7.2
Die Relevanz von WAP... 74
3.7.3
Limitationen des mobilen Internets... 75
3.7.4
Mobile-Usability Empfehlungen... 75
3.7.5
Heutiger Stand der Mobile-Usability... 78
3.8
Usability aus der Sicht von Internet-Minderheiten ... 79
3.8.1
Kids und Teens... 79
3.8.2
Usability für Kids ... 80
3.8.3
Usability für Senioren... 83
4
Accessibility an Beispielen ...85
4.1
Die Regelwerke... 85
4.2
Überblick und Aufbau der WCAG... 85
4.3
Richtlinien für Webinhalte ... 88
4.3.1
Richtlinie 1 ­ Audio und Visuelles ... 88
4.3.2
Richtlinie 2 ­ Verständlichkeit ohne Farbe ... 91
4.3.3
Richtlinie 3 ­ Struktur und Präsentation ... 93
4.3.4
Richtlinie 4 ­ Abkürzungen, Fremdsprachen... 98
4.3.5
Richtlinie 5 ­ Tabellen... 100
4.3.6
Richtlinie 6 ­ Unabhängigkeit... 103
4.3.7
Richtlinie 7 ­ Zeitgesteuerte Inhalte ... 106
4.3.8
Richtlinie 8 ­ Benutzerschnittstellen... 108
4.3.9
Richtlinie 9 ­ Geräteunabhängigkeit ... 109
4.3.10
Richtlinie 10 ­ Interim-Lösungen... 112
4.3.11
Richtlinie 11 ­ W3C Standards ... 116
4.3.12
Richtlinie 12 ­ Kontext und Orientierung ... 118
4.3.13
Richtlinie 13 ­ Navigation... 122
4.3.14
Richtlinie 14 ­ Einfachheit... 126
4.4
Fazit der WCAG 1.0... 128
4.5
WCAG 1.0 vs. 2.0 ... 128
4.6
Usability- und Accessibility-Tests ... 130
4.6.1
Das Usability Kartenspiel ... 130
4.6.2
Interviews ... 130
4.6.3
Fragebögen ... 131
4.6.4
Heuristische Evaluation nach Nielsen und Molich ... 132
4.6.5
Iterative Evaluation ... 133
4.6.6
Einzel- Gruppenevaluation ... 133
4.6.7
Der Runde Tisch... 134
4.6.8
Die Methoden in der Praxis... 134
4.6.9
Auswahl und Durchführung... 135
4.6.10
Auswertung und Nutzung der Testergebnisse... 135

Inhaltsverzeichnis
VI
4.6.11
Fazit... 136
4.7
Accessibility Testing und Validating ... 137
4.7.1
Testing und Validating Tools... 137
4.7.2
Vischeck ­ Farbblindheits-Simulation... 137
4.7.3
Screen Reader... 138
4.7.4
Braille Surf ... 139
4.7.5
Bobby ... 141
5
Schlussbetrachtung und Analyse der Erkenntnisse ...143
I
Anhang...145
I.1
Anhang 1 ­ Usability ... 145
I.1.1
Warum kommen Besucher einer Webseite wieder?... 145
I.1.2
Merkmale für Benutzerfreundlichkeit und Usability... 146
I.1.3
Zweck einer Webseite... 147
I.1.3.1
Firmenname und Firmenlogo ... 147
I.1.3.2
Tag-Line, Schlagworte der Seite... 147
I.1.3.3
Die wichtigsten Inhalte ... 147
I.1.3.4
Startseite... 147
I.1.4
Informationen zum Unternehmen... 148
I.1.4.1
Firmeninformationen ... 148
I.1.4.2
Kontaktmöglichkeit... 148
I.1.5
Inhalt der Seiten... 149
I.1.5.1
Wer sind meine Besucher ... 149
I.1.5.2
Vermeiden von doppeltem Inhalt ... 149
I.1.5.3
Reisserische Marketing Phrasen... 149
I.1.5.4
Einheitliche Ausdrucksweisen... 150
I.1.5.5
Überschriften und Kategorien ... 150
I.1.5.6
Sprache und Typographie... 150
I.1.6
Was bietet die Webseite ... 151
I.1.7
Links ... 152
I.1.7.1
Schlüsselworte... 152
I.1.7.2
Linkfarben ... 152
I.1.7.3
Link, aber wohin?... 152
I.1.8
Navigation... 153
I.1.9
Suche ... 154
I.1.10
Grafiken und Animationen... 155
I.1.11
Grafikdesign... 157
I.1.12
Farben ... 158
I.1.13
Fenstertitel... 159
I.1.14
URLs... 160
I.1.15
Welcome Screens, PopUp Fenster, Werbung... 161
I.1.16
Technische Probleme ... 162
I.1.17
Danksagungen, Awards, Lobpreisungen... 162
I.2
Anhang 2 ­ Wo erwarten User Was auf einer Webseite... 163
I.2.1
Interne Links ... 163

Inhaltsverzeichnis
VII
I.2.2
Externe Links ... 164
I.2.3
Link zur Startseite der Präsenz ... 165
I.2.4
Suchfunktion ... 165
I.2.5
Werbebanner ... 166
I.2.6
Login und Registrierung ... 167
I.2.7
Warenkorb ... 167
I.2.8
Hilfe Link... 168
I.2.9
Links zu Produkten ... 169
I.2.10
Die theoretisch optimale Webseite... 170
I.3
Anhang 3 ­ Design Empfehlungen... 171
I.4
Anhang 4 ­ Alltägliche Usability-Hürden ­ Lösungen... 174
I.4.1
Vertippen in einer Suchmaschine... 174
I.4.2
Eingabe einer falschen URL ... 176
I.4.3
Präsentation von Suchergebnissen... 177
I.5
Anhang 5 ­ Screen Real Estate ... 180
I.5.1
Bildschirmplatz ist wertvoll ... 180
I.5.2
Der Begriff Screen Real Estate ... 180
I.5.3
http://www.spiegel.de... 183
I.5.4
http://www.news.ch ... 184
I.5.5
http://europe.cnn.com ... 185
I.5.6
Screen Real Estate Fazit ... 186
I.6
Anhang 6 ­ Accessible PDF... 187
I.6.1
Anforderungen zur Erstellung von Accessible PDF ... 188
I.6.2
Accessible PDF mit MS Office 2000... 189
I.6.3
Accessible PDF aus existierendem PDF... 189
I.7
Anhang 7 ­ Browserkompatibilitäten ... 190
I.8
Anhang 8 ­ Abbildungen aus dem Textteil ... 197
I.9
Anhang 9 ­ WAI WCAG 1.0 Checkliste... 224
J
Literaturverzeichnis ...231
J.1
Bücher ... 231
J.2
Zeitschriften ... 232
J.3
Whitepapers... 234
J.4
Sonstige Quellen und Verweise ... 234
K Ehrenwörtliche Erklärung...239


Vorwort
IX
C Vorwort
Im März 2002 entstand die Idee zu dieser Diplomarbeit in einem Gespräch mit
Jürg Stuker, meinem Betreuer bei der namics ag. Dabei unterhielten wir uns über
den Artikel `Pushing human-computer interaction research to empower every ci-
tizen ­ Universal Usability' von Ben Shneiderman. In diesem Artikel geht es um
Universal Usability, in Bezug auf Technologie-, Benutzer- und Wissens-
unterschiede.
Im Hinblick auf die Gesetze in den USA, dem Gesetzesentwurf für Deutschland
und dem anstehenden eGovernment Projekt der namics ag für das `Schweizer
Bundesamt für Statistik ­ BFS', wurden der Titel sowie der Umfang der Diplom-
arbeit festgelegt.
Das Thema war für mich von Anfang an sehr interessant, da es sowohl technische
Themen wie die Programmierung von Webseiten als auch betriebswirtschaftliche
Hintergründe wie die Vorteile der benutzerfreundlichen Webgestaltung beinhalte-
te. Ein ebenso reizvoller Aspekt der Diplomarbeit lag in der Themenvielfalt. Es
mussten Themen aus dem Bereich der Technik wie beispielsweise mobiles Inter-
net und alternative Zugangstechnologien erarbeitet werden. Zusätzlich wurden
Statistiken und Entwicklungen der betroffenen Zielgruppen sowie die Gesetzge-
bung einzelner Nationen ausgewertet.
Bei der Realisierung der Richtlinien im Projekt `BFS' war ein Grossteil der Arbeit
ein spielerisches Ausprobieren der erstellten Webseiten mit einem Screen Reader
wie er von Blinden genutzt wird. Aus diesen Erfahrungen konnte eine Sammlung
an Hilfsmitteln erstellt werden, durch welche es Entwicklern erleichtert wird, ihre
Arbeit zu überprüfen.
Ebenso war es im Laufe meiner Diplomarbeit interessant zu beobachten, wie in
Deutschland aus einem Gesetzesentwurf zur Barrierefreiheit schliesslich ein ver-
abschiedetes Gesetz samt Umsetzungsverordnung entstand.

Vorwort
X
Artikel in den Fachzeitschriften c't und iX sowie Berichterstattungen in online
Newstickern zur Entwicklung des neuen Gesetzes und seiner Auswirkung waren
ein weiterer Motivationspunkt das richtige Thema gewählt zu haben.
Die namics ag mit Jürg Stuker und mir werden in Zusammenarbeit mit dem Blin-
den Arnold Schneider, Vorsitzender der Gesellschaft `Zugang für Alle', am 24.
Oktober 2002 in Zürich aus den aktuellen Anlässen einen Web Accessibility E-
vent halten, bei welchem wir auch über die erarbeiteten Ergebnisse dieser Dip-
lomarbeit referieren werden.
Ich möchte mich speziell bei Jürg Stuker, der mich erst auf das Thema meiner
Diplomarbeit gestossen hat, für die Betreuung und wertvollen Inputs bedanken,
sowie bei allen anderen namics-Kollegen, die mir oft sehr nützliche Anregungen
für meine Arbeit haben zukommen lassen.
Des Weiteren möchte ich Professor Dr. Paul Wenzel für seine Betreuung und Un-
terstützung seitens der Fachhochschule Konstanz danken.
Last but not least ein grosses Dankeschön an diejenigen, die zum Ende hin diese
Arbeit Korrektur gelesen haben.
Konstanz, 7. Oktober 2002
Markus Tressl

Abkürzungsverzeichnis
XI
D Abkürzungsverzeichnis
[D]-Link :
Descriptive-
/
Beschreibender-Link
ACM
:
Association for Computing Machinery
ADA
:
Americans with Disabilities Act
AOL :
America
Online
ASCII
:
American Standards Committee on Information Interchange
AUS
:
Australian Standards for Accessible Web Design
BehiG :
Behinderten-Gleichstellungsgesetz,
Schweiz
BFS
:
Schweizer Bundesamt für Statistik
BGG :
Behinderten-Gleichstellungsgesetz,
Deutschland
BITV :
Barrierefreie
Informationstechnik-Verordnung
CET
:
Central European Time, Mitteleuropäische Zeit
cHTML
:
Compact HyperText Markup Language
CSS
:
Cascading Style Sheet
DHTML
:
Dynamic HyperText Markup Language
DIN-ISO
:
Deutsche Industrie Norm ­ International Standards Organisation
DTD
:
Document Type Definition
FAQ :
Frequently
Asked
Questions
G2B :
Government-to-Business
G2B2G :
Government-to-Business-to-Government
G2C :
Government-to-Citizen
G2C2G :
Government-to-Citizen-to-Government
G2G :
Government-to-Government
GIF
:
Graphics Interchange Format
GSM
:
Global System for Mobile Communications
HTML :
HyperText
Markup
Language
IBM :
International
Business
Machines
ICT
:
Information and Communication Technologies

Abkürzungsverzeichnis
XII
IMS
:
IMS Global Learning Consortium
IV-Rente
:
Invaliden Rente, Schweiz
KISS
:
Keep it Simple and Stupid
MS Office
:
Microsoft Office
MSDN
:
Microsoft Developer Network
OCR
:
Optical Character Recognition
OECD
:
Organisation for Economic Cooperation and Development
OS :
Operating
System
PDA
:
Personal Digital Assistant
PDF
:
Portable Document Format
RDF
:
Resource Description Framework
RTF
:
Rich Text Format
SAP
:
Systeme, Anwendungen und Produkte in der Datenverarbeitung
SS#
:
Social Security Number
SURL
:
Software Usability Research Lab
TCP/IP
:
Transmission Control Protocol/Internet Protocol
TFT
:
Thin Film Transistor
UCLA
:
University of California Los Angeles
UNPAN
:
United Nations Online Network in Public Administration and
Finance
URL :
Uniform
Resource
Locator
VPAT
:
Voluntary Product Accessibility Template
W3C
:
World Wide Web Consortium
WAI :
Web
Accessibility
Initiative
WAP
:
Wireless Application Protocol
WCAG
:
Web Content Accessibility Guidelines
WWW :
World
Wide
Web
XHTML
:
Extensible HyperText Markup Language
XML :
Extensible
Markup
Language

Glossar
XIII
E Glossar
404-Fehlermeldung
:
HTML-Fehler-Code für `Seite nicht gefunden'
AddOn
:
Hard- oder Software, welche den Computer oder
das Programm um Funktionalität erweitert
Applet
:
Ein Programm, das in eine Webseite eingefügt
wurde
Assistive Technologies
:
Unterstützende Technologien, meist um Behin-
derten Menschen die Arbeit zu erleichtern
Benutzer- / Useragent
:
Software zum Zugriff auf Internetinhalte, z.B.
Browser oder Screen Reader
Braille Zeile
:
Hardwareerweiterung der Tastatur eines Blinden,
die Informationen vom Bildschirm werden in
Braille-Schrift umgesetzt
Community
:
Gemeinschaft auf einer Webseite, meist stehen
Chat-Funktionen und Bulletin-Boards zum Aus-
tausch untereinander zur Verfügung
Content Language
:
Sprache, in der ein Dokument verfasst ist
Content Negotiation
:
Verhandlung zwischen Browser (Client) und
Webserver
Content Type
:
Inhalt eines Dokuments
Deuteranopie :
Grünblindheit
Dublin Core
:
Initiative zur Standardisierung von Metadaten
Entwickler von Inhalten :
Jemand, der Web-Seiten erstellt oder Websites
gestaltet
Front-Loading
:
Informationen werden seriell gelesen, d.h. der An-
fang muss immer verschieden sein, um unter-
schieden werden zu können

Glossar
XIV
HTTP-Redirect
:
Automatische Weiterleitung des Clients durch den
Server
HTTP-Request
:
Anforderung von Daten durch den Browser beim
Webserver
i-mode
:
Produkt von NTT DoCoMo. Farbiges, schnelles
Internet auf dem Handy. Besser als WAP.
Linktext
:
Der dargestellte Textinhalt eines Links
Magnifier
:
Software Tool für Sehbehinderte zur Vergrösse-
rung eines Bildschirmausschnittes
Markup
:
Text, der den Daten eines Dokument hinzugefügt
wird, um Informationen zu übermitteln
MathML
:
Basierend auf XML, zur Darstellung von mathe-
matischen Formeln auf Webseiten
Mine-Sweeping
:
Suchen nach Dingen durch Bewegen der Maus
Navigationsleiste
: Eine Navigationsleiste ist eine Zusammenstellung
von Links auf die wichtigsten Teile eines
Dokuments oder einer Site
PlugIn
:
Programme, die in Kombination mit anderen Pro-
grammen verwendet werden. Acrobat ist ein
Browser PlugIn, Vischeck ein Photoshop PlugIn
PopUp
:
Kleines, neues Fenster, das sich beim Aufruf von
Webseiten öffnet
PostScript
:
Programmiersprache die das Erscheinungsbild auf
einer gedruckten Seite beschreibt
Protanopie :
Rotblindheit
Screen Reader
:
Software, die von Blinden als AddOn zum Brow-
ser genutzt werden und Webseiten vorlesen
Service-Navigation
:
Dienste wie Hilfe, About, Profil, etc. werden in
der Regel hier zusammen gefasst

Glossar
XV
Sitemap
:
Eine Sitemap stellt eine Gesamtübersicht über den
Aufbau einer Seite oder Site bereit
Stylesheet
:
Ein Stylesheet ist eine Menge von Anweisungen,
die die Präsentation eines Dokuments spezifizie-
ren
Subscription-Liste
:
Email-Liste im Internet für welche man sich re-
gistrieren muss um die gewünschten Informatio-
nen zu erhalten
Suchmaschinen-Spider
:
Programm von Suchmaschinen, das wie eine
Spinne das Netz durchforsten und die Webseiten
indiziert
Top- /
First-Level-Navigation
:
Hauptkategorien einer Webseite werden hier zu-
sammen gefasst
Trial and Error
:
Methode, die durch Ausprobieren und Fehler ei-
nen Lerneffekt verschafft
Tritanopie :
Blaublindheit
Virtual Reality System
:
Simulation einer realen oder fiktiven Umgebung,
man kann sich in allen drei Dimensionen (Höhe,
Breite, Tiefe) bewegen


Abbildungsverzeichnis
XVII
F Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1 ­ namics Logo ...3
Abbildung 2 ­ Usability in einem Auto, Cupholder vs. Autoradio...5
Abbildung 3 ­ Begriffshierarchie eGovernment; Quelle:
http://glossar.iwv.ch...11
Abbildung 4 ­ ALT-Text wird in einem PopUp dargestellt, wenn man mit
der Maus über die Grafik fährt (Beispiel: Internet Explorer) ...19
Abbildung 5 ­ ALT-Text wird bei nicht geladenen Bildern dargestellt; fehlt
das ALT-Attribut, wird nur `IMAGE' angezeigt (Beispiel: Opera) ...19
Abbildung 6 ­ Darstellung des ALT-Textes in einem Screen Reader;
alternativer Text wird vorgelesen, fehlt der alternative Text fehlt auch
die Information (Beispiel: IBM Homepage Reader) ...19
Abbildung 7 ­ Hindernisse beim Zugang zum Internet; Quelle: http://cio-
dpi.gc.ca...28
Abbildung 8 ­ Technologiegefälle in Westeuropa vs. USA; Quelle:
Computer Industry Almanac...31
Abbildung 9 ­ Kontinentale Unterschiede in der Internetnutzung und ihre
Ursachen; Quelle: Meta Group...31
Abbildung 10 ­ Die Arten von Farbenblindheit im Überblick...34
Abbildung 11 ­ http://www.diebauengineering.ch für Normalsichtige und
rot-grün Blinde...35
Abbildung 12 ­ Braille Zeilen...36
Abbildung 13 ­ Joystick für motorisch Behinderte zur Steuerung eines
Computers...37
Abbildung 14 ­ Einfacher Magnifier von Windows...37
Abbildung 15 ­ Behindertenrate in Deutschland; Stand 12/1999 ...38
Abbildung 16 ­ Altersverteilung bei Behinderung in Deutschland; Stand:
12/1999 ...39
Abbildung 17 ­ Verteilung der auftretenden Behinderungen in
Deutschland; Stand: 12/1999 ...40
Abbildung 18 ­ Gesundheitliches Wohlbefinden in der Schweiz; Quelle:
BFS; Stand: 07/1999 ...41
Abbildung 19 ­ Anteile der Behinderungsgrade in der US Bevölkerung;
Quelle: InfoUse...43

Abbildungsverzeichnis
XVIII
Abbildung 20 ­ Anzahl der Menschen in Millionen mit Problemen beim...;
Quelle: InfoUse...44
Abbildung 21 ­ Stadien des modernen eGovernment; Quelle: The 24/7
Agency ...60
Abbildung 22 ­ Geringe Realisierung potentieller Kunden einer
eCommerce Seite; auftretende Probleme sind meist Usability-
Probleme; Quelle: namics Firmenpräsentation ...66
Abbildung 23 ­ Prozentuale Internetnutzung bei Kids und Teens; Quelle:
AOL ...80
Abbildung 24 ­ Startseite Disney.com in Form eines virtuellen
Vergnügungsparks ...82
Abbildung 25 ­ Seiten, die Anspruch auf WAI-Konformität erheben,
können mit einem Icon ausgezeichnet werden ...87
Abbildung 26 ­ Darstellung des ALT-Attributs im Browser ...88
Abbildung 27 ­ [D]- bzw. Descriptive-Link zur Beschreibung einer Grafik 89
Abbildung 28 ­ Trennung von Präsentation und Inhalt...92
Abbildung 29 ­ Verschachtelung von LI-Elementen ...97
Abbildung 30 ­ Nicht linearisierte Tabelle, Inhalte ergeben horizontal
gelesen keinen Sinn ...102
Abbildung 31 ­ Ein Klick auf Vorname aktiviert das Eingabefeld, ein Klick
auf beispielsweise `mittel' selektiert direkt den Radiobutton...113
Abbildung 32 ­ Mögliche Probleme bei Tabellen mit Texten und
Zeilenumbrüchen...114
Abbildung 33 ­ Trennzeichen zwischen nebeneinander liegenden Links116
Abbildung 34 ­ Überschriften nur zur Strukturierung verwenden, nicht als
Effekt ...122
Abbildung 35 ­ Ergebnismatrix einer heuristischen Evaluation; Quelle:
useit.com...132
Abbildung 36 ­ Links oben das Original Farbklima, danach Protan,
Deuteran und Tritan ...138
Abbildung 37 ­ JAWS for Windows 4.5 von Freedom Scientific...139
Abbildung 38 ­ Braille Surf 4 ...140
Abbildung 39 ­ Braille Surf, links http://www.google.com, rechts
http://www.namics.com ...141
Abbildung 40 ­ Cast's Bobby wird seit kurzem von Watchfire vertrieben142

Abbildungsverzeichnis
XIX
Abbildung A1 ­ Warum kommen Besucher wieder auf eine Webseite;
Quelle: Forrester Research ...145
Abbildung A2 ­ Eine kleine, erfahrene Gruppe Internetnutzer ist zu einer
breiten Masse geworden; die Komplexität des Mediums ist aber ständig
gestiegen; Quelle: namics Studie...146
Abbildung A3 ­ Icons für Videoinhalte und Bildergalerien bei CNN.de...153
Abbildung A4 ­ Zweikampf Ferrari vs. McLaren, links reduziert auf das
Wesentliche, rechts mit zu vielen Informationen im Bild; Quelle:
http://www.sport1.de...156
Abbildung A5 ­ Navigation bei Coles Online am Seitenende platziert wirkt
wie ein Webebanner, auch aufgrund der logoähnlichen Grafiken;
Quelle: http://www.coles.com.au ...158
Abbildung A6 ­ Legende zu `Wo erwarten User Was'...163
Abbildung A7 ­ Erwartung interner Links ...164
Abbildung A8 ­ http://www.microsoft.de ...164
Abbildung A9 ­ Erwartung externer Links ...164
Abbildung A10 ­ http://www.heise.de ...164
Abbildung A11 ­ Erwartung Home-Link...165
Abbildung A12 ­ http://www.heise.de ...165
Abbildung A13 ­ Wo ist die Suchfunktion...166
Abbildung A14 ­ http://www.google.de...166
Abbildung A15 ­ Verteilung Webebanner...166
Abbildung A16 ­ http://www.spiegel.de ...166
Abbildung A17 ­ Site-Login Platzierung ...167
Abbildung A18 ­ http://www.alternate.de...167
Abbildung A19 ­ Platzierung Warenkorb...168
Abbildung A20 ­ http://www.alternate.de...168
Abbildung A21 ­ Erwartung des Hilfe-Links ...168
Abbildung A22 ­ http://www.amazon.de...168
Abbildung A23 ­ Produkt-Links ...169
Abbildung A24 ­ http://www.amazon.de...169
Abbildung A26 ­ Fehlererkennung bei Google und automatische
Weiterleitung zum... ...174
Abbildung A27 ­ korrigierten Ergebnis ...174

Abbildungsverzeichnis
XX
Abbildung A28 ­ Teoma ohne Suchergebnis ...174
Abbildung A29 ­ Vorbildliches Usability-Verhalten bei Google...175
Abbildung A30 ­ Google erklärt den Fehler...176
Abbildung A31 ­ Teoma mit Standard 404...176
Abbildung A32 ­ Suchergebnis mit 0 Treffern bei Google, dafür
Vorschläge ...177
Abbildung A33 ­ Suchergebnis mit 0 Treffern bei Amazon mit Beispielen
für erfolgreiches Suchen ...177
Abbildung A34 ­ Suchergebnis mit 0 Treffern bei eBay, erweiterte Suche
wird angeboten...178
Abbildung A35 ­ Suchergebnis mit 0 Treffern bei namics, leider ohne
Hinweis...179
Abbildung A36 ­ Suchergebnis bei Heise, aus dem Suchwort
`tresslusability' werden 6 `Usability' Suchergebnisse...179
Abbildung A37 ­ http://www.spiegel.de ...183
Abbildung A38 ­ http://www.news.ch ...184
Abbildung A39 ­ http://europe.cnn.com...185
Abbildung A40 ­ http://www.diebauengineering.ch für Normalsichtige...197
Abbildung A41 ­ http://www.diebauengineering.ch für rot-grün Blinde...198
Abbildung A42 ­ Platzierung von seiteninternen Links bei
http://www.microsoft.de ...199
Abbildung A43 ­ Externe Links und Home-Logo bei http://www.heise.de200
Abbildung A44 ­ Platzierung des Suchfeldes bei Google...201
Abbildung A45 ­ Werbebanner Spiegel Online, http://www.spiegel.de ..202
Abbildung A46 ­ Community- bzw. Member-Login und Warenkorb beim
PC-Versand Alternate ...203
Abbildung A47 ­ Hilfe-Link und auffällige Positionierung von Produktlinks
bei Amazon ...204
Abbildung A48 ­ Portal für Kids in Form eines virtuellen
Vergnügungsparks bei http://www.disney.com...205
Abbildung A49 ­ '404 Page Not Found' Fehlermeldung bei Google...206
Abbildung A50 ­ Fehlende 404 Seite bei Teoma ...207
Abbildung A51 ­ Verbesserung eines Tippfehlers bei einer ergebnislosen
Suche auf Google...208

Abbildungsverzeichnis
XXI
Abbildung A52 ­ Ergebnisseite bei Google nach der Eingabe eines
Tippfehlers ...209
Abbildung A53 ­ Keine Ergebnisse bei der Suche auf Teoma ...210
Abbildung A54 ­ Nicht erfolgreiche Suche bei Amazon, dafür
Suchbeispiele mit möglichen Ergebnissen ...211
Abbildung A55 ­ Nicht erfolgreiche Suche bei eBay, dafür Hinweise auf
Erweiterte Suche...212
Abbildung A57 ­ Eigentlich nicht erfolgreiche Suche bei Heise, Ergebnisse
durch Parsen des Suchstrings ...214
Abbildung A58 ­ Nicht erfolgreiche Suche namics.com, keine Hinweise215
Abbildung A59 ­ Seitenaufteilung bei http://europe.cnn.com ...216
Abbildung A60 ­ Markierung der Bereiche Navigation, Werbung, Inhalt
und Browser zur Errechnung des Screen Real Estate ...217
Abbildung A61 ­ Die Seite news.ch im Überblick...218
Abbildung A62 ­ News.ch Aufteilung zur Errechnung des Screen Real
Estate ...219
Abbildung A63 ­ Seitenraster von http://www.spiegel.de ...220
Abbildung A64 ­ Screen Real Estate Bereiche bei Spiegel Online ...221
Abbildung A65 ­ 'Look Feel' von Google für Blinde, alle Informationen
sind verfügbar ...222
Abbildung A66 ­ Die Webseite von namics lässt den Blinden nicht viele
Informationen erfahren ...223


Tabellenverzeichnis
XXIII
G Tabellenverzeichnis
Tabelle 1 ­ Digitale Kluft; Quelle: Jupiter Communications ...27
Tabelle 2 ­ Veränderung der US Online-Bevölkerung 1996-2001; Quelle:
InsightExpress...29
Tabelle 3 ­ Anteile einzelner Bevölkerungsgruppen; Quelle: Jupiter
Communications...30
Tabelle 4 ­ Vergleich der Section 508 Standards mit den WCAG 1.0
Checkpunkten ...54
Tabelle 5 ­ Nutzung bekannter Technologien im Bereich des
eGovernment ...63
Tabelle 6 ­ Für viele Bürger kann mit eGovernment kein Einfluss auf die
Politik genommen werden ...64
Tabelle 7 ­ Tendenz des mobilen Internets; Quelle: Intermarket Group ..73
Tabelle 8 ­ Umsatzpotential des mobilen Internets; Quelle: Jupiter
Research...73
Tabelle 9 ­ Bekannte Probleme und Hürden des mCommerce; Quelle:
Telephia, Inc....74
Tabelle 10 ­ Usabilityvergleich Senioren und `normale' Internetnutzer;
Quelle: useit.com...83
Tabelle 11 ­ Kosten, Vor- und Nachteile von Usabilitytestverfahren;
Quelle: ibusiness.com ...134
Tabelle A1 ­ Häufigkeit der Browserauflösungen; Quelle:
http://www.echoecho.com ...157
Tabelle A2 ­ Die Bedeutung von Farben in Kulturkreisen; Quelle:
http://www.thinkquest.org ...159
Tabelle A3 ­ Designempfehlungen für Homepages ...173
Tabelle A4 ­ Browserkompatibilitäten unter Windows...190
Tabelle A5 ­ Browserkompatibilitäten unter Linux...191
Tabelle A6 ­ Browserkompatibilitäten unter Unix-Derivaten...192
Tabelle A7 ­ Browserkompatibilitäten unter Macintosh OS X ...193
Tabelle A8 ­ Browserkompatibilitäten unter Macintosh OS 9.x ...194
Tabelle A9 ­ Browserkompatibilitäten bei WebTV, BeOS, etc. ...195

Tabellenverzeichnis
XXIV
Tabelle A10 ­ Browserkompatibilitäten unter IBM OS/2 und Legende zu
Tabellen ...196
Tabelle A11 ­ WCAG 1.0 Checkpunkte der Priorität 1 ­ Teil 1 ...224
Tabelle A12 ­ WCAG 1.0 Checkpunkte der Priorität 1 ­ Teil 2 ...225
Tabelle A13 ­ WCAG 1.0 Checkpunkte der Priorität 2 ­ Teil 1 ...226
Tabelle A14 ­ WCAG 1.0 Checkpunkte der Priorität 2 ­ Teil 2 ...227
Tabelle A15 ­ WCAG 1.0 Checkpunkte der Priorität 2 ­ Teil 3 ...228
Tabelle A16 ­ WCAG 1.0 Checkpunkte der Priorität 3 ­ Teil 1 ...229
Tabelle A17 ­ WCAG 1.0 Checkpunkte der Priorität 3 ­ Teil 2 ...230

Quellcodeverzeichnis
XXV
H Quellcodeverzeichnis
Quellcode 1 ­ Beispiele für ALT-Attribut; Content-Anchor und Grafik ...88
Quellcode 2 ­ Beispiel eines [D]-Links zur Beschreibung einer Grafik ...89
Quellcode 3 ­ Zusätzliche Textlinks bei serverseitiger Imagemap ...90
Quellcode 4 ­ Redundante Textlinks bei clientseitiger Imagemap ...91
Quellcode 5 ­ CSS Farbcodierungen ...92
Quellcode 6 ­ Abbildung der Funktion in MathML...94
Quellcode 7 ­ Angabe des Documenttype ...94
Quellcode 8 ­ Formatierung von Text mit Hilfe von CSS ...95
Quellcode 9 ­ Prozentuale Grössenangaben zur Positionierung ...95
Quellcode 10 ­ Strukturierung eines Dokuments durch Überschriften ...96
Quellcode 11 ­ Verschachtelung von Listenelementen im HTML ...96
Quellcode 12 ­ Längeres Zitat mit BLOCKQUOTE-Tag markiert ...97
Quellcode 13 ­ Angabe eines Sprachwechsels ...98
Quellcode 14 ­ ACRONYM und ABBR Tags zur Spezifizierung von
Abkürzungen ...99
Quellcode 15 ­ Angabe der Dokumentsprache mit HTML-Attribut LANG ..99
Quellcode 16 ­ Verwendung von TH für Tabellenüberschriften und TD für
Datenzellen ...101
Quellcode 17 ­ Darstellung der Zusammenhänge mit SCOPE=COL und
AXIS aus Quellcode 16...101
Quellcode 18 ­ SUMMARY-Attribut zur Beschreibung von Inhalten bei
Datentabellen ...103
Quellcode 19 ­ Beispiel für eine Kombination aus dynamischem und
statischem Inhalt ...104
Quellcode 20 ­ Benutzeragenten die LINK unterstützen, laden die
alternative Seite für Browser die sich als `aural', `braille' oder `tty'
identifizieren ...105
Quellcode 21 ­ Verwendung HTTP-EQUIV sollte vermieden werden ...107
Quellcode 22 ­ Festlegung einer Reihenfolge bei Formularelementen mit
Hilfe des HTML-Attributs TABINDEX ...110

Quellcodeverzeichnis
XXVI
Quellcode 23 ­ Shortcuts für Links einer First-Level Navigation mit dem
ACCESSKEY-Attribut ...111
Quellcode 24 ­ Zuordnung von Beschriftung und Formularelement mit
LABEL-Tag ...113
Quellcode 25 ­ Vorbelegung einer TEXTAREA als Platzhalter...115
Quellcode 26 ­ `/' als Trennzeichen zwischen Links zur Sprachwahl...115
Quellcode 27 ­ TITLE-Attribut zur genauen Identifizierung von Frames119
Quellcode 28 ­ LONGDESC-Verweis zur exakten Beschreibung von
Frameinhalten ...120
Quellcode 29 ­ Gruppierung von Formularelementen mit FIELDSET und
LEGEND ...121
Quellcode 30 ­ H1 und H2 zur Strukturierung von grossen
Textblöcken...121
Quellcode 31 ­ Beschriftung und Formularelement werden mit LABEL
zugeordnet ...122
Quellcode 32 ­ Aussagekräftiger Linktext und TITLE-Attribut zur
Beschreibung ...123
Quellcode 33 ­ Anchor-Link zum Überspringen einer Navigation ...124
Quellcode 34 ­ Verknüpfung von einzelnen Dokumenten mit Hilfe des
LINK-Tags ...125
Quellcode 35 ­ HTML-Anchor zur Überspringung der ASCII-Zeichnung126

Ziele und Zweck der Arbeit
1
1 Abgrenzung und Gegenstand
"Usability rules the web. Simply stated, if the customer can't find a
product then he or she will not buy it."
1
1.1 Ziele und Zweck der Arbeit
Diese Diplomarbeit beschäftigt sich mit dem Thema Universal Usability und einer
spezialisierten Ausprägung der Usability, der Barrierefreiheit im Internet (Acces-
sibility). Ein spezieller Fokus wird auf die bestehenden Gesetze und Richtlinien
zur Barrierefreiheit für den Sektor der öffentlichen Hand und des eGovernment
gerichtet.
Zunächst werden die relevanten Begriffe der Arbeit kurz definiert und in einigen
Sätzen erklärt.
Der Einstieg in das Thema ist Accessibility in der Theorie, gefolgt von konkreten
Beispielen warum Accessibility in Internetprojekten heute so wichtig ist. Unter-
stützt werden die Forderungen nach Barrierefreiheit mittlerweile durch Gesetze,
welche im Folgenden analysiert werden.
Zur Untermauerung der Thematik werden die Business Benefits von Usability-
und Accessibility-Design aufgezeigt. Mobile Usability und die Usability für
`Randgruppen'-Nutzer des Internets stellt ein kleines Thema dar.
Aufhänger und Grundlage dieser Diplomarbeit ist das Projekt `Schweizer Bundes-
amt für Statistik'. Anhand dessen werden die bestehenden Accessibility Regel-
werke erklärt, gezeigt und illustriert. Des Weiteren wird sowohl auf Usability
1
vgl. Jakob Nielsen; Designing Web Usability [New Riders, 1999]

Abgrenzung und Gegenstand
2
Testverfahren als auch auf Accessibility Test und Überprüfungswerkzeuge einge-
gangen.
Die Schlussbetrachtung und Zusammenfassung der Diplomarbeit fasst die gewon-
nenen Erkenntnisse, samt Best Practices zur Gestaltung von nutzerfreundlichen
Webseiten, zusammen.
Im Anhang der Diplomarbeit wird der Bogen zwischen Usability und dem Design
einer erfolgreichen Webseite gespannt. Hinweise zur Gestaltung von Webseiten
ebenso wie alltägliche Usability Fehler in Webprojekten und ein Exkurs in das
Gebiet des Screen Real Estate werden thematisiert.
Viele Bücher beschäftigen sich heute bereits mit dem Thema Usability und Ac-
cessibility. Diese Diplomarbeit soll nicht als Ersatz für eines dieser Bücher die-
nen. Vielmehr werden in dieser Diplomarbeit technische sowie betriebswirtschaft-
liche Themen zur Erstellung barrierefreier und benutzerfreundlicher Webseiten
erarbeitet. Kein mir bekanntes Buch umfasst in konsequenter Durchgängigkeit al-
le hier behandelten Fallstudien.
Ziel der Diplomarbeit ist es, dem Leser einen Überblick über das Thema Benutz-
barkeit und Barrierefreiheit im Internet hinsichtlich allen möglichen Facetten und
Richtungen zu verschaffen. Der Leser soll für die behandelten Bereiche der Usa-
bility und Accessibility sensibilisiert werden und es werden technische Lösungs-
möglichkeiten dargestellt und erläutert, damit eine Webseite nutzerfreundlich und
barrierefrei gestaltet werden kann.

Das Unternehmen namics
3
1.2 Das Unternehmen namics
Als Spin-Off der Universität St Gallen (HSG) gegründet, ist namics heute führen-
der Anbieter von Professional Internet Services in der Schweiz. Seit 1995 unter-
stützt namics Unternehmen wie Nestlé, Compaq, Ericsson, Sunrise, Opel, Swiss
Life, Credit Suisse oder Siemens bei der Definition und Umsetzung ihrer E-
Business-Strategien.
namics verfügt über alle Kernkompetenzen, die zur Realisierung von komplexen
Web-Projekten erforderlich sind: Mit `team-based net solutions' werden die drei
Know-how-Bereiche Consulting, Design und Technologie in anspruchsvollen E-
Business und E-Commerce-Lösungen zusammengeführt. Dabei zeichnen namics
die langjährigen Kundenbeziehungen aus: Mehr als 60 % des Umsatzes sind auf
über dreijährige Kundenbeziehungen zurückzuführen.
Neben dem Hauptsitz in St. Gallen ist namics mit Niederlassungen in Frankfurt,
Hamburg, Konstanz, Zug und Zürich vertreten. namics gehört zu 75 Prozent der
PubliGroupe und zu 25 Prozent dem Management.
Bei namics steht teamorientiertes Arbeiten im Zentrum. In jedem Team sind die
Kernkompetenzen Beratung, Design und Technologie integriert. Von der strategi-
schen E-Business-Beratung über die Konzeption und Gestaltung bis hin zur tech-
nologischen Umsetzung und laufenden Betreuung der Lösung garantiert das Zu-
sammenspiel aller drei Kompetenzbereiche eine optimale Kundenbetreuung.
Abbildung 1 ­ namics Logo

Abgrenzung und Gegenstand
4
Consulting
Qualifizierte Unternehmensberater und Marketingspezialisten mit betriebswirt-
schaftlichem Background und langer Interneterfahrung entwickeln gemeinsam mit
dem Kunden Strategien für nutzenbringendes E-Business. Ausgehend von der Un-
ternehmensstrategie und einer Bedürfnisanalyse erstellt namics das Detailkonzept
mit einem Phasenplan für Realisierung, Massnahmen zum Thema E-
Communication sowie strukturierte Hinweise zu Organisation, Betrieb und Wei-
terentwicklung.
Design
Design steht bei namics im Dienst der Kommunikation. Komplexe Abläufe und
Unmengen von Inhalten werden von den Designern übersichtlich und anschaulich
dargestellt. Ein funktionales Design und eingängige Informationsarchitektur er-
leichtern die Navigation. Auch das Corporate Design wird auf den Internetauftritt
des Kunden abgestimmt. Grafische Trends und junge Technologien finden Ein-
gang in die dynamische Bildsprache, doch gilt stets der Grundsatz der Effizienz:
Schönes darf nicht langsam oder ohne Informationsgehalt sein.
Technology
Technologie ist der Kern des Netzerfolges. Die namics Software-Ingenieure, Sys-
temspezialisten und Web-Publisher erstellen Lösungen auf Basis der wesentlichen
Internet-Technologien. Dabei wird eine breite Palette von Technologieplattformen
unterstützt. Aus den Kundenbedürfnissen und der vohandenen Technologie entwi-
ckelt und integriert namics die E-Business-Lösung.

Definitionen
5
1.3 Definitionen
1.3.1 Usability
1.3.1.1
Was ist Usability?
"The average site has 11 usability catastrophes (design elements that
prevent users from completing tasks)."
1
Jakob Nielsen, Alertbox
Usability macht Dinge einfach zu benutzen. Usability beschäftigt sich letztendlich
mit der Intuition, Effizienz und der Erlernbarkeit des User Interfaces. Die Aufgabe
liegt darin dem Benutzer das Erreichen einer ihm gestellten Aufgabe so einfach
wie möglich zu machen (im Durchschnitt sind nur 42% aller User in der Lage, die
ihnen gestellten Aufgaben auf einer nicht-Usability getesteten Seite zu erfüllen).
2
Usability gilt für jeden Aspekt eines Interfaces mit welchem eine Person inter-
agiert ­ Hardware, Software, Menüs, Icons, Nachrichten, Dokumentationen,
Schulungen und Online-Hilfen. Jedoch auch in der Industrie spielt Usability eine
wichtige Rolle.
Abbildung 2 ­ Usability in einem Auto, Cupholder vs. Autoradio
1
http://www.useit.com/alertbox/980503.html
2
vgl. Jared M. Spool (Hrsg.); Web Site Usability [Morgan Kaufmann Publishers, 1998]

Abgrenzung und Gegenstand
6
Wie in Abbildung 2 zu sehen ist, kann im Fall dieses Cupholders im Auto entwe-
der das Radio bedient oder der Cupholder benutzt werden. Jede Design- und Ent-
wicklungsentscheidung hat einen Einfluss auf die Usability eines Produkts.
1.3.1.2
Warum ist Usability wichtig?
Gute Usability hilft Unternehmen ihre Ziele zu erreichen, egal ob dieses Ziel der
Online-Verkauf ist, die Bereitstellung eines Dienstes oder einer Information, oder
nur die Erstellung einer Subscription-Liste. Beim Thema Usability dreht sich alles
um die Zufriedenstellung der Benutzerbedürfnisse. Die Quintessenz ist: Wenn ein
User etwas nicht benutzen kann, wird er dies auch nicht tun!
1.3.1.3
DIN-ISO-Norm 9241-11 Definition
Die Usability eines Produktes ist das Ausmass, in dem es von einem bestimmten
Benutzer verwendet werden kann, um bestimmte Ziele in einem bestimmten Kon-
text effektiv, effizient und zufrieden stellend zu erreichen.
1
1
c't 2002, Heft 14, S. 182; Usability: klare Definition (Dem Surfer auf der Spur)

Definitionen
7
1.3.2 Accessibility
1.3.2.1
Was ist Accessibility?
Accessibility ist ein Teilbereich der Usability. Es ist die Art und Weise eine Web-
seite für jeden zugänglich zu gestalten. Einschränkungen bei Accessibility fallen
in zwei grobe Kategorien:
1. Technische Einschränkungen
Es handelt sich dabei beispielsweise um die Art des Browsers und der
Browserversion, das Betriebssystem und die Bandbreitenkapazität.
2. Benutzereinschränkungen
Hierbei handelt es sich um die Gewährleistung, dass Internet Seiten und
webbasierte Anwendungen für alle Menschen zugänglich sind, ungeachtet
ihrer Beeinträchtigungen, Behinderungen oder ihres Alters.
Die World Health Organization geht davon aus, dass es weltweit mehr als 750
Millionen
1
Menschen mit Behinderungen gibt. In Europa sind ein zehntel, annä-
hernd 37 Millionen
2
Menschen behindert. In den Vereinigten Staaten sind allein
etwa 10.4 Millionen
3
Menschen (etwa 4% der Bevölkerung) blind oder haben ein
eingeschränktes Sehvermögen.
Die verschiedenen Arten von Behinderungen können in folgende Untergruppen
klassifiziert werden:
4
·
Behinderungen des Sehvermögens; z.B. Farbblindheit, Sehschwäche oder
Blindheit,
·
Behinderungen des Hörvermögens; z.B. Taubheit,
1
http://www-3.ibm.com/able/reasons.html
2
http://europa.eu.int/comm/employment_social/general/news/001207_7_de.htm
3
http://www.webaim.org/intro/intro3
4
http://www.hamburg.de/Behoerden/BAGS/veroeffentlichungen/Behindertenratgeber.rtf

Abgrenzung und Gegenstand
8
·
mimische und gestische Behinderungen; z.B. eingeschränkte Bewegungsfä-
higkeit,
·
kognitive Behinderungen; z.B. Legasthenie,
·
Behinderungen durch Anfälle; z.B. Epilepsie.
Jede dieser Gruppen hat spezifische Usability und Accessibility Probleme. Es hilft
aber meist schon, wenn man die Zugänglichkeit für eine der genannten Gruppen
verbessert. Daraus resultieren gewöhnlich auch Verbesserungen der Accessibility
für alle anderen Benutzergruppen und Menschen mit Behinderungen.
1.3.2.2
Warum ist Accessibility wichtig?
"The power of the Web is in its universality. Access by everyone, re-
gardless of disability, is an essential aspect."
1
Tim Berners-Lee
Nach Tim Berners-Lee ist Accessibility der zentrale Schlüssel um das Web für je-
den zugänglich zu machen. Es ist nahezu alltäglich, dass Usern der Zugang zu In-
ternetangeboten verwehrt wird, egal ob durch technische Zwänge wie das Fordern
von speziellen Browser-PlugIns wie zum Beispiel Flash, Browser-Versionen oder
Verbindungsgeschwindigkeiten ins Internet oder durch nicht zugängliches Design
wie beispielsweise Schriften die nicht vergrössert werden können (Sehgeschädig-
ten fehlt so die Möglichkeit die Schriftgrösse an ihre Bedürfnisse anzupassen).
Auch Inhalte, die von Sprach-Browsern oder anderen Assistive Technologies nicht
wiedergegeben werden können oder das Fehlen von alternativem Text für Audio-
Dateien stellt ein Hindernis dar.
1
Leiter des W3C und Erfinder des World Wide Web (WWW)

Definitionen
9
1.3.3 Flexibility und Compatibility
"If you want to design a page that will work in any browser, then it's
either going to be big, clunky, or crap."
1
Mike Slocombe
Applikationen aber auch Internet Auftritte werden mit dem Ziel vor Augen entwi-
ckelt, dass sie auch mit anderen Geräten oder auf anderen Systemen ohne Verän-
derungen funktionieren.
Im Web-Design bedeutet dies Cross-Browser- und Cross-Platform-Kompatibilität
­ wichtig hierbei ist dass die Webseite auf einer Vielzahl von Browsern anschau-
bar und funktionell ist, und auf verschiedenen Betriebssystemen wie Windows,
Macintosh oder Linux funktioniert.
Aufgrund von inkonsistenter Funktionalität und Unterstützung von Standards bei
den einzelnen Browsern bzw. Browser-Versionen, ist es sehr oft frustrierend eine
Cross-Browser kompatible Seite zu erstellen, da es sehr zeit- und ressourcen-
intensiv ist.
In den Tabellen im Anhang (siehe Seite 190-196) ist zu sehen, welche Fülle von
Browsern bzw. Useragents heute zu bedienen ist und was sie vermögen. Es ist
hierbei aber nicht sichergestellt, dass ein und dieselbe Browser-Version auf jedem
Betriebssystem gleich funktioniert und der Inhalt gleich aussieht.
1
Mike Slocombe; Max Hits, Building Promoting Successful Websites [Rotovision, 2002]

Abgrenzung und Gegenstand
10
1.3.4 Digital Divide
"The term digital divide refers to the gap between individuals, hous-
holds, business, and geographic areas at different socio-economic le-
vels with regard both to their opportunity to access information and
communication technologies (ICTs) and to their use of the Internet for
a wide variety of activities"
1
OECD
2
, 2001
Der Ausdruck `Digital Divide' oder `Digitale Kluft' bezeichnet den Zustand der
Teilung der Welt in zwei Gruppen, zum einen Menschen, die Zugang zu moder-
nen Informationstechnologien haben. Zum anderen solche, die nicht die Möglich-
keit besitzen diese Technologien zu nutzen. In den Bereich dieser Technologien
fallen zum Beispiel Telefon und Fernsehen, aber eben auch das Internet. Die `Di-
gitale Kluft' existiert nicht nur zwischen Bewohnern von Städten und denen von
Vororten oder `Ghettos', es gibt auch ein Technologiegefälle von West nach Ost
und von Nord nach Süd. Eine 1999 von der `Organisation for Economic Coopera-
tion and Development (OECD)' erstellte Studie besagt, dass 86% aller Internet-
dienstleistungen an die 20 grössten Städte geleistet werden. Nicht zu vergessen
die Unterschiede zwischen Gebildeten und Ungebildeten, unterschiedlichen Reli-
gionen und den Geschlechtern.
1
http://www.oecd.org/oecd/pages/documentredirection?
paramID=2435language=ENcol=OECDDCoreLive
2
http://www.oecd.org

Definitionen
11
1.3.5 eGovernment
eGovernment umfasst die Unterstützung der Beziehungen, Prozesse und der poli-
tischen Partizipation innerhalb der staatlichen Stellen sowie zwischen den staatli-
chen Stellen und all ihren Anspruchsgruppen wie beispielsweise Bürger, Unter-
nehmen und Institutionen durch die Bereitstellung entsprechender Interaktions-
möglichkeiten mittels elektronischer Medien bzw. dem Internet.
1
Der Begriff eGovernment besteht aus zwei Dimensionen: dem regulierenden e-
Government, d.h. der Gestaltung der Rahmenbedingungen für die Informations-
gesellschaft (eGovernance, ePolicy) sowie dem partizipierenden eGovernment,
bei welchem die öffentliche Hand als Anwenderin der Informations- und Kom-
munikationstechnologien im Dienste effizienter Verwaltungs- und Geschäftspro-
zesse auftritt.
eGovernment
regulierendes
eGovernment =
eGovernance
partizipierendes
eGovernment
nicht-staatliche
eGovernance
ePolicy
eProcurement
eOrganisation
eAssistance
eAdministration
eDemocracy
eSubmission
eCensus
eTaxes
eVoting
eElection
Abbildung 3 ­ Begriffshierarchie eGovernment; Quelle: http://glossar.iwv.ch
1
vgl. eGovernment Strategie des Bundes, S. 2 [ISB, 2002]

Abgrenzung und Gegenstand
12
eGovernment ist ein umfassender Begriff, welcher das Beschaffungswesen (ePro-
curement), die interne Organisation (eOrganization) und die Interaktion mit den
Anspruchsgruppen (Bürger, Unternehmen, Kunden, andere staatliche Stellen ­
eAssistance, eAdministration, eDemocracy) beinhaltet.

Definitionen
13
2 Die Accessibility Theorie
Das World Wide Web (WWW, oder auch `das Web') hat schon lange nicht mehr
den Ruf die `Killer Applikation' des Internets zu sein. Was zunächst als Schlupf-
loch der Computer Gurus galt, ist heute ein wichtiger Teil der Gesellschaft. Das
Web ist zu einem Medium geworden, das jeder haben und nutzen sollte, da es aus
der wichtigsten Grundlage des nächsten Jahrtausends besteht: Informationen.
Wie können jedoch Informations- und Kommunikationsdienstleistungen im Inter-
net für jeden Menschen zugänglich und benutzbar gemacht werden?
1
Mit der Gründung der Web Accessibility Initiative (WAI, gesprochen `way') im
April 1997 wurde deutlich, dass es zu einer wichtigen Direktive des World Wide
Web Konsortiums werden würde darauf zu achten, dass das Web, egal ob man ei-
nen Teil erst entwickelt oder nur redesigned, auch für Menschen mit Behinderun-
gen zugänglich sein müsse.
"Worldwide, there are more than 750 million people with disabilities.
As we move towards a highly connected world, it is critical that the
Web be usable by anyone, regardless of individual capabilities and di-
sabilities. The W3C is committed to removing accessibility barriers
for all people with disabilities ­ including the deaf, blind, physically
challenged, and cognitive or visually impaired. We plan to work ag-
gressively with government, industry, and community leaders to
establish and attain Web accessibility goals."
2
Stellt man sich vor man sei eine Person mit einer Behinderung, dann ist ohne
Zweifel das Web für den Behinderten genau so wichtig wie für den normalen
Nachbarn oder Arbeitskollegen.
1
vgl. Ben Shneiderman; Pushing human-computer interaction research to empower every
citizen ­ Universal Usability
2
Tim Berners-Lee in seiner WAI Gründungsrede

Die Accessibility Theorie
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Man kann jedoch argumentieren, dass das Web für einen Behinderten ungleich
wichtiger ist. Man stelle sich beispielsweise einen Blinden oder Gehbehinderten
vor, der nur mit Hilfe Fremder das Haus verlassen kann oder nur sehr schwer
transportiert werden kann. Diese Person möchte die Tageszeitung lesen oder im
nächsten Weinladen einen guten Tropfen kaufen. Kleines Problem!
Also surft der Behinderte zu www.meinwein.de und bestellt sich dort das ge-
wünschte Weinsortiment und bekommt dies direkt nach Hause geliefert. Und das
alles ohne das Haus zu verlassen. Das Web hat sich dahingehend entwickelt, dass
man solche und noch viele andere Dinge schnell und sicher erledigen kann.
Worin liegt das Problem? Ganz einfach: An den Stellen des Webs, an denen Ac-
cessibility und Usability ein Problem darstellen, sind Menschen ohne Behinde-
rung klar im Vorteil gegenüber Menschen mit Behinderung. Für uns einfache
Aufgaben im Web wie lesen, suchen und kaufen sind oft schwierig oder in man-
chen Fällen auch unmöglich für Personen mit einer Behinderung. Viele Webseiten
sind für einen Grossteil der Behinderten nicht zugänglich, insbesondere für Blin-
de, Taube oder Schwerhörige. Da das Web als interaktives Medium immer mehr
an Interaktivität gewinnt, haben zum Beispiel Menschen mit physischen oder
sprachlichen Behinderungen grosse Probleme mit Virtual Reality Systemen, die es
erfordern sich zu bewegen oder zu greifen; oder beispielsweise Mensch-Computer
Sprachsteuerungen die eine deutliche Aussprache erfordern.
Ein einfaches Beispiel zur Simulierung einer Behinderung ohne aufwändiges In-
stallieren von Hardware oder Software ist folgendes: Man stellt das Laden von
Grafiken und die Ausführung von Scripts in seinem Webbrowser aus (ein Blinder
kann Grafiken nicht sehen und Scripts werden oft zur interaktiven Visualisierung
verwendet, Beispiel DHTML) und surft auf diese Weise eine Stunde durch das
Web. Durch die eigenen Favoriten, egal wohin. Und man sollte sich nicht nur die
Startseite einer Präsenz anschauen. Man sollte ganz normal wie immer surfen, ein
bis zwei Level tief in eine Webpräsenz hinein. Es ist extrem schwer, sich auf diese
Weise zurecht zu finden. Die meisten Seiten kümmern sich beispielsweise nicht

Details

Seiten
Erscheinungsform
Originalausgabe
Jahr
2002
ISBN (eBook)
9783832461492
ISBN (Paperback)
9783838661490
DOI
10.3239/9783832461492
Dateigröße
23.7 MB
Sprache
Deutsch
Institution / Hochschule
Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung Konstanz – Informatik
Erscheinungsdatum
2005 (Juni)
Note
1,2
Schlagworte
usability accessibility digital divide digitale kluft gesetze
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Titel: Universelle Benutzbarkeit und Barrierefreiheit bei Webseiten der breiten Masse und der öffentlichen Hand
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